When the rain beginns to fall... von Carura (Mariku x Malik) ================================================================================ Kapitel 2: Please, don't remember --------------------------------- Please, don´t remember… Zwei Wochen waren inzwischen vergangen, seit er auf der Straße ohnmächtig geworden war und dadurch mit Mariku Bekanntschaft gemacht hatte. Das Wetter hatte stark aufgeklart und Malik war wieder bei bester Gesundheit. Er hatte noch viel über Mariku nachgedacht und vor allen Dingen über die seltsamen Träume, die er seit dieser Zeit hatte. Er wusste keinen Rat und Ryou war ihm auch keine große Hilfe. Er war mit Ryou unterwegs ins Schwimmbad. Sein Mitbewohner hatte jemanden kennen gelernt und sich dort mit ihm verabredet. Da er aber Angst hatte alleine zu gehen, schleifte er Malik hinter sich her, der alles andere als begeistert war. „Und das ist wirklich in Ordnung wenn ich mitkomme?“, wollte Malik zum wiederholten Male wissen, denn ihm war nicht wohl bei der Sache. „Aber ja doch! Ich habe Bakura gesagt, dass ich dich mitbringe“, beschwichtigte Ryou ihn. Nachdem sie sich umgezogen hatten suchten sie nach Ryous Bekannten, der hier im Menschengewirr irgendwo auf ihn wartete. Unter einem Baum fanden sie ihn schließlich. Malik staunte nicht schlecht. Dieser Bakura hatte irgendwie Ähnlichkeit mit Ryou. Ryou machte sie miteinander bekannt. Bakura musterte ihn genau und gab zu verstehen: „Ich habe auch einen Freund von mir eingeladen. Er müsste gleich kommen.“ Oh man, das ganze entwickelte sich zu einem richtigen Doppeldate. Malik legte sich seufzend auf seine Decke und ließ sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Er wäre fast eingeschlafen wenn Bakura nicht etwas gesagt hätte, was ihn in die Höhe schießen ließ. „Ah, da kommt er. Mariku! Hey! Hier sind wir!“ Bakura wank einem jungen Mann zu, der suchend durch die anderen Badegäste gestreift war. Malik klappte das Kinn runter. Er war es tatsächlich! Mariku war nun bei ihnen angelangt. Sein Blick fiel auf Malik und er begann zu grinsen. „Na Kurzer, alles klar? So schnell sieht man sich wieder…“ Malik wurde plötzlich rot. Er wusste nicht warum, aber er hatte in den letzten zwei Wochen so oft über diesen Kerl nachgedacht, hatte sich gefragt ob er ihn je wieder sehen würde, und jetzt stand er hier einfach so vor ihm? „Ihr kennt euch?“, fragte Bakura. „Ja, ich hatte dir doch von dem Jungen erzählt der mir vors Auto gestolpert ist. Der mit dem süßen Knackarsch.“ „WAS?“ Malik war aufgesprungen. Was redete der Typ eigentlich da? Knackarsch? „Na ich habe dich doch ausgezogen. Tja… Ich habe alles gesehen“, grinste Mariku fies und breitete seine Decke neben der von Malik aus. „Hmpf… Ich gehe mir ein Eis holen“, schmollte Malik, kramte ein wenig Kleingeld aus seiner Tasche und stapfte davon. „Hey jetzt warte doch mal!“ Mariku kam ihm hinterher, doch Malik hatte nicht vor auf ihn zu warten. Von wegen Knackarsch. Er wollte sich lieber gar nicht vorstellen was dieser Kerl mit ihm angestellt hatte, als er bewusstlos auf dessen Bett lag. „Jetzt warte doch!“ Mariku hatte ihn am Handgelenk gepackt und zurückgezogen. „Lass mich los!“, schnauzte Malik, doch Mariku dachte nicht daran. „War doch nur Spaß. Jetzt sei mal nicht so empfindlich. Komm, ich gebe dir auch ein Eis aus.“ Er ließ von Malik ab und sie gingen gemeinsam zum Eisstand. Malik sprach kein Wort mit dem Älteren. Er wollte sich auch kein Eis ausgeben lassen und bezahlte selbst. „Bist du etwa immer noch bockig?“, fragte Mariku grinsend. „Lass mich in ruhe. Ich habe keine Lust mich mit dir zu unterhalten“, gab Malik zu verstehen und setzte sich mit seinem Eis auf die Decke. Bakura und Ryou waren wohl ins Wasser gegangen. Malik konnte sie nirgendwo entdecken. Na toll, dachte sich Malik. Jetzt saß er hier alleine rum und hatte zu allem übel auch noch diesen Kerl an der Backe. Er warf Mariku, der mit seiner Zunge über sein Eis strich, einen Blick zu. Malik wurde leicht rot. Jetzt hatte er sich doch glatt vorgestellt das… Nein! Nein, nein, nein! Malik schüttelte den Kopf und zog so Marikus Aufmerksamkeit auf sich. „Was hast du denn für Krämpfe? Ist das Ansteckend?“ „Ach halt die Klappe.“ Malik wandte dem Älteren den Rücken zu und legte sich hin. Er spürte wie der Blick des Anderen auf ihm ruhte. „Keine Manieren die Jugend von heute. Da rettet man einem das Leben und so wird es einem gedankt“, hörte Malik den Anderen theatralisch sagen. „Hättest mich ja auch einfach liegen lassen können. Also, selbst schuld“, entgegnete der Kleinere kühl. Plötzlich spürte er wie er gepackt und auf den Rücken gedreht wurde. Mariku nahm auf ihm platz und hielt Maliks Hände fest, damit dieser sich nicht wehren konnte. Maliks Eis war auf dem Boden gelandet. „Was soll das? Lass mich gefälligst los!“, schnauzte der Jüngere. Doch Mariku dachte nicht im Traum daran. „Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich dich hätte liegen lassen, wenn du nicht so verdammt süß wärst. Also halt endlich dein vorlautes Mundwerk oder ich muss dich zum schweigen bringen.“ „Ach ja? Und wie?“ Hätte Malik doch nur nicht gefragt. Ohne dass er irgendwas hätte tun können legten sich Marikus Lippen auf die Seinen. Malik konnte sich kein Stück bewegen. Er war total geschockt. Doch irgendwie… Das kam ihm so vertraut vor. Marikus Geruch, diese weichen, warmen Lippen., seine Zunge die sanft seine Mundhöhle erkundete. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sich seine Augen geschlossen hatten. Entsetzt riss er sie auf und stieß Mariku von sich. Dieser war so überrascht dass er unsanft auf dem Boden landete. Einige der Badegäste sahen neugierig zu den beiden rüber. Malik hatte sich erhoben und stand direkt vor dem Älteren, der sich schmunzelnd den Kopf rieb. „Das war doch nicht nötig…“, kam es von Mariku, der begann zu lachen. „Was lachst denn du so blöde?“, knurrte Malik wütend. Mariku verstummte und sah Malik an: „Du bist halt so witzig…“ „Witzig? Ich bin witzig?“ Malik wurde immer wütender. Er entschloss sich jedoch nichts mehr dazu zu sagen. Er brauchte jetzt erst mal eine Abkühlung. Malik ließ den Älteren allein bei den Decken zurück und lief zum Schwimmbecken. Er konnte zwei weiße Haarschöpfe im Wasser ausmachen, die sich knutschend in einer Ecke versteckten. Na toll. Hoffentlich bemerkten sie ihn nicht. Rasch ließ er sich ins Wasser gleiten und schwamm ein Stück von ihnen weg. Er tauchte unter und dachte nach. Dieser Mariku war schon eigenartig. Er hatte ihn einfach geküsst. Er stieß durch die Wasseroberfläche und atmete erst einmal tief ein. Gedanken versunken strich er sich über die Lippen. Wenn er die Augen schloss, konnte er immer noch Marikus zärtliche Berührungen fühlen. Erneut schüttelte er den Kopf. Es war zum aus der Haut fahren. Er musste sich doch irgendwie abreagieren können. Sein Blick fiel auf das zehn Meter Brett. Das war jetzt genau das Richtige. Er war zwar bis jetzt nur vom Fünfer gesprungen, aber das war ihm im Moment egal. Er stieg die Leiter immer höher und höher. Auf dem Sprungturm angekommen sah er hinab in die Tiefe. Warum kam er immer nur auf solche verrückten Ideen? Am liebsten wäre er wieder runter gestiegen, aber einige Badegäste sahen schon zu ihm hoch. Es trauten sich nicht viele vom Zehner zu springen und Malik wusste jetzt auch ganz genau warum. Schritt für Schritt ging er zum Ende des Brettes. Jetzt hieß es Augen zu und durch. Er holte tief Luft und sprang kopfüber hinunter. Das hätte er lieber nicht tun sollen. Im Flug drehte er sich ein wenig und klatschte mit dem Rücken auf die Wasseroberfläche. Er wand sich vor Schmerz, der ihn zu betäuben schien. Malik sank immer tiefer in das Becken. Er konnte keinen Muskel rühren und dachte schon er würde hier elendig ertrinken, als er plötzlich spürte wie jemand einen Arm um seine Hüfte legte und ihn aus dem Wasser zog. Er war noch ganz benommen als er eine vertraute Stimme wahrnahm. „Und schon wieder habe ich dir deinen Arsch gerettet.“ Mariku hielt den Kleineren grinsend im Arm. „Alles klar? Kannst du dich bewegen?“ Malik sah ihn nur verwirrt an und nickte mit dem Kopf. Er rappelte sich langsam auf, fiel jedoch sogleich wieder zurück in Marikus Arme. „Tut weh was? Na ja, wird schon…“ Der Größere schlang nun seine Arme unter Maliks Knien hindurch und trug ihn zurück zur Decke. Ryou und Bakura hatten sich anscheinend voneinander gelöst, denn sie saßen dort und spielten Karten. „Was ist passiert?“, wollte Ryou besorgt wissen, als Mariku den Kleineren auf der Decke absetzte. „Der Kurze ist vom Zehner gesprungen… Mit dem Rücken voran“ erklärte Mariku knapp. Malik fühlte sich elend. Alle Knochen taten ihm weh. Und zu allem Überfluss hatte dieser Kerl ihn schon wieder gerettet. „Sollen wir dich ins Krankenhaus bringen?“, fragte Ryou und musterte Malik. „Nein… Schon okay. Ist nicht mehr so schlimm“, versicherte er seinem Mitbewohner. Und damit hatte er nicht gelogen. Die Schmerzen schienen langsam nachzulassen. Er kramte in seiner Tasche und sah auf seine Uhr. Es war bereits kurz nach drei. „Wie lange wolltet ihr eigentlich bleiben?“, wollte Malik wissen. Ryou dachte kurz nach und antwortete: „Also, ich weiß nicht genau. Wir wollten auf jeden Fall um acht Uhr im Kino sein. Also denke ich mal, dass wir noch ein zwei Stündchen bleiben. Warum fragst du? Willst du etwa schon gehen?“ „Nö, hab nur so gefragt“, gab Malik zu verstehen und legte sich auf den Bauch. Er beobachtete Ryou und Bakura. Sie spielten gerade Karten und hatten Malik gefragt ob er mitspielen wolle, doch dazu hatte er keine Lust. „Sagt mal, wo ist eigentlich Mariku hin?“ Malik sah sich ein wenig irritiert um. Er war doch eben noch da gewesen. Na ja, es konnte ihm ohnehin egal sein. So würde dieser Typ ihm wenigstens nicht unter die Nase reiben, dass er ihn schon wieder gerettet hatte. Malik zog eine Zeitschrift und einen Stift aus seiner Tasche und begann damit das Kreuzworträtsel, welches ganz hinten im Heft seinen Platz hatte zu lösen. Er tippte mit dem Kuli auf einer Frage rum und dachte einen Moment nach. „Tiefe Zuneigung, mit fünf Buchstaben…“ murmelte er leise. „Liebe…“ Malik schrak hoch und erblickte Mariku, der ihm über die Schulter sah. „Was?“ Malik war ein wenig verwirrt durch das plötzliche auftauchen des Ägypters. „Tiefe Zuneigung mit fünf Buchstaben. Liebe”, erklärte Mariku und hielt Malik ein Eis vor die Nase. „Hier, ich habe deines doch vorhin runter geschmissen.“ „Äh, danke…“ Malik wusste nicht so recht was er sagen sollte. Mariku saß ganz nah bei ihm und lugte mit in sein Heft hinein. Zaghaft nahm er das Eis entgegen und schrieb die Lösung der Frage hinein. „Da wäre ich auch selbst drauf gekommen“, stellte er fest. Mariku machte ihn ein wenig nervös, wie er da neben ihm lag und auf das Kreuzworträtsel stierte. Urplötzlich riss er Malik mit den Worten: „Gib mal her, du brauchst ja ewig dafür“, den Stift aus der Hand und kritzelte in dem Heft herum. „Hey, dass ist meins! Ich wollte das gerne selbst machen!“, empörte sich der Kleinere. „Stell dich mal nicht so an. Du wirst deinem Lebensretter ja wohl diesen kleinen Spaß gönnen.“ Mariku sah den Jüngeren an und begann zu schmunzeln. „Entweder du lässt mich das hier machen oder ich suche mir was anderes aus, mit dem du mir deine unendliche Dankbarkeit zeigen kannst“, grinste er ziemlich fies und rutschte ein Stück näher an Malik heran. Der Kleinere sah wieder in diese dunklen Augen und war wie hypnotisiert, als Mariku mit seinem Gesicht immer näher an das Seine kam. „Wah~ hör auf damit!“ Er hatte Mariku leicht zurück gestoßen und ihm dabei sein Eis dekorativ im Gesicht verteilt. Ryou und Bakura sahen zu den beiden und begannen zu lachen. Marikus Gesicht war vollkommen beschmiert und er leckte sich mit der Zunge über die Lippen. „Das schöne Eis“, sagte er gespielt schmollend. Malik konnte nicht anders und stimmte in das Gelächter von Ryou und Bakura mit ein. Mariku sah einfach zu komisch aus, wie er die Unterlippe vorgeschoben hatte und begann sich mit einem Taschentuch das Gesicht abzuwischen. Der Rest des Tages empfand Malik als sehr angenehm. Er wusste nicht genau warum, aber mit Mariku zusammen zu sein beruhigte ihn irgendwie. Es war, als hätte er etwas Verlorenes wieder gefunden. Gegen sieben sah Ryou entsetzt auf die Uhr. „Bakura, wir kommen zu spät ins Kino! Ich muss noch kurz nach Hause!“ Bakura warf einen Blick auf sein Handy und gab zu verstehen: „Wenn wir und beeilen schaffen wir es noch. Ich wollte auch noch eben zu mir.“ „Ja, aber ich kann Malik doch nicht allein nach Hause laufen lassen. Du fährst nur einen Zweisitzer! Maliks Motorrad ist noch immer in der Werkstatt und…“ „Ich bringe ihn nach Hause, mach dir keine Sorgen“, fuhr Mariku dazwischen und fuhr fort: „Natürlich nur wenn unser kleiner Rückenplatscher nichts dagegen hat.“ Er grinste Malik frech an, der kurz zu überlegen schien. „Von mir aus. Verschwindet schon“, sagte er schließlich und Bakura eilte mit Ryou zu den Umkleidekabinen. „Und was machen wir jetzt?“, wollte Mariku neugierig wissen. „Was wohl? Du bringst mich gleich nach Hause.“ Mariku sah den Kleineren etwas beleidigt an. „Ach komm schon. Wir könnten doch auch noch was zusammen unternehmen!“ „Und was?“, Malik war sich nicht sicher gewesen ob es so eine gute Idee war mit Mariku alleine zu sein. Immerhin hatte er ihn vorhin geküsst und wer weiß wohin das noch führen würde? Sie diskutierten noch eine Weile, bis Malik sich endgültig geschlagen gab. Mariku schnappte sich seine Sachen und sprach: „Na komm schon, lass uns keine Zeit verlieren!“ Malik tat es ihm gleich und packte seine Sachen in seine Tasche. Etwas missmutig trottete er hinter Mariku her, als sie auf dem Weg in die Umkleidekabine waren. „Willst du nicht duschen gehen?“, fragte Mariku überrascht als Malik sich seine Sachen überzog. „Nein, ich gehe zu Hause duschen. Mir ist nicht wohl dabei wenn mich jeder beobachten kann.“ „Aber wir sind hier doch ganz alleine…“, stellte Mariku grinsend fest. „Also willst du nicht das ich dich nackt sehe, hab ich recht?“ Malik errötete leicht. „Ach lass mich in ruhe. Wenn du duschen gehen willst kannst du das ja machen.“ Malik drehte sich von Mariku weg. Er wollte nicht dass der Ältere sah, wie verlegen er geworden war. „Wie du meinst, dann gehe ich halt auch später duschen. Ich will dich ja nicht zu lange warten lassen.“ Sie waren mit dem Auto in Richtung Stadt unterwegs. Mariku hatte beschlossen erst einmal etwas essen zu gehen. Malik hatte zwar keinen großen Appetit, aber eine Kleinigkeit konnte er durchaus vertragen. Sie entschieden sich für einen bekannten Schnellimbiss. Malik kaute an ein paar Pommes als er feststellen musste, dass Mariku irgendwie bedrückt wirkte. „Ist irgendwas nicht in Ordnung?“ „Nein alles okay, es ist nur…“ Seine Stimme war ziemlich leise und brach schließlich ab. „Was?“ Irgendwie machte ihn die Art und Weise, wie Mariku ihn ansah traurig. Etwas Flehendes lag in seinem Blick. „Vergiss es einfach. Oder besser gesagt, erinnere dich nicht daran. Lass uns gehen… Ich fahre dich nach Hause.“ Mariku erhob sich und ließ den verwirrt dreinblickenden Malik allein zurück. Was sollte das jetzt wieder bedeuten? Malik stand auf und lief Mariku nach. „Jetzt warte doch mal! Was meinst du mit „Erinnere dich nicht daran“?“ Doch Mariku sagte nichts mehr dazu und stieg ins Auto ein. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)