Das Rad des Schicksals von Blacklady86 (Das letzte Gefecht) ================================================================================ Kapitel 2: Träume in der Nacht ------------------------------ Nebel. Soweit man schauen konnte, war überall Nebel. Er war so dicht das sie noch nicht einmal ihre eigenen Füße erkennen konnte. Wind frischte auf, zerrte an ihren Kleidern und ließ ihre Haare sachte wahren. Sie horte ein lachen. Es war das lachen einer Frau, fröhlich und Glücklich. Sie sah sich um, versuchte den Ursprung dieses Lachens ausfindig zumachen, doch es verging genauso schnell wie es kommen war. Ratlos stand sie auf der Stelle, nicht wissend wohin sie sich wenden sollte, hier sah alles gleich aus. Wieder erklang das Lachen, lauter und eindringlicher als zuvor. Tief in sich hatte sie das Gefühl, es schon einmal vernommen zuhaben, sie konnte es sich nicht erklären doch es weckte in ihr die Erinnerung an eine schöne Zeit, an Menschen die sie geliebt hatte. Doch genauso war sie sich sicher, denn Besitzer dieses Lachens nicht zukennen. Ein Lichtschein flimte in einiger Entfernung auf, genau aus der selben Richtung aus der auch das Lachen zukommen schien. Da sie keine andere Alternative in diesen dichten Neben erkennen konnte, ging sie einfach darauf zu. Sie war dem Lichtschein schon ziemlich nahe, als der Nebel abrupt verschwand. Verwirrt blieb sie stehen und drehte sich um. Nein der Nebel war nicht verschwunden, er war da direkt hinter ihr, genauso Undurchdringlich wie zuvor, es sah fast so aus als wäre sie über eine Unsichtbare Grenze getreten, die der Nebel nicht zu überwinden vermochte. Wieder erklang das Lachen, doch dieses mal ganz in ihrer nähe und sie folgte dem Geräusch. Plötzlich stand sie vor einer rissen großen Tür, die mit verschieden Zeichen und Symbolen versehen war. Einige von ihnen kannte sie, doch die meisten hatte sie noch niemals zuvor in ihren Leben gesehen. Nun konnte sie auch den Ursprung des Lichtscheins ausmachen den sie gesehen hatte. Die große Tür stand einen spaltbreit offen und sie schlussfolgerte das die Person die zu dem Lachen gehörte auf der anderen Seite der Tür sein musste. Zaghaft ging sie auf die Tür zu und berührte die Klinge. Als sie, sie öffnete würde sie von hellem Licht geblendet, und als sich ihre Augen einigermaßen an das Licht gewöhnt hatte, taumelte sie keuchend ein paar Schritte nach hinten. Blaue Augen die sich direkt in ihre Seele bohrten schauten sie Stolz und ein wenig Vorwurfsvoll an, und die Stimme der Fremden schalte hundertfach in ihrem Kopf wieder „Die Zukunft ist nah, meine Treuen Krieger. Die Zeit für euer erneutes Erwachen ist gekommen“ Schweißgebadet erwachte die Tempelpriesterin Ray Hino aus ihrem Traum. Ihr Atem ging stockend als sie sich mit einer Hand durch ihr rabenschwarzes Haar fuhr. Schon wieder dieser Traum. Sie kniff die Augen zusammen, und verdrängte die Erinnerung in die hinterste Ecke ihres Gedächtnis, so wie sie es immer tat wenn der Traum zurück kehrte. Lautlos stand sie aus dem Bett auf, um den Jungen Mann der neben ihr schlief nicht zuwecken. Es hatte keinen Sinn, wenn sie jetzt gleich versuchte wieder ein zuschlafen, es würde sowieso nicht klappen. Die braunen Holzdielen knarrten leicht, als sie die Schiebetür aufschob und ins frei trat. Der kalte Nachtwind streifte ihre Haut und beruhigte einwenig ihr klopfendes Herz. Seit drei Monaten hatte sie nun schon diese Träume, erst unregelmäßig, doch jetzt fast jede Nacht. Er war so real, das sie sich manchmal fragte ob es wirklich nur ein Traum war. Die blauen Augen die sie jedes Mal ansahen, hatten sich so tief in ihr Gedächtnis verankert das sie, sie immer noch sah wenn sie nur kurz die Augen schloss. Warum dieser Vorwurfsvolle Blick? Hatte sie etwas getan, was nicht erlaubt war? Und dann dazu noch diese weibliche Stimme. Die Zukunft ist nahe, meinen Trauen Krieger. Wenn hatte sie damit gemein? Etwa sie? Ray massierte sich ihre pochende Schläfe. Sie hatte sogar schon versucht die Antworten auf ihre Fragen, mit Hilfe des heiligen Feuers zu finden. Doch die Flammen schwiegen und wenn sie ihr doch einmal Bilder zeigten, so machten diese keinen Sinn. Es war immer wieder das gleiche, klare, stolze Augen und tiefe Dunkelheit. Was sollte das bedeuten? Ein Geräusch riss Ray aus ihren Gedanken und suchend ließ sie ihren Blick über das alte Anwesen schweifen. Doch nichts war zu erkennen, der alte Tempel in dem sie zusammen mit ihren Großvater lebte, lag ruhig und verlassen vor ihr. Hatte sie sich das Geräusch etwa nur eingebildet? Ihr Blick wanderte zu den großen Bäumen, des kleinen Parks. Nein sie war sich ganz Sicher etwas gehört zuhaben und außerdem hatte sie das Gefühl jemand würde sie beobachten. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und ihre Muskel verkrampften sich. Mutig ging sie ein paar Schritte auf den Park zu „Wer ist da?“ rief sie in die Dunkelheit, doch alles blieb Still. Wachsam, aber doch ein wenig belustigt verfolgte die Gestalt in den Bäumen, jede von Rays Bewegungen. Ein wehmütiges lächeln huschte über ihre Gesichtszüge. Nun würde es nicht mehr lange dauern. Sie musste ihre Pflicht tun, oder sie würden den Stein der ins rollen gebracht wurde nicht mehr stoppen können. Sie hatten nicht mehr all zuviel Zeit und doch wiederstrebte es ihr, das zutun was man von ihr verlangte. Hier zu sein war eigentlich nicht ihre Aufgabe, es gab so viel wichtigere Dinge um die sie sich hätte kümmern müssen. Ein kaum hörbarer Seufzer entwich ihrer Kehle und Teilte die Stille. Und außerdem hätte Sie bestimmt etwas dagegen gehabt. Es hatte Sie soviel gekostet, diese Friedliche Welt zu erschaffen. Doch nun war Ihr Leben in Gefahr und die einzigen Menschen die Ihr helfen konnten, waren ausgerechnet diejenigen, von denen Sie sich gewünscht hatte, das sie niemals wieder Kämpfen müssten... Sie bemerkte seine Anwesenheit, noch bevor sie ihn sah und ihre Hand glitt zu dem Schwert, das sie in einer Scheide um die Hüften trug. Langsam zog sie es heraus. „Aber du wirst mich doch nicht toten wollen?“ fragte eine überraschte Stimme nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Sie grinste schelmisch, steckte das Schwert dann aber wieder zurück. „Was willst du hier?“ erwiderte sie stattdessen und ein leichter Vorwurf war aus ihrer Stimme zuhören. Er zog einen Schmollmund, auch wenn sie es in der Dunkelheit nicht sehen konnte. „Ich dachte du könntest Hilfe gebrauchen“ sie lachte leise auf. „Du meist wohl ER dachte, ich könnte Hilfe gebrauchen“ entgegnete sie trocken. „Schon möglich. ER kennt schließlich deine Einstellung“ selbst in der Dunkelheit konnte man ihre Augen aufblitzen sehen. „Meine Persönliche Meinung tut hier nichts zur Sache, ich kenne meine Pflicht und jetzt verschwind wieder“ sagte sie geritzt und er lachte leise. „Und ER dachte deine Temperament hat sich jetzt wieder etwas abgekühlt. Nun ja, weis meinst du, soll ich Mars nicht lieber für dich übernehmen“ fragte er wie neben bei und sie zog eine Augenbraue hoch. „Damit sie dich Tötet, sobald sie ihre Erinnerung wieder hat? Vergiss es, um Mars kümmere ich mich“ er seufzte Enttäuscht. „Wenn du meist, doch du solltest es schnell hinter dich bringen“ riet er ihr, dann war er auch schon verschwunden. Sie stieß genervt die Luft aus, sie wusste selber das sie nicht mehr viel Zeit hatte, das brauchte er ihr nicht zusagen. Ihre Augen verfolgten wieder Ray´s Bewegungen, die nun wieder zur Veranda zurück gegangen war. Ja es würde nicht mehr allzu lange dauern und die Kriegerin des Feuers würde erneut erwachen. Doch zu welchen Preis? „Wir sehen uns schon bald wieder, Feuerkind“ flüsterte sie in die Stille der Nacht, bevor auch sie verschwand. Ray zuckte zusammen. Hatte sie nicht grad eine Stimme gehört? Noch einmal lauschte sie angestrengt und ihre Augen suchten verzweifelt die Gegend ab. Doch wieder war nur Stille und Dunkelheit. Ray seufzte und schüttelte den Kopf. Das hatte sie sich wohl doch nur eingebildet. Dieser Traum machte sie noch ganz verrückt. Ihr Blick glitt zu den Sternen empor und verträumt betrachtete sie den Mond. Es war schon seltsam, doch jedes Mal wenn sie ihn sah fühlte sie sich Beschützt und Geborgen und gleichzeitig hatte sie das Gefühl, das etwas in ihrem Leben fehlte. Da war dieser Wunsch für jemanden da zusein und ihn zu Beschützen. Jemand für denn es sich zu sterben lohnte. Ray lachte auf und schüttelte den Kopf. So ein Unsinn... Die Dielen hinter ihr knarrten und reflexartig ballte Ray die Hand zu Faust. Diesmal war sie sich ganz sicher, dieses Geräusch sich nicht eingebildet zuhaben. Jemand war direkt hinter ihr. Sie wirbelte herum und holte mit der Faust aus. Ein erschreckter Schrei zerriss die Nacht und Ray stoppte ihre Hand nur Millimeter vor dem Gesicht ihres Freundes. Rays Herz schlug heftig gegen ihre Brust, als sie die Hand langsam wieder sinken ließ. „Oh Gott Yuichiro hast du mich erschreckt“ er schluckte und der schock war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Du mich auch“ erwiderte er nur. Dann erlangte er endlich seine Fassung wieder und sein Gesicht würde Sorgenvoll. „Du warst nicht mehr im Bett und ich hab mir Sorgen gemacht. Hattest du wieder diesen Traum?“ sie senkte den Blick zu Boden und nickte leicht. „Ja. Er kommt jetzt immer öfters und langsam habe ich das Gefühl, das es keine Traum ist“ überrascht schaute er sie an. „Wie meinst du das?“ sie seufzt und zuckte die Schultern. Sollte sie ihm das wirklich erzählen? Er würde sie wohlmöglich für total bescheuert erklären, was sie ihm noch nicht einmal verübeln konnte. Doch anderer Seit´s, waren sie jetzt seit einer Ewigkeit zusammen und es gab niemanden der sie besser Verstand als er. Abermals seufzte Ray wahrend sie sich mit dem Rücken an die Hauswand lehnte. „Weist du. Dieser Traum ist so Real. Und ich hab das Gefühl, als würde ein Teil von mir nach etwas Suchen. Etwas was vorher da gewesen ist, etwas was ich vergessen hab und an das ich mich Erinnern sollte, etwas wichtiges. Und ich weiß das die Antwort hinter dieser Tür ist, doch jedes Mal wenn ich versuche durch sie hindurch zutreten, taucht dieses Gesicht auf. Es ist so als wollte sie nicht, das ich die Antwort finde. Ich weiß das ist total verrückt, doch ich denke das es eine Vision ist“ Ray wartete darauf das er sie jetzt auslachen würde und sie für total durchgeknallt erklärte, doch er tat nichts davon. Stattdessen legte er eine Hand auf ihre Wange. „Das ist nicht verrückt und vielleicht hast du sogar recht und es ist kein einfacher Alptraum. Es ist schließlich ungewöhnlich das du ihn seit mehreren Monaten fast jede Nacht hast. Doch du sollest dich nicht von ihm verrückt machen lassen. Und wenn du wirklich recht hast und es mehr als ein Traum ist, dann wirst du es noch früh genug bemerken. Doch egal, ob es ein Traum oder eine Vision ist, vergiss nicht ich bin immer für dich da“ er lächelte sie Aufmuntert an und sie erwiderte es. Ja er hatte recht, sie sollte sich nicht von einem Traum verrückt machen lassen. Und wenn es wirklich kein Traum war, konnte sie ohne hin nichts tun. Seinem Schicksal konnte man schließlich nicht entkommen. Die Arme fest um ihren Körper geschlungen, wiegte sich die zierlich Person im Takt der raschelnden Kette hin und her. Ihr Kopf ruhte auf ihren Knien, und das lange blonde Haar, welches schon lange keinen Kamm mehr gesehen hatte, bereitete sich wie ein Schleier über den feuchten Boden aus. Bedeckte denn größten Teil ihres Gesichts, welches von Staub und Schmutz, verunreinigt war. Sie kniff ihre blauen Augen, die von Leid und Schmerz gekennzeichnet waren, fest zusammen und wünschte sich weit weg von diesem Ort. Weg von dieser kalten Zelle, in der man sie gefangen hielt. Sie wünschte sich an einen friedlichen Ort, wo sie mit Menschen zusammen war, die sie Liebten. Doch die Schmerzvollen Schrei, die aus einiger Entfernung zu ihr herüber drangen, machten ihr schönes Trugbild schnell wieder zunichte und holten sie in die Wirklichkeit zurück. Ihr Körper zitterte vor Angst und Kälte und sie zog ihre Knie noch fester an sich. Sie wusste nicht wieso man sie gefangen hielt, geschweige den wie sie hier her gekommen war, man redete einfach nicht mit ihr. Am Anfang hatte sie versucht Antworten auf ihre Fragen, von dem Wärtern zubekommen, die zwei mal Täglich ihre Zelle besuchten um ihr etwas zu essen zubringen. Doch dieses unterfangen hatte sie schnell aufgegeben, als einer von ihnen sie mitten ins Gesicht geschlagen hatte. Seit dem hatte sie sich mit dem hämischen Grinsen begnügt, mit dem die Wärter sie jedes Mal bedachten und mit dem was sie hörte. Es war schon erstaunlich, was man alles erfuhr wenn man sich still und leise in eine Ecke verkroch. `Er brauchte sie Lebend. Er wollte etwas, was sie besahrs` sie kniff die Lippen so fest zusammen, das sie blau anliefen. ER würde es nicht bekommen, was auch immer ER wollte, lieber würde sie sterben. Sie hatte keine Angst vor dem Tot, sie sollte ohne hin nicht mehr am Leben sein... Das leiser knarren ihrer Zellentür schreckte sie auf und Ängstlich drückte sie sich dichter an die kalte Wand. Ein Mann mit feuerroten Haar, welches ihm bis zu den Hüften reichte, hielt die schwere Eisentür einen spaltbreit auf und schenkte ihr ein widerwärtiges Lächeln „Mein Meister wünscht euch zusehen, Prinzessin“ byby Blacklady Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)