Konsequenzen des Erinnerns von iome (Eine HG/SS-Geschichte.) ================================================================================ Kapitel 15: Tag der Entscheidung -------------------------------- Heute gibt es nicht nur ein neues Kapitel, sondern für all jene, die es noch nicht gemerkt haben sollten: Gestern habe ich den letzten Teil von „Ein notwendiger Zauber“ veröffentlicht. Für alle die danach so richtig schön rundum zufrieden sind, gebe ich für das heutige Kapitel von „Konsequenzen des Erinnern“ einen Feuerwhiskey aus. Ihr wisst ja, was das heißt ... @Belly-chan: Du findest die Kapitel kurz? Finde ich gar nicht. Es sind eigentlich immer so um die 1500 Wörter oder mehr. Und bald schon kommt ein sehr viel längeres Kapitel. 15. Tag der Entscheidung In der Nacht vor dem Kampf fand kaum jemand Schlaf. Severus wanderte unruhig das Wohnzimmer hinauf und hinab. Hermine saß auf der Couch und streichelte sich immer wieder über den Bauch. Severus Nervosität schien sich auf das Baby übertragen zu haben. Es trat Hermine auffällig oft und schien ebenfalls nicht schlafen zu wollen. Auch im Grimmauldplatz 12 schlief niemand. Obwohl Minerva McGonagall mehrfach versuchte alle ins Bett zu schicken, ging keiner der Anwesenden. Ja, sie hatten schon vor Wochen erfahren, dass es zum großen entscheidenden Kampf kommen würde und dank eines gefassten Todessers wussten sie auch, dass Hogsmeade zuerst angegriffen würde, aber erst heute Nachmittag hatten sie etwas ganz Entscheidendes erfahren. Etwas, von dem die meisten von ihnen noch immer nicht wussten, ob sie es glauben sollten. Etwas, dass ganz und gar unmöglich schien. Severus Snape sollte noch immer auf ihrer Seite stehen! Er hatte einen Brief geschickt. Einen, der die Nachricht enthielt, er würde morgen auf der richtigen Seite kämpfen. Das war fast unglaublicher, als wenn plötzlich Albus fröhlich lächelnd zur Tür hereinspaziert wäre. Oder war es tatsächlich möglich, dass Snape einen guten Funken in seinem Herzen trug? Obwohl er den Direktor ermordet hatte? Insbesondere Harry und Ron konnten und wollten nicht daran glauben. Aber da war noch etwas. Der Brief hatte einen Hinweis auf etwas enthalten, dass noch unglaublicher war: Hermine Granger sollte noch leben. Der Hinweis war klein und unscheinbar. Leicht zu übersehen, nur nicht für Harry. Als er den Brief in die Hände bekam, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Stand dort wirklich etwas von einem besserwisserischen Teil des goldenen Trios? Und war das tatsächlich ein Hinweis, oder nur ein Versuch bei einer Gefangennahme am Leben gelassen zu werden? Harrys Herz schlug schnell, wenn er daran dachte, dass Hermine noch leben könnte. Allein die Vorstellung jedoch, sie könnte all die Zeit von Snape oder anderen Todessern gefangen gehalten worden sein, jagte ihm kalten Schauer über den Rücken. Nicht auszumalen, was ihr vermutlich alles zugestoßen war. Damals, als er und Ron entkamen und Hermine es nicht geschafft hatte, da war eine Welt zusammengebrochen. Ohne Snape als Spion in ihren Reihen, gab es keine Möglichkeit zu erfahren, ob sie noch lebte, oder sogar in irgendeiner Form einen Befreiungsversuch zu unternehmen. Nun gab es einen winzige Chance, Hermine lebend wieder zu sehen. Trotz aller Aufregung, die insbesondere durch Harrys Adern pulsierte, weil der letzte Kampf anstand, kriegte er kaum den Kopf frei, wenn er an ein Wiedersehen mit seiner besten Freundin dachte. Er hatte es Ron nicht verraten, denn wenn es nicht der Wahrheit entsprach, würde sein Herz brechen. Einmal mehr und vor allem einmal zu viel. Lieber wollte Harry ihn überraschen, wenn es doch stimmte, als ihn möglicherweise in einen Abgrund zu reißen. Als der Morgen kam, begann der gesamte Orden sich auf den Kampf vorzubereiten. Die Zauberstäbe wurden noch ein letztes Mal auf Brüche und Risse kontrolliert, vorbeugend wurden Tränke gegen Fluchschäden eingenommen und schließlich apparierte der Orden gemeinsam mit einer Vielzahl Auroren nach Hogsmeade. Ihre Ankunft schien beinahe zeitgleich mit den Todessern stattzufinden und innerhalb von Sekunden brach ein wahnsinniges Chaos aus. Flüche zuckten durch die Luft und brachen wie ein Gewitter über die Ankommenden herein. Vornehmlich grüne Blitze verließen die Zauberstäbe der Todesser, während die Auroren und die Ordensmitglieder fast nur den Stupor, Bein- und Ganzkörperklammern einsetzten und so einen deutlichen Nachteil hatten. Wann immer die Todesser die Gelegenheit sahen, befreiten sie ihre Kollegen und waren so bald in der Überzahl. Harry war in all dem Chaos vom Orden an den Rand der Siedlung gedrängt worden, um möglichst viel Abstand zwischen ihn und die Horden der Todesser zu bringen, zumindest bis Voldemort hier auftauchen würde. Lange mussten sie darauf nicht warten. Kaum schien es, als würde der Orden zurückgedrängt, apparierte der Dunkle Lord zusammen mit seinen engsten Vertrauten in die Mitte des Kampfgeschehens und gab Zeichen mit den Angriffen zu pausieren. Mit erhobenen Zauberstäben standen sich die beiden Fronten gegenüber und beobachteten sich argwöhnisch. Einer der Todesser trat nach vorn. Trotz Maske und Kutte war es unverkennbar Snape. Seine prägnante Stimme schallte über das Schlachtfeld, was einmal Hogsmeade gewesen war. „Potter, kommen Sie raus und stellen Sie sich Ihrem Schicksal.“ Es war totenstill und nur das leise Echo der Aufforderung hallte noch ein wenig nach. Snape fuhr fort. „Wir werden siegen, so oder so, aber wenn Potter gegen unseren Lord kämpft, werden wir Gnade walten lassen und sollten wir tatsächlich verlieren, werden wir uns ergeben.“ Niemand hörte Severus’ Stimme an, für wie lächerlich er die von Voldemort vorgegebenen Worte hielt. Er hoffte Potter würde die Herausforderung tatsächlich annehmen, denn dies würde ihm die volle Aufmerksamkeit von Voldemort und allen Todessern einbringen und Severus hätte eine Chance das Monster gemeinsam mit Potter und dem Orden zu zerstören. Niemand aus dem Orden hatte versucht Kontakt mit ihm aufzunehmen und er war sich beinahe sicher, dass man ihm bezüglich seiner Gesinnung keinen Glauben schenkte und seinem Plan folgen würde, aber noch bestand die Chance dazu. Und tatsächlich arbeitete sich Harry durch die Reihen. Lange hatte er mit Minerva McGonagall diskutiert und mit einigen anderen. Alle hatten ihm davon abgeraten, an den Brief zu glauben. Er selbst war ja auch nicht davon überzeugt, dass Snape die Wahrheit geschrieben hatte, aber letztlich blieb ihm in dieser Situation gar nichts anderes übrig, als die Herausforderung anzunehmen. Also trat er nach vorn und stand nun Snape gegenüber, der ihm durch die Schlitze der silbernen Maske aufmerksam beobachtete. Glaubte Potter ihm? War er bereit den Dunklen mit ihm endgültig zu beseitigen? Harry hob den Zauberstab und sagte mit erstaunlich fester Stimmt. „Ich bin hier und bereit mich zu duellieren.“ Auch Voldemort schritt nun nach vorn und Severus trat ein paar Meter zurück. Im Gegensatz zu seinen Anhängern trug Voldemort keine Maske und zeigte der Welt sein hässliches schlangenähnliches Antlitz, samt den dunkelrot leuchtenden Augen. Sein Blick war fest auf Harry gerichtet und sein Zauberstab erhoben. Sie standen sich gegenüber, wie zwei Revolverhelden in einem schlechten Western. Während Harry und Voldemort darauf warteten, dass er jeweils andere das Duell begann, plagten Severus erste Zweifel an seinem Plan. Was genau wollte er denn schon tun, dass Voldemort töten konnte? Würde ein gemeinsamer Todesfluch mit Harry und dem Orden das Monster wirklich töten, oder würde er wieder nur geschwächt und irgendwann wieder auferstehen? Irgendwo in seinem Kopf schwirrte auch die Sorge um Hermine und das ungeborene Kind herum. Was würde ohne ihn aus ihnen werden? Blitzschnell kehrten seine Gedanken in die Gegenwart zurück, als Voldemort seinen Todessern über Legilimentik das Zeichen zum Angriff auf Harry schickte. Der Dunkle Lord hatte so viel Angst vor diesem Jungen, dass er all seine Kräfte gebündelt gegen ihn richten wollte. Doch darauf hatten Severus und hoffentlich auch der Orden nur gewartet. Ohne Verzögerung richtete er den Zauberstab auf Voldemort und schrie. „Jetzt.“ Die Todesser verstanden dies als Zeichen des Angriffes auf Harry, der aber vorbereitet war und auf Snapes Zeichen hin disapparierte, bevor die Angriffswelle ihn erreichte. Die giftgrünen Flüche verpufften an der Stelle, an der er gerade noch gestanden hatte und gleichzeitig nahm der Orden nun Voldemort ins Visier. Alle, ob nun Auroren oder Ordensmitglieder, bündelten ihre Kraft und richteten ihren nächsten Angriff auf den gefürchteten Anführer der Todesser und sprachen den Todesfluch. Alle, auch Snape! Die gesammelte Kraft von über siebzig mehr oder minder starken Todesflüchen verursachte – auf einen Punkt gerichtet - ein Flirren in der Luft, das sich in einer einzigen starken Detonation entlud. Während vorher die Flüche der Todesser nacheinander an der Stelle einschlugen, an der Harry gestanden hatte, riss nun die Druckwelle, der gleichzeitige Entladung dieser geballten Kraft, alle von den Füßen, ob nun Todesser oder nicht. Severus war einer der ersten, die sich wieder erhoben. Die Druckwelle hatte zwar auch ihn von den Beinen gerissen, aber ein Todesser, der sich zwischen ihn und Voldemort geschoben hatte, wirkte wie ein Schutzschild und hatte das Schlimmste verhindert. Während er sich den Staub von der Kleidung klopfte, sah er sich um und sein Blick blieb an einer ekelhaft aussehenden Masse hängen, die wohl früher einmal Tom Riddle gewesen war. Ohne Eile, aber mit festem Schritt, ging er hinüber zu den Überresten und starrte darauf. Es war wirklich kein schöner Anblick, der sich ihm da bot, aber dennoch jubilierte er innerlich, bei dem was er sah. Der Anführer der Todesser war nun nichts mehr als eine breiige Masse und er, Severus Snape, war noch am Leben. Damit hatte er selbst vor ein paar Minuten noch nicht gerechnet. Um ihn herum erhoben sich nun auch einige Todesser, aber auch Auroren und Ordensmitglieder. Severus beschloss gerade sich aus dem Staub zu machen, bevor sich sein Schicksal wenden konnte. In jenem Moment traf ihn ein Fluch. TBC Kein besonders nettes Ende, das weiß ich, aber immerhin ist es ja nicht das Ende der Geschichte und noch besteht Hoffnung und wenn ihr etwas mehr Harmonie wollt, könnt ihr ja in der Zwischenzeit „Ein notwendiger Zauber 4“ lesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)