Tajemnica von JoeyB ================================================================================ Epilog: Erwachen ---------------- Ein leises, stetiges Piepen weckte ihn aus seinem langen Schlaf. Er wusste nicht, wie lange er schon hier lag, aber er hatte das Gefühl, eine Ewigkeit geschlafen zu haben. Er wagte es nicht, die Augen zu öffnen, denn aus einer unbestimmten Ahnung heraus wusste er, dass das weiße Licht ihn blenden und seine Augen brennen lassen würde. Es war hell, zu hell... Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er nicht gewusst, dass Licht auch wehtun konnte. Sein Arm schmerzte, doch er traute sich nicht, ihn zu bewegen. Als er die Hand schützend vor seine tränenden Augen legen wollte, zog ein quälender Schmerz durch seinen Arm. Entsetzt sah er an sich herab. In seinem Arm steckten Nadeln, die Flüssigkeiten in seinen erschöpften Körper fließen ließen. Er drehte den Kopf zur Seite. Seine Augen taten ihm weh, obwohl er sie geschlossen hielt. Er fühlte sich müde und krank. Und er wusste nicht, wo er war. Was war passiert? „Mama?“, fragte er leise und blinzelte wieder gegen das Licht. Die Tränen, die über seine Wangen flossen, zeugten nicht von dem Brennen des Lichts, sondern von Angst. Er sah sich in dem Raum um. Alles war weiß... Schließlich öffnete er die Augen vorsichtig und sah die weiße Wand an. Wieso war ihm seine Situation so vertraut? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er Schmerzen hatte, dass er schlafen wollte... Er schrie nicht. Er wiederholte das leise geflüsterte Wort auch nicht. Seine Mama war nicht hier und er spürte, dass sie ihn nicht hören konnte. „Mama“, murmelte er unterbewusst das einzige Wort, das ihm einfiel. Er erinnerte sich plötzlich an den Unfall. An das ganze Blut. Und an den Mann, der ihm aus dem Auto geholfen hatte. Aber das war doch schon so lange her... Danach kam doch noch so viel Zeit... Wo war er? Und warum war er hier? Er hatte vergessen, wie es passiert war. Sie hatten im Auto gesessen, geredet. Und dann war alles schwarz geworden. Er hatte Zeit verloren. Ob es mehrere Minuten oder nur Sekunden waren, konnte er nicht sagen. Er versuchte, sich zu erinnern, aber er musste wieder vergessen haben. Und dieses Mal handelte es sich nicht um wenige Augenblicke, sondern um Jahre. Sein Körper kam ihm fremd vor und obwohl er den Ort abstoßend und beängstigend fand, kannte er ihn aus seinen Träumen. Oder waren das keine Träume, sondern Erinnerungen? Auch das wusste er nicht mehr. Sie hatte da gelegen, in ihrem eigenen Blut. Alles war voller Blut gewesen. Auch seine Hände. Er hob vorsichtig einen seiner Arme und hielt sich die Hand vor das Gesicht. Als er sie betrachtete, konnte er kein Blut sehen. Aber Narben. Alte Narben. Und frische. Er schluckte weitere Tränen hinunter. Er wollte nicht weinen, auch wenn er wusste, dass sie tot war. Denn er spürte, dass er seine Tränen für etwas anderes bewahren sollte. Für etwas schlimmeres als den Tod. Er hatte sich das Weinen als Kind abgewöhnt, fiel ihm ein, doch nun spürte er, wie ein leises Schluchzen über seine Lippen wich. Erschrocken starrte er seine Hand an. Warum weinte er? Er hatte Angst. Doch die Angst kam ihm nicht fremd vor. Nein, sie wirkte wie ein alter Vertrauter. Er hörte Schritte, bevor die Tür aufging und ein Mann den Raum betrat. Er setzte sich auf, die Nadeln in seinem Arm ignorierend. Plötzlich fiel ihm wieder alles ein. Die ganzen Jahre, die er an diesem Ort gelebt hatte. Die Schmerzen, die er in den letzten Wochen hatte erdulden müssen. Den Verlust seines einzigen Freundes. Und die Angst vor dem Mann, der ihm gegenüberstand. „Guten Morgen, Ian“, lächelte Boris sanft. „Jetzt habe ich dich schon zum zweiten Mal gerettet. Ich hoffe, du erweist dich als dankbar.“ ~ Ich will ganz ehrlich sein: Der Epilog war einer der ersten Teile, die ich von Tajemnica geschrieben habe. Ich schreibe ja gerne mal quer, zum Beispiel habe ich jetzt schon Teile aus dem ursprünglich geplanten dritten Teil, wobei ich nicht mal weiß, ob ich den jemals schreiben werde... Jedenfalls wisst ihr jetzt, was aus Ian geworden ist *drop* An dem Ende merkt man ja, dass von vornherein ein zweiter Teil der FF geplant war. Ich habe diese Fortsetzung, die den Namen Spisek tragen sollte, auch schon angefangen, allerdings bin ich mir momentan nicht ganz sicher, ob ich sie wirklich zu Ende schreiben werde, weil ich in den letzten Monaten unheimlich viel Stress hatte und das wohl im nächsten Schuljahr noch schlimmer werden wird. Wenn ich die FF online stelle, müsstet ihr euch vermutlich oft ziemlich lange gedulden (okay, das musstet ihr auch hier... <.<). Also, soll ich die Fortsetzung noch reinstellen? Danke, dass ihr die ganze Zeit über dabei geblieben seid *knuddel* Die FF war lang und verwirrend.. Und ihr habt trotzdem durchgehalten! *euch dafür Blumensträuße überreicht* <-- die habt ihr verdient *lach* *knuddel* Joey Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)