Dead Society - Nebensequenzen von Gepo (Die kleine Verarsche zwischendurch (Outtakes ^.^)) ================================================================================ Kapitel 29: Urlaub - die Zweite ------------------------------- So, hier ist das Gegenstück zum ersten Teil von "Urlaub" - feuerregen's Sicht. Es war ihr Geburtstagswunsch ^.^ _________________________________________________________________________________ „Seto!“, quietschte es am anderen Ende der Leitung. War ja klar. Wer sonst? Wer rief sonst um sieben Uhr morgens an? Seufzend nahm Seto ihren Becher Kaffee auf ex. Sie würde es wahrscheinlich brauchen. Was hatte ihren Flummi jetzt bloß wieder so high gemacht? „Das wirst du nie glauben!“ „Versuch’s...“, murmelte sie nur und rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Seto Kaiba sitzt in meiner Tankstelle!“, quietschte es weiter. „Hu.“, Seto verdrehte die Augen, „Hündchen, du solltest mehr schlafen. Die Hallus bekommen dir nicht.“ „Das ist mein Ernst, verdammt! Glaub mir doch!“ „Ganz sicher.“, Seto gähnte und sah noch einmal auf ihre Uhr. Wurde sie hier wirklich morgens um sieben wegen irgendeines Tagtraumes angerufen? Es konnte nicht wahr sein... Dafür würde Hündchen definitiv heute Abend kein Gespräch mehr kriegen. „Hier, hör doch!“, irgendwelche Stimmen – männlich, zweifellos – im Hintergrund, „Hörst du? Das ist Seto, der da spricht!“ „Wenn er anwesend ist und sprechen kann, gib‘ ihn mir doch.“, meinte Seto, auf deren Lippen sich langsam ein Lächeln schlich. Japaner in Düren? Hatten die die Straßenkarte von Europa auf dem Kopf liegend abgefahren? „Ich soll ihn ans Telefon holen?“, Hündchens Stimme zitterte leicht, „Äh... äh... Hilfe, er guckt mich an.“, die Typen waren doch nicht gefährlich, oder? Setos Griff um ihr Handy festigte sich. „Kaiba.“, meldete sich eine dunkle, tiefe Stimme am anderen Ende, die ihr Gänsehaut über den ganzen Körper jagte. „Uh... sie haben eine echt klasse Stimme. Sie sprechen doch deutsch, oder?“, sie schüttete sich vorsichtshalber noch einen Becher Kaffee ein. Sie würde ihn wahrscheinlich brauchen. „Ja, die Sprache beherrsche ich.“, kam es mit einem leichten Akzent, „In welcher Beziehung stehen sie zu der jungen Frau vor mir?“ „Oh, sie ist mein Haustier.“, hm... das klang doch etwas arg krank, oder? „Nein, keine Sorge, wir sind Freundinnen. Ich nenne sie nur Hündchen. Sie ist ein Fan von Katsuya.“ „Welchem... Katsuya?“, das Amüsement löste sich langsam aus der Stimme ihres Gegenübers. Langweilte sie ihn? „Dem Freund von Seto Kaiba. Habe ich das richtig verstanden, dass sie auch Kaiba heißen?“, mal gucken, was sie so für Infos aus diesem Japaner kriegen konnte. Anscheinend sah er ihrem Idol ja sogar ähnlich, wenn Hündchen ihn als der personifizierten Seto Kaiba betrachtete. Ein Schlucken. Das konnte sie sogar durch das Telefon hören. „Woher wissen sie, dass ich einen Freund namens Katsuya habe?“ Wow... halt. Der Typ hieß Seto Kaiba, sah aus wie er und hatte einen Freund namens Katsuya, der aussah wie der echte... das war ein bisschen viel Zufall, oder? Ne, Hündchen spielte wahrscheinlich irgendeinen Scherz, weil ein cooler Japaner bei ihr vorbeigeschaut hatte. Und der machte mit. Also sollte sie das auch mal eine Runde. Der Typ spielte seine Rolle auf jeden Fall echt cool. Und diese Stimme... „Das ist nicht allgemein bekannt.“, meinte Seto mit einem fetten Lächeln auf den Lippen, „Aber viele vermuten es. Es gibt tausende von Geschichten, wie sie beide wohl zusammen gekommen sind. Und Bilder. Ich habe selbst ein paar von ihnen beiden gezeichnet.“ „Bilder...“, die Person am anderen Ende atmete tief durch, „Sind sie veröffentlicht?“ „Klar, im Internet.“, Seto erhob sich und raste zu ihrem PC in Vorahnung, „Auf Animexx.“ „Adresse?“ Sie gab ihm die eines ihrer letzten Bilder durch und einen Moment lang herrschte Stille. „Noch da?“ „Ja.“, die Stimme war kalt – richtig Seto-kalt, „Ich überprüfe gerade die Adresse.“ „Okay.“, sie setzte sich auf den nächsten bequemen Platz und lehnte sich zurück. Wie lange wollten die da drüben dieses Spiel eigentlich treiben? Irgendwann musste sie auch mal zur Schule. „Sh-“, die andere Person unterbrach sich selbst, „Das ist eine Verletzung meiner Privatsphäre!“ „Es ist Kunst.“, dieser Japaner war echt cool. Sie sollte ihn nach seiner Adresse fragen. „Und ihr seid beide gerade zusammen unterwegs?“ „Was willst du?“, zischte der Mann am anderen Ende. „Für weitere Infos?“, Schweigen – anscheinend ein Ja, „Einen Beweis, dass ihr die seid, für die ihr euch ausgebt. Schick mir ein Bild. Mein PC ist gerade an.“ Es klickte noch während sie sprach. „Welche Adresse?“, fragte er. Cool, der Typ fragte von selbst nach ihrer Adresse! Sie sagte ihm schnell ihre Handynummer und Mailadresse. Ob der wohl wirklich sofort etwas sandte? Sie lockte sich in ihr Postfach – krass, da war wirklich eine Mail mit Anlage – und sah nach, was er gesandt hatte. Ihr Unterkiefer machte beinahe Bekanntschaft mit dem Tisch. Scheiße. Jetzt nicht echt, oder? Das sah ja wirklich voll nach Katsuya aus! „Ah- ah- wow... hammer!“, sie räusperte sich, „Okay, gut, der sieht Katsuya ziemlich ähnlich, das gebe ich zu. Aber wenn sie nicht wie Seto Kaiba aussehen, glaube ich ihnen das Ganze nicht.“ „Was meinst du, wie viel deine Informationen wert sind?“, die Stimme des anderen führte eine Drohung im Unterton. Das klang verdammt nach Seto Kaiba. Sie warf ihrem Handy einen entsetzten Blick zu. Sie hielt es nicht ehrlich gerade für möglich, dass irgendwelche Mangacharaktere in der Realität herum rannten, oder? Wahrscheinlich schlief sie noch. Vielleicht sollte sie noch einen Becher Kaffee nehmen. „Okay... Seto Kaiba, ja? Ich möchte ein Bild von ihnen. Ich schwöre, ich werde nicht Böses damit anstellen. Sie kriegen auch alles, was ich weiß.“, wenn schon ein Traum, dann auch ausnutzen. „Ich werde darüber nachdenken.“ Hieß nein. Mal schauen, was er nach den Infos sagen würde. „Wir werden es sehen. Es gibt hier einen Manga namens Yu-Gi-Oh. Da geht es um einen Jungen namens Yugi, der ein Puzzle aus Ägypten zusammensetzt und damit die Seele, die darin wohnt, freisetzt. Diese Seele ist Yami, der König der Spiele, der früher Pharao von Ägypten war und sich selbst im Puzzle versiegelte, um die Welt zu retten.“, die Person am anderen Ende schnaubte, „Ein brünetter, gut aussehender Typ mit blauen Augen, der eine Firma namens Kaiba Coorperation führt, dessen Lieblingsspielkarte der weiße Drache mit eiskaltem Blick ist und der Seto Kaiba heißt, ist zu Beginn Yugis Feind, weil er die Karte von dessen Großvater haben will. Später werden die beiden allerdings Freunde, auch wenn Seto nie die Sache mit der Seele aus Ägypten glaubt und meint, Yugi sei multipel.“ „Anscheinend ein Plakiat. Welche Firma hat diesen Schund veröffentlicht?“, unterbrach der andere sie. „Shonen Jump. Hier in Deutschland Carlsen Comics.“, ein gemurmelte Zustimmung, dann Stille, „Katsuya ist der beste Freund von Yugi in dieser Geschichte. Er hasst Seto und hat Angst vor ihm. Er fordert den anderen immer wieder zum Duell, obwohl er um Längen schlechter ist. Aber in praktisch jeder Notsituation wird er von Seto gerettet. Nur am Anfang sendet Seto einmal einen Massenmörder hinter Katsuya, Yugi und Co her. Ach ja, und drei Serienkiller. Und bringt sie auf den elektrischen Stuhl. Und in einen abgeschlossen Raum, wo Steinblöcke runterkrachen. Und noch ein paar solche Sachen. Droht damit sich umzubringen und so einen Kram. Bissel krank. Aber später wird er etwas ruhiger.“ Ein tiefes Schlucken. „War das so bei euch?“, fragte Seto einfach mal. War ja eh nur ein Spiel. Shit, es war schon fast halb acht. „Nein. Katsuya ist zehn Jahre jünger. Ich bin Lehrer an seiner Schule.“, murmelte die andere Stimme. „Echt? Wie in DS?“, hatte der coole Japaner die Story auch gelesen? „DS?“ Ach ja, sie spielten ja noch. Blödmann. „Dead Society von Gepo. Da ist Seto noch kranker. Hatte eine beschissene Kindheit, hat die Firma aufgegeben wegen seines Bruders, der dann von Katsuya ermordet wurde und den Blonden aufgenommen, als sie sich wiedersahen. Da hat er andauernd irgendwelche Anfälle.“ Schweigen. Nicht einmal Schlucken. „Na, war das so?“ „Das ist... nein, überhaupt nicht.“, uh, kalt. Wäre das der echte Seto, sie würde sofort glauben, dass genau das passiert war. „Wo findet man diese Geschichte?“ „Auch bei Mexx. Ist alles bei Mexx. Nur der Manga ist im Handel. Und Dead Society hoffentlich bald auch.“ „Das werde ich zu verhindern wissen.“, ein Klicken, dann Tuten. Seto starrte ihr Handy an. Der Typ hatte... aufgelegt? Warum? Was sollte das plötzlich? Sie wollte doch... egal. Sie hatte seine Telefonnummer durch die Mail. Sie könnte ihm eine SMS schreiben. Lächelnd tat sie genau das, bevor sie zur Schule ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)