Model von TenshiLovesTokyo (I live my Dream) ================================================================================ Epilog Teil 1: 4 Years later ----------------------------- ÜBERRASCHUNG! Seit dem letzten Kapitel sind mittlerweile 2 Jahre vergangen und wie einige von euch hatte ich immer das Gefühl, irgendwas fehlt. Beim durchlesen der Geshcihte ist mir auch klar geworden was: Es gibt noch mehrere offene Erzählstränge, die ich gerne zu Ende erzählen möchte. Und einige Ereignisse, die in Model nur Randereignisse waren, meiner Meinung nach aber noch etwas Aufmerksamkeit verdienen. Der Epilog liegt, dank meines Studiums fast so lange angefangen rum, wie ich Model offiziel beendet habe. Dank eines Kreativschubs, habe ich aber mittlerweile zumindest die erste Hälfte fertig, die meiner Meinung nach besser als alleinstehendes Kapitel funktioniert. Nach dem entgültigen Ende möchte ich die Lücken, dann gerne ich Form von Kurzgeschichten füllen. Wie die genau aussehen sollen weiß ich auch schon, also seid gespannt. Natürlich bin ich wie immer offen für Vorschläge. An dieser Stelle noch danke für die Kommentare zu Kapitel 24! Angesichts der langen Pause bin ich etwas eingerostet, also übt Nachsicht. Vor allem, da das Kapitel nicht korrigiert ist, also alle Fehler gehören mir. Trotz der langen Pause wünsche ich euch viel Spaß! Tenshi Epilog: 4 Years later „Rina das sieht traumhaft aus“, Gackt starrt mich begeistert an. Das Problem: Selbiges habe ich jetzt schon 5 mal gehört. „Camui so bist du mir auch keine Hilfe, könntest du dich bitte mal entscheiden.“ Mana neben ihm lächelt stolz vor sich hin, um dann aufzustehen und mich Fachmännisch zu umkreisen. „Nicht schlecht aber perfekt waren sie alle nicht“, darauf hin schiebt er mich in die Umkleidekabine, um auf eigene Hand die vollen Ständer im Laden zu durchwühlen. Die Verkäuferin hat er von Anfang an nicht zu Wort kommen lassen. Gut zugegebener Maßen habe ich in den letzten Stunden auch den Eindruck bekommen, dass mein Mitspracherecht bei dieser Nummer ebenfalls eher begrenzt ist. Während ich mich wieder aus meiner Hülle schäle, klingelt mein Handy. Moni. „Was gibt’s?“ Murre ich hinein. Ich hab jetzt schon keine Lust mehr auf diese ganze Aktion…. Können wir das nicht einfach verschieben so um 10 Jahre. „Nur ne kurze Frage, gelb oder rosa?“ „Ich bitte dich Moni, wie lange kennst du mich? Natürlich rosa.“ Damit tutet mein Handy. Was hab ich eigentlich gerade in Rosa bestellt? Naja sie wird mir später Rede und Antwort stehen. Mana schneit in die Umkleide. „DAS ist es, los anziehen.“ Mit diesen Worten hält er mir einen ganzen Stoffberg entgegen. Dann werde ich mich mal reinstecken. Ach ja, herzlich willkommen zurück zu meinem verrückten Leben. Wer sich fragt was ich hier mache, keine Ahnung ich weiß selbst nicht so genau was mich geritten hat. Also doch eigentlich schon, aber fangen wir am Anfang an. ~Flashback~ Angefangen hat alles im Frühjahr. Es waren die letzten Wochen vor meinem Bachelor gewesen und ich steckte bis über beide Ohren in Klausuren und Hausarbeiten. Dementsprechend musste Shinya leider ohne mich auf Tour gehen. Armer Kerl, dabei hatte er Kaoru extra bearbeitet die Termine so zu legen, dass ich theoretisch hätte mitkommen können. Aber wir kennen das Verhältnis von Theorie und Praxis ja. Dementsprechend packte Shinya im Schlafzimmer den Koffer während mein Laptop und ich das Arbeitszimmer blockierten. Wenn ich bei Shinya war arbeitete ich immer in dem Raum mit Blick auf einen netten Park, in dem zu jenem Zeitpunkt gerade die Kirschbäume in voller Blüte standen. Ich war damit beschäftigt eine Hausarbeit zum Unterscheid zwischen westlichem und japanischen Marketing Korrektur zu lesen. Ihr wisst schon diese poppigen Werbespots… Um es positiv auszudrücken. Irgendwann steht Yuyu bettelnd neben mir, anscheinend muss sie mal für kleine Chihuahuas. Also speichere ich das Dokument und nehme sie auf den linken und Miyu auf den rechten Arm. „Shinya, ich geh mit den beiden noch mal raus“, teile ich meinem Freund mit, indem ich meinen Kopf ins Schlafzimmer stecke. Shinya schaut von seinen verzweifelten Bemühungen auf den Koffer zu schiließen, bevor er auf mich zukommt. „Warte ich komme mit. Es ist zu spät, als dass du noch alleine draußen sein kannst.“ Mit Sicherheit in der sichersten Metropole der Welt werde ich genau heute auf meinem Mörder treffen. Vor allem, wo ich doch mit Miyu und Yuyu die besten Hütehunde der Welt bei mir habe, gut das letztere war schon ein bisschen ironisch. Aber über Zeit mit meinem Liebsten beschwere ich mich aus Prinzip nicht. Schnell ziehen wir noch unsere Jacken an und dann geht es mit den beiden Damen, aufgrund der Uhrzeit ohne Leine, los. Ich sollte mich wohl schon mal daran gewöhnen die beiden zu händeln, da Shinya sich schweren Herzens dazu entscheiden hatte, sie bei mir in Japan zu lassen. Yuyu wäre ja sowieso bei mir geblieben und so ist Miyu nicht ständig allein oder von Fremden umgeben. Gemeinsam gehen wir also in einen der wenigen Parks, die rund um die Uhr geöffnet sind und lassenn die Hunde die Umgebung erkunden, sie begeben sich ja eh nie außer Sichtweite aus Angst uns nicht mehr wieder zu finden. Wir beide suchen uns eine Bank und als wir da so nebeneinander sitzen, komme ich nicht umhin mich an eine gewisse Nacht vor ein paar Jahren zu erinnern. An dem Abend nach Yoshikis Party als unsere Beziehung mehr oder weniger begonnen hat, haben wir auch so in einem Park gesessen. Und so kommt mir der verunsicherte Ton mit dem Shinya sich an mich wendet sehr bekannt vor. „Rina, wir sollten uns über etwas unterhalten. Also eigentlich wollte ich dich eher etwas fragen.“ Ich drehe mich zu Shinya, der sichtlich nervös neben mir sitzt. „Was ist denn los Shin?“ Auch wenn er mich in diesem Moment nicht ansehen kann, stellt sich kein Unwohlsein ein. Normalerweise ist „wir müssen reden“ ja nicht unbedingt der Traumsatz in einer Beziehung. Aber in diesem Moment, in der bekannten Situation, fühle ich mich sicher. „Weißt du, ich habe darüber nachgedacht wie es mit uns weitergehen soll, wenn du jetzt bei Mana in der Firma anfängst. Du möchtest doch sicher bei ihm ausziehen, die meiste Zeit bist du ja eh schon bei mir.“ Fragt er mich gerade ob ich bei ihm einziehen will? „Ich würde gerne mit dir zusammen wohnen Shinya“, lächle ich und will mich an ihn lehnen, aber er steht auf und stellt sich vor mich. „Das ist nicht alles“, murmelt er bevor er sich vor mir auf den Boden kniet. Er wird doch nicht etwa…?! Doch er wird. „Rina, wir sind jetzt schon eine kleine Ewigkeit zusammen und haben schon einiges gemeinsam durchgestanden. Die meisten schwierigen Situationen hatten zwar nicht wirklich mit unseren Gefühlen füreinander zu tun, aber das hat sie nicht leichter gemacht. Trotz allem sind wir heute zusammen hier und ich liebe dich mehr als jeden anderen Menschen in meinem Leben. Als ich damals gesagt habe ich würde für dich nach Deutschland kommen, war das mein voller Ernst. Ein Leben ohne dich kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen“, er stockt, schaut mich verunsichert an und holt eine kleine, türkise Schachtel mit einer weißen Schleife hervor, „Willst du mich heiraten?“ Oh mein Gott, ich zittere am ganzen Körper und die Tränen steigen mir in die Augen. Das war so ungefähr der Antrag den ich mir immer gewünscht habe. Ehrlich, von Herzen und ohne riesigen Aufwand, aber eben aus den richtigen Gründen. Sprechen ist nicht wirklich eine Option also nicke ich einfach und lass mich zu ihm auf den Boden gleiten, um Shinya zu küssen. Diesen Moment werde ich für immer in meinem Herzen tragen, er ist der Beginn unserer Ewigkeit. ~Flashback Ende~ Seitdem nun ist ein halbes Jahr vergangen und wir stecken mitten in den Hochzeitsvorbereitungen. Und wie ihr wohl bereits erraten habt kaufe ich gerade mit Mana und Gackt mein Kleid. Mal schauen was Mana da ausgesucht hat von oben sieht es schon mal nicht schlecht aus. Als ich aus der Kabine raustrete nickt Mana nur und sagt zur Verkäuferin: „Das nehmen wir.“ Hallo? Hab ich vielleicht auch noch ein Wörtchen mitzureden? Außerdem, seit wann bezahlt Mana das Kleid? Ich drehe mich zum Spiegel um, okay es ist gekauft. Ich stecke in einem Traum aus Spitze und Seide, bestickt mit Perlen und einer langen Schleppe. Oben ist es Korsagenartig geschnitten und schulterfrei und der Rock fällt glatt. Mana lächelt und sucht schon nach passenden Accessoires. Er führt sich auf wie eine Personalunion aus Brautvater und Brautmutter, allerdings weiß er noch nicht welcher Teil seine Hauptrolle ist. Ich glaub das entscheidet er am Hochzeitstag ganz spontan. Ich hoffe nur, dass das keine größere Krise mit meinen Eltern auslöst, nicht das sich jemand benachteiligt fühlt oder so. Guckt nicht so, ich kneif mich selber noch alle fünf Minuten, weil ich denke ich träume. Hätte mir das einer vor nicht mal ganz 5 Jahren erzählt, ich hätte ihm den Vogel gezeigt… Oder gefragt aus welcher Geschlossenen er denn ausgebrochen sei. Aber abgesehen davon, dass mein Arm mittlerweile blau ist ändert es auch nichts. Shinya wird mich tatsächlich heiraten. Mittlerweile sind es nur noch drei Wochen bis zum Termin, ich weiß ich bin mit dem Kleiderkauf spät dran. Aber nach dem Abschluss hat Mana mich direkt in meine neue Position als Juniormarketingchefin bei Midinette eingearbeitet, ganz gedankenlos hab ich das dann doch nicht studiert, eingearbeitet und nebenbei mache ich ja auch immer noch ein paar Modeljobs, wenn sie mir gefallen. Meine Eltern wollen nächste Woche anreisen und damit schon 2 Wochen vor der Hochzeit in Tokyo sein, damit sie sich noch was anschauen können, denn wie man es nicht anders erwarten konnte haben sie es immer noch nicht geschafft mich in Tokyo zu besuchen. Wie das so ist, immer wenn man sich was besonders fest vornimmt gibt’s ja doch keinen. Allerdings waren Shinya und ich nach Tourende für 2 Wochen in Deutschland um die freudigen Neuigkeiten persönlich zu überbringen. Aber jetzt werden sie kommen, da Shin und ich uns dazu entschieden haben im kleinen Kreis hier in Japan zu heiraten. Lächelnd streiche ich über den Verlobungsring an meiner linken Hand und muss daran denken, wie es war als wir es offiziell gemacht haben. Ich verspreche, das Drama ist uns nicht erspart geblieben. ~Flashback~ Shinya war 2 Tage vorher von der Tour zurückgekehrt und wir hatten unsere Freunde zu einer Party eingeladen, jedoch ohne zu sagen um was es wirklich ging. Die offizielle Meinung war, dass wir meinen Abschluss feiern wollten, zumindest hatte ich mal mitbekommen wie Gackt am Telefon diese Vermutung äußerte. Wir hatten beschlossen nicht mal ihn einzuweihen, bescheid wussten nur unsere Eltern und Mana, der hätte mir nicht verziehen, wenn ich ihm das verschwiegen hätte. Mit Gackts Reaktion auf diese Entscheidung konnten wir ja schließlich nicht rechnen. Aber dazu später. Shinya hat sich den Spaß nicht nehmen lassen Bou einzuladen, der trotz unserer zu diesem Zeitpunkt vierjährigen Beziehung keinen Hehl daraus macht, dass er sich selbst als die bessere Wahl für mich betrachtet. Er ist immer noch ein Meister der Verdrängung, sehr zu Kanons Leidwesen, aber das gehört nicht hierher. Eine Tatsache die in regelmäßigen Abständen zu mehr oder minder amüsanten Situationen führt, meistens aus meiner Sicht eher minder. Und so fand sich an einem Freitagabend unser gesamter Freundeskreis, auch bekannt als erweiterte Familie, bei uns ein. Mit Manas Hilfe war ich während der Tour umgezogen, natürlich war Shinya eingeweiht und Mana schien auch nicht zu traurig sein Gästezimmer zurückzubekommen. Allerdings lag das wohl weniger an meinem Auszug als an der Tatsache, dass er sich mit Seths endgültigem Einzug verbunden hatte. Auch wenn ich ihm mehrfach gesagt hatte, dass ich mich freuen würde wenn er zu mir und Mana zieht, hatte er das aus mir unersichtlichen Gründen bis zu diesem Tag immer vor sich her geschoben. Fragt mich nicht warum, so laut sind die beiden wirklich nicht wenn sie dann doch in Manas Schlafzimmer verschwinden… Und es ist ja nicht so das Mana unter die asexuelle Elternrubrik fällt… Das trifft nur auf genetisch verwandte Eltern zu, nicht Freunde mit ausgewachsenem Vaterkomplex, der hat sich immer noch nicht ausgewachsen. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Unsere Verlobungsparty. Oder auch die Nacht des Dramas, Yoshikis Aussage nicht meine. Dramatisch war es allerdings, aber alles in chronologischer Reihenfolge, sonst wird’s nur verwirrend. Gegen Abend trudelten nach und nach unsere Freunde ein, es gab ein Buffet, Musik, das übliche Party Equipment halt. Shinya und ich hatten uns gegen eine Art Bankett entschieden, das ist mehr so Yoshikis Ding, schon alleine des Alters wegen. Das war schon wieder gemein, oder? Und immer auf sein Alter, ich bin unverbesserlich. Schließlich waren alle Freunde da und Shinya zog mich zur Mitte des Raums zuvor hatte er veranlasst das alle mit Getränken versorgt wurden. So dekadent waren wir dann doch ein paar Kellner anzuheuern. Shinya hielt meine Hand während der Saal verstummte und schaute mir lächelnd ein letztes Mal in die Augen bevor er begann zu sprechen. „Zunächst, noch mal euch allen ein herzliches Willkommen. Ich fange mal mit dem offensichtlichen an. Ich würde sagen wir sollten alle darauf anstoßen, dass die junge Dame neben mir ihre Abschlussprüfungen mit Bravour bestanden hat und wie ich gehört habe bei Midinette schon unentbehrlich ist“, Shinya hob sein Glas, „Also meine Kleine, herzlichen Glückwunsch.“ Alle Erheben unter Gegröle die Gläser und ich werde rot. Als die Gläser dann leer sind, setzt Shinya erneut an. „Das ist aber nicht der eigentliche Grund aus dem wir euch heute Abend hierher gebeten haben. Ich bin überglücklich euch sagen zu können, das Rina mich zum glücklichsten Mann der Welt gemacht hat.“ Irgendwo ertönt ein „Oh mein Gott, sie ist schwanger!“ Was uns beide kichern lässt. Ich glaube die stimme Toshiya zuordnen zu können. „Nein so weit ist es dann doch noch nicht. Eins nach dem anderen. Zunächst hat sie eingewilligt meine Frau zu werden. Wir sind verlobt!“ Bevor der Jubel ausbrechen kann ertönt ein klirren und hastige Schritte bevor eine Tür zuschlägt. Ein Blick in die geschockten Gesichter macht mir klar wer fehlt. Gackt. Freut er sich etwa nicht für mich? Für uns? Die Tür die zugeschlagen wurde konnte nur die Tür zu unserem Arbeitszimmer sein, die ist die nächste. Und die Haustür klingt anders. „Ich geh mal schauen was mit ihm los ist“, sage ich zu Shinya und drücke ihm einen Kuss auf die Wange bevor ich den vom betretenen Schweigen erfüllten Raum verlasse. Beim betreten des Arbeitszimmer sehe ich Gackt mit dem Rücken zur Tür am Fenster. Ich schließe die Tür hinter mir bevor ich ihn anspreche: „Will ich deine Reaktion überhaupt verstehen?“ Er dreht sich zu mir um, sein Gesicht fast wütend. „Ich dachte ich wäre dein bester Freund.“ Was auch immer das mit dieser Nummer zu tun hat. „Bist du doch auch.“ „Fühlt sich nicht so an wenn ich zusammen mit flüchtigen Bekannten praktisch als letzter von deiner VERLOBUNG erfahre!“ Dramatisch lässt er sich in den Bürostuhl fallen. Ich knie mich vor ihn um ihn anschauen zu können. „Außer Shinya, Mana und meinen Eltern wusste es noch niemand. Es tut mir leid, wenn du es lieber persönlich erfahren hättest.“ Ich studiere seine Augen um dann erneut anzusetzen: „Willst du mir sagen, was wirklich los ist?“ Schon wieder so eine Déjà-vu Reaktion, genauso haben wir damals in Yoshikis Büro gesessen. „Megumi weiß bescheid“, murmelt er nur. Damit hatte ich nicht gerechnet. „Wie?“ Hat Hyde es ihr gesagt? Oder hat sie die beiden erwischt? „Sie hat wohl Fotos von uns auf Hydes Handy gefunden. Jetzt droht sie ihm mit Scheidung und Sorgerechtsentzug. Er redet nicht mehr mit mir.“ Dieses verdammte Miststück, es gibt wenige Menschen die ich so verachte ohne sie jemals getroffen habe. „Du weißt, dass das nicht deine Schuld ist, oder?“ Ich greife seine Hand. Mir ist nicht klar was das alles mit meiner Verlobung zu tun hat, aber so wie er gerade aussieht würde ich ihm wahrscheinlich so ziemlich alles verzeihen. „Natürlich, aber euch zu sehen, zeigt mir nur alles, das ich niemals haben werde.“ „Das muss doch gar nicht so sein. Hyde liebt dich, das wissen wir doch beide. Und für Hiroki fällt uns schon was ein.“ Was weiß ich selber nicht, aber es scheint im Moment das einzig richtige zu sein. „Soll ich dich noch einen Moment allein lassen?“, frage ich besorgt und Gackt nickt nur. Ich stehe auf und will schon gehen als er noch sagt: „Es tut mir Leid. Natürlich freue ich mich für euch. Du wirst eine wunderschöne Braut.“ Ich lächle ihn aufbauend an und verlasse den Raum. Shinya kommt mir entgegen und schaut mich fragend an. „Was hat er denn?“ „Das frag mal lieber Hyde, oder lass mal das übernehme ich persönlich.“ Shinya zieht eine Augenbraue hoch. „Frag nicht, ich kümmere mich drum und danach strahle ich wieder vor Glück, ich verspreche es dir.“ Er nickt und geht zu Toshiya um mit ihm zu sprechen. Nach kurzem suchen finde ich dann auch Hyde. „Du. Ich. Küche. Jetzt!“, versuche ich möglichst ruhig zu sagen bevor ich mich in eben genannten Raum begebe, ich muss ja nicht vor der versammelten Gesellschaft explodieren. Hyde lehnt sich gegen die Anrichte und schaut mich fragend an: „Was ist denn so dringend?“ Ich drehe mich fast schon wutschnaubend um, um nicht unbedingt freundlich zu sprechen zu beginnen: „Das fragst du mich nicht im Ernst, oder? Mein bester Freund, der Mann von dem ich dachte das du ihn LIEBST, sitzt auf meiner Verlobungsparty in meinem Büro und heult sich die Augen aus, weil du nicht in der Lage bist eine Entscheidung zu treffen.“ Hyde reißt die Augen auf bevor er nicht minder wütend erwidert: „Ich LIEBE ihn, aber ich habe eine Sohn. Was soll ich denn deiner Meinung nach machen?“ „Ach komm hör auf. Hiroki ist mittlerweile 14! Kein Gericht der Welt kann ihm verbieten dich zu sehen wenn er das will. Was du machen sollst? Das was du hättest schon tuen sollen, als dir klar geworden ist, dass du Megumi nicht liebst. Lass dich endlich scheiden! Du hast dir doch nur selbst zuzuschreiben, dass es soweit gekommen ist! Hättest du vor 10 Jahren die Konsequenzen gezogen, und dich scheiden lassen, wäre es einfach eine dieser Ehen gewesen die nicht funktioniert haben, weil man sich doch nicht so gut kannte wie gedacht. Kein Grund dir das Sorgerecht abzusprechen und wenn du es einmal gehabt hättest, hättest du deine Beziehung zu Gackt offiziell machen können.“ Ich hole kurz Luft und Hyde setzt an zu sprechen. „Ich bin noch nicht fertig. Aber wozu hättest du das tun sollen? Ist doch viel praktischer, das Image des liebenden Familienvaters beizubehalten. Nicht so viele unangenehme Fragen. Das Gackt deswegen seit 10 Jahren denkt er ist nicht genug für dich, ist dir ja anscheinend reichlich egal. Und jetzt wo deine schöne kleine Lügenwelt zusammenbricht, sprichst du mit ihm nicht mehr. Hast in der ganzen Zeit auch nur eine Minute daran gedacht, wie sehr er es hasst dein kleines schmutziges Geheimnis zu sein? Nein natürlich nicht, warum auch.“ So ich bin fertig. Und wenn er jetzt nie wieder ein Wort mit mir redet, ich hab mir lang genug angesehen wie er Gackt behandelt. „Denkst du wirklich so über mich?“ fragt er mich offensichtlich geschockt, was denn keine Verteidigung? „Was soll ich sonst denken, nach dem ich mir dieses Schauspiel jetzt 5 Jahre angeguckt habe? Hast du überhaupt eine Ahnung wie oft Gackt fertig mit der Welt ist, weil er nicht weiß was er noch tun soll, um dir zu beweisen, dass er alles ist was du dir wünschst.“ Hyde scheint mein Ausbruch wirklich zu überraschen. „Ich liebe ihn. Mehr als alles andere auf der Welt. Aber es ist nun mal nicht so einfach wie bei dir und Shinya.“ Ich schüttele entgeistert den Kopf. „Nicht so einfach? Wenn du ihn liebst, solltest du nicht mal ein zweites Mal darüber nachdenken müssen, was das Richtige ist. Megumi weiß es doch eh, was soll noch passieren? Im schlimmsten Fall kommt an die Öffentlichkeit was eure Fans seit Jahren vermuten. Ich gebe dir einen gut gemeinten Rat: Triff eine Entscheidung. Gackt oder deine Ehe, wenn man das überhaupt so nennen kann. Tu was du für richtig hältst, aber lass dir eins gesagt sein: Wenn du dich für Megumi entscheidest, dann trenne dich von Gackt, damit er endlich eine Chance auf eine Zukunft hat. Ansonsten sorge ich dafür, dass er das für dich übernimmt.“ Bevor ich den Raum verlasse, muss sich eins noch loswerden: „Ich mag dich, aber wenn es um meine engsten Freunde geht hört der Spaß auf. Und du hast zu lange mit Gackt gespielt, als das mich im Bezug auf ihn noch interessieren könnte, ob du mir wichtig bist oder nicht.“ Damit gehe ich zurück auf meine Party und lächle Shinya an. „Versprich mir, dass wir uns so etwas niemals antun“, flüstere ich ihm zu und er zieht mich in seine Arme. „Wir lieben uns, so etwas kann uns gar nicht passieren“, versichert er mir und das bringt mein Lächeln zurück. Passenderweise kommt auch Gackt wieder aus seiner Höhle hervor und gratuliert uns noch mal richtig um sich danach suchend umzuschauen. Mir wird klar wen er sucht und schuldbewusst murmle ich: „Ich denke Hyde ist gegangen. Ich hab ihn ziemlich angefahren.“ Gackt schaut mich verwundert an. „Ich hab mir das einfach schon zu lange angeguckt. Es tut mir leid …“ „Schon okay, vielleicht hilft es ja.“ Sagen wir einfach, ich wünsche mir in diesem Moment nicht vieles mehr, als das Gackts Hoffnung gerechtfertigt ist. ~Flashback Ende~ Mittlerweile weiß ich, dass sie gerechtfertigt war. 2 Tage später stand Hyde mit gepackten Koffern vor Gackts Tür und hat ihm gesagt, dass er die Scheidung eingereicht hat. Er muss ziemlich miserabel ausgesehen haben, als er Gackt gefragt hat, ob er bei ihm bleiben könnte, bis er was Eigenes hat, um im nächsten Moment anzubieten in ein Hotel zu gehen. Er ist natürlich nicht ins Hotel gezogen und eine eigene Wohnung hat er sich letztendlich auch nicht gesucht. Also zumindest war einer meiner Temperamentsanfälle mal von nutzen. Soviel also zur Vorgeschichte des heutigen Tages. Zumindest hab ich jetzt auch mein Brautkleid. Der Rest ist schon praktisch organisiert. Gackt ist mein Trauzeuge, auf Brautjungfern habe ich verzichtet, das wäre doch etwas schwierig geworden vor allem in Bezug auf die Kleider. Schließlich ist mein Freundeskreis über den halben Globus verteilt. Vor allem habe ich aber so die Hoffnung einem Junggesellinnenabschied zu entgehen. Ich find die immer eher übertrieben. Ich werde jetzt mal Moni anrufen, um zu erfahren was genau den nun Rosa ist. Denn auch wenn die nicht erste Brautjungfer ist, nimmt sie deren Aufgaben gewissenhaft wahr. Ist auch besser so, stellt auch mal vor, Gackt müsste mit mir Tischgeschirr aussuchen gehen. Also ich hab zu tun, wir sehen uns am großen Tag. So das wars für heute, der zweite Teil des Epilogs also diesmal der offiziele folgt wahrscheinlich im Dezember, Dann habe ich das erste Trimester meines Japanischkurses hinter mir und kann ohne schlechtes Gewissen schreiben. Bis dahin, Tenshi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)