Liebestrank Nr. 19 von NordseeStrand (Alicia Blade Übersetzung) ================================================================================ Liebe ist… noch warm vom Ofen ----------------------------- Hi!!! Endlich geht's weiter! Es tut mir unendlich Leid, dass es so lange gedauert hat, aber die Schule hat ja wieder angefangen, ich habe mindestens drei Tage acht Stunden, tonnenweise Hausaufgaben und da ich in Amerika war, muss ich in allen Fächern auch noch ein bisschen aufholen... aber nun gut. Meine Beta muss außerdem für die Uni auch noch eine Hausarbeit schreiben = sehr wenig Zeit, leider. Ich werde auf alle Fälle versuchen wieder was mehr zum schreiben zu kommen... wenns geht. Denn in den nächsten 4 Wochen kommen 4 Klausuren (die ersten in meinem Leben! *ein bissl* angst hat*) und ne Klassen-, pardon, Stufenfahrt auf mich zu (Barcelona). Jetzt auf alle Fälle viel Spaß beim Lesen! Disclaimer: Bekomm kein Geld für all mein Mühn! Widmung: serena-chan, weil sie wieder an ihren Compi kann *freu* Asti, da sie sich trotz allem Zeit für mich nimmt, Und sonst allen, die sehnsüchtig hierauf gewartet haben! heagdl xoxo, Prinzess PS: Boah! 803 Kapitel warten auf Freischaltung! So viel hat ich glaub ich noch nie... Kapitel 3: Liebe ist… noch warm vom Ofen Ihre Hände zitterten so stark, dass sie überrascht war, dass sie das Tablett mit Plätzchen noch nicht fallen gelassen hatte, das sie hielt. Ihr Magen hörte nicht auf, Purzelbäume zu schlagen. Sie glaubte, dass sie vielleicht wieder ohnmächtig werden würde. Aber bis jetzt war sie das noch nicht, nicht während des langen Weges hinüber, und jetzt war sie hier, in seinem Wohnhaus, vor seiner Wohnungstür. Er war genau auf der anderen Seite der Wand. Ihr Herz schlug lauter als eine Trommel. Ihre Füße waren wie auf dem Boden wie festgeklebt. Ich kann das nicht machen. Ich kann das nicht machen. Was hab ich mir nur gedacht? Ich kann das nicht machen. Aber sie bemerkte, dass sie auch nicht einfach weggehen konnte. Ihr Körper hatte alle Beweglichkeit verloren und sie stand nur zitternd da. Der Geruch von Keksen stieg ihr in die Nase, aber dadurch fühlte sie sich nur noch kränklicher und schwindeliger. Ihr Rachen war komplett ausgetrocknet. Sie hatte seit über zwanzig Minuten vor seiner Tür gestanden, hatte verzweifelt nach der Courage gesucht anzuklopfen, aber hatte diese einfach noch nicht finden können. Sie konnte nicht anders, als an ungefähr eine Millionen Dinge zu denken, die verkehrt gehen konnten. Er könnte lachen. Er konnte sie verächtlich anknurren. Er könnte von ihr denken, dass sie ein unausstehliches lästiges Mädchen auf seiner Türschwelle war. Er könnte ihr die Tür vor der Nase zuschlagen. Er könnte… Sie schnappte nach Luft. Oh mein Gott, er könnte ein Mädchen bei sich haben! Ihre Wangen erröteten sich und Tränen fluteten ihre Augen. Sie blinzelte sie weg und schüttelte den Kopf so stark, dass ihre verworrenen Sorgen durcheinander geschüttelt wurden. „Er hat keine Freundin. Er kann keine Freundin haben. Er hat…“ Die Tür öffnete sich. Usagi kreischte, sprang zurück und fand sich einen Moment später mit dem Rücken an die andere Wand des Flurs gedrückt wieder, wobei sich das Tablett mit Keksen sich noch immer - wundersamerweise - sicher in ihren Händen befand und starrte einen überraschten Mamoru an. Er blinzelte. „Odango?“ Ihre Gedanken waren zusammenhanglos, ihr Mund zuckte vor Schock. Ihr Herz verschloss ihre Kehle und nur stotternde Geräusche schafften es zwischen ihren Lippen hervor zu kommen. Er zog die Brauen zusammen. „Was machst du hier?“ „Ich….ähm…uhhh… n-nun… hmmm… hehe… uhhh“ Sie schloss ihren Mund, biss die Zähne zusammen, damit nicht noch mehr Dummheiten aus ihr hervorquellen konnten und hielt ihm das Tablett Kekse hin. Er sah die Kekse an. Er sah zurück zu dem Mädchen. Er sah wieder die Kekse an. Er sah zurück zu dem Mädchen. „Also… was machst du hier?“ „Kekse“, quietschte sie. „Hab Kekse gebacken. Ich. Mit Schokoladenstückchen. Gebacken. Für dich. Kekse.“ Er sah sie forschend an. „Geht es dir gut?“ Sie nickte kräftig. Er sah wieder auf das Tablett. „Sind die vergiftet?“ Sie schnappte nach Luft. „Das würde ich nie tun!“ Kopfschüttelnd lehnte er sich an den Türrahmen. Sie hielt das Tablett mit ausgestreckten Armen in seine Richtung. „Also… warum hast du mir Kekse gebracht?“ Usagi atmete zitternd ein, räusperte sich, versuchte verzweifelt ihre Gefühle zu beruhigen. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden. „Weil,“, begann sie. „Ich mich wirklich schlecht wegen dem Milchshake heute Nachmittag gefühlt habe. Das war schrecklich unhöflich von mir und ich hoffe, dass du diese Kekse als ein Zeichen des Friedens annimmst.“ Sie war froh, dass sie das auf dem Weg hierhin geübt hatte, sonst, so war sie sich sicher, hätte sie nur einen Fluss unzusammenhängender Dinge zu Stande gebracht. Für einen Moment stand er schweigend da, starrte sie ungläubig an, während sie selbst von seinen Wimpern fasziniert war. Schließlich antwortete er: „Bist du sicher, dass es dir gut geht?“ Sie nickte wieder, ihre Lippen staubtrocken. Jeder Nerv ihres Körpers schrie danach, in seine Arme zu fallen – seine Finger auf ihrer Haut zu spüren, den fremden Geschmack seiner Lippen zu erforschen, den Geruch seines Aftershaves zu erlernen. Sie presste ihre Füße in den Teppich und drückte sich so stark sie konnte zurück an die Wand. Sie war besorgt, dass, falls sie sich auch nur die kleinste Chance gab, diese Dinge zu verwirklichen, sie das nicht verhindern könnte. Mamoru griff langsam nach dem Tablett und nahm es ihr ab, und sie schlang ihre Arme sofort beschützend um ihren Bauch. „Nun, um, danke. Glaub ich.“ Sie nickte immer noch. Er rieb sich mit zwei Fingern die Schläfe, sah ihr unbeholfen zu. „Also, umm, willst du… willst du reinkommen?“ Die Sonne ging in ihrem Gesicht auf. „Klar!“, brachte sie hervor. Mamoru machte einen überraschten Schritt zurück. „Wirklich?“ Es war offensichtlich, dass das nicht die Antwort war, die er erwartet hatte, aber Usagis Lächeln bewies, dass sie wirklich ja gesagt hatte. „Oh, umm, okay. Komm rein.“ Er trat beiseite und sie zwang sich, von der Wand wegzutreten und war froh, dass sie ihre Beine besser trugen, als sie erwartet hatte. Mamoru schloss die Tür hinter ihr und ging ins Wohnzimmer, wo er die Kekse auf dem Kaffeetisch abstellte. Dann zog er sich die Jacke aus und warf sie auf das Sofa und zum ersten Mal dämmerte es Usagi, das er hatte gehen wollen. „Bin ich zu einem schlechten Zeitpunkt gekommen?“ „Nein, nein, es ist okay. Ich wollte nur eben zum Geschäft an der Ecke gehen und Fleckenentferner kaufen.“ „Wofür?“ Er grinste schief. Ihre Knie zitterten und sie grub ihre Fingernägel in ihre Handflächen um sich davon abzuhalten, in den Teppich zu schmelzen. „Nun weißt du, Schokoladenmilchshakes und Wolljacketts vertragen sich nicht so gut.“ „Oh!“ Sie schlug eine Hand vor den Mund. „Es tut mir so Leid!“ Er zog wieder die Augenbrauen zusammen und sah sie komisch an, bevor er den Kopf schüttelte. „Es ist okay! Mach dir keine Sorgen darum, Odango. Nur… hör bitte auf, dich zu entschuldigen. Du machst mich nervös.“ „Mach ich das? Oh, tut mir Leid.“ Er zog erneut eine Braue hoch.“ „Ach! Es tut mir Leid! Ich meine, es tut mir nicht Leid! ES tut mir Leid, dass es mir Leid tut! Ich meine… ummm… ich… glaube, ich höre jetzt mit dem Leid tun auf…“ Sie senkte ihren Blick und fing an ihre Zehen in dem Teppich zu vergraben, aber Mamorus Gegluckse zog ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Ihr Herz machte einen Sprung bei dem Geräusch und sie bemerkte, dass sie es liebte, ihn zum Lachen zu bringen. Sie würde ihn jeden Moment jeden Tages zum Lachen bringen, wenn sie konnte. Es war das perfekteste Geräusch auf der ganzen Welt und zu wissen, dass sie es hervorgerufen hatte, erfüllte sie mit Stolz. Sie lächelte zu ihm zurück. „Ich vergeb dir. Entspann dich.“ Sie nickte, seufzte verträumt auf und begann nervös ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen zu verlegen. „Kann ich dir… was zu trinken anbieten?“ „Oh, hmm,“, sie dachte an Champagner oder Wein, aber murmelte: „Etwas Wasser wäre nett.“ „Klar.“ Sie folgte ihm in die Küche und begutachtete das kleine Zimmer, während er Eiswürfel in ein Glas füllte. Dann unterbrach eine liebliche Fantasie ihre ach-so-konzentrierten Gedanken. Sie sah sich selbst hier an einem Freitagabend. Mamoru und sie kochten Abendessen zusammen, neckten sich und lachten gemeinsam, der himmlische Geruch von Tomaten und Knoblauch lag in der Luft. Sie trug eine süße pinke Schürze und Mamoru liebte es, die Schleife zu öffnen, wenn sie nicht aufpasste, weil es sie nervte. Dann würde sich ihr Gesicht strahlend rosa färben und sie würde ihn ausschimpfen und ihm mit dem Holzlöffel in ihrer Hand drohen. Er würde lachen, seine Arme um sie schlingen und die Schürze wieder sicher um ihre Hüfte binden, während er sich zu ihr hinunter beugte um einen weiteren Kuss zu stehlen. „Usagi?“ „Hmm? Was? Oh!“ Sie schnappte sich das Wasserglas, dass er ihr hinhielt, fühlte, wie ihre Wangen zu glühen anfingen und sah hinunter auf den Fliesenboden. Mamoru konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, dass er einen anderen Besucher als Motoki gehabt hatte und sah das Mädchen deshalb an, als wäre sie eine Erscheinung. Was man wohl in so einer Situation machen sollte? Er goss sich ebenfalls ein Glas Wasser ein und nahm einen großen Schluck, bevor er sich wieder dem Mädchen zuwandte, dessen Gesicht immer noch krebsrot war und die sich komischerweise mit dem Fußboden beschäftigte. Er fragte sich kurz, an was auf der Welt sie wohl gedacht hatte, dass sie so rot geworden war, schüttelte dann aber den Kopf und meinte, dass es besser war, das nicht zu wissen. Der Tag war auch so schon komisch genug gewesen und er konnte es kaum abwarten, bis er vorbei war und, hoffentlich, alles wieder normal werden würde. Keine Milchshakes mehr und keine überraschenden Besuche. „Übrigens, danke für die Kekse.“ Sie hob ihren Blick, sah ihn an und fing an zu lächeln, ihre Augen strahlten. Dieser Blick ließ ihn erstarren, mit dem Wasserglas nur Zentimeter vor seinen Lippen. Sie hatte ihn früher noch nie so angesehen. Was zum Teufel bedeutete dieser Blick? „Keine Ursache. Ich hoffe, du wirst sie mögen. Meine Mutter hat mir beim Backen geholfen und sie macht die besten Kekse der ganzen Welt.“ Er grinste. „Nun, Schokoladensplitterkekse sind meine Lieblingskekse.“ Wenn es noch möglich war, wurde ihr strahlendes Lächeln noch breiter. „Oh, gut! Ich hatte mir das fast gedacht!“ Der begeisterte Gesichtsausdruck hatte einen komischen Effekt auf Mamorus Herz und er wandte sich, sich mit der Hand durch die Haare fahrend, ab. Diese Aktion entfachte eine Sehnsucht in Usagi und sie setzte schnell ihr Glas auf dem Küchentisch ab, damit sie nicht weiter daran festhalten musste. „Nun, hmm, so nett dieser spontane Besuch gewesen ist,“, murmelte Mamoru mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme, während er sich an die Arbeitsplatte lehnte. „wolltest du noch irgendwas Odango Atama?“ Er hoffte, dass er, in dem er auf ihren alten Spitznamen zurückgriff, etwas Normalität in das Gespräch bringen konnte, aber sie schien das gar nicht zu bemerken. Sie guckte ihn nur weiter fröhlich, wenn auch etwas errötet, an. „Nein, die Kekse waren alles, glaub ich.“ Sie sah irgendwie besorgt aus, und Mamoru konnte es sich bei seinem Leben nicht vorstellen, warum es sie nicht juckte aus seinem Appartement zu rennen, so schnell sie ihre langen Beine trugen – lang? Kopfschüttelnd ging er an ihr vorbei wieder ins Wohnzimmer und nahm dort seine Jacke von der Couch. „Nun, dann muss ich jetzt zum Geschäft gehen, bevor es schließt.“ „Warum bringe ich dein Jackett nicht morgen zur Kleiderreinigung?“ Er wandte ihr seinen Blick zu, dazu bereit, sarkastisch mit den Augen zu rollen, stoppte sich aber, als er ihren ernsten Gesichtsausdruck sah. „Nöö, dass musst du nicht machen. Trotzdem danke.“ „Oh, bitte? Ich würde das echt gerne machen!“ „Mach dir deshalb keine Sorgen, Odango.“ „Ich mach mir keine Sorgen, ich will es nur wieder gut machen. Es ist ganz allein meine Schuld, dass da überhaupt Flecken drauf sind. Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann.“ Er sah bedeutungsschwer auf die Kekse. „Aber es ist keine große Sache.“ „Ich würde mich allerdings viel besser fühlen!“, drängte sie weiter, sprang nach vorne und fasste nach seiner Hand. In der Sekunde, als sich ihre Finger um seine legten, schnappte sie nach Luft und erstarrte. Mamoru zuckte selber etwas zusammen und beide sahen hinunter auf ihre verschlungenen Hände. Es fiel Mamoru auf, dass dies das erste Mal war, dass sie ihn berührt hatte, in den ganzen Monaten, in denen er sie kannte. Usagis Gedanken waren nicht ganz so schlüssig. Ich halte seine Hand. Ich halte seine Hand. Oh mein Gott, was mach ich? Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott! Ihr Gesicht errötete und sie ließ ihn plötzlich los und sprang zurück, so als ob sie ein heißes Eisen gehalten hätte, und krallte sich mit ihren Händen so feste an die Arbeitsplatte hinter ihr, dass ihre Knöchel zu schmerzen anfingen. Mamoru sah überrascht zu ihr auf und erblickte ihre geweiteten Augen, so wie die eines Diebes, der mit der Hand im Safe erwischt worden war. Seine Lippen spitzend und seine Brauen neugierig zusammenziehend, kam er einen Schritt auf sie zu. Oh mein Gott, er wird mich küssen! Sie konnte nicht umhin, das zu denken. Mamoru hob seine Hand und presste ihre Innenfläche fest gegen Usagis Stirn. Sie quietschte und wich zurück, sodass sie sich nun rückwärts über die Arbeitsfläche bog. „Wa-was machst du?“ „Du fühlst dich warm an, Odango. Fühlst du dich krank? Hättest du gerne eine Aspirin?“ Das Gefühl von seiner Hand, die ruhig auf ihrer Stirn lag, machte Usagis Beine schwach und sie dankbar für die Stütze, welche die Fläche ihr bot. Er berührte sie – freiwillig. Er hatte sie dieses Mal berührt. Und dann dachte sie daran, was er gesagt hatte und ihr Herz schmolz dahin, angesichts der Sorge, die er für sie zeigte. Sie lächelte komisch und wünschte sich, dass sie wirklich krank wäre, damit sie es ihm sagen konnte und er sich um sie kümmern und sie wieder gesund pflegen würde. Ist Liebe eine Art Krankheit? Dann dachte sie, dass es nett wäre, dieselbe Sorge ihm gegenüber zu zeigen und so riss sie eine Hand los und legte sie auf seine Stirn. Er starrte sie an, sehr erstaunt. „Du fühlst dich auch warm an, Mamoru“ Er schaute sie still an, seine Hand an ihrer Stirn und ihre Hand auf seiner, dann, einen Moment später, war er am Lachen. Er nahm seine Hand weg und trat zurück. „Okay, Odango, du kannst meine Jacke zur Reinigung bringen. Wenn du darauf bestehst.“ Sie grinste und nickte enthusiastisch. „Es wäre mir eine Ehre. Mamoru schüttelte seinen Kopf, ging in das andere Zimmer und kam nur Augenblicke später mit seinem grünen Jackett in der Hand zurück. Usagi nahm es dankbar an, als er es ihr überreichte, und stand dann lächelnd da, von einem Fuß auf den anderen tretend und versuchte an dem Material zu riechen, ohne dass es offensichtlich war, dass sie es tat. „Also, ich, umm… glaube, dass… ich nun gehen sollte, jetzt so.“, murmelte sie und hasste den Gedanken die gemütliche kleine Wohnung zu verlassen, in dem es nach Keksen und der Präsenz des Mannes roch, der ihre Welt mit Sonnenstrahlen und Regenbogen füllte. Sie kreuzte ihre Finger unter ihrer Jacke und hoffte, dass er sie bitten würde, zu bleiben. Dass er zu ihr hinüber eilte, ihr Gesicht in seine Hände nahm und sie atemlos küsste. Dass er ein Video einlegte und sie auf die Couch lockte, dann Essen bestellte und sie halten würde, bis sie in seinen Armen einschlief. „Ja, ich glaube auch.“ Sie seufzte und ließ ihre Finger locker. „Ich sehe dich dann morgen?“ Ihr Gesicht leuchtete auf. „Du willst mich morgen sehen?“ Er sah sie misstrauisch an. „Um… meine Jacke wieder zu bekommen?“ „Oh. Oh ja, richtig, na klar.“ „Wenn sie fertig ist, natürlich. Das dauert manchmal ein paar Tage…“ Sie nickte. „Nun, ich bin sicher, dass wir uns in beiden Fällen über den Weg rennen werden. Ich meine, das scheinen wir doch immer zu tun, richtig?“ Er lächelte schief. „Scheint wirklich so zu sein.“ „Toll! Also, dann seh ich dich morgen!“ „Äh, okay, ich denke doch, Oda – Usagi-chan.“ Ihre Augen weiteten sich und ihr Kiefer klappte auf, als er ihren Namen benutzte. Der überraschte Blick war Mamoru komischerweise peinlich und er merkte, wie er zu seinem eigenen Leidwesen errötete. Sich abwendend murmelte er. „Danke noch mal für die Kekse.“ Ihre Überraschung verwandelte sich in ein Hochgefühl und Usagi strahlte zu dem Mann hoch, auch wenn er es nicht sah. „Sehr gern geschehen. Gute Nacht, Mamoru-san.“ „Nacht.“ Er hielt ihr die Tür auf, konnte sich aber nicht dazu bringen, ihr beim Weggehen zuzusehen und er konnte nicht verstehen, warum er sich so seltsam fühlte, wenn sie nett zu ihm war. Nachdem er die Tür hinter ihr geschlossen hatte, ging er langsam zu seinem Kaffeetisch und nahm einen Keks. Er schmolz in seinem Mund, war immer noch warm vom Ofen und er konnte nicht anders als lächeln. Diese Seite von Usagi war mehr als komisch und obwohl er nicht drumrum kam, sich zu wünschen, dass die Dinge bald wieder normal wurden, mochte er es, irgendwie. Obwohl er wusste, dass sie sich nur entschuldigen wollte, fühlte es sich fast so an, als hätte er einen Freund. -------------------------- Usagi konnte nicht anders. Zwei Blocks von dem Wohnhaus entfernt glitt sie mit den Armen in die Ärmel der grünen Jacke und vergrub ihre Nase im Kragen. Sie hörte einen Moment lang auf zu laufen und war damit zufrieden, das leichte Kratzen der Wolle an ihrer Haut, das warme Gewicht auf ihren Schultern und den Geruch, einen fremden Mix aus Schokolade und Aftershave, für immer in ihre Erinnerung einzubrennen. Mit Herzchen in den Augen fasste sie in ihre Tasche und zog ein ordentlich gefaltetes Papier hervor. „Kekse,“, las sie laut vor. „Häkchen. Entschuldigung, Häkchen. Zeig ihm deine häusliche – Querstrich – würdest-eine-gute-Frau-machen Seite: in Bearbeitung.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)