Der Weg des Revolutionär von abgemeldet (22 Jahre...) ================================================================================ Kapitel 10: Ruhige Tage ----------------------- Marinehauptquartier, Grandline Einige Tage später erreichte Jades Galeone den Hafen des Hauptquartiers. Die noch etwas angeschlagene Jade wurde von Senghok und Großadmiral Columbae empfangen. „Wo ist denn Oberleutnant Candela?“ Sie wusste keine Antwort auf die Frage und schaute betreten zu Boden. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. „Ich weiß es nicht. Als wir den Revolutionär schon fast in unserer Falle hatten, tauchte plötzlich der Gesuchte Seraphim Nisroc Angel auf und half ihm. Den Kampf gegen Beide haben wir verloren. Als ich aus meiner Bewusstlosigkeit aufwachte, war ich bereits wieder auf der „Lapislazuli“. Und keiner der Soldaten konnte mir etwas über Cami sagen!“ „Ob die Piraten sie entführt haben? Oder vielleicht der Revolutionär? Und woher kennen sich Dragon und dieser Angel?“ Auch Senghoks Fragen blieben ungeklärt. Ein Soldat kam angelaufen und schien ziemlich nervös zu sein. Er brachte Informationen. „Herr Großadmiral! Wir haben das Schiff des Piraten Angel gefunden und an Bord auch den Revolutionär entdeckt! Die nächste logische Insel für einen Halt der Piraten wäre Water 7.“ „Dragon ist bei den Piraten? Das macht dann sieben Personen mit einem Gesamtwert im Kopfgeld von 740 Millionen Berry! Und die Möglichkeit, dass Oberleutnant Candela als Gefangene gehalten wird“, fasste der Großadmiral besorgt zusammen. Er würde bald noch eine weitere Konferenz einberufen. Allerdings ohne die Fünf Weisen. „Perle des Lichts“, Grandline Cami hatte sich überraschend schnell mit der neuen Situation abgefunden und fand es irgendwie interessant, die Dinge mal aus einer anderen Sicht zu sehen und das Leben unbeschwert zu genießen. Nur ihre Schwerter hatte man ihr weggenommen. Im Moment stand sie am Bug und schaute auf die stürmische See. Dragon gesellte sich zu ihr. „Wie geht es dir? Die Schnittwunden scheinen ja gut verheilt zu sein.“ Dragon versuchte sich verbal. „Warum sollte ich nem Verbrecher antwortn?“ Seraphim hatte ihn vor ihr gewarnt. „Weil dieser eigentlich ein netter Mensch ist und dir nichts Böses will.“ Komm schon, Dickkopf, so stur kannst du gar nicht sein… Oder doch? Bisher hatte Cami sich nur ihrem Bruder gegenüber offen gezeigt und mit ihm längere Gespräche geführt. Jetzt schwieg sie einfach nur. Dragon ließ sich selbst von einer Luftströmung tragen und sah ihr jetzt, frei über dem Meer schwebend in die blauen Augen. Sie schaute auf und begegnete seinem Blick. „Mir geht’s ganz gut, Vollidiot“, brummte sie so leise vor sich hin, dass Dragon nur die Hälfte des Satzes verstand. Er hob eine Augenbraue und musste dabei einen ziemlich seltsamen Gesichtsausdruck aufgesetzt haben, da Cami auf einmal anfing zu lachen. „Mach das noch mal! Wie geil! Los, schau noch mal so doof! Voll der Nixpeilerblick!“ Sie wendete den Blick kurz von ihm ab, doch als sie wieder nach vorn schaute, war Dragon verschwunden. Dafür kamen Seraphim und Elena zu ihr. „Hey, du kannst ja lachen! Was gibt es denn Lustiges?“ Die Rothaarige war neugierig. „Ach nix, El. Ist’s denn nicht ein schöner Tag.“ Sie schaute verträumt in den Himmel. „Und seit wann versteckst du dich vor uns, Dragon? Oder siehst du neuerdings so komisch aus, dass Cami sich vor Lachen kugelt und dir das peinlich ist?“ Seine Schwester sah ihn erstaunt an. Dragon erschien wieder auf der Reling sitzend. Er wackelte mit den Beinen. „Du kannst mich sehen? Ich sagte bereits, seltsame Familie!“ Seraphim lachte – das tat er oft. „Nein, sehen kann ich dich nicht. Aber da, wo du dich aufhältst, ist die Luft ein klein wenig wärmer als die Umgebung. Kaum spürbar, aber ein minimaler Unterschied.“ „So was spürst du?“ fragten Elena und Cami beinahe gleichzeitig. „Durchaus. Wer sich nur auf seine Augen verlässt, kann Fehler begehen. Und ich kann unsere Schwester sehen. Dabei ist es egal, ob sie sich im Licht oder im Schatten aufhält. Die Teufelsfrucht hat meine Sinne geschärft, lässt mich fliegen, wobei ich die Flügel unsichtbar und ganz verschwinden lassen kann, und ich kann ein wenig das Licht kontrollieren.“ „Du hast die Selbstheilung vergessen“, ermahnte ihn Elena besserwisserisch. „Oh, richtig. Aber nur, wenn es kein Seestein war. Die Wunden sind immer noch nicht wieder richtig verheilt. Aber sagt, was habt ihr vor?“ Die Frage richtete sich an seine Gäste. „Ich bleibe vorerst bei euch. Wahrscheinlich auch nach dem Aufenthalt in Water 7, aber nicht für immer, denn ich habe noch andere Ziele, die ich schlecht nur hier auf der Grandline erledigen kann. Doch ein bisschen Spaß zwischendurch kann nicht schaden.“ Bevor Cami antwortete verstrich ein bisschen Zeit, in der sie ernsthaft zu überlegen schien. „Ich weiß nich. Der ‚Urlaub’ hier tut mir ganz gut. Total relaxt! Und ein bissl Abenteuer anstatt des Bürokrams fänd ich auch cool. Aber, äh…“ Sie fing an zu stottern und war sich überhaupt nicht sicher. Seraphim nahm sie in den Arm. Er kannte Cami besser als jeder Andere, sogar noch besser als Jade es tat. Sie lehnte den Kopf gegen seine Schulter. „Lass dir Zeit und genieße vorher die Tage, okay? Und nachher trainieren wir noch ein bisschen deine Schwerttechniken“, flüsterte er ihr ins Ohr. Sie lächelte und befasste sich nun wieder mit Dragon. Elena und Seraphim zogen sich zum Heck zurück. „Mir geht’s richtig gut!“ meinte sie freudestrahlend. „Sorry, für mein Verhaltn vorhin.“ „Das ist nicht schlimm. Ich halte eine Menge aus. Schließlich bin ich nur Luft.“ Sie musste erneut lauthals lachen und hätte ihn in ihren Bewegungen fast von der Reling gestoßen. „Ups. Jetzt hätt ich fast hinterher springn müssn. Du kannst ja nich schwimmn.“ Mit weiteren Blödeleien verbrachten sie den Tag. Marinehauptquartier, Grandline Wiederum war der große Konferenzsaal gefüllt. Diesmal nur mit den beiden Admirälen, dem Großadmiral und den Vizeadmirälen Kranich und Kuzan. Wieder standen vornehmlich zwei wichtige Punkte auf der Tagesordnung. Columbae führte Wort. „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Zuerst die Schlechte.“ Dabei zeigte er auf eine Pinwand, an der 7 Steckbriefe und ein Foto hingen. „Der gesuchte Revolutionär Dragon konnte auf Jaya nicht gefasst werden. Er hat sich mit der Piratenbande Angels zusammengeschlossen. Wir haben es nun mit einer Piratenbande zu tun, deren Gesamtkopfgeld 740 Millionen Berry beträgt!“ „740 Millionen? Das ist Wahnsinn!“ entfuhr es Kranich. „Sie haben Oberleutnant Candela als Geisel, was die Lage nicht unbedingt verbessert. Ich werde mich ab sofort persönlich um das Problem kümmern! Senghok, Sie werden während meine Abwesenheit hier die Geschäfte führen. Jade, Sie kommen mit mir. Und Kuzan und Kranich, Sie beide halten sich bereit. Und somit kommen wir zum zweiten Punkt. Wir haben gestern Abend einen Anruf von Saulo erhalten. Sie haben ein Archäologenschiff beschlagnahmen können und werden eine Gefangene und Berge an Unterlagen herbringen. Wir erwarten ihn bald zurück.“ Northblue, irgendwo unweit der Grandline, ein Tag zuvor Das Marineschiff segelte ruhig, als man ein Expeditionsschiff entdeckte. Man kam ihnen näher und bald sprang ein Soldat auf das Schiff. Die Besatzung schien wenig erfreut, die Marine zu sehen. Der Soldat zählte 33 Leute, alles Archäologen. „Ergeben Sie sich und wir werden Sie ohne Gewalt mit ins Hauptquartier nehmen!“ Einer der Archäologen verpasste ihm einen Tritt, so dass er im Meer landete. „Das könnte euch so passen. Wir sind nur Forscher, keine Piraten. Wir haben nichts verbrochen.“ Wie der Mann diese Worte ausgesprochen hatte, krachten zwei Kanonenkugel ins Deck des Schiffes. Vom Knall herausgelockt erschien Vizeadmiral Hagwall D. Saulo an Deck, welcher das Spektakel beendete. „Halt! Ihr braucht sie nicht zu töten. Es reicht, wenn wir sie gefangen nehmen!“ „Aber, sie widersetzten…“ begann einer der Kanoniere zu erklären. „Das sind keine von diesen gewalttätigen Piraten. Seid ihr Typen so schwach, dass ihr es nicht einmal schafft, sie ruhig zu halten? Wir haben viele solche Schiffe in der Vergangenheit erwischt, aber ich habe immer noch nicht verstanden, warum sie sterben mussten.“ Eine Frau mit weißen Haaren und seltsamen blauen Augen wurde von zwei Soldaten zu ihm gebracht. Der Riese beäugte die Frau argwöhnisch und empfand tiefes Mitleid für sie. „Vizeadmiral Saulo! Es gibt eine Überlebende!“ Die junge Frau schrie. „Wie können Sie es wagen, meine Kameraden, Freunde zu verletzen!“ Der Riese ging nicht auf ihre Beschimpfungen ein, denn er selbst hatte damit nichts zu tun. „Wollt ihr wirklich die Waffen?“ fragte er gleichgültig. Die Frau war verletzt und hatte Tränen in den Augen. Nur ihre Wut hielt sie noch auf den Beinen. „Erbärmliche Drecksäcke! Ihr habt uns hirnlos und ohne Grund bestraft, ohne an eurem Gesetz zu zweifeln, mit der Behauptung, die Erschaffung der Waffen zu stoppen…!“ „Hey, Ruhe! Er ist immer noch der Vizeadmiral!“ schnauzte sie ein Soldat an. „Ihr habt doch nur Schiss vor einer Vergangenheit, die ihr nicht einmal kennt!“ Saulo schwieg und ließ die Frau einsperren. Er verbot jedoch ausdrücklich, ihr etwas an zu tun. Das Marineschiff segelte ruhig weiter. Marinehauptquartier, Grandline Nach der Besprechung nahm sich Senghok Vizeadmiral Kuzan zur Seite. „Ich muss mit dir reden! Es geht um deine nächste Aufgabe.“ Nun hatte Kuzan seine gesamte Aufmerksamkeit. „Im Hafen liegen zwei Kriegsschiffe für den Buster Call.“ „Buster Call? Was ist das?“ wollte der Vizeadmiral wissen. „Du hast noch nichts darüber gehört? Der Buster Call ist ein Manöver, bei dem zehn Kriegsschiffe wie die beiden im Hafen unter der Leitung von fünf Vizeadmirälen ausrücken und auf Kommando ein bestimmtes Ziel angreifen.“ Er sprach ruhig. „Also sinnlose Zerstörung?! Das entbehrt jeglicher Eleganz und Ästhetik.“ Kuzan ließ eine kleine Figur aus Eis auf seiner Handfläche entstehen. Er gähnte. „Sie werden in drei Tagen ohne einen Grund vor Gleichgestellten lossegeln. In Richtung Westblue. Sobald Saulo hier ist und wir den Namen der Insel herausgefunden haben, begeben Sie sich in die nähere Küstenregion der Insel und warten auf das Signal.“ „Welches Signal?“ Dem Tonfall zu folgen, schien sich der Vizeadmiral nicht wirklich für die angesprochenen Dinge zu interessieren. „Zehn Silberne Teleschnecken. Auf jedem Schiff eine. Wird das Signal gesendet, empfangen es die Teleschnecken und geben Alarm.“ Kuzan legte sich plötzlich auf den Boden des Gangs und machte die Augen zu. Senghok schaute ihn verdutzt an. „Wenn das so ist, wie du sagst, leg ich mich noch eine Weile hin. Gute Nacht.“ Kuzan schlief mitten auf den kalten Fußbodenplatten. Der Admiral zuckte mit den Schultern und ging seines Weges. „Perle des Lichts“, Grandline, einige Tage später Seraphim las ruhig Zeitung, als die Morgensonne sich gerade vollständig über den Horizont gestiegen war. Dragon kroch gähnend aus dem Schiffsinnern. Er streckte sich und sah noch ziemlich müde aus. Er erblickte den Kapitän des Schiffes. „Habt ihr noch viel Spaß gestern gehabt? Vor allem ihr beide. Ich frage lieber bei dir als bei meiner Schwester. Es würde sie nur beunruhigen.“ Er grinste und schien insgesamt wesentlich wacher als Dragon, der kaum aus den Augen schauen konnte. Scheiß Alkohol… „Wir hatten noch ordentlich Spaß. Und zuviel Alkohol. Also ich hatte ziemlich wenig Schlaf und jetzt einen Schädel. Was war das für ein Zeug, was in den Cocktails war? Voll der Hirntöter.“ Seraphim lachte und stand auf. Er schaute zum Horizont. „Man gewöhnt sich an das Gesöff.“ Sein netter Gesichtsausdruck verschwand plötzlich. „Aber eines sage ich dir. Tu meiner Schwester weh und ich versenke dich auf den Meeresboden. Das ist keine Drohung. Wir können beste Freunde sein, aber krümme ihr ein Haar oder bringe sie in Gefahr, die sie nicht selbst verursacht hat, dann bist du dran!“ Er lächelte wieder. Dragon war für ein paar Minuten erstarrt, aber verstand die Sorgen um Cami. Er winkte ihn zu sich heran und zeigte ihm einen Artikel aus der Zeitung. „Siehst du das? Wir haben ein großes Problem. Mit Jade werden wir durchaus fertig, aber Großadmiral Columbae ist ein anderes Kaliber. Die Admiräle sind durchaus die stärksten und besten Kämpfer der Marine, aber sie werden vom Großadmiral trotz seines Alters noch übertroffen!“ Dragon besah sich die Zeilen. Das könnte interessant werden… Abwarten… „Man sollte keine zu große Panik machen“, meinte Dragon. „Wir sind das doch gewohnt, dass die Höchsten der Marine uns im Nacken kleben, also insofern ändert sich nichts. Aber was ganz anderes. Warum hast du mich in die Bande aufgenommen, ob nun dauerhaft oder auf Zeit?“ Dragon quälte sich mit dieser Frage schon eine Weile. Seraphim drehte sich um. „Das hatte mehrere Gründe. Als Erstes war Cami der Grund. Zweitens bist du Elena sympathisch, also im Grunde auch mir. Drittens bist du stark und hast keinen Respekt vor den meisten Marinepfeifen. Viertens bist du kein Idiot, wie diese plündernden Piraten, die nur umhersegeln, um andere Leute auszurauben – ergo hast du Ideale, für die du einstehst. Und Fünftens, der letzte Grund, bist du schwächer als ich. Das heißt einerseits, du wirst in nächster Zeit Hilfe gebrauchen, andererseits kann ich dich auch bei solchen Ausrastern unter Kontrolle halten.“ Er grinste. Was soll das? Hab ich ihn irgendwie verärgert? Dragon war vollkommen verunsichert, da ihm nicht klar war, ob er wirklich einen Freund und Verbündeten vor sich stehen hatte oder womöglich jemanden, der ihn verraten und vielleicht zu seinem schlimmsten Feind werden würde. Seraphim würde auf jeden Fall nicht zögern, wenn man ihn verärgerte, Dragon kurzerhand über Bord zu werfen. Der Typ ist unberechenbar… „Ach ja: Eins hatte ich vergessen.“ Dragon hörte genau zu. „Aufpassen und zuhören, damit du mal was lernst. AUFSTEHEN!!! ICH BEKOMME LANGSAM HUNGER!!! LOS, ALLE RAUS AUS DEN FEDERN! GENUG GEPENNT!!!“ Seraphim schrie diese Worte dermaßen laut, dass wohl jeglicher Mensch auf der gesamten Grandline erwachen würde. Dragon war nicht das erste Mal sprachlos. Auch kurz nach seiner Aufnahme in diese Bande folgte sogleich eine Überraschung. Der kleine Dieb Kean, welcher sich sonst immer bedeckt hielt und der auch kaum zu sehen war, wurde spontan an ein Seil gebunden und ins Meer geworfen. Juno hatte vorgeschlagen mit ihm einen Seekönig zu fangen. Immerhin hatte er eine Qualle gefangen oder sie ihn… Nur einen Tag später, als sie an einer nicht allzu tiefen Stelle vorbei segelten und der Mannschaft an sich langweilig war, wurden Wetten abgeschlossen, wie lang denn der Kapitän brauchen würde, bis er am Grund des Meeres angekommen war. Dafür sprang Juno ins Wasser und wartete auf Seraphim. Dieser sprang hinterher und verschwand in den Tiefen. Als beide dann endlich wieder an der Oberfläche erschienen, hat man sich darauf geeinigt, die Wette zu annullieren, da Juno kein unparteiischer Schiedsrichter war. Das jemand mit Teufelskräften freiwillig ins Meer springt… So vergingen auch die längsten Tage. „Lapislazuli“, nahe dem Marinehauptquartier Auf dem Flaggschiff Jades stand sie wieder am Bug. Neben ihr diesmal nicht ihre Schwester, sondern Großadmiral Columbae. Er sprach sie auf die Mission an. „Eigentlich wollte ich Sie nie in einen Auftrag verwickeln, bei dem es um den Piraten Angel geht, doch diesmal muss es sein, da Senghok im Hauptquartier gebraucht wird.“ Columbae gehörte zu den Menschen, die gern lange und ausgiebig erzählten. „Ich kenne trotz der falschen Angaben in Ihren Unterlagen Ihre Familie. Ihre Schwester Cami und Ihren Bruder Seraphim. Sie wissen, dass Sie eigentlich aufgrund Ihrer persönlichen Beziehung nicht für diesen Einsatz geeignet sind, aber Ihr Ziel sind nicht Ihre Schwester oder Ihr Bruder, sondern Dragon. Und Water 7 ist für diesen Kampf bestens geeignet.“ Jade schaute zuversichtlich zum Horizont. Diesmal würden sie die gesamte Bande erwischen und es würde endlich Ruhe in ihr einkehren. Jade machte sich seit dem Auseinanderbrechen der Familie sehr große Vorwürfe. Irusia, Westblue, zehn Jahre zuvor Die 19jährige Dari Jade, bereits Kapitän des Marinehauptquartiers, war auf Heimaturlaub zurück im Königreich Irusia angekommen, um ihre Familie zu besuchen. Die Stadt, in die sie wollte hieß Blue Hell und war eine kleine Hafenstadt an der Südküste der Insel. Das Erste, was sie von der Insel sah, waren Rauchschwaden. Wie das Reiseschiff an Land ging, eilte sie durch die brennende Stadt. Die schönen Fachwerkhäuser standen allesamt in Flammen. Ein Chaos ohne Ende. Es roch nach verbrannter Erde und das wohlige Knistern des Feuers umspielte die Ironie des Augenblicks. Vor den Überresten des Häuschens, in dem sie einen Großteil ihrer Kindheit verbracht hatte, knieten zwei Kinder auf dem Boden. Jedes von beiden hatte ein Schwert in der Hand. Als sie näher kam, drehten sich beide mit verweinten Augen um und standen langsam auf. „Cami, Seraphim! Was ist hier passiert?“ Dann verschlug es ihr die Sprache. Jade hatte gerade die Körper ihrer sterbenden Eltern entdeckt. Daris Augen füllten sich augenblicklich mit Tränen. „Mutter, Vater! Wer hat euch das angetan? Ich finde die Kerle!“ „P- pass auf deine Geschwister auf. Sie br…“ Ihr Vater hustete Blut. „Sie brauchen deine Stärke und Obhut.“ Die letzten Worte flüsterte er nur noch, bis seine Stimme und sein Atem ganz erloschen. Ihre Mutter schaute sie mit gläsernen Augen an. Sie lächelte schwach. „Meine kleine Dari! Es tut mir Leid, auch ich bin zu schwach, um euch weiter zu helfen. Der Weg, den die beiden noch einschlagen werden, wird auf jeden Fall der Richtige und ein Recht schaffender sein. Zweifle nie an ihnen!“ Auch ihr Körper erschlaffte und sie erlag den schweren Verletzungen. Dari nahm ihre kleinen Geschwister und drückte sie an sich. Während Cami diese Geste annahm, drückte Seraphim sie weg und ging fort. Er hatte seine Teufelskräfte zu diesem Zeitpunkt schon und das war auch der Grund ihres Überlebens. „Lass ihn gehn!“ Cami regte sich im Arm ihrer Schwester. „Er weiß, was er tut. Er hat uns beide gerettet und nen Großteil der Piratn erschlagn. Er beherrscht sein Schwert und die Teufelskräfte gut genug, um auf sich aufzupassn. Er wird schon klar komm.“ Das waren vorerst die letzten Bilder, die Cami und Dari von ihm sahen. Den Rücken eines 11jährigen. Einige Jahre später, Dari war bereits Vizeadmiral und Cami auch eben der Marine beigetreten, so lasen sie in einer ihrer wenigen gemeinsamen Stunden die Zeilen über einen neuen Piraten, der im gesamten Westblue sein Unwesen trieb. Jener wurde ihnen als Kapitän Seraphim Nosric Angel vorgestellt und es gingen angeblich schon mehrere Offiziere bei der Ergreifung des Gesuchten drauf. Sein Kopfgeld betrug zu dem Zeitpunkt gerade einmal 20 Millionen. Während Jade ziemlich fassungslos auf die Zeitung starrte, kaute Cami vorsichtig lächelnd auf ihrem Kaugummi herum. Sie legte den Kopf auf die Schulter ihrer Schwester. „Das kann nicht sein! Ich hätte ihn nicht gehen lassen sollen. Das ist meine Schuld! Ein Verbrecher in unserer Familie. Wie kann er nur?“ Cami beruhigte ihre Schwester. „Hey, kein Grund für 100% Panik. Wenn er diesn Way of Life für korrekt hält, dann lassn wir ihn den gehn, bis er uns übern Weg läuft.“ Dari nickte nur schweigend. Sie wusste, dass Cami ihren Bruder abgöttisch verehrte. Sie waren sich einfach zu ähnlich. Und er hatte seine Freiheit anscheinend erreicht. Beide waren fabelhafte Schwertkämpfer und, wenn es nicht jede Teufelsfrucht nur einmal gäbe, so hätten sie auch beide die gleichen Kräfte. „Lapislazuli“, irgendwo auf der Grandline Jade wusste, dass Seraphim seiner Schwester nichts tun würde und sie bei ihm auch in relativer Sicherheit war. Cami hatte ihm vor langer Zeit das Leben gerettet, da er fast ertrunken wäre, als er ins Meer gefallen war. Das Einzige, was Dari je erfahren wollte, waren die Tätigkeiten der Jahre nach dem Piratenüberfall. Irgendetwas musste ihn bewegt haben, Pirat zu werden. War es doch sein so unbegrenzt erscheinendes Verlangen nach Freiheit? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)