Protagonisten im Streik von LoveKills ================================================================================ Prolog: Prolog - Gedanken ------------------------- Es ist doch so. Als Autor hat man jegliche Freiheit, was man schreibt, wenn man es nicht unbedingt als Buch veröffentlich will. Oder man einen Verlag findet, der alles veröffentlicht, egal was man geschrieben hat. Aber zum Thema zurück. Man kann schreiben was man will, wie lange man will und worüber man will und wie man will. Wie ordinär die Sprache sein kann, entscheidet man auch selbst und das Beste ist, man kann sich an seinen Protagonisten richtig abreagieren, wo wir bei dem nächsten Thema sind. Wenn man sich nun vorstellt, dass auch Protagonisten real lebende Menschen sind, zum Beispiel Schauspieler, die geschriebenes Manuskript in laufenden Film umsetzen müssen, werden sie doch gegen gewisse Szenen etwas dagegen haben, oder? Wenn es nun um einen Schwulen-Film, bzw. ein Buch geht, in dem es um Schwule geht, handelt, werden manche, außer die Protagonisten sind selbst Schwul, nicht sonderlich damit einverstanden sein, dass sie analen Verkehr haben, oder? Oder von irgendwem ein paar Lederriemen über den Rücken gezogen bekommen. Oder noch versautere Dinge. Oder Vergewaltigungen. Was ist damit? So etwas zu spielen ist sicherlich nicht einfach. Also, was tun, wenn die eigenen Protagonisten streiken? Genau diese Frage habe ich mir gestellt und in dem nächsten Kapitel werde ich versuchen, genau das zu erläutern. Kapitel 1: Überredung --------------------- Mir ist langweilig. Ich sitze in meinem kleinen Schreiberlings-Zimmer und lese mir, mittlerweile zum hundertsten Mal, die Beschwerdebriefe meiner geliebten Protagonisten durch. Ich, klein LegoLovi, frage mich schon seit geraumer Zeit, WIE man sich bei DIESEM genialen Manuskript nur AUFREGEN kann. Das soll mir doch mal einer erklären und somit mache ich mich langsam mit meiner Gerte und dem tollen, knallroten Megafon bewaffnet, auf den Weg durch Cottbus, um meine Lieben zu einem Gespräch zusammen zu rufen. Es dauert ein wenig, bis ich wieder in meiner kleinen Stube hocke und darauf warte, dass Nero Ares, Erke, Micha… ach und wie sie nicht alle heißen, endlich auftauchen. Und irgendwann, es ist schon 20 Uhr… Scheiße, ich hab heute ja noch gar nichts geschrieben... und langsam trudeln meine Protagonisten ein. „Wer fehlt hebt die Hand.“, lächle ich in die Runde. Werde mit missbilligenden Blicken gestraft, während sich Nero und Ares schon wieder halb an die Wäsche gehen. Aber sich beschweren, denke ich mir nur, ehe ich von einer kleinen Frau piepsig angesprochen werde. „Mama… äähm Alexa fehlt noch.“ Ja ja, die Friseurin, hat natürlich noch zu tun, Frechheit. „Hört ihr jetzt mal auf euch gegenseitig zu befummeln? Dafür gibt es Betten.“, herrsche ich meine beiden Hauptcharaktere an. Und als wäre es klar gewesen, legen sie sich auf MEIN Bett… Das wird mir wohl die nächsten Jahre reichen, um mir die zahlreichen sexlosen Nächte anderweitig zu vertreiben. „Kleine, in deiner kranken Fantasie lässt du uns übereinander herfallen und jetzt stört es dich, wenn es live ist. Kannst du dich mal entscheiden?“ Ares’ melodische Stimme dröhnt fast in meinen Ohren, als Neros schallendes Gelächter durch den Raum dringt. Ich könnte jetzt sagen ´ich hab euch nicht dazu gezwungen´ aber das würde natürlich nicht stimmen. Ich meine, ICH als Autorin, bin für meine Protagonisten verantwortlich und schreibe ihnen, logischer Weise, auch vor, was sie zu tun haben. Man könnte wirklich meinen, dass ich stark sadistisch veranlagt bin, obwohl… vielleicht doch eher sadomasochistisch, immerhin leide ich mit meinen lieben Kleinen mit. „Hey, meine Fantasie ist nicht krank. Das ist aus der Realität genommen. Jedenfalls das meiste. Also seit doch froh darüber, dass ihr in einem solchen Meisterwerk mitspielen DÜRFT!“ Ich knurre nur leise. Klein LegoLovi ist eben nicht immer von guter Laune, so auch an diesem Tag. Ich könnte sie wieder richtig in die Scheiße reiten. Mir ist grad irgendwie danach, obwohl… ich glaube, dann wollen sie gar nicht mehr. Ich wiege in Gedanken ab, was ich denn als nächsten schreiben könnte. So ein klein wenig Drama mit einem Schuss Erotik währe doch auch ganz nett, oder? „Wisst ihr… ich könnte jetzt richtig gemein werden.“, überlegte ich laut weiter. „Oh Gott, nicht schon wieder. Hey, ich hab keinen Bock meinem Alten wieder zu begegnen oder Alex… diesem… grr…“ Nero faucht erzürnt auf und wird nur unter größter, körperlicher Anstrengung Ares´ zurück gehalten, mir an die Gurgel zu springen. „Ich warne dich… nicht mit mir. Ich streike. Dann such dir jemand anderen.“ Seine Arme liegen, wie bei einem bockigen Kleinkind, verschränkt vor seiner Brust. „Hey, du hast es dir ja noch gar nicht angehört, also fall deiner Gebieterin nicht ins Wort sondern hör zu.“ Ich knurre nur leise auf. Strafe ihn mit einem gekonnten Mörderblick und grinse dann hinterhältig. „Oh nein. Kleiner, wenn du streikst, dann passieren wohl weniger schöne Dinge. Ich glaube so eine kleine Zwischenrolle von Ares´ Ex würde sich ganz gut machen, hm?“ Wieder mein böses Grinsen. Ach, ich liebe meinen Job einfach. Mal hier mal da ein wenig Unruhe stiften. Die Kleinen ein wenig streiten lassen und dann… wieder Friede Freude Eierkuchen… obwohl, was ich noch in meinem Kopf habe, ich glaube, Nero wird das nicht sonderlich gefallen, wenn ich mir das so überlege. „Was?! Nein, nicht mein Ex! Vergiss es…“ Ares sieht mich geschockt an. Würde mir gerade wohl am liebsten selbst an die Gurgel springen, würde er Nero nicht immer noch halb im Schwitzkasten halten und versuchen ihn auf zu halten. Ich grinse. Meine geliebte Gerte rotiert geschickt in meinen Händen und ich lasse sie leicht in die Innenfläche klatschen. „Ach wieso nicht? Wollt ihr nun doch sputen, oder soll ich euch Beine machen, hm? Ich glaub, Ares würde das nichts weiter ausmachen, hä?“ Ja, ich liebe meinen Beruf wirklich. Merkt man mir das an? Ich glaube schon ein wenig. Nun wie auch immer, ich überlege immer noch, wie ich meine lieben Protagonisten dazu bringen soll, wieder in ihre Rollen zu schlüpfen. Gar nicht so einfach. „Wie bitte? Ich glaube du verlierst den Blick für die Realität. Ich stehe NICHT auf Peitschen und das ganze abartige Zeugs. Also versuch gar nicht erst mich um den Finger wickeln zu wollen.“ Ares schüttelt den Kopf, starrt mich an und ihm fällt halb die Kinnlade auf den Boden, als ich lauthals zu lachen anfange. „Ich hätte noch eine Idee.“ Ich gehe im Zimmer auf und ab. Die zischt immer noch leise in meine Handinnenfläche. „Wir wollen sie gar nicht hören.“ Erke schaltet sich ein. Er sitzt, ausgemergelt wie immer, auf einem der Stühle. Auf MEINEM Stuhl, um es genauer zu sagen. Denn in meinem ach so tollen Büro gibt es nur EINEN Stuhl. Und das ist nun mal meiner. Aber Erke darf das. Ich hab ihn so sehr ins Herz geschlossen und das, was ich ihm abverlange… da darf er sich dann auch auf meinen heiß geliebten Ledersessel setzen. „Wieso nicht? Das wird gar nicht so schlimm, aber alles der Reihe nach.“ Ich zwinkere meinen Darstellern liebevoll zu und ziehe gekonnt eine Augenbraue in die Höhe. „Wollt ihr sie nun hören, oder nicht? Sonst sagt es lieber schnell, dann lass ich mir gleich noch ein paar fiese Ideen einfallen. Obwohl…“, überlege ich laut. „Nur gerecht. Wenn ihr mich auch immer so ärgern müsst. Ich find das gar nicht lustig. Ihr seid selbst schuld. Also was ist?“ „Ja gut, oh große Meisterin des Drehbuchschreibens.“ Ares grummelt. Lässt Nero langsam los, der sich anscheinend wieder beruhigt hat. „Aber ganz ernsthaft. Mein Ex hat doch hier gar nichts zu suchen.“ Er fängt doch tatsächlich zu schmollen an. Gott wie süß das nun wieder aussieht. Hab ich schon mal gesagt, dass ich sie einfach liebe? Ja, ich glaube schon. Na auch egal. „Also, wir haben ja auch noch Maskenbildner am Set, also stellt euch nicht so an. Die krakeln dir, Nero, ein paar schicke rote Striemen auf den Rücken und dann ist das auch erledigt. Alles andere wird nur gestellt.“ Ich lächle aufmunternd und warte auf ihre Reaktionen, welche, zu meinem Pech, eine ganze Zeit lang ausbleiben. Was muss man bei so einem Vorschlag noch großartig überlegen? Ich versteh dieses Getue nicht. Nein, absolut nicht. Ares fährt sich durch die Haare, Nero streicht sich über einen imaginären Bart und Tenna kräuselt eine blonde Strähne in den Fingern. Micha ist sowieso ganz ruhig und Erke? Der sitzt teilnahmslos da und starrt Löcher in die Luft, als würde ihn das alles überhaupt nichts angehen. Der soll sich bloß vorsehen. Dem wird es auch noch an den Kragen gehen, wenn auch nicht ganz so schlimm. „Hallo?“ Ich verliere langsam die Geduld. „Könnt ihr euch jetzt endlich mal entscheiden? Und nein, Nero du bekommst keinen Bart! Auch wenn du dir noch so gern darüber streichst.“ Ich werde langsam ungehalten. Die Peitsche knallt nun etwas härter in meine Handfläche und ich wundere mich noch nicht einmal über das kleine bisschen Schmerz. „Meine Fresse. Hetz uns doch nicht so. Das braucht Zeit zur Überlegung.“, schaltet sich Ares wieder ein. Immer dieser Beschützerinstinkt. Schrecklich. Aber so sind sie eben. Immer darauf bedacht, dass es den anderen nicht zu schlecht geht. Haha! Darauf können sie aber lange warten. Ich lass hier nichts anbrennen, nein nein. „Überlegung. Pha! Ein Ja oder Nein würde mir ja schon reichen. Kinners… es ist nur eine Maskenbildnerin! Die sieht euch ja noch nicht mal nackt!“ Ares zieht eine Augenbraue in die Höhe. „Wäre ja noch schöner! `s reicht schon, wenn ich… ach egal. Lassen wir das.“ Er winkt ab und wirft Nero einen Blick von der Seite zu. „Ja von mir aus.“, kommt es gemurmelt aus Neros Mund und ich kann mir ein breites Grinsen einfach nicht verkneifen. Ich habe gewonnen. Mal wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)