Harry Potter und die Unmöglichkeit von Zeitreisen von J-chan82 ================================================================================ Kapitel 31: Ron's großer Tag ---------------------------- A/N: Sorry für diese ewig lange Verzögerung… da ich das Übersetzen ja selber nicht mehr schaffe, habe ich das ja immer an verschiedene Personen abgegeben (hier vielen Dank an meine große Schlangenschwester Stephy!!!), die ein wenig mehr Zeit haben als ich, aber wo es natürlich auch immer noch erst gemacht werden muss! Das nächste Kapitel wird aber schon bald folgen – versprochen! Kapitel 31: Ron’s großer Tag Es war Sonntagnacht und Harry saß am Schreibtisch in seinem Zimmer und brütete über den Lehrplänen für den nächsten Tag. Er hatte einige Änderungen im Plan gemacht, den er Dumbledore gezeigt hatte, aber noch immer hatte er das Gefühl, dass etwas fehlte. Der Plan war schon hart gegenüber seinen Schülern, aber er dachte, dass der Einfluss noch größer sein könnte. Irgendetwas musste geändert werden. Plötzlich kam ihm eine Idee. Harry zerdrückte den Federkiel in seiner Hand und einige Tropfen Tinte fielen auf das Pergament. Seine Augen wurden größer. Nein…das konnte er nicht machen. Obwohl, vielleicht…NEIN! Das war außer Frage. Er war geschockt, das er überhaupt so eine Idee bekommen hatte. Aber…aber wenn er wirklich seine Schüler schocken wollte, wenn er ihnen wirklich zeigen wollte wie es ist….Barty Crouch hatte es geschafft die Schüler zu verängstigen, aber das war bevor Voldemort zurückgekommen war. Jetzt ist er wieder da, verbreitet Angst in jedem Winkel….es musste vielmehr getan werden. Harry schüttelte den Kopf, sein Gesicht fahl, aber er stand trotzdem auf. Er konnte nicht glauben, dass er tatsächlich bereit war so etwas zu tun. Ihm fielen viele Gründe ein, warum er es nicht machen sollte, dennoch ging er weiter und öffnete die Tür zum Gemeinschaftsraum. Er war fast erleichtert als der Raum im ersten Moment leer aussah, aber dann sah er einen Schopf roten Haares hinter der Lehne eines Sessels. Hart schluckend ging Harry zu seinem besten Freund, der hoch schaute als er seinen Freund hörte. „Hey Harry“, grüßte Ron ihn, mit einem leichten Lächeln im Gesicht, und legte das Quidditch Magazin auf den Tisch, „fertig mit den Lehrplänen?“ „Fast“, antwortete Harry mit einem schwachen Lächeln zurück. Er rieb sich seine schweißnassen Hände an seiner Jeans trocken. „Ron“, begann er etwas nervös, „können wir…können wir kurz miteinander reden? In meinem Zimmer. Ich muss dich um einen großen Gefallen bitten.“ „Klar, immer“, sagte Ron sofort und stand vom Sessel auf. Er rubbelte seine Hände voll Vorfreude und Harry fing an sich schlecht zu fühlen. Er war sich sicher, dass Ron sehen konnte wie schlecht er sich fühlte und so versuchte er zu lächeln und scheiterte kläglich. „Tu das nicht, Ron“, krächzte er. „Lass mich einfach ausreden bevor du etwas sagst. OK?“ Vorsichtig nickend folgte Ron Harry in sein Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen. Harry konnte den fragenden Blick in seinem Rücken spüren und sein Griff an der Stuhllehne war sehr hart als er auf seinen Lehrplan hinunterschaute. Seine Hände zitterten und er fühlte den Schweiß in seinen Augenbrauen. Wenn es schon so schwer war ihn nur zu fragen, wie hart würde es erst durchzuführen sein. „Harry?“, frage Ron, und Harry konnte die Sorge in der Stimme seines Freundes hören. Nachdem er noch einen tiefen Atemzug getan hatte, drehte Harry sich um und fuhr mit der Hand durch seine Haare. Er versuchte seine Stimme ruhig zu halten als er anfing: „Ich weiß, dass ich jetzt sehr viel von dir verlangen werde und ich kann auch verstehen wenn du es nicht tun würdest, aber ich brauche deine Hilfe morgen.“ ~*~ Montagmorgen, erste Stunde des Tages. Harry beobachtete nervös, und mit einem üblen Gefühl im Magen, wie die Gryffindor und Hufflepuff Schüler aus dem dritten Jahr in den Verteidigung gegen die dunklen Künste Klassenraum strömten. Ron stand neben ihm und er konnte sehen, dass sein Freund auch leicht blass war. Aber sein Ausdruck verriet nichts. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die ankommenden Schüler und er wunderte sich, wie er einen so guten Freund verdient hatte. Ron hatte ihn nicht einmal unterbrochen. Er hatte zugehört wie Harry erklärt hatte, was er tun wollte und trotzdem hatte Ron nur einen kurzen Moment überlegt und gefragt wie genau er das erreichen wollte – was Harry dann mit seiner Theorie erklärte, einer Theorie die er auch seinen Schüler erklären müsste – er hatte fast sofort zugestimmt. Irgendwie würde er es Ron zurückzahlen nach dieser Woche. Wenn das überhaupt möglich war. Die Klasse beruhigte sich schneller als Harry es erwartet hatte – und gehofft hatte. Er schloss noch einmal kurz seine Augen und trat dann einen Schritt vor. „Als ich in eurem Alter war“, begann er, seine Augen wanderten dabei über die Schüler, „hatte es niemand für notwendig gehalten, mich auf das Schlimmste vorzubereiten, dass es dort draußen gibt. Erst in meinem vierten Jahr bekamen wir einen Lehrer, der uns vorbereitet hat, obwohl einige immer noch dachten, dass es zu früh war. Aber in diesem Fall teile ich die Meinung meines Lehrers. Es ist nie zu früh um etwas zu wissen. Und deswegen“, er bewegte seinen Zauberstab und ein Stück Kreide schrieb Die Unverzeihlichen an die Tafel, “ist das unser Thema heute und in den nächsten Unterrichtsstunden.“ Auf der Stelle begannen die Schüler miteinander zu reden. Aber Harrys Blick ruhte auf Charlie Weasley. Der Junge war noch blasser als Ron geworden, und das war schon schwierig. Dennoch wusste Harry, dass im Laufe der Unterrichtsstunde, es Charlie noch schlechter gehen konnte. Harry musste ein Auge auf ihn werfen. „Nun“, sagte er weiter und war überrascht, dass er sofort die Aufmerksamkeit jedes Schülers im Klassenraum hatte. „Diese Stunde wird anders sein von allen die ihr bisher hattet. Und ich muss euch bitten mit niemanden außerhalb dieses Klassenraumes zu reden. Keiner darf wissen was hier passiert.“ Harry umrundete seinen Schreibtisch und entrollte eine Rolle Pergament. Er legte es auf seinen Schreibtisch und einen Kiel daneben. „Das ist ein bindender magischer Vertrag. Die von euch, die die Art meines Unterrichts akzeptieren, unterschreiben mit ihrem Namen auf diesem Pergament. Diejenigen von euch, die das nicht wollen, könnt jetzt gehen. Ich werde euch eine Leseliste über dieses Thema geben, sodass ihr trotz allem die Prüfung ohne Probleme bestehen könnt.“ Harrys Augen überblickten die Schüler – die meisten schauten sich gegenseitig unsicher an. Er tauschte einen schnellen Blick mit Ron aus, unsicher ob überhaupt ein Schüler nach diesem Ultimatum bleiben würde. Doch dann, plötzlich, lächelte Ron und nickte mit seinem Kopf in die Richtung eines Tisches. Mit einem dunklen, aber entschlossenen Ausdruck auf seinem blassen Gesicht, ging Charlie Weasley auf sie zu. Als der Junge den Kiel in die Hand nahm und den Vertrag unterschrieb, nickte Harry ihm ermunternd zu. Harry sah, dass jedes einzelne Auge im Raum auf den Rücken des Jungen starrte, aber sobald er den Kiel zurückgelegt hatte, standen weitere Schüler von ihren Sitzen auf und gingen nach vorne. Aber es gab trotzdem einige wenige, ein Gryffindor und zwei Mädchen von Ravenclaw, die ihn um die Leselist baten, Harry war etwas enttäuscht, aber gab ihnen die List mit einigen Empfehlungen und die drei Schüler verließen den Raum. Als jeder Name auf der Liste stand und auch der letzte Schüler sich wieder gesetzt hatte, schwang Harry seinen Zauberstab erneut und die Fensterläden vor den Fenstern schlossen sich. Eine weiter Bewegung und die Tür war verschlossen und der Raum abgedämpft, so dass keiner außerhalb des Raumes hören konnte was innen passierte. Als die Schüler das bemerkten, schauten sie ängstlich, doch alle blieben sitzen. „Gut“, sagte Harry, als er sich an seinen Schreibtisch lehnte. „Ich danke euch für euer Vertrauen, vor allem nach dem, was der Tagesprophet geschrieben hat. Ich denke, dass inzwischen fast alle von euch wissen, dass nur Unsinn in den Artikel geschrieben wurde. Ich werde euch nicht beibringen wie man die Unverzeihlichen benutzt, sondern vielmehr wie man sie erkennt und wie man sie bekämpfen kann. Meine Methoden mögen unorthodox sein, aber ich bin sicher, dass sie effektiv sein werden.“ „Professor Weasley wird mir dabei helfen und das ist der Punkt an dem der magische Vertrag zu tragen kommt. Ihr könnt niemanden erzählen was sein Rolle in diesem Unterricht ist, stattdessen denke ich, dass ihr erzählt ich hätte dieses“, Harry schwang seinen Zauberstab und ein Federkiel auf seinem Schreibtisch verwandelte sich in einen weißen Hasen, „süße, kleine Ding benutzt hätte.“ Einige Mädchen gaben quietschende Geräusche von sich und bewunderten wie süß das Tier war und es schien sie hatten nicht verstanden wofür Harry das Tier nutzen wollte. Harry schluckte den Klumpen herunter, der sich in seinem Hals geformt hatte, ignorierte die Mädchen und fuhr fort: „Aber diesen Hasen werde ich erst später in meiner Vorführung brauchen. Für den Anfang werde ich mit dem Unverzeihlichen anfangen, den viele als den harmlosesten bezeichnen, obwohl er großen Schaden anrichten kann, wenn nicht sogar größeren als die beiden anderen. Wer weiß, von welchem Fluch ich spreche?“ Harry sah wie sich einige Hände zögerlich hoben, aber er wartete auf eine bestimmte. Und nur einige Sekunden später hob auch Charlie seine Hand. Harry nickte ihm wieder aufmunternd zu: „Charlie?“ Der Junge war noch immer sehr blass, aber seine Augen funkelten dickköpfig. „Der Imperius Fluch.“ „Das ist richtig“, sagte Harry, nicht lächelnd. „Kannst du der Klasse auch sagen, was der Effekt dieses Fluches ist?“ Er sah wie Charlie schluckte und die Kante seines Tisches fest umklammerte. Er antwortete trotz allem. „Vollkommene Untergebenheit“, flüsterte er zuerst, aber dann wurde seine Stimme immer stärker. „Wenn der Fluch auf dich gewirkt wird, musst du alles tun was der sagt, der den Fluch gesprochen hat. Man kann nichts verweigern. Man kann nicht mal daran denken etwas zu verweigern. Alles was der Zaubernde sagt, hört sich nach einer tollen Idee an, sogar die schlimmsten Dinge. Man fühlt sich leicht, als ob einen nichts in der Welt stört. Es fühlt sich richtig gut an wenn man ein Opfer des Imperius ist, so gut, dass man nicht mehr in die reale Welt zurückkehren will.“ „Vielen Dank Charlie. Das war wirklich sehr mutig“, sagte Harry ihm ehrlich. „Ich hoffe, dass ihr jetzt alle einen Eindruck des Imperius bekommen habt. Die meisten Bücher werden euch im Prinzip nur sagen, dass derjenige der den Fluch ausspricht die vollkommene Kontrolle über euch haben wird, dass ihr ihm ohne zu überlegen gehorchen werdet, aber das, was Charlie euch gerade erzählt hat ist viel mehr wert. Denn, wie kann man etwas bekämpfen, wenn man nicht weiß, wie es sich anfühlt? Man muss wissen was einen erwartet. Man muss die wahren Auswirklungen des Fluches wissen, das Wissen wie es sich anfühlt bereitet euch darauf vor ihn zu bekämpfen, denn, egal wie echt es sich anfühlt wenn man ihn erleidet, man wird immer merken, dass etwas nicht stimmt.“ „Aber nicht das Wissen darum, wie sich der Fluch anfühlt, ist wichtig. Man muss auch wissen, was die äußeren Anzeichen sind, die der Fluch mit sich bringt. Wie erkennt man, dass sein bester Freund ein Opfer des Imperius ist? Er mag vielleicht im ersten Augenblick ganz normal aussehen, aber wenn man genauer hinschaut kann man einige sehr offensichtlichen Anzeichen erkennen. Zum einen Gleichgültigkeit, dann ist derjenige nie bei der Sache, er vernachlässigt seine Freunde. Es gibt noch viel mehr, aber im Grunde muss man nur auf Veränderungen im Verhalten deines besten Freundes achten.“ „Und um euch zu zeigen, wie der Imperius Fluch arbeitet habe ich Professor Weasley gefragt mir bei der Präsentation zu helfen. Ich werde den Fluch auf ihn ausüben und ihn dann dazu bringen etwas zu tun, dass er normalerweise nicht tun würde.“ Sofort fingen die Schüler wieder an untereinander zu reden und Harry konnte Wörter hören wie „verboten“ und „Azkaban“. Aber Harry fuhr fort, als ob nichts passiert wäre. „Nichts, und ich wiederhole das, nichts von dem was in diesem Klassenraum passiert wird diesen Raum verlassen. Der Vertrag den ihr alle unterschrieben habt stellt das sicher, wie ich bereits sagte. Und jetzt, passt bitte alle auf.“ Harry und Ron drehten sich und standen sich nun gegenüber und Harry hob seinen Zauberstab. Seine Hand zitterte ein wenig und er schloss die Augen und atmete noch einmal tief durch. Er musste sich selbst auch immer wieder sagen, dass es harmlos war. Der Imperius würde seinem Freund nicht wehtun, vielleicht ein wenig blamieren, aber nicht wehtun. „Mach schon Kumpel“, raunte Ron ihm zu und veranlasste ihn die Augen wieder zu öffnen. Ron schaute ihn aufmunternd an. „Ich warte.“ Kurz nickend zielte Harry mit seinem Zauberstab auf seinen Freund und sagte laut und klar: „Imperio!“ Harry sah wie die Haltung seines Freundes zusammensackte und dann, als er seinen Zauberstab kurz bewegte, fing Ron an zu singen. Harry zuckte ein wenig zusammen. Er wusste, dass sein Freund nicht singen konnte, selbst wenn sein Leben davon abhinge, aber dieses Lied machte es noch schlimmer. „Weasley fängt doch nie ein Ding, schützt ja keinen einz’gen Ring, so singen wir von Slytherin: Weasley ist unser King.“ Einige Schüler fingen an zu kichern als Ron das Lied weiterhin voller Begeisterung singt und schließlich, nach ein paar Minuten schwang Harry seinen Zauberstab erneut und Ron wurde still, obwohl es sichtbar war, dass er noch immer unter dem Fluch litt. „Nun, ihr denkt also das war lustig, oder?“, sagte Harry ernst, und brachte die lachenden und redenden Schüler zum schweigen. „Wie wäre es, wenn ich meine Macht über ihn gebrauche um ihn dazu zu bringen aus dem Fenster zu springen?“ Im gleichen Moment bewegte sich Ron auf die Seite des Klassenzimmers auf der sich die Fenster befanden. „Oder vielleicht noch schlimmer, ich könnte ihn einen von euch umbringen lassen.“ Ron drehte sich um und zog seinen Zauberstab und zielte auf einen Punkt in der Klasse. Harry schwang seinen Zauberstab erneut und der Fluch fiel von Ron ab, der seinen Kopf schüttelte um die Verwirrung in seinem Kopf los zu werden. „Hört zu, und hört genau zu. Der Imperius Fluch ist nicht lustig. Das was man anderen Menschen antun kann ist unfassbar und ich möchte, dass ihr das versteht. Es mag auf den ersten Blick harmlos aussehen und sich harmlos anhören, aber es gibt einen Grund warum der Imperius Fluch zu den Unverzeihlichen gehört. Vergesst das nie.“ „Gut, welches ist, laut euren Büchern, der zweitschlimmste Unverzeihliche?“ Einige Hände wurden wieder gehoben und Harry nahm ein Mädchen aus Ravenclaw dran. „Der Cruciatus Fluch“, antwortete sie. „Richtig. Der Cruciatus Fluch, auch der Folterfluch genannt. Ich hoffe aus ganzem Herzen, dass niemand von euch ihn jemals erleiden muss. Es ist purer Schmerz, unglaublicher Schmerz. Dein gesamter Körper fühlt sich an wie Feuer. Du kannst ihn nicht stoppen, du kannst ihn nicht verhindern. Du willst nur noch, dass es endet…oder, dass du stirbst. Wenn du dem Fluch zu lange ausgeliefert bist, verlierst du den Verstand. Er wird sich einfach ausschalten und wenn du nicht stirbst, dann ist die geschlossene Station für permanente Zauberschäden in St Mungos dein neues zu Hause.“ Harry dachte an die Longbottoms, wissend dass, wenn er nichts in dieser Zeit ändern würde, dann wäre das genau ihr Schicksal in einem halben Jahr. „Aber um den Fluch ausführen zu können, muss man es wirklich meinen. Man muss jemandem wirklich Schmerzen zufügen wollen, sonst wird es nicht funktionieren.“ Harry zögerte, nahm noch mal einen tiefen Atemzug und drehte sich wieder zu Ron um. Seine Hand zitterte noch mehr als vorher und er merkte wie Ron sich anspannte. „Mach schon“, sagte er lautlos zu ihn und Harry schloss seine Augen. Die Spannung im Klassenraum war fühlbar und Harry wollte erst gar nicht wissen was seine Schüler im Moment dachten. Er sammelte all seinen Mut und all seine Wut über die Situation, den Hass auf sich selbst und hob seinen Zauberstab. Seine Augen trafen die von Ron und ohne darüber nachzudenken schrie Harry mit großem Nachdruck: „Crucio!“ Sofort fiel Ron auf den Boden, zuckend, schüttelnd, um sich schlagend und am aller schlimmsten schreiend. Harry biss die Zähne zusammen und hielt seinen Zauberstab weiter auf seinen besten Freund gerichtet. Eines der Mädchen fing an zu weinen, andere fingen an zu schreien und dann, vom Gefühl her war eine Ewigkeit vergangen, obwohl Harry wusste dass es nicht mal zwanzig Sekunden waren, stoppte er den Fluch. Harry fühlte sich absolut schlecht als er seinen besten Freund auf dem Boden liegen sah. Ron atmete schwer, offensichtlich hatte er noch immer Schmerzen und Tränen liefen ihm das Gesicht herunter. Vorsichtig kniete sich Harry neben Ron. „Bist du in Ordnung?“ Auch für ihn klang diese Frage bedeutungslos, denn Ron konnte nicht in Ordnung sein. Nicht nach dem, was passiert war. Was zum Teufel hatte er sich nur dabei gedacht als er das alles geplant hatte? Und wie sollten sie es durch die gesamte Woche schaffen? „Mir ging’s nie besser“, murmelte Ron schwach und drückte sich in eine sitzende Position hoch. „Ron“, flüsterte Harry, aber der Rotkopf schüttelte nur seinen Kopf. „Beende deinen Vortrag, Kumpel“, unterbrach er ihn, als er langsam aufstand und sich schwer gegen den Schreibtisch lehnte. „Mir geht’s wieder besser…“ Unsicher nickte Harry. Sein Blick blieb noch einen Moment länger auf seinem Freund liegen doch legte seine volle Aufmerksamkeit dann wieder auf die Klasse. „Ihr musstet das sehen“, flüsterte er heiser, als ob er es gewesen wäre, der vor nicht einmal einer Minute laut geschrieen hätte. „Ihr musstet erfahren wie der Fluch auf einen Menschen wirkt. Euch das mit einem Tier zeigen wäre einfach nicht genug.“ „Aber Professor“, fragte ihn ein Mädchen aus Ravenclaw mit zitternder Stimme. „Sie haben gesagt, dass man jemandem Schmerzen zufügen will, damit der der Fluch erfolgreich ist. Aber Professor Weasley ist ihr Freund, wie konnten sie …“ Harry lächelte bitter. „Das stimmt. Ich wollte Schmerzen verursachen. Aber nicht Ron, nein, ich wollte Ron nie Schmerzen zufügen, denn ich weiß was der Fluch für Auswirkungen auf ihn haben würde. Ihr habt keine Ahnung, wie sehr man sich selbst hassen kann, wenn man so etwas seinem besten Freund antun muss, was man sich selbst antun würde. Ich habe den Fluch ausgetrickst. Meine Gefühle zeigten dem Fluch, dass ich Schmerzen verursachen wollte, aber der Fluch konnte nicht erkennen, dass ich mir selber diese Schmerzen zufügen wollte. Ich hoffe das beantwortet deine Frage.“ Das Mädchen nickte schüchtern und notierte etwas auf ihrem Pergament. Harry blickte zu Ron hinüber und sah, dass sein Freund versuchte ihm zuzugrinsen, wahrscheinlich um ihm einen Teil der Schuld zu nehmen, die Harry fühlte. Es war immer noch mehr eine Grimasse als ein Lächeln, aber das Gesicht seines Freundes hatte schon wieder einige Farbe bekommen. Vielleicht, vielleicht könnten sie diese Woche doch schaffen. „Nun, der letzte Fluch.“ Jemand hinten im Raum wimmerte, aber Harry achtete nicht auf diese Person. Er wusste was sie jetzt dachten, aber dieses Mal würde er ihnen das Gegenteil beweisen. Denn das war etwas, das er niemals tun würde. „Irgendjemand?“ Niemand hob seinen Arm, genau wie Harry es erwartet hatte. Sie waren alle zu geschockt von dem vorhergegangenen Schauspiel, als dass sie etwas sagen konnten. Anstatt den Schülern sofort zu sagen welches der letzte Fluch war drehte Harry sich einfach um und zielte mit seinem Zauberstab auf das süße kleine Häschen. „Avada Kedavra!“, rief er und ein Schwall blendenden grünen Lichtes umfasste das Kaninchen. Es war sofort tot. Einige Schüler schrieen wieder, aber Harry ignorierte auch sie. „Avada Kedavra. Der tödliche Fluch. Es kostet viel Kraft diesen Fluch auszusprechen, aber einmal ausgesprochen und dein Opfer ist nicht schnell genug den Fluch mit einem soliden Gegenstand abzublocken, so ist es tot. Kein Schutzzauber kann diesen Zauber aufhalten und es gibt niemanden der ihn jemals überlebt hat.“ Harry fuhr sich über die Stirn ohne nachzudenken. Keiner hatte diesen Fluch überlebt, bis jetzt. „Wir werden mit den Unverzeihlichen in der nächsten Stunde weitermachen. Ihr könnt gehen.“ Mit einem Schwung seines Zauberstabes hob er alle Zauber, die auf dem Raum lagen. Die Schüler waren sichtlich überrascht über diese schnelle Entlassung, aber alle packten schließlich ihre Taschen und verließen den Klassenraum. Nicht einer von ihnen redete und das hinterließ irgendwie das Gefühl, als ob sie eine Beerdigung verlassen würden. „Bist du in Ordnung?“ Ron lächelte ihn schon wieder an, und diesmal sah das Lächeln auch wie ein Lächeln aus, obwohl er noch immer etwas blass war. „Mir ging’s schon schlechter. Gut, als nächstes die fünfte Klasse, oder?“ „Ja“, sagte Harry einfach nur und schaute zur Tür hinaus durch die bald die nächsten Schüler hereinkommen würden. Zu bald für Harrys Geschmack. Und zum tausendsten Mal seit letzter Nacht fragte er sich, wie er Ron diese dumme Frage stellen konnte das für ihn zu tun. „Achja, Kumpel?“, Harrys drehte seinen Kopf erschrocken zurück. Ron schaut ihn bittend an: „Bitte…lass mich nicht wieder „Weasley ist unser King“ singen!“ Harry lachte und Ron klopfte ihm auf die Schulter. Wenn Ron nach so einer Unterrichtsstunde noch immer Witze reißen konnte, würden sie es dann vielleicht doch durch die Woche schaffen. ~*~ Weder Ron noch Harry tauchten zum Mittagessen in der Großen Halle auf. Stattdessen ließen sie sich von einem Hauselfen etwas zu Essen in Harrys Büro bringen lassen. So kam es, dass die anderen die beiden Freunde erst zum Abendbrot wieder zu Gesicht bekamen. Harry schaute vorsichtig zu Ron herüber als sie Seite an Seite zum Lehrertisch gingen. Sein Freund schlurfte ein wenig mit den Füßen da er offensichtlich nach vier Klassen total geschafft war in denen er auch viermal den Cruciatus Fluch erdulden musste. Er hätte sich gewünscht er hätte Ron sofort zurück zu ihren Räumen und ins Bett schicken können, aber zwei Dinge verhinderten das. Erstens würde es sehr verräterisch aussehen wenn Ron beim Abendessen nicht auftauchen würde und zweitens wusste Harry auch, dass Ron heute Abend gebraucht wurde. Denn heute Abend würde Ron die große Veranstaltung ankündigen die am Ende des Schuljahres stattfinden würde. Es war schließlich auch seine Idee. Trotzdem, nachdem sie sich gesetzt hatten, bemerkte Harry wie Hermine sie komische anschaute, aber er ignorierte ihren Blick als er seinen Teller mit etwas Hühnchen füllte und sich nach ihrem Tag erkundigte. „Es war etwas…nun ja, schwer heute zu unterrichten. Aus unerfindlichen Gründen waren die Schüler, die aus deinem Unterricht kamen, vollkommen durcheinander“, sagte Hermine ihm direkt. „Möchtest du mir sagen was sie heute so beschäftig hat?“ Harry seufzte als er sein Hühnchen schnitt und antwortet: „Du weißt, dass ich heute mit den Unverzeihlichen angefangen habe. Ich glaube allein das Thema reicht um die Schüler zu verwirren. Weißt du nicht mehr, wie wir uns fühlten nachdem wir von ihnen gelernt haben?“ „Natürlich weiß ich das noch“, sagte Hermine, „aber irgendwie…das hier war anders. Einige der Schüler sahen richtig verstört aus. Ich musste sogar ein Mädchen, ausgerechnet aus dem siebten Jahr, aus meiner Klasse schicken, weil sie mitten in einer Übung in Tränen ausgebrochen war. Sag mir einfach was du mit ihnen gemacht hast, Harry.“ „Ich hab gar nichts mit ihnen gemacht!“, versuchte Harry sich zu verteidigen, „Ich habe mich nur von einem unserer alten Lehrer inspirieren lassen. Vielleicht trauerte sie wegen des kleinen Kaninchens?“ „Du hast ein Kaninchen benutzt?“ „Ja“, sagte ihr Harry, „ich dachte es würde eher einen Eindruck hinterlassen wenn es etwas ist, vor dem die Schüler keine Angst haben.“ Ron musste auf einmal lachen und brachte Harry und Hermine dazu ihn komisch anzuschauen, genauso wie die anderen Lehrer und einen Großteil der Schüler. Harry hob eine Augenbraue aber Ron schüttelte nur seinen Kopf und hatte ein großes Grinsen im Gesicht. „Ich hab mich nur gerade an etwas erinnert, das ich einmal im Muggel Fernsehen zu Hause gesehen hab…. Da gab es diese Show in der einer der Charaktere panische Angst vor Kaninchen hatte.“ „Das ist lächerlich“, schnaubte Harry, „warum würde irgendjemand Angst vor Kaninchen haben?“ „Naja“, fing Hermine in ihrer Lehrerstimme an, „oft sind Ängste sehr irrational. Schau dir nur deine Angst vor Spinnen an, Ron. Spinnen sind wirklich wahnsinnig hilfreiche Tiere und – „ „Ja, aber sie haben viel zu viele Beine und noch mehr Augen…das ist einfach eklig!“ So ging es hin und her zwischen den drei Freunden, während sie aßen, diskutierten sie weiter welche Ängste grundlos waren und welche nicht. Es war eigentlich total dumm, dachte Harry, aber zumindest hatte diese Diskussion es geschafft, dass Hermine ihn nicht mehr ausfragte. Endlich, als die ersten Schüler schon aufstanden und die Halle nach dem Abendbrot verlassen wollten, stand Dumbledore auf und klatschte zweimal in seine Hände. Sofort hörten alle Gespräche auf und jeder schaute auf den Lehrertisch. Harry staunte noch immer darüber, wie einfach die gesamte Schülerschaft auf Dumbledore hörte, insbesondere wenn er eine einfache Geste nutzte wie diese. „Bevor jetzt die ersten von euch gehen um Last-Minute Hausaufgaben für morgen zu machen, würde ich euch bitten eure Aufmerksamkeit kurz auf unseren Fluglehrer Professor Weasley zu lenken. Er hat eine wichtige Ankündigung zu machen. Ich versichere euch, dass ihr das alles hören wollt.“ Dumbledores Augen funkelten fröhlich als er sich wieder hinsetzte und so die Kulisse für Ron setzte. Der Rotschopf stand nervös auf und räusperte sich. Harry wusste, dass Ron noch nie eine Rede vor so einer großen Menge an Menschen gemacht hatte. Er fuhr sich noch mal mit der Hand durch die Haare und dann sagte Ron: „Gut, vor einigen Tagen hatte ich diese Idee…wisst ihr, ich weiß, dass die Zeiten hart sind, besonders für euch, die ihr nicht wisst was immer zu Hause gerade passiert, ob eure Familien sicher sind. Und genau deswegen dachte ich mir, haben wir alle etwas Spaß verdient, etwas das eure Gedanken von euren Sorgen ablenkt. Es war eher eine spontane Idee, glaubt mir, aber jeder, dem ich von ihr erzählt habe, war begeistert. Ihr wundert euch bestimmt über was ich zum Teufel gerade rede?“ Er grinste verschmitzt als er sich umschaute. Es war schwer zu übersehen, dass jeder, sogar die Slytherins, ihn gespannt anschauten. Es gab einige Einrufe als Ron noch etwas länger als nötig zögerte. Anscheinend genoss er es sie warten zu lassen. Ron lachte als ein Student rief er solle sich beeilen. „Okay, okay…das, über was ich geredet habe, wird am Ende des Schuljahres stattfinden, wenn alle Klausuren geschrieben wurden, am letzten Tag bevor ihr wieder nach Hause fahrt. Es ist…ein Quidditch Spiel.“ Verblüffte Stille war die Reaktion die ihn traf, aber dann merkte ein Gryffindorschüler an, dass sie bereits Quidditch spielen würden. Seine Hände zusammenreibend sagte Ron ihnen: „Naja, das ist ja das Besondere. Dieses Quidditchspiel wird wie kein anderes sein. Dieses Spiel ist Schüler gegen Lehrer.“ Harry sah, dass Ron noch nicht fertig war, aber was auch immer er als nächstes sagen wollte wurde von den Freudenschreien der Schüler verschluckt, welche sofort in eine heftige Diskussion verliefen in der Schüler aus verschiedenen Häusern miteinander redeten. Harry und Ron grinsten sich gegenseitig wissend an, und Harry wusste, dass das Funkeln in Dumbledores Augen noch stärker geworden war. Nur Hermine rollte mit den Augen, wahrscheinlich murmelte sie noch etwas über Quidditch besessene Jungs, aber trotz allem hatten sie ein kleines Lächeln im Gesicht. „NUN!“, schrie Ron nach einem Moment und Harry war überrascht, dass die Schüler sich so schnell wieder beruhigt hatten. Ihre Köpfe drehten sich alle zu Ron und sie schauten ihn nur erwartungsvoll an, als ob sie ahnten, dass Ron ihnen noch nicht alles erzählt hatte, das sie wissen mussten. „Bevor ich so unhöflich unterbrochen wurde, wollte ich euch noch etwas über die Teams erzählen. Es wird nur zwei Teams geben – eins für die Schüler, welches aus den besten Spielern aus allen vier Häusern bestehen wird, und ein Team für die Lehrer, das bereits vollständig ist. Möchtet ihr wissen, wer spielt?“ Natürlich wollten die Schüler wissen wer, und sie ließen ihn das auch laut und deutlich hören. Ron lachte leise. „Okay, als erstes, als Hüter bin ich zu Diensten. Sucher wird Professor Potter, die drei Jäger werden Professor Hayden, Professor Thatcher und Professor Flitwick und als letzte Position, unsere Treiber, niemand anderes als unsere stellvertretende Schulleiterin Minerva McGonagall und Schulleiter Albus Dumbledore.“ Diese Eröffnung wurde mit geschockter Stille bewertet, die sich aber schnell in ein aufgeregtes Gemurmel wandelte. Harry war froh, dass dies in einem einigermaßen erträglichen Geräuschpegel passierte, so dass Ron diesmal keine Probleme hatte die Aufmerksamkeit der jetzt sichtlich aufgeregten Schüler wieder zu erlangen. „Gut, das ist das Lehrerteam und ich bin sicher ihr wundert euch schon, wie das Schülerteam zusammengestellt werden soll. Nun, das ist eine weitere Überraschung. Nächsten Samstag, während der Testspiele, wird ein unparteiischer Schiedsrichter die Spieler und Ersatzspieler aussuchen. Ich werde euch nicht sagen, wer der Schiedsrichter ist, denn das werdet ihr am Samstag sehen, aber ich kann euch versichern, dass ihr alle diesen Schiedsrichter kennt.“ Ron zwinkerte ihnen zu. „Gut, ich denke, das ist alles, was ihr zu wissen braucht. Eure Hauslehrer werden Listen an euren Schwarzen Brettern aushängen mit den genauen Daten für die Testspiele. Auf diese schreibt ihr bitte euren Namen und für welche Position ihr euch bewerbt. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.“ Als Ron sich hingesetzt hatte, applaudierte ihm die gesamte Schülerschaft. Harry klopfte ihm herzlich auf die Schulter, lachend. „Siehste. Ich hab doch gesagt sie werden die Idee lieben.“ ~*~ Als die Woche immer weiter Fortschritt, wurde Ron immer wieder angehalten, in den Fluren wenn Schüler ihn Fragen stellen wollten über das kommende Spiel im Juni und natürlich auch über den mysteriösen Schiedsrichter. Alle hatten diese Reaktion erwartet, aber trotzdem lastete so noch mehr auf Ron Schultern, zusätzlich zu der schon erschöpfenden Rolle, die er in Harrys Unterricht spielte. Nach jedem Tag sah Harry wie sein Freund immer blasser wurde, besonders die dunklen Ringen unter seinen Augen fielen ihm auf. Sie gaben seinem schon blassen Aussehen einen gejagten Ausdruck und Harry hatte immer mehr Sorgen um ihn mit jedem Mal, das er ihn wieder den schrecklichen Schmerz aussetzte. Donnerstagnacht fiel Ron nur noch in seinen Sessel in ihrem Gemeinschaftsraum, zu erschöpft um noch zum Abendessen zu gehen. Harry, dem auch nicht danach war zum Abendessen zu gehen, rief einen Hauselfen und ließ ihn etwas Essen bringen. Während Harry aß merkte er, wie Ron sein Essen nicht mal anrührte. Sofort fühlte er die gesamte Schuld, dass er seinen Freund all das durchmachen ließ. Er stellte seinen Teller auf den Tisch und sagte: „ Wir hören auf.“ „Was?“, fragte Ron müde, den Kopf gerade mal einen Zentimeter von seiner Rückenlehne hebend. „Die Stunden“, sagte Harry, „wir hören auf. Das ist es nicht wert, und ich hätte das schon viel früher erkennen sollen. Es tut mir Leid Ron. Ich hätte dich nie fragen sollen.“ Nach alarmierter als vorher, richtet Ron seinen blauen Augen auf Harry. „Was zum Teufel redest du da?“ „Ich rede über meinen Unterricht. Morgen werde ich Tiere nutzen um die Auswirkungen der Flüche zu zeigen. Ich–“ „Nein“, unterbrach ihn Ron. „Ich weiß, dass du über deinen Unterricht redest. Aber was meinst du damit, dass du aufhören willst? Warum jetzt? Es ist nur noch ein Tag. Du weißt, dass der Eindruck um einiges größer sein wird, wenn ich es vorführe. Ich kann es schaffen.“ „Du kannst was schaffen?“, hörten sie auf einmal Hermines Stimme von der Tür. Harrys und Rons Augen weiteten sich vor Überraschung und sie schauten zu Hermine rüber die sie missbilligend anschaute. „Nichts“, antwortet Ron mit einem Lachen. „Nur, dass ich die Fragen der Schüler über das Quidditch Spiel aushalten werde. Die sind wirklich nervig, weißt du.“ „Lüg mich nicht an Ronald Weasley“, flüsterte Hermine durch zusammengepresste Zähne. Ihre Hände waren so fest zu Fäusten geballt, dass ihre Knöchel weiß herausstachen. Ron zuckte unter ihrem Blick zusammen und als sie ihren Kopf zu Harry herumdrehte, zuckte der junge Mann genauso zusammen. „Kaninchen, was? Harry Potter, ich kann es nicht glauben! Die gesamte Woche, ich wollte es nicht glauben, aber ich kann es nicht mehr länger ignorieren. Was hast du dir zum Teufel noch mal dabei gedacht?“, kreischte sie. Harry ließ seinen Kopf beschämt hängen, nicht wissend, was er sagen sollte. Aber er musste es gar nicht mehr, als Ron auf einmal sprach. „Harry wollte das nicht tun“, sagte Ron ihr, fast flüsternd, „er hat nur die Idee vorgeschlagen. Ich wusste wie er sich selber hasste, als er mich frage. Ich hätte nein sagen können, aber ich habe seine Idee verstanden. Hermine, die Schüler müssen es wissen. Kein Tier kann jemals zeigen, was das Opfer wirklich erleidet. Und es sind nur ein paar Sekunden. Ich schaff das.“ „Schon ein paar Sekunden des Cruciatus Fluchs sind zu viel Ron.“, sagte Hermine und Harry sah Tränen in ihren Augen und ihr gesamter Körper war am zittern. „Nichts ist es wert diesen Schmerz zu erleiden.“ „Du liegst falsch“, sagte Ron ihr, langsam aus dem Sessel aufstehend und bei jeder Bewegung zusammenzuckend. Er ging vorsichtig auf sie zu und nahm sie vorsichtig bei den Schultern. „Schau mich an Hermine.“ Sie hob ihren Blick und schaute ihm in die Augen. „Die Schüler sind es wert. Wir leben in dunklen Zeiten, Hermine, und sie müssen es erfahren. Sie müssen Angst vor diesen Flüchen haben. Viele Junior Todesser haben keine Ahnung auf was sie sich da einlassen. Und dann ist es schon zu spät. Nicht alle haben dasselbe Glück wie Malfoy. Verstehst du das?“ Sie schauten sich für eine lange Zeit an und Harry merkte dass Hermine in Gedanken verloren war bis sie schließlich nickte. „Ich versteh deinen Standpunkt. Aber ihr seid beide so dumm“, murmelte sie schließlich und schaute dabei beide an. „Wenn…wenn ihr es mir gesagt hättet, hätte ich euch geholfen.“ „Wie?“, fragte Harry, als er sich aus seinem Sessel erhob und zu ihnen ging. Hermines Augen trafen seine in einem entschlossenen Blick und sie richtete sich unmerklich auf. „Ron und ich hätten uns abwechseln können. Wir hätten diese Aufgabe teilen können. Und da wir davon sprechen, denke ich, dass Ron morgen im Bett bleiben sollte und ich werde seinen Platz einnehmen.“ „Hermine!“, rief Ron. „Nein!“ Aber Harry schaut sie nur an und nach einem kurzen Moment nickte er. „Gut“. Es war nur noch ein Tag. Und er wusste, dass der Ausdruck in Hermines Augen keinen Streit zuließ. Egal wie sehr es ihnen beiden wehtun würde, morgen würde Hermine schreiend vor Schmerzen windend auf dem Boden liegen. Harry wusste, dass er für genau das in der Hölle schmoren würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)