Young & Beautiful von Jisbon (Sasukex Sakura oder SakuraxItachi) ================================================================================ Kapitel 1: Hate at the first sight ---------------------------------- Kapitel 1: Hate at the first sight Der Morgen begann damit, dass Sakura mehr Zeit als gewöhnlich hatte und sich auf dem Schulweg nicht beeilte. Ihr brummte noch der Kopf von dem Lärm gestern Mittag, ganz zu schweigen von einem Alptraum, in dem sie meinte, Itachi erkannt zu haben. Während sie den Fußweg entlang schlenderte, fiel ihr ein hübsches Mädchen, ein oder zwei Jahre älter als sie, das es anscheinend sehr eilig hatte. Sie rannte auf eine kleine Gruppe Jungen zu, die betont lässig in der Nähe eines Getränkeautomat rumhing. Hinter ihrem Rücken fingerte sie nervös an einem orangen, aufwendig selbstverzierten Umschlag herum. Das Mädchen blieb kurz stehen und fuhr sich mit zitternden Fingern durch die blonden Haare. Mit Kennerblick erkannte Sakura, dass sie in ihr Styling eine Menge Zeit und Mühe investiert hatte. Mit unsicheren Schritten ging sie auf die Gruppe zu und räusperte sich. Ein paar der Jungen, die ihr den Rücken zudrehten, sahen sich um, ein paar ließen es sein. Itachi war unter ihnen. Aoi tippte ihn mit einem tadelnden Blick auf die Schulter. "Da möchte jemand mit dir sprechen." Betont desinteressiert drehte der Angesprochene sich um und musterte das Mädchen mit unverhohlener Geringschätzung. Sie ließ sich davon nicht beirren und bat ihn leise, ein paar Meter wegzugehen, den Grund nannte sie nicht. Sakura konnte es sich auch so schon denken. Sie ging noch langsamer als vorher, in der Hoffnung, Ino heute mitteilen zu können, dass Itachi bereits eine Freundin hatte und sie ihn noch so sehr anbeten konnte, ohne Aussicht auf Erfolg. Itachi vergrub die Hände in den Hosentaschen und schaute das Mädchen vor sich gelangweilt an. "Also?" Sie holte zögerlich den Brief hinter ihrem Rücken hervor und reichte ihn Itachi. Als sie sprach, konnte Sakura die Nervosität bestens heraushören. "Ich... Hier steht drin, was ich für dich empfinde. Bitte... lies es und gib mir danach eine ehrliche Antwort." Sie atmete tief durch und starrte auf den Boden. Itachi ließ die Hände in den Hosentaschen und machte auch sonst keine Anstalten, diesen Brief zu nehmen. "Nein." Das Mädchen sah ihn erschrocken an. Sakura bekam das mit, weil sie inzwischen auf ihrer Höhe war. "Wie 'nein'?" "Ich muss weder diesen Brief lesen noch dich irgendwie näher kennen lernen, um dir deine ehrliche Antwort zu geben. Ich hab kein Interesse an dir, und ich will nicht mit dir gehen." Die anderen in der Gruppe hatten das Gesicht abgewandt. Sie waren es bereits gewöhnt, dass Itachi Mädchen unsensibel Abfuhren erteilte und waren nicht unbedingt scharf darauf, es jedes Mal mitzukriegen. Das war zuviel für das Mädchen. Sie ließ den Brief fallen, drehte sich um und rannte davon, beide Hände vors Gesicht gepresst. Itachi sah ihr teilnahmslos nach, bückte sich dann langsam und hob den Brief mit zwei Fingern auf, als sei er das Widerlichste, was er je angefasst hätte, und sagte so laut, dass das Mädchen es sicherlich mitbekam: "Wirf deinen Müll wenigstens weg, sonst muss auch noch die Umwelt unter deinem Geplärr leiden." Mit diesen Worten ließ er den Brief in eine der Mülltonnen fallen und ging zurück zu seinen Freunden. Sakura starrte ihn fassungslos an. Der Typ fühlte sich wohl echt zu geil. Was bildete er sich ein, so mit Leuten umzugehen, die ihn so verehrten?! Und das alles, weil er ein hübsches Gesicht hatte und gut Basketball spielte. Itachi musste ihren verächtlichen Blick gespürt haben, denn er drehte sich mäßig interessiert um und sah sie kurz und überlegen an. Für sie sah es so aus, als sähe er sie doppelt so geringschätzig an, weil sie weniger schön als das Mädchen vorhin war. Und für so einen schwärmten ihre Freundinnen... Nach diesem Ereignis beeilte Sakura sich, in die Schule zu kommen. Auf die Nähe dieser Person konnte sie getrost verzichten. Auf dem Schulhof sah sie - wie jeden Morgen - eine Horde Mädchen, die nichts Besseres zu tun hatten, als Sasuke zu belästigen. Heute waren es sogar noch mehr. Sakura konnte, ob sie wollte oder nicht, mehrere Fetzen davon auffangen. "Sasuke-kuuun, wo ist Itachi?" "Hast du das Spiel gestern Mittag gesehen?" "Wann trittst du endlich in die Basketballmannschaft ein? Du kannst das bestimmt genauso gut wie dein Bruder!" "Was macht ihr heute??" "Gibst du mir Nachhilfe?" Sakura verdrehte die Augen. Dieser Junge musste eine gestörte Wahrnehmung seiner Umgebung bekommen, und niemand konnte es ihm verdenken. Seit Itachi kurz nach seinem Eintritt vor einem halben Jahr zum Star der Mannschaft aufgestiegen war, wurde Sasuke ständig bedrängt, wann er auch endlich eintrat. Sakura machte einen großen Bogen um die Fanansammlung und gelangte zu Hinata, TenTen und sogar Ino, die nur da war, um sich mit Shikamaru zu streiten, der zusammen mit Sasukes restlichen Freunden auf ihn wartete. Hofaufsicht hatte Professor Orochimaru, der sich mit Kin unterhielt, die, seit sie von ihm unterrichtet wurde, in ihm ihr größtes Vorbild erkannt hatte. Sakura hatte sie schon vorher komisch gefunden, und jetzt erstrecht. "Ich hab vorhin deinen Schwarm Itachi gesehen." bemerkte sie beiläufig. "Er hat sich benommen wie ein..." Bevor sie das näher ausführen konnte, schrillte die Schulglocke und sie gingen ins Gebäude. Während sie an den Schließfächern entlanggingen, sah Ino sie misstrauisch an. "Was meintest du vorhin?" "Dass er vorhin ein Mädchen, das ihm ihre Liebe gestehen wollte, so fertig gemacht hat, dass sie geweint hat." Ino zuckte desinteressiert mit den Schultern. "Er kriegt ständig Liebeserklärungen, wenn er da nicht deutlich wird, raffen sie's nie." Damit war das Thema für sie erledigt. Sakura war zwar anderer Meinung, aber sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, Itachi vor Ino zu kritisieren. Also sagte sie gar nichts mehr, bis sie in ihrem Klassenraum waren. Drinnen ging das Geschwärme weiter, was daran lag, dass ihr Deutschlehrer, Kakashi Hatake, ständig zu spät kam und das heute natürlich nicht anders war. Sasuke bekam also keine Ruhe, und er sah schon ziemlich geschafft aus. Auch seine Freunde, insbesondere die weniger geduldigen wie Shikamaru und Kiba, hatten bei Erwähnung des Namens der Nummer 7 die Augen genervt zur Decke verdreht. Als Sakura zum gefühlt hundersten Mal auf Itachi angesprochen wurde, platzte ihr der Kragen und sie fauchte das Mädchen (unwichtiger NPC) aufgebracht an: "Nein, Itachi ist mir vollkommen egal, er nervt mich unsäglich und es gibt echt schönere Jungen als ihn! Er ist ein richtiger Kotzbrocken!" Für einen Moment wurde es still in der Klasse, und Sasuke blickte flüchtig über die Schulter, um herauszufinden, von wem diese außergewöhnliche Aussage stammte. Sakura kam es so vor, als sähe er sie zum ersten Mal ernsthaft an. Bevor irgendwer reagieren konnte, flog die Tür auf und ein allgemeines Seufzen ging durch die Klasse. Immer diese maßlos übertriebenen Auftritte. Als ob Zuspätkommen nicht reichte. "Liebe Schüler, unsere neue Klassenlektüre ist endlich angekommen! Das neuste Meisterwerk des absoluten Top-Schriftstellers der Neuzeit..." Er sah sich in der Klasse um, und sein Blick fiel auf Neji. "Hyuga! Von wem sprechen wir hier?" Hinter seinem ewigen Pokerface schien Neji zu überlegen, ob er tatsächlich darauf antworten sollte, ließ es aber lieber sein. Kakashi sah ihm das nicht nach, er hatte eh nicht mit einer Antwort gerechnet. Stattdessen beantwortete er sich seine Frage selbst: "Wir sprechen natürlich von Meister Jiraya." Der Großteil der Klasse stöhnte, allerdings schienen einige Jungen das auch mit Begeisterung aufzunehmen. "Also, wer hilft mir, die Bücher reinzuholen?" Das war eigentlich keine Frage, denn Kakashi suchte sich die Betreffenden selber aus. Die Wahl fiel auf Zaku, Choji, Naruto und Neji, weil er die rhetorische Frage nicht beantwortet hatte. Das Cover des Buches ließ keinen Zweifel, worin die Handlung bestehen würde. Auch, wenn diese nicht besonders komplex war (dazu muss wirklich nicht mehr gesagt werden). Kakashi ließ es sich natürlich nicht nehmen, ihnen einige seiner Lieblingsstellen vorzulesen. Sakura hörte ihm nicht zu, dennoch drangen hin und wieder ein paar Sätze wie 'Lass mich dein Fels in der Brandung sein, Nanako!', 'So viele Kurven - und ich kann alle fahren.' und 'Lass uns zusammen ein Stück Unendlichkeit finden!' zu ihr vor (wir wissen auch, dass es in den Büchern zur Sache geht, aber das kann man schwerlich ihr zitieren, ohne das Rating nicht hoch setzen zu müssen). Gelangweilt kritzelte sie auf ihrem Block rum und zeichnete ein Voodoo-Bild von Itachi, der nicht mehr zu identifizieren war. Sakura hatte ihn mit Herzblut hässlich gemacht. Glücklicherweise sah das niemand. Als der Gong ertönte, verließ Kakashi die Klasse und die Gespräche von vor der Stunde wurden wieder aufgenommen. Sasuke öffnete das Fenster und sah gedankenverloren auf den leeren Schulhof. Glücklicherweise waren seine Fans gerade anderweitig beschäftigt. Sakura, die sowohl das Gelaber um sie herum nicht ertragen konnte als auch etwas frische Luft wollte, gesellte sich zu ihm. Sasuke nahm ihre Anwesenheit aus den Augenwinkeln wahr, sagte aber nichts. Sakura holte Luft, ohne richtig zu wissen, was sie sagen wollte, als er schon mit ruhiger Stimme und deutlich gereiztem Unterton sagte: "Nein, ich weiß nicht, was Itachi heute Abend macht, und selbst wenn ich es wüsste, würde ich es weder dir noch deinen Freundinnen sagen." Er wollte noch hinzufügen, dass er auch nicht sagen wollte, was er heute vorhatte, als Sakura ihn ärgerlich unterbrach: "Es interessiert mich auch nicht, was er heute macht, und es wird mich auch nie interessieren!" Sasuke sah sie ausdruckslos an, hinter dieser Maske war er jedoch ehrlich überrascht. Mehr noch, er nahm sie erstmals ernstlich wahr. "Magst du Basketball?" Sakura war das zwar nicht bewusst, doch es war geraume Zeit her, seit Sasuke ein Mädchen irgendetwas Privates gefragt hatte. Vermutlich hatte er bei ihr den Eindruck, dass sie sich da nicht gleich Hoffnungen machte. Sakura zuckte mit den Schultern. "Geht so. Bei uns arten die öffentlichen Spiele immer mehr in Bishonen-Paraden aus." "Stimmt, deswegen ist mein Bruder wahrscheinlich auch der Star." Sasuke klang nicht so, als wäre er besonders stolz darauf. Sakura wollte eine abwertende Bemerkung über Itachi machen, ob ihm das gefiel oder nicht, als die Pausenglocke wieder klingelte. Der nächste Lehrer, Professor Orochimaru, war schon wesentlich pünktlicher. Kin trug für ihn die Biobücher, die als Leihgabe verteilt wurden. Sakura verstand zwar nicht, wie sie diesen Mann derart verehren konnte, aber wenigstens stand sie nicht auf Itachi. Ansonsten hatte Sakura nicht viel mit ihr zu tun. Die Stunde verging damit, dass sich mit der Winterstarre der Schlangen befassten. Diese Reptilien nahmen 80% der gesamten Unterrichtszeit ein. Die Schüler (Kin ausgenommen) verbrachten diese Zeit ebenfalls in Winterstarre. Der Schultag verstrich mit gewissen Highlights wie Asumas Auftritt, der seine Mathestunde damit begann, dass er seine Tasche aufs Pult knallte, sie mit einem enthusiastischen 'Morgen, ihr Luschen!' begrüßte und seine Kippe in den Abfallkorb spuckte, der daraufhin in Flammen aufging und für eine kurze Massenpanik sorgte. Dazu wäre noch zu sagen, dass das schon so oft passiert war, dass Lee zum Feuerlöscherdienst (besagter Feuerlöscher ist in weiser Voraussicht neben dem Papierkorb angebracht) ernannt worden war. Asumas Begrüßung funktionierte nur bei ihm so, dass sich keiner beleidigt fühlte. Ein anderes Highlight war Gais 30-minütiger Gesundheitsvortrag, der auf die kleine Brandkatastrophe folgte, oder Anko, die ihren Sportunterricht mit einem 500-Meter-Sprint begann. Sakura war danach der festen Ansicht, dass in dieser Schule nur Vollbematschte unterrichten durften. War wohl ein Einstellungskriterium. Nach der Schule wurde Sakura nicht die Gnade zuteil, nach Hause zu gehen. Ino wollte unbedingt mit Itachi sprechen und brauchte dabei körperlichen und seelischen Beistand. Sakura machte sich Sorgen, da Itachi sie wohl ziemlich vor den Kopf stoßen würde und einer seiner rücksichtsvolleren Freunde war auch nicht da (Neversorry: Aoi-sensei, we love you!). Ino war da wohl weniger besorgt, sie schleifte die Pinkhaarige hinter sich her und tippte ihm auf die Schulter. "Hi!" "Was ist?" Nein, seine Laune und sein Benehmen waren seit heute morgen nicht besser geworden. Sakura versuchte, Ino vorsichtig wegzuziehen, doch diese ignorierte sie gänzlich und ließ sich auch nicht von Itachis Ton abschrecken. "Ich wollte dich fragen, ob du heute schon was vorhast." Itachi hob abfällig eine Augenbraue. "Selbst, wenn ich nichts vorhätte, mit dir würde ich nie meine Zeit verschwenden. Ich steh' nicht auf kleine Kinder." Ino war sprachlos. Sakura wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde, und sie konnte sich nicht mehr beherrschen. Für ihre Verhältnisse war es Ino mit Itachi sehr ernst gewesen, und dieser arrogante Sack hatte nichts Besseres zu tun, als... "Was glaubst du eigentlich, wer du bist, du geschlechtsverwirrte Klobürste (alternative Ausdrücke, weil wir uns nicht einigen konnten: Wischmopp, Fusselbürste, Staubwedel, Flaschenbürste)?!" Damit nahm sie Ino am Arm und zog sie weg. Ihre Freundin wehrte sich nicht, sie reagierte noch auf gar nichts. Sakura brodelte vor Wut. Dieser Typ konnte ihr gestohlen bleiben. Sasuke grinste schadenfroh. "Das 'geschlechtsverwirrt' war echt gut. Vielleicht solltest du dir mal die Haare schneiden, um das Missverständnis auszuräumen, Nii-chan?" Itachi, der solche Beleidigungen zwar nicht gewohnt war, nahm es locker. Er setzte Sasuke wortlos und etwas gröber als nötig seinen Motorradhelm und klatschte mit der flachen Hand drauf, 'damit er auch gut saß'. Zu seinem 16. Geburtstag hatte Itachi von ihrem Onkel Obito ein schwarz-silbernes Motorrad bekommen. Kisame hatte irgendwann mal daran herumgepfuscht und es getunt, sodass es auf mysteriöse Art und Weise bis zu 180 km/h fahren konnte. Ursprünglich waren 70 das Höchsttempo. Da ihre Wohnung zu weit von der Schule entfernt lag, um zu Fuß zu gehen, nahm er Sasuke ebenfalls mit. (Um Vorurteilen vorzubeugen: sie hassten sich nicht, sondern hatten lediglich Reibereien, hauptsächlich wegen Itachis Fans und wie er mit ihnen umging.) Als sie angekommen waren, erkundigte Itachi sich im Fahrstuhl beiläufig: "Kanntest du pinke Furie vorhin?" Sasuke grinste ironisch und verschränkte die Arme. "Ah, stehst du inzwischen doch auf kleine Kinder? Das gibt den Skandal des Jahres. Wie auch immer, ich kenne sie nicht." Itachi glaubte es ihm ohne Wimpernzucken. Sasuke erinnerte sich generell an sehr, sehr wenige Mädchen. In der Wohnung angekommen holte er das aktuelle Jahrbuch heraus. Dieses Mädchen würde es noch bereuen, ihn so zu blamieren! Nicht, dass das seinem Ruf irgendwie schaden würde, eher würde sie Probleme kriegen. Trotzdem, so ging man nicht ihm um, er ließ nicht von so einem Blag beleidigen. Itachi blätterte aufmerksam durch die Fotoseiten. Bald fand er das gesuchte Bild. Interessant war nicht nur, dass sie Sakura Haruno hieß, sondern auch dass sie auf diesem gewissen Klassenfoto direkt neben seinem niedlichen, ehrlichen, hilfsbereiten und völlig sensiblen kleinen Bruder stand. Na wenn ihn da mal nicht jemand beschissen hatte. Itachi grinste, stand auf und schrie durchs ganze Gebäude, auch gut hörbar für alle Außenstehenden: "Otouto-chan, du kannst es mir ruhig anvertrauen, wenn du verliebt bist, ich behalt's schon für mich (er sprach es und trötete es in die ganze Welt hinaus)!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)