Der Weg des Revolutionär von abgemeldet (22 Jahre...) ================================================================================ Kapitel 1: Der Beginn einer Ära ------------------------------- „Ihr wollt meinen Schatz? Den könnt ihr haben, sucht ihn doch! Irgendwo auf der Grandline habe ich den größten Schatz der Welt versteckt!“ „Urteil vollstrecken!“ Auf diesen Befehl stießen die beiden Hinrichter zu und töteten den König der Piraten. Seine Mannschaft hatte sich im Laufe des letzten Jahres aufgelöst und wurde in alle Winde zerstreut. Sie waren gerade ruhmreich und unter Strapazen von der gefährlichsten Meeresroute des Planeten zurückgekehrt, als sie sich auflösten, während ihr Kapitän sein Ende plante. Diese Mannschaft hatte die Grandline bezwungen und nun trennten sich ihre Wege. Nur wegen der Krankheit ihres Kapitäns, des Mannes, der als der Piratenkönig galt. Neben dem Jungen mit dem sonderbar grauen Haar, der gerade noch erstaunt der Hinrichtung zugeschaut hatte, stand plötzlich ein Mann in einem grünen Umhang, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Nur seine langen schwarzen Haare schauten ein wenig hervor. Aus dem Blickwinkel des Jungen, der beinahe gestorben wäre vor Schreck, konnte man Teile einer roten Tätowierung auf der linken Gesichtshälfte des Mannes erkennen. „Wie heißt du, mein Junge?“, fragte der Fremde. „Man nennt mich Smoker“, antwortete der Junge mit zitternder Stimme. „Ein außergewöhnlicher Name. Verrätst du mir auch, was du von dem Spektakel hältst?“ „Ich weiß nicht, aber ich glaube, dass ich noch nie einen zum Tode verurteilten Verbrecher gesehen habe, der so zufrieden aussah, wie Gold Roger.“ Der „Trauerzug“ zog nun die Aufmerksamkeit des Jungen auf sich. Der Fremde verabschiedete sich mit den Worten: „Gut beobachtet, Smoker. Du erlebst gerade den Beginn einer neuen Ära und wirst auch noch ihr Ende sehen. Ich behalte dich im Auge.“ Als der Junge sich umdrehte, war der Mann ebenso schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war. Smoker schaute sich in alle Richtungen um, konnte ihn aber nirgends entdecken. Er zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder dem Spektakel. In seinen Gedanken war er auch ein Marinekapitän, der jeden Verbrecher, der die Stadt heimsuchte, zur Strecke bringen würde, ohne Ausnahme. Einige Häuserblocks weiter stand der Fremde im Schatten des Hafengebäudes und schaute den Handwerkern zu, wie sie unter Aufsicht der Marine, die Oro Jackson, das Schiff, auf dem er einen großen Teil seines Lebens verbracht hatte, demontierten. Er wusste nicht, wie viele aus der Mannschaft sich an diesem Tag in Loguetown aufhielten, vermutete aber, dass der Vizekapitän der Bande, Silvers Rayleigh zwar in der Nähe war, jedoch nicht der Hinrichtung beiwohnen würde. Hätte man es nicht wenigstens nach Water Seven bringen können, damit es dort, wo es erschaffen wurde, auch wieder demontiert werden könnte… Was wohl der alte Tom dazu sagen würde, wenn er sähe, wie sein Meisterwerk zerstört wird… Er erinnerte sich genau, wie vor einiger Zeit die Oro Jackson in einem Hafen im Eastblue von Marinesoldaten gefunden und beschlagnahmt wurde. ´Kurz darauf stellte sich der größte Pirat seiner Zeit und sie führten ihn ab, nicht wissend, dass sie von zwei seiner ranghöchsten Offiziere beobachtet wurden, die dies noch nicht einmal gegenseitig wussten. Rayleigh war davon ausgegangen, dass er der Letzte war, der noch an der Seite des Kapitäns stand. Und Dragon folgte den Soldaten bis in das Hauptquartier des Eastblue, ohne erkannt zu werden, denn unterzutauchen, sich Menschenansammlungen zunutze zu machen, gehörte zu seinen Stärken. Er war die linke Hand des Piratenkönigs, beinahe auf einer Stufe mit dem älteren Rayleigh, der aber vor allem aufgrund des Erfahrungsvorsprungs gegenüber Dragon den Platz als Vize einnahm. Dragons Aufgabe bestand eher darin, Dinge auszukundschaften, Leute zu manipulieren, ohne auch nur irgendeinen Verdacht auf sich oder seine Bande zu ziehen. Er sollte einer von denen sein, denen die Zukunft gehörte. Was die gesamte Mannschaft auszeichnete; und dazu zählten sie auch den Leuchtturmwärter und berühmten Arzt Krokus, der nur drei Jahre mit ihnen segelte; war ihre Loyalität ihrem Kapitän und ihren Kameraden gegenüber. Bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Danach verschwanden sie nach und nach. Einer der Ersten war Krokus, der Gol D. Roger am Leben erhalten hatte, da er sich um seinen Freund, den Wal LaBoum, zu kümmern hatte. Dragon war der Letzte, der von Silvers und Roger Abschied nahm. Er konnte es nicht mehr ertragen, sein Idol, seinen Anführer so zu sehen, wie er die letzten Tage seines Lebens verbrachte, jedoch zog es ihn schon kurz darauf wieder zurück, in die Nähe des Piraten. Er versuchte sämtliche Gesichter der Mannschaft aus seinem Gedächtnis zu rufen, was für ihn kein Problem darstellte, doch als er die Augen öffnete, sah er, wie zwei junge Kerle Richtung Schaffott rannten. Die rote Nase des Einen und den Strohhut des Anderen hätte er unter Tausenden auf der Welt erkannt. Doch als er sich die Augen rieb und noch mal genauer hinsah, waren beide verschwunden. Shanks, Buggy, seid ihr etwa auch noch hier? Lasst euer Leben nicht vergehen, werdet große Seefahrer… Er schüttelte sich. Seine Gedanken schienen ihm wie die eines alten Mannes. Seine Erinnerung holte ihn wieder ein. Sie waren so viele Jahre zusammen gesegelt und nun war alles vorbei. Wie viel sie doch erlebt hatten, vor allem auf der Grandline: der Rivers Mountain, wo das Wasser bergauf fließt, die verschiedensten Inseln, wobei auf Winter sogleich Wüste folgte, dann die Sky Islands, wo sie von der Geschichte Kagaras, des großen Kriegers gehört und die goldene Stadt Shandora gesehen hatten, danach die Stadt Water Seven, in der sie vom besten Schiffszimmermann Tom die Oro Jackson bekamen, mit der sie den Rest der Route bewältigten. „Hey, Sie!“ Die Stimme riss ihn aus seinen Erinnerungen. Die Sonne stand hoch im Zenit über Loguetown. Der Mann stand noch immer im Schatten der Häuser und betrachtete geistesabwesend die Demontage des Schiffs. „Hey, Sie!“, wiederholte sich die Stimme. „Ich hab Sie doch schon irgendwo einmal gesehen, oder irre ich mich?“ Senghok trat von der Seite an ihn heran. Der Mann nahm hastig seine Kapuze ab und die langen schwarzen Haare wehten im Wind. Über seine linke Gesichtshälfte zog sich seine große rote Tätowierung. Seine stechenden Augen musterten den Vizeadmiral genauso misstrauisch, wie dieser ihn. „Nein, Ihr müsst euch irren. Ich kann mich nicht entsinnen, Euch schon jemals gesehen zu haben“, antwortete er. „Aber seid ihr nicht einer von den Männern, die den berüchtigten Gold Roger gefangen haben?“ Seine wiederum verstellte Stimme machte sich bezahlt. „Ja, mein Name ist Senghok und ich bin Vizeadmiral des Marine-Hauptquartiers. Dürfte ich auch fragen, wer Sie sind? Sie scheinen sich ja ziemlich für das Schiff dort zu interessieren.“ „Ich bin nur ein einfacher Bürger dieses Ozeans und es zog mich zur Hinrichtung. Da ich als Waisenkind aufgewachsen bin, kann ich Euch meinen wahren Namen nicht nennen. Aber Namen und Titel sind nur Schall und Rauch. Und für die Oro Jackson sollte man sich ruhig interessieren dürfen, da dieses Schiff die Gefahren der Grandline als Erstes überstand.“ Senghoks Blick verschärfte sich. „Sie kennen also sogar den Namen des Schiffes. Interessant. Das macht Sie nicht gerade unverdächtig. Passen Sie auf, vor wem Sie was in den Mund nehmen.“ Dragon grinste. „Ich weiß, aber in der Heimatstadt des Piratenkönigs kennt man nun mal den Namen seines Schiffes. Außerdem las ich über die Vermutung, dass ein großer Schiffszimmermann zu den Piraten übergelaufen ist.“ „Sie meinen den alten Tom von Tom’s Workers. Ja, er soll das Schiff erbaut haben und hat somit viel Leid über die Menschheit gebracht.“ Viel Leid, dass ich nicht lache… Wir haben niemandem etwas Unrechtes getan… Außer dass wir unter schwarzer Flagge segelten, haben wir uns nur gewehrt, nie wirklich angegriffen… „Da habt Ihr wohl Recht. Aber es steht mir nicht zu Urteile zu fällen, die mich nichts angehen. Ihr seid für die Gerechtigkeit verantwortlich, nicht ich. Ich unterstütze nur die Ordnung. Ich bin nur ein wenig neugierig, aber das sei mir doch nicht verboten.“ Eigentlich war Dragon keine Person von vielen Worten, aber er wusste auch, dass er sich vermutlich verdächtig machen würde, wenn er abweisend erschien. Doch nun war der richtige Zeitpunkt gekommen, sich zu verabschieden. Doch der Vizeadmiral kam ihm zuvor. „Ich muss jetzt los, schließlich fahren wir heute noch zurück zum Hauptquartier. Vielleicht steht sogar eine Beförderung zu Buche.“ Mit einem höflichen Lächeln machte sich Senghok auf den Weg zu seinem Schiff. Und Dragon ging seines Weges. Er schlenderte die Hauptstraße entlang Richtung Stadtkern. Denn er brauchte, bevor er sich seiner neuen Ziele besann, unbedingt etwas zu essen. Und wieder hatte er Glück. Nach kurzer Zeit fiel aus einem Karren ein Fass. Durch das Getöse der Massen, die aufgewühlt und aufgeregt waren, ja fast euphorisch ob der letzten Worte des Piraten, bemerkte ihn auch niemand. Dragon war sich erst unsicher, schnappte sich dann aber blitzschnell das Fass und trug sie ins Dunkel einer Seitengasse. Er war ziemlich stark, somit stellten sich beim tragen seiner Last nur wenige Schwierigkeiten. Kaum war der Deckel abgehoben, so erblickte er auch schon, was ein Glänzen in seinen Augen hervorrief. Obst. Äpfel, Birnen, Orangen und Bananen. Dragon, der in dieser Stadt seinen Kapitän kennen lernte, kannte sich auf der Insel bestens aus. So kannte er auch einen verlassenen Fleck nahe eines Sees. Es war zwar ein beträchtlicher Fußmarsch, aber dafür war er allein und hatte seine Ruhe. Er schleppte das Fass den ganzen Weg, ließ sich danach am See nieder, suchte eine geschützte Stelle und entfachte ein Feuer. Danach fing er sich zwei Fische aus dem See und brat sie über seinem Feuer. Zu dem Fisch gab es Obst. Er durchwühlte das Fass und fand auf dem Boden eine kleine Kiste, die gerade so Platz fand. Dragon zog sie heraus und wollte sie öffnen, doch sie war verschlossen. Er nahm sein Messer und eine Art lange Nadel, die er in einer Gasse gefunden hatte. Er schob erst das Messer und dann die Nadel in das Schloss und drehte, drückte und zog, doch es wollte sich nicht öffnen. Das Schloss war ohne den richtigen Schlüssel nicht zu knacken. Er probierte es erneut mit dem Messer, indem er dieses in die Öffnung rammte, einen Stein nahm und diesen mit aller Kraft auf den Griff schlug. Nichts passierte. Auch zwei weitere Versuche blieben erfolglos. Er nahm die Truhe und warf sie gegen einen Baum. Er versuchte jetzt nicht mehr das Schloss zu öffnen, sondern die Kiste an sich zu zerstören. Schläge mit dem Messer und mit großen Steinen, Tritte und das Umherwerfen blieben ohne Erfolg. Die Truhe hatte nicht einen Kratzer. Dragon verzweifelte langsam, versuchte es aber weiter. Nun legte er die Kiste ins Wasser, schließlich bestand sie trotz allem nur aus Holz. Nun hieß es sich in Geduld üben. Er legte sich ans Feuer und versuchte ein wenig zu schlafen, doch er lag noch knapp eine Stunde wach, bevor ihm endlich die Augen zufielen. Kurz zuvor hatte er noch schnell genügend Holz nachgelegt, damit das Feuer nicht bis zum Morgen erlosch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)