Eine Liebe zwischen verschiedenen Welten von SakumiKazi (VampirxMensch, WerkatzexWerkatze) ================================================================================ Kapitel 3: Der erste Schultag, ein neuer Freund und eine Rettung der anderen Art -------------------------------------------------------------------------------- Der erste Schultag, ein neuer Freund und eine Rettung der anderen Art „Good Morning.“ Mit diesem Satz schleuderte mich mein Wecker jeden Morgen aus dem Bett. Es war 6 Uhr und ich mache mir wie immer die Mühe, meinen gut gepolsterten Wecker gegen die Wand zu werfen. Nach dem mein Wecker wieder an seinem Platz stand und ich mich langsam aus dem Bett kullerte, öffnete ich die Augen und blickte direkt auf meinen armen Schreibtischstuhl, über dem meine neue Uniform gelegt war. Ich schrie innerlich auf und kullerte vollkommen aus dem Bett, darauf folgte, dass ich unsanft auf dem Boden landete. Mürrisch stemmte ich mich hoch und stapfte ins Bad. Ich duschte kalt und putzte mir die Zähne, dann missbrauchte ich das Puma Deo meines Vaters. Danach stapfte ich zurück in mein Zimmer und zog die Uniform an. Ich war mir sehr sicher, das Anny sie dort drapiert hatte. Für einen kurzen, einen sehr kurzen, Moment hasste ich ihn dafür. Nachdem ich mit anziehen fertig war, begutachtete ich mich im Spiegel, der die Innenseite meines Schrankes zierte. Es gab nur einen Ausdruck für mein Aussehen: Schrecklich!!! Also nichts gegen die Farben, aber es war eine dunkelrote Stoffhose, dazu ein weißes Hemd, und darüber eine Art Jackett, na ja ich schätzte mal aus Kaschmir oder os. Ich knallte die Schranktür, so wie meine Zimmertür zu und ging zum Frühstück. Als ich im Esszimmer ankam, wuselte Anny auf mich zu. Er hatte ein fröhliche, aber auch eine recht skeptische Mine, warum wusste ich nicht. „Beeil dich mit frühstücken, dein Vater ist schon ungeduldig“, sagte er und wuselte an mir vorbei aus dem Raum. Ich schüttelte nur den Kopf und schnappte mir ein Brot. Wenn Anny so wuselig war, dann war wieder etwas Größeres im Anmarsch, wie zum Beispiel eine wichtige Konferenz für meinen Vater oder es kam kurzfristig hoher Besuch. Für gewöhnlich störe ich mich nicht an Annys Wuseligkeit, aber seit uns damals gesagt wurde, dass wir wegziehen, bin ich bei so was vorsichtiger geworden. Ich ging wieder in den Salon, fand aber Anny nicht um zu fragen, deswegen ging ich nach draußen zu meinem Vater. Als er mich sah, beendete er das Gespräch und kam auf mich zu. Er warf mir einen missbilligenden Blick zu, lächelte aber schnell wieder. Ich vermutete, dass die gute Laune noch immer vom Vortag stammte. Er begann an mir zu zupfen. Als er meine beiden Ketten sah hielt er inne und musterte sie. „Die werden dir noch Probleme machen, aber es ist ja dein Leben“, sagte er und wies mir ins Auto zu steigen. Ich tat wie gesagt, wobei ich die Kette mit dem Kreuz abnahm und in meine Hosentasche steckte. Die Kette mit den Engelsflügeln, widerrum behielt ich um meinen Hals. Dann fuhr er los. Die Schule war etwa eine Stunde Autofahrt entfernt. Mein Vater parke vor dem Eingangstor und wir stiegen aus. Meine Laune hatte sich geringfügig gebessert, da er mir von dem Buch erzählt hatte, was ich ihm gestern gegeben hatte. Bei dem Buch hatte es sich um einen Roman gehandelt, der über die Ritterzüge berichtete. Wir betraten das Gelände und ich sah mich um. Das Gelände war sehr groß und weitläufig. Der Rasen war sehr gepflegt, es kam mir vor wie guter englischer Rasen. Von dem Hauptweg, auf dem wir gerade waren, gingen mehrere Seitenwege ab. Zur linken befand sich ein rotes Backsteingebäude, mit Spitzdach, wie auch zur rechten Seite. Weitere Wege führten, an den beiden Häusern vorbei. Ich vermutete, dass sie zu den Wohngebäuden führten. Schräg hinter den vorderen Gebäuden prangten jeweils zweistöckige Gebäude, von denen ich, sogar ohne Brille, sehen konnte, dass es Bibliotheken waren. „Vorsicht“, sagte mein Vater, als ich mit ihm zusammen stieß. Mein Vater war, absichtlich, stehen geblieben, als wir das Haus am Ende des Hauptweges erreicht hatten. „Tu mir bitte einen Gefallen und mach dein Mundwerk nicht all zu weit auf. Er legte seine Hand auf meine Schulter und führte mich vor sich her. „Guten Tag, mein Name ist…“ „Mr. Owelling. Mr. Durvan (gesprochen: Durwain) erwartet sie schon“, lächelte die Sekretärin uns an und verschwand in einem Nachbarzimmer. Nach wenigen Sekunden kam sie zurück und sagte: „Mr. Durvan erwartet sie.“ Sagte sie und wies uns an einzutreten. Mr. Duran kam uns sofort entgegen, um uns zu begrüßen. „Mr. Owelling und Sohn. Bitte nehmen sie Platz, wir müssen reden." Zu aller erst begutachtete ich den Raum. Er war sehr groß, was er auch sein musste. Der Raum beherbergte einen großen Schreibtisch und einen Kamin, der ungefähr doppelt so groß sein musste wie der Schreibtisch. Na ja, vielleicht war doppelt etwas übertrieben, aber wenigstens 1 ½-mal so groß. Weiterhin befanden sich im Raum ein Sofa, zwei Sessel und ein großer Teppich, all diese Dinge waren in einem blutroten Farbton gehalten. Das große Fenster, welches man nur erahnen konnte, war auch mit einem blutroten schweren Vorhang verhangen, so dass kaum Licht durchkam. Neben dem Tisch lag eine Gestalt, die einem Hund verwechselbar ähnlich sah. Ich betrachtete ihn und er betrachtete mich. Seine gelb- grünen Augen beobachteten jede meiner Bewegungen. „Das ist Cacid“, unterbrach Mr. Duran unsere stille Unterhaltung. „Welch seltener und schöner Name“, sagte ich und betrachtete das Tier nach einen Moment. „Er mag sie. Komm her Cacid“, befahl Mr. Duran, während sich das Tier auf seine tellergroßen Pfoten hob. \\Das dieses Tier mich mag, möchte ich noch bezweifeln, sein Name bedeutet immer hin „Blutjäger“(1)\\ dachte ich mir, während ich nun seine Schritte beobachtete. Er kam auf mich zu und beschnüffelte mich kurz, dann warf er mir noch einen Blick zu und ging dann zu meinem Vater. Bevor dieser etwas sagen konnte, warf ich ihm einen Blick zu, der ihm sagen solle, dass er uns ja nicht blamieren soll. „Du bist wirklich ein schönes Tier“, meinte mein Vater unter meinem Blick und betrachtete das Tier. „Bist du dir da so sicher? Cacid war ein Heeresführer gegen die Osmanen. Er hat direkt unter dem Wort es jungem Prinzen Dracul gearbeitet. Er war auch der, der Draculs Bruder tötete, weil er auf die andere Seite des Tores ging. Legenden sagen auch, dass er ein Vampir gewesen sein soll, einer der ersten die von Dracul, bzw. Dracula gebissen wurden. Genau deswegen bekam er den Namen Cacid, er bedeutet, in einer heutigen Übersetzung ,Blutjäger’“, während ich die beiden Herren aufklärte, hatte ich mich in einen der Sessel gesetzt. Sowohl mein Vater, als auch Mr. Duran und der Hund starten mich an, so als ob ich selbst ein Vampir wäre. „Darf ich fragen welche Rasse das Tier ist?“ fragte ich in dem höflichsten Ton, den ich in meinem Manierenschubkasten finden konnte. „Dürfen sie. Es ist ein rumänischer Wildwolf“, sagte Mr. Duran freundlich und bat meinem Vater sich auch zu setzen. \\Die sind wirklich selten, ich sollte meinen Vater fragen ob ich einen bekommen kann\\ überlegte ich mir. Mein Vater setzte sich neben mich, in den zweiten Sessel, während Mr. Duran, sich uns gegenüber setzte. „Lassen wir das Wort von Cacid lieber zu den schulischen Sachen fließen“, sagte Mr. Duran lächelnd. Dieser Kerl, war mir mehr als unsympathisch, und das von Anfang an. „Sagen sie Master Alexander, können sie schwimmen?“ ergriff er nach einer kurzen Pause das Wort wieder und sah mich mit seinen schwarzen kalten Augen an. „Natürlich, das sollte ein Jeder beherschen. Warum fragen sie?“ gab ich zur Antwort und sah mein Gegenüber skeptisch an, qährend mein Vater mich von der Seite kurz scharf ansah. „Nun sie müssen wissen wir sind eine Schule mit einem hohen Maßstab, der sowohl schulisch als auch in der freizeitlich hoch angeschrieben wird. Natürlich trifft der freizeitliche Aspekt, nur auf die internen Schüler zu“, gab mir Mr. Durvan zur Antwort. \\Also für mich\\ dachte ich mir im Stillen. „Ein jeder Schüler, egal ob er intern oder extern ist, muss an mindestens einer Freizeitbeschäftigung teilnehmen. Sagen sie Master Alexander, haben sie nicht Lust in unserem Wasserballteam mit zu spielen?“ führte er seine Antwort weiter. \\Wasserball!? Ich liebe zwar Wasser und auch Wassersport, aber Wasserball? Nein, nicht mehr, seit dem Training mit meinem Vater!\\ „Natürlich würde er“, mischte sich nun mein Vater ein und knuffte mich in die Seite, damit ich meinen Kommentar stecken ließ. „Ich werde es versuchen“, gab ich deswegen zur Antwort. „Na dann Herzlich Willkommen auf der Levilio- Highschool“, sagte Mr. Duran freudig. Das Schaudern bei diesem Namen, entging dem Direktor zum Glück, aber meinem Vater nicht, wofür ich noch einen Knuff einstecken musste. \\Ja ja, beruhig dich wieder. Ich habe nun mal was gegen diesen Namen. Oder würdest du gern an einer Schule lernen, die wie ein brutaler Kriegsherr heißt?\\ „Sie sollten dann jetzt zum Unterricht gehen. Cacid wird Sie den Tag über begleiten und Ihnen später ihr Zimmer zeigen. Ihre Sachen werden für Sie schon hin gebracht“, erläuterte er kurzangebunden und schüttelte uns beiden noch einmal die Hand, bevor wir das Zimmer verließen. Draußen kam uns die Sekretärin entgegen und überreicht mir 2 Zettel, der obere war für mein Zimmer und der andere war mein Stundenplan: Owelling, Sean Alexander Paul jr. 1. Stunde Klasenversammlung Kovas 7.45- 8.00 2. Stunde Mathematik Vakovitch 8.05- 9.00 3. Stunde Englisch Shasson 9.05- 10.00 4. Stunde Kunst Chelowitch 10.05- 11.00 5. Stunde Turnen Lucakcs 11.05- 12.00 6. Stunde Mittagessen 12.05- 13.00 7. Stunde Freistunde 13.05- 13.30 8. Stunde freies Wahlfach 13.35- 14.30 Wasserball 15.00- 16.00 “Was ist das für ein „freies Wahlfach“?“ fragte ich gleich und sah die Sekretärin an. „In dieser Stunde kannst, bzw., solltest du dich in irgendeinen Unterricht einklinken. Was würdest du den gern machen?“ wollte sie wissen. „Hm…“ murmelte ich und dachte einen Moment nach. „Geschichte, kam es fast sofort. „Dann gib mir deinen Stundenplan und ich schreib es dir um“, sagte sie und streckte mir die Hand entgegen. „Danke“, kam es von mir, als ich ihr den Zettel reichte. Sie gab ihn mir nach einigen Sekunden wieder. Nun hieß es: Owelling, Sean Alexander Paul jr. 1. Stunde Klasenversammlung Kovas 7.45- 8.00 2. Stunde Mathematik Vakovitch 8.05- 9.00 3. Stunde Englisch Shasson 9.05- 10.00 4. Stunde Kunst Chelowitch 10.05- 11.00 5. Stunde Turnen Lucakcs 11.05- 12.00 6. Stunde Mittagessen 12.05- 13.00 7. Stunde Freistunde 13.05- 13.30 8. freies Wahlfach Geschichte Alevcs 13.35- 14.30 Wasserball 15.00- 16.00 Dann ging ich mit meinen Vater wieder aus dem Gebäude. Er verabschiedete sich von mir und ich folgte dann Cacid zu dem roten Backsteingebäude zur Rechten. Über dem Eingang war ein Spruch eingemeißelt. Er lautete: „Ihr, die ihr hier eintretet, lasset alle eure Hoffnung fahren.“ -A. Dante. \\ Na toll... Schöne Aussichten.\\ dachte ich mir, während ich Cacid die Tür öffnete. Ich staunte nicht schlecht, als ich eintratt. Der Eingangsbereich war mit vielen Statuen, auch mit einigen Rittern, geschmückt. Als wir den Gang entlang gingen, wurden die Kunstwerke in einer Bildergalerie fortgeführt, welche sich rechter Hand befand. Zur linken befanden sich dunkel getönte Saalfenster. Von den Bildern erkannte ich nur wenige Personen. Auch wurde ich durch Cacids Knurren von meiner Sightseeingtour abgehalten. Und dann nach wenigen Minuten Weg blieb Cacid vor einer Tür stehn und blickte mich abwartend an. Ich klopfte kurz, dann drückte ich die goldene Klinke herunter und trat mit Cacid ein. Die Klasse sah ganz normal aus. Es gab Tafeln, Fenster, Stühle und Pulte, es sah aus wie ein normales Klassenzimmer. Die einzigsten Ausnahmen in diesem Raum waren, die dunkel getönten Fenster, welche der Grund dafür waren, das an jedem Tische ein Lampe befestigt war. Das andere waren die pechschwarzen Schiefertafeln. Die Blicke der 12 Mann starken Klasse ruhten alle auf mir. Auf den ersten Blick war mir klar, dass ich noch einiges an Problemen bekommen würde. Alle bis auf einen, waren schwarz-haarig und hellhäutig. Nur eben dieser kleinere Junge in der letzten Reihe viel mir sofort auf, da er braunes Haar hatte und eine Brille trug. So einigermaßen gut ich auch ohne meine Brille sehen konnte, seine Augenfarbe konnte ich leider so nicht erkennen. Was natürlich auch noch mit an dem Licht lag. Ich hätte sie gern gesehen, Augen sagen nämlich viel über einen Menschen aus. „Owelling, treten sie ein. Ihr Platz ist hinten am Fenster“, sagte Mr. Vakovitch freundlich und zeigte mit dem Finger auf die rechte hintere Ecke. Ohne ein weiteres Wort begab ich mich dort hin und folgte dem Unterricht seit langem mal wieder. Als nächstes hatten wir Englisch. Als mich Cacid durch die Halle führte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Es war totenstill, obwohl so viele Leute unterwegs waren. Nicht mal ihre Schritte konnte man hören, als würden sie schweben. Und selbst wenn mal geredet wurde, flüsterten sie, so dass man es kaum verstehen konnte. \\Shasson... dieser Name, ich habe ihn schon mal gehört… War das nicht ein britischer Arzt?\\ fragte ich mich in Gedanken, dann durchwühlte ich jeden Winkel, und fand was ich suchte. \\Jetzt weis ich’s wieder, das war der Britte der sich ins Lager eingeschlichen hatte und dann einen nach dem anderen umgebracht hatte.\\ Ich schauderte bei diesem Gedanken. Das Problem in diesem Moment gerade war, dass ich nie ein Bild dieses Mannes gesehen hatte, ich wusste nur, dass er dünn war und sehr gefährliche Finger hatte. Cacid und ich betraten die Klasse, und so gleich kam mir ein dürrer Mann entgegen. Auf den ersten Blick konnte ich nicht leugnen, dass es nicht Dr. Shasson war. Der Englischlehrer war dürr, fast ein Grashalm, und hatte ein schmales rechteckiges Gesicht mit Hakennase. Auch seine Finger waren dürr, lang und sahen äußerst gefährlich aus, so wie es mein Vater mir mal beschrieben hatte. Selbst seine hohe beißende Stimme passte zu der Vorstellung die ich mir aus der Beschreibung meines Vaters zusammen gebastelt hatte. „Sie müssen Owelling sein. Schön sie in meinem Englischkurs zu haben. Ich möchte ihnen schnell die Jahresaufgabe erklären. Jeder Schüler muss bis Ende des Jahres etwas für Englisch schreiben. Ich weis, dass die Zeit knapp ist, aber bitte versuchen sie es. Zur Auswahl stehen: entweder ein Theaterstück, was einen ganzen Saal füllen kann, oder ein Roman, oder ein Gedichtband, oder ein Epos. Ich persönlich bevorzuge ein Epos. Selbst habe ich schon 20 geschrieben“, erzählte mir Mr. Shasson während er mich zu meinem Platz in der hintersten Ecke führte. „Ich werde mir etwas aussuchen“, erwiderte ich freundlich und setzte mich. Mit dieser Antwort war Mr. Shasson zufrieden und ging wieder nach vorne um den Unterricht zu beginnen. Ich passte nicht wirklich auf, da ich nachdachte. \\ Ein Theaterstück? Nein, es ist schon schlimm genug, dass mein Vater mich ständig mitschleppt, da muss ich so was nicht noch selber machen. Ein Gedichtband? Es reicht mir, wenn ich lesen kann, was mein Vater schreibt. Ein Epos? Bin ich denn verrückt? Ich habe ja schon einige gelesen, über die Ritter und das Mittelalter, aber eins schreiben? Niemals! Da bleibt mir ja nur noch der Roman, na ja ich habe ja genügend Stoff und ´ne Menge angefangene habe ich auch noch.\\ Mit diesem und anderen Gedanken beschäftigte ich mich die ganze Englischstunde, bis mich die böse Klingel zurück in die Realität holte. Als nächstes kam Kunst. \\ Na ja, vielleicht wird das besser…\\ dachte ich mir, während ich Cacid in den Keller folgte. In diesem erwartete mich finstere Finsternis. Wenn ich nicht Cacids Augen vor mir gehabt hätte, wäre ich wahrscheinlich gegen alles gelaufen, was sich mir in den Weg stellte. „Sie müssen Owelling sein.“ Diese Stimmte jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Ihr Akzent war so klar und rein. Ich wusste nicht warum aber ich hatte eine Schwäche für europäische Akzente. Ich meine ich habe schon viele von ihnen gehört, aber dieser sanfte rumänische Akzent entfachte etwas in mir, was ich nicht beschreiben konnte. Ein zögerliches „Ja“, gab ich zur Antwort und drehte mich in die Richtung aus der ich die Stimme vermutete. „Sie haben doch sicher nichts dagegen wenn ich sie Alecey nenne? Ich bin nämlich kein Freund der extremen höfflichen Form, ich nehme das Ganze lieber locker“, sagte er und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Nein, ist ok“, erwiderte ich und ließ mich von ihm führen. „Sehr gut“, meinte er und bugsierte mich zur letzten „Bank“ des Zimmers. „Hier, im Kunstunterricht haben sie freie Arbeit. Soviel sie hier schaffen, so viele Noten bekommen sie. Bei mehr als einer Note wird der Durchschnitt errechnet, bei nur einer Note kommt diese auf ihr Zeugnis. Der Grundsatz meines Unterrichtes heißt: ‚Zeichne frei aus deiner Fantasie heraus.’.“ sagte er mit einem Lächeln. „Wirklich?“ fragte ich noch einmal nach, da ich glaubte Mr. Chelowitch nicht ganz verstanden zuhaben. „Wirklich“, widerholte er lächelnd. \\Das ist mein neuer Lieblingslehrer!\\ legte ich in Gedanken fest. „Würdest du mir dann sagen, was du alles brauchst“, forderte er mich freundlich auf. Ich nickte und begann alles aufzuzählen: „Ich brauche eine große Staffelei, Aquarellfarben, mindestens Blätter Größe A2, verschieden starke Pinsel und Bleistifte.“ „Ich bringe es dir sofort“, sagte er lächelnd und wuselte aus dem Raum. \\Endlich habe ich mal jemand 'Normalen' an dieser Schule gefunden, so weit das möglich sein mag, versteht sich.\\ dachte ich mir und wartete auf die Sachen. Mr. Chelowitch kam nach kurzem wieder und ich bedankte mich lächelnd. Dann räumte ich mir alles zu Recht und begann mit der Vorzeichnung. Schon seit langem hatte ich mir vorgenommen einmal die Fresken des Herrenhauses zu zeichnen. Bis mich wieder die Klingel störte, war ich mit der Hälfte, der mir vorgenommenen Vorzeichnung fertig. Nach dieser Kunststunde war ich so „high“ das mich nicht mal mehr der Sportunterricht stören konnte. Selbst das wir die ganze Zeit angeschrien wurden und ununterbrochen im Kreis laufen mussten, vermochte mich nicht zu stören. Nach dem Sportunterricht hatten wir Mittagspause und Cacid führte mich zum Speisesaal. Er befand sich in einem Sondergebäude hinter dem kleinen Bau, in dem ich am morgen noch war. Ich öffnete Cacid wieder die Tür und erblickte einen Palast. Ich war ja nun schon in einigen Palästen, Schlössern und der ähnlichen gewesen, aber dieser Anblick übertraf sie alle. In einem Wort beschrieben, würde ich sagen: Märchenhaft! Es übertraf alles was ich je gesehen hatte. Das Herz eines jeden Kunstliebhabers würde hier einen Infarkt erleiden. Der Saal war riesig. Gegenüber des Einganges befand sich ein Rednerpult, wahrscheinlich für Festtage oder so. Zwischen den riesigen Saalfenstern standen Rüstungen und Statuen, von denen ich zur Abwechslung die meisten erkannte. Später mal würde ich mir die Mühe machen und nach Shasson suchen. Hinter dem Pult hingen drei große Stoffbahnen, von der Decke. Die linke war grün, die rechte war blau und die mittlere war blutrot alle mit einem Wappen darauf, bei dem es sich wahrscheinlich um das Schulwappen handeln musste. In dem riesigen Saal standen kleine Tische, an denen jeweils 4 Leute Platz hatten. Über die Tische war je eine Tischdecke gelegt, und auf jedem Tisch stand ein Kerzenhalter, weil auch hier die Fenster getönt waren. Cacid führte mich zu einem der Tische. Dort saßen schon 2 andere Schüler und ein Schild mit meinem Namen strahlte mir von dort auch entgegen. Ich setzte mich erst einmal. Einer der beiden war der Junge, der mir schon am Morgen aufgefallen war, er war ein Klassenkamerad von mir. Der andere war ein großer, kräftiger Junge, welcher eindeutig älter war als wir. Dieser würdigte mich eines kurzen, bösen Blickes und stand dann auf. Nach dem der große aufgestanden war, sah mich der andere an und musterte mich wie ich ihn. Er hatte eine „normale“ Hautfarbe, so wie ich schon heute Morgen sehen konnte. Jetzt sah ich das hinter der Brille, helle, leicht verängstigte braune Augen. Mein Gegenüber besaß eine große runde Brille, die sein schönes Gesicht total entstellte. Er sah aus wie der Streber von Dienst. Dieser Anblick erinnerte mich aber leider auch daran, dass ich selbst eine Brille besaß. Ich selbst sah mit Brille immer aus wie die Intelligenz persönlich, aber bei mir war es der Vorteil, dass alle meine Brille liebten und sie mein Image aufbesserte. Mir steht eine Brille, aber meinem Gegenüber stand sie nun überhaupt nicht. Auch seine Kleidung trug nicht zu seinem Vorteil bei, eher zu seinem Nachteil. Er trug ein Flanellhemd und eine schlapprige Jeans, dazu kam auf jedenfall noch das er das Hemd in seine Hose gesteckt hatte. \\Falls ich irgendwann mal die Gelegenheit bekomme mit ihn in die Stadt zu gehn, werde ich ihn erstmal von Grund auf neu einkleiden.\\ dachte ich mir. Er streckte mir seine Hand mit einem Lächeln entgegen und sagte: "Mein Name ist Maximilian Tyrner, aber alle nennen mich nur Max.“ Ich schüttelte seine Hand und entgegnete: „Mein Name ist Sean Alexander Paul jr. Owelling, aber meine Freunde sagen nur Alex.“ Ich machte innerliche einen Luftsprung, da ich einen ersten Freund gefunden hatte. „Hast du keinen Hunger?“ fragte mich Max. „Wie? Ähm, nein, außer du gibst mir was ab. Na ja ich bin neu hier und weis noch nicht wirklich was ich machen muss“, meinte ich lächelnd. Als Antwort schob mir Max sein Tablett zu und lächelte. „Immer wenn es essen gibt, stellst du dich an der Schlange an. Bei den ersten paar Mal, werden sie dich blöd anschaun, weil du wirklich sehr auffällst, aber du gewöhnst dich dran und irgendwann geben sie es dann auch auf“, sagte Max und beobachtete mich. „Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst“, entgegnete ich schief grinsend, zwischen zwei Bissen. „Sag mal, wer war der Große eigentlich?“ „Das war Leonard Harder, genannt ‚Leon der Schreckliche’. Keiner würde es wagen ihm in die Quere zu kommen oder ihn zu ärgern, ausser man wollte sterben“, gab er mir als Antwort. „Du solltest vorsichtig sein“, fügte er noch warnend hinzu. „Warum?“ fragte ich und schluckte etwas von diesem undefinierbarem Zeug runter. Ich musste mir aber eingestehn, so undefinierbar es auch war, es konnte locker mit dem Essen meines Vaters oder Anny´s mithalten. „Er mag keine Hallas.“ „Bitte was?“ fragte ich und kämpfte damit mich nicht zu verschlucken. Ich gewann den Kampf. Max hatte natürlich gewartet bis ich fertig war. „Hallas sind die Menschen die anders sind, als na ja…“ „Vampire?“ beendete ich seien Satz fragend. Max nickte zur Antwort bloß. „Und…“, setze ich fragend an, als ich von der Schulklingel unterbrochen wurde. Ich aß noch schnell zu Ende und schaute dann Cacid und Max abwechselnd fragend an. „Wir haben jetzt eine Freistunde. Wenn du willst, zeig ich dir die Bibliothek“, beantwortete er meinen fragenden Blick. Dann nahm er das Tablett und stand auf. Ich erhob mich ebenfalls. Als Max Cacid entdeckt hatte, verbeugte er sich kurz und ging dann Richtung Ausgang. Ich verstand es nicht, aber ich fand es auch unhöflich danach zufragen. Er brachte das Tablett weg und fragte mich: „Was wolltest du eigentlich vorhin fragen?“ „Hm? Ach so, ich wollte nur wissen, wer der vierte an unserem Tisch ist“, gab ich zurück, als wir das Gebäude verließen. „Louis de Coverse.“ Die Worte von Max klangen sehr ehrerbietend und lösten eine kleine Klingel in meinem Kopf aus. „Coverse…“, murmelte ich vor mich hin und blieb stehen. Ich durchsuchte alles was sich in meinem Speicher, namens Gehirn, finden konnte, doch es wollte mir nicht einfallen. \\Von wegen fotographisches Gedächtnis, die haben doch alle selbst ’ne Meise. (Ärzte)\\ dachte ich mir grummelnd, suchte aber noch etwas weiter. „Ist alles in Ordnung?“ fragte mich Max. Er und Cacid waren ebenfalls stehn geblieben und beobachteten mich. Ich stand nur geistesabwesend da und dachte über den Namen nach. Ich ließ mir den Namen immer und immer wieder durch den Kopf gehen. So wie ich da stand und die beiden mich beobachteten, bemerkte niemand, dass Leon auf uns zukam. Erst als Max erschrocken und verängstigt aufschrie wachte ich auf. Cacid begann leicht zu knurren. Ohne weiter nachzudenken schrie ich Leon an: „Lass ihn los, du Möchtegernleiche. Such dir gefälligst jemanden der dir ebenbürtig ist!“ Um uns bildete sich eine Traube von Schaulustigen. Leon sah mich böse an und grummelte: „ Willst du mit ihm tauschen?“ Hinter ihm tauchten noch mehr von denen auf. Auch wenn es jetzt ein sehr schlechter Zeitpunkt war, kam gerade meine Sturheit zum Vorschein, so wie mein gut ausgeprägtes Talent jemanden den Kopf zu waschen, ja mein Vater hatte seinen Einfluss auf mich. „Weist du was du bist? Du bist feige. Genau deswegen ärgerst du ja auch die Schwachen, die die anders sind als du. Was hat er dir getan, dass du ihn so quälst? Du bist genauso ein Mensch wie er und er ist genauso ein Schüler wie du an dieser Schule, also genießt er die gleichen Rechte wie du. Du und er und auch alle anderen haben sich gleich an alle Regeln zu halten. Hat er einen Regelbruch begangen wofür du ihn so strafen musst bzw darfst? Nur weil er etwas anders aussieht wie du ist er nicht gleich anders. Das Äußere ist nicht wie das Innere es ist bei jedem anders“, klagte ich ihn an. Auf der verbalen Basis war ich fast unschlagbar. Diese Worte gefielen mir einerseits, aber andererseits machten sie mir Angst. Es bedurfte einiger Sekunden bis Leon meine Worte begriffen hatte, dann lies er Max fallen und schritt grummelnd auf mich zu. Jedoch, bevor er mich erreicht hatte, huschte etwas an mir vorbei und hinterließ einen kleinen blutenden Kratzer auf meiner Wange. Sofort blieb Leon stehn. Dann zog er sich, für mich grundlos, mit seinen Frunden zurück. Auch die anderen gingen ihrer Wege. Ich konnte Leon noch eine ganze Weile fluchen hören; meine Sprachkenntnisse für Rumänisch reichten so weit, dass ich das meiste verstehen konnte, wenn auch nicht alles. Den Blick, der in meinem Nacken war, ignorierte ich und ging zu Max um ihm aufzuhelfen. Dieser nahm meine Hand dankend an und zog sich hoch. Als er dann über meine Schulter sah verbeugte er sich kurz. Jetzt wurde es mir aber zu bunt, erst der Köter und jetzt dieser Kerl hinter mir. „Was machst du da? Warum verbeugst du dich ständig?“ fragte ich ihn grummelnd und drehte mich rum. Und mir viel der Unterkiefer nach unten… ~Ende Kapitel 3~ Danke, dass ihr auch mein 3. Kapitel gelesen habt. *verbeug* Der Cut ist böse ich weis, aber ich will es ja spannend machen^^. Ja, also in diesem Kapitel hat Alex gleich mal einen Lieblingslehrer, einen Freund, der ihm noch sehr helfen wird und seinen ersten, wenn auch nicht einzigsten Feind gefunden. Wie das alles weiter geht, erfahrt ihr im übernächsten Kapitel. Als nächstes werde ich mal eine schon lange geplante Eigenschaft von Louis, sein Schizophrenie, zur Geltung bringen. Es wird 1 Sekunde beschrieben, die aus Alex’ s Sicht beschrieben wird. Meu cmotretem om… (Wir sehn uns…) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)