Die Leiden des jungen Leader-sama von NanaSaintClair (Nichts ist schlimmer als ein abgedrehter Kaoru... zu wenig Sex ist schädlich! [Die x Kao]) ================================================================================ ~1~ --- html macht mir einen Strich durch die Rechnung, was meine fanfics angeht <__< daher könnte die formatierung verloren gegangen sein--gomen gomen^^ Die Leiden des jungen Leader-sama Kapitel Eins Es war der grauenhafteste Tag meines Lebens. Dabei begann alles wie immer. Ich schlurfte aus dem Bett kurz nach sieben und trank erst einmal gemütlich meinen Kaffee und machte mir eine Kippe an. Rund fünfzehn Minuten später stand ich fertig angezogen im Hausflur, nachdem ich noch geduscht hatte und die Zähne gründlich geputzt, bevor ich mich auf den Weg ins Studio machte. Der Wetterbericht erzählte etwas von Regen, was mir aber nur Recht sein konnte, denn ich würde das Studio sowieso erst heute Abend wieder verlassen. Die Sterne standen also gut! Ich hielt an einer Ampel an und sah aus dem Fenster meines Hondas. Neben mir war ein Wagen voller junger Mädels, die wie die Säue im Stall am Fenster klebten und dort ihren Sabber versprühten. Ja, ich war geil—bin es noch immer! Im Grunde ist mein Leben ja auch toll, ehrlich, wenn es nicht Leute geben würde, die ihr Leben darauf ausrichteten meines am besten schwer zu machen. Nun ja, zurück zu den Weibern im Auto. Persönlich, meinen Geschmack trafen sie nicht, aber das war nicht wichtig. Ich warf ihnen ein Grinsen zu, das sagte: „ich bin wahnsinnig geil“ und schon liefen ihre Scheiben an. Ach ja. Ich seufzte entzückt, doch dann sah ich, wie sie die Fensterscheiben herunterkurbelten. Nichts wie weg. Mein Fuß trat das Gaspedal durch, sobald die Ampel auf Grün schaltete. Ich war so unglaublich cool, wo ich auftauchte, gab es Frost. Witzig bin ich auch, nebenbei bemerkt. Leider sah dies an jenem Tag nicht jeder so. Ich war schon geschlagene 46 Minuten und 23 Sekunden im Studio, bevor meine Bandkollegen endlich mal eintrudelten. Na, die konnten was erleben! „Morgen Kao,“ gähnte mich ein rothaariges Monster an. „Mmmmmhhh,“ murrte nebenher ein kleines, wuscheliges, blondes Etwas, das noch nicht einmal die Augen offen hatte. „Auch schon da, ja?“ zischte ich zurück. Ich sah, wie sich Dies Mund öffnete und er etwas sagen wollte, doch bevor er es sich auch nur wagen konnte mir Widerwort zu bieten, platze die Tür auf und ein kicherndes Männlein stapfte herein. Mein Augenbraue zog bedrohlich nach oben, als ich skeptisch beobachtete, wie unser Toshiya mit dem Handy in der Hand vor sich hin kicherte und mich nicht einmal begrüßte. Es hatte fast den Anschein, als liefe er an mir vorüber, doch plötzlich hatte ich einen Arm um meine Schultern und ein Telefon vorm Gesicht. „Guck mal Kaoru. Das Foto hab ich heute Morgen gemacht,“ lachte es neben mir. Ich sah auf den Screen und lächelte gequält. „Das bist nicht du, oder?“ „Doch!“ strahlte Toshiya und reichte sein Telefon weiter. Warum war alles andere wichtig? Wenn Toshiya ein Foto von sich machte, wie er im Badezimmer mit einer Klobürste rockte, war das so interessant, fast wie damals als Kyo versucht hatte Die in die Waschmaschine zu sperren. Das war wichtig. Ja, aber die Arbeit, unsere Musik, Dir en grey—war das nicht wichtig? Nein, offensichtlich nicht. Ich stöhnte wie eine geschlachtete Sau und drehte mich um. Da blickte mich Shinya an. Er war wohl wieder einmal unbemerkt herein geschlüpft. Shinya war mein Lichtblick. Der würde mich nicht enttäuschen. Ich lächelte. Beinahe jedenfalls. Denn irgendwie sah Shinya nicht gut aus. „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte ich, weil es ganz einfach meine Aufgabe war. Immer fragte ich. Niemals war es Die, oder Toshiya, oder ganz und gar Kyo—es war immer der dumme Kaoru. Ich erinnerte mich in solchen Situationen manchmal an meine Mutter. Alle paar Monde hielt sie der restlichen Familie eine Predigt darüber, wie sie doch der Arsch der Nation sei. Mich kratzte das wenig. Heute beißt mich eine Sache in den Allerwertesten, die man als Karma bezeichnet. Zurück zu Shinya. Ich sah ihn fragend an. „Mein Hund ist krank,“ flüsterte er mit rauer Stimme. Oh je. SCHEIßE. Das war eine Art Todesurteil. „Wie krank?“ „Meine Haushälterin hat gerade angerufen. Miyu geht es schlecht. Ich muss mit ihr zum Tierarzt,“ schluchzte Shinya und nahm benommen seine Tasche. Mein Hirn rechnete. „Wo gehst du hin?“ So schnell war mein Hirn eben nicht. „Nach Hause!? Miyu... ich muss mit ihr zum Arzt.“ Dackelaugen sahen mich an. „Kann deine Haushälterin nicht mit ihr zum Arzt?“ fragte ich entnervt. Studioaufnahmen ohne Drummer machten sich eben nicht gut. Verzeiht meine direkte Art. „Nein, sie ist eben nur meine Haushälterin—keine Tierpension. Das sagt sie jedenfalls zu dem Thema. Außerdem braucht mich meine Miyu jetzt,“ klagte Shinya eher verständnislos gegenüber dem bösen, ruchlosen Kaoru, der es gewagt hatte des Chibis Motive in Frage zu stellen. „Oh Mann! Geht das nicht auch später?“ Ich hatte etwa genug Geld allein in meiner rechten Hosentasche um Shinya einen neuen Köter zu kaufen. „Nein! Tut mir echt leid, Kao, das geht eben nicht.“ Er warf mir wieder diesen Blick zu. Opfer! Pah, ich verdrehte die Augen. „Wann kommst du wieder?“ „Kommt drauf an, wann es ihr wieder besser geht.“ „Soll das heißen, du kommst nicht nach eurem Arztbesuch wieder?“ Ich sprach das Wort Arztbesuch so theatralisch wie möglich aus um noch deutlich zu machen, wie schwachsinnig es war wegen eines Köters die noch nicht einmal begonnenen Aufnahmen bereits abzubrechen—und damit Kaorus Tag zu ruinieren. „Du willst nicht etwa warten, bis es dem Köter wieder besser geht?“ „Dem was? Hast du gerade Köter gesagt?“ Shinyas Augen wurden zu eisigen Schlitzen, die mit unsichtbaren Messern nach bösartigen, barttragenden Bandleadern warfen. „Ist doch scheißegal, oder? Bleib hier und ich kauf dir einen neuen Köter.“ Oweia, ich hatte Höchstform erreicht, was die Gemeinheiten angeht. „Arschloch,“ sagte er noch zu mir und verschwand. Ich sah ihm nach, teils voller Wut, teils einfach nur frustriert. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Wehe jetzt spricht mich jemand an! „Das hast du ja jetzt fein hinbekommen Kao.“ Es sprach mich an. Und klopfte mir sogar auf die Schulter. Toshiya plapperte zuviel. „Ja, musste das sein?“ mischte sich auch noch das rothaarige Ding da ein. „Ehrlich Kaoru.“ DER musste mir ja wohl wirklich nichts sagen. Und ich musste mir von ihm nichts anhören. „Halt du doch das Maul,“ zischte ich zurück. „Können wir jetzt mal anfangen?“ „Anfangen? Ohne Drummer?“ Toshiya hob eine skeptische Augenbraue. Ach ja, den hatte ich ja noch gar nicht wegen seines dämlichen Kommentars von vorhin angefahren. „Ja, du Witzbeule! Du wirst es doch wohl schaffen an deinen vier Saiten auch ohne Drums rumzuzupfen!“ fauchte ich. „Ich zupf dir gleich was. Bist du heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?“ Toshiya schüttelte den Kopf nach mir. Was bildete sich der Bubi da ein mir so eine anwertende Geste entgegenzubringen? Ich bin verdammt noch mal der Chef hier! „Muss ich mich vor dir rechtfertigen? Kneif die Backen zusammen und mach, was ich sage.“ „Nicht in dem Ton. Du hast sie wohl nicht mehr alle? Lange keine mehr flachgelegt oder was? Spast...“ murmelte er noch und packte seinen Bass in die Tasche. „Lass mir doch von dir Idioten nicht den Tag versauen...“ „Pack sofort den Bass wieder aus! Wir nehmen jetzt auf, verdammt noch mal!“ brüllte ich, aber dieser Depp reagierte noch nicht einmal. „Komm mal runter Kao,“ sagte Die und ich strafte ihn sofort mit einem tödlichen Blick. „Ich bin unten!“ schrie ich und hatte auf einmal wieder meine Mutter vor Augen, wie sie in der Küche stand mit Rührlöffel in der Hand und auf die Familie schimpfte. „Schön, dann raffst du es vielleicht endlich, dass wir ohne Drummer sowieso nichts aufnehmen können! Oder bist du zum Schlagzeuger mutiert?“ Der spöttische Ton von Die gefiel mir erst recht nicht. „Was soll das heißen? Natürlich können wir aufnehmen!“ Ich war desillusioniert, das weiß ich jetzt auch. Nur damals eben nicht. „Träum weiter,“ ertönte es von hinten und ich sah wie Toshiya zum Ausgang wankte. „Ruf mich an, wenn du dich beruhig hast und Shinya wieder da ist.“ Weg war er! „Komm zurück, du Mistbock!!!“ „Kaoru—“ weiter kam Die nicht, als ich seine Hand auf meiner Schulter spürte. Wollte der mich etwa beruhigen? Ich war ruhig, verdammte Scheiße! Und wie ruhig ich war! „NIMM DEINE PFOTEN VON MIR!“ Ich schnaubte und ging zu meiner Ganesa—meine Liebste...du würdest mich nicht enttäuschen. „KÖNNEN WIR?“ Kyo hielt wie immer die Schnauze, war ja auch besser so. Er wurde für das Singen bezahlt, nicht für das Boykottieren das Leaders. Die hielt abwehrend die Hände nach oben und ging dann langsam vor sich hin grummelnd zu seiner Gitarre. Er band sie sich um und stammelte noch irgendetwas vor sich hin, was ich aber nicht verstehen konnte. „Eins, zwei, drei, vier,“ dann sprach ich eben die Drums. Ging doch auch, oder? Ich griff in die Saiten meines Schätzchens und lauschte dem Engelsgesang, den meine agilen Finger in ihr hervorrief. Alles war gut. Kaoru war fast wieder glücklich, als... DOING! „Autsch, verdammt!“ Eine der Stahlsaiten meines Babys flog mir praktisch um die Ohren, verfehlte auch nur knapp mein Auge und wirbelte kurz durch die Luft, bis sie mit einem ‚dengdengdeng’ zum Stillstand kam. Ich wusste nicht, zerschmetterte ich jetzt das Ding vor Wut, oder sollte ich einfach losheulen und nach meiner Mama rufen. Oh stimmt, die war ja immer noch stocksauer auf Klein-Kao, weil der ihr Sushi beleidigt hatte. RUMMS! Da ging sie hin, meine einzig wahre Liebe. Dies Augen waren auf einmal doppelt so groß als vorher. „D...d...das hast du grad nicht wirklich getan, oder?“ Kyo steckte das Mikro an den Ständer und ging sich eine Kippe anzünden. Die flüchtete ihm hinterher. „Scheiße, Kyo, ich hau jetzt ab. Kaoru ist heute nicht normal,“ sagte Die und schnappte schnell seine Sachen. „Wenn das so weiter geht, gibt’s noch Tote. Darauf hab ich keinen Bock. Wenn du schlau bist, machst du dich aus dem Staub, bevor es zu spät ist.“ Und schon war Die weg. Ich hätte ihm gerne noch eine Standpauke gehalten, aber dazu war ich nicht in der Lage. Denn da stand ich noch immer und hielt den Griff der Ganesa in der Hand. Ihr Hals war zerbrochen und der Rest lag in Teilen auf dem Boden. Da starrte ich nun hin und schnaubte wie ein Stier. Mir war irgendwie schlecht. Dann hörte ich Kyos Stimme. Er stand da, sah mich gelangweilt an und zuckte mit den Schultern. „Ich sag’s ja ungern, aber...geh nach Hause.“ Was? Ich blickte ihn an, war aber stumm. Der Zwerg sprach zu mir und mir fiel noch nicht mal eine passende Resonanz ein. „Lass uns alle morgen darüber reden, okay?“ „Reden?“ Ich hatte meine Stimme wiedergefunden. „Ja, reden. Ganz sachlich und in Ruhe.“ „Und worüber, denkst du, sollten wir reden? Dass dem Drummer seine Töle so scheißwichtig ist? Dass der Bassist eine Diva ist? Dass ihr alle stinkend faul seid?“ Ich regte mich schon wieder auf. Das war nicht gut. Aber es tat auch gut. Kontrovers. Wie unheimlich. Kyo lächelte. „Das und andere Dinge. Geh nach Hause Kao, chill mal ein bisschen. Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.“ „Pah!“ Kyos ganze ruhige Art machte mich noch viel wütender, aber ich fand kein Ventil um diese innere Wut rauszulassen. Er sagte nichts, was ich ihm wirklich ankreiden konnte. Er drehte sich um und winkte noch kurz, bevor er mich alleine ließ. Ich wollte ihm noch irgendetwas hinterher schreien wie ‚verpiss dich doch’ oder ‚fick dich ins Knie’, aber keine Worte kamen aus meinem Mund. Es war ja auch besser, wenn er ging. Was wollte ich allein mit ihm? Wir waren fünf—nicht zwei. Und außerdem hatte ich keine weitere Gitarre hier. Meine schöne, schöne Braut. Ich kniete nieder und sammelte Stücke ihres Wurzelholzes ein. Was hatte ich getan? Ich hatte meine einzig wahre Liebe getötet. Ich war den Tränen nahe. Alles war so sinnlos geworden in meinem Leben. Halt—warte. Ich hatte Zuhause ja noch einige meiner treuen Ladies. Ha! Mensch Kao, du dumme Nuss! Ich stieß mir die flache Hand vor die Stirn und sprach zu mir selber. „Schneewittchen hätte auch keinen Aufriss gemacht, wenn einer ihren Zwerge gestorben wäre. Dumm ist nur, wenn Schneewittchen abkratzt. Nur der gute alte Kao lebt ja noch! Haha!“ Ich freute mich dieser Tatsache, auch wenn sich ein stechender Kopfschmerz in meinem Hirn breit machte. Verfluchte Migräne. Wo waren meine Aspirin? Ich nahm ein paar von denen und machte mich auf den Weg nach Hause. Wieder sahen mich ein paar Fans. Ich winkte ihnen und eine fiel in Ohnmacht. Ja, ich rockte ihre feuchten Träume. Und was rockte meine? Dieser Frage stellte ich mich, als ich Zuhause angekommen war. Wo hatte der Sexgott Kaoru seine Weiber versteckt? Wieso war meine Bude leer? Wo waren die ganzen braungebrannten Hasen in kurzen Röcken und klitzekleinen Bikinioberteilen? Ach ja, es fiel mir wieder ein, wo sie waren. Im Schlafzimmer! Ich ging hinein und öffnete meine Schublade und kramte das Magazin mit den Hasen raus. Wie frustrierend. Toshiya hatte ja recht am Ende. Den letzten Sex hatte ich wohl in meiner Pubertät. Ich hätte Dies Angebot mir einen zu blasen nicht ausschlagen sollen, als er das letzte Mal hacketütendicht war. Das hätte zumindest Druck abgebaut. Wobei, so sehr drückte es ja auch gar nicht. Wie sollte man auch geil werden bei diesen verfluchten Kopfschmerzen? Ich warf noch ein paar Aspirin nach und machte die Glotze an. Yes, Talkshows. Ich hasste Talkshows. Was kam auch schon morgens in der Glotze? Nichts. Nach Hentai-DVDs war mir auch nicht. Ich wusste ja schon nicht mehr, wie echte Menschen beim Sex aussahen. Hey, da fiel mir was ein. Hatte mir nicht letzte Woche so ein Häschen ihre Nummer zugesteckt? Ich sprang auf und durchsuchte meine Jackentaschen, bis ich schließlich endlich ihre Nummer fand. Schnell hämmerte ich sie in das Handy und wartete, dass sie abnahm. „Moshi moshi,“ ertönte es am anderen Ende. „Hier’s Kaoru.“ Dürfte ja eigentlich schon reichen—DER Kaoru. „Wer?“ „Kaoru,“ nuschelte ich. „Kennen wir uns?“ fragte das Mädel etwas verdutzt. „Ähm...denke schon. Du hast mir letzte Woche deine Nummer gegeben,“ dabei hatte sie solches Glück, dass ich sie anrief. „Oh, ich gebe vielen meine Nummer. Wie war noch gleich dein Name?“ Tut. Tut. Tut. Ich hatte aufgelegt. Was für eine peinlich Nummer. Den einzigen Erfolg der letzten fünf Monate war eine Frau, an deren Gesicht ich mich nicht mehr erinnern konnte, und sie sich offenbar auch nicht an meines. Oh je. Hoffentlich hatten wir nicht mehr miteinander. Nicht, dass wir uns beide nicht mehr an so eine Nummer auf der Toilette erinnern konnten? Das wäre echt scheiße. Ach, ich hätte wirklich Dies Angebot annehmen sollen. Besser als sich was bei einer Fremden eingefangen zu haben. Ich könnte ihn anrufen... Wie besessen schüttelte ich den Kopf um diesen verwerflichen Gedanken loszuwerden. Bevor ich mir von Die einen blasen lasse, vögele ich lieber höchstpersönlich die Königin von England! Ich bin ein Mann! Ein richtig männlicher Mann! Verdammt, ich habe Haare auf der Brust! Eins jedenfalls! Und darauf bin ich stolz. Oh, und Haare im Gesicht hatte ich ja auch. Mir fiel das gerade auf, als ich mir den Bart kraulte, da dies ja niemand anderes für mich tat. Alles musste ich selber tun. Langsam schob ich die Beine auf die Couch und legte mich auf den Rücken. Ich war müde. Das war eine Seltenheit. Mir taten regelrecht die Knochen weh. Und der Schädel! Wie nach einer durchgezechten Nacht. Ich schloss die Augen und versuchte nicht weiter nachzudenken. Einfacher gesagt als getan, denn als ich die Augen wieder aufmachte, kniete auf einmal Die vor mir. „Was machst du hier?“ fragte ich ganz verdutzt. „Entspann dich Schätzchen,“ sagte er und drückte mich mit der flachen Hand auf den Rücken. Dann fummelte er mir am Hosenstall rum. Erschrocken schnellte ich hoch. „Die, was...?!“ Wieder drückte er mich nach unten und ich hörte nur den Reißverschluss meiner Jeans. Oh je. Kaoru-chan war in Gefahr. Ich wusste das, denn ich spürte eine Hand in meinen Shorts. Himmel Herr Gott, wie abartig! Aber irgendwie war es auch geil. „Aah...“ War ich das? Scheiße, Die war guuuuut. Was tat er eigentlich dort unten? War egal. War gut. Ich hatte irgendwie den Drang ihn auch zu befummeln. Ich kam aber nicht ran. Außerdem waren meine Hüften ganz außer Kontrolle. „Gefällt dir das, ja?“ Halt die Fresse und mach weiter! „Mmmhhh...“ mehr kam da nicht—Hirn war auf Stillstand. Mir stand der Schweiß auf der Stirn. Ich war kurz vorm Explodieren. „Du hattest recht.“ Hm, was? Womit? Hä? „Sag ich doch,“ grinste Toshiya. To-shi-ya-?! Lieber Gott, halt die Welt an—ich will aussteigen. Was machte der denn hier? „Hab ihn kaum angefasst und er stand schon!“ lachte Die, dessen Hand irgendwie nicht zum Stillstand kam und somit mir keine Chance gab mal klar denken zu können. „Jetzt lass mich doch auch mal, bevor er kommt!“ quengelte Toshiya und ich machte große Augen. Nein! Das durfte alles nicht wahr sein! „Du machst ihn nur kaputt!“ Stritten die jetzt etwa, weil sie besorgt um Kao-chan waren? Verdammt, wenn hier einer besorgt sein konnte, war ich das. Mein Blick kreuzte sich als sich Toshiya über mich beugte und an mir herumschlabberte wie an einem Softeis. Das war doch alles nicht wahr, oder? Es war ekelhaft und geil zugleich. „Mehr?“ Toshiya und sein dämliches Grinsen. Ich nickte wie bescheuert auf seine Frage und er lachte wieder, bevor es sich seinem Softeis widmete. „Aaaaah...“ ich hörte mich so verflucht beknackt an, wenn ich kurz vorm Höhepunkt war. Das alles geisterte mir im Hirn rum, aber ich kam und kam einfach nicht. „Weil du nüscht kannst Tosh,“ sagte Die und öffnete seine Hose. Oh Gott. Mir war schlecht. „Lecken wie Lassie, ja ja von wegen. Mach dich da weg.“ Toshiya verzog sein Hundeschnäuzchen und rückte etwas zur Seite, so dass Die meine Hose endgültig ausziehen konnte—zusammen mit meinen schwarzen Lieblingsshorts. Ich hätte gerne meine Ängste geäußert, ging aber nicht. Warum? Ich war praktisch hirntot. Toshiya war nicht loszukriegen von Kao-chan und Die sah verdächtig danach aus, als ob er mich vögeln wollte. HILFE! LIEBER GOTT, TU ETWAS! Nur lass mich dabei auch kommen! Wenn ich nämlich nicht gleich komme, sterbe ich! Ich bin noch nicht bereit zu sterben! Die quetschte sich zwischen meine Beine und hob diese etwas an. Bedrohliche Situation. Ich fühlte mich jetzt schon gefickt. Aber alles war egal. Es war egal, was Die mit mir vorhatte. Hauptsache war, dass ich bald mal kam, hier! Das waren vielleicht Schmerzen! Mein Blick fiel plötzlich auf Dies kleinen Daidai. Oder hätte ich großen Daidai sagen bzw. denken sollen? Wieso war der doppelt so groß wie meiner? Das ging ja wohl gar nicht. DOPPELT. Wie kriegte er ihn in eine Hose? Irgendwas war faul hier. Das Ding passt niemals...oh scheiße! Mir dämmerte, was gleich passieren würde. „Die!“ jappste ich und schüttelte den Kopf. „Ja?“ sagte der mit einem süffisanten Lächeln. „W...warte!“ plapperte ich mühsam und verschluckte mich beinahe an meinem Speichel. „Worauf?“ Gute Frage. Mir musste schnell was einfallen, was schwierig war angesichts der Tatsache, dass sich Kao-chan grad innerhalb der Tiefen von Totchi-kuns Kehle befand. „Du machst ihm Angst, Die,“ sagte Kyo und schüttelte den Kopf. Mein eigenes Köpfchen drehte sich zur Seite. Da saß Kyo im Sessel und sah uns auch noch zu! Er knabberte an seinen Fingernägeln und sah gespannt auf mich. Dieser Scheißkerl! „K...Kyo...“ stotterte ich und sah ihn an mit flehenden Augen. „Das kann doch nicht wahr sein,“ jammerte Die und pustete sich eine Strähne roten Haares aus dem Gesicht. „Jetzt schreist du nach Kyo. Ich bin aber zuerst an der Reihe, klar soweit?“ Hastig zog ich einen Luftzug ein. Wie? Was? Wo? Erst Die, dann auch noch Kyo? Der wartete also nur auf seine Chance da drüben? Ich fing an zu zappeln, aber das hatte nur Auswirkungen auf Kao-chan, der so gut eingepackt war in Totchi-kun. Also stöhnte ich erst einmal wie in einem guten Porno. „Hey Shinya,“ Kyo patschte den Platz neben sich. „Nimm dir ein Bier und setz dich. Kaoru muss jeden Moment kommen, das willst du doch nicht verpassen, oder?“ Ich glaube, ich fiel in Ohnmacht. Leider stellte sich das aber als Trugschluss heraus. Ich war hellwach und sah, wie Shinya auf mich zu kam und sich die Lippen leckte. „Ich komm gleich, Kyo,“ sagte er und kam näher. „Ich will erst noch kurz...“ Weiter kam der Chibi nicht, als er mir seine Zunge in den Hals rammte. Gut, dass es nur die Zunge war. Das war ja noch relativ geil angesichts der Tatsache, in welchem Zustand ich mich gerade befand. Tja, dann biss er mir kräftig in die Unterlippe und ließ von mir ab. Ich schmeckte auch Blut, aber das nur mal so nebenbei, weil ich eigentlich nicht wirklich mehr sortieren konnte, was um mich und vor allem mit mir los war. „Das ist die Strafe für vorhin,“ sagte Shinya und setzte sich beleidigt neben Kyo. Strafe? Für was? Das alles musste mein Blick ausdrücken, denn Worte konnte mein Hirn nicht mehr formen. „Du warst sehr, sehr böse Kaoru. Das wirst du büßen!“ Shinya drohte mir. Ich fasste es nicht! Ein eiskalt guckender, böser Shinya hatte mich gerade gebissen, daneben saß ein Warumono, dass sich bereits als Einstimmung an den Eiern rumspielte, an meinem kleinen Kao-chan hing eine geile Diva namens Toshiya und Die war im Begriff mir einen zu verbraten, dass ich die Schmerzen jetzt schon spüren konnte. Und wenn ihr glaubt, das wäre schon alles, dann habt ihr euch geschnitten, denn gerade als ich auf die Armlehne meines Sofas sah—den Platz, den ich für den Unschuldigsten hielt momentan—glotzte mich Shinyas blöde Töle an und sagte: „Hättest du mich mal lieber nicht Köter genannt.“ Miyu drehte den Kopf zur Seite und pfiff. „Yo Die, volle Kraft voraus!“ „Aaaaaaaaaahhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!“ Mit weit auf gerissenen Augen starrte ich auf Die. „Nicht Die, bitte! Tu mir das nicht an!“ sagte ich ganz schlaftrunken und wunderte mich, dass ich wieder sprechen konnte. „Hä?“ Die schaute sehr verwirrt und öffnete sich eine Pepsi. „Ich mach mir doch nur ne Cola auf, bleib doch mal ganz geschmeidig. Ich bezahl sie dir auch...“ Er rollte mit den Augen und setzte sich auf den Sessel. Cola? Ja, stimmt, er hatte eine Cola in der Hand. Und er war angezogen, komplett, kein Riesen-DaiDai in Sicht. Mein Herz schlug wie wild, als ich mich umsah wie ein Angestochener. Kein Toshiya, kein Kyo, kein Shinya. Ich war angezogen! Halleluja! Danke, lieber Gott. Es war alles nur ein Traum! Ein böser, böser, geiler, böser, sexueller, böser Traum. Ich erschrak trotzdem. „Was machst du hier?“ Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch und setzte mich hin, verschränkte die Beine und ließ meine Hände vorsichtshalber in Hüfthöhe liegen. „Ich wollte mal nach dir sehen...macht ja sonst keiner, was?“ Er grinste und trank einen Schluck. Das war wahr. Niemand kümmerte sich um Kao. Nun ja, wer wusste schon, was die unter „kümmern“ verstehen? „Wie bist du hier rein gekommen?“ „Ich hab deinen Schlüssel noch von damals, als du deine Eltern besuchen warst. Ich sollte doch die Pflanzen gießen, richtig?“ nickte Die und griff nach einer meiner Kippen. „Die waren verwelkt, als ich wieder kam.“ Waren sie. Und zwar alle. „Oh.“ Mehr fiel Die leider nicht dazu ein. „Tja...auf jeden Fall dachte ich, ich sehe noch mal nach dir. Man, du siehst echt scheiße aus!“ „Danke,“ grummelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Eine Weile lang sagten wir dann gar nichts. Die wusste wahrscheinlich nicht, wie er anfangen sollte und ich musste erst mal meinen Alptraum verarbeiten oder besser ganz schnell vergessen. „Kao?“ „Mmh?“ „Jetzt mal ohne Scheiß, geht’s dir gut?“ Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Heute im Studio...das war alles ziemlich heftig.“ Er senkte den Blick. „Mmh.“ Was sollte ich dazu schon sagen? Sie waren nun einmal inkompetent. Aber ich liebte sie trotzdem! Hab ich das wirklich gerade zugegeben? „Du kennst uns doch,“ sprach er weiter. „Und es war ja auch alles nicht so geplant.“ „Mmh.“ Mir war irgendwie ganz schlecht und die Kopfschmerzen kamen auch zurück. „Tja...na gut...ich geh dann mal wieder...“ Er stellte die Cola auf den Tisch und drückte die Zigarette aus. „Wir sehen uns dann morgen.“ Ich stand mit auf und...scheiße, war mir schwindelig! Wann hatte ich eigentlich das letzte Mal was gegessen? Ich sah etwas Rotes zur Tür wackeln und versuchte hinterher zu machen, aber irgendwie...komisch war das. „Kao?“ Hä? Ruft da jemand? Ich...ich muss die Tür abschließen...sonst...oh je... Und dann war Die weg. Im Grunde war alles weg. Ich befand mich im Dunkel. Ich hasste die Dunkelheit. Als ich klein war, also jung meine ich, da musste meine Mutter oftmals die Tür zu meinem Zimmer auflassen, damit ich mich nicht fürchtete. Deshalb sehe ich mir auch nie Horrorfilme an, und wenn, dann nur mit Bier. Und wenn sich die Jungs mal einen ansehen, mache ich mich über alles und jeden in dem Film lustig, dann ist es nicht so gruselig. Hm, vielleicht werde ich deshalb nicht mehr eingeladen? Könnte mal jemand das Licht anschalten? Es war echt stockfinster. Man konnte die Hand nicht vor Augen sehen. Das war doof. Mama, hol mich. Bestimmt wollte wieder irgendjemand was mit mir anstellen, worauf ich nicht scharf war—oder nur widerwillig. Wie auch immer, wo ist denn hier der Lichtschalter? Ich sah gar, gar nichts und das machte mir Angst. War ich etwa blind? Nein, bitte das nicht. Ich würde bestimmt stolpern auf der Bühne und an Stagediving durfte ich noch nicht einmal denken. Ich war doch ein Star—also holt mich hier raus! Verdammt. Ich fing an zu weinen. Ende Kapitel Eins...^_____^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)