Doch allein sein will ich nicht mehr... von kimitsu ================================================================================ Kapitel 3: Das wollte ich nicht wissen -------------------------------------- Pairings: sooo knuffig ^___^ Disclaimer: sie gehören mir nicht... *heul* will auch einen. Und Geld verdiene ich schon gar nicht damit *noch mehr heul* die welt ist sooo ungerecht. tätääää da simmer wieder ^^ und man wird es kaum glauben, aber es gibt ein drittes kapitel... das vorletzte *heul* aber es wird auch noch zwei spezials geben, also nicht traurig sein *knuddel* dankeschön an meine beiden lesemäuse. mein beta-vil und mein "wann kommt endlich das nächste kapi"-sora... hab euch lieb und natürlich ein riiiiesiges an die leuts, die mir sonst immer auf die füße treten, weil wieder was neues kommen soll. und die immer so nette kommis dalassen. danke! danke! danke! ... ohne euch würd ich ja gar nicht weiter wurschteln. aber wenn's wenigstens ein paar gefällt, wollen wir euch mal den gefallen tun *smile* widmung: hab lange überlegt. und hab was gefunden. zum einem meiner mama, weil sie mir gestern so eine super süße kette geschickt hat (die die post verschlampt hat). hab briefpapier mit nem you drauf bekommen. war ihre idee, obwohl sie nicht mal wusste, wer das ist. (ach so vil, du hast den dunklen teil bekommen, weil ich krantiger und zickiger bin als du und wir uns so perfekt ausgleichen. ich brauch halt was, das mich wieder runter holt ^^') und dann noch den irren kunden, die meinen kostenvoranschlag angenommen haben. weil das wird mein erstes eigenes projekt. soll heißen: ich machen meinen ersten film *freuz* genug geschwafelt (hoffe es war nicht zu viel) aber jetzt kim proudly presents Doch allein sein will ich nicht mehr Teil 3 Das wollte ich nicht wissen Es war ein herrlicher Morgen. Nach der unerträglichen Regenzeit, hatte sich der Himmel endlich wieder für ein strahlendes Blau entscheiden können. Lediglich kleine Federwolken strichen ab und zu vorbei. Doch machten sie den Anblick noch schöner. Ein perfekter Tag, um mit aller Energie der Welt zu zeigen, wie viel man ihr noch abverlangen konnte und wozu man fähig war. Mit einem Liedchen auf den Lippen schlenderte Chacha durch die Strassen. Normalerweise versuchte er schon etwas unauffälliger zu sein, aber im Moment war ihm egal, ob ihn vielleicht jemand erkannte. Das Wetter war viel zu angenehm, um sich vor ihm zu verstecken. Als er vor dem Studio stand, musste er feststellen, dass er nicht der einzige mit diesen Gedanken zu sein schien. Eine Hand in der Hosentasche und in der anderen den Gitarrenkoffer spazierte You auf ihn zu. Völlig in Gedanken versunken, trottete er durch die Menschenmassen. Die Mädchen, die ihn mit großen, leuchtenden Augen anstarrten, bemerkte er gar nicht. Erst kurz vor dem Eingang sah er auf. Cha grinste ihn breit an. „Hallo! Wie geht’s?“ „Hallo!“ You lächelte zurück. Zusammen gingen sie durch die Empfangshalle. Freundlich grüßten sie die Leute. Wie immer waren auch einige unter ihnen, die vermutlich versuchten hier anzufangen. Bewundernd schielten sie den beiden nach. Die meisten von ihnen würden mit Sicherheit nicht länger als ein halbes Jahr da sein. Die jungen Talente wurden heutzutage so schnell hochgepushed und dann sinnlos verfeuert. Sie konnten einem fast schon Leid tun. Das Business war um einiges härter, als zu der Zeit, als sie selbst angefangen hatten Musik zu machen. Im Probenraum saßen bereits Ren, Ryu und Igao. Angespannt unterhielten sie sich. Als sie Chacha und You bemerkten, sahen sie mit besorgtem Blick an. „’n Morgen! Was ist los?“ Cha zog die Brauen hoch. „Das ist eine gute Frage.“ Ryu wies auf die andere Seite des Zimmers. Abwesend saß Gackt am Klavier. Den Kopf etwas zur Seite geneigt, starrte er ausdruckslos auf die Tasten und drückte darauf herum. Man hatte das Gefühl, als wunderte er sich, dass sie keinen Töne von sich gaben. Bei einem E-Piano, das nicht angeschaltet ist, war das allerdings nicht weiter verwunderlich. „So saß er schon da, als wir gekommen sind.“ Ren ließ sich zurücksinken. „Merkwürdig, oder?“ Das sah Chacha genauso. Es passte nicht zu Gackt, dass er so apathisch wurde. Eigentlich versuchte er immer seine Gedanken und Gefühle zu unterdrücken, allerdings damit, dass er sie überspielte. Jetzt wirkte er jedoch, als hätte er gar keine Gefühle mehr. Oder besser, als sei er gar nicht da. Fragend sah der Gitarrist zu You. Auch wenn er scheinbar genauso verwundert zu dem Sänger sah, bemerkte Cha, dass sein Blick anders war als sonst. „Habt ihr versucht herauszubekommen, was mit ihm los ist?“ Chacha hatte das unbestimmte Gefühl, dass You wusste, warum Gackt so war. „Schon. Aber er reagiert ja nicht. Wir dachten einem von euch fällt etwas ein.“ Seufzend stellte You seine Gitarre ab. So hatte er sich das ganze nicht vorgestellt. Wieso benahm sich der Sänger wie ein Kind? Immerhin war er selbst Schuld. Und sonst reagierte er auch nicht so merkwürdig. „Vielleicht redet er ja mit mir.“, bemerkte er kurz, bevor er sie schweren Herzens zu dem Sänger begab. „Wir könnten mal versuchen Kaffee zu bekommen.“, versuchte Chacha den anderen deutlich zu machen, dass sie sich besser verdrücken sollten. Also machten sie sich auf die Suche nach Kaffee, von dem sie genau wussten, woher sie ihn bekamen. In der Zwischenzeit lehnte You sich an das Klavier und sah auf den Sänger hinunter. „Was soll das?“ Es klang vorwurfsvoll. Gackt sah zu ihm. Allerdings nur, um danach gleich wieder auf das Instrument zu starren. You kämpfte mit sich. Am liebsten hätte er ihm wieder eine geknallt. Der tat fast so, als wäre er das Opfer. Doch noch bevor er sich genau überlegen konnte, was er dem Bündel Elend als nächstes an den Kopf werfen konnte, klickte es kurz und im nächsten Augenblick klangen verworrene Töne durch den Raum. Gackt hatte das Piano angemacht und versuchte ihm ein paar nachvollziehbare Akkorde abzuringen. Nach einer Weile schaffte er es eine Melodie zusammenzubekommen. „Reiß dich zusammen! In zwei Wochen ist ein Konzert. Die anderen erwarten eine Erklärung, oder normale Arbeit. Also benimm dich nicht wie ein Kind!“ Yous Worte waren hart und zeigten Gackt unmissverständlich, dass er nicht auf Hilfe von ihm hoffen konnte. Er hatte ihm wehgetan, und er konnte dieses Mal nicht erwarten, dass er so glimpflich davon kam und ihm die Arbeit abgenommen wurde. Die Nerven des Violinisten hatte er zu sehr überfordert und seine Gutmütigkeit und Zuneigung aufs Ärgste strapaziert. Erst würde er sich genau überlegen müssen, was er wollte, und wie es weitergehen sollte. Einen Moment wagte er You in die Augen zu sehen. Er war verletzt, enttäuscht, wütend und traurig. Gefühle, die man bei ihm selten so dicht an der Oberfläche erkennen konnte. Dann wand sich der Violinist ab. Er hatte alles gesagt, was es aus seiner Sicht zu sagen gab, der Rest lag an dem Sänger. You nahm seine Gitarre aus dem Koffer und begann sie zu stimmen. Kurz darauf kamen die anderen wieder. Fragend sahen sie ihn an. „Fangen wir an!“, kam es von Gackt. Sie hatten viel zu tun, und es würde ihnen niemand die Arbeit abnehmen. You hatte Recht, er musste sich zusammenreißen. Grübeln konnte er zu Hause genug. Und mit jedem neuen Lied und jedem neuen Einsatz bekam Gackt etwas von seiner gewohnten Form zurück. Und gegen Ende waren sich alle sicher, dass es sich nur um einen Ausrutscher handelte. Immerhin scheuchte er sie wieder wie sonst auch. You und Chacha hatten als einzige so ihre Zweifel, dass sich alles wieder eingerenkt hatte. You, weil er genau wusste, was mit Gackt los war und Chacha, weil er die ganze Zeit die prüfenden Blicke des Violinisten beobachtete. Allem Anschein nach war etwas vorgefallen, was den Sänger so sehr beschäftigte, dass er es nicht mehr so einfach verbergen konnte. Auch an den folgenden Tagen änderte sich nichts daran. Was der Gitarrist auch sehr seltsam fand, war die Tatsache, dass die beiden grundsätzlich getrennt zu den Proben kamen und auch wieder gingen. Aber so auffällig sich Gackt auch benahm, so normal schien You zu sein. Nichts wies darauf hin, dass sich für ihn etwas im Bezug auf den Sänger geändert hatte. Nur der seltene leere Blick ließ erkennen, dass ihn etwas beschäftigte. Doch mischte sich Chacha nicht in ihre Angelegenheiten ein. Sie waren beide alt genug es entweder selbst zu klären, oder den Mund aufzumachen und zu fragen. Jeden Tag wieder war Gackt in der Zwischenzeit verwundert über die Ruhe, die You ausstrahlte. Es wirkte fast, als würde ihn das, was passiert war gar nicht interessieren. Nur wenn man ihn in einem unbeachteten Augenblick erwischte, konnte man die Unruhe in seinen Augen sehen. Wie lange musste er seine Gefühle wohl schon mit sich herumtragen, dass er sie auch jetzt noch so gut verbergen konnte. Auch wenn er immer zurückhaltend und introvertiert war, konnte man doch an der Art zu spielen erkennen, ob ihn etwas beschäftigte. Aber es war alles wie immer. Es machte ihm schwer zu schaffen, dass ihn so lange im Ungewissen gelassen hatte und es jetzt wieder tat. Doch er war es You schuldig, sich nicht weiter gehen zu lassen. Für ihn wollte er versuchen, sich nichts anmerken zu lassen und gewissenhaft zu arbeiten. Wenigstens so lange, bis er selbst in der Lage war, mit allem klar zu kommen und endlich eine Antwort auf die Fragen zu haben, die den Violinisten mit Sicherheit beschäftigten. Drei Tage vor dem Gig kam Gackt eine Idee. Eine Möglichkeit seine Gefühle zu sortieren und auszudrücken. Jedenfalls so weit, dass er es vielleicht schaffte, normal mit You darüber zu reden. „Es kommt noch ein Lied zusätzlich mit in das Programm.“, meinte er nebenbei mitten in der Probe. Nicht sonderlich begeistert starrten die anderen ihn an. Jetzt schien er vollkommen durchzudrehen. Sie hatten noch drei Tage. Wann bitteschön sollten sie noch ein weiteres Lied einstudieren? „Es betrifft nur Klavier, Gesang und Geige. Macht euch also keine Gedanken.“ Aber immerhin musste es ja You noch lernen. Oder nicht? Der sah den Sänger fragend an. Was hatte sich denn jetzt wieder nettes einfallen lassen? Als er die Noten unter die Nase gehalten bekam, war er sich sicher, dass er durchdrehte. Es war das Lied ohne Namen. „Ich weiß, dass du es kannst.“ You war überrascht von der Ruhe, welche Gackt plötzlich ausstrahlte. Was auch immer er sich davon erhoffte, er schien sich seiner Sache sicher zu sein. Und da er das Lied mochte und ihn schon interessierte, was dabei herauskommen sollte, stimmte You diesem verrückten Einfall einfach zu. Mehr, als dass es gründlich in die Hose ging, konnte ja nicht passieren. Was er allerdings nicht ahnte, während er zu Hause fleißig übte, saß Gackt bei sich und änderte den Text des Liedes. Oder besser er schrieb eine zweite Version. Extra für dieses eine Konzert. Und er wusste von diesen Zeilen genau, dass er sie für You geschrieben hatte. Auch wenn er es vermutlich niemals zugeben würde. Doch er war sich sicher, dass der Violinist es erkennen und verstehen würde. Er hatte ihn immer verstanden. Auch als er so unerbittlich darauf gewartet hatte, dass Gackt ihm sagt, was er dachte. Er hatte es immer gewusst. Und diese Erkenntnis tat dem Sänger weh. Obwohl ihm durchaus klar war, dass er die Gedanken nur noch in Worte fassen musste, obwohl er Yous Reaktion schon vorher wusste, obwohl ihm der Violinist so viel bedeutete, war er zu feige auszusprechen, was bereits still im Raum hing und nur wartete, endlich befreit zu werden. Und wenn er ehrlich war, musste er sich selbst eingestehen, dass er You trotz seiner Zweifel liebte. Er hatte ihn von Anfang an geliebt. Vielleicht nicht so, wie es gern würde, nachdem er die Gefühle des anderen kannte. Doch änderte das nichts daran, was er tief im Inneren für ihn empfand. Auch wenn er erkannt hätte, dass ihn in dieser Nacht seine Erregung und Neugier zu vielem getrieben hat, hätte das nichts an seiner Einstellung You gegenüber geändert. Er hätte ihn nicht zurück gewiesen oder wäre ihm ausgewichen. Vermutlich wäre er sogar immer wieder zu ihm gegangen, denn er war sich sicher, dass er bei niemandem sonst diese Nähe und Geborgenheit in diesen Augenblicken finden konnte. Auch dann gäbe es keinen Menschen, dessen Gegenwart er mehr genoss, als die des Violinisten. Jetzt war er sich auch sicher, dass er der einzige wäre, bei dem er sich wirklich fallen lassen könnte. Die Erkenntnis, dass er mit seinem Verhalten diese Bindung auf eine harte Probe gestellt hatte, brachte ihn fast jeden Abend dazu für einen Augenblick daran zu zweifeln, es wieder alles gerade biegen zu können. Doch der Gedanke an Yous resignierendes, liebevolles Lächeln, gab ihm die Kraft sein Vorhaben umzusetzen. Am Abend vor dem Konzert klingelte mitten in der Nacht bei Gackt das Telefon. Er hatte sich gerade dazu entschlossen endlich mal ins Bett zu gehen und die Decke schon bis zu den Ohren gezogen. Erst versuchte er das nervige Geräusch zu ignorieren. Doch den Störenfried schien das nicht sonderlich zu interessieren. Und nach einer Weile klang der Ton noch penetranter und Gackt war sich sicher, es würde auch noch klingeln, wenn er den Stecker herauszog. Also entschloss er sich schweren Herzens nachzugeben und griff nach dem Hörer. „Was?“, blubberte er, als das Gerät an seinem Ohr lag. „Ich rate dir ernsthaft die Sache endlich zu klären. Sonst kannst du vergessen, dass ich morgen mit auf die Bühne komme. Bei der Atmosphäre, die ihr beide verbreitet, kann ja kein Mensch vernünftig arbeiten…“ Irritiert starrte der Sänger auf den quasselnden Hörer. „Chacha? Bist du das?“, fragte er ungläubig. „Wer denn sonst?“, murrte es zurück. So hatte er den Gitarristen auch noch nicht erlebt. Der hatte zwar des Öfteren merkwürdige Anwandelungen, aber solche Aktionen kannte man dann doch nicht von ihm. Vor allem nicht zu dieser Tageszeit. „Bist du betrunken? Du klingst so seltsam.“ Man konnte ja nie wissen. „Morgen ist ein Gig. Da trinke ich nicht. Das weißt du genau.“ Scheinbar wurde Cha langsam noch wütender. Was auch immer ihn so auf die Palme gebracht hatte. Es war nicht gut. „Was ist dann mit dir los?“ „Das habe ich dir gerade gesagt, mich nervt diese gespannte Atmosphäre, wo auch immer du und You auftauchen. Schläfst du, oder was?“ Gackt schmunzelte. „Du wirst es nicht glauben, aber das hatte ich gerade vor.“ Er war sich sicher, dass der Mann auf der anderen Seite der Leitung gerade mit hochgezogenen Brauen den Hörer musterte. „Bist du krank?“ Der Sänger lacht kurz auf. „Nein. Wie kommst du darauf?“ „Na ja, erst hörst du nicht richtig zu, dann gehst du um diese Zeit schon ins Bett. Da muss man sich ja Sorgen machen.“ „Nein, keine Bange. Es ist nichts.“ Er seufzte kurz. „Du kannst dir sicher sein, dass ich morgen in Top Form auf der Bühne stehen werde. Und du kannst auch ruhig kommen.“ Kurz dachte er nach. Wie sollte er das am günstigsten sagen? Wenn er allerdings überlegte, war eine klare Aussage, das Beste. „Ich werde das Problem morgen klären… Versprochen!“ Einen Augenblick herrschte Stille. Bis sie von Cha leise unterbrochen wurde. „Gackt?“ Es war ihm klar, dass der Sänger noch immer mit sich kämpfte. Was auch immer vorgefallen war, machte ihm schwer zu schaffen. Und er hatte Zweifel an sich und dem was als nächstes passieren würde. Die ganze ständig brennende Atmosphäre und die beklemmend fremd wirkende Stimmung zwischen zwei Menschen, die sich sonst blind verstehen, hatte bei ihm das Fass zum Überlaufen gebracht. Ursprünglich wollte er sich nicht einmischen, aber es raubte ihm den letzten Nerv, dass sie nicht miteinander redeten. Also beschloss er kurzer Hand etwas zu unternehmen. „Hmm?“ „Vertrau ihm einfach.“ Ein leises Lachen war von dem Sänger zu hören. Cha hatte Recht. Wenn er an sich zweifelte, sollte er einfach auf You vertrauen. Der würde schon so reagieren, dass sich alles wieder einrenkte. „Danke!“ „Immer wieder gern!“, flötete Chacha. „Und jetzt will ich dich nicht mehr stören. Schlaf gut!“ „Du auch!“ Damit legte er auf. Gackt vergrub sich wieder in seiner Decke. Ja, er würde einfach Vertrauen haben. Dann würde es schon alles gut gehen. Es war stressig und chaotisch wie immer. Trotz genauester Planung und wochenlangen Vorbereitungen konnte man sicher sein, dass der Tag des Gigs aus einer Aneinanderreihung von Katastrophen bestehen würde. Doch mit einer gewissen Ruhe standen die Mitglieder der Band auf der Bühne und hörten sich das Gemecker von Gackt an. Und nachdem alle technischen Probleme behoben waren und jede noch so kleine Bewegung perfekt saß, durften sie dann doch noch eine Pause machen, bevor der wirkliche Stress begann. You zog tief an seiner Zigarette. Für einen Moment hielt er die Luft an, um sie dann lang wieder auszustoßen. Er saß auf dem Bordstein hinter der Halle, in der sie auftreten würden. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich gegen die Mauer. Er hatte nicht erwartet, dass es so schwer werden könnte. Er streckte seine Hand in den Himmel und betrachtete die Konturen neben dem dunklen Blau. Dieses Blau, das nur nach langen regenfreien Tagen zu sehen ist. Das gleiche Blau, welches er jetzt jeden Tag zu sehen bekam, wenn er in die Augen dieses Mannes sah. Seufzend drehte er sich die Handfläche zu und bog die Finger zusammen, um sie dann in unregelmäßiger Reihenfolge wieder auseinander zu biegen. Erschrocken zuckte You zusammen. Jemand hatte sich gegen seine ausgestreckte Hand gelehnt. Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht gemerkt hatte, wie Chachamaru sich zu ihm beugte. Jetzt lächelte er den Sitzenden breit an. Dieses alltägliche, gewohnte Lächeln, welches er eigentlich ständig und für jeden hatte, ließ You für einen Augenblick seine Hirngespinste vergessen. Wenigstens konnte man sich darauf verlassen. Chacha war in der Lage einen mit einem simplen Lächeln wieder aufzubauen und störende Gedanken zu verdrängen. „Darf ich mal ziehen?“ You musste schmunzeln. Zigaretten schnorren, war wohl eines der Dinge, die Chachamaru nach Gitarre spielen am Besten konnte. Er reichte ihm den Rest des Glimmstängels, während Cha sich hinhockte und mit den Knien auf Yous Füßen abstützte. Genießend inhalierte er den Rauch und blies ihn in kleinen Wölkchen in die Luft. „Wolltest du nicht aufhören?“ Eine Feststellung, die You in den letzten Wochen häufiger traf. Die Antwort war immer die gleiche. „Ab morgen.“ Zusammen mit einem Grinsen, das rekordverdächtig war. Nachdem er die Zigarette ausgedrückt hatte, stütze er die Arme verschränkt auf Yous Beine und blinzelte ihn an. „Hab ich was im Gesicht?“ „Wie man’s nimmt. Eine Nase, zwei Augen, die übrigens viel zu hübsch sind, um sie dauernd hinter Kontaktlinsen zu verstecken…“, weiter kam er nicht, da You ihm die Hand auf den Mund legte. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein leichter Rotschimmer. „Lass das!“ „Wieso? Es stimmt doch.“ Der vernichtende Blick, der ihn traf, ließ Chacha dann doch verstummen. Doch eigentlich war Cha nicht zum Spaßen zu You gegangen. Er kannte ihn lange genug und beobachtete ihn in der letzten Zeit recht häufig. Und so gut sich der jüngere Mann auch verstellte, ganz konnte er seinen Freund dann doch nicht täuschen. Die Unruhe, welche er immer häufiger ausstrahlte, war einfach nicht zu übersehen. Abgesehen davon spielte er anders als sonst. Chacha hatte das Gefühl, als könne er You an manchen Tagen nicht folgen, wenn sie die Gitarren in der Hand hatten und im nächsten Moment dachte er, der andere wäre nicht mehr da, weil er sich völlig zurückzog. Wenn er das beim Auftritt auch so machte, würde es schlichtweg grauenvoll werden. Sowohl für sie selbst als auch für das Publikum. Was ihn wunderte, dass Gackt nichts dazu gesagt hatte. War er so von You überzeugt, dass er glaubte, es würde im Ernstfall schon gut gehen? Oder hatte er es nicht gemerkt, weil er zuviel mit sich selbst zu tun hatte? „Und was wolltest du jetzt?“ Chacha schreckte aus seinen Gedanken auf. Mit dem für ihn so typischen Blick zu unausgesprochenen Fragen, sah You ihn an. Cha schmunzelte. Irgendwie hatte er den Eindruck, als würde sein Kopf gerade nicht mehr so ganz seinen Vorhaben folgen wollen. „Eigentlich wollte ich nur wissen, wie es dir geht. Du wirkst in der letzten Zeit so unausgeglichen. “ Traurig lächelnd senkte der andere den Blick. „Unausgeglichen…“, wiederholte er abwesend. Dann sah er wieder auf. „Es ist alles in Ordnung. Und was es nicht ist, wird heute Abend wieder in Ordnung gebracht.“ Chacha seufzte. „Das wollte ich nicht wissen.“, meinte er ernst. „Und das weißt du auch.“ Ein leises Nicken. „Aber mehr kann ich dir nicht sagen, bevor ich nicht selbst genau weiß, was los ist. Tut mir leid.“ You schloss die Augen. Ja, erst würde er eine Antwort haben wollen. Für einen Moment glaubte Cha, dass You mit den Tränen kämpfte. Und You und Tränen waren eine denkbar schlechte Zusammenstellung. Wenn er damit zu kämpfen hatte, konnte man nicht viel tun. Er fraß sich dann immer weiter in sich selbst hinein und weder Worte noch irgendetwas anderes konnte ihn beruhigen. Er musste sich selbst wieder finden. Mehr Möglichkeiten gab es nicht. „Hast du daran gedacht, mit ihm zu reden?“ Trotzdem hoffte Chachamaru auf ein wenig Vernunft. „Er wird mir heute alles sagen, was er zu sagen hat.“ Ein leichtes Lächeln flog über die Lippen des Violinisten. Cha zog die Brauen hoch. „Woher willst du das so genau wissen?“ „Das Lied, dass er noch mit rein genommen hat…“ Er sah dem anderen in die Augen. Kurzerhand entschied sich Chacha diese Bemerkung unter der Kategorie „Dinge die niemand verstehen muss, weil sich die Betroffenen zu lange kennen“ einzuordnen. Zwar hatte er eine geringe Ahnung, dass es etwas Besonderes für beide bedeutete, doch wirklich „verstehen“ konnte er es auch nicht nennen. Immerhin probten sie es nie in Anwesenheit der anderen. Falls sie es überhaupt geprobt hatten. Sie redeten ja auch kaum miteinander und blieben nie länger als nötig allein zusammen in einem Raum. Aber es würde sich in Kürze zeigen, ob es etwas bringen würde und was es für ein geheimnisvolles Lied war. ~~~~~~~~~~~~~~ und? schon ne idee, was als nächstes kommt? ^^ diesmal keine kommi-anzahl-richtlinie... sage einfach mal... in nem monat etwa das nächste... außer es überschlägt sich jetzt die leser und kommizahl dermaßen.... oder die drohanrufe fangen an zu nerven ^___^ *wink* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)