Kannst du es fühlen? von -Ayla- (Atemu x Yugi) ================================================================================ Kapitel 15: Abifahrt -------------------- Konnichi wa!^^ Nun, mit etwas Verspätung also das Jubiläums-Kapitel, ein Jahr 'Kdf?' auf Mexx! Und mittlerweile 15 Kapitel! Und ich bin stolz drauf =^-^= Und hiermit auch nochmals Danke an Kommi-Schreiber, Favo-Geber und sonstige Leser! *alle knuddelt* Also: Vorhang auf ^_^ 14. Abifahrt Yugi streifte durch das Schulgebäude. Heute war Schulfest, wie jedes Jahr im Mai. Natürlich musste er nicht anwesend sein. Immerhin war er Abiturient und sicherlich auch der Einzige, seiner Stufe, der da war. Die anderen zogen es wahrscheinlich vor, für die mündliche Prüfung zu lernen. Außerdem stand bald ihre Abifahrt an, in dieser Zeit würde sicherlich keiner lernen wollen. Also musste das Lernen auf die Wochen davor und auf die danach verschoben werden. Aber Yugi war auf der Suche nach Atemu. Schließlich hatte er eine ganze Woche verstreichen lassen, seit dem Vorfall im Eiscafé. Atemu hatte sich nicht bei ihm gemeldet. Er musste nun unbedingt wissen, wie es um ihre Beziehung stand, ob es überhaupt noch eine Möglichkeit gab. Im Musiksaal wurde er schließlich fündig. Da es noch früh war, hatte der Referendar es übernommen, den Aufbau der Stühle für das Publikum der Musikdarbietungen zu überwachen. Die normalen Tische standen an den Wänden entlang aufgereiht und ältere Schüler schleppten Stühle aus den verschiedenen Klassensälen heran. Herr Yamito war gerade selbst dabei, ein paar Stühle richtig in die Reihe zu schieben. Yugi trat etwas unsicher neben ihn. „Hallo.“ „Hallo“, grüßte Angesprochener zurück, jedoch mit neutralem Stimmklang und ohne aufzublicken. „Können wir reden?“ wollte Yugi nach einer scheinbaren Ewigkeit des Schweigens wissen. „Nein“, erklärte Herr Yamito. „Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin.“ Endlich hob er den Kopf, aber anstatt Yugi anzusehen, wandte er ihm den Rücken zu und nahm die nächsten Stühle in Empfang, die die 11klässler brachten. Er nahm einem der Mädchen einen Stuhl ab und stellte ihn in die entsprechende Reihe. Und auch ansonsten ignorierte er Yugi vollkommen. Dieser musste ein tiefes Seufzen unterdrücken. Als ob er es geahnt hätte. Yugi ließ den Kopf hängen und machte sich auf den Weg, den Saal zu verlassen. In der Tür drehte er sich noch einmal um, um Atemu noch einen letzten Blick zuzuwerfen. „Läuft wohl gerade nicht so gut zwischen euch, was?“ wurde er plötzlich angesprochen. Der Junge drehte sich zu Seite und sah nun Naoko ins Gesicht, die mit dem Rücken an die Wand des Musiksaales gelehnt neben der Tür stand. „Wie?“ fragte Yugi irritiert. Wie lange stand sie schon da? Hatte sie alles beobachtet? Hatte Atemu gewusst, dass sie hier war? „Naja.“ Sie stieß sich von der Wand ab. „Er scheint nicht mit dir zu reden.“ Sie nickte zu Herrn Yamito hinüber. „Und du scheinst nicht gerade sehr glücklich darüber.“ Yugi zuckte nur mit den Achseln. „Seid ihr ein Paar?“ fragte sie rundheraus. „Vor einer Woche im Eiscafé…“ „Nein“, unterbrach Yugi sie unwirsch, was ja auch der Wahrheit entsprach. „Aber du hättest es gerne“, bohrte Naoko weiter. „Er ist mein Lehrer…“, entgegnete Yugi. „Ach, quatsch, das Abi haben wir doch jetzt hinter uns.“ Das Mädchen ließ ihn nicht ausreden. „Wir sind also keine Schüler mehr.“ „Doch, bis wir unsere Zeugnisse haben“, erklärte Yugi bestimmt. Er warf Naoko einen Blick zu. „Eine Schüler-Lehrer-Beziehung wäre sowieso tabu.“ Naoko wandte den Blick zu dem Referendar. „Hat er etwa schiss, seinen Job zu verlieren? Das ist aber gar nicht edel.“ „Ja, hat er.“ Yugi sah Naoko in die Augen. „Ach?“ Naoko hob eine Augenbraue. Sie konnte sich scheinbar keinen Grund vorstellen, am Beruf des Lehrers festhalten zu wollen. „Eine Familienangelegenheit“, antwortete Yugi knapp und betrachtete eingehend den Boden. Mehr brauchte sie auch nicht zu wissen. Naoko schwieg eine Weile. „Gehört er nicht zum Yamito-Clan?“ „Hä?“ Yugi sah überrascht hoch. Yamito-Clan? „Ja, diese Riesenfirma, die alle kleineren in den Ruin treibt“, bestätigte Naoko. „Du musst nämlich wissen, dass auch mein Vater Firmenchef war. Bis das Yamito-Unternehmen seine Firma erst in die Pleite trieb und dann billig abkaufte. Damit war das Lebenswerk meines Vaters zerstört.“ Naoko verstummte. „Mein Vater beging daraufhin Selbstmord“, setzte sie schließlich ganz leise hinzu. Dann sah sie auf. „Ich hab mir gleich gedacht, dass Herr Yamito dazugehört. Aber dass er Lehrer werden will und mit der Firma nichts am Hut hat, heißt wohl, dass er gegen seinen Vater rebelliert, wie?“ Noch ehe Yugi es verhindern konnte, nickte er. „Gut. Und er hat wahrscheinlich Angst, dass ich euch verpfeife? Wegen der Sache im Eiscafé?“ hakte sie nach, erhielt aber diesmal keine Antwort. Sie sprach nicht von einer vertrauten Umarmung, das mussten die Schüler, die ständig den Saal betraten oder verließen, schließlich nicht wissen. Stattdessen hatte Yugi den Blick abgewandt. „Keine Antwort ist auch eine Antwort.“ Naoko sah zu Herrn Yamito hinüber. „Ich werde mit ihm reden.Wo kein Kläger, da auch keine Anklage.“ So konnte sie es den Yamitos Heimzahlen, ohne direkt Rache zu üben. „W-Warte!“ versuchte Yugi, sie aufzuhalten, doch vergeblich. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zitternd zuzusehen, wie die beiden sich unterhielten. Der Referendar schien ihr jedenfalls zuzuhören, selbst wenn er sich nun von den anderen entfernte, damit niemand das Gespräch mithören konnte. Sein Gesichtsausdruck hingegen änderte sich während des ganzen Gespräches nicht, er war weiterhin neutral, fast schon gleichgültig. Schließlich jedoch hob er den Kopf und sah Yugi ausdruckslos an. Was war nur mit ihm los? Plötzlich ließ er Naoko stehen und kam auf Yugi zu. Dieser lächelte ihm unsicher entgegen, doch statt den Jungen anzusprechen, ging Herr Yamito einfach an ihm vorbei aus dem Saal heraus. Yugi blickte ihm irritiert nach. Dann wandte er sich dem Saal zu und bemerkte, dass Naoko nun ebenfalls auf ihn zukam. „Was ist los?“ verlangte er mit brüchiger Stimme zu wissen. Seine Mitschülerin hob die Schultern. „Keine Ahnung. Er meinte nur, dass er kurz seinen Bruder anrufen müsse.“ Damit verabschiedete sie sich auch gleich und verschwand Richtung Schulhof. Der Abiturient blieb unschlüssig stehen. Sollte er darauf warten, dass Atemu zurückkam oder sollte auch er gehen? Doch diese Entscheidung wurde ihm abgenommen. „Yugi?“ Eine sehr sanfte, beruhigende Stimme. „Hast du schon zu Mittag gegessen? Wir könnten uns zusammen auf den Hof setzen.“ Yugi drehte den Kopf und sah in Atemus liebevoll lächelndes Gesicht. Dabei fiel ihm einmal mehr auf, wie sinnlich Atemus Lippen schienen. Schnell ließ er den Blick von seinen Lippen zu seinen Augen, die leicht glänzten, gleiten. Sein ganzes Verhalten stand in krassem Gegensatz zu dem, das er Yugi gegenüber zuvor an den Tag gelegt hatte. Der Junge nickte überwältigt. Es war das reinste Wechselbad der Gefühle, von tief betrübt bis zu jetzt überglücklich. Als Atemu nun auf die Treppe direkt neben dem Musiksaal zuging, schloss Yugi sich an. „Es tut mir Leid“, begann Atemu. „Ich hatte gesehen, dass sie da war und wollte nicht, dass sie uns schon wieder zusammen sieht.“ Atemu seufzte tief und als Yugi ihn ansah, konnte er erkennen, dass Atemu kurz die Augen geschlossen hatte. Es war dem Älteren offensichtlich schwer gefallen, etwas vorzugeben, was nicht seinen Gefühlen entsprochen hatte, wenn es auch für Yugi anders ausgesehen hatte, denn er hatte schon befürchtet, dass Atemus Gleichgültigkeit ihm gegenüber real war, doch er hatte sich zum Glück geirrt. „Ich habe Yue angerufen und mich erkundigt, ob das, was sie mir erzählt hat, der Wahrheit entspricht. Das tut es wohl, deshalb denke ich, dass wir ihr vertrauen können“, fuhr Atemu fort und überblickte kurz den Pausenhof. „Sie hat nicht vor, jemandem von der Sache zu erzählen.“ Nachdem sie ihr Essen hatten, setzten sie sich einander gegenüber an einen der Bierzelttische, die größtenteils noch leer waren, da das Fest erst später beginnen würde, wenn auch die berufstätigen Eltern anwesend sein konnten. „Wie weit bist … sind Sie eigentlich mit den Korrekturen?“ wollte Yugi wissen und schnappte mit den Stäbchen nach seinen Nudeln. „Korrekturen? Welche Korrekturen?“ stellte Atemu die Gegenfrage und sah Yugi kauend an. Dieser legte den Kopf schief und musterte sein Gegenüber prüfend. Stellte Atemu sich doof, weil er ihn ärgern wollte? Er musste sich doch denken können, dass ein Abiturient nicht nach irgendwelchen Korrekturen fragte. „Na unser Abitur!“ klärte er ihn auf, nachdem er untergeschluckt hatte. „Die korrigiere ich nicht“, erwiderte Atemu, woraufhin Yugi sich fast an dem Schluck Cola in seinem Mund verschluckte. „Wie bitte?“ hakte er dann verständnislos nach. Atemu lachte. „Ich als Referendar darf euer Abitur gar nicht korrigieren. Das machen Frau Asai und Herr Itsushi. Es war überhaupt schon ein Wunder, dass ich euch bis zum Abitur unterrichten sollte. Ich nehme an, das liegt einfach daran, dass ihr euch so nicht umgewöhnen musstet.“ Yugi nickte resigniert. Irgendwie hatte er gehofft, aus Atemu wenigstens herausquetschen zu können, ob die Abschlussklausur im Schnitt eher positiv oder gar negativ ausgefallen war. „Dürfen Sie noch nicht einmal einen Blick hineinwerfen?“ wollte Yugi dann wissen. „Wenn sie korrigiert sind, bekomme ich das Beste, das Schlechteste und eine aus der Mitte ausgehändigt, aber an der Zensur kann ich dann nichts mehr ändern“, erklärte Atemu. „Das Schlechteste wird wohl meins sein“, meinte Ikumi seufzend, während sie sich neben Yugi setzte. „Ach, quatsch, wir sind die Fragen doch nach dem Abi zusammen durchgegangen. Da hast du doch festgestellt, dass du mehr gewusst hast, als du gedacht hast.“ Reika setzte sich neben Herrn Yamito. „Also ich bin auf jeden Fall höchstens Mittelfeld.“ Mitsuki setzte sich auf die andere Seite des Referendars. „Und Yugi hat sicherlich das Beste!“ Sakura klopfte besagtem auf die Schulter und setzte sich neben ihn. „Unsinn!“ Yugi schüttelte den Kopf, sein Gesicht hatte einen leichten Rotton angenommen. „Als ich die Prüfungsbögen vor mir liegen hatte, war mein Kopf wie leergefegt.“ „Jaja, und dann hast du geschrieben und geschrieben und geschrieben und wahrscheinlich alles, was verlangt war, korrekt beantwortet!“ entgegnete Reika lächelnd. „Mich würde es ja nicht wundern, wenn unser Kleiner einen der besten Abi-Schnitte überhaupt hätte“, erläuterte Mitsuki. Yugi verschränkte die Arme vor der Brust. Er mochte diese Anspielungen auf seine Größe überhaupt nicht. Doch bevor er irgendetwas darauf sagen konnte, ergriff nun Herr Yamito das Wort. „Also, ihr seid ja echt nicht mehr zu retten!“ lachte er, woraufhin er verständnislose Blicke erntete. „Ihr redet die ganze Zeit über euer Abitur, anstatt den Tag, den ihr euch für die Feier frei genommen habt, zu genießen!“ erklärte der Referendar weiter. „Bei mir war das anders. Ich musste nach dem Abi erst einmal so viele Kilometer wie möglich zwischen mich und meine Schule bringen. Ich war einen Monat in Amerika, bevor ich dann mit meinem Studium begonnen habe“, fuhr er fort. Yugi hörte interessiert zu. Unerwartet wurde ihm schwarz vor Augen. Aber nicht, weil ihm schlecht war, sondern weil offensichtlich jemand von hinten seine Hände auf seine Augen gelegt hatte und er wusste, dass derjenige nun erwartete, dass er erriet, wer es war. „Normalerweise kommt nur Joey auf diese Idee“, stellte Yugi laut fest. Dann griff er nach den Händen. „Aber die Hände sind viel zu schmal.“ Téa war es sicherlich nicht, so was passte nicht zu ihr. Er tastete die Arme nach irgendetwas greifbarem, wie Armreifen, ab, fand aber nichts. „So falsch hast du nicht gelegen, aber du errätst es nie!“ hörte er nun Joeys Stimme hinter sich. Jetzt war er komplett ratlos. „Ich gebe auf!“ Yugi hob die Hände an und drehte sich um. „Serenity!“ „Ja, da staunst du, was?“ Joey stand grinsend neben seiner Schwester. „Schön, dich mal wieder zu sehen!“ lächelte Yugi. „Gleichfalls.“ Serenity erwiderte das Lächeln und setzte sich neben Yugi, da Sakura etwas zur Seite gerutscht war, Joey blieb hinter ihr stehen. „Ich zeige Serenity gerade die Schule“, erklärte der Blonde. „Sie will hierher wechseln.“ „Das sollte sie sich allerdings gut überlegen“, frotzelte Reika. Joey zuckte mit den Achseln. „Wenn sie nach Domino zieht, muss sie ja auch irgendeine Schule besuchen. So ein Schulfest ist doch eine gute Gelegenheit einen ersten Eindruck zu kriegen. Und mich hat die Schule auch nicht umgebracht.“ „Ich würde ja eher nicht behaupten, dass ein Schulfest für die Wahl der Schule allzu geeignet ist“, erklärte Herr Yamito und die anderen Anwesenden blickten ihn fragend an. „Naja, ich denke mal, dass viele Lehrer und auch Schüler bei solch einem Fest Freundlichkeitstabletten geschluckt haben. Wenige sind wirklich immer so nett, wie sie bei Festen oder am Tag der offenen Tür tun. Immerhin muss sich die Schule nach Außen hin präsentieren und Werbung für neue Schüler machen, vor allem bei den Eltern, die ihre Kinder demnächst auf weiterführende Schulen schicken wollen“, erläuterte der Referendar. „Sie haben ja keine allzu hohe Meinung von der Domino-High“, stellte Serenity fest. „Arbeiten Sie nicht gerne hier?“ „Ich denke mal, diese Schule stellt keine Ausnahme dar und alle sind da irgendwo gleich“, wich er der Frage eher aus, als dass er sie beantwortete. „Wenn dein Bruder sie dir empfiehlt … sie ist sicherlich nicht die Schlechteste.“ „Wir gehen dann mal“, erklärte Ikumi nach einem Blick auf die Uhr und die vier Mädchen standen auf und verließen den Tisch. Nun setzte auch Joey sich. „Wieso willst du eigentlich nach Domino ziehen?“ erkundigte Yugi sich und sah Serenity an. „Wir ziehen zusammen“, erklärte Joey und Yugi wandte sich nun diesem zu. „Wie das?“ hakte er nach. „Weil sie die Schnauze voll hat von unserer Mutter und ich keine Lust mehr auf einen ständig besoffenen Vater habe. Ich will nicht mehr sein Prügelknabe sein“, erwiderte Joey. Yugi sah seinen Freund erstaunt an. Dass er so offen redete, obwohl Atemu bei ihnen saß, überraschte ihn. Sonst hatte er es immer vor allen geheim halten wollen, hatte Ausreden für die oft Duzende von blauen Flecken erfunden. Letztendlich vermutete Yugi, dass das auch einer der Gründe war, weshalb Joey selbst lange andere Leute verprügelt hatte: weil er es schließlich nicht anders kannte. Dann hatte Yugi ihn vor einem Schläger beschützt und seitdem hatte er sich zum Positiven verändert, doch gegen seinen Vater selbst hatte er nichts tun können, außer ihm, so oft es ging, aus dem Weg zu gehen. Yugi warf Atemu einen kurzen Blich zu, doch dieser sagte nichts dazu, obwohl er sicherlich einer von den Menschen war, der bei Unrecht nicht wegsehen würde. „Ich bin alt genug für eine eigene Wohnung und ich hoffe, dass ich das Abitur packe. Dann werde ich neben dem Studium jobben“, fuhr Joey fort. Yugi brannten sofort zwei gegensätzliche Fragen auf der Zunge, aber er musste sich für eine entscheiden. „Was sagt denn eure Mutter dazu?“ erkundigte Yugi sich. „Nicht viel“, antwortete Serenity. „Kann sie auch gar nicht. Du weißt ja, dass sie so gut wie nie da ist und mich vernachlässigt. Und obwohl ich alt genug bin, brauche ich für gewisse Sachen noch einen Vormund oder jemanden, der das Sorgerecht hat. Joey hat ihr gedroht, die Vormundschaft einzuklagen, wenn sie nicht zustimmt. Immerhin ist er volljährig und mein Bruder. Er hätte sicherlich ganz gute Chancen, zumal ich lieber bei ihm wohnen würde.“ Serenity lächelte ihren Bruder zärtlich an. Joey grinste zurück, dann sah er Yugi wieder an. „Eine Wohnung haben wir schon. Allerdings werde ich bis zu den Ferien noch alleine dort wohnen. Und ein Job fehlt mir auch noch zu meinem Glück.“ Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ja, ich muss auch noch einen Nebenjob finden. Schließlich möchte ich nicht, dass alles an Joey hängen bleibt“, meinte Serenity. „Also, mein Großvater sucht nach einer Aushilfe. Allerdings erst in zwei Monaten, weil unsere derzeitige Aushilfe nach Kyoto zieht.“ Yugi sah Serenity an. „Das wäre super!“ strahlte diese. „Und was dich angeht“ Yugi wandte sich seinem blonden Freund zu. „Hast du eigentlich mal bei Kaiba nachgefragt, ob er einen Job neben dem Studium für dich hätte? Immerhin versteht ihr euch doch jetzt so gut.“ Joey sah Yugi überrascht an und es hatte den Anschein, als wäre er selbst noch gar nicht auf diese Idee gekommen. „Hey, das ist eine Spitzenidee!“ „Was willst du eigentlich studieren?“ mischte sich nun Atemu ein, der schon länger nichts mehr gesagt hatte. Genau das wäre auch Yugis zweite Frage gewesen, denn als Yugi ihn das letzte Mal gefragt hatte, hatte Joey noch nicht gewusst, was er nach dem Abi machen sollte. „Literaturwissenschaft“, entgegnete Joey. Er grinste Yugi an. „Du weißt doch, wie gerne ich Texte auseinander nehme und mich mit allen über die Interpretation rumstreite.“ „Ob das für ein Studium so gut ist“, bezweifelte Yugi. Der Blonde zuckte mit den Achseln. „Das läuft doch sicherlich auf Magister, oder? Wenn Literatur dein Hauptfach ist, was sind deine beiden Nebenfächer?“ erkundigte Atemu sich weiter. „Als erstes Nebenfach Philosophie. Mit dem zweiten bin ich mir noch nicht so sicher.“ Joey sah den Referendar an. „Aber ich habe mich erkundigt, für eine Entscheidung habe ich noch etwas Zeit.“ Herr Yamito warf einen Blick auf die Uhr. „Hm, ich sollte mich mal wieder an die Arbeit machen.“ Auch Joey sprang auf. „Wir sollten mit der Führung weitermachen, bevor nachher der große Ansturm kommt.“ Er zog eine etwas perplexe Serenity von ihrem Platz hoch und die beiden verschwanden wieder im Gebäude. Joey wollte seinem Freund etwas Ruhe geben, um sich gebührend von Atemu zu verabschieden. „Was musst du denn noch arbeiten?“ fragte Yugi den Älteren, während sie das Gebäude betraten. Atemu grinste schief. „Als erstes muss ich mal gucken, ob das Aufstellen der Stühle auch ohne mich geklappt hat. Und ansonsten muss ich halt präsent sein, für Notfälle und Probleme.“ „Kannst du dabei Gesellschaft gebrauchen?“ Yugi lächelte leicht. „Natürlich, Süßer“, hauchte Atemu mit leiser Stimme, obwohl sie alleine auf dem Gang waren und in seinen Augen blitzte es auf. ** Eine Woche war seit dem Schulfest vergangen. Eine Woche, in der sie sich nicht gesehen hatten. Und Yugi fand, dass es langsam Zeit wurde. Er sehnte sich nach ihm. Also ließ er Mathe Mathe sein und beschloss, Atemu aufzusuchen. Da er es keine Minute nach diesem Entschluss länger aushalten konnte, machte er sich auf den Weg zu seiner alten Schule. Voller Elan hüpfte er die Treppen hoch, in der Hoffnung, den Referendar so schnell wie möglich zu finden, am Besten, ohne im Lehrerzimmer nach ihm fragen zu müssen. Doch leider fand er ihn auf keinem der Gänge. Da er wusste, dass Atemu jetzt normalerweise im Politik-LK sitzen würde, wusste er, dass Atemu frei hatte, denn die Abiturienten, wie auch er selbst, hatten ja keinen Unterricht mehr. Und er wusste, dass er mittwochs sowohl vor dem LK als auch danach noch Unterricht hatte. Die meisten Lehrer vertrieben sich in solchen Fällen die Zeit im Lehrerzimmer und Yugi betete, dass Atemu das genauso handhabte und dass er nicht ausgerechnet heute etwas anderes vorhatte. Immerhin war das ein Spontanbesuch. Geschwind lief er zum Lehrerzimmer. Gerade, als er anklopfen wollte, wurde die Tür aufgerissen und vor ihm stand – er. „Oh, hallo Yugi. Suchst du jemanden bestimmten?“ lächelte Atemu und zog die Tür hinter sich zu. Yugi wurde etwas rot um die Nasenspitze. „Blöde Frage. Hast du Zeit?“ „Zeit? Naja, wie man’s nimmt. Ich wollte gerade in die Stadt gehen, um mir ein paar Sommerhemden zu kaufen“, erklärte Atemu. „So schöne bunte Hawaiihemden.“ Yugi zog eine Augenbraue hoch. „So was steht dir nicht.“ „So, findest du? Komm mit, und ich werde dir das Gegenteil beweisen!“ forderte der Ältere und reckte trotzig das Kinn vor. „OK, wie du willst!“ lachte Yugi fröhlich. Wenn er auch mit ihm einkaufen gehen musste, Hauptsache, er konnte einige Zeit mit ihm verbringen. Sie stiegen die Treppen hinab und verließen das Gebäude. „Hast du denn irgendwelche Vorstellungen?“ fragte Yugi und begutachtete das Sortiment an Herrenhemden vor dem er stand. „Nö“, meinte Atemu. „Hauptsache, bunt.“ „Wie kommst du eigentlich darauf?“ wollte Yugi wissen und sah von dem blau-grün-roten Hemd in seiner Hand auf. „Ich meine, bisher hast du doch immer nur einfarbige Hemden getragen.“ „Ich mag bunte Hemden“, erklärte Atemu schlicht, während er seine Auswahl über den Arm legte. Yugi trat dicht vor Atemu und sah an ihm hoch, damit er ihm in die Augen sehen konnte. „Das ist doch nicht dein Ernst?“ Der Ältere lächelte auf Yugi herab. Wie dieser so vor ihm stand und ihn mit schief gelegtem Kopf ansah, zu goldig. „Weißt du, wie niedlich du bist?“ Atemu beugte sich herunter und küsste Yugi auf die Nasenspitze. Dieser öffnete den Mund, um zu protestieren, da das keine Antwort auf seine Frage war, doch Atemu rauschte an ihm vorbei in die Umkleidekabine. Nach einer Weile schob Atemu den Vorhang beiseite. „Und, wie findest du das?“ Yugi musterte ihn. „Das willst du erst gar nicht wissen.“ Der Ältere lachte. „So schlimm?“ Er verschwand wieder in der Kabine. Nach kurzer Zeit erschien er wieder vor dem Vorhang. „Und das?“ Yugi verdrehte die Augen. „Das eignet sich nur dafür, wieder ausgezogen zu werden.“ Ein Grinsen breitete sich auf Atemus Gesicht aus. Er griff Yugi am Kragen und zog ihn mit sich, während er rückwärts wieder die Kabine betrat. Hinter Yugi zog er den Vorhang zu. „Dann tu es“, hauchte er und blickte auf den Jüngeren hinab. Dessen Gesicht hatte augenblicklich einen dunklen Rotton angenommen. Warum hatte er auch eine solch unbedachte Bemerkung fallen lassen? Unsicher sah er Atemu in die strahlend violetten Augen, in denen es vielsagend glitzerte. Er richtete den Blick wieder leicht nach unten und somit auf Atemus Brust. Sollte er der Aufforderung wirklich nachkommen? Zögernd hob er die Hände, merkte aber schnell, dass diese vor Aufregung leicht zitterten. Rasch schloss er sie zu Fäusten, um sich wieder zu beruhigen, atmete tief durch und griff dann doch zum ersten Knopf. Langsam öffnete er nach und nach die einzelnen Knöpfe, darunter war nur Atemus nackte Haut. Heute war es warm, schließlich war es schon Ende Mai. Er achtete genauestens darauf, Atemu selbst nicht zu berühren. Streifte ihm nur das Hemd über die Schultern, schob es bis zu den Handgelenken, denn Atemu machte keine Anstalten, ihm zu helfen. Plötzlich legte Atemu beide Arme um den Kleineren und zog ihn an seine nackte Brust. Yugi, dessen Gesichtsfarbe sich gerade wieder etwas in Richtung zartrosa beruhigt hatte, wurde sofort wieder dunkelrot im Gesicht. Aber es war auch sehr angenehm. Gierig sog er den wohligen Geruch des Älteren in sich auf. Der streichelte ihm zärtlich über die Wange, griff dann unter sein Kinn, um Yugis Gesicht so zu drehen, dass er ihn ansehen musste. Schließlich beugte er sich zu dem Kleineren hinab und küsste ihn auf die Lippen. Erst sachte, bevor er dann sanft mit seiner Zunge über Yugis Lippen glitt. Dieser öffnete etwas unsicher seinen Mund einen Spalt und ließ somit die auffordernde Zunge ein. Atemus Zunge tastete sich langsam vor, umspielte zunächst Yugis Zunge und forderte sie schließlich spielerisch zum Kampf heraus. Yugi ging auf die Attacken der gegnerischen Zunge ein und stupste das weiche Gebilde in seinem Mund zärtlich an. Aus Luftmangel löste er nach einiger Zeit den innigen Kuss. Während er tief durchatmete, sah er Atemu fest in die Augen, der ihn liebevoll anlächelte. Dann zog der Ältere ihn wieder in seine Arme. „Und, hat es funktioniert?“ „Was soll funktioniert haben?“ wollte Yugi noch etwas atemlos wissen. „Dich von Mathe abzulenken“, entgegnete Atemu. „Oder glaubst du wirklich, ich wäre ein Fan von Hawaiihemden?“ „Hm? Hast du etwa alles vorausgeplant?“ Yugi legte beide Hände auf die Brust des Anderen und drückte sich etwas von ihm weg. „Nein, wie könnte ich. Ich wusste ja nicht, wie du reagieren würdest“, erklärte Atemu und zeichnete mit dem Daumen Yugis Wangenknochen nach. „Aber da du offensichtlich sehr entsetzt warst, als ich mir bunte Hemden kaufen wollte, dachte ich, dass ich dich dadurch ablenken könnte, dass du mir das ausreden willst.“ Yugi schmunzelte leicht. „Du bist mir vielleicht einer!“ Dann lehnte er den Kopf wieder an die Brust des Älteren. „Aber der zweite Teil der Ablenkung hat mir wesentlich besser gefallen“, murmelte er leise. „Das lässt sich ja wiederholen“, lachte Atemu leise und beugte sich für einen erneuten Kuss zu Yugi hinab. Danach sah Yugi Atemu fest in die Augen. „Ich bin auch gekommen, um mich zu verabschieden.“ „Verabschieden?“ hakte Atemu sichtlich überrascht nach. „Ja“, antwortete Yugi und senkte den Blick. „Am Sonntag beginnt unsere Abi-Fahrt. Wir werden uns also eine Woche lang nicht sehen können“, entgegnete er bedrückt. „Hm, Abi-Fahrt, die solltest du genießen. Ist schließlich etwas Besonderes“, meinte Atemu, während er dem Jüngeren über den Rücken strich. „Bisher haben wir es doch auch geschafft, eine Woche ohne einander auszukommen.“ „Das ist nicht dasselbe. Es macht mich traurig, dass das bedeutet, dass ich an meinem Geburtstag nicht hier sein kann“, erklärte Yugi leise. „Oh. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern. Du solltest dich deshalb nicht verrückt machen“, erklärte Atemu und kraulte Yugis Nacken. Der Jüngere blickte wieder hoch und sah Atemu abermals fest in die Augen. „Deshalb möchte ich dich an dem Wochenende danach zu mir einladen. Zu einer kleinen Geburtstagsfeier zu zweit.“ „OK“, lächelte der Ältere. „Und was wünschst du dir zum Geburtstag?“ Yugi kuschelte sich erneut an Atemu heran und schloss die Augen. „Mir reicht es vollkommen, wenn du kommst.“ ** Es sollte ein wunderschöner Strandurlaub werden. Und da keine Lehrer dabei waren, gab es auch niemanden, der sie dazu zwang, sich irgendwelche Sehenswürdigkeiten anzusehen. Doch sie waren ja auch gestern erst angekommen. Die lange Fahrt hatte sie geschlaucht und die Schüler lagen alle um den Pool ihrer Ferienanlage, als müssten sie sich von einem Jetlag erholen. Und ausgerechnet heute hatte Yugi Geburtstag. Am Morgen hatten seine Appartement-Mitbewohner, die da wären Joey, Téa, Tristan und Bakura, ein nettes, schief gesungenes Happy Birthday zum Besten gegeben und Téa hatte ihm einen kleinen, noch zu Hause gebackenen Kuchen mit exakt einer Kerze darauf überreicht. Natürlich hatte er jedem seiner Freunde ein kleines Stück davon zum Frühstück gegeben, aber den Großteil wollte er selbst verdrücken, schließlich war das sein Geschenk. Für Abends war eine kleine Party angekündigt, allerdings wusste er nicht, wer noch kommen würde, außer denjenigen, die sowieso bei ihm wohnten, aber als Weltmeister in Duellmonsters wollte jeder gerne sein Freund sein, auch wenn es aus seiner Klassenstufe die meisten schon aufgegeben hatten, sich einschleimen zu wollen. Immerhin hatten sie sich vorher nicht für ihn interessiert und ihn gehänselt und zugesehen, wie er geschlagen wurde, jetzt brauchten sie nicht so scheinheilig zu tun, nur weil er einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hatte. Yugi verabscheute das, was er auch irgendwann klar gesagt hatte. Dennoch war sein Verhältnis zu den meisten seiner Mitschüler soweit normal, schließlich waren auch die nun erwachsen geworden. Nun war er also 19 und war noch immer etwas klein für sein Alter. Dafür konnte nicht jeder von sich behaupten, an seinem Geburtstag faul in der Sonne liegen zu können. Ein Schwimmchen im Pool hatte er auch schon hinter sich, jetzt lag er auf seinem Handtuch und hörte über Kopfhörer Musik, während er die Augen hinter der Sonnenbrille geschlossen hielt, damit die Sonne ihm nicht hinein schien. Als Joey ihn plötzlich anstupste, sah er ihn fragend an, während er einen der Stopfen aus seinem Ohr nahm. „Dein Handy“, erklärte der Blonde knapp. Jetzt hörte Yugi es auch. Er lächelte Joey dankbar zu, doch er fragte sich, wer das wohl sein mochte. Mit seiner Mutter und seinem Großvater hatte er schon telefoniert, seine Freunde waren ja bei ihm. Der Junge sah auf das Display und war kurz danach mit klopfendem Herzen aufgesprungen. Hastig nahm er den Anruf an und ging gleichzeitig sowohl an Joey als auch an Tristan und Téa, die gerade mit der Sonnencreme, mit der sie sich gegenseitig einrieben, beschäftigt waren, vorbei. Yugi musste schnell ein Plätzchen finden, an dem er ungestört war. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ tönte ihm nun eine sehr angenehme Stimme entgegen. Eine Stimme, die er schon länger nicht mehr gehört hatte, die er schon vermisst und mit der er heute nicht gerechnet hatte. Woher hatte Atemu seine Handynummer? „Danke! Schön, deine Stimme zu hören!“ entgegnete Yugi begeistert. „Na, wie ist es, an seinem Geburtstag faul in der Sonne zu liegen?“ erkundigte Atemu sich und Yugi konnte sein Lächeln im Geiste vor sich sehen. „Sehr angenehm. Selbst wenn wir alle sehr dösig sind und ich auch die Hälfte meines Geburtstages verschlafen habe“, erwiderte Yugi etwas verlegen. Atemu lachte. „Dann habt ihr gestern wohl schon in den Tag gefeiert?“ Yugi schüttelte den Kopf, auch wenn der Andere das nicht sehen konnte. „Nein, die Party ist erst heute Abend. Aber wir sind ja gestern erst angekommen und sind von der langen Fahrt geschlaucht.“ „Ach so? Normalerweise kommen ältere Schüler doch nie vor Mitternacht ins Bett“, stichelte Atemu. Immerhin hatte er es als Referendar oft genug mit müden Schülern zu tun. „Das stimmt ja auch. Dennoch ist die eigentliche Party erst heute. Ich hab um zwölf nur mit meinen Mitbewohnern angestoßen und ein paar Geschenke kassiert“, erklärte Yugi. „Und? Hast du alles bekommen, was du dir gewünscht hast?“ fragte Atemu. „Naja, ich bin ja nicht allzu anspruchsvoll. Téa hat mir einen Kuchen gebacken, Joey hat mir ein neues virtuelles Strategiespiel, das KC erst in zwei Wochen auf den Markt bringt, geschenkt, an dem sich auch Kaiba finanziell beteiligt hat. Die restlichen Geschenke erhalte ich dann heute, beziehungsweise, wenn ich wieder zu Hause bin“, meinte Yugi. „Ich gehe davon aus, dass ich noch die eine oder andere Duellmonsterskarte bekomme. Das sind Geschenke für die einfallslosen, da mich ja viele nicht richtig kennen oder nur als Duellanten.“ „Also bitte, ich habe dir zu Weihnachten auch eine Duellkarte geschenkt.“ Atemu hörte sich entrüstet an. Das war ja wie eine indirekte Anschuldigung an ihn. Yugi biss sich auf die Lippen. Schon wieder so eine unbedachte Bemerkung. „So war das nicht gemeint“, versicherte er hastig und kickte nervös einen Stein mit seinem Fuß, der in Badelatschen steckte, weg. „Es ist nur so …“ Yugis Blick schweifte umher und blieb ausgerechnet an einem Pärchen hängen. Augenblicklich verspürte er einen leichten Stich in der Brust. Wie gerne hätte er, wenn Atemu hier bei ihm wäre, anstatt dass sie nur miteinander telefonierten. „Die Meisten haben keine Ahnung vom Duellieren und werden mir vermutlich Karten schenken, die nicht zu meinem Deck passen“, erläuterte Yugi. „Bei deiner Karte war das ganz anders, die habe ich direkt aufgenommen.“ Yugi lächelte leicht. „Außerdem steckte bei dir viel Liebe dahinter.“ Atemu lachte leise. „Und ob! Hast du eigentlich mal Karten aus deinem Prämiendeck von Pegasus in dein Alltagsdeck integriert?“ „Nein. Ich weiß nicht so recht, ob da was dazu passt.“ Und wie sollte er Atemu auch erklären, dass er nur Karten in sein Deck integrieren wollte, die dieser mit ausgesucht hatte? „Also ich finde, dass der Sternenzauberer gut in dein Deck passen würde. Und dazu natürlich der Sternenkrieger, die beiden gehören ja zusammen. Und Sternenwind“, schlug Atemu vor. Yugi nickte. „Das ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.“ Doch in Wirklichkeit hatte er längst beschlossen, diese drei Karten in sein Deck einzufügen, immerhin hatte Atemu diese nun ausgesucht und er vertraute auf dessen Urteil. So wie früher. „Wir sollten jetzt Schluss machen. Ich will dich ja nicht allzu lange vom Sonnenbaden abhalten. Du sollst ja nicht käseweiß wieder zurückkommen. Aber auch nicht rot“, mahnte Atemu. „Obwohl ich zugeben muss, dass du unheimlich niedlich aussiehst, wenn du vor Verlegenheit rot wirst“, neckte er den Jüngeren, der auch wie auf Kommando rot um die Nasenspitze wurde. „Sayonara!“ verabschiedeten sie sich und Yugi strahlte noch eine Weile glücklich sein Handy an, bevor er zu den anderen zurückging. ** Yugi tanzte gut gelaunt in der Küche umher, denn er wollte die Vorbereitungen für das Essen, das er für Atemu und sich zubereitet hatte, erfolgreich zum Abschluss bringen. Außerdem musste er sich noch duschen und sich umziehen, bevor Atemu kam. Zum Glück waren weder seine Mutter, noch sein Großvater zu Hause, so konnte er sich getrost in der Küche ausbreiten. Sie würden sowieso im Wohnzimmer am großen Tisch essen, an dem sie sonst nur aßen, wenn sie viele Gäste hatten. Den Tisch hatte er liebevoll gedeckt und dekoriert, mit Blumen und Kerzen. Zunächst hatte er noch Schleifchen auf dem Tisch drapiert, fand das dann aber zu übertrieben und kitschig. Rasch sprang er unter die Dusche und kaum dass er angezogen war, klingelte es. Es war sieben Uhr und Atemu pünktlich wie immer. Yugi hüpfte die Treppe hinunter und öffnete seinem Liebsten freudestrahlend. „Hey.“ Atemu trat lächelnd einen Schritt auf den Jüngeren zu, beugte sich zu ihm hinab und küsste ihn innig. Dann überreichte er ihm einen Strauß roter Rosen. „Danke.“ Yugi lächelte glücklich und griff dann nach Atemus Hand, um ihn mit sich ins Wohnzimmer zu ziehen. „Ich suche nur schnell eine passende Vase heraus. Du kannst dich ja in der Zeit etwas umsehen“, meinte Yugi und ging vor einem der Wohnzimmerschränke in die Hocke. Schließlich entschied er sich für eine große Glasvase und verschwand kurz in der Küche, um sie mit Wasser zu füllen. Als der zurückkam, war Atemu gerade damit beschäftigt, die Kerzen zu entzünden. „Ups, die hab ich wohl vergessen“, erklärte Yugi mit vor Verlegenheit leicht rosa gefärbten Wangen. Es war eigentlich sein Wunsch gewesen, dass alles perfekt werden würde. Hoffentlich würde der Rest funktionieren. Der Junge trat an den Tisch, um die Vase darauf abzustellen. Dann machte er auf dem Absatz kehrt. „Ich hole die Vorspeise“, erklärte er im Hinausgehen. Noch vor dem Duschen hatte er die Hauptspeise in den Ofen geschoben, aber ab und zu musste er schon danach sehen. Nach einer Weile kam er mit zwei Tellern wieder. Yugi setzte sich Atemu gegenüber. Er hoffte nur, dass die Hauptspeise nicht mehr lange brauchen würde, wenn sie mit dem Essen fertig waren. Atemu betrachtete den liebevoll dekorierten Teller. „Sieht lecker aus.“ Während sie aßen, unterhielten sie sich über alles Mögliche. Nachdem sie gegessen hatten, wartete Yugi noch aus Höflichkeit eine Weile, bevor er abräumte, immerhin musste er noch mal nach der Hauptspeise sehen. In der Küche stellte er beide Teller auf die Spüle. Dann öffnete er die Backofentür und sein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Sie hatten wohl zu lange geredet, der schöne Braten war kohlschwarz und verströmte einen unangenehmen Geruch. „Verdammt!“ rief Yugi verzweifelt und zog die Auflaufform aus dem Ofen. Die Kartoffeln, die er in Würfel geschnitten und in einer Gemüsebrühe ebenfalls in die Form gegeben hatte, waren auch ganz verkocht. Ihm stiegen Tränen in die Augen. Er hatte sich so viel Mühe für den Abend gegeben, alles umsonst! Yugi sackte neben dem Ofen auf den Boden, die Spülmaschine im Rücken, zog die Beine heran und bettete die Stirn auf den Armen, die er auf den Knien verschränkt hatte. Wie sollte er das denn jetzt richten? Das perfekte Dinner konnte er vergessen. Durch Yugis Ausruf angelockt betrat nun Atemu die Küche, doch das kleine Häufchen Elend am Boden bemerkte das noch nicht einmal. Er warf einen Blick auf das Essen, welches auf der Klapptür des Ofens stand, dann wandte er sich dem Jüngeren zu. „Yugi?“ Atemu klang besorgt, als er sich vor den Kleineren hockte. Erst jetzt registrierte dieser die Anwesenheit des Anderen, doch um die Tränenspuren in seinem Gesicht wegwischen zu können, war es nun zu spät, denn er hatte schon zu Atemu aufgesehen. „Die ganze Mühe umsonst!“ schluchzte er leise, doch bevor er wieder resigniert den Kopf auf seinen Armen ablegte, hatte Atemu ihn in eine Umarmung gezogen. Der Ältere rückte seinen Körper etwas nach vorne, so dass seine Knie neben Yugi auf dem Boden zu Liegen kamen und er diesen auch besser erreichen konnte. „Mir hätte auch eine einfache Pizza genügt.“ Atemu strich Yugi sanft durch die Haare und über den Rücken. „Mir aber nicht!“ erwiderte Yugi trotzig. „Für dich wollte ich den perfekten Abend ausrichten!“ Atemu unterdrückte erfolgreich ein kleines Seufzen. Sachte löste er sich von Yugi. „Dann lass uns sehen, ob noch etwas zu retten ist.“ „Da ist nichts mehr zu retten“, schniefte Yugi und sah zu, wie Atemu die Gabel, die auf der Arbeitsplatte gelegen hatte, nahm und etwas am Braten herumstocherte. „Na also!“ lächelte der Ältere, während Yugi sich die Tränen wegwischte und ihn verständnislos ansah. „Nur die Kruste ist schwarz. Das Fleisch untendrunter könnte noch genießbar sein“, erklärte Atemu und entfernte die Kruste. Dann griff er nach einem Messer und schnitt das Fleisch. Jetzt verlangte er einen Kochtopf, Milch und einen Kartoffelstampfer. „Und aus den Kartoffeln machen wir einfach Püree.“ Yugi sah dem Anderen zu. „Ich dachte, du könntest nicht kochen?“ Atemu lachte. „Kann ich auch nicht, aber Kartoffelpüree bekomme ich gerade noch so hin.“ „Ja, aber ich hatte noch nicht einmal im Ansatz eine Idee, wie ich das Ganze retten könnte!“ Yugi war ehrlich erstaunt über den Älteren. Der zuckte nur mit den Schultern. „Etwas Ähnliches ist neulich in einer Fernsehserie passiert.“ Der Kleinere sah seinen Gast mit großen Augen an. Atemu musste schmunzeln, als er nun wieder in Yugis Gesicht sah. „Gib mir doch bitte zwei Teller.“ Angesprochener kam der Aufforderung nach und keine zwei Minuten später saßen sie wieder am Tisch und aßen; das Fleisch war zum Glück tatsächlich nicht allzu trocken geworden. Nun war Yugis Menü doch noch einigermaßen gerettet. Nachdem sie auch die Hauptspeise gegessen hatten, legte Atemu die Serviette beiseite. „Ich nehme an, du hast noch einen dritten Gang geplant?“ fragte er beiläufig. „Eis!“ erwiderte Yugi strahlend. „Da kann wenigstens nichts schief gehen!“ seufzte er leise. Er sauste in die Küche und kam kurz darauf mit zwei kleinen gefüllten Glasschälchen wieder. ** Mittlerweile hatten sie es sich auf Yugis Bett gemütlich gemacht. Sie hatten eine DVD im Fernseher, den Yugi in seinem Zimmer stehen hatte, angeschaut; gerade lief der Abspann. Yugi saß nicht mehr an die Wand am Kopfende gelehnt und die Beine von sich weggestreckt, so wie Atemu noch immer saß, sondern er war ein Stück nach unten gerutscht, die Beine angewinkelt, den Kopf an Atemus Schulter angelehnt. Yugi achtete nicht mehr auf die weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund, sondern zupfelte an dem breiten weißen Band um Atemus Hals, dessen große Schleife stark an diejenige erinnerte, die Atemu ihm damals am White Day um den Hals gebunden hatte. „Was soll die eigentlich?“ fragte er nun doch neugierig. Auf den ersten Blick konnte es schon als eine Art Krawatte durchgehen, aber er hatte irgendwie das Gefühl, dass da mehr dahinter steckte, denn ansonsten war Atemu eher lässig gekleidet. Atemu schmunzelte. Er hatte gehofft, dass Yugi irgendwann von selbst danach fragen würde. „Kannst du dich noch daran erinnern, was du geantwortet hast, als ich dich fragte, was du dir zum Geburtstag wünschst? Du meintest, es reicht dir, wenn ich komme. Das hier“ Er deutete auf die Schleife, „ist das Geschenkband. Du kannst mich also wie ein Geschenk auspacken und mit mir machen, was du willst.“ Yugi wurde knallrot und hoffte, dass Atemu es nicht sah. Er war unsicher. Sollte er dieses offensichtliche Angebot annehmen? Der Junge hatte absolut keine Erfahrung, er war die klassische alternde Jungfrau. Sie hatten sich schon so oft geküsst, war es nicht Zeit für den nächsten Schritt? Wenn Atemu zu viel wollte, konnte er ihn noch immer aufhalten. Gedankenverloren wickelte er das eine Ende des Bandes um seinen Finger. Er wusste wirklich nicht, was er tun sollte, obwohl es ihn sicher reizen würde, Atemus Hände noch wo anders an seinem Körper zu spüren, als an den Armen und im Gesicht. Schon allein bei dem Gedanken an Atemus feingliedrige Finger lief ihm ein wohliger Schauer über den Rücken. Der Jüngere spürte Atemus Hand, die ihn beruhigend im Nacken kraulte und noch ehe er sich versah, hatte er die Schleife tatsächlich gelöst. Fehlte nur noch der Knoten, doch noch immer zögerte er. „Yugi…“, hauchte Atemu und zog Genannten zu sich hoch, um ihm einen leidenschaftlichen Zungenkuss zu verpassen. Beide hatten keinen Blick für den Fernseher, der nun in einem strahlenden Blauton erleuchtete, der darauf aufmerksam machen wollte, dass die DVD nun endgültig abgespielt war. Die kleinere der beiden Gestalten auf dem Bett gab sich einen Ruck. Zumindest ein paar Streicheleinheiten und sanfte Küsse auf seiner Haut wollte er nicht abschlagen. Er zog den Knoten von Atemus Hals und befreite den Älteren schließlich von dem Band. Kaum hatte er das getan, befand er sich auch schon unter Atemu. Etwas erschrocken sah er nun in dessen leicht funkelnde Augen, als dieser sich lächelnd über ihn beugte und anfing, sein Gesicht mit zärtlichen Küssen zu bedecken. Den ganzen Abend hatte er auf Yugis Zeichen gewartet, darauf gewartet, dass dieser ihn von der selbst auferlegten Fessel befreien würde, die ihn davon abgehalten hatte, einen Schritt weiter zu gehen. Er hatte schon vor einiger Zeit intuitiv festgestellt, dass er Yugi vorsichtig behandeln musste. Dass er 19 war, hatte absolut nichts zu bedeuten. „Dass du dieses Ding auch im Sommer trägst!“ Atemu zog Yugi so schnell dessen blaues Halsband aus, als dieser noch vollkommen perplex über den Positionswechsel war, dass dessen Protest viel zu spät kam. „Nicht!“ versuchte Yugi schwach noch zu verhindern, was nicht mehr möglich war. Der Ältere sah ihn mit schief gelegtem Kopf an. „Du verhältst dich, als wolltest du etwas darunter verbergen.“ Das war ihm schon einmal aufgefallen, als er Yugi die weiße Schleife hatte umbinden wollen und wenn er sich richtig erinnerte, war doch da auch etwas an Yugis Verhalten seltsam gewesen, als er diesem an der Christamas-Party dessen schwarzes Halsband mit dem Anhänger zurückgegeben hatte. Yugi nickte leicht zögerlich und schloss die Augen, da er Atemus Gesichtsausdruck nicht dabei sehen wollte, wenn er es entdeckte. Atemu zog eine Braue hoch, als Yugi seine Vermutung bestätigte. Er senkte den Kopf wieder und betrachtete sich Yugis Hals genauer. Was war das? Zwei kleine graue Flecken, die übereinander lagen. Mit der Spitze seines Zeigefingers fuhr er darüber. Eindeutig Narben. „Wie ist das passiert?“ wollte Atemu wissen und sah fragend auf den Jüngeren hinab. „Ich weiß es nicht genau, ich kann dir nur sagen, was meine Mutter mir erzählt hat.“ Yugi blickte etwas schüchtern zu seinem Schwarm auf. „Ich war ungefähr drei Jahre alt. Wir waren auf dem Spielplatz. Meine Mutter hat nur ganz kurz nicht aufgepasst und dann war ich spurlos verschwunden. Sie hat mich den ganzen Tag voller Panik gesucht. Als sie mich schließlich fand, war ich bei einem Typen, der als geistesgestört bekannt war. Ich hab geschrieen wie am Spieß und als meine Mutter schließlich näher kam, konnte sie entdecken, dass der Kerl die Asche seiner Zigarette über meinem Hals abgeklopft hatte“, erzählte Yugi leise und wandte den Blick wieder ab. „Sie hat ihn angezeigt und die Brandwunden ausgewaschen, aber die schwarzen Narben blieben. Kurz darauf gingen die Hänseleien los, die Kinder sagten, ein Vampir hätte mich gebissen und ich würde auch bald einer. Später wurde ich dann nicht mehr nur gehänselt, sondern auch regelmäßig verprügelt, weil ich immer zu klein und schmächtig für mein Alter war. Ich konnte mich nie richtig wehren. Bis…“ Er hielt inne. Bis ich dich getroffen habe. setzte er in Gedanken dazu, riss sich aber zusammen und sagte dann stattdessen laut: „Bis ich mich zwischen Joey und Tristan und den schlimmsten Schläger gestellt habe. Danach haben wir uns angefreundet und Joey ist inzwischen mein bester Freund.“ Yugi lächelte leicht. „Vampirbiss?“ Atemu hatte seine Erzählung nicht unterbrochen, doch nun runzelte er die Stirn. Es tat ihm weh, mit anzuhören, was Yugi schon alles durchgemacht hatte. Umso mehr wollte er ihn trösten, denn er sollte nicht in die Vergangenheit, sondern in die gemeinsame Zukunft blicken. Er beugte sich herunter und küsste die beiden Narben zärtlich, bevor er schließlich sanft mit der Zunge darüber leckte und anschließend die Stelle beknabberte. Yugi erwiderte den Blick, als Atemu sich wieder aufrichtete und ihn liebevoll anlächelte. Wenn Yugi es nicht besser wüsste, könnte er meinen, dass er gerade eben von einem Vampir gebissen wurde. Von seinem Vampir, von dem er hoffte, dass sie sich die Ewigkeit teilen würden. Er lächelte und legte beide Arme um den Hals des Älteren, um ihn an sich zu ziehen. Bald darauf konnte er dessen warme Hand auf der bloßen Haut seines Bauches spüren. Atemu hatte einfach sein Shirt leicht hochgeschoben und verwickelte den Jüngeren in immer neue Zungengefechte. Sanft strich er mit der Hand über den weichen Bauch und die ebenso zarte Haut, schob das Shirt immer höher. Als der Ältere unerwartet mit den Fingerspitzen die Brustwarzen des unten Liegenden streifte, keuchte Yugi erschrocken auf. Die Gefühle, die durch eine solch einfache Berührung ausgelöst wurden, trafen Yugi vollkommen unvorbereitet. Er wurde etwas verlegen wegen des von ihm verursachten Geräuschs. Atemu schien sich aber nicht weiter daran zu stören, denn er beknabberte nun auch die andere Seite von Yugis Hals während seine Hand sich wieder um seinen Bauch kümmerte. Die Zunge des Älteren kitzelte an Yugis Halsbeuge, so dass dieser ein leichtes Kichern nicht unterdrücken konnte. Plötzlich saugte Atemu die Haut an Yugis Hals ein und biss sachte mit den Zähnen hinein. Yugi überlief ein Schauder und er konnte eindeutig spüren, wie ihn eine Gänsehaut überzog. Nachdem Atemu eine Weile mit ein und derselben Hautfläche beschäftigt war, richtete er sich grinsend auf. „Jetzt hast du einen Grund, dein Halsband zu tragen!“ Dann beugte er sich zu Yugi herunter, so dass er mit belegter Stimme in dessen Ohr flüstern konnte: „Oder du zeigst allen das Zeichen, das besagt, dass du allein mir gehörst!“ Den Jüngeren überlief es abermals, doch diesmal war es eher ein heißer Schauer. Er konnte spüren, dass seine Wangen vor Hitze rot wurden, da Atemu wohl einen Knutschfleck auf seiner Haut zurückgelassen hatte. Atemu befreite Yugi schließlich von dessen Shirt und musterte ihn neugierig. Die Blicke waren dem Jungen anfangs sehr unangenehm, doch dann war es ihm, als würden Atemus Augen ihn streicheln. Der Ältere beugte sich wieder herab. „Deine Haut ist so weich und zart.“ Sanft strich er mit der Nasenspitze über die bloße Haut, erst über die Umrisslinien des Schlüsselbeins, dann über Brust und einzelne Rippen bis hin zum Bauchnabel. Das alles wiederholte er mit seinen filigranen Fingern, dann mit seiner Zunge, eine feuchte Spur hinter sich herziehend, jeden Winkel des Körpers unter ihm bis ins kleinste Detail erkundend. Yugi presste die Lippen zusammen. Er wollte nicht, dass noch einmal solche seltsamen Geräusche seinen Mund verließen. Nachdem Atemu seine Zunge ausgiebig in Yugis Nabel versenkt hatte, rutschte er wieder nach oben und leckte über Yugis Ohr, fuhr mit der Zungenspitze die Konturen der Ohrmuschel nach. „Lass es raus! Ich will es hören!“ hauchte er mit erotischem Unterton in der Stimme. Der Atem des Älteren kitzelte in seinem Gehörgang und Yugi entfuhr abermals ein leises Keuchen. „So ist gut!“ flüsterte Atemu und fuhr mit dem Zeigefinger imaginäre Bilder auf Yugis Brust nach, ohne allerdings die Brustwarzen zu berühren. „Das klingt wie Musik!“ Er knabberte an Yugis Lippe, bis dieser gierig nach den seinen schnappte und Atemus Mundhöhle ausbeuten wollte. Aber so leicht würde sich Atemu nicht geschlagen geben und ihre Zungen führten einen feurigen Tanz auf. Nachdem Atemu dem Jüngeren nachgegeben hatte, saugte er begierig die Zunge seines Partners auf und Yugi strich freudig über jeden Millimeter der nun schon etwas vertrauten Mundhöhle. Keuchend löste er den Kuss wieder nach einer Weile und blickte auf Yugi hinab, der unter ihm glühte. Er lächelte, bevor er sich wieder dem Hals widmete und sich langsam nach unten knabberte, bis auf Brusthöhe. Dort zog er mit der Zunge weite Kreise um eine der Brustwarzen, ließ sie in einer Spirale immer enger werden, doch als er in die Nähe der Warze kam, begann er das Spiel rückwärts. Yugi war ganz heiß. Jede Stelle, die der Ältere berührte, brannte sich in ihm ein, erreichte einen Punkt tief in seinem Inneren, von dem Yugi noch nicht einmal gewusst hatte, dass er existierte. Es war, als hätte Atemu ihm von einer süßen Frucht zu kosten gegeben, einer Frucht, die nur Atemu besaß, die nur er ihm geben konnte und Yugi war hungrig danach, er verzehrte sich geradezu. Der Junge hielt die Luft an, als Atemu sich seiner Brustwarze näherte. Nur allzu gut konnte er sich noch an das Gefühl erinnern, das ihn das letzte Mal, als der Ältere diese berührte, überschwemmt hatte. Er gab einen enttäuschten Laut von sich, als Atemu, anders als erwartet, die Spirale wieder größer werden und seine Brustwarze außer Acht ließ. Atemu ließ seine Zunge einmal quer über Yugis Brust wandern und fing nun auf der anderen Seite mit seinen Kreisen an. Yugi war nervös und hibbelig. Diesmal wollte er, dass Atemu sich auch um die Brustwarze kümmerte, doch wie sollte er ihm das klar machen? Als der Ältere schließlich auch hier die Spirale wieder aufwickelte, wurde Yugi schlagartig bewusst, dass er wohl selbst handeln musste, wenn Atemu das tun sollte, was er begehrte. Mit beiden Händen griff er in Atemus Igelfrisur, schob seinen Kopf sachte ein Stück zur Seite und platzierte dessen halbgeöffneten Mund endlich auf seiner Brustwarze. Schon fast erleichtert keuchte er auf, als Atemu nun zu saugen begann. Dieser grinste. Er hatte nicht vermutet, dass es so lange dauern würde, bis er Yugi zu einer eigenständigen Handlung animiert hatte, aber jetzt hatte er es geschafft, den zurückhaltenden Jungen zu locken. Sanft leckte er über die schon merklich härtere Warze und knabberte daraufhin daran. Zum Abschied stupste er sie mit der Nasenspitze an, bevor er sich dann doch noch der anderen Brustwarze zuwandte, während er mit seinen Händen über die Seiten von Yugis Oberkörper glitt. Diese Körpererhebung wurde ebenso ausgiebig behandelt, wie die davor. Plötzlich richtete Atemu sich wieder auf und bedeckte Yugis Schulter mit leichten Küssen und arbeitete sich so über dessen Arm bis zur Handinnenfläche und schließlich den Fingerspitzen vor. Mittlerweile hatte Atemu seine Knie beiderseits neben Yugis Hüfte abgelegt. Noch saß er auf seinen eigenen Unterschenkeln, doch nun richtete er sich weiter auf, bis er nur noch kniete und legte Yugis Hand, die sich noch in der seinen befand, auf seinen bloßen Bauch, denn mit der anderen Hand hatte er sich sein Shirt etwas hochgeschoben. Er schloss die Augen, als er die schmale warme Hand auf seinem Bauch spürte. Unsicher richtete Yugi seinen Blick auf Atemus Gesicht, konnte aber erkennen, dass dieser genießerisch die Augen geschlossen hatte. Doch was erwartete er jetzt von ihm? Jedoch beantwortete sich diese Frage von selbst, denn Atemu hatte die Hand des Jüngeren keineswegs losgelassen, sondern führte diese nun über seinen Bauch. Yugi senkte den Blick wieder auf seine Hand, auf der die von Atemu lag. Wie weich und angenehm warm doch seine Haut war! Und die straffen Muskeln, die darunter deutlich zu spüren waren. Blitzartig wurde er daran erinnert, als er schon einmal diese Muskeln betrachtet und sich danach gesehnt hatte, sie zu berühren: letzten Sommer in ihrem gemeinsamen Urlaub. Damals hätte er nicht zu träumen gewagt, dass sein Wunsch knapp ein Jahr später erfüllt werden würde. Er lächelte leicht bei der Erinnerung. Während Atemu Yugis Hand immer höher führte, bis zu seiner Brust, wurde auch dessen andere Hand von dem Körper des Älteren wie magisch angezogen. Atemu öffnete die Augen, als er Yugis zweite Hand auch auf seinem Bauch spürte. Er schmunzelte über Yugis leicht ungläubigen Gesichtsausdruck. Zwar wusste er nicht genau, was Yugi so faszinierend fand, aber er sah einfach zu niedlich aus. Yugi war wie verzaubert. Diese samtene Haut unter seinen Fingerkuppen raubte ihm den Atem. Der Ältere beugte sich wieder hinab. „Gefällt dir, was du fühlst?“ Der Jüngere nickte überwältigt und erhielt als Lohn einen sanften Zungenkuss. Atemu keuchte auf, als er Yugis Hand an seine Brustwarze legte und auch der kam sich wie elektrisiert vor. Was hatte Bakura ihm noch gleich geraten? „Wenn du das Gefühl hast, du solltest die Initiative ergreifen, dann tu es.“ Daran sollte er sich jetzt vielleicht halten und Atemus Brustwarze eigenständig bearbeiten. Yugi nahm die Warze zwischen Daumen und Zeigefinger und zwirbelte sie leicht, was Atemu nun ein überraschtes Aufkeuchen entlockte. Mit dieser Eigeninitiative hatte er wohl nicht gerechnet. Aber Atemu hatte Recht: es klang wie Musik und Yugi war derjenige, der das Instrument spielte. Als der Ältere nun auf ihn herablächelte, wusste Yugi, dass er das Richtige getan hatte und sowohl Atemu als auch er selbst genossen die intensiven Berührungen. Mit einem Ruck zog Atemu sich nun endlich das störende Shirt über den Kopf, bevor er sich wieder lächelnd zu Yugi hinabbeugte, um ihm einen leidenschaftlichen Kuss zu geben. Unterdessen platzierte er eines seiner Beine zwischen denen Yugis und während er ihn weiterhin küsste, strich er plötzlich mit einer Hand über den Oberschenkel des Jüngeren. Der bemerkte erst, wo Atemus Hände zugange waren, als dieser nach dem Knopf seiner Hose griff. Erschrocken legte er seine Hände auf die des Älteren und hielt sie fest. „N-nicht!“ brachte er stotternd hervor. Das ging ihm nun doch zu schnell, so schön es auch war. „Bitte, Atemu!“ Zwei amethystfarbene Augen trafen flehend auf dunkelviolette. Atemu lächelte mild. „Schon okay. Ich werde nichts tun, was du nicht willst.“ Er strich sanft durch Yugis Haare und küsste ihn dabei feurig. Danach rollte er sich von dem Jüngeren hinunter, so dass er neben ihm zum Liegen kam. Doch Yugi hatte nichts davon gesagt, dass die Zärtlichkeiten ganz aufhören sollten. Der Junge richtete sich auf und nun war er es, der sich über den Anderen beugte. Besorgt warf er einen Blick auf Atemus Gesicht und auf dessen geschlossene Augen. „Bist du jetzt sauer?“ fragte er unsicher. Der Ältere öffnete die Augen wieder und schmunzelte über den Gesichtsausdruck des Kleineren. „Nein, natürlich nicht. Ich muss mich nur beruhigen.“ Kaum hatte er das gesagt, fühlte Yugi auch schon eine Hand an seinem Hinterkopf und Atemu zog ihn zu sich herab, um ihn zu küssen. Yugis Hand landete schon automatisch auf Atemus Bauch und er fuhr die starken Muskeln unter der Bauchdecke nach. Danach glitt seine Hand höher und er widmete sich erneut den Brustwarzen, was Atemu abermals ein Keuchen entlockte. Er rutschte weiter runter, bedeckte Atemus ganzen Hals mit feinen Küssen, arbeitete sich über das Schlüsselbein hinaus über die Brust bis schließlich zum Bauch vor. Yugi wiederholte einfach das, was Atemu zuvor bei ihm getan hatte und hoffte, dass es diesem genauso sehr gefiel, wie ihm selbst. Als Yugi wieder ruckartig nach oben rückte, um Atemu einen stürmischen Kuss zu geben, verlor er leicht das Gleichgewicht, so dass sein Knie zwischen Atemus Beinen landete und er eindeutig etwas hartes durch den Jeansstoff an seinem Oberschenkel spüren konnte. Der Ältere sog scharf die Luft ein und hatte seine Augen schmerzlich zusammengekniffen. Yugi stützte sich mit den Ellbogen neben Atemu ab, um ihn ungläubig mit offenem Mund und großen Augen anzusehen. Der Junge fühlte noch immer die Härte an seinem Oberschenkel und er konnte sich nur allzu gut vorstellen, was das war. Atemu lag unbeweglich unter Yugi, der nicht wusste, wie er sich nun verhalten sollte. Der Größere öffnete die Augen wieder, doch Yugi konnte den Blick nicht so recht deuten. „Würdest du bitte von mir runter gehen?“ fragte Atemu mit belegter Stimme und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, umfasste er den Jüngeren um die Hüfte und hob ihn von sich herunter. Er setzte Yugi neben sich auf dem Bett ab und sich selbst so hin, dass seine Beine nun von dem Bett herabbaumelten. Atemu griff sich in die Stirnhaare und beide sagten eine Weile nichts. Doch auch diese paar Sekunden schienen Yugi wie eine Ewigkeit und er hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen. „Tut mir Leid“, flüsterte er schließlich. Der Ältere wandte sich zu ihm um. „Was tut dir Leid?“ Yugi schwieg zunächst. „Dass ich dir weh getan hab“, erklärte er dann. „Schon gut.“ Atemu lächelte wieder. „War ja nicht deine Schuld. Ich hätte besser aufpassen müssen.“ „Kann ich kurz bei dir duschen?“ fragte er dann. Der Jüngere sah ihn irritiert an. Wieso wollte der Andere plötzlich duschen? „Äh, ja, klar. Einfach durch die Tür gegenüber meinem Zimmer“, erläuterte er. Denn Yugi hatte hier unter dem Dach nicht nur ein relativ großes Zimmer, sondern auch sein eigenes Bad. Atemu stand unvermittelt auf und verschwand in die angegebene Richtung, während Yugi ihm knallrot hinterher blickte. Er glaubte, zu wissen, weshalb Atemu duschen wollte, wahrscheinlich eiskalt. Kurz darauf konnte er hören, wie das Wasser aufgedreht wurde. Aber das war nicht das einzige Geräusch, das er hörte. Yugi wurde immer roter im Gesicht und sah peinlich berührt auf den Boden, denn Atemus Stöhnen war nur allzu deutlich zu hören. Wenn er doch bloß nicht so verkrampft wäre, dann hätte er ihn nicht abgeblockt. Schnell schloss er die Tür, die Atemu einen Spalt breit offen gelassen hatte, um alle Geräusche auszusperren. Er lehnte sich mit dem Rücken dagegen und starrte eine Weile ins Nichts. Dann stieß er sich ab, um sich abzulenken schaltete er den Fernseher ab und begann, sich ganz zu entkleiden und seinen Schlafanzug anzuziehen. Nach einiger Zeit kam Atemu wieder zurück in sein Zimmer. Er hatte nur noch seine Shorts an, seine Jeans über den Arm gelegt und lächelte Yugi an. „Tu-tut mir Leid“, entschuldigte der Jüngere sich abermals, als Atemu eintrat. Der Junge konnte ihn nicht ansehen, glaubte aber, einen fragenden Blick auf sich zu spüren. „Ich meine … dass du … es … dir selbst …“ Atemu lachte leise. „War ja nicht das erste Mal.“ Er zwinkerte Yugi zu, als dieser ihn schließlich doch noch anblickte. Der sprang auf, drängte sich an dem Älteren vorbei und betrat nun auch das Bad, um sich ebenfalls fertig zu machen. Als er wieder zurückkam, saß Atemu an seinem Schreibtisch und hielt etwas in der Hand. Yugi trat neben ihn, um zu sehen, was der Ältere sich so genau betrachtete. Atemu blickte auf. „Schönes Freundschaftsband.“ Der Jüngere nickte. „Hab ich für meinen besten Freund gemacht.“ Vorsichtig nahm er es Atemu aus der Hand. Für ihn hatte es den Stellenwert seines größten Schatzes. Er legte es auf seinen angestammten Platz auf seinem Schreibtisch, wo er es immer im Blick hatte, zurück. „Der Freund, von dem du schon einmal erzählt hast?“ erkundigte Atemu sich leise. Yugi sah den Älteren erstaunt an, nickte aber. „Du kannst dich noch daran erinnern?“ „Ich war damals sehr taktlos“, erklärte Atemu einfach. Viele Fehler, die man im Leben machte, brannten sich umso mehr ins Gedächtnis ein, und wenn sie noch so unbedeutend erschienen. „Lass uns schlafen gehen.“ Atemu stand auf und gemeinsam legten sie sich in Yugis Bett. Der Jüngere kuschelte sich ganz fest an den warmen Körper. „Ich liebe dich, Atemu.“ „Ich liebe dich auch, Süßer.“ Es war das erste Mal, dass Atemu es selbst auch wirklich aussprach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)