Schlafende Schönheit von Furu (~Akame~) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Dieses Mal ist es eine Akame-Story, nur als Warnung für alle, die das Pairing nicht mögen! *es aber wenigstens in einer Story mal schreiben wollte* Dadurch werden die Anderen natürlich irgendwie zu Nebencharakteren. Und es ist ein One-Shot. Widmung: charia-chan und Yamashita_Tomohisa (auch wenn beide das Pairing nicht unbedingt als Lieblingspairing haben…) Disclaimer: Mir gehört nichts und ich verdien damit auch nichts. Ach ja und erfunden ist auch alles… Inspiriert wurde die Story übrigens von einigen Musikstücken und vielleicht will ja jemand meine Stimmung nachvollziehen… „We´ve got tonight”, „If tomorrow never comes“ (Ronan Keating), „Love in snow“ (Ueda Tatsuya), „Endless story“ (Ito Yuna), „Kizuna”, „Natsu no owari” (Kamenashi Kazuya), „Daisuki da yo” (Otsuka Ai), „Haltet die Welt an“ (Glashaus), „I swear“ (All 4 one) und „Wenn ein Lied meine Lippen verlässt“ (Söhne Mannheims). So nun aber viel Spaß beim Lesen! Furu Das letzte Konzert der Tour war eben vorüber. Die sechs Jungs von KAT-TUN hatten alles gegeben und befanden sich nun in ihrer Garderobe. Noch immer hörten sie die Stimmen der Fans, die nach mehr forderten, selbst nach den Zugaben noch nicht begreifen wollten, dass es zu Ende war. Noch immer fühlten alle das Adrenalin in ihren Venen. Akanishi lehnte an der kühlen Wand, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen. Taguchi lag auf einer Bank, hatte ebenfalls die Augen geschlossen, Ueda saß neben Kamenashi, der zu Jin sah. Auch Tanaka und Nakamaru, die während der gesamten Tour kaum Erschöpfungserscheinungen gezeigt hatten, sahen fertig aus. Diese Tour hatte an ihren Kraftreserven gezehrt und alle Sechs waren froh darüber, dass es erst mal eine Pause gab. „Geht es dir nicht gut, Jin?“ fragte Kazuya schließlich. Ihm war aufgefallen, dass Akanishi zitterte. Es war normal, dass man nach einem solchen Tourabschluss erschöpft war, aber irgendwas irritierte ihn an Akanishi. Es war ja normal, dass man schwitzte, aber in dem Maße, in dem es der Ältere tat, erschien es ihm komisch. Jin öffnete die Augen und sah zu Kazuya. Er lächelte, aber auch sein Blick schien seltsam fremd heute. „Es ist okay… ich bin einfach nur total fertig und fühl mich müde.“ Winkte er ab. Ehe sie das Gespräch vertiefen konnten, kam eine Frau aus der Crew und berichtete, dass die Taxis da seien, die sie nach Hause fahren würden. Tatsuya würde mit Kame und Junno ein Taxi teilen, da sie in der gleichen Gegend wohnten, Jin, Yuichi und Koki ebenfalls. Endlich kam wieder Leben in die sechs jungen Männer. Alle richteten sich auf und begannen sich endlich umzuziehen. Sie schälten sich aus ihren Kostümen und zogen ihre normalen Klamotten an. Wie immer schenkten sie sich gegenseitig kaum Aufmerksamkeit. Es war normal für sie geworden, die anderen in intimen Momenten zu erleben. (Gott, das wär echt zuviel für mich… eine Garderobe voller halbnackter Johnnys…) Kazuya war fertig und blickte zu Jin, der eben dabei war, sein Shirt über den Kopf zu ziehen, was ihm einen guten Blick auf den flachen Bauch seines Freundes und den gepiercten Bauchnabel gab. Wieder einmal stellte Kamenashi in Gedanken für sich fest, wie perfekt sein Freund doch war. Sie gaben sich immer Mühe, ihre Beziehung zu verheimlichen, taten so, als wäre Akame nur Show, doch oftmals ertappte sich Kame dabei, dass er Jin fast schmachtend ansah. Er war nicht sicher, ob wirklich niemand etwas ahnte. Für Kazuya war Jin Perfektion. Er liebte einfach alles an seinem Freund, das ebenmäßige Gesicht, die wunderschönen Augen, mit denen er einen anschauen konnte, dass einem heiß wurde, die großartige Stimme, die ihm Gänsehaut beschaffen konnte, die seidigen Haare, den gut gebauten Körper, die Art, wie Jin sich bewegte und seinen Charakter. Er mochte, dass Akanishi manchmal so ein Depp war, dass er sich selbst für Kleinigkeiten begeistern konnte, dass er manchmal ohne es zu wollen so niedlich schmollte. In Gedanken ertappte sich Kame ein weiteres Mal dabei, dass er Jin idealisierte, aber er konnte es einfach nicht verhindern. Ein Lächeln schlich sich auf Kamenashis Gesicht. Zum ersten Mal in seinem Leben liebte er einen anderen Menschen so sehr. Oft fühlte er sich nicht gut genug für Akanishi, was dazu führte, dass er eifersüchtig wurde. Wie oft hatte er schon mit Jin deswegen gestritten. Dieser beteuerte ihm natürlich immer, dass er nur ihn liebte, und Kame wollte ihm das ja auch glauben, auch wenn er nicht genau wusste, was jemand wie Jin ausgerechnet an jemandem wie ihm fand. „… morgen, nicht wahr Kame-chan?“ Kazuya schrak auf. Verdammt… er hatte nicht zugehört. Nakamaru blickte ihn erwartungsvoll an. Als er keine Antwort von Kamenashi bekam, grinste er. Es war ein wissendes Grinsen. Scheinbar vermutete Yuichi zu wissen, woran sein Freund eben gedacht hatte. Also wiederholte er seine Frage, diesmal langsam und überdeutlich. „Wir… treffen… uns… alle… morgen?“ Maru schritt auf Kame zu und legte ihm die Hände auf die Schultern und fügte hinzu: „Falls du nicht in deiner eigenen kleinen Welt bleiben willst!“ Dabei grinste er. „Quatsch! Natürlich treffen wir uns alle morgen.“ Meinte der Gefragte schnell und nickte zustimmend. ~~*~~ Gemeinsam verließen sie die Halle durch einen Hinterausgang, verabschiedeten sich schnell mit einem flüchtigen „Bis morgen!“ und stiegen dann wie vorher ausgemacht in die beiden Taxen. Nachdem das Taxi Junno und schließlich Tatsuya abgesetzt hatte und sich Kamenashi allein auf dem Weg zu sich befand, zückte er sein Handy. Theoretisch müsste Jin als erster abgesetzt worden und somit schon zu Hause sein. Kazuya spielte mit dem Gedanken, seinen Freund zu fragen, ob er noch vorbeikommen sollte. Doch Jin ging nicht an sein Handy. Das war ungewöhnlich, Jin antwortete eigentlich immer auf Anrufe. Er gehörte zu den Menschen, die sogar aus dem Bad kamen, um ans Telefon zu gehen. /Wahrscheinlich schläft er schon./ dachte sich Kazuya und steckte sein Handy leise seufzend ein. Vielleicht besser so. Wenn sie zusammen waren, dann waren sie am nächsten Morgen meist nicht besonders erholt. Kamenashi lehnte sich zurück und sah aus dem Fenster. Die nächtliche Szenerie Tokyos mit bunten Leuchtreklamen zog an ihm vorbei und auch er stellte fest, dass er müde war. Langsam kroch die kalte Müdigkeit in ihm hoch und er konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. ~~*~~ Kazuya streckte sich und räkelte sich in seinem großen Bett. Eigentlich war das Bett für einen allein viel zu groß, doch oft schlief er ja nicht allein. Die Sonne schien in sein Schlafzimmer, malte mit den Gardinen ein Muster auf seinen hellen Teppichboden. Kazuya rappelte sich auf, schaltete seinen Wecker aus, ehe dieser ein weiteres Mal läuten würde und stand auf. Er hatte noch Zeit um zu duschen und dann zu frühstücken. Danach würde er sich auf den Weg zu Jin machen, seinen Freund abholen und mit ihm gemeinsam zu Nakamarus Wohnung fahren, wo sie sich treffen wollten, um gemeinsam den gelungenen Abschluss der Tour zu feiern. Maru hatte beschlossen, etwas für sie zu kochen, aber für alle Fälle würde er gleich noch an einem Geldautomaten vorbeigehen und Geld abheben. Falls das Essen misslingt, konnten sie ja noch in ein Restaurant gehen Kaum eine Stunde nachdem er aufgestanden war, verließ er seine Wohnung und machte sich auf den Weg zu Akanishi. Kame hatte gute Laune. Sanfter Wind strich ihm durch die Haare. Kazuya sah gut aus, er hatte super geschlafen und nun trug er eine schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt, das sich eng um seinen schlanken Leib legte. Darüber hatte er eine dünne schwarze Jacke an, an deren Kragen eine Stoffblume angebracht war. Alles in allem nichts besonders auffälliges. Kame stoppte kurz beim Geldautomaten, ging danach in einen Kombini, wo er sich eine Flasche CCLemon und einen Milchtee für Jin kaufte und setzte dann seinen Weg fort. Endlich kam er bei Akanishi an. Als niemand auf sein Klingeln antwortete, legte Kame seine Hand um den Türknauf und drehte ihn. Die Tür öffnete sich. Jin schloss so gut wie nie ab. /Ob er noch duscht? Dann hätte er die Klingel nicht hören können./ Als er die Wohnungstür geöffnet hatte, lauschte er, doch er konnte kein Wasser hören. Er hörte auch sonst kein Geräusch. Es war fast schon zu still, nicht mal Musik war zu hören. /Schläft der Faulpelz etwa noch?/ Kamenashi runzelte die Stirn. Dann trat er ein, zog seine Schuhe aus und schloss die Tür. „Jin?“ Er bekam keine Antwort. Also beschloss er ins Schlafzimmer zu gehen. Langsam öffnete er die Tür zum Schlafraum und fand seinen Freund wirklich dort vor. Er lag im Bett und schlummerte friedlich vor sich hin. Akanishis Brust hob und senkte sich langsam und er atmete gleichmäßig, sein Gesicht war entspannt. /Wunderschön./ war das Einzige, was Kame denken konnte. Leise ging er zum Bett, setzte sich auf die Matratze und beugte sich dann zu Jin hinunter. Er legte seine Lippen auf die Akanishis und erschrak. Akanishis Lippen waren kühl. Das allein wäre nicht besonders erschreckend gewesen, doch es gab keinerlei Reaktion von dem Körper des Älteren. Kazuya öffnete die Augen und richtete sich auf. Dann strich er sanft über Jins Wange. „Jin?“ Auch die Haut an der Wange fühlte sich seltsam kühl an und wieder kam keine Regung von Akanishi. Langsam wurde Kamenashi die Sache unheimlich. Er packte Jin an den Schultern und rüttelte ihn, doch Jin öffnete weder die Augen, noch zeigte er sonst eine Reaktion. Wie eine Puppe ließ er sich schütteln. Panik stieg in Kazuya auf. Sein Blick fiel auf Jins Handy, das auf dem Nachttisch lag und er ergriff es mit zitternden Fingern. Dann wählte er die Notrufnummer. Irgendwas stimmte nicht. So zu schlafen war nicht normal. /Beruhig dich Kazuya, es wird sicher alles okay sein…/ versuchte er sich selbst zu beruhigen, während er auf den Krankenwagen wartete. Sanft streichelte er über Jins Gesicht. Ihm tat der Bauch weh. Dann klingelte es und die Sanitäter standen vor der Tür. Wie automatisch führte Kame sie zu dem Schlafenden und sah zu, wie sie seinen Freund untersuchten. Atem und Herzschlag und Pupillenreaktionen wurden überprüft. Der Arzt schien sich keinen Reim darauf machen zu können und legte die Stirn in Falten. „Was hat er eingenommen?“ fragte er an Kame gewandt. „Eingenommen?“ wiederholte Kazuya ungläubig. „Nimmt er irgendwelche Medikamente, die zu einer Überdosis geführt haben könnten oder hat er vielleicht Drogen genommen? Hör zu… du kannst es mir sagen, ich unterstehe der Schweigepflicht und du willst doch sicher, dass wir ihm helfen können, oder?“ sprach der Arzt ruhig weiter. Kamenashi zitterte. Einerseits aus Wut, weil ihn dieser Arzt wie ein Kind behandelte und andererseits aufgrund der Behauptung, dass Jin Drogen genommen haben könnte. „Er hat nichts eingenommen.“ Natürlich konnte Kazuya das nicht sicher sagen, allerdings kannte er Jin. Akanishi war kein Typ für Drogen. Es musste einen anderen Grund dafür geben. „Wir werden das wohl erst mit einer Blutanalyse sicher bestimmen können.“ Fügte der Arzt hinzu und nahm dann sofort Blut ab. Die Verpackung der Spritze ließ er achtlos auf den Boden fallen. Danach wies er seine beiden Sanitäter an, Jin in den Krankenwagen zu tragen. „Kann ich mitkommen?“ Kazuya biss sich auf die Unterlippe. Er machte sich Sorgen. „Bist du mit ihm verwandt?“ „Nein, aber…“ „Tut mir leid, aber nur Verwandte dürfen mitfahren.“ Kazuya nickte. „Wohin wird er gebracht?“ Ihm wurde der Name des Krankenhauses genannt. Dann verließ der Mann mittleren Alters die Wohnung. Als er an Kamenashi vorbeiging, legte er ihm die Hand auf die Schulter und murmelte: „Er ist in den besten Händen.“ Kazuya nickte, versuchte zu lächeln, starrte dann auf das leere Bett. Ihm war schlecht. Er drehte sich um und stürzte zur Toilette. Er hatte so gut wie nichts im Magen, aber alles was er gefrühstückt hatte, suchte sich nun einen Weg nach draußen. Er zitterte, weinte und übergab sich. Als zumindest Letzteres aufhörte, fühlte er sich elend. Er rappelte sich auf, betätigte die Spülung und ging dann Richtung Bad, wo er sich den Mund ausspülte. Aus dem Spiegel blickte ihm sein besorgtes Antlitz entgegen. Um sich nicht mehr sehen zu müssen, wandte er den Blick ab. Kamenashi erblickte die Parfumflakons, die auf einem kleinen Regal standen, daneben Jins Körperlotionen und Cremes, Haargel und die Bürste. Wieder stiegen Tränen in ihm auf, doch er kämpfte den Impuls zu weinen tapfer nieder und verließ das Bad. Noch immer zitterte er, aber irgendwie konnte er es nicht abstellen. In seiner Jackentasche kramte er nach seinem Handy, wählte Uedas Nummer. „Ich bin bei Jin, kannst du bitte herkommen?“ Kazuya sprach leise, wunderte sich selbst darüber, wie schwach seine Stimme klang. „Seid doch mal leise, ich versteh Kame kaum.“ Sagte derweil Ueda zu irgendwem. Scheinbar war er schon bei Maru. „Warum soll ich denn vorbeikommen? Ist irgendwas nicht okay?“ Fragte Ueda nun. „Hm… es ist…“ Kame atmete tief durch. Er konnte die Tränen nicht zurückhalten. „Jin ist irgendwie krank… ich…“ dann brach seine Stimme weg und er bekam sie auch nicht mehr unter Kontrolle. Als er das leise Schluchzen am anderen Ende der Leitung vernahm, sagte Tatsuya: „Ich komme sofort.“ Es sah Kazuya nicht ähnlich zu weinen. Es musste irgendwas passiert sein. /Was bitte bedeutet: Jin sei irgendwie krank./ Ohne Junno, Koki und Yuichi eine Erklärung zu geben, stand er auf und kramte seine Sachen zusammen. „Ähm… hallo? Wo willst du denn hin?“ fragte Nakamaru verwirrt. „Kame hat angerufen. Er braucht irgendwie Hilfe, glaub ich.“ Murmelte Tatsuya. Yuichi nickte. Natürlich verstand er es aber nicht wirklich. ~~*~~ Abgehetzt kam Tatsuya schließlich bei Akanishis Wohnung an und fand den noch immer schluchzenden Kazuya vor. Aus den Wortfetzen versuchte er herauszufinden, was überhaupt loswar. „Er wacht einfach nicht auf…“ Noch immer war Kazuya total aufgelöst und Ueda konnte spüren, dass der Jüngere zitterte. Beruhigend strich er ihm über den Rücken, redete auf ihn ein. Dann beschloss er, dass sich Kamenashi nicht in Jins Wohnung beruhigen konnte und sie verließen kurz darauf gemeinsam das Appartement. „Lass uns in die Klinik fahren, vielleicht haben sie ja schon rausgefunden, was mit Jin nicht stimmt.“ Erklärte Ueda. Kazuya war froh, dass der Ältere da war. Tatsuya gab ihm immer das Gefühl, dass er wusste, was zu tun war und im Moment war er froh, dass er nicht tapfer sein musste. Dass Tatsuya es freiwillig übernahm. Ueda fragte sofort als sie im Krankenhaus ankamen, wo man Akanishi hingebracht hatte, erklärte, wer sie waren, kümmerte sich nebenbei noch im Kame, der wie verloren neben ihm stand. Schließlich erblickten sie einen Mitarbeiter von Johnnys Entertainment, der fast so eine Art Manager für KAT-TUN war. Er war quasi ihr Ansprechpartner, scheinbar hatte man ihn benachrichtigt. Er hieß Kasai und eben jener bat Kamenashi und Ueda nun in eine Wartezone, wo sie sich in Ruhe unterhalten konnten. „Man hat mich kurz zu ihm gelassen und mir dann die Lage erklärt. Scheinbar ist das, was Akanishi-kun im Schlafzustand hält, nicht auf ein körperliches Problem zurückzuführen. Die Ergebnisse der Blutanalyse stehen noch aus, allerdings haben sie Drogen auch fast ausgeschlossen, da sein Körper keinerlei Symptome aufweist, die bei Drogen auftreten.“ Kame starrte zu Boden, während Tatsuya aufmerksam zuhörte, ab und an nickte. „Wahrscheinlich ist es ein psychologisches Problem. Sie haben gesagt, dass wohl sein Unterbewusstsein quasi beschlossen hat, dass es so besser für ihn ist. Vielleicht hat es irgendwas zu verarbeiten. Weiß einer von euch vielleicht, ob irgendwas vorgefallen ist, das ihm solch einen Schock versetzt hat?“ Kasai sah nun zu Tatsuya, der leicht den Kopf schüttelte, dann zu Kazuya, der aber genauso ratlos war. „Er war nicht unglücklich… und hätte er so ein Problem gehabt, dann wäre er doch sicher zu mir gekommen, ich mein immerhin…“ murmelte Kame. /Immerhin bin ich sein Freund./ „Wann wird er wieder aufwachen? Kann man das irgendwie sagen?“ fragte Tatsuya nach. Doch Kasai schüttelte als Antwort leicht den Kopf. „Sie haben gesagt, dass wir ihn besuchen sollen, mit ihm reden. Wahrscheinlich bekommt er vieles um sich herum mit. Und vielleicht hilft es ihm, den Weg zurück zu uns zu finden.“ Ueda nickte. „Was wird das offizielle Statement sein?“ „Offiziell werden wir sagen, dass Akanishi-kun erschöpft ist und sich einfach eine Weile ausruht. Da ihr ja erst mal eine Pause habt, sollte es kein Problem sein. Ich werde auch gleich noch Taguchi-kun, Nakamaru-kun und Tanaka-kun benachrichtigen. Anschließend fahre ich zum Boss und erstatte ihm Bericht.“ Kame sah noch immer auf den Boden. Seine Hände hatte er auf seinen Oberschenkeln liegen. Ehe Kasai sie verließ, nannte er Tatsuya noch die Nummer des Zimmers in dem Jin lag. ~~*~~ „Weißt du… ich liebe ihn…“ ganz unvermittelt und ohne jegliche Vorwarnung gestand Kame Ueda dies. Sie saßen schon eine Weile schweigend am Bett von Akanishi, der noch immer schlief. Kazuya betrachtete ihn schon die ganze Zeit. „Ich weiß, es war kaum zu übersehen.“ Meinte Tatsuya schließlich. „Wirklich? Wir haben uns solche Mühe gegeben, damit es niemand weiß…“ „Nun ja… wir haben so viel Zeit miteinander verbracht und wer euch kennt, der kann es vielleicht schneller sehen.“ Versuchte Tatsuya sich zu rechtfertigen. „Was hat uns verraten?“ fragte Kame und blickte nun zum ersten Mal zu Tatsuya seit sie Jins Krankenzimmer betreten hatten. Ueda musste kurz nachdenken, dann antwortete er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen: „Kleinigkeiten. Was dich angeht, so war es einfach die Art, wie du mit ihm umgegangen bist. Als du ihm zum Beispiel nach dem Tanztraining liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen und hinters Ohr geklemmt hast, hab ich einfach gedacht, dass es anders mit euch ist. Bei jedem anderen hättest du vorher gefragt, ehe du ihn so berührst. Und bei Jin waren es die Blicke. Wie er dich bei deinem Solo beobachtet hat oder das glückliche Lächeln, wenn er einen Anruf von dir bekommen hat.“ Kame lächelte ebenfalls. Dann legte er seine Hand auf die von Jin und strich sanft über den Handrücken seines Freundes. „Warum lässt du mich allein Süßer?“ fragte er leise und Tatsuya kam nicht umhin das niedlich zu finden. „Vielleicht ist es meine Schuld…“ murmelte Kame und legte den Kopf schief. „Ich hab ihm oft mit meiner Eifersucht zugesetzt. Besonders, wenn er dich angetanzt hat, dann war ich danach immer ziemlich gemein zu ihm.“ ~~Rückblick~~ „Kame? Ist irgendwas?“ fragte Akanishi und nahm Kazuyas Hand, doch sein Freund entzog sich ihm. „Was soll denn sein?“ Kamenashi sah ihn nicht an. Statt dessen ging er einen Schritt schneller und vergrub seine Hände tief in seinen Jackentaschen. „Genau das!“ Jin war sauer, er verstand nicht, was los war. Sie schwiegen sich an und kamen schließlich an der Wohnung Kazuyas an. „Soll ich vielleicht besser gehen?“ Akanishi suchte Kamenashis Blick. „Geh doch! Geh zu ihm!“ raunte der Jüngere. „Was?“ Nun verstand Jin gar nichts mehr. „Wen meinst du?“ fügte er hinzu. „Ueda. Du scheinst ihn ja ziemlich geil zu finden, so wie du ihn anmachst.“ Erwiderte Kazuya und sah Jin nun in die Augen. „Bist du irgendwie blöd oder so?“ Noch immer standen sie im Flur vor Kamenashis Appartement. Jin hatte seine Hände rechts und links neben Kames Kopf abgestützt und fixierte ihn mit den Augen. „Bist du deswegen so? Weil du eifersüchtig bist? Dummkopf!“ Er lächelte leicht. „Naja ich bin doch nicht blind…“ „Du solltest am besten wissen, dass ich das nur für die Show mache. Ich liebe dich… und Tatsuya ist einfach nur ein guter Freund.“ „Es gefällt mir eben nicht, wenn mein Freund einem anderen so nah kommt!“ meinte Kamenashi nun. ~~Rückblick Ende~~ Wie oft hatten sie sich wegen solcher Kleinigkeiten gestritten. Oft hatte Jin ihn auch gebeten, dass sie es wenigstens den anderen von KAT-TUN sagten, doch genauso oft hatte Kamenashi gesagt, dass es doch keinen Unterschied machte. Im Moment würde er alles tun, damit Jin wieder aufwachte. „Jin…“ murmelte er leise. „Komm zurück… ich brauch dich doch…“ Kazuya hob die Hand seines Freundes an und küsste sanft den Handrücken. ~~*~~ Tage vergingen, doch an Jins Zustand änderte sich nichts. Er schlief in dem großen weißen Bett. Kame war jeden Tag bei ihm und man sah ihm deutlich an, wie sehr es an seinen Kräften zehrte, nicht zu wissen, ob der Mann, den er so sehr liebte, je wieder aufwachte. Die anderen Mitglieder von KAT-TUN kamen immer abwechselnd. Koki und Maru zogen ihre Beatbox-Rap-Nummer ab, mit der Begründung, dass Jin seine vertraute Umgebung um sich haben sollte. Allerdings war die Oberschwester anderer Meinung, da sie das Ganze eher als Krach und Störung für die anderen Patienten sah. Somit wurden die beiden von ihr rausgeworfen. Am Nachmittag kam Junno und brachte einen Strauß Blumen mit. Natürlich war ihm bewusst, dass Jin diese nicht sehen konnte, aber ihm war das unpersönliche, weiße Krankenzimmer ein Graus und er wollte so etwas Freundliches in den Raum bringen. Und immerhin war Kazuya ja die ganze Zeit da. „Darf ich dir eine Frage stellen? Du musst sie auch nicht beantworten, wenn es dir zu persönlich ist…“ begann Taguchi leise. Kazuya sah kurz auf. „Stell sie doch erst mal, dann sehen wir weiter.“ Er lächelte. Junno war einfach immer nett. Er machte sich immer Gedanken, dass er jemandem zu nahe trat. Kame verbrachte gern Zeit mit dem ruhigen Jungen. Und es beeindruckte ihn zutiefst, was für eine Wandlung dieser seit dem Beginn von KAT-TUN durchgemacht hatte. „Wie ist das mit dir und Jin eigentlich gekommen?“ fragte Junnosuke leise. Kamenashi sah ihn erstaunt an. Und ohne, dass er die Frage stellen musste, erklärte Taguchi weiter: „Ich hab mal gesehen, wie du ihn geküsst hast, aber ich dachte mir, dass es mich nichts angeht… daher hab ich nie was gesagt.“ Schüchtern blickte er zu Kame, der noch immer Akanishi ansah. „Hm… wie ist das gekommen?“ Kazuya grübelte, betrachtete dabei Jin. „Ich fand ihn immer niedlich, weswegen ich mich nie gegen Akame gewehrt habe, aber am Anfang war es nur Show. Wir nahmen es nicht besonders ernst, haben immer rumgealbert, selbst als Jin seine Freundin hatte. Sie hat ihn aber verlassen, weil sie gesagt hat, dass sie ihn nicht mit aller Welt teilen kann und so. Er war ziemlich geknickt. Und irgendwann ist es dann passiert. Ich mein… vielleicht war es am Anfang nur, weil wir beide einsam waren und jemanden haben wollten, dem man einfach nah sein kann. Ich mein das jetzt nicht nur körperlich, verstehst du?“ ~~Rückblick~~ „Warum hast du mich gern?“ Jin kuschelte sich in die Umarmung seines Freundes und legte seine Hände auf die von Kazuya, die auf seinem Bauch lagen. „Hä? Wieso willst du das jetzt wissen?“ Kazuya lachte leise. „Naja… ich bin eben neugierig.“ Erwiderte Akanishi. „Also… mal sehen… ich mag deinen Körper, aber vor allem deine liebe Art. Als ich dich kennen gelernt habe, dachte ich, dass du nicht besonders clever bist, aber mit der Zeit hab ich gemerkt, dass du eben einfach clever bist, ohne es jedem auf die Nase binden zu müssen. Und du hast so ne verdammt niedliche Art immer zu sagen, was du denkst.“ Von hinten kuschelte er sich näher an Jin und küsste ihn sanft auf den Nacken. „Und was ist mit dir?“ Nun war Kame auch neugierig. „Ich mag dich, weil du nicht nur mit mir Zeit verbringst, weil ich n hübsches Gesicht hab oder Mitglied in einer Popgruppe bin… ich liebe deine Ehrlichkeit, deine Stimme, deine sanften Hände.“ „Man muss dich ja ziemlich enttäuscht haben, wenn du so misstrauisch bist…“ nuschelte Kazuya leise. „Hm… ist ja auch egal… jetzt zählt nur, dass es vorbei ist, oder?“ Jin lehnte sich gegen Kazuya und schloss die Augen. ~~Rückblick Ende~~ Das war relativ zu Beginn ihrer Beziehung gewesen. Damals hatte ihm Jin diese ernste und verletzliche Seite nur selten gezeigt. „Weißt du Junno… Jin ist nicht so selbstsicher, wie es immer den Anschein hat. Ich sag nicht, dass er kein Selbstbewusstsein hat, aber er nimmt sich die Meinung anderer mehr zu Herzen als man denkt. Und ich glaube, er beneidet dich etwas, da es dir nie was auszumachen scheint. Manchmal macht er sich große Gedanken, weil er über dich gesagt hat, dass du langweilig bist, aber dir scheint es ja nicht viel zu bedeuten.“ Junno nickte. „Ich weiß ja, dass er mich mag. Dass er mich für langweilig hält, kommt nur davon, dass wir so unterschiedlich sind. Das heißt ja noch lang nicht, dass er was gegen mich hat.“ Als sich Kazuya an diesem Abend verabschiedete, Jin sanft küsste, flüsterte er: „Ich vermisse dich.“ ~~*~~ Kazuya sah auf die Uhr. Er war heute spät dran. Am Morgen musste er zu Hause sein, da es irgendeine Routineüberprüfung der Rohre gab und er die Verantwortlichen in seine Wohnung lassen musste. Daher hatte er sich ein Bento gekauft und war nun auf dem Weg ins Krankenhaus, wie jeden Tag seit Jin schlief. Als er vor dem Zimmer stand, in dem Jin lag, hörte er Stimmen. Wie angewurzelt blieb er stehen, versuchte herauszufinden, ob eine davon zu seinem Freund gehörte. /Was, wenn er aufgewacht ist und ich nicht da war?/ Mit zitternden Fingern umfasste er die Türklinke und drückte sie nach unten. Als er die Tür öffnete, blickten ihn Jins Verwandte an. Jin selbst lag noch immer schlafend da. Ein wenig enttäuscht, aber komischerweise auch erleichtert, trat Kazuya ein. Plötzlich fühlte er sich fehl am Platz. Fast so, als habe er keine Berechtigung um dort zu sein, jetzt da seine Familie da war. Erst als sich die anderen wieder verabschiedeten und er mit Jin allein war, setzte er sich an seinen Stammplatz. Er strich zärtlich durch Akanishis Haar, ordnete es ein wenig, spielte mit einer Strähne. „Ich vermisse dich… vermisst du mich denn kein bisschen?“ Was konnte Jin nur in seinen Träumen halten? „Ich vermisse es, dir in deine schönen Augen sehen zu können, mich mit dir zu unterhalten, dir zuzuhören, wenn du mir irgendwas erzählst… ich vermisse uns…“ Kazuya wurde traurig. Wie lange würde das dauern? Was, wenn Jin nun gar nicht mehr aufwachen würde? Wie sollte er ohne ihn klarkommen? Er fühlte, wie Tränen in ihm aufstiegen und schluckte hart. Er wollte nicht weinen, er wollte stark sein. Kamenashi stand auf und ging zum Fenster, um es zu öffnen. Eine leichte Brise wehte und irgendwie roch es nach Regen. „Ich liebe dich…“ nuschelte Kazuya leise. ~~Rückblick~~ „Gott… das war…“ Kazuya zog Jin fester in seine Arme. „… unglaublich gut!“ beendete Akanishi keuchend den Satz und kuschelte sich dann in die Umarmung. Er schwitzte und bekam seinen Atem kaum unter Kontrolle… Der eben erlebte Höhepunkt war einer der heftigsten, die er je erlebt hatte. Sie waren schon einen Monat zusammen und heute waren sie erstmals weiter gegangen. Beide hatten Bedenken, dass Sex mit einem Mann vielleicht nicht gut wäre, aber den Gegenbeweis hatten sie eben geliefert. Es war vollkommen und selbst jetzt nebeneinander zu liegen und dem Atem des Liebsten zu lauschen schien etwas Besonderes zu sein. Jin und Kazuya hatten ihre Hände miteinander verflochten und lagen eng aneinander geschmiegt in Kamenashis Bett. „Ich liebe dich so sehr…“ flüsterte Kame und hauchte Jin einen Kuss auf den Hals. Akanishi schnurrte und drückte die Hand von Kazuya als Antwort. Dann löste er sich, drehte sich umständlich um und sah Kamenashi in dessen wunderschöne Augen. Mit einer Hand fuhr er sanft über Kazuyas Wange. „Ich liebe dich auch!“ flüsterte er. Dann rutschte er etwas vor und küsste seinen Freund. ~~Rückblick Ende~~ Kazuya öffnete die Augen. Wenn er an ihr erstes Mal dachte, dann fiel ihm komischerweise immer als erstes ein, wie es danach war. Bei den Sexerfahrungen, die er vor Jin hatte, hatte er nie das Gefühl, dass er länger bei der Person bleiben wollte. Scheinbar hatte Jin das in ihm geändert. „Kazuya?“ Kamenashi schüttelte den Kopf. „Jetzt bild ich mir sogar schon ein, dass er mit mir redet.“ „Wo bin ich?“ Kamenashi fuhr herum. Jin war aufgewacht. Er saß auf dem Bett und rieb sich verschlafen über die Augen. Genauso sah er immer aus. Es war kein Unterschied zwischen dem Jin, der jeden Morgen aufwachte und dem, der über eine Woche geschlafen hatte. Kritisch sah sich Akanishi um, beäugte die Kanüle, die in seinem Arm steckte, durch die man ihn ernährt hatte. Kame sah ihn an, als wären Jin plötzlich grüne Antennen gewachsen. „Sag mir, dass ich nicht träume…“ meinte er. „Du träumst nicht!“ erklärte Jin. „Kannst du mir dann mal sagen, was genau ich hier mache und wie ich überhaupt hergekommen bin?“ Immer noch desorientiert sah sich Jin um, dann schlug er die Decke zurück und schwang die Beine über den Rand des Bettes um aufzustehen. „Geht es dir gut? Vielleicht solltest du nicht rumlaufen… zumindest nicht, bevor dich ein Arzt gesehen hat.“ Doch Jin ignorierte Kazuyas Protest und dieser grinste. Dank des Krankenhausnachthemds, das man Akanishi verpasst hatte, hatte er freie Sicht auf den Rücken und den festen Hintern seines Freundes. „Mir geht es gut, ich bin nur etwas hungrig…“ erklärte Jin dann. Er wollte eben Richtung Tür gehen, als diese aufging und der Rest von KAT-TUN dort stand. „Ich geh und hol irgendwen!“ erklärte Maru und machte auf dem Absatz kehrt. Kaum eine Minute später war Nakamaru samt Arzt und Oberschwester wieder da. Diese verfrachtete Jin zurück aufs Bett, der Arzt untersuchte ihn und stellte fest, dass Jin bei bester Gesundheit war. „Heißt das, ich kann nach Hause?“ fragte Akanishi ungeduldig. „Ja, auch wenn wir immer noch nicht wissen, was der Grund für Ihren einwöchigen Schlaf war. Scheinbar hat ihr Körper aber keinerlei Schaden genommen.“ ~~*~~ „Ich hab eine Woche geschlafen? Ihr macht euch über mich lustig, ne?“ Jin blickte seine Freunde misstrauisch an. Sie saßen zusammen in Kazuyas Wohnung und Junno und Tatsuya waren in der Küche und kochten etwas. Beide waren leicht gestresst, weil ständig ein hungriger Akanishi in die Küche kam, fragte, wann das Essen endlich fertig sei und in die Töpfe und Pfannen sah. „Ne Kame, vielleicht ist er dir schlafend doch lieber?“ witzelte Koki, als sich Jin gerade mal wieder neben Kazuya niederließ. „Nein… ist er nicht… immerhin hab ich ihn ziemlich vermisst.“ Kamenashi griff Akanishis Hand und drückte sie leicht. Glücklich darüber, dass er seinen Freund endlich wieder hatte, lächelte er. Er war so glücklich, dass er am liebsten geweint hätte. Jin blinzelte etwas überrascht. Er war es nicht gewöhnt, dass Kazuya vor allen anderen seine Nähe suchte. Nicht dass er sich beschweren würde, er hatte sich schon so oft gewünscht, dass sie es offizieller machten. Etwas kritisch legte er den Kopf schief, dann beugte er sich zu seinem Freund und fragte leise: „Bist du nicht der Meinung, dass wir etwas auffällig sind?“ Kazuya grinste. /Scheinbar sollte ich ihn auf den neuesten Stand bringen…/ Und wie aufs Stichwort erschien Junno in der Tür. „Ne, Koki… wie wäre es, wenn du mir beim Nachtisch hilfst. Ich will mein Obstdessert machen und du könntest entweder die Orangen aushöhlen oder Obst klein schneiden…“ Er lächelte. Wusste er doch, dass Koki diesen Nachtisch mochte. Und der sonst so küchenfaule Tanaka erhob sich sofort und tapste in die Küche. „Und Maru kann ja Ueda helfen, indem er schon mal den Reis auf die Schalen verteilt!“ fuhr Junno fort. Normalerweise übernahm er es selten, irgendwelche Aufgaben zu verteilen, aber so hatten Kame und Jin etwas Zeit für sich und Ueda und er mussten nicht alles allein machen. „Sie wissen es…“ murmelte Kazuya schließlich. „Was? Du hast es ihnen gesagt?“ Jin sah seinen Freund an, bemüht seine Stimme ruhig und leise zu halten, wusste er doch, wie hellhörig japanische Häuser waren. Einerseits hatte er sich genau das immer gewünscht… dass sie es den vier Jungs sagten, aber er hatte es sich anders vorgestellt. Er wollte, dass sie es zusammen entschieden… „Nicht wirklich… ich glaube sie wussten es schon immer. Wir waren auffälliger als wir immer dachten.“ Kazuya lächelte leicht. Dann rutschte er näher an Jin, der ohne es zu bemerken, mal wieder zu schmollen begonnen hatte. „Hey… nicht schmollen… ich dachte immer, dass du das willst? Und wir können es jetzt eh nicht mehr ändern.“ Jin nickte. ~~*~~ Die Anderen kamen schließlich wieder aus der Küche und als Jin ihnen in die Gesichter sah, wusste er, dass sie alles wussten. Es gefiel ihm nicht, dieses wissende Grinsen zu sehen. /Ihr glaubt also, dass ihr irgendwas wisst?/ Jin musste grinsen. Nakamaru und Ueda hatten eben alle Schalen auf den kleinen Tisch gestellt und Koki verteilte Einwegstäbchen, während Junno Gläser und Getränke auf einem Tablett hereintrug. Nachdem Ueda sein Tablett leergeräumt hatte, stand er sofort auf und wandte sich lächelnd an Junno. „Ich helf dir!“ meinte er und nahm ihm sofort die Flaschen ab, so dass Taguchi nur noch die Gläser auf seinem Tablett hatte. Schließlich saßen sie alle zusammen um den Tisch. Junnosuke schenkte allen ein. „Schatz?“ Kazuya blickte Akanishi fragend an. Auch die anderen von KAT-TUN sahen zu Jin, der immer noch grinste. Natürlich wussten sie, dass die beiden Anderen ein Paar waren, aber erstmals zeigten sie das so offensichtlich. Scheinbar musste man sich daran erst noch gewöhnen. Jin beugte sich zu Kazuya und küsste ihn. Er legte seine Arme um die schmale Taille Kamenashis und leckte ihm hungrig über die Lippen. Kazuya war sehr überrascht, aber er erwiderte den Kuss ohne zu überlegen. Viel zu sehr hatte er sich das alles gewünscht. Die rechte Hand des Jüngeren fuhr durch Jins Haar, kraulte seinen Nacken, als er den Mund leicht öffnete. Die Augen hatte er geschlossen. Jin hingegen hatte die Augen offen, blickte kurz zur Seite und erfasste die überraschten Mienen der Anderen. Langsam löste er sich von Kame. Junno starrte sie noch immer an, merkte dabei nicht, dass das Glas von Maru zu seiner Rechten längst voll war. Er hatte zwar schon einmal beobachtet, wie sich Jin und Kame küssten, aber das war anders, irgendwie weniger sexuell geladen. „Wenn wir euch allein lassen sollen, dann müsst ihr es nur sagen.“ Meinte Koki als er seine Sprache wieder gefunden hatte. Kazuya blinzelte etwas verwirrt. Es war einfach zu niedlich, wie alle zu ihnen sahen. Jin schien sich daran nicht zu stören, er lehnte sich an Kame und schmiegte sich an ihn. So als ob es das Normalste auf der Welt war. Dann schritt Maru zur Tat und ergriff seine hölzernen Einwegessstäbchen. Er brach sie in der Mitte auseinander. „Itadakimasu!“ sagte er strahlend und nahm seine Schale mit dem Reis in die andere Hand. Sofort begann er zu essen. „Hmmmm…“ murmelte Nakamaru genießerisch. „Du tust ja gerade so, als wäre es eine besonders große Leistung Reis gekocht zu haben.“ Schmunzelte Taguchi nun leise, während sich ein leichter Rotschimmer auf sein Gesicht legte. „Für Maru ist das ne große Leistung!“ erklärte Koki, wofür er sich sofort einen Schlag gegen den Hinterkopf einfing. „Au… sei doch nicht immer so fies.“ Murmelte Koki und grinste. „Wer ist denn hier fies? Du hast immerhin gerade meinen Kochkünste in Frage gestellt. Und immerhin isst du oft genug bei mir… also kann es so schlimm gar nicht sein.“ /Wie ein altes Ehepaar!/ dachte sich Taguchi und nahm nun auch seine Stäbchen, um zu essen Er aß wie immer relativ schnell. Auf der anderen Seite des Tisches hatten sich nun auch Jin und Kazuya etwas von einander gelöst und wandten sich ihrem Essen zu. Akanishi aß total gierig, er wirkte wie jemand, der dem Hungertod nahe war. Ueda grinste, als er Kazuyas besorgten Gesichtsausdruck sah, leicht. In Rekordgeschwindigkeit war Jins Schale zur Hälfte leer. Dann wandte er sich dem restlichen Essen zu. Er nahm sich von dem Gemüse und dem Fleisch, schnappte sich dann die Mayonnaise und kleckste sie in einem Smilymuster auf sein Essen. Kamenashi lächelte. Er liebte es, wenn Jin so albern war. Aber er konnte auch sehen, dass zumindest Junno Akanishi einen Blick der Marke „Ähm… okay… was auch immer?“ zuwarf. Sie aßen alles auf, was da war und unterhielten sich nebenbei. Nach einiger Weile erhob sich Taguchi und ging wieder in die Küche. Er sah in den Kühlschrank und stellte fest, dass sein Nachtisch, den er vorher mit Koki gemeinsam zubereitet hatte, fertig war. Er packte die sechs Orangen, in denen das Obstdessert war auf ein Tablett und machte sich auf den Rückweg. „Wenn ich es euch doch sage! Soooooo groß!“ Koki schien gerade irgendwas witziges zu erzählen, denn er hatte die Arme ausgebreitet um seine Worte zu unterstützen und die anderen blickten ihn grinsend an. „Grinst nicht… ist so!“ Tanaka nickte wild. „Jaja…“ murmelte Ueda und sah dann zu Junno, der etwas verloren mit seinem Tablett in der Tür stand. „Brauchst du Hilfe?“ fragte er und wollte schon aufstehen um Taguchi irgendwas abzunehmen, als der Andere entgegnete: „Nein, ist schon okay.“ Das Dessert wurde verteilt und Koki vergaß sofort seine Erzählung. Er schnappte sich einen Löffel und begann die süße Leckerei zu verzehren. Koki wirkte zwar meist nicht so, aber er liebte Süßes. Kazuya gähnte hinter vorgehaltener Hand. Dieser Tag hatte ihn ziemlich fertig gemacht und eigentlich wollte er nur noch schlafen, Jin im Arm halten und es genießen, dass er seinen Liebsten wieder bei sich hatte. Ueda sah auf die Uhr. Auch Taguchi hatte das Gähnen als Zeichen gesehen, dass sie langsam gehen sollten. „Wir sollten uns langsam auf den Weg machen.“ Meinte Taguchi und Tatsuya nickte unterstützend. „Oder sollen wir euch noch beim Aufräumen helfen?“ fügte der Ältere hinzu mit einem skeptischen Blick auf das Geschirr. „Nein, ich mach das morgen…“ erwiderte Kame und lächelte dankbar. Auch Maru und Koki rappelten sich auf und anders als Tatsuya oder Junno, waren sie relativ erleichtert, dass Kazuya sie nicht zum Helfen heranzitierte. Nach einer relativ langen Verabschiedung, waren Kame und Jin allein in der Wohnung. Kazuya begann die Schalen zusammen zu stellen und auf ein Tablett zu stellen. Dann machte er sich daran, die Gläser ebenfalls auf das Tablett zu stellen. Plötzlich schlossen sich zwei Arme um seinen schlanken Körper. „Hast du nicht gesagt, dass du das morgen machen willst?“ flüsterte Jin mit sanfter Stimme in Kazuyas Ohr, was dazu führte, dass dieser leicht erzitterte. Er schloss die Augen, um sich zu beruhigen, do die warmen Lippen, die seinen Hals küssten, halfen ihm nicht im Geringsten. Kazuya hatte längst aufgehört ans Aufräumen zu denken, seine eigenen Hände lagen auf denen von Akanishi, streichelten diese sanft und er lehnte sich an seinem Freund, der hinter ihm kniete. Als Jin über die Stelle hinter seinem Ohrläppchen leckte, schließlich an dem Ohrläppchen knabberte, konnte Kamenashi ein wohliges Aufseufzen nicht mehr unterdrücken. „Lass uns ins Bett gehen.“ Murmelte Akanishi schließlich und Kazuya wehrte sich nicht. Beide standen auf und gingen ins Schlafzimmer des Jüngeren. Erneut musste Kame gähnen. Er war einfach müde. Jin ging auf ihn zu und strich ihm sanft mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand über die Wange. „Du bist müde.“ Stellte er fest. Kame nickte und lächelte sein süßes, entschuldigendes Lächeln. Dann begann er sich auszuziehen und nur wenige Augenblicke später trug er seinen hellblauen Pyjama, der ihm ein Stück zu groß war. Jin hingegen trug sein T-shirt und seine Shorts. Er schlüpfte neben Kame unter die Bettdecke und schmiegte sich wieder an seinen Freund. Kazuya genoss es. Er strich Akanishi sanft durchs Haar, während dieser seinen Kopf auf seiner Brust liegen hatte. „Ich hab Angst.“ Murmelte Kazuya und hörte plötzlich auf damit über Jins Kopf zu streichen. „Hm?“ Akanishi sah fragend zu seinem Freund hoch. Fast schon schmollend, weil dieser ihm die zärtlichen Streicheleinheiten entzog. „Was meinst du?“ fügte er hinzu. „Davor, dass du einschläfst und mich wieder allein lässt.“ Nuschelte Kazuya schließlich und hauchte Jin einen Kuss auf die Haare. Jin erwiderte nichts. Er richtete sich auf und rutschte nach oben, um Kame in die Augen sehen zu können. „Ich lass dich nicht allein.“ Flüsterte er dann und lächelte liebevoll. Kazuya reckte sich etwas und küsste die weichen Lippen, die nicht weit von seinen eigenen entfernt waren. Nachdem er sich gelöst hatte, meinte er schließlich: „Du hast das letzte Mal für ne ganze Woche geschlafen… was, wenn das wieder passiert?“ „Mein Kazuya…“ Jin umarmte seinen Freund. Es rührte ihn, dass Kame so was sagte. Wie oft hatte er ihm vorgehalten, dass er zu kalt war. ~~Rückblick~~ „Sag mal, willst du mich eigentlich immer falsch verstehen?“ Jin war auf hundertachtzig. „Jin… ich will es ihnen ja auch irgendwann sagen, aber nicht jetzt. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt.“ „Nicht der richtige Zeitpunkt?“ Jin funkelte seinen Freund wütend an. „Das sagst du immer… ich glaube es gibt gar keinen richtigen Zeitpunkt!“ setzte er nach. Kazuya ging auf Jin zu, fast als wäre dieser ein wildes Tier, das man einfangen wollte. „Hör zu…“ Kamenashi nahm Akanishis Hand, doch Jin löste sich und schlug die Hand beiseite. „Komm mir nicht so. Du weißt, wie sehr ich es hasse, wenn du mich dauernd bevormundest.“ Langsam verlor auch Kame seine Geduld. Scheinbar wollte ihm Jin nicht zuhören. Wie so oft führten sie eine Diskussion über ihre Beziehung und wann sie es den anderen sagen sollten. Jin wollte es wenigstens ihren guten Freunden so schnell wie möglich sagen, doch Kazuya war skeptisch. Er hatte Angst, dass ein Paar in der Gruppe, die Harmonie, um die sie ständig kämpften, zerstörte. Darum, dass die anderen nicht verstehen würden, wie ein Mann einen anderen Mann lieben kann. Er wollte etwas abwarten. Das hieß ja noch lange nicht, dass er es ihnen nie sagen wollte. „Oder liebst du mich einfach nicht genug? Ist es nicht ernst genug?“ Jins Stimme zitterte verdächtig und Kazuya blicke ihn ernst an. „Spinnst du? Natürlich liebe ich dich, aber ich mach mir eben so meine Sorgen um die Reaktionen der Anderen. Und wir dürfen nicht so egoistisch sein und unser Wohl über das der Gruppe stellen.“ Murmelte Kamenashi. „Egoistisch? Es ist für dich egoistisch, glücklich sein zu wollen? Außerdem red ich doch nicht davon, dass wir ständig vor ihnen rumturteln! Ich will nur nicht ständig lügen müssen. Und du bist doch sonst der, der was gegen Lügen hat. Würdest du es toll finden, wenn man dich die ganze Zeit anlügen würde?“ Jin bemühte sich darum nichts gemeines zu sagen, aber er begann schon sich schlecht zu fühlen. „Zumal mir langsam auch die Ausreden bei Pi ausgehen.“ Das entsprach der Wahrheit. Yamashita fragte ihn schon ne ganze Weile aus. Das alles nur, weil er seit er mit Kazuya zusammen war nicht mehr so viel flirtete, wenn er gemeinsam mit Freunden ausging, Einladungen zu Dates ausschlug und ähnliches. „Gedulde dich noch ein wenig, bitte…“ flüsterte Kazuya. Wenn Jin ihn so ansah, wie jetzt, dann fiel es ihm schwer ihm zu widersprechen. „Ich hab ja keine andere Wahl, oder?“ Jin seufzte theatralisch, dann nahm er sich seine Jacke, die über einem Stuhl hing. „Ich geh heim.“ Erklärte er, als er Kazuyas fragenden Blick sah, ehe er sich umdrehte und Richtung Tür ging „Wir sehen uns morgen!“ ~~Rückblick Ende~~ „Es tut mir so leid…“ nuschelte Jin, während er sich auf Kazuya setzte und sich zu ihm vorbeugte. Mit beiden Händen umfasste er das hübsche Gesicht Kamenashis und senkte seine Lippen auf die seines Freundes. Immer wieder setzte er ihm kleine Küsse auf die Lippen, zwischen denen er beteuerte, dass es ihm unheimlich leid tat. Ohne, dass Kazuya es bemerkte, wanderten die kleinen Küsse von seinen Lippen über seinen Mundwinkel, seine Wangen hin zum Hals. Kazuya seufzte auf. „Schatz? Ich bin müde…“ Jin verstand die Anspielung Kazuyas und nickte, dann stieg er von ihm runter und legte sich wieder neben ihn. Sanft strich er dem Jüngeren über die Wange, kuschelte sich dann wieder an ihn. Kame schloss die Augen, öffnete sie aber kurz darauf wieder, was ihm sichtlich schwer fiel. „Sie haben gesagt, dass sie nicht wissen, warum du nicht aufgewacht bist. Dass es wahrscheinlich etwas psychisches ist und dich wohl etwas belastet, dass du nicht aufwachen willst, damit du dich nicht damit auseinander setzen musst.“ Murmelte Kazuya. Er wusste nicht, ob es clever war, Jin danach zu fragen, andererseits wollte er ihm ja nur helfen. „Bitte?“ Jin verstand nicht. „Naja… dein Unterbewusstsein hat wohl versucht vor irgendwas zu fliehen.“ Versuchte Kame zu erklären, aber es fiel ihm schwer, da er die genaue Erklärung, die ihnen ein Arzt gegeben hatte, nicht verstanden hatte. „Ist das mit uns vielleicht der Grund, warum es dir so schlecht ging?“ fragte er leise weiter. „Mach dich nicht lächerlich… es hat mich zwar gestresst, dass wir es geheim halten mussten und so, aber ich glaub nicht, dass das der Grund dafür ist. Eigentlich kann ich mir das alles gar nicht erklären. Ich bin nicht unglücklich. Ich tu genau das, was ich tun will, hab nen lieben Freund und so. Warum sollte ich aus diesem Leben fliehen wollen?“ Jin blickte nachdenklich zu Kazuya. Fast als erwarte er von ihm eine Antwort, wobei ihm natürlich bewusst war, dass Kazuya ihm die nicht geben konnte. Nach einer kurzen Zeit in der beide schwiegen, murmelte Kazuya aufgrund seiner Müdigkeit schließlich: „Lass uns schlafen.“ Jin nickte. Nun legten sie sich so hin, dass sie einander ansahen, hielten Händchen und schauten einander einfach an. Kazuya war furchtbar müde, aber er öffnete die Augen immer wieder. „Schatz… Schlaf ruhig… ich verspreche dir, dass wir uns morgen wieder sehen…“ grinste Jin ihn an. Und irgendwann war Kame einfach zu müde um seine Augen noch mal zu öffnen. ~~*~~ Kazuya wachte früh am Morgen vor Jin auf. Nachdenklich betrachtete er seinen schlafenden Freund, der ruhig neben ihm lag. Es machte Kamenashi ganz unruhig ihm beim Schlafen zusehen zu müssen. Vielleicht, weil er eine Woche nichts anderes getan hatte. Um seine innere Rastlosigkeit zu bekämpfen beschloss Kazuya aufzustehen und ein wenig joggen zu gehen. Es würde ihm gut tun mal wieder was für seine Fitness zu tun. Also stand er auf, zog sich einen grauen Jogginganzug an, schnappte sich seinen MP3-Player und verließ dann seine Wohnung, nachdem er in seine weißen Laufschuhe geschlüpft war. Wie so oft lief er erst einmal eine Runde um den Häuserblock, ehe er sich auf den Weg in einen kleinen Park machte. In der Grünanlage waren auch schon einige andere Sportler unterwegs. Einige joggten, andere betrieben Taichi (oder so was in der Art), wieder andere fuhren Rad oder gingen spazieren. Für die Uhrzeit waren es definitiv zu viele Leute. Allerdings verstand Kame warum. Zum einen waren die meisten sicher berufstätig und würden im Laufe des Tages keine Zeit für Sport haben und zum Anderen waren die Temperaturen morgens am erträglichsten. Ihn störten die anderen Sportler nicht, auch wenn er sich nicht besonders auf sie konzentrierte. Er lief, versuchte zu vergessen, dass Jin vielleicht wieder schlafen würde, wenn er heimkam. Nach einer Weile rann ihm der Schweiß ungehindert übers Gesicht und seine Seite schmerzte. Erschöpft blieb Kazuya stehen und keuchte. Er versuchte mit hastigen Atemzügen mehr Luft in seine Lungen zu pumpen, ärgerte sich innerlich darüber, dass er falsch geatmet hatte. /Scheinbar kann ich gar nichts mehr ab./ Da Kamenashi kein Geld mitgenommen hatte, nicht mal sein Handy dabei hatte, blickte er sich nach einem Wasserspender um. Wie in den meisten japanischen Grünanlagen, gab es auch in dieser einen und so steuerte er zielstrebig darauf zu. Er drückte auf den Knopf und senkte seine Lippen zu dem Wasserstrahl, der aus dem Wasserhahn kam. So über das steinerne Becken gelehnt, trank er. Er bemerkte erst jetzt, wie ausgelaugt er wirklich war. Sein Anzug war nass und klebte an seinem schlanken Körper. Sobald er zu Hause war, würde er erst mal eine Dusche brauchen. Ein leichter Wind kühlte seine erhitzte Haut und nachdem sein Durst gelöscht war, beschloss er nach Hause zu gehen. In einem leichten Laufschritt machte er sich auf den Heimweg. /Ob Jin noch schläft?/ Kazuya fühlte, wie die Nervosität in ihm aufstieg als er den Türknauf seiner Eingangstür umfasste und leicht drehte. Er öffnete die Tür und vernahm Jin Stimme. Erleichtert atmete der Jüngere auf. Jins Fluchen zufolge lief wohl irgendwas nicht so, wie es Akanishi gern gehabt hätte und Kame konnte sich das schmollende Gesicht seines Freundes bildhaft vorstellen. „Tada Ima!“ (Ich bin zurück!) rief Kamenashi leise. Jin streckte den Kopf aus der Küche und erwiderte: „O kaeri!“ (Ist die Erwiderung auf „Tada Ima.“ Und man kann es vielleicht mit „willkommen zurück“ übersetzen.) Kazuya zog sich die Schuhe aus und schlenderte dann in die Küche zu seinem Freund. „Was machst du?“ fragte er und versuchte sich ein Bild über die Pläne Akanishis zu machen. „Ich hab versucht Frühstück zu machen…“ nuschelte Jin und ließ ebenfalls seinen Blick über das Chaos streifen, das er angerichtet hatte. Irgendwie war die Küche nicht sein Ort. Scheinbar hatten sich sämtliche Küchengeräte und Messer gegen ihn verschworen, denn egal, was er vorhatte, es misslang ihm immer. Kame musste grinsen. Es war einfach niedlich, wie Jin vor sich hinschmollte und die Kücheneinrichtung missmutig begutachtete. Fast so als wäre alles in dem Raum sein Feind. Dann wandte sich Akanishi an ihn und fragte: „Wo warst du eigentlich?“ Kame zeigte auf seine Sportklamotten und erwiderte grinsend: „Joggen, ich konnte nicht mehr schlafen.“ Jin nickte. „Du hättest mir wenigstens ne Nachricht dalassen können…“ Und da war es wieder. Das Schmollen, gepaart mit einem unwiderstehlichen Bambiblick. „Entschuldige… ich dachte, du würdest noch schlafen, wenn ich wiederkomme…“ murmelte Kame und schloss Jin in die Arme. Zunächst genoss Akanishi die sanfte Berührung, doch schließlich rümpfte er die Nase und schob Kamenashi von sich. „Geh duschen! Ich versuch in der Zwischenzeit was essbares zu finden.“ Jin nickte entschlossen. Er war noch nie vor einer Herausforderung davongelaufen, auch nicht, wenn diese Herausforderung den Namen „Küche“ trug. Kamenashi lächelte. „Willst du mir damit sagen, dass dich mein männlicher Schweißgeruch stört?“ fragte er und zwinkerte. Akanishi, immer noch in Gedanken versunken, blickte ihn fragend an: „Männlich? Tut mir leid, Schatz, aber ohne gefällst du mir viel besser…“ Dann schlug er ihm leicht auf den Hintern und fügte grinsend hinzu: „Ab unter die Dusche!“ Kazuya verließ die Küche lachend. Es war wieder alles wie früher, sie konnten rumalbern und sich einfach gut miteinander fühlen. Als er sich im Bad auszog und seine Sportklamotten in den Wäschebehälter stopfte, hörte er ein klirrendes Geräusch aus der Küche, gefolgt von weiteren Flüchen. Schulterzuckend trat Kamenashi unter die Dusche. Er würde demnächst wohl neue Gläser brauchen. Aber Scherben brachten ja bekanntlich Glück, somit konnte er sich nicht beschweren. Nachdem er frisch geduscht war, zog er sich eine bequeme schwarze Stoffhose und ein weißes Hemd an, ehe er wieder in die Küche ging. Seine feuchten Haare hingen ihm wirr ins Gesicht. Jin seufzte. Er hatte es zwar geschafft, Frühstück zu machen, allerdings war er nun fertig mit den Nerven. Kame betrachtete den liebevoll gedeckten Tisch von der Küche aus und lächelte. Als Jin zu ihm kam, legte er ihm einen Arm um die Hüfte und zog ihn an sich. „Danke.“ Flüsterte er. „Schon gut… wie oft hast du das für mich gemacht?“ erwiderte Akanishi und schmiegte sich an Kamenashi, genoss die Nähe. Sie betraten das Wohnzimmer und ließen sich am Tisch nieder. Im Hintergrund lief das Radio. Kazuya nahm sich was von dem Omelett, das für Jins Verhältnisse sogar sehr gelungen aussah. Er teilte sich ein kleines Stück mit seinen schwarzen Stäbchen ab, als ihm diese plötzlich von seinem Freund abgenommen wurden. Fragend blinzelte der Jüngere Akanishi an. „Sag Aaaah!“ erklärte Jin und hielt Kazuya das Stück Ei hin. Folgsam öffnete Kamenashi den Mund und ließ sich von seinem Freund füttern. Es schmeckte auch erstaunlich gut und Kame musste grinsen. „Warum grinst du so?“ Jin beäugte seinen Freund misstrauisch. „Es schmeckt einfach überraschend gut.“ Erwiderte Kamenashi und zwinkerte. Jin wollte erst beleidigt sein und schmollen, doch diesem Zwinkern konnte er nichts entgegen setzen. So sehr er sich seiner eigenen Wirkung auf Kazuya auch bewusst war, so sehr wusste er, dass dieser ihn mit diesem Zwinkern immer dranbekam. Es machte einfach diesen unwiderstehlichen Charme Kamenashis aus. Manchmal, wenn Jin ältere Aufnahmen von ihnen sah, dann sah er, dass Kame schon immer so war. Selbst als er noch 15 und unschuldig war, hatte er es schon drauf, einen mit dem Zwinkern zum Schmelzen zu bekommen. Daran hatte sich nichts geändert. „Ich nehm das jetzt einfach mal als Kompliment hin… und gewöhn dich bloß nicht dran, ich werd dir nicht so oft was kochen.“ Damit teilte er sich selbst ein Stück von Kamenashis Omelett ab und probierte. „Und was ist mit mir?“ fragte nun der Jüngere und versuchte beleidigt zu gucken. „Entschuldige…“ murmelte Jin, nahm erneut etwas auf die Stäbchen und hielt sie seinem Freund hin. Hingebungsvoll widmete er sich der Aufgabe, Kame zu füttern, bis dessen Teller schließlich leer war. Da zur selben Zeit auch Kazuyas Telefon klingelte und dieser sofort aufsprang um den Anruf entgegen zu nehmen, beschäftigte sich Jin damit, eine Scheibe Toast mit Erdbeermarmelade zu bestreichen. Nebenbei nippte er an seinem Kaffee und beobachtete Kamenashi, der fröhlich mit irgendwem telefonierte. „Sekunde… ich frag ihn mal…“ Kamenashi hielt nun den Hörer seines Telefons zu und wandte sich an Jin. „Hast du Lust was mit den anderen zu machen?“ Jin schüttelte den Kopf. „Sag ihnen, dass ich mich lieber noch etwas ausruhen will…“ erklärte Jin und Kamenashi nickte verstehend. Er sagte der Person am anderen Ende der Leitung Bescheid, verabschiedete sich, nachdem er sich entschuldigt und gleichzeitig bedankt hatte und legte auf. Dann kam er wieder zu Akanishi und ließ sich neben ihm nieder. „Jin?“ Fest sah Kazuya seinem Freund in die Augen? „Geht es dir nicht gut?“ In seiner Stimme lag echte Besorgnis. Normalerweise war Jin der Erste, der was mit seinen Freunden unternehmen wollte. Akanishi schüttelte den Kopf, beugte sich dann zu Kame rüber und erklärte leise lächelnd: „Mir geht es bestens… ich will eben nur lieber mit dir allein sein. Immerhin musste ich eine ganze Woche ohne dich auskommen…“ Dann berührten sich ihre Lippen. Ende Jaja… einige glauben vielleicht die Story ist nicht fertig und wahrscheinlich haben sie auch recht. Aber ich kann nun mal keine Lemons schreiben und muss ja auch nicht immer sein. Es sollte einfach nur ne niedliche kleine Story sein. Mit Akame… und mit Gefühlen wie Eifersucht, Liebe… Kam davon was an? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)