Three Words von Hitsugi (Mitautor: Miyachan) ================================================================================ Kapitel 13: böses Erwachen -------------------------- Es war schon lange her, dass er das tat, aber für Hitsu stellte er sich noch einmal an den Herd und machte Pfannkuchen... Aber nicht so ganz normale, Neeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiinnn. Er schnitt sie extra in Herzform für seinen Schatz. Nach der Nacht hatte er das ja verdient und es tat ihm so schrecklich Leid. Als er fertig war und alles noch dekoriert hatte, ging er ins Schlafzimmer und stellte den Teller neben Hitsugi auf seinen Nachttisch. Wenn er aufwachte, hatte er somit gleich was zu futtern und ein Beweis Sakitos Liebe neben sich. Langsam zog der Duft in Hitsugis Nase und er schubbelte sich grummelnd durchs Bett, um irgendwie Sakito zu finden. Kaum hatte er diesen, kuschelte er sich fest an ihn. "Hmmm, Frühstück, darauf hätte ich auch Lust... Wollen wir uns auch welches machen? ich hab Hunger." Hitsugi verstand die Situation nicht und hielt den Geruch für eine sehr speichelanregende Wolke des Nachbarn. Der Größere musste kichern bei diesen Sätzen. "Frühstück steht genau neben dir, Schatz. Du musst nur die Augen aufmachen und dich umdrehen." Liebevoll gab er ihm einen Schmatzer auf die Stirn. "Ich dachte Pfannkuchen sind mal was leckeres." Langsam schlug Hitsugi die Augen auf und starrte auf Sakitos Nacken, in den er erstmal grinsend reinbeißen musste. "Der ist aber auch le...." Gerade drehte er sich um und erstarrte bei dem liebevoll arrangierten Frühstück. Sogar die Blümchen -okay, aus Hitsugis Balkongarten- aber es war einfach super süß. Wie in Trance zog er Sakito zu sich und drückte seine Hand immer fester. "Das ist so..." "Krieg ich einen Knutscher für die Arbeit?" Hitsugi musste nichts sagen. Dass er sich freute, war schon schön genug. Und es war ja nicht nur zum Ansehen, sondern auch zum Essen da. "Also...", druckste der los, "Dafür kriegst du einen auf die Wange... auf die Nase und auf den Mund." Für den Mund ließ sich Hitsugi besonders viel Zeit und massierte sanft Sakitos Lippen. "Ich liebe dich so und will für immer bei dir bleiben... aber jetzt essen, ich habe Hunger UND ich fütter dich!" Schon nahm er sich eine Gabel und zerstörte das Kunstwerk. Es tat ihm ja schon Leid, aber Sakito zu füttern, das war es Wert. Er hatte nicht geschlafen -okay mal gedöst- aber sonst fühlte er sich so mies die ganze Nacht über. Und nun lag Yomi immer noch in seinen Armen und schlief seelenruhig. Warum tat es so weh? Yomi fand langsam sein Bewusstsein und genoss es, je mehr ihm klar wurde, in wessen Armen er lag. "Morgen, Ruki.", flüsterte er und zauberte dem Anderen einen Kuss auf die Wange. "Soll ich Kaffee machen?" Ruki war noch völlig in seiner Gedankenwelt, als er Yomis Stimme an seinem Ohr vernahm und zuckte leicht zusammen, als er die Lippen des Kleineren auf seiner Wange spürte. //Oh Gott, wie soll ich mich verhalten?// "Hm...", kam es nur nüchtern von ihm. "Ist irgendwas? Hast du schlecht geschlafen?" Yomi rappelte sich langsam auf und zog sich schnell etwas über. "Joa, geht so." In diesem Moment wollte es nicht so wie er. Es kam kein so lockerer Spruch von seinen Lippen und Ruki konnte ihn auch nicht ignorieren. Dafür waren diese Worte gestern Nacht noch zu präsent. Yomi stand bereits im Türrahmen, als er noch mal verschmitzt zurück blickte. "Hast wohl ständig an diesen kleinen heißen Hintern denken müssen, hm?" Er zwinkerte ihm noch mal zu und verschwand dann in der Küche. //Eigentlich nicht... aber sagen... neeeeeee.// Ruki sah ihm nach, jedoch aufstehen wollte er nicht. Was sollte er machen? Das war alles über seinem Niveau. Es war zu kompliziert. Er würde im Bett bleiben, solange bis Yomi ging. Das konnte doch nicht wahr sein. Die Nacht war anstrengend und der Kater vorhanden. Nicht dass Ruka hätte ausschlafen wollen, aber da klingelte ein Handy. Genervt ging er dem störenden Geräusch nach, bis er es als Uruhas Handy lokalisierte. 'Okasan' Mit einem Ruck flog das Ding aufs Bett direkt neben Uruha. //Jetzt kann ich verstehen, warum Sakito die Dinger nerven... Einfach zusehen, wie es in der Porzellanschüssel dahingespült wird...// Grummelnd packte sich Ruka wieder aufs Bett und zog die Decke bis über den Kopf. Oh Gott was war das? Uru war verdammt müde und man störte ihn in seinem wohlverdienten Schlaf, den er wirklich nötig hatte? Er spürte wie etwas Kleines neben ihm aufs Bett flog und vibrierte. "Was soll ich mit dem Ding?", grummelte er vernehmlich ins Kissen. Langsam glitt seine Hand zu der Person neben sich unter die Decke und krauelte versöhnlich seinen Rücken hinauf zum Nacken. Gerade war es so schön, da ging Rukas Handy los. "Das ist doch nicht wahr oder? Was ist denn los?" 23 Anrufe in Abwesenheit. Die meisten vom Manager, aber auch Rukas Mutter. "Ich hatte doch gestern Geburtstag und habe nicht soviel Aufmerksamkeit gekriegt." Genervt drückte er den Anruf weg und schaltete es auch gleich vorsorglich aus, schmiss es nur noch in die Ecke, wo auch noch Klamotten von der Nacht rumlagen. Noch halb verschlafen nahm Uruha sich sein klingelndes Handy und nahm an. "Moien Okasan." Sofort kam ihm ein lauter Redeschwall entgegen den wahrscheinlich auch Ruka mitbekam. "Hast du dir schon mal eine Zeitung angeschaut, Kouyou?", schrie seine Mutter ihn aus dem Handy an. "Nein!" "Dann solltest du das schleunigst ändern mein Freundchen." Er war so angepisst. Wie er sein Mutter hasste. "Ich bin müde Okasan." "Das ist mir egal. Willst du dich gegen mich auflehnen? Das ist nicht mehr mein Sohn. Schon schlimm genug, dass du jetzt diesen Hurennamen hast und dich so kleidest." "ICH GEH JA SCHON!!!!" "Nicht in diesem Ton." Er legte auf, das war ihm zu dumm. "Schatz, du hast hier nicht zufällig einen Kiosk in der Nähe oder?" Wow, das klang nach ordentlich Stunk. "Warte ich bringe dich hin." Ruckzuck striff sich Ruka das Nötigste an Stoff rüber und machte sich mit einem sehr schlecht gelaunten Uruha auf. "Was war das denn? Der telefonische Weckdienst?" "Nein meine Mutter, die gerne auf meinem Job rumhackt. Wahrscheinlich gerade wieder ein Gerücht im Umlauf, das ja sooooooooooooooo schrecklich ist. Mein Weckdienst besteht aus meinem Manager... Der mich übrigens auch schon 25 mal angerufen hat. Verdammt was ist heute nur los?" Schnell schlüpfte er in Jeans und T-Shirt, die er vorsorglich für den nächsten Tag mitgenommen hatte und machte sich auf den Weg auf die Straße. "Ich will nur wissen, warum mein Manager genauso drauf ist." Auch Rukas Manager hatte sich überschlagen. Okay, das konnte ja nur eins bedeuten, es hatte mit Nightmare und Gazetto zu tun. Er zog instinktiv Uruha näher an sich ran und strich ihm beruhigend über die Hüfte. Der genoss die Streicheleinheiten und legte auch seinen Arm auf die Hüfte des Anderen. //Wird ja nicht so schlimm sein.//, versuchte Uruha es runter zu reden, wie er es immer tat. Als sie unten beim Kiosk angekommen waren, machte er sich sofort auf die suche nach der Tageszeitung und erstarrte als er das sah, was er suchte und im Endeffekt auch darauf verzichten konnte. Das waren Bilder... von ihm und Ruka... mitten auf der Titelseite... und zwar nicht einfach so, nein!!!!! Es waren privat Pics... von einen Paparazzi... sie beide in Badehose, er selbt an die Wand gedrückt... und in einer eindeutigen Position, die mehr vermuten ließ, als es war. Am Schlimmsten an diesem Bild war wohl, dass man sah, dass ihre Zungen ein intimes Beisammensein hatten. Das erklärte viel. Ruka bemerkte den Blick des Verkäufers und zuckte nur die Schultern, was sollte er schon tun. Auch dass sie diese Zeitung gerade zusammen in Händen hielten, war einfach nur aussagekräftig. Ruka war es ja bis jetzt egal gewesen, seine vielen One-Night-Stands interessierten eh niemanden, aber das war etwas ganz anderes. Ein Eingriff in sein Privatleben. Er wollte immer noch selber entscheiden, was an die Fans weiter ging und was nicht. "Das ist jetzt nicht wirklich da drauf oder?" Still stand Uruha da und starrte dieses Bild, das vor 2 Tagen geschossen worden war, an. Wieso hatte er seinem Instinkt vertraut, als er sich beobachtet gefühlt hatte? Sein Handy klingelte wieder und leicht steif stand er da. Er wusste, dass es wieder seine Mutter war. "Hai!" "Siehst du jetzt, was ich meine... wie willst du das erklären, Kouyou?" Er sagte nichts, er konnte es nicht erklären. Innerlich malte er sich die Konsequenzen aus. "Egal wer das ist... du bringst den Mann her! Ich dulde keine Widerrede." Als er auflegte realisierte er, dass heiße Tropfen über seine Wange liefen. Bis jetzt ging alles so gut und dann kommen diese scheiß Papparazzis, auf die man verzichten könnte, und sich mischten in ihr Leben ein. Sonst war es ihm leicht egal -war ja bis jetzt nicht wirklich was passiert- aber das war die Höhe. In seinem Kopf ratterte es... doch Uru wusste schon gar nicht mehr, an was er dachte. Er hatte die ultimative Bestätigung für ihre Beziehung aber gleichzeitig ein großes Problem. Uruhas Mutter war laut genug. Das war einfach nur... zu früh. Jetzt schon der Gang zu den 'Schwiegereltern'? Ruka schüttelte sich leicht unweigerlich, er war einfach noch nicht so weit. Zweifelte auch, ob er es jemals wäre. Aber jetzt? Und mit dem Hintergrund? "Ich komme mit. Jetzt sofort?" Ruka nahm den Schluchzenden behütend in seine Arme und streichelte ihn Es tat weh, es tat so verdammt weh. Hilfesuchend krallte er sich an den Größeren. "D-du kennst meine Mutter nicht. Sie ist unberechenbar, sie ist... oh Gott und erst mein V-Vater. Ich will da nicht hin." Es war okay, wenn er hingehen würde... aber Ruka damit reinziehen? Wer weiß, was seine Mutter wieder reden würde? Wahrscheinlich nur wieder herablassende Sachen. Ruka zog ein Taschentuch und strich sanft die Kullertränen weg. "Wird schon.", versuchte er auch sich selbst aufzubauen. Nun... was nun? Uruhas Elternhaus, sein "trautes Heim" vor ihm, doch er hasste es. Er wollte da nicht rein. Besonders war er hier der schick Angezogene und Ruka konnte er wenigstens dazu bewegen, ein weißes Hemd anzuziehen. Seine Eltern würden ihn killen, zwar mit Stil, aber der Tod war jetzt nicht gut angebracht. Noch einmal schluckte Uruha und zuppelte an Rukas Hemd. "Bitte, egal was sie sagen... hör nicht hin und antworte nur in wirklich wichtigen kleinen Wortgruppen. Meine Mutter hat das Talent gerne Sachen zu ihrem Nutzen umzudrehen." "Hm... wird schon." Auch Ruka war mächtig nervös, ließ sich das aber in keinster Weise anmerken. Das erste Mal, dass er sich vor 'Schwiegereltern' beweisen musste. Gruselig. Noch einmal zog Uru ihn zu sich, gab ihm noch einmal einen langen und innigen Kuss, bevor er sich löste und die Tür öffnete. "Und einfach nur verbeugen. Du sagst am besten nichts, damit sie keine Angriffsfläche haben." Sofort kam einer der Angestellte zu ihnen gerannt. "Kouyou- san, ihre Mutter wartet bereits. Sie ist total aus dem Häuschen." "Wann ist sie das nicht?" Der Geruch, es lies ihn schlucken, ihn leicht erzittern. "Ich bringe sie zum Teehaus." Sie würde nicht so lange warten. Uruha wusste bereits, dass sie vorher angerannt kommen würde. Ruka ließ es sich nicht nehmen. über Uruhas Rücken zu streicheln, nur kurz, aber Hauptsache dem Jüngeren war klar, dass Ruka bei ihm war und das mit ihm durchstand. "Verdammt, da bist du endlich, Kouyou, ich dachte, du kommst gar nicht mehr an." Uruhas Frau Mutter konnte sich einen schnippischen Blick auf den Begleiter nicht verkneifen. //Nur weil er gut aussieht, heißt das nicht, das er meinen Sohn verschwulen darf oder gar uns zum Gespött zu machen.// Schon jetzt mochte sie ihn nicht, sein Aussehen, seine Art und seine Haltung. "Und sie sind?" Sie wand sich nun gar dem neben Uruha zu. Uruha musste schlucken, gerade da er wusste, was der Blick zu bedeuten hatte, zitterte er erstrecht. "Satoru Kano." Ruka machte eine tiefe Verbeugung. Er merkte, wie Uruha neben ihm immer ängstlich wurde und es war erschreckend ihn so zu sehen. Uruhas Vater nickte nur kurz, auch er wollte das nicht. Es war alles so schön überlegt, die Hochzeit. Endlich hatten sie die geeignete Partnerin für die Familie gefunden und dieser 'Kerl' zerstörte das. Der Tee wurde ihnen zu bereitet. "Kouyou, du weißt schon, dass du bereits eine Verlobte von uns hast?! Das ist nicht mehr zu ändern." Einfach einen Strich durch die Rechnung machen und den Größeren abschütteln, ihn erschüttern. Dann würde er schon von allein abhauen, dachte sich Uruhas Mutter. "Du weißt übrigens wie wir zu >So etwas< stehen, was ihr macht." "Ich habe sie noch nie gesehen. Ich heirate niemanden, den ich nicht kenne und vor niemanden, den ich noch nie gesehen habe." Uruha nahm sich seine Teetasse und sah demonstrativ in das Gefäß. "Ich weiß nicht, was du meinst." Ruka nahm sofort neben ihm Platz. Seine Finger fanden ganz allein unauffällig ihren Weg. Immer wieder wollte er Uruha durch Körperkontakt ermuntern und wenn es nur kleiner war. Immer wieder schaute er zu Uruha, wollte dessen Reaktionen einfangen, fand aber nur Abscheu und Ablehnung. "Du weißt, was wir meinen. Du hast eine intime Beziehung zu einem Mann und du bist auch einer. Du bringst Schande über die Familie. Es war ja schon schlimm genug, wie du rum gerannt bist, aber das geht zu weit.“, wetterte der ältere Herr. “Kouyou, wir wünschen, dass du dich von ihm trennst." Uruhas Vater war bestimmt, es war einfach ein Unding, dass sich Uruha gegen gemachte Familienpläne erhob und vor allem ihre Ehre beschmutzte. Seine Mutter konnte nur ein Lächeln auflegen. Genau so sollte es laufen, niemand würde so einfach wagen, ihr trautes Heim um zu werfen, welches sie so hart geschaffen hatte. Und schon gar nicht ihren Sohn "Wir haben dich nicht so erzogen." Wenn sein Vater sprach... alles, bitte alles. Rohstöcke, Fingerdrücken, Nagelausreißen, Schläge... aber nicht diese Stimme. Sie machte Uruha von allem am meisten Angst. Er hörte schon im inneren Ohr den Rohstock knallen und zuckte grob zusammen. Wie konnte er widersprechen, wenn er doch jetzt schon am liebsten wegrennen würde. Doch Schwäche? Das durfte er noch nie zeigen. " Das werde ich nicht tun... es ist mir egal. Es kann euch egal sein, wie ich rumrenne, mit wem ich zusammen bin. Vergesst den Quatsch von wegen Stammeshalter." Er merkte die Finger Rukas, doch sie brachten nichts... unter den Augen seiner Mutter und seines Vaters fühlte er sich allein, gedemütigt und wie ein Kind. "Okasan, du hast mich nicht erzogen... das waren meine Schwestern." Seine Stimme zitterte, aber er konnte sie nicht unterdrücken. Wo war seine Maske, wenn er sie brauchte? "Ich werde ihn nicht hergeben." Mehr konnte Ruka zu diesen ganzen Vorwürfen nicht sagen. "Das werden sie. Und ihre Familie? Wie nimmt diese denn den Umstand auf, dass ihnen die Gesellschaft von Männern lieber ist, als die einer erzogenen Frau? Bzw. so wie mir ausgerichtet wurde, sind sie kein wählerischer Mensch, sie werden jemanden finden, vorzugsweise eine Frau, die ihnen über diesen Verlust hinweghilft, oder sie gehen ihre Kontakte durch. Soweit ich weiß, sind das ja nicht wenige.", erklärte der Vtaer mit kühler Stimme aber mit strengem und hartem Ton. Uruhas Mutter setzte wieder ein. "Sie haben keine Ahnung, mit wem sie sich anlegen Mr. Kano. Nehmen sie sich einer der vielen Frauen, die ihnen nachtrauern. Und mit dir Kouyou… werden wir uns noch ordentlich befassen." "Was willst du den schon großartig tun, wieder den Rohrstock rausholen? Der bringt nichts mehr." //Standhaft bleiben, nicht weinen.// Doch er konnte nicht mehr, das war alles zu viel. Bis jetzt hatte er immer den Kürzeren gezogen. Und das zeigte seine schwankende Stimme. Er stand auf und floh bebend aus dem Teehaus. Ruka wurde etwas überrascht zurück gelassen, und so gerne er auch hinterher wäre, wollte er sich diesen Anschuldigungen nicht einfach entziehen und blieb sitzen, den Blick weiter gerade und ungeirrt zu den Eltern gerichtet. Ruka bekam einen kurzen Ausblick in Uruhas ersten Lebensjahre und diese waren doch erschreckend. "Also meine Familie wird ihn noch kennen lernen, ich denke in der nächsten Zeit. Ich hatte ihnen gestern schon von ihm erzählt und gerade mein kleiner Bruder ist doch sehr gespannt auf ihn. Nein, ich werde ihn nicht für einen meiner früheren 'Kontakte' eintauschen. Hätte ich sie gewollt, hätte ich sie behalten." "Mit dieser Einstellung sind sie hier falsch. Wir werden von Traditionen nicht ablassen. Besonders nicht bei gleichgeschlechtlicher Liebe. Wo sollen die Kinder herkommen? Es ist schon gegen die Natur und gegen den Glauben. Der Gedanke daran mein Kouyou der... ohweh... sie sind doch nicht etwa schon intim geworden?" Der Gedanke brachte Uruhas Mutter zum Würgen und zur Verzweiflung. "Mein Sohn entweiht auf diese schändliche Art. " Uruhas Vater versuchte nur noch irgendwie seine Frau zu beruhigen. "Sie werden doch nicht mit ihm... also, sie wissen schon." "Das geht sie nichts an und Kinder will ich nicht." Ruka hatte keine Lust mehr auf das Gespräch, doch blieb er sitzen für Uruha, wollte es ertragen. "Keine KINDER?????? Was soll diese aussichtslose Beziehung in der kein weiters Mitglied für die Familie rauskommt?! Vergessen sie es. Ich werde nicht zu sehen, wie Uruha diese nichtsnutzige und unerfüllte Beziehung hat.", keifte Urus Mutter. Endlich war Uruha aus dieser Situation raus. Seine Oma betrachtete die Szene schon von Anfang an aus sicherer Entfernung, in solchen 'Auseinandersetzungen' musste sie nicht mit reingezogen werden. "Na mein Kleiner, bist du mal wieder zu Hause bei deiner geliebten Oma, ja?" Liebevoll nahm sie die zitternde Gestalt in ihre faltigen aber menschlich warmen Arme. Dies war der einzige Ort, wo der junge Gitarrist in diesem Haus gerne war: Bei seiner Oma. Sie verstand ihn, sie half ihm und redete nicht mit ihm wie ein Unterwürfiger. Sie hatte ihn zu allem ermutigt. Sie freute sich über die Blonde Haare, über seine Musik, auch wenn sie sie nicht hörte, und die Sache mit der Schminke und den Klamotten. " Ich wollte nicht... Okasan... sie ist wieder aus dem Häuschen... u-und spielt Drachen über meinem Leben... Würdest s-sie nicht hier wohnen... ich wäre ö-öfter bei dir." Er konnte nicht aufhören, die Tränen liefen einfach. "Oh Gott und Ruka ist da noch drin." Jetzt wurde ihm noch schlechter. Er hatte Ruka zurück gelassen. "Er schafft das.", erwiderte sie mit einer rauen tiefen Stimme. "Wenn er so stark und selbstbewusst ist, wie er küssen kann, dann brauchst du dir keine Sorgen machen. Ihr seid ja schon sehr weit, wie man es nicht nur auf diesem Schmierblatt sehen konnte. Wie er 'scheinbar unbemerkt' deine Nähe gesucht hat und jetzt bleibt er da sitzen und verteidigt sich -obwohl aussichtslos- gegen deine Eltern. Nun wein doch nicht mehr. Mein kleiner Uruha... Ich mochte diesen Namen irgendwie von Anfang an." Augenblicklich wurde Uru rot. "Oma!!!! Du hast nicht gespannert oder?" Warum fragte er eigentlich noch. Er kannte sie doch und stöhnte leicht verzweifelt auf. Sie durchschaute ihn eh immer. Aber sie hatte recht, so wie sie immer recht hatte. "Es tut mir leid, dass ich schon wieder alles umgeworfen habe. Das wollte ich nicht." Ein wenig aufgebauter, wischte er die Tränen von seinen Wangen. "Ich kenne ihn auf jeden Fall länger als meine >Verlobte<." "Ach mach dir doch keinen Kopf. Das hast du auch nicht gemacht, als du in diese Band gegangen bist. Übrigens soll ich dir von deinen Schwester ausrichten, du sollst ihnen Sakito und Ni~ya klar machen... Moment... Gitarrist und Bassist oder? Ja, ich habe mich ein wenig über diese Band informiert, die dein Leben verändert hat." Sie lachte ein wenig. "Aber ehrlich, Kleiner, ich hätte nie gedacht, dass du mal mit einem Mann eine ernsthafte Beziehung anfängst. Wie ernst ist es denn? Hat er schon gesagt, dass er dich... ?" "Dann lassen sie es." Ruka stand nun doch auf und ging den Weg nach, den er Uruha hatte gehen sehen. Das Haus war riesig und er hoffte nur, sich nicht zu verlaufen, doch er folgte nur den Stimmen, die ihn in die Küche führten. "Nya... Ni~ya vielleicht... aber Sakito, das müssen sie sich abschminken. Der ist schon glücklich liiert." Wenn er an die Beiden dachte, musste er einfach leicht grinsen. Was würden nur seine Schwestern zu dem Pärchen sagen? Er setzte aber ein ernstes Gesicht auf und legte sich wieder in die teure Umarmung seiner Großmutter. "Ja hat er... und ich tue das auch. Hätte mir jemand vor 3 Monaten gesagt, dass ich einen Kerl lieben würde, hätte ich ihm einen Vogel gezeigt. Er ist was Besonders... Oh man ich höre mich wieder wie mit 16 oder 17 an, als ich noch von Chiyaki geschwärmt habe, obwohl sie eine bescheuerte Kuh war." Automatisch musste Uruha wieder lachen. "Und Okasan fand sie eine tolle Partie, weil ihr Vater der Erfinder von diesem blöden Mi-Getränk ist." Der letzte Teil brachte Ruka zum Schmunzeln und er schmiss sich von Hinten an Uruha ran und küsste seinen Nacken. "Lass mich ja nie wieder allein ja? Da sagt man Dinge..." Automatisch schmiegte der Kleinere sich an den warmen Körper und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Gomen... ich hab’s einfach nicht mehr ausgehalten. Die reden immer nur sowas." Wieder wurde er rot, als ihm klar wurde, dass sie hier wieder intim wurden... und zwar vor seiner Oma. "Oh Ruka, das ist meine teure Oma, sie ist die Einzige, mit der man sich unterhalten kann in diesem verfluchten Haus." "Na dann?" Ruka drückte ihr sofort einen Schmatzer auf die Wange. "Ruka." Urus Oma lächelte zu ihrem Enkel. "Ja, ich kann dich verstehen, die Lippen...." Wieder ein Uruha-Blush... aber er spielte das Spiel mit. "Ja ne? Sind die nicht toll?" Zärtlich zog er sie mit dem Daumen nach. "Und wie die erst mit Lipglos aussehen." Er konnte sich das Kichern nicht verkneifen. Das alles war eh zu komisch. Das war Ruka schon viel lieber, eine lockere Stimmung, in der er und Uruha akzeptiert wurden. Seine Oma war ihm auch sofort sympathisch. Provozierend spitzte er die Lippen und scherzelte: "Isch weiß..." Uruhas Oma konnte nur lachen, der Typ war lustig und er machte ihren geliebten Enkelsohn glücklich, das war soviel Wert. Immer wieder bedauerte sie dann doch, dass Uruhas Glück nicht auch bei gewissen anderen Leuten im Mittelpunkt stand. "Die laden doch zum Küssen ein." Endlich konnte Uruha ihn wieder knuffeln, ohne dabei seine Eltern im Nacken zu spüren. Auch wenn sie in der Nähe waren. "Schade, dass die anderen Beiden nicht da sind." Er konnte den Blick nicht von Ruka wenden. Wann hatte er das je getan? Außer eben. In so einer Situation war er schon lang nicht mehr. "Ihr solltet jetzt los, da kommen die zwei, die du wohl nicht gemeint hast." Die Oma drückte die Beiden Richtung Ausgang. "Ach, Ruka, falls was ist, hier hast du meine Nummer, ich weiß auch nicht, aber meine Intuition sagt mir, du wirst sie noch brauchen." Ruka bedankte sich mit einem weiteren Küsschen auf die andere Wange und lächelte dann zu Uruha, als dann auch schon dessen Eltern kamen. "Uruha? Willst du schon gehen? Wir sind noch nicht fertig.", klang die Stimme von Uruhas Vater. "Ich habe noch zu tun. Arbeit ruft schon. Tut mir leid. Schreibt mir einen Brief." Schnell umarmte Uruha noch mal seine Oma und bewegte sich in Richtung Tür. "Ich glaube eh nicht, dass das etwas wird. Ohne Kinderwunsch. Das können wir wohl bei euch beiden vergessen." Uruhas Mutter schlug noch einmal auf diese Stelle in der Hoffnung, da würde sich doch noch etwas in dem inneren ihres Sohnes bewegen. Das saß und zwar ganz fies. Innerlich zuckte es in Uruha zusammen. Kinder? darüber hatte er bis jetzt noch nie nachgedacht. Aber er wollte welche, das war ihm immer klar. Warum musste sie ihm nur so schmerzlich klar machen? Er sagte nichts, ging nur mit gesenktem Kopf aus dieser Hölle Namens "Zu Hause". Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)