Liebestrank Nr. 19 von NordseeStrand (Alicia Blade Übersetzung) ================================================================================ Liebe ist… eine exzellente Motivation ------------------------------------- Huhu! Hier ist das sechste Kapitel und - wir haben die Hälfte nun offiziell geschafft! d^.^b Habt ihr die erste Woche Schule/Uni gut überstanden? (Also, alle die, auf die das zutrifft) Ich habe meine zwei letzten Klausuren bis zum 17.11 geschrieben (Deutsch und Bio) und drei meiner vier vor den Ferien über die Bühne gegangenen Klausuren wiederbekommen (Englisch 2-, Mathe 2+ und Geschi 3). Hat mich irgendwie total gewundert, weil ich Mathe super schwer fand, eigentlich auf den Tod nicht analysieren kann und in Geschi in der Musterlösung so fast gar nichts von mir wiedergefunden habe. Aber ich will mich nicht beschweren. ^.~v Soo, dann wünsche ich euch jetzt viel Spaß beim Lesen, und gehe jetzt meinen superleckeren Himbeer-Marzipan Tee trinken und ein paar von meinen frisch und selbst gebackenen Rosinen-Joghurt Muffins essen! Disclaimer: Mir gehört zwar nichts, aber... würdet ihr mir trotzdem was zahlen? ... ich brauch Geld für den Führerschein... Widmung: Bunny_T, deren Geburtstag ich verschlafen hab, als nachträgliches GB-Geschenk Kisses, Prinzess Kapitel 6: Liebe ist… eine exzellente Motivation Dieses Mal hatte sie keine Angst, als sie vor seiner Tür stand. Sie war nervös und schüchtern, ja, aber nicht mehr wie versteinert. Ihr Herz fühlte sich immer noch zertrampelt von Reis schroffen Worten diesen Morgen an und Usagi hatte den ganzen Tag verzweifelt versucht ihr Selbstbewusstsein wieder aufzubauen, aber jedes Mal, wenn sie an Mamoru dachte – was sie sehr, sehr oft tat – konnte sie nicht anders als zu denken, dass sie keine Chance hatte. Er wollte wahrscheinlich ein Mädchen, das Film statt Streifen sagte, wie Rei. Und das über Biologie und Chemie und Physik mit ihm reden konnte. Aber sie konnte solche Dinge lernen, oder? Wenn sie sich wirklich anstrengte, konnte sie schlau sein. Sie würde es tun, für ihn. Sie würde es versuchen. Und dann war da noch das, was Motoki ihr gesagt hatte. Dass Mamoru an Mädchen interessiert war, die anders und einzigartig waren. Das hatte sie ebenfalls den ganzen Morgen geplagt, denn ihr war partout nichts eingefallen, wie sie ihm ihre eigene Einmaligkeit zeigen konnte. Und dann hatte sie angefangen zu denken, dass sie vielleicht gar nicht so individuell war, und wenn das der Fall war… Sie seufzte. Er wird mich niemals lieben. Aber sie konnte noch nicht aufgeben. Wenn es auch nur den kleinsten Schimmer einer Chance gab, dass er irgendwas – irgendwas – für sie fühlen konnte, dann musste sie versuchen diesen Schimmer zu finden. Er musste ihr gehören. Sie brauchte ihn. Also stand sie, mit seiner Jacke in einer Plastikhülle von der Reinigung verpackt und über ihren Arm gelegt, vor seiner Tür. Schon wieder. Weil sie ihn nicht zum dritten Mal erschrecken wollte, biss sie die Zähne zusammen, kniff die Augen zu und klopfte. Es raschelte kurz in der Wohnung bevor sich die Tür öffnete und Mamoru in Jogginghose, einem weißen T-Shirt und mit Lesebrille auf der Nase vor ihr stand. Usagi schmolz dahin. Sie war sich sicher, dass sie dort einen Fleck auf dem Teppich hinterließ, wo ihr Körper und ihr Herz hinein gesickert waren. Sie konnte nicht atmen. Ihre Knie waren wie aus Pudding. Ihr Mund stand auf und sie wusste, dass sie nichts dagegen tun konnte. Er. War. So. Sexy. Er sah überrascht aus, sie zu sehen – schon wieder – aber noch lange nicht so erschreckt wie früher. Aus ersichtlichem Grund. Nachdem er seine Lesebrille abgenommen hatte, lächelte er nervös und lehnte sich mit seiner breiten Schulter an den Türrahmen. „Hey, Odango.“, sagte er. Grinsend. Ihr Herz schlug wie wild gegen ihre Rippen, versuchte verzweifelt zu entkommen. Sie musste hart schlucken und quetschte ein 'Hallo' hervor. Alle ihre Gedanken kreisten um seine breiten Schultern und seine ozeanblauen Augen. „Also… keine Kekse?“ Sie schüttelte den Kopf. „Du bist nicht hier, um das Geschirr zu spülen, oder?“ Ihr Kopf schüttelte sich weiter, ihr Mund immer noch offen, sie glotzte ihn an. „Nun?“ Sein Blick richtete sich auf die Jacke, die über ihrem Arm hing und sie lächelte nervös und hielt sie ihm hin. „Deine Jacke.“, sagte sie atemlos. „Danke.“ Er nahm sie ihr ab und eine unangenehme Stille legte sich über sie, währenddessen Usagi verzweifelt versuchte, ihre Gedanken zu sammeln. Einen Moment später und mit dem Gefühl, dass sie besser gehen sollte, bevor sie noch einen vollkommenen Idioten aus sich machte, trat Usagi einen Schritt zurück. „Nun, ich glaube, das war's dann.“, murmelte sie und fing an sich von der Tür abzuwenden. „Warte, Oda – Usagi.“ Sie stolperte etwas und legte die Hand stützend an die Wand, als sie sich wieder zu ihm umdrehte. Er sprang nach vorne, so als ob er bereit wäre, sie aufzufangen, aber als er sah, dass seine Hilfe nicht benötigt wurde, rettete er sich in die Sicherheit seines Türrahmens und hängte die Jacke an den Knauf. „Ja?“ „Ähmm…“ Mamoru kratzte sich am Hinterkopf, war plötzlich von dem Muster seiner Dielen ganz entzückt und sah wieder wie ein verwirrter kleiner Junge aus. Usagis Herz wurde weich, etwas von ihrer Furcht verschwand und sie wartete. „Ich wollte nur… Ich habe darüber nachgedacht, was Rei heute Morgen in der Spielhalle gesagt hat…“ Sie fühlte wie ihr Herz sich wieder verhärtete und sah auf den Teppich. „… und wie du gesagt hast, dass du manchmal einfach nicht die Motivation zum Lernen hast und, nun… weißt du, das ist wirklich ein häufiges Problem von Schülern.“ Usagi wagte es, wieder aufzusehen und fragte sich, ob er versuchte, sie aufzuheitern. „Es kann für eine Menge Leute schwer sein sich auf ihre Hausaufgaben zu konzentrieren, besonders wenn sie in einer Umgebung sind, in der es viel Ablenkung gibt und so. Nun, du weißt wie es sein kann…“ Oh Gott, er versucht mich aufzumuntern! „Also, ich hab nur gedacht… Du warst in letzter Zeit so anders, und… ähm… süß…“ Er denkt ich bin süß! „… und wenn du interessiert bist, könntest du… es ist so, ich werde hier sein, am Lernen, die ganze Nacht, und falls du hier bleiben möchtest, könnten wir… lernen… zusammen.“ Er räusperte sich, betonte so das Ende seines Monologs und sah schüchtern zu ihr hinüber. Und da stand sie, schon wieder am dahin schmelzen, jeder Muskel verwandelte sich in eine große, klebrige Pfütze im Flur seines Wohnhauses. „Wirklich?“ Er nickte. „Ich meine, ich weiß, dass es Samstagabend ist und du wahrscheinlich andere Dinge zu tun hast, aber du bist gerne dazu eingeladen…“ „Klar! Liebend gern!“ Er machte eine Pause. „Wirklich?“ „Ja! Aber ich muss nach Hause gehen und meine Sachen holen. Ich habe keine Hausaufgaben oder Bücher oder sonst was bei mir.“ Langsam verzogen sich seine Lippen zu einem schiefen Lächeln. „Nun, okay. Ich kann eben zum Supermarkt gehen und ein paar Knabbersachen holen, während du weg bist.“ „Okay!“ „Okay.“ „Ich bin gleich wieder da!“ „Klar.“ Mamoru gluckste als sie den Flur entlang auf den Aufzug zuflog. Sie sah so glücklich aus, so enthusiastisch. Und das wegen Lernen. Er hatte keine Ahnung warum, aber man konnte ihre Freude nicht leugnen. Er wanderte zurück in seine Wohnung, sammelte benommen seine Brieftasche ein und dachte an die Geschehnisse der letzten vierundzwanzig Stunden. Sie war so anders. Nicht in ihrem Charakter, aber in ihrem Benehmen ihm gegenüber. Die Art wie sie ihn ansah, was sie sagte, wie sie so… irgendwie schon erschreckend aussah. So als ob sie immer versuchte die Luft anzuhalten und darauf wartete, dass er etwas sagte. So als ob sie versuchte, ihn zufrieden stellen zu wollen. So als ob sie versuchte, ihn dazu zu bringen, sie zu mögen. Er schüttelte den Kopf. Warum sollte sie sich darum kümmern? Seit wann kümmerte sie sich darum? Und tat sie das wirklich oder bildete er sich nur was ein? Aber nein, er bildete es sich nicht ein. Sie versuchte sich mit ihm anzufreunden, er wusste es einfach. Es gab keine andere Erklärung. Und obwohl er sich nicht sicher war, was diese Veränderung hervorgerufen hatte, konnte er nicht abstreiten, dass es ihm gefiel. Klar, sie war jung und voreilig und unverantwortungsbewusst, aber sie war auch… Auch… „Wundervoll.“, flüsterte er. Und so stand er in der Mitte seines Wohnzimmers und starrte ein halbleeres Tablett Kekse auf seinem Kaffeetisch an. Er schüttelte den Kopf und fühlte sich plötzlich sehr mulmig mit der Richtung, die seine Gedanken einschlugen. Er konnte einen weiteren Freund gebrauchen und Usagi würde einen guten abgeben. Sie war herzlich und großzügig und, weswegen auch immer, schien sie ihn plötzlich zu mögen. Wirklich zu mögen. Sehr zu mögen. Aber wahrscheinlich interpretierte er zu viel in die Dinge hinein. ------------------------- Usagi hatte ihre Motivation gefunden. Sie hatte einen Handel mit sich selber abgeschlossen – und sie versuchte verzweifelt sich daran zu halten. Für jede Seite, die sie in ihrem Geschichtsbuch las, konnte sie Mamoru ansehen, während sie dabei bis 10 zählte. Sehr langsam bis 10 zählte. Er hatte es nicht bemerkt, so sehr war er in seine Biologienotizen vertieft. Sie saßen beide auf dem Boden um den Kaffeetisch herum, auf dem Bücher, Hefte, Füller, Bleistifte, Taschenrechner, Hilfsbücher, Kopien, Notizen und tonnenweise Knabbereien lagen. Lächelnd nahm sich Usagi eine Hand voll Skittles, führte jedes einzelne Kaubonbon einzeln zum Mund und verinnerlichte sich sein Aussehen. Eins. Seine Lesebrille saß auf seiner Nasenspitze. Zwei. Seine Ponysträhnen fielen ihm in die Augen. Drei. Seine Lippen bewegten sich fließend aber still, während er sich eine Seite durchlas. Vier. Mit einer Hand tippte er mit dem Bleistift müßig auf die Tischplatte. Fünf. Die Finger seiner anderen Hand glitten unter den Worten her, die er gerade las. Sechs. Seine Atmung war leise und gleichmäßig. Sieben. Er saß locker im Schneidersitz. Acht. Seine Socken waren weiß mit grauem Zehenteil. Neun. Sein T-Shirt hatte einige lose Fäden am Ärmel hängen. Zehn. Seine Augen waren voll Fokus und Wille und Verständnis. Elf… Hey, du darfst nur bis 10! Seufzend legte sie sich die letzte Süßigkeit auf die Zunge und ließ ihre Augen sein Antlitz noch einmal aufsaugen, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Buch zuwendete, das sich langatmig über die antike Zivilisation in Ostasien ausließ. „Was?“ Ihr Kopf flog hoch und sie sah, wie er sie aus dem Augenwinkel ansah. Sie setzte sich gerade auf. „Was?“ „Du lächelst.“ Sie starrte ihn an, für einen Moment verblüfft, bevor sie errötete und ihre Aufmerksamkeit abermals ihrem Buch zuwendete. „Ich habe nur… nachgedacht.“ „Worüber?“ Mamoru legte den Bleistift auf den Tisch und streckte seine Arme über seinen Kopf. Sie zuckte mit den Schultern und versuchte so, ihn das Thema fallen zu lassen. „Wie ist Biologie?“ Er grunzte und rieb sich die Augen. „Wer hätte ahnen können, dass man sich so tot fühlt, wenn man was übers Leben lernt.“ Dann lächelte er schief. „Weißt du, wenn jemand mir vor zwei Tagen gesagt hätte, dass du mit mir zusammen lernen würdest, hätte ich ihn für verrückt erklärt.“ Lachend wagte es Usagi zu ihm aufzusehen. Seine Augen glitzerten, aber er sah weg und die Schale mit Brezeln wurde plötzlich sehr faszinierend. „Danke schön.“, flüsterte sie. „Wofür?“ „Das ich rüberkommen durfte. Für… die Motivation.“ Er zuckte mit den Achseln, so als ob es nichts Besonderes wäre, aber sein geschmeicheltes Lächeln sagte etwas anderes. Usagis Herz tanzte, als sie den zarten Hauch von Rosa auf seinen Wangen erkannte, während er seinen Fokus wieder auf das Buch vor sich lenkte. Auf ihrer Unterlippe kauend räusperte sich Usagi und rutschte nach vorne, um ihre Ellbogen auf den Tisch legen zu können. „Was – was denkst du… macht eine Person, ähm, ein Mädchen, einzigartig?“ Er blinzelte, still, und zog dann die Brauen zusammen. „Was meinst du?“ „Du weißt schon, wenn ein Mädchen versucht… ähm… anders und… außergewöhnlich zu sein? Wenn sie versuchen würde, aus der Menge hervorzustechen?“ Sie presste die Lippen aufeinander und hoffte, dass er sie nicht durchschaute. Mamoru sagte lange Zeit nichts und Usagi fühlte ihr Herz nervös schlagen und das Blut in ihre Wangen wandern. Schließlich sagte er: „Warum fragst du?“ Sie summte und spielte mit der Ecke ihres Buches um ihre Finger zu beschäftigen. „Ich habe nur jemanden heute früh sagen hören, dass… Jungs… manche Jungs… sich zu Mädchen hingezogen fühlen, die einzigartig sind.“ Eine weitere lange Stille. Usagi bemerkte das leise Ticken einer weiter entfernten Uhr und dass dumpfe Dröhnen des Verkehrs unten auf der Straße. Dann gluckste Mamoru und sie schielte ihn durch ihre Wimpern an. Er lächelte und schüttelte den Kopf und rieb sich mit den Fingern die Stirn. „Odango.“, begann er, atmete ruhig ein und sah weg. „Du bist das einzigartigste Mädchen, das ich in meinem ganzen Leben kennen gelernt habe.“ Ihre Augen weiteten sich und ihre Stimme blieb ihr, vor Freude, im Hals stecken. Sie lächelte. Nein, sie strahlte. Und als Mamoru wieder zu ihr hin sah, ließ ihr Aussehen sein Herz stocken und seinen Puls rasen. Sie war errötet und ihre Augen waren am Glitzern. Sie sah aus, als ob sie gleich vor Freude platzen würde. „Danke schön“, brachte sie schwach hervor und dachte Er könnte mich lieben. Er könnte es! Er denkt ich bin einzigartig und besonders und er ist dazu hingezogen, was heißt, er könnte zu mir hingezogen sein! „Ich meine es ernst.“, erwiderte er und fuhr sich dann mit der Hand durch die Haare, plötzlich komisch nervös. „Also, wie hat dich Geschichte bis jetzt behandelt?“ „Wundervoll!“, rief sie aus, ihre Nerven kribbelten von einem warmen, sanften Gefühl. „Alles ist wundervoll!“ Sie hob ihren Textmarker hoch und fing wieder an zu lesen. Aber nach nur zwei Sätzen hörte sie wieder auf und sah hoch. Mamoru schlug seinen Bleistift wieder gegen die Tischplatte und starrte ins Nichts. „Weißt du, du hast Recht!“ Er sah sie an. „Es ist viel einfacher zu lernen, wenn man mit jemandem zusammen ist. Es gibt weniger Ablenkungen…“ Sie machte eine Pause und dachte daran, dass das in diesem Fall nicht ganz wahr war, aber sie schüttelte leicht den Kopf und fuhr fort: „Und es ist viel einfacher konzentriert zu bleiben, wenn das der Grund dafür ist, dass du da bist und alles. Ich glaube, dass es sehr viel hilft.“ Mamorus Gesichtsausdruck wurde weich. Ihre Aussage hing in der Luft zwischen ihnen wie das Ticken und der Verkehr und Usagi fing immer noch lächelnd wieder an zu lesen. Mamoru bemerkte, wie er ihr dabei zusah und nicht mehr wegsehen wollte. Ein plötzliches, komisches Verlangen, das er noch nie zuvor gespürt hatte und das er nicht verstand, ergriff sein Herz. Er schluckte, tippte mit dem Radiergummi des Bleistifts an seine Lippen und ließ sich davon faszinieren, wie sich ein paar kleine Härchen um ihre Ohren kräuselten. Sein Herzschlag wurde schneller, als er die Art bemerkte, wie sie den Bleistift in ihren Händen hielt und an der Seite ihrer Unterlippe herum kaute und bei unbekannten Worten die Stirn kraus legte. Er riss seinen Blick los und kniff seine Augen zusammen, schüttelte den Kopf so als ob er die Gedanken abschütteln wollte und zog tief den Atem ein, den er anscheinend angehalten hatte. „Geht es dir gut?“ „Hä?“ Nachdem er seine Augen geöffnet hatte, sah er, dass sie ihn besorgt anguckte. Er rieb sich abermals die Augen. „Ja, ja. Ich bin nur müde.“ „Oh. Es wird spät. Vielleicht sollte ich gehen.“ „Ja, vielleicht solltest du das.“ Die Worte hörten sich kalt an, sogar für seine Ohren, und er sah sie sofort entschuldigend an. „Nicht… ich hab es nicht so gemeint. Aber deine Eltern könnten anfangen sich Sorgen zu machen. Und ich glaube sowieso nicht, dass ich heute Nacht noch viel mehr lernen kann.“ Sie nickte verständnisvoll und fing an, ihre Sachen einzusammeln und in ihren Rucksack zu packen. Mamoru bemerkte, wie sich sein Magen beim dem Gedanken, dass sie gehen würde, vor Unwillen zusammenzog und die Erkenntnis ließ ihn sie sich nur noch schneller aus seiner Wohnung wünschen. Vielleicht. Er war sich nicht mehr so sicher. Über alles. Er fühlte wie seine sichere, ruhige, bequeme Welt sich auflöste und er wusste nicht, ob das eine gute oder schlechte oder einfach nur eine mittelmäßige Veränderung war. Was auch immer es war, es machte ihm Angst. Er stand auf, als sie sich die Schuhe anzog. Seine Gedanken drehten sich, er hatte keine Ahnung, wie er mit den Gefühlen umgehen sollte, die ihn plötzlich durchfluteten. Sie machten seine Knie weich und er zitterte, als er nach dem Türknauf griff. Er hörte sie durch das rauschende Blut in seinen Ohren kaum 'Auf Wiedersehen' sagen. „Warte, Odango!“ Sie drehte sich um, ihre Augen suchend, und das meiste Licht darin war erloschen. War es nur ein paar Minuten her, dass sie ihn mit so viel Anbetung, so viel Liebenswürdigkeit, so viel… angesehen hatte? „Vielleicht sollten wir das hier noch mal machen? Weißt du, du bist…“ Er hustete, sah weg, sah auf den Boden, seufzte aber schließlich und sah sie wieder an. „Du bist hier immer willkommen.“ Der verwirrte und besorgte Blick zögerte einen Moment, verschwand dann aber und sie strahlte ihn wieder an. Glühte. Wie ein Engel, der bereit war los zu fliegen. „Okay! Das hört sich toll an! Danke, Mamoru-san!“ Und die Angst und die Zweifel und das nervöse Gefühl verschwanden und er grinste, seine Gedanken beruhigt. Er fühlte sich glücklich. Und angenehm. Immer noch verwirrt, aber auf eine Art, dass er das Gefühl hatte, dass alles gut werden würde. Dass in diesem Moment alles in Ordnung war. „Klar, Usa. Gute Nacht.“ Sie nickte und hüpfte aus der Tür. Er brauchte eine lange Zeit, um die Kraft zu sammeln, sie hinter ihr zu schließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)