Frei   von Janeira
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                                  Kapitel 1: 
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Frei

Meine Haare wehen in der sanften Abendbrise nach hinten. Es ist als ob Seide
meinen Hals umspielen würde. Ich sehe hinaus. Hinaus in die weite Steppe. Sehe
zum Horizont. Wo der Feuerball gerade im Erdboden versinkt. Meine Kleider sind
verdreckt und zerrissen. Doch mir ist es egal. Mir ist auch egal das ich bereits
seit Tagen unterwegs bin. Das ich kau geschlafen, gegessen und getrunken habe.
Mir ist all dies egal. Ich habe mir vorgenommen von nun an jeden Tag meines
Lebens zu genießen. Jeden Sonnenstrahl und jedem noch so sanftem Lüftchen mit
einem Lächeln zu begegnen. Ist das eine Stadt oder Fatahmorgana? Egal. Ich geh
einfach hin und werde es dann sehen. Auf dem Weg dorthin begegne ich vielen
Menschen. Menschen von unterschiedlicher Bräune in merkwürdigen Gewändern und
Gesichtern die so merkwürdig wie ihre Gewänder sind. Ich lagere mit ihnen. Sie
tanzen und singen und selbst die Zungen des prasselnden Feuers tanzen mit. Alle
scheinen viel Spaß zu haben. Ich genieße den Abend in vollen Zügen. Die
Frauen geben mir neue Kleider, etwas zu Essen, zu Trinken und einen Schlafplatz.
Meine Gedanken schweifen immer noch beim Fest. Meine Vergangenheit längst
vergessen. All das Leid vergessen. Der Mond tastet sich langsam vor und ergreift
einem nach dem anderen. Bis das gesamte Lager von seinen Strahlen gefangen ist.
Für mich gibt es im Moment nichts schöneres. Denn ich bin endlich frei.



Janeira Marissa Leava

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