Harry Potter und die Unmöglichkeit von Zeitreisen von J-chan82 ================================================================================ Kapitel 35: Hermine mal zwei ---------------------------- Kapitel 35: Hermine mal zwei „Bist du sicher, dass du das durchziehen willst?“ Hermine nickte bloß als Antwort zu Harrys besorgter Frage, ihre Lippen zu einer dünnen Linie zusammengedrückt. Ihre Hände waren fest an ihren Seiten geballt, bis Harry sah, wie Draco eine dieser Hände in seine nahm und sie sanft öffnete, sodass sich seine Finger mit ihren verschlingen konnten. Ein leises Lächeln stahl sich über Harrys Gesicht bei dieser Geste, besonders da Hermine sich scheinbar ein wenig entspannte. Sie standen am Ende einer Straße in der Mitte einen kleinen Vorortes von London. Laut Hermine war das der Ort, wo sie und ihre Familie gelebt hatten, bis sie fünf Jahre alt war. Es waren eine Reihe von Häusern auf einer Seite der Straße und ein Park mit einem Spielplatz auf der anderen Seite. An diesem schönen Maitag waren viele Kinder mit ihren Eltern auf dem Spielplatz, aber Harry konnte kein Zeichen von dem verräterischen buschigen Haar unter den Kindern entdecken. Sein Magen verzog sich, als er bemerkte, dass keiner dieser glücklichen Menschen da draußen wusste, dass sie im Moment in Gefahr waren. Für sie war es nur ein weiterer sonniger Samstagnachmittag, ein Tag den sie mit ihrer Familie verbrachten. Sie waren sich des Krieges, der sich außerhalb ihrer Welt abspielte, ihnen jedoch schaden könnte, nicht bewusst. Sie waren absolut hilflos. Sollten Voldemort und seine Todesser beschließen, hierher zu kommen, hätten sie nicht die geringste Chance. Sobald sie wieder in Hogwarts waren, musste Dumbledore ein oder zwei Mitglieder des Ordens hierherschicken, um ein Auge auf diese Nachbarschaft zu werfen. Es wäre zu gefährlich, sie unbeschützt zu lassen, selbst wenn sie es irgendwie schaffen sollten, Hermines Eltern zu überzeugen, sich mit ihrer Tochter zu verstecken. Früher oder später würde Voldemort herausfinden, wo sie wohnten, und dann würde er kommen. „So, welches Haus ist euers?“, riss Rons Stimme Harry aus seinen Gedanken. Hermine schaute die Straße hinunter bis sie auf ein relativ kleines einstöckiges Haus zeigte. Es war von einem braunen Zaun umgeben und im Vordergarten wuchsen bunte Blumen auf dem frischen grünen Gras. Irgendwie erinnerte diese ganze Nachbarschaft Harry ein bisschen an den Ligusterweg, aber nur ein bisschen. Einige Dinge waren definitiv anders – irgendwie war diese Nachbarschaft lebhafter, mit Kindern, die draußen spielten, Gärten, die sowohl mit Blumen als auch mit etwas Unkraut gefüllt waren, und nicht zu vergessen das Spielzeug, das auf dem Rasen verstreut lagt. Es war wirklich gemütlich und nicht so steril wie der Ligusterweg. „Es ist die Nummer elf“, informierte Hermine sie mit bewegter Stimme. Harry legte seine Hand in ihr Kreuz und warf ihr ein aufmunterndes Lächeln zu. Alles wird gut, wollte er ihr damit mitteilen. Und sie war nicht alleine. Hermine erwiderte sein Lächeln, bevor sie einmal schwer schluckte und sagte: „Ich bin soweit. Lasst uns los.“ Die drei jungen Männer nickten sich über Hermines Kopf zu und zusammen machten sie sich auf den Weg zu dem Haus, das Hermine ihnen gezeigt hatte. Es stand ein Auto in der Auffahrt, zu ihrer großen Erleichterung, da das hieß, dass zumindest ein Mitglied der Familie Granger zu Hause war. Es wäre einfach zu kompliziert auf sie warten, besonders da Harry dieses ungute Gefühl hatte, dass sie sich beeilen mussten. Mit hoch erhobenem Haupt, obwohl Harry sie ein wenig zittern sehen konnte, ging Hermine zur Vordertür und wartete nicht einmal auf die anderen drei als sie die Türklingel betätigte. Harry hielt fast seinen Atem an, als zwei Sekunden vergingen, fünf Sekunden vergingen, zehn Sekunden vergingen. Endlich, nach scheinbar unendlich langen dreiunddreißig Sekunden konnte sie einen Schatten durch das milchige Glas der Tür erkennen. Das Geräusch wie jemand einen Schlüssel im Schloss drehte war hörbar und dann wurde die Tür geöffnet. Ein braunhaariger Mann um die dreißig schaute sie neugierig an. Während er seine silber gerahmte Brille auf seiner Nase hochschob, fragte er: „Kann ich Ihnen behilflich sein?“ Harry bemerkte, wie Hermine neben ihm erstarrte, aber bevor er etwas sagen konnte, um die Frage des Mannes – Hermines Vater – zu beantworten, räusperte Draco sich. „Dr. Jason Granger, nehme ich an?“ Als Hermines Vater nickte, lächelte Draco in höflich an. „Mein Name ist Eirian Draconis und das sind meine Kollegen Harry Potter, Ronald Weasley und Jean Evans. Wir sind Lehrer und Repräsentanten eines sehr renommierten Internats in Schottland und würden mit Ihnen gerne über ihre Tochter sprechen.“ „Mei-Meine Tochter?“, stotterte der Mann, doch bevor er noch was sagen konnte, kam eine andere Stimme näher, eine Frau etwa im Alter des Mannes, mit leicht buschigem braunen Haar und warmen braunen Augen. „Jason, wer ist da an der Tür?“ Mrs. Granger lächelte die vier Gäste vor der Tür freundlich an, während sie auf die Antwort ihres Mannes wartete. „Sie geben an, dass sie von irgendeinem Internat sind und mit uns über Hermine reden möchten.“ Er schaute sie alle vier misstrauisch an. In diesem Augenblick war Harry froh, dass sie sich genug Mühe gegeben hatten, wie Muggel auszuziehen – er, Ron und Draco hatten Muggel-Anzüge an und Hermine einen dunkelblauen Rock und eine weiße Bluse. Er wollte nicht wissen, wie Dr. Granger reagiert hätte, wenn sie in ihren Roben und nicht zusammen passenden Muggelklamotten aufgekreuzt wären. „Ich weiß, dass Ihnen das etwas seltsam vorkommen muss“, fuhr Draco fort, glatt und professionell. „Besonders da Ihre Tochter noch nicht einmal zwei Jahre alt ist, aber wenn Sie uns die Gelegenheit geben, die Situation zu erklären, könnten Sie uns sogar glauben.“ Mrs. Granger legte eine beruhigende Hand auf den Arm ihres Mannes. Er funkelte sie noch immer böse an, wobei der Rahmen seiner Brille fast gefährlich in der Sonne glänzte. Jedoch seufzte er schließlich, murmelte ein missbilligendes „Heather“ und trat einen Schritt zurück. Allerdings verschwand der unfreundliche Ausdruck nicht von seinem Gesicht, als seine Frau sie hereinbat und sie in ihr gemütliches Wohnzimmer führte. Auf dem Boden vor einem der hohen Bücherregale erblickten sie sofort ein Kleinkind mit einem Mopp von extrem buschigem Haar auf seinem Kopf. Das kleine Mädchen schaute von dem Geschichtenbuch, das sie ‚gelesen‘ hatte, auf, als sie die Stimmen ihrer Eltern hörte. Mit einem freudigen Quieken ergriff sie das Buch und rannte zu ihrer Mutter, die sie sofort in ihre Arme nahm. „Mummy!“, quiekte sie, während sie auf eines der vielen Bilder im Buch zeigte, wovon eines ironischerweise eine Hexe auf einem fliegenden Besen war. „Schau!“ Doch ihre Aufmerksamkeit war schnell von dem Buch abgelenkt, als ihr Blick schließlich die vier Fremden wahrnahm. Harry musste unwillkürlich lächeln – nun wusste er endlich, wie sie alle vier als Kleinkinder aussahen. Er bemerkte ein ähnliches Lächeln auf Rons und Dracos Gesichtern, nur Hermine war noch immer wie versteinert, als sie ihr anderes ich betrachtete. Das kleine Mädchen neigte ihren Kopf zur Seite, als sie seltsamerweise direkt ihr älteres Gegenstück anstarrte, bevor ihr Gesicht sich durch ein weites Lächeln erhellte und kleine Grübchen in ihren runden Wangen offenbarte. Sie streckte die Hand, in der sie das Buch hielt zu Hermine. „Für dich!“ Hermine starrte das Mädchen an, ihre braunen Augen weit, als sie zögernd nach dem Buch griff. Aber als ihre eigene Hand die Hand des kleinen Mädchens berührte, erschien ein sanftes Lächeln auf ihrem Gesicht und sie hauchte: „Dankeschön.“ Nun füllten ihre Augen sich mit Wunder, und Harry konnte sich gut vorstellen, dass er und Ron ähnliche Ausdrücke auf ihren Gesichtern gehabt hatten, als sie ihre Baby-ichs zum ersten Mal gesehen hatten. Das harte Räuspern eine Kehle holte sie alle wieder in die Gegenwart zurück. Es war, natürlich, Mr. Granger, der sie nun mit noch mehr Misstrauen und Ungeduld als zuvor betrachtete. Seine Frau warf ihm einen warnenden Blick zu, bevor sie sie bat es sich gemütlich zu machen. Sobald sie alle saßen, wiederholte Draco die Vorstellung der anderen für Hermines Mutter. „Also“, sagte Mrs. Granger, auf dessen Schoß die kleine Hermine saß, „mein Ehemann sagte mir, dass Sie von einer Schule kommen. Darf ich fragen, was für eine Schule es ist und warum Sie denken, dass es eine gute Schule für unsere Tochter wäre?“ Dieses Mal beschloss Harry, eine Erklärung zu bieten. Er konnte Draco schließlich nicht alles machen lassen. Er glaubte nicht, dass es einen guten Eindruck hinterlassen würde, wenn nur einer von ihnen sprach und die anderen drei schwiegen. „Der Name der Schule ist Hogwarts und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie noch nie davon gehört haben. Aber viele Leute sagen, dass es die beste Schule ihrer Art in Europa ist, oder vielleicht sogar auf der Welt. Warum wir glauben, dass diese Tochter gut für ihre Tochter wäre… nun…“ Er wechselte einen flüchtigen Blick mit seinen Freunden, da er wusste, dass nun der schwierige Teil beginnen würde. Mr. und Mrs. Granger mussten erfahren, dass ihre Tochter eine Hexe war, ansonsten würden sie nie den zweiten Teil der Geschichte glauben. Zu Harrys großer Überraschung schaute Hermine, die noch immer das Geschichtenbuch in ihrer Hand hielt, ihre Eltern eindringlich an und sagte mit klarer und kräftiger Stimme: „Ich weiß, das könnte unglaublich klingen, aber ich bin mir sicher, Sie haben bemerkt wie… außergewöhnlich… ihre Tochter ist.“ „Wie meinen sie das?“, knurrte Mr. Granger ziemlich defensiv. Der Handgriff seiner Frau an seinem Arm wurde fester und ihre Fingerknöchel wurden weiß. „Was ich meine ist, dass ich mir sicher bin, dass Ihre Tochter Dinge getan hat, die kein anderes fast zweijähriges Kind hätte tun können. Dass sie es irgendwie schaffte trotz der Gitter aus ihrem Bett zu entkommen, oder dass sie plötzlich ein Buch anschaute, das auf dem höchsten Regal gelegen hatte?“ Hermine hatten ihnen allen vorher erzählt, dass bei ihr schon die ersten Anzeichen von Zauberei und Magie sichtbar waren bevor sie überhaupt laufen konnte. Laut Ron und Draco war das nicht einmal so ungewöhnlich, da magische Kinder ihre Zauberkraft in dem Alter instinktiv benutzten, wenn sie etwas wollten. Es fing gewöhnlich ganz klein an, wie fliegende Spielsachen oder aus dem Bett zu flüchten, aber wenn die Kinder älter wurden, wurde dieses unabsichtige Zaubern viel stärker. Als sie ihnen das erzählten, war Harry nicht mehr überrascht davon, wie er auf dem Dach seiner alten Schule landen konnte, damals als Dudley und seine Gang ihn gejagt hatten. Mrs. Grangers Gesicht wurde plötzlich so bleich wie ihre Fingerknöchel, als sie flüsterte: „Woher wissen Sie das?“ Hermine lächelte sie ruhig an, als sie erklärte: „Ich weiß das, weil Ihre Tochter eine Hexe ist, genauso wie ich eine bin, oder wie Harry, Eirian und Ronald Zauberer sind.“ „Miss… Evans, richtig?“ Hermine nickte kurz auf die Frage ihres Vaters. “Es tut mi Leid, aber haben sie gerade gesagt, dass unsere Tochter eine… Hexe ist? Und dass Sie auch eine Hexe sind, und dass diese jungen Männer Zauberer sind?“ „Ja“, antwortete Hermine höflich, geduldig. „Ihre Tochter ist was wir eine muggelgebürtige Hexe nennen, das heißt eine Hexe mit nicht-magischen Eltern, so wie Sie.“ Plötzlich und ziemlich unerwartet stand Mr. Granger auf und schaute auf Hermine nieder. Sie versuchte seinen funkelnden wütenden Blick mit einem ruhigen zu entgegnen, aber Harry konnte eindeutig sehen, wie schwer es ihr fiel. „Raus. Hier“, zischte Mr. Granger durch zusammengebissene Zähne. Als sie zuerst nicht reagierten, trat er einen weiteren Schritt vorwärts und erhob seine Stimme. „Ich sagte, raus hier!“ „Sir“, versuchte Ron einzugreifen und stand auf, aber er hatte nicht erwartet, dass Hermines Vater gewalttätig werden würde. Er ergriff Rons Arm und ignorierte dabei die anderen Stimmen in dem Zimmer und das verzweifelte Geschrei seiner kleinen Tochter, als plötzlich die Bücherregale anfingen zu zittern und einige Bücher zu Boden fielen. Dann schien es plötzlich so, als ob er und Ron körperlich auseinandergedrückt wurden, obwohl niemand sie berührte. Harry bemerkte Rons verwirrten Blick auf sich, Draco und Hermine, aber er zuckte bloß mit den Schultern. Weder Draco noch Hermine hatten ihre Zauberstäbe in ihren Händen noch hatte Harry zauberstablose Magie benutzt. Da blieb nur eine Erklärung und alle vier kamen scheinbar gleichzeitig zu dem gleichen Schluss, als sich ihre Blicke dem kleinen Mädchen in den Armen ihrer Mutter zuwandten. Mr. Granger sah jedoch immer noch so aus, als ob er jeden Moment explodieren würde, obwohl sein Gesicht momentan eher Verwirrung als Wut zeigte, deshalb beschloss Harry einzuschreiten. Er hob seine Hände leicht um anzuzeigen, dass er nichts Böses vorhatte, als er erklärte: „Mr. Granger, Sir, was Sie gerade erlebt haben, war unabsichtige Zauberei. Wie sie sehen können, ist ihre Tochter sehr aufgeregt und starke Gefühle, meistens starke negative Gefühle, lösen diese Schübe von Zauberei aus.“ Er starrte den anderen Mann ruhig an und seine Stimme klang ernst und respektvoll. „Das war Magie?“, fragte Mr. Granger, als er seine noch immer weinende und schluchzende Tochter mit Reue in seinen Augen anschaute. Es war eindeutig, dass er seine Tochter nicht zum Weinen bringen wollte. Harry nickte. „Ja, das war Magie, unkontrollierte Magie. Wenn Sie gerne eine etwas mehr kontrollierte Art der Zauberei sehen möchten, können wir Ihnen gerne etwas zeigen, aber wir können auch verstehen, wenn sie verwirrt sind oder sogar Angst haben.” Ein leises schelmisches Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Wenn wir Ihnen etwas zeigen können, könnten wir auch die liebe Hermine etwas aufmuntern.“ Mr. und Mrs. Granger wechselten einen langen Blick, doch schließlich nickten beide. „In Ordnung“, sagte Mrs. Granger, die noch immer etwas aufgewühlt klang. „Zeigen Sie es uns.“ Harry grinste und wandte sich seinem besten Freund zu. „Ron, möchtest du…?“ „Natürlich, Kumpel.“ Ron grinste ebenfalls, da er sich schon von dem kleinen Schock der körperlichen Konfrontation mit Hermines Vater erholt hatte. „Mr. Granger, Mrs. Granger, was Sie nun sehen werden ist vollständig harmlose Zauberei.“ Mit diesen Worten fing Ron an. Er begann mit einem einfachen Schwebezauber, indem er einige von Hermines Plüschtieren, die auf dem Fußboden herumlagen, um das nun verzauberte Mädchen fliegen ließ. Dieser Vorstellung folgte die Verwandlung von einem Glas, das auf dem Tisch stand, in ein Eichhörnchen und zurück, aber der Höhepunkt dieser kleinen Show war der silberne Jack Russel Terrier, der wild bellend durch das Zimmer rannte. Am Ende lachte das kleine Kind laut und klatschte in die Hände, und nur eine Sekunde später waren ihre Plüschtiere wieder in der Luft, nur dieses Mal tat Hermine das, sehr zu dem Erstaunen ihrer Eltern. „Unglaublich“, konnte Hermines Vater nur murmeln, als er in die weichen Kissen seines Sessels zurücksank. Ron hatte seinen Zauberstab wieder weggesteckt, aber die Spielsachen flogen noch immer durch die Luft. Mr. und Mrs. Grangers Augen waren auf ihre Tochter gerichtet, deren Augen vor Freunde funkelten. Es war nichts mehr von ihren früheren Tränen zu sehen – sie lachte nun, während sie ihr Spielzeug Schleifen fliegen ließ. „Das ist erstaunlich“, hauchte Mrs. Granger. Ihre Augen waren mit Wunder gefüllt, als sie ihre Tochter beobachtete. „Also ist Zauberei echt?“ „Ja, das ist es…“, sagte Draco zu ihnen. „Es ist nur sehr gut versteckt, in einer eigenen Welt. Wir dürften es Ihnen noch nicht einmal erzählen, wenn Ihre Tochter keine Hexe wäre, aufgrund des Abkommens zur Geheimhaltung der Zauberei. Nicht-magischen Menschen ohne einen sehr guten Grund von der Magischen Welt zu erzählen ist verboten.“ „Normalerweise“, fuhr Harry fort, „würden Sie erst von der Magischen Welt erfahren, wenn ihre Tochter elf Jahre alt wird und ihre Einladung nach Hogwarts—“ „Hogwarts ist eine Schule für Zauberei?“, unterbrach Mrs. Granger ihn. Nickend erläuterte Harry: „Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei ist in etwa tausend Jahre alt und ist seit ihrer Gründung eine Schule für Zauberei. Der momentane Schulleiter ist Albus Dumbledore, ein sehr mächtiger Zauberer. Aber wenn Sie mehr über Hogwarts erfahren wollen, sollten sie mit Jean sprechen. Sie ist wahrscheinlich die einzige von uns, die das Buch Geschichte von Hogwarts in etwa… hundert mal?... von vorne bis hinten gelesen hat.“ Er grinste und blinzelte Hermine, die ein wenig errötete, zu. „Sie kann Ihnen alles, was Sie über die Schule wissen möchten, erzählen.“ „Ich glaube, wir werden dieses Angebot annehmen.“ Harry war überrascht, dass Mr. Granger das sagte, besonders da seine Stimme einen Großteil des Misstrauens verloren hatte, welches nun mit Neugier ersetzt wurde. „Aber warum sind Sie jetzt hier, wenn die Schüler normalerweise erst eingeladen werden, wenn sie elf Jahre alt sind?“ Harry atmete einmal tief durch und räusperte sich. „Ich werde nicht um den heißen Brei herumreden. Da ihre Tochter müggelgebürtig ist, sind Sie in Gefahr. Im Moment befindet sich die Magische Welt im Krieg mit einem extrem gefährlichen Zauberer, der Voldemort genannt wird. Er ist dagegen, dass Hexen und Zauberer mit nicht-magischen Eltern das Zaubern erlernen und will sie alle beseitigen, soweit möglich. Der Name Ihrer Tochter ist vor kurzem auf der Schulliste aller potentiellen Schüler erschienen und irgendwie hat Voldemort von ihrem Namen erfahren.“ Natürlich war der letzte Satz eine Lüge, aber sie hatten beschlossen, dass das die plausibelste Erklärung war ohne zu viel zu verraten. „Dadurch wurde sie zu einem seiner Ziele.“ Genau wie erwartet erstarrten Hermines Eltern, Schock und Angst klar auf ihren Gesichtern zu sehen. Fast als ob sie ihre Tochter alleine beschützen könnte, drückte Mrs. Granger das Kind fest an ihre Brust, sehr zu der Verwirrung ihrer Tochter, da ihre Plüschtiere auf einmal wieder zu Boden fielen. „Mummy? Los?“ „Nichts ist los, Liebling“, flüsterte Mrs. Granger küsste das Haar ihrer Tochter. „Aber Mummy und Daddy müssen mit diesen netten Menschen reden. Warum gehst du nicht auf dein Zimmer und spielst?“ Das kleine Mädchen schaute seine Mutter weiten braunen Augen an, aber sie rutschte schließlich vom Schoß ihrer Mutter. Doch anstatt das Zimmer zu verlassen, ging sie auf Hermine zu und nahm ihre Hand. „Komm mit!“, kommandierte sie und Harry musste aufgrund zweier Dinge ein kleines Grinsen verkneifen. Erstens klang die nicht einmal zwei Jahre alte Hermine so herrisch wie ihr erwachsenes Gegenstück und zweitens, dass sie mit der älteren Hermine spielen wollte. Harry fragte sich, ob das kleine Mädchen sich selbst irgendwie in dieser älteren Frau erkannte. Hermine warf ihnen einen flüchtigen Blick zu, mit dem sie fragte, ob es in Ordnung wäre, wenn sie mit dem kleinen Mädchen spielen geht. Sie mussten noch nicht einmal darüber nachdenken, als Draco schnell mit einem amüsierten Grinsen antwortete. „Geh ruhig. Spiel mit ihr und zeig ihr noch ein paar Zaubertricks.“ Zum einen würde es nur fair sein, wenn Hermine auch etwas Zeit mit ihrem jüngeren selbst verbringen könnte und zum anderen würde Harry, und er wusste das auch von den beiden anderen jungen Männern, sich viel wohler fühlen, wenn das kleine Mädchen im Moment nicht alleine wäre. Nicht solange das Haus praktisch noch unbeschützt war. Deshalb nahm Hermine mit einem kleinen Lächeln auf ihrem Gesicht die Hand des kleinen Mädchens und ließ sich aus dem Zimmer ziehen. Schließlich, als sie sicher waren, dass die jüngere Hermine außer Hörweite war, sprach Mr. Granger wieder. „Von was für einer Gefahr reden Sie?“ „Tödlicher Gefahr. Voldemort hat schon viele Menschen getötet und er würde noch nicht einmal zögern ein unschuldiges Kind zu foltern und zu töten. Und seine Gefolgsleute, die Todesser, sind genauso wie er, nur weniger mächtig, aber genauso skrupellos.“ Harry sah sie wieder erstarren, als sie seine Antwort hörten, aber es war die Wahrheit. „Aber wir können Ihnen helfen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die in Frage kommen könnten. Die erste wäre, dass sie mit uns nach Hogwarts kommen. Es sind schon drei andere Familien dort, die Schutz unter den Dächern unserer Schule suchen.“ „Nicht-magische Familien wie unsere?“, wollte Mrs. Granger wissen. Harry schüttelte seinen Kopf. „Nein, magische Familien. Aber sie haben, wenn ich es so ausdrücken darf, Voldemort angepisst, und sind deshalb auf seiner Abschussliste.“ „Was sind die anderen Möglichkeiten?“ Harry wandte sich wieder Mr. Granger zu, als er seine Frage beantwortete: „Die zweite ist, dass wir Sie mit einem besonderen Zauber, dem Fidelius Zauber, verstecken könnten. Mit diesem Zauber würde ihr Haus versteckt werden. Voldemort könnte direkt an Ihrem Wohnzimmerfenster vorbeilaufen und er würde nicht wissen, dass Sie da sind. Und die letzte wäre einfach, dass wir einige Schutzzauber um Ihr Haus und die Nachbarschaft legen. Diese Zauber würden uns alarmieren, wenn ein anderer Zauberer an diesen Ort kommt. Zusätzlich dazu, sollten Sie beschließen hier zu bleiben, würde der Schulleiter Dumbledore Sie mit einem magischen Gegenstand, der Portschlüssel genannt wird, ausstatten. Dieser Portschlüssel würde Sie nach Hogwarts bringen, wenn Sie ihn aktivieren.“ Mr. und Mrs. Granger blieben eine Zeit lang still nachdem Harry ihnen die drei Möglichkeiten erklärt hatte, beide tief in Gedanken versunken. Keiner der drei Zauberer sagte etwas. Sie konnten klar erkennen, dass das alles ein großer Schock für sie war. Immerhin passte es nicht alle Tage, dass jemand so eine Bombe platzen ließ. Zuerst, dass ihre Tochter eine Hexe war, und dann der zweite Schock, dass sie in Gefahr waren, von einem irren Zauberer getötet zu werden. Es war wirklich viel zu bewältigen und Harry dachte, dass es ein Wunder war, dass Mr. Granger seine frühere, wenn auch indirekte Drohung, sie alle aus dem Haus zu schmeißen, nicht wahr gemacht hatte. Endlich, nach einem sehr langen Moment unangenehmer Stille, räusperte Mr. Granger sich. „Ich glaube, dass ich auch für meine Frau spreche, wenn ich sage, dass wir etwas Zeit brauchen um darüber nachzudenken und zu reden. Ich weiß, dass wir uns schnell entscheiden müssen, aber ich bitte sie nur, eine Stunde, höchstens, zu warten. Warum gesellen Sie sich in der Zwischenzeit nicht zu ihrer Freundin und meiner Tochter, während meine Frau und ich reden?“ Draco warf ihnen ein versicherndes Lächeln zu, als er von der Couch aufstand. „Natürlich verstehen wir Sie. Nehmen Sie sich so viel Zeit wir sie brauchen. Wir werden warten.“ „Danke!“ Die Erleichterung in Mrs. Grangers Stimme war hörbar, als sie ebenfalls von ihrem Stuhl aufstand. Die anderen drei Männer folgten sofort. „Möchten Sie etwas trinken, während wir reden?“ „Nein, danke. Wir brauchen nichts“, sagte Ron zu ihnen. „Aber wenn Sie uns zeigen könnten, wo das Zimmer ihrer Tochter ist…“ Harry musste Grinsen, als er die kaum versteckte Aufregung in der Stimme seines besten Freundes hörte. Es schien so, als ob Harry nicht der einzige war, der gerne wissen wollte, wie Hermines Zimmer aussah. „Natürlich, bitte folgen Sie mir.“ Und sie folgten ihr durch einen kurzen Flur in ein Zimmer, das ganz in schwachem rosa gehalten war. Ein riesiges Grinsen breitete sich auf Harrys Gesicht aus, als er sah wie Hermine mit ihrem Baby-ich in ihren Armen saß und redete. Es schien so, als ob Hermine ihrem jüngeren ich eine sehr faszinierende Geschichte erzählte, da das junge Mädchen ihrer neuen Freundin gespannt zuhörte. Harry bemerkte, dass Hermines Mutter ins Wohnzimmer zurückgekehrt war und die Tür geschlossen hatten, um mit ihrem Mann unter vier Augen zu besprechen, was sie nun tun würden. Er, Ron und Draco traten weiter in das Zimmer und erlangten endlich die Aufmerksamkeit von beiden Hermines. Harry sah, dass das Grinsen auf Rons Gesicht noch breiter war als auf seinem eigenen, obwohl das wahrscheinlich einen ganz anderen Grund hatte. „Nun, Mine…“ schmunzelte er. „Ich hätte dich nie für die Art Mädchen gehalten, das ihr ganzes Zimmer in rosa dekoriert.“ Eine leichte Röte stieg in Hermines Gesicht auf, als die den Rotschopf böse anfunkelte. Da er dachte, dass er schnell eingreifen sollte, bevor einer ihrer berühmt berüchtigten Zankereien ausbrach, wollte Harry gerade etwas sagen, doch Draco schlug ihn dabei, als sich der blonde Zauberer anmutig gegenüber von den beiden Hermines hinsetzte. „So, und was habt ihr beiden hübschen Ladies getan, seit ihr uns verlassen habt?“ „Märchen!“, quiekte das kleine Mädchen und klatschte in die Hände. Hermine lächelte. „Ja, ich erzählte ihr grad das Märchen von dem Hippogreif Seidenschnabel und dem mutigen Jungen, der ihn vor dem bösen Zauberer gerettet hat.“ Harry grinste, als auch er sich gegenüber von ihnen hinsetzte, genauso wie Ron, der den Kreis vervollständigte. „Oh, aber ich hoffe du hast das Mädchen nicht vergessen, das genauso tapfer war wie der Junge, und ihm geholfen hat, Seidenschnabel zu retten.“ Ron kicherte. „Und nicht zu vergessen der Teil der Geschichte, in dem das tapfere Mädchen den Schwachkopf mit der Faust ins Gesicht schlägt. Au!“ „Fluche nicht vor den Ladies, Ronald“, zischte Draco durch seine zusammengepressten Zähne, was Harry dazu brachte zu schmunzeln. „Und außerdem war es eine Ohrfeige und kein Faustschlag.“ „Unglücklicherweise“, sagte Hermine mit Bedauern. „Im Nachhinein wäre so ein Faustschlag wesentlich zufriedenstellender gewesen als eine Ohrfeige.“ „Du verletzt mich mit deinen Worten!“ „Och, komm endlich drüber weg, Draco.“ Harry klopfte ihm auf die Schulter. „Wir unterbrechen hier gerade die Geschichtenzeit von der kleinen Hermine und das ist nicht nett. Also bitte, Jean, fahre fort mit deiner Geschichte über den Hippogreif und dem tapferen Jungen und Mädchen…“ „Und Schwachkopf…“, murmelte Ron, was ihm einen weiteren leichten Schlag von Draco auf seinen Arm einbrachte. Die Zeit verging schnell, während die vier Zeitreisenden das kleine Mädchen mit Geschichten über Zauberer und Magie und Drachen und Meermenschen unterhielten und ein paar Spiele mit ihr spielten. Nicht zum ersten Mal, seit Draco nach seinem fast Tod aufgewacht war, wunderte Harry sich darüber, wie sehr sich der andere junge Mann verändert hatte. Draco war derjenige, der am meisten redete, fast als ob er jeden Wunsch in den Augen des kleinen Mädchens ablesen konnte, und behandelte sie wie eine Prinzessin. Die ältere Hermine war von dem was ihr Freund tat sichtlich berührt, als sie die beiden mit einem liebevollen und zärtlichen Blick beobachtete. „Merkwürdig, nicht wahr? Dich selbst in diesem Alter zu sehen und sogar mit dir selbst zu spielen?“, murmelte Harry, als er näher an Hermine heran rutschte, damit er Draco und das kleine Mädchen nicht störte. „Ein bisschen“, gab Hermine zu, „aber es wird schon leichter. Ich bin nur überrascht, dass sie mich vom allerersten Moment an so gemocht hat. Ich frag mich, ob sie weiß…“ „Dass du sie bist?“ Harry zuckte mit den Schultern. “Möglich, dass sie etwas fühlen konnte, aber ich glaube nicht, dass wir es jemals sicher wissen werden.” Genau in diesem Moment konnten sie hören, wie Schritte näher kamen. Fast aus Instinkt rutschte Harrys Zauberstab in seine Hand, bereit das kleine Mädchen zu verteidigen, aber er hätte wissen sollen, dass er nur überreagierte, als Hermines Eltern in der Tür erschienen. Mr. Granger hatte seinen Arm um die Schulter seiner Frau gelegt, als er sie näher an sich heranzog, und die Augen von Mrs. Granger waren rot umrandet. Sie hatte offenbar geweint. „Wenn Sie wieder ins Wohnzimmer kommen würden“, sagte er. „Wir sind zu einer Entscheidung gekommen.“ „Natürlich“, entgegnete Harry und stand vom Boden auf, gefolgt von den anderen. Hermine hob das Kleinkind hoch bevor sie es in die Arme seiner und ihrer Mutter legte. Wieder im Wohnzimmer setzten sich alle wieder auf ihre alten Plätze. Es dauerte einen kurzen Moment bis Mr. Granger sich genug gesammelt hatte um zu sprechen, und als er es tat, war seine Stimme rau. „Zuerst möchten meine Frau und ich Ihnen danken, dafür dass sie uns etwas über unsere Tochter und die Gefahr erzählt haben. So sehr es auch ein Schock war, dass Hermine eine Hexe ist, umso mehr machen gewisse Dinge nun Sinn, und wir werden ihr nicht im Weg stehen, sollte sie beschließen diesen Weg zu gehen.“ „Oh, glauben Sie mir, sie wird eine außergewöhnliche Hexe sein“, sagte Draco zu ihm mit einem Lächeln. „Sie zeigt jetzt schon viel Potential.“ „Wir haben schon immer gewusst, dass sie in dem, was sie machen wird, wenn sie älter ist, großartig sein wird“, erwiderte Hermines Mutter mit einem zärtlichen Lächeln auf ihrem Gesicht. „Was Ihr Angebot angeht… Wie Sie vielleicht wissen, sind meine Frau und ich Zahnärzte und wir haben unsere eigene Praxis. Ich bin mir sicher, sie verstehen, dass wir nicht einfach für eine unbestimmte Zeit weggehen können, und es wäre auch verdächtig, wenn unser Haus plötzlich verschwindet. Deshalb haben meine Frau und ich nach langer und sorgfältiger Diskussion beschlossen, Ihr drittes Angebot anzunehmen. Wir denken, es wäre das Beste, wenn wir unser Leben so normal wie möglich fortsetzen können.“ Harry nickte, mit einem versichernden und ruhigen Lächeln. „Um ehrlich zu sein, hatten wir das bereits erwartet. Aber wir können Ihnen versichern, dass der Schutzzauber stark genug sein wird, um jeden Zauberer, der Ihnen etwas antun möchte, fernzuhalten bis Hilfe kommt, oder bis sie selbst mit den Portschlüsseln flüchten können. Wir hoffen natürlich, dass es nie dazu kommen wird, aber wir möchten unser Bestes tun, um Sie zu beschützen.“ Ein aufrichtiges Schluchzen entkam Mrs. Grangers Kehle, aber es war ein Schluchzer der Erleichterung. „Danke…“ murmelte sie. Ihr Ehemann nahm ihre Hand und drückte sie fest, während ihr kleines Mädchen, das offenbar merkte, dass seine Mutter getröstet werden musste, sie fest um den Hals umarmte. Er wollte nicht stören, aber da er wusste, dass er es musste, räusperte Harry sich leise. „Ich möchte wirklich nicht noch mehr Zeit verlieren, deshalb schlage ich vor, dass Ron und ich nach Hogwarts zurückkehren und Professor Dumbledore von Ihrer Entscheidung berichten. Jean und Eirian können hier bleiben, wenn Sie es möchten, um weitere Fragen zu beantworten.“ „Das wäre nett“, antwortete Mr. Granger, der wirklich dankbar klang. „Wir sind bald zurück“, versprach Harry, als er und Ron von der Couch aufstanden. Nach einem weiteren kurzen Blick zurück verließen sie das Haus durch die Vordertür. Keiner von ihnen sagte etwas, als sie zu einem sicheren und unbeobachteten Platz gingen um zu Disapparieren. Sie kamen vor den Außentoren Hogwarts an und setzten ihren stillen Weg zum Schloss fort. Sie sprachen nur ein einziges Mal, als sie in die Eingangs Halle traten und Ron fragte: „Das ging ganz gut, oder? Hätte schlimmer kommen können…“ „Jaah…“, murmelte Harry, in Gedanken versunken. Ron hatte Recht, es hätte schlimmer kommen können, aber obwohl Harry wusste, dass es ihre eigene Entscheidung war, fragte er sich, ob es genug sein würde um sie zu beschützen, obwohl er wusste, dass Dumbledore ihnen versichert hatte, dass alle drei Maßnahmen sie beschützen würden. „Twix…“ Sie hatten den Wasserspeier erreicht, der zur Seite sprang, als er das korrekte Passwort hörte, und zusammen gingen sie die Treppe zu Dumbledores Büro hinauf, bereit ihm von ihrem Nachmittag und der Entscheidung der Grangers zu berichten. ~*~ Nacht war schon über Hogwarts gefallen, als die vier Zeitreisenden endlich auf ihre Zimmer zurückkehrten, alle sehr schleppend und träge. Sie waren todmüde, was keine große Überraschung war, dachte Harry, da er sie alle um zwei Uhr Nachts geweckt hatte, was fast vierundzwanzig Stunden her war. Es war ein unglaublich langer und erschöpfender Tag gewesen, für sie alle, sowohl körperlich wie auch emotional. Deshalb wünschten sie sich alle nur noch schnell eine gute Nacht, bevor jeder in sein Schlafzimmer ging (Draco ging natürlich mit zu Hermine). Aber zumindest war der Tag erfolgreich gewesen. Ihre Familien waren alle in Sicherheit und Harry konnte ein wenig besser schlafen mit dem Wissen. Seine eigenen Eltern mit dem kleinen Harry, Rons Familie und Dracos Mutter mit ihrem Sohn waren alle in Hogwarts, und Hermines Eltern und ihr kleines ich waren alle sicher zu Hause. Dumbledore hatte die Schutzzauber um ihr Haus und die ganze Nachbarschaft persönlich errichtet, mit ein wenig Hilfe von Hermine, und hatte sie alle in den Zauber eingegliedert, sodass der Alarm nicht losgehen würde, wenn sie in die Nachbarschaft kamen. Er hatte den Grangers auch die versprochenen Portschlüssel gegeben, silberne Halsketten mit einem Anhänger, der wie ein Phönix geformt war. Diese Portschlüssel wurden aktiviert, wenn man den Anhänger festhielt und das Wort ‚Zuflucht‘ sagte. Sie hatten alles Mögliche getan um sicherzustellen, dass alle in Sicherheit waren. Nun war das einzige, was sie tun konnten, zu warten. Und zu hoffen. Warten darauf, was immer Voldemort tun würde, und hoffen, dass ihre Sicherheitsmaßnahmen genug sein würden. Aber trotzdem, still rumzusitzen und darauf zu warten, dass jemand anderes etwas machte, besonders wenn dieser jemand Voldemort war, war etwas, wo Harry nie gut drin gewesen war. Er fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis Voldemort angriff, und wie lange er nur hier sitzen und Däumchen drehen konnte. In diesem Augenblick wusste Harry noch nicht, wie sehr das seine Geduld testen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)