Der Weg des Revolutionär von abgemeldet (22 Jahre...) ================================================================================ Kapitel 9: Familientreffen -------------------------- Jaya, Grandline Als Dragon am Tresen einer Bar saß, ahnte er noch nicht, dass er bereits gesucht wurde. Zwei Frauen waren auf dem Weg in genau diese Bar. Während die Jüngere ganz offen über die Straße lief und ihre Schwerter an der schlanken Taille im Sonnenlicht blitzten, so schlich die Ältere ungesehen in ihrer Nähe durch die Stadt. Die sechs Piraten hatten noch einige Vorbereitungen auf ihrem Schiff zu treffen, bevor sie sich gleich getrennt in die Stadt begaben. Als Cami die Bar betrat, drehten sich alle Anwesenden um, manche pfiffen oder riefen ihr Komplimente hinterher, welche sie nur mit einem Lächeln abtat. Der Einzige, der sich überhaupt nicht für sie interessierte, war ein gut gekleideter Mann auf einem Barhocker, der vertieft in seine Zeitung schaute. Seine langen schwarzen, leicht struppigen Haare enttarnten ihn sofort. Cami setzte sich auf den Hocker links von ihm und bestellte sich einen Cocktail. So konnte sie auch seine Tätowierung sehen. Das flammende Rot auf der linken Gesichtshälfte war unverkennbar. Dragon nahm sie erst gar nicht wahr, so vertieft war er in den Artikel über sich und daneben den Steckbrief mit den 300 Millionen Berry. „Hey, du! Ich hab dich in ’ner Zeitung gesehn! Du heißt Dragon, oder? Du siehst ja richtig geil aus, so in echt.“ Er ignorierte sie. „Haaaaallllooooo??? Hier redet jemand mit dir!“ „Hm?“ Dragon schaute auf. „Oh, äh, hallo. Was macht denn eine so junge Person an diesem verruchten Ort?“ Admiral Jade, die immer noch ungesehen das Geschehen verfolgte, drehte sich um und verließ unbemerkt die Bar. Cami hatte Dragon schon am Haken. „Ich hab nach dir gesucht. Ich wollte den Mann sehn, der’s sich wagt, das Marine-HQ anzugreifn.“ Sie spielte gekonnt nervös mit einer Haarsträhne und hatte in diesem Moment schon seine gesamte Aufmerksamkeit für sich gewonnen. Dragon fielen die Schwerter ins Auge. Er musste kurz überlegen, doch dann fiel es ihm ein. „Sind das Kitetsu, die du da trägst? Das sieht mir nach den besten Zwei aus.“ „Hey, du bist gut. Das sind die bestn Schwerter der Reihe.“ Sie unterhielten sich noch eine Weile über Belanglosigkeiten, bis Cami ihm einen Kuss auf die Wange gab, ihn bei der Hand packte und aus der Bar zog. Sie hat was Besonderes… Und toll sieht sie auch aus… Naja, ein Tag Urlaub kann nicht schaden… Bleib ganz ruhig, Junge… So spazierten Cami, die ihn überraschend toll fand, und der Revolutionär die Straßen Mock Towns entlang. Sie blieben mal an dem einen, mal an dem anderen Laden stehen. In einem der Läden schauten sich gerade Elena und Seraphim nach Ausrüstung um. Sie schienen enormen Spaß in ihrem Urlaub zu haben und flachsten und machten Witze, so dass es ziemlich laut in dem Laden wurde. Seraphim verstummte mit einem Mal, als er in einen Spiegel blickte. Er ging mit Elena an seiner Seite aus dem Laden, genau zu dem gut gekleideten Paar. Elena sollte sich auf einen Kampf gefasst machen. „Na sieh mal einer an! Der gesuchte Revolutionär und die Frau Oberleutnant der Marine! Hübsch, ihr Beiden! Hey, Dragon, darf ich dir meine Schwester Cami Candela vorstellen?“ Dragon ließ sofort ihre Hand los und ging ein paar Schritte zurück. Oberleutnant??? „Deine Schwester, Seraphim? Du hast ja eine schöne Familie.“ Cami zog ihre Schwerter. „Hey, Brüderlein, heut funkst du mir nicht dazwischn! Das ist mein Date.“ Sie ging auf den Piraten los. Dieser zog blitzschnell seine Schwerter und parierte somit ihren Angriff. Er hatte alle Mühe, ihre Angriffe zu parieren oder ihnen auszuweichen. Cami war schnell und beweglich. Dragon schaute nur erstaunt dem Duell zu. „Elena, hol die Anderen und seht zu, dass ihr das Marineschiff findet. Los! Das hier schaffen Dragon und ich schon.“ Die Rothaarige nickte nur und verschwand in Windeseile. Angel hatte gerade einen Angriff mit beiden Schwertern abgewehrt, da verpasste Cami ihm einen Tritt in den Magen, so dass er in eine Häuserwand krachte. Dragon wollte ihm zur Hilfe eilen. „Bleib stehen! Das ist Familiensache! Außerdem ist das Schwert in ihrer rechten Hand mit Seestein versetzt. Somit kann sie dich auch trotz deiner Kräfte treffen und verletzen.“ Eine kurze Kampfpause entstand. Seraphim stand vor den Trümmern der Hauswand, beide Schwerter gesenkt; Cami stand fünf Meter vor ihm und lächelte kampflustig; Dragon befand sich ein wenig abseits in der Beobachterposition. Totenstille. Die Ruhe vor dem Sturm. „Dari ist auch hier, oder? Wo steckt sie?“ Er schaute sich um. „Dragon, meine ältere Schwester ist deine Gegnerin, Admiral Dari Jade. Pass aber auf, sie hat auch Teufelskräfte! Bleib immer im Licht, sonst hast du keine Chance!“ Was meint er damit??? Dragon schaute sich ebenfalls um, sah aber niemanden außer ein paar Passanten. Er kannte Jade vom Aussehen, aber niemand hier ähnelte auch nur annähernd der Soldatin. Auch Seraphim schien noch damit beschäftigt zu sein, sie zu suchen. Cami nutzte den Augenblick, um erneut anzugreifen. „Fighte endlich mit voller Kraft, oder haste Angst vor mir?!“ Sein Ausweichmanöver kam diesmal allerdings so spät, dass sie ihn am Arm traf. Blut troff den Arm hinunter. Er biss die Zähne zusammen und griff jetzt selbst an. Die beiden waren nun annähernd gleich schnell. Jetzt kommt es drauf an, wer von beiden die bessere Kondition hat… Dieses Tempo ist wahnsinnig… Dragon spielte immer noch den Zuschauer dieses Kampfes, aber er behielt die Umgebung stets im Auge. Plötzlich bemerkte er hinter sich einen Luftzug. Noch bevor Jade zum Angriff ansetzen konnte, war er verschwunden. Sie kam aus dem Nichts… Wie hat sie das gemacht? Was sind das für Teufelskräfte… Als er sich wieder materialisierte war Admiral Jade bereits wieder verschwunden. Dragon schaute sich erstaunt um. Der Kampf zwischen Cami und Seraphim ging mit unverminderter Härte weiter. Beide mussten herbe Treffer einstecken, teilten aber genauso gut aus. Dragon war noch immer beeindruckt, musste sich aber nun mehr seinem eigenen Schutz widmen. Seraphim nutzte eine kleine Auszeit: „Hey, Typ, du musst dich von den Schatten fernhalten, denn so lange sie sich im Dunkeln bewegt, ist sie unsichtbar. Sie hat von der Dunkelfrucht gegessen. Diese ermöglicht es ihr, die Dunkelheit zu kontrollieren. Diese Frucht gehört ebenso zu den Elementarfrüchten. Also sei vorsichtig!“ Die kurze Kampfpause kam zustande, weil sich Cami darüber wunderte, warum seine Wunden so schnell wieder verheilt waren. Seraphim grinste nur. Candela setzte nun zu einer mächtigen Kombination an, die sie Fall Out nannte. Der Gegner wurde hierbei mit einem kräftigen Hieb meterhoch in die Luft befördert und beim Fallen, also wenn er nicht mehr ausweichen konnte, mehrmals mit starken Angriffen in die Mangel genommen. Und genau das geschah jetzt. Jade griff nun erneut an um Dragon in Schach zu halten. Seraphim wurde von Camis Attacke in die Luft befördert, aber anstatt zu fallen, hing er am höchsten Punkt und kam nicht wieder runter. Dragon konnte das nicht sein, da er voll und ganz mit Jade zu tun hatte. Seine gleichaltrige Schwester war fasziniert von seinen Fähigkeiten. Und von den schwach leuchtenden Flügeln, die aus seinem Rücken kamen. „Jetz sag nich, du hast auch ne Teufelsfrucht gegessn?“ Cami sah nun aus wie ein Schulkind, was keinen Bock auf Hausaufgaben hat. Sie atmete tief durch. „Doch, habe ich. Also Teufelsfrucht trifft es nicht wirklich. Ich habe von der Engelsfrucht gegessen. Das heißt, ich kann mich bis zu einem gewissen Grad selbst heilen, schweben und habe das Licht auf meiner Seite. Nur schwimmen kann ich nicht mehr. Dafür kann ich Jade auch sehen, wenn sie unsichtbar in den Schatten steht.“ Er grinste abermals. Engelsfrucht? Was ist das denn für eine Familie? Da kann der Kerl froh sein, dass sie ihn noch nicht mit dem Seesteinschwert getroffen hat… Auch Candela hatte das bereits festgestellt. „Deswegen hab ich dich immer nur mitm Kitetsu der 2. Generation erwischt! Verdammt! Na, warte, jetz krieg ich dich.“ Erneut kam sie angestürmt um ihren Bruder zur Strecke zu bringen. Doch seit dieser mit voller Kraft kämpfte, war es für sie fast unmöglich, ihn zu treffen. Und er setzte nun noch einmal das Tempo höher an. Dragon hingegen bekam nun arge Probleme. Er hörte Admiral Jade noch einmal flüstern: „Alles verschlingende Dunkelheit!“ Und schon fand er sich in einer Dunstglocke mit einem Bodendurchmesser von ungefähr 10 Metern wieder. Nur dieser seltsame schwarze Nebel verdunkelte das gesamte Innere des „Käfigs“. Nun begann Jade normal zu sprechen: „Hier drin bin ich überall und nirgends. Jetzt sitzt du in der Falle!“ Ihre Stimme war nicht zu orten. Draußen lieferten sich Cami und Seraphim weiter ihr erbarmungsloses Duell. Keiner schien die Oberhand zu haben, kein Vorteil für niemanden. Als dem Piraten die dunkle Dunstglocke auffiel, erstarrte er. Man konnte sie von außen nicht durchdringen und man kam nur heraus, wenn man Jade besiegte. Da er nicht aufpasste, erwischte ihn ein starker Schlag und er landete erneut in einer Hauswand, die über ihm einstürzte. Seine Schwerter lagen an der Stelle, an der er eben noch stand. Cami hatte ihn nicht mit einem einzelnen Schlag, sondern wieder mit einer Kombiattacke erwischt, wobei er haufenweise Treffer einstecken musste. Seraphim war so ziemlich am Ende. Er hatte einige Verletzungen davon getragen, die er selbst nicht auf die Schnelle heilen konnte, da Cami mit dem Kitetsu der 1. Generation zugeschlagen hatte. Dragon wusste auch noch nicht so recht, was er denn tun sollte, da er zwar etwas sehen, aber in diesem düsteren Zwielicht Jade nicht ausfindig machen konnte. Das machte ihn verrückt. Irgendetwas traf ihn an der Seite und er landete auf dem Boden. Innerhalb dieses Kreises befand sich irgendwo Admiral Jade. Doch er konnte sie nicht sehen. Was soll ich bloß machen??? Hm? Er wurde erneut getroffen und rappelte sich dann langsam wieder auf. Jetzt hab ich eine Idee… Das ist ja zu simpel… Er löste sich in Luft auf, denn diese existierte hier auch. Und somit war er für Jade unsichtbar. Das Ganze hatte einen zweiten Vorteil: Er konnte anhand der Luftzüge, die sich bei Jades Bewegungen bildeten, erkennen, wo sie sich gerade befand. Bei seinem Angriff wurde irgendetwas Unsichtbares von seinem Luftstoß getroffen und landete etwas neben ihm auf dem Boden. „So, jetzt hab ich den Spieß umgedreht! Du siehst mich nicht, ich weiß dafür aber, wo du steckst!“ Nach einigen weiteren Volltreffern löste sich die Dunstglocke auf. Wie die Dunkelheit verschwunden war, sah man eine angeschlagene Dari Jade mitten auf der Straße liegen. Auch Dragon war wieder sichtbar und streckte sich einmal genüsslich. Zu diesem Zeitpunkt bewegten sich auch die Trümmer, unter denen Seraphim begraben lag. Jener stand jetzt blutend und mit Wunden übersät zwischen den Häuserresten und war vorerst unbewaffnet. Auf einmal stürmte er auf Cami zu, welche nach ihrer Schwester sah, schnappte sich eines seiner Schwerter im Laufen und schlug sie mit dem Griff zu Boden. „Tut mir Leid, Schwesterchen, aber du brauchst immer mal einen Klaps auf den Hinterkopf.“ Die Piraten und Räuber, die dieses Spektakel mit angesehen hatten, jubilierten und grölten. Dragon sah mitleidvoll auf die bewusstlose Cami. Seraphim grinste ihn an. „Magst du für eine Weile mit uns kommen, Dragon? Wir fahren die Grandline entlang nach Water 7, da unser Schiff einige Reparaturen nötig hat. Komm schon, nur für eine gewisse Zeit. Und meine kleine Schwester hier nehmen wir mit.“ Dragon überlegte kurz, aber besann sich dann und ging auf das Angebot ein. Schließlich wäre es mit so einer Verstärkung leichter, weitere Porneglyphe zu finden. Und Water 7 gefiel ihm auch. Er wollte Tom mal wieder sehen. Seraphim nahm Cami in den Arm und trug sie weg. „Und was machen wir mit Jade?“ wollte Dragon wissen. „Lass sie liegen! Die kann auf sich selbst aufpassen.“ Diese Worte gefielen den Zuschauern. „Wenn sie auch nur einer von euch dreckigem Gesindel anrührt, bekommt ihr’s mit mir zu tun!“ ergänzte Seraphim seinen Satz. Totenstille. Die haben alle eine Scheißangst vor uns… Dragon begann nun Elena und den Rest der Crew zu suchen, damit sie schnell Segel setzen und von hier verschwinden konnten. Er fand sie am Marineschiff. Sie kämpften zwar gut und schienen so auch überlegen, aber auf einer Galeone sind es nun einmal mehr als zehn Mann Besatzung. Als die Soldaten den ankommenden Dragon sahen, ergaben sie sich freiwillig und flüchteten zurück aufs Schiff. Denn alle von ihnen hatten das Massaker miterlebt. Die haben auch Angst vor mir… Dabei hatte er gar nicht vor, irgendwen umzubringen oder zu verletzen. „Hey, ihr! Wir gehen zurück auf euer Schiff. Es ist hier alles erledigt und euer Käpt’n meint, dass es besser wäre zu verschwinden, bevor noch mehr Soldaten auf der Insel eintreffen.“ „Seraphim geht es gut? Schön. Los, Abmarsch!“ Juno, der lange Blonde schien der Vize der Bande zu sein. Auf sein Kommando liefen sie los. Dragon wandte sich noch einmal an die Soldaten, da er Admiral Jade nicht so einfach im Dreck liegen lassen wollte. „Huhu! Du da!“ Ein Soldat schaute über die Reling. „Eure Frau Admiral liegt leicht verletzt in Mock Town! Vielleicht solltet ihr sie holen!“ Mit einem Grinsen verabschiedete er sich und begab sich schnellstens in 10.000 Meter Höhe, um seine Sachen zu holen. Einige Minuten später lichtete ein kleineres Piratenschiff den Anker und fuhr aufs offene Meer. „Juno, was sagt der LogPort?“ Jener nickte nur auf die Frage seines Kapitäns. Sie waren losgefahren, ohne auf Dragon zu warten. Der würde schon nachkommen. Dafür hatten sie neuerdings eine Gefangene an Bord. Seraphim bezeichnete sie als Gast. Sie war nicht gefesselt und lag mit einem kühlenden Lappen in einem Bett. Sie waren zwar Piraten, aber keine Unmenschen. Eine gute Windböe zog auf und Dragon erschien an Bord. Elena und Juno waren dermaßen erschrocken, dass sie ihr Essen fallen ließ und er ins Meer fiel. Mit einem nassen Navigator setzte das Schiff seinen Kurs mit zwei neuen Passagieren fort. Marinehauptquartier, Grandline „Hina ist traurig und wütend!“ Sie kamen gerade von der Beerdigung der Offiziere. „Er war der Einzige, den man wirklich Lehrer nennen konnte. Alle anderen sind Pfeifen.“ Auch Smoker war sauer. Solche wie Janus gehörten zu den wenigen Menschen, vor denen Smoker Respekt hatte. Der Rest waren Politiker und andere Bürokraten. Der Junge hegte schon länger einen Groll gegen diese, da er ihren Sinn von Gerechtigkeit nicht verstand. Ausreden, Lügen und Betrügereien beherrschten seiner Ansicht nach die Welt und anstatt irgendwas dagegen zu unternehmen, machten die Obersten der Marine und der Welt auch noch mit. Er würde nun erst einmal zusehen, dass er das Mädchen tröstete, denn sie tat ihm Leid. Außerdem verfolgte sie den gleichen Sinn von Gerechtigkeit wie er. „Hina, beruhige dich. Es bringt nichts, jetzt den ganzen Tag zu heulen. Wir sollten lieber den Tag abwarten und auf diesen hinarbeiten, an dem wir alt und stark genug sind, um solche Verbrecher dingfest zu machen.“ Die Kleine wischte sich die Tränen aus den Augen. „Hina ist einverstanden. Und Hina wird stärker als Smoker.“ „Vergiss es. Du bekommst vielleicht bessere Noten, aber der Stärkere bleibe ich.“ Einige Meter weiter hinten laufend unterhielten sich Kranich und Senghok. Thema: Dragon. „Ich halte es für sehr gefährlich, arrogant und leichtsinnig, zwei Offiziere ohne die nötige Ausrüstung, so einen Verbrecher jagen zu lassen.“ Senghok war außer sich. „Man hat seit heute früh bei ihrer Ankunft auf Jaya nichts mehr von ihnen gehört. Aber Jade und Candela sind gute Kämpferinnen. Es reicht doch, wenn sie Dragon im Meer versenken.“ „Nein, tut es nicht. Ich muss noch einmal mit ihm sprechen. Irgendwas ist an der Sache mit ihm faul. Seine ganze Art, dann das Massaker und seine Reisen quer durch die Welt. Wir wissen nur sicher, dass er nach Porneglyphen sucht und diese wahrscheinlich auch lesen kann. Nur keiner weiß, warum er dann mal dort, mal da erscheint; warum er Volksgruppen gegen ihre Regierung aufbringt, dort einen Marinestützpunkt zerstört, in einer anderen Stadt mal nicht. Sein Verhalten macht keinen Sinn. Ich will da von ihm eine Erklärung.“ Kranich nickte nun zustimmend. Obwohl er derzeit wahrscheinlich der gefährlichste Verbrecher war, so ließ er doch mit sich reden und schien sehr gebildet und intelligent. Er stand nur auf der falschen Seite. Auch Senghok dachte schon länger über eine Möglichkeit nach, ihn auf ihre Seite zu schlagen, doch bisher war ihm noch nichts eingefallen. Noch mussten sie eh ausharren, da die „Calina II“ noch vor ihrer Fertigstellung stand. Und so lange Admiral Jade sich nicht meldete, würden sie auch nicht auf Revolutionärjagd gehen. „Hina findet diese Kuh toll!“ Smoker und die beiden Offiziere richteten ihre Aufmerksamkeit auf die Elfjährige, um die eine Ziege sprang und sich von Hina streicheln ließ. „Mähhhh“, versuchte die Ziege zu muhen, aber das gelang ihr ebenso wenig wie ihre Bell-Versuche. Mähh sprang herum und lief dann mit einem Büschel Gras im Maul zu Senghok. Nebenbei versuchte sie noch Smoker einen Tritt zu verpassen, doch da trat sie in Rauch. Beleidigt setzte sie ihren Weg zum Admiral fort. Smoker fand das Vieh irgendwie lustig. Die Ziege trat zur Strafe dann halt Senghok und Kranich. „Perle des Lichts“, irgendwo auf der Grandline Neben dem weißen Piratenschiff, trieb das angeleinte Boot Dragons friedlich vor sich hin. Sein Besitzer saß im kleinen Besprechungsraum des Schiffes, zusammen mit dem Rest der Mannschaft außer Grischa, der im Krähennest Ausschau hielt. „Also haben wir jetzt den derzeit meist gesuchten Mann auf der Welt und eine Frau Oberleutnant der Marine an Bord? Das wird hier immer verrückter!“ analysierte Juno. Der Rest konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Mia behandelte gerade die Wunden des Kapitäns. „Ich meine nur, dass es dadurch für uns nicht ruhiger wird und sie doch eine Bedrohung darstellt, wenn sie hier so offen rumlaufen kann.“ „Keine Sorge, Juno! Cami wird uns schon nichts tun und seit wann stört es dich denn, wenn es stürmisch wird? Hast du heute den Typen erschossen oder ich? Sei kein Schisser!“ Juno lehnte ruhig an der Wand. „Ich denke, die beiden sind vorerst eine gute Verstärkung.“ „Und was ist, wenn das Gleiche wie im Marinehauptquartier passiert und er einfach mal so alles in Schutt und Asche legt?“ Seraphim schüttelte nur den Kopf. Auch Elena meinte: „Ach, was. Aber nicht hier bei uns. Jetzt hab dich nicht so!“ Auf Elena schien Juno eher zu hören. Es polterte hinter der Holztür zum Raum, dann bewegte sich die Klinke und aus der aufgehenden Tür trat eine verschlafene Cami hervor, die sich nur ein Auge rieb. Während Elena und Juno ihre Waffen zogen und Mia aufsprang, blieben Dragon und Seraphim ruhig. „Hahahaha… Wie früher! Du siehst jetzt genauso zerknautscht aus wie vor 15 Jahren.“ Er und Dragon lachten und Cami wusste nicht so recht, was los war. Sie gähnte herzhaft und kratzte sich am Kopf. Ihr Bruder stellte eine Tasse Tee auf den Tisch, warf zwei Stück Zucker hinein und rührte um. Dann schob er die Tasse an den freien Platz neben ihm, an den sie sich setzte. „Danke“, murmelte sie und lächelte. „Warum haste mich geschlagn? Mir brummt jetzt noch der Schädel.“ Sie schubste ihn ein wenig zu Seite. Zu dem Zeitpunkt waren alle Anwesenden außer den beiden Geschwistern sprachlos, da niemand diese Ruhe von einer Marinesoldatin erwartet hatte. Seraphim grinste nur vor sich hin. „Ganz einfach. Schläge auf den Hinterkopf fördern das Denkvermögen. Außerdem wolltest du mich in Scheiben schneiden. Ich hab einige schöne Kratzer.“ Lächelnd legte Cami den Kopf auf seine Schulter und flüsterte ihm irgendwas ins Ohr. Er schaute nur in die Runde und verzog dabei keine Miene. Die „Perle des Lichts“ segelte friedlich und ohne Dragons Hilfe die Grandline entlang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)