Festhalten von maykei (if all wishes could come true) ================================================================================ Kapitel 104: Part 104 - Peacemaker ---------------------------------- Part 104 – Peacemaker ~~~~ You've got the wings of a fallen angel You offer peace if they praise your name You live your life taking everything you can get Look down, time to fly! Always trying to make things right Sometimes problems just multiply His peacemaker will see no crime Bad guys win though it won't seem right You've got your fingers burning How long your gun is turning? You make them pray and then you calmly blow them away Taking rebels to the street, no matter who you're gonna meet 'cause everybody knows that he is.. Always trying to make things right Sometimes problems just multiply His peacemaker will see no crime Bad guys win though it won't seem right ~~~~~~~~~~~~ Sonata Arctida – Peacemaker ~~~~~~~~~~~~~~~~ Souma nahm nur mit einem leicht verärgerten Gefühl hin, dass der Halbvampir sich ihnen anschloss und obwohl sie keine Verantwortung übernahm, wusste sie genau, dass Kurogane, der sich selten an Regeln hielt, es ihm erlaubt hatte und sie sich somit wohl damit abfinden musste. Außerdem hatte der Kleine ihnen geholfen, was sie ihm auch nicht verübeln konnte. Schweigend ging sie vor, machte einen kleinen Umweg, um ihren Sohn bei einer Dienerin abzugeben, die auf ihn aufpassen würde bevor sie sich auf dem Weg zu den Tempeln machten. Schweigend lief Fye neben der Kriegerin her und versank auf dem Weg völlig in Gedanken. Der Teleportatonszauber war kein anspruchsvoller, doch die Energie der schwarzen Feder anzuzapfen und den Zauber vor Ashura geheim zu halten, war dagegen etwas ganz anderes. Er musste sich eine Strategie zurechtlegen. Bald schon kamen die Tempel in Sicht und die altvertrauten Blicke der Geistlichen, die aufgrund Nyêns Anwesenheit nur doppelt befremdet schienen (oder je nachdem verwirrt, schließlich sahen sie sich wirklich ähnlich). Doch Souma war bei ihnen und so wagte niemand ein Wort des Protestes auszusprechen, sondern verfolgten sie nur mit ihren Blicken. Endlich waren sie bei den Tempeln angekommen. Selbst Souma betrat nicht gern den Ort an dem diese anscheinend starke und gleichzeitig gefährliche Energie lag. Doch wenn dieser Magier sie brauchte um die freundlich gesinnte Armee herzuteleportieren, so musste sie diesen Ort betreten. Sie konnte den Blonden zwar nicht sonderlich gut leiden, aber dass er das vermochte, gab ihm ein paar Sympathiepunkte. Obwohl sie eigentlich mehr mit ihren Gedanken im Krieg sein sollte und sich ihrer Aufgabe bewusst werden, die sie nun bekommen hatte, kreisten ihre Gedanken viel zu oft um Kurogane und diesen Mann, deren Beziehung sie akzeptieren musste, aber immer noch nicht so ganz verstand. Sie hatte selten das Gefühl, dass dieser Hofmagier dem Krieger gut tat und gleichzeitig bemerkte sie, dass er ihn verändert hatte und dass Kurogane diesen Mann wohl mehr brauchte, als sie zu Anfang gedacht hatte. Bevor sie den Raum betraten, in dem die schwarze Feder sich befand, rang sie sich durch, ein paar persönliche Worte an diesen Mann zu richten. „Es ist uns zwar eine große Hilfe, dass du diesen Zauber anwendest.. aber sollte dir dabei etwas passieren.. oder überhaupt in diesem Krieg.. das verkraftet er nicht. Selbst Tomoyos Tod übersteht er nur wegen dir.. ich hoffe, dir ist das bewusst.“ Ein wenig ärgerte sie sich sogar darüber, dass dieser Mann so viel auszumachen schien, von ihm so viel abhängig war, was ihr erst jetzt klar wurde.. ein wenig, beneidete sie die beiden sogar, für diese Gefühle, die das alles nur viel schwerer machten, aber die ihnen gleichzeitig auch den Willen gaben, durchzuhalten. Fye hatte schon einige der hölzernen Stufen erklommen, als ihn Soumas Stimme au seinen Überlegungen riss. Einen Moment musste ihm die Überraschung zu deutlich im Gesicht geschrieben gewesen sein (wie ungewohnt, dass es diese Entgleisungen schon nach wenigen Tagen nach Ashura wieder gewohnt waren), denn die Ninja wirkte verlegen, auch wenn sie seinem Blick standhielt. „Danke...“, antwortete er nach einigen Momenten. Es war eine gute Erinnerung daran, dass es nicht nur um Krieg ging, obwohl davon fast alles abhing. Sie mussten es gemeinsam überleben. Er wand seinen Blick auf den Tempel, hinter dessen Tür vor einem Jahr der Anblick eines seelenlosen Jungen, einer schwer verletzen Prinzessin und eines verzweifelten Kriegers gewartet hatte. Langsam öffnete er die Tür und sofort wurde die Energie der schwarzen Feder stärker, wie ein unheilvolles Raunen. Alles, was er wusste, am Ende dieser Kämpfe... Wenn Souma wüsste, dass jeder Zeit Ashura hier auftauchen könnte und der König vermutlich nichts lieber hätte als ihre Köpfte in den Händen zu halten. Einer zur linken und einer zu rechten... leicht schüttelte er den Kopf. Er hatte beschlossen sich von solchen Gedanken nicht mehr irre machen zu lassen. Auch wenn es fast aussichtslos für sie aussah, sie würden diesen Krieg beenden und vielleicht sogar überleben. Der Magier hatte es auf jeden Fall vor jedem schwer zu machen, der etwas von ihm, Kurogane, den Kindern oder Chi wollte. „Sag deiner Familie Bescheid, dass es gleich losgeht“, richtete er das Wort an Nyên. Ein wenig aufgeregt war der junge Halbvampir ja schon und gespannt, wartete er darauf, was passieren würde. Als Fye ihn ansprach, nickte er mit dem Kopf und nahm erneut Kontakt zu seiner Familie auf.. Es würde bald losgehen, das wusste der Junge, dennoch überwog grad die Freude darüber, seine Familie wiedersehen zu können leicht gegenüber dem, was das bedeutete:Dass sie in den Krieg ziehen würden. Einen kurzen Moment noch wartete er darauf, das Startsignal zu geben zu können, erst als Ryuki ihm bestätigte, öffnete der blonde Junge die Augen wieder und richtete sich an den Magier. „Du kannst loslegen..“ Fye lächelte dem Jungen zuversichtlich zu, dem die Freude und die Angst nur zu deutlich auf dem blassen Gesicht geschrieben stand. In einem Nebengedanken fragte er sich, ob sein Gesicht auch so aussah, wenn er vor Kurogane die Kontrolle verlor. Es war einfach gruselig sein eigenes Gesicht ständig zu sehen, auch wenn Nyên nicht ganz wie sein Ebenbild aussah. „Ich hoffe die Leute am Hof erschrecken sich nicht all zu sehr, wenn auf einmal ein Haufen neuer Leute hier auftauchen. Wie ne UFO Landung“, witzelte er bevor er die Tür zum Tempel öffnete. Etwas unverständlich blickte Souma den Magier an, war sich aber zu schade ihn nachzufragen, was eine „Ufo-Landung“ sein sollte. Dass dieser Mann oft unberechenbar zu sein schien und manchmal Schwachsinn von sich gab, wusste sie bereits, doch im Gegensatz zu ihm, konnte sie die ganze Sache nicht ganz so locker sehen. Bald würden hier eine Menge fremde Krieger auftauchen, auch noch Vampire und dazu noch die Tatsache, dass sie ihnen das Schicksal von Japan in die Hände legten und in sie vertrauen mussten, bereitete ihr ein ungutes Gefühl. Genauso, wie dem Blonden teilweise über den Weg zu trauen, aber Kurogane vertraute ihm, also versuchte sie es auch und blieb ruhig. Dass sie sich mit Hilfe einer fremden Armee in den Krieg stürzen wollten, widerstrebte ihr wahrscheinlich genauso wie dem Rest der japanischen Armee, also wünschte sie sich, der blonde Mann würde weniger reden und endlich zur Sache kommen. Doch sie hielt sich zurück damit, ihn noch einmal zurecht zu weisen und auch im Allgemeinen, hielt sie sich im Hintergrund. Sie konnte diesem Magier nicht hundertprozentig vertrauen und selbst wenn sie es gekonnt hätte, hätte sie vor der fremden Macht und Magie, die er verwenden würde den nötigen Respekt und Furcht gehabt, sich nicht zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Obwohl sie wachsam war und somit ganz froh, dass sie es war, die den Halbvampir und Fye-san begleitet hatte.. sie hatte die Rationalität und die Vorsicht, die über Fremde in diesem Palast nötig waren. Und es waren Fremde für sie, nicht wie für Kurogane Freunde, weshalb sie auf alles achten konnte, ohne von vornherein auf das Gute in diesen Menschen voreingenommen zu sein. Außerdem bereitete ihr die Energie der schwarzen Feder ein ähnlich ungutes Gefühl. Als die Holztür sich hinter ihm schloss, fiel Fye die völlige Stille auf. Die Tempelanlage war eh ein sehr stiller Ort, doch hier in diesem Raum war die Lautlosigkeit fast greifbar. Der Boden unter seinen schweren, schwarzen Stiefeln knarzte. Die Luft roch nach Räucherstäbchen und der frischen, eisige Schneeduft, der noch von seinem Mantel in seine Nase stieg, schien seltsam fremd hier. Die schweren, massiven Holzbalken, aus denen der Tempel errichtet worden war, rochen leicht nach einer älteren Feuchtigkeit und die Farbe an den Wänden schienen im flackernden Licht der Kerzen allesamt dunkelrot, dunkelgrün; schattenfarbend. Der Raum selbst war leer bis auf einen kleinen Altar. Fye trat näher und betrachtete die Utensilien auf dem samtweichen, weißen Untertuch. Auf seinem Weg suchte er den Boden nach Resten von Blut ab, aber es war nichts zu sehen. Er fand es ein wenig morbid, die Feder immer noch hier aufzubewahren, doch andererseits, warum sollte man noch einen weiteren Ort beschmutzen? Auf dem Altar lagen verschiedene Utensilien, deren Sinn er nicht ganz verstand. Ein blinder Spiegel mit roten Glöckchen, die ein schönes, helles Geräusch von sich gaben, als er ihn in die Hand nahm. Bänder aus groben Seil, um die Papierzettel gewickelt waren, mit Zeichen beschriftet, die er nicht lesen konnte. Eine wohlige, heilende Magie ging von diesen Gegenständen aus und er konnte nicht anders als ein warmes, geborgenes Gefühl zu empfinden. Die Magie in diesen Gegenständen war heilend, ruhig und natürlich. Sie hatten noch die Aura von Tomoyo, doch auch von all der Magie dieses Landes, die nun unter einer dicken Schneemasse schlief. Seine Hände wanderten weiter über diese Gegenstände, doch dann zog er schnell die Hand zurück, als seine Fingerspitzen einen Gegenstand berührten, der sich völlig negativ anfühlte. Es war eine kleine schwarze Kiste mit goldenen Verzierungen und er wusste bevor er sie öffnete, was sich darin befinden würde: Die schwarze Feder, mit verklebten Flaum und langen, spitzen Federfahnen; Er hatte sie noch all zu gut in Erinnerung. Doch als er das Kästchen öffnete war das alles andere als eine Feder! Das einzige, was daran erinnerte, war der nackte Federschaft, der zwischen all dem schwarzen Schleim wie die Kralle eines Tieres lag! Sofort füllte ein ekelerregender Gestank den ganzen Raum und Fye fragte sich, ob es wirklich sein konnte, dass dieses DING einmal Sakuras Erinnerung gewesen war. So etwas konnte selbst nicht aus dem bösesten Gedanken eines Kindes kommen. Auf einmal wurde ihm klar, wie kopflos sie sich eigentlich in diese Sache gestürzt hatten, gestürzt wurden, ohne eine Ahnung, was diese Federn bedeuteten, warum sie schwarz wurden, warum dieser „geheime Beobachter“ sie wolle, warum jetzt in all den Dimensionen Krieg herrschte. Sie konnten nur reagieren.... sie konnten immer nur reagieren und versuchen zurückzuschlagen, wenn eine Attacke aus dem Nichts kam. Selbst wenn sie, wovon Tomoyo überzeugt war, Schlüsselfiguren in diesem „Spiel“ waren, sie konnten sich nur so verhalten, wie die „Spielmeister“ das Spiel vorgaben... Er klappte die Kiste zu. Diese negativen Gedanken hatten ihn für einen Moment die Luft genommen. Es war Zeit sich etwas einfallen zu lassen, wie er den Zauber von Ashura geheim hielt.... ___________ Die ein bis zwei Stunden, die Kurogane für ein kräfteschöpfendes Nickerchen vorgeschlagen hatte, brauchte Fye, um den Zauber vollständig zu weben und auszuführen und als er mit schwarzen Punkten vor den Augen und atemlos an der Wand des Tempels lehnte, beobachtete Fye wie die letzten blauen Funken seiner Magie verschwanden. Von draußen lang endlich Lärm in die absolute Stille. Erschrockenes Raunen und Schreie, Kommandos von Männern und Fluchen. So weit er das mitbekam war einiges chaotisch da draußen, doch er hatte gerade nicht die Kraft sich damit zu beschäftigen.,Souma, Kurogane und seine Männer würden das schon machen. Alles wonach ihm gerade der Sinn stand, war ein Nickerchen. Bevor er sich dieses gönnte klappte er noch das Kästchen mit dem Federrest zu und war wirklich ÜBERRASCHT, dass sich kein Dimensionstor aufgetan und ihn wer erstochen hatte. Er hatte zwar vorgesorgt, aber ihr geheimer Beobachter schien Wiederholungen zu mögen... Er rutschte noch etwas weiter die Wand runter und entschied, dass dieser Ort genau so gut wie jeder andere für ein Nickerchen war. Es war Mittag, bis zum Morgen noch eine Menge Zeit... und es war eh unmöglich einen Krieg zu verschlafen, wenn man mittendrin war... ____________ Souma und der junge Halbvampir warteten schweigend und angespannt vor der verschlossenen Tür, hinter der rein gar nichts zu hören war. Nur zur Sicherheit hatte Amaterasu noch einige Wachen positioniert, die der Ninja ein wenig das unsichere Gefühl nahmen. Lange Zeit passierte rein gar nichts und so wenig, wie sie sich die Aufregung und Angespanntheit anmerken ließ, desto deutlicher konnte man dem Halbvampir all diese Gefühle ansehen, obwohl er sich wohl alle Mühe gab, nichts davon zeigen zu wollen. - Und dann, plötzlich und ohne Vorwarnung, wurde die Stille durchbrochen und lauter fremde, aufgeregte und vor allem lärmende Vampire tauchten in der Tempelanlage auf. Die Wachen, sowie Souma gingen auf Angriffsposition und der junge Halbvampir, der sich an die Wand gesetzt hatte war aufgeregt aufgesprungen und schaute nervös in der Gegend rum. Doch die akute Angriffslust legte sich schnell als sie bemerkten, dass keiner von den Vampiren den Versuch startete irgendwas kaputt zu machen und sogar einige unter ihnen versuchten sich gegenseitig zu beruhigen. Auch wenn das Soumas Angst und Wachsamkeit nicht ganz nehmen konnte, atmete sie erleichtert durch, vielleicht hatte Tomoyo damals schon Recht gehabt, vielleicht hatte dieser Magier recht. Erst als ihr dieser Mann in all dem Chaos hier wieder in den Sinn kam, bemerkte sie, dass er noch gar nicht aufgetaucht war und erinnerte sich an die Angst, die allein Kurogane zu haben schien, ihn die Magie anwenden zu lassen und mit einmal fühlte sie sich verantwortlich nach dem Ceresianer zu sehen, der immer noch im Inneren des Tempel war. Es war ihr in dem Moment sogar fast wichtiger als ein Auge auf die gerade eingetroffenen Vampire zu halten, denn wenn im Inneren wirklich was passiert war, würde sie nicht wissen, wie sie das dem Ninja erklären sollte.. er hatte sie nur mitgehen lassen, weil er ihr vertraute, dass sie aufpasste. Es dauerte einen Moment, bis sie sich durch das Gewusel gekämpft hatte, die Tür öffnen konnte und einen kurzen Moment, blieb ihr fast das Herz stehen, als sie den Mann an die Wand gelehnt zusammen gesackt und mit geschlossenen Augen liegen sah. Er sah kaputt aus und für einen Moment war sie sich nicht sicher, ob der Körper nur so leblos aussah oder es tatsächlich war. Schnellen Schrittes näherte sie sich dem Mann und stellte erleichtert fest, dass er noch atmete, als sie vor ihm in die Hocke ging und urplötzlich, bekam sie ein schlechtes Gewissen, diesen Mann so verurteilt zu haben, der sich das antat um Japan zu helfen. Wütend über sich selbst und dass allein das hier immer noch nicht ausreichte alle Zweifel ihm gegenüber auszuwischen, biss sie die Zähne zusammen und hielt kurz inne. Sie selbst fühlte sich ungerecht.. sie versuchte dieses Gefühl auszublenden und den Mann anzusprechen. „Fye-san“ ,fing sie an. „Du solltest nicht hier schlafen.“ Versuchte sie es ohne ihren selbstgefälligen, abwertenden Unterton, den sie ihm sonst gegenüber benutzte und winkte auch schon eine Wache her, der ihr im Falle helfen sollte, ihn hier raus zu holen. Das war ein heiliger Ort, gleichzeitig mit böser Energie beladen.. sie zweifelte gerade ein wenig, dass er es noch schaffen sollte den feuernden Schutzbann um den Palast und die Hauptstadt zu legen. Die Stimme riss ihn aus seinem Schlaf und leicht koordinationslos sah der Magier die Kriegerin einige Sekunden ausdruckslos an, bevor er leicht lächelte und sich offenbar orientierte. Sich aufrichtend bemerkte er auch die japanische Wache, die dienstbereit und ernst neben der knienden Frau stand. „Oh, guten Morgen, Souma“, sprach er sie an, ein wenig unsicher, ob es wirklich schon Morgen war. Das Chaos draußen hörte sich zumindest noch gleich an. Doch das verwirrte ihn nicht, ihn verwirrte der Blick mit dem Souma ihn ansah. „Bis zum Morgen dauert es noch etwas“, antwortete die Frau ernst, während sie aufstand und ebenso wie die Wache den etwas wackelig scheinenden Magier stützte. „Aber ich glaube, es hat alles geklappt.. die „freundlich gesinnte“ Vampirarmee ist da.. auch wenn sie anscheinend die heiligen Tempel nicht würdigen und einen Krach machen, der kaum auszuhalten ist..“ erklärte sie in etwas ironischer Weise und wand sich an die Wache, die neben ihr stand. „Ich mach das schon, sorgt dafür, dass die Vampire die heiligen Orte verlassen und informiert Amatersu-sama und Kurogane-san.. es gibt noch einiges zu besprechen.“ Die Wache löste sich auch ohne ein Widerwort von dem blonden Mann und ging ihrer Aufgabe nach. „Und du ruhst dich jetzt wirklich aus“, wand sie sich ebenfalls etwas befehlend an den Magier, ohne ihn dabei anzusehen. Widerworte würde sie keine akzeptieren. ________________ Nyên derweil blickte in dem ganzen Chaos aufgeregt umher, in der Hoffnung irgendwen bekannten zu entdecken und es dauerte eine ganze Weile, bis er es endlich tat. „Ryuki!“, kam es erfreut von dem jungen Halbvampir, der für seine Emotion gerade nichts konnte. Schon rannte auf den immer schlecht gelaunten Onkel zu, hielt sich dann aber doch zurück ihn in die Arme zu nehmen und blickte fragend zu ihm auf, versuchte sich seine Freude nicht weiter anmerken zu lassen, obwohl sein Herz gerade ganz wild schlug. So lange war es her, dass er jemanden aus seiner Familie sah und war es auch der nervigste von allen Familienmitgliedern. „Wie geht es Papa? Und den Anderen? Sind sie hier?“ Ryuki, dem das Chaos hier doch recht gut gefiel, suchte ebenfalls mit den Augen nach einem bekannten Gesicht. Es hatte noch arschlange gedauert bis es losgegangen war und als sie plötzlich von einem bläulichen Licht umgeben waren, hatte das einige Panik unter ihrer Truppe ausgelöst. Doch plötzlich rannte etwas auf ihn zu, bremste ab und sah dann mit diesem (fürchterlichen) Blick zu ihm auf, als würde er ihm den Kopf abreißen. Nyêns Augen strahlten und bevor der Junge losheulte vor Freude oder ihn mit weiteren Fragen attackierte, wuschelte er seinem Neffen erst mal kräftig durchs Haar. „Du Papa-Kind!“, scholt er ihn, „Yuzuriha und er sind hier irgendwo, musst du schon deine Augen aufmachen. Wie's aussieht haben sie dich nicht gefressen, diese verrückten Japaner.“ Womit er ausdrücken wollte (oder auch nicht), dass er froh war Nyên wohlauf zu sehen. _____________ Von Souma gestützt verließen er den Tempel und Fye war wirklich überrascht über den Trubel der hier herrschte. Die Vampire waren deutlich von den Mönchen und den japanischen Kriegern anhand ihrer Kleidung zu unterscheiden, auch waren viele Frauen unter ihnen. Die Palastwache startet gerade eine organisierten Versuch die gut 300 Personen Richtung Palast zu lenken. Leicht musste er schmunzeln, statt sie hier kampieren zu lassen, wo genug Platz war, brachten sie lieber alle im engen Palast unter. Pragmatik war bei weitem nicht Amateraus Stärke, aber da er gerade zu müde für alles war, fand er das fast charmant. Interessant, wenn er völlig erschöpft war, reichte ein Lächeln einer Frau, um ihn alles positiv sehen zu lassen... der Gedanke entlockte ihm selbst ein leichtes Lächeln. Vielleicht war es auch die Aufregung und die Erleichterung um ihn herum und die eigene, die er verspürte. Es hatte wirklich geklappt... und weit und breit kein wahnsinniger König zu sehen... es hatte endlich mal etwas geklappt. Es dauerte eine Weile, bis die Wachen die Vampire aus den heiligen Tempeln in Richtung Palast gebracht hatten und auch war die Nachricht über dessen Ankunft längst bei Kurogane und seiner Armee angekommen, die sich nun ebenfalls versammelten und sich auf ein Zusammentreffen vorbereiteten. Nyên hielt sich bei Ryuki auf, hielt aber permanent die Augen nach seinen Eltern offen. Fast hätte er nicht damit gerechnet, dass sein Onkel zuließ, dass seine Mutter und sein Vater mit in den Krieg zogen oder zumindest in den Palast. Vor allem bei seinem Vater reagierte Ryuki oft aggressiv, aber vielleicht war es hier dennoch sicherer als in der Flüchtlingsstadt. Nyên wusste es nicht und beschloss auch nicht weiter darüber nachzudenken, vergaß die Frage sogar fast vor Aufregung und den ausschauenden Blicken nach seinen Eltern. Etwas angespannt wartete der Ninja draußen beim Palast mit seiner Armee im Hintergrund auf die Ankunft der Vampire, mit denen es einiges zu besprechen gab. Es war kalt geworden und Kurogane war erleichtert, dass es geklappt hatte, versuchte auch sein Ärgernis darüber, dass diese verdammten Wesen ihnen helfen sollten zu unterdrücken. Auch den Gedanken daran, wie es dem Magier ging... all diese Gedanken würden ihn gerade an vernünftigen Handeln hindern. Und Souma war bei Fye, das beruhigte ihn auf eine gewisse Weise. ____________________ Souma half währenddessen dem Magier in den Palast zurück, bewusst wählte sie Wege, die nicht überfüllt waren mit irgendwelchen Vampiren oder Dienern und Wachen. Sie kannte jeden Stein in diesem Palast und so dauerte es trotz Umwege nicht all zu lang, bis sie endlich Kuroganes Zimmer erreichten. „Soll ich jemanden rufen, der nach dir sieht? Einen Arzt?“, bot sie an, als der Mann sich endlich hingelegt hatte. Sie hatte keine Ahnung, was die Magie die Fye-san nutzte bedeutete und was man machen konnte, damit er sich besser fühlte. Ob Medizin oder ein Arzt half oder einfach nur Ruhe, das konnte sie nicht wissen. Endlich auf dem weichen Futon nahm der Magier sich Zeit noch einmal den veränderten Blick der Kriegerin aufzunehmen. Die überhebliche Abwehr fehlte und hatte statt dessen fast so etwas wie deutlicher, wenn auch zurückhaltender, Sorge Platz gemacht. Vermutlich war Souma auch aufgeregt. „Nein, ich brauche nichts... nur ein paar Stunden Schlaf“, antwortete Fye leise. Er hatte das Bedürfnis noch etwas zu sagen, denn eigentlich war er sehr froh, über die, wenn vielleicht auch nur momentane veränderte Einstellung der Kriegerin ihm gegenüber. Doch er wusste nicht, was in dem Moment noch zu sagen war. Wenn er die Leute nicht vom ersten Augenblick um den Finger wickelte, neigte er dazu ab und an fast etwas unsicher zu werden... Ein leichtes Nicken von Seiten der Ninja zeigte, dass sie verstanden hatte und die ganze Situation zwischen ihm und diesem fremden Mann, der gleichzeitig so wichtig zu sein schien, machte sie selbst etwas unsicher vor dem Magier. Sie wusste, dass sie ihm Unrecht tat, aber sie konnte nicht so einfach aus ihrer Haut. Auch sie hätte gern noch etwas gesagt, dass der blonde Mann eine gute Arbeit gemacht hatte oder sich bedankt, obwohl der Ausgang des Ganzen noch ungewiss war. Aber sie schluckte diese Worte runter, die sie sich noch nicht erlauben wollte und verließ das Zimmer, damit sich der Magier ausruhen konnte. Sie hatte sowieso wenig Zeit, sie musste zu Amaterasu und sie musste mitkriegen, was draußen los war. __________________ In dem Chaos gab es kein Durchkommen und irgendwann hatte Ryuki auch seinen Neffen am weißen Schlafanzug gepackt (den die Leute hier in Japan auch in anderen Farben ständig trugen) und zerrte ihn einfach durch die Menge, auf der Suche nach dem Anführer. Er schnappte sich irgendeinen Soldaten, der gerade nicht in der Gegend rumschrie und fragte, „Hey, wer is hier der Boss?“ „Boss?“ „Ehm.... Chef? Anführer?“ Erleichtert dem gruseligen Wesen eine befriedigende Antwort geben zu können, antwortete die noch recht junge Palastwache. „Der oberste Heeresführer ist Kurogane-sama und die Herrscherin dieses Landes ist Amaterasu.“ „Für mich zu ihm.“ Der Mann lebte also immer noch, stellte Ryuki fest, als sie sich dem Krieger näherte, der auch alle Hände voll zu tun hatte, Befehle herumzuschreien. Genervt ließ sich der junge Halbvampir hinterher zerren.. wenn sein blöder Onkel so hetzte, hatte er kaum Zeit seine Eltern zu finden, aber bevor er vollkommen in dem Chaos hier verloren ging, nahm er es lieber so hin und ärgerte sich im Stillen. „Ach du scheiße.. is das ätzend hier...“ grummelte ein Mann neben Ryûki und Nyên herum, der sich weitaus mehr versprochen hatte als so einen öden Palast, in dem nur Menschen lebten. Seitdem sie aus Nara in dieses seltsame Land gebracht worden waren, war es teilweise wirklich abenteuerlich hier gewesen.. doch mittlerweile war es nur noch langweilig. Und dann hatte Ryuki auch noch aufgefordert, in diesem Krieg ausgerechnet den Menschen zu helfen.. woher der Wandel plötzlich kam, war Rayne ein Rätsel und eigentlich war er auch dagegen gewesen.. doch die meisten Vampire schlugen sich auf die Seite der Menschen, was sicher daran lag, dass einige der Vampire früher ebenfalls aus dieser Welt kamen oder zumindest deren Eltern.. und die Argumente waren ja auch einleuchtend, selbst wenn er keinen genauen Grund wusste, dass sie wohl erst nach Nara zurückkamen, wenn der Krieg hier beendet war, mussten sie es wohl so hinnehmen. Nicht mal die Menschen anrühren, durften sie.. was ihm langsam Nara wieder schmackhafter machte.. da waren die Menschen wie Spielzeuge.. und man konnte machen, was man wollte.. deshalb kotzte ihn das Land an. Also so schnell wie möglich zusehen, dass man hier ein wenig rummetzeln und dann wieder nach Nara zurückkonnte.. „Ach du scheiße..“ kam es noch einmal von Rayne, als er den Krieger auch von weitem erkannte. Seine Laune sank augenblicklich. „Hätte ich gewusst, dass DAS der Boss hier ist, ich hätte mich nicht überreden lassen.. scheiße Ryuki...“ regte er sich auf. Der Kerl hatte ihn damals besiegt.. er hatte sein Revier verloren, an die MENSCHEN in Nara.. selbst, wenn er sich das nicht lange gefallen lassen hatte, aber allein schon diese Niederlage war schlimm genug gewesen, gegen einen HALBVAMPIR! Am liebsten wollte er den Kerl sofort niedermetzeln und sich revanchieren, doch der Respekt vor noch einer Blamage, auch noch in einem Land, in denen die Menschen wohl die Übermacht hatten, wollte er sich erst mal nicht geben. Genervt verdrehte Ryuki die Augen, als sein Kumpel zum zigsten Mal in die letzten Tage so abging. Wenn es nach dem ging, bestände die Welt nur aus Ficken, Metzeln, Trinken. „Ach, halt die Klappe, Rayne. Nichts gegen Leute mit dem selben Geschmack“, murmelte Ryuki nur noch, bevor er dem Krieger ins Auge fiel und eine möglichst genervte Miene aufzog. „Aha, bist jetzt also der Boss“, begrüßte er ihm. „ Uns ich bin der Boss von dem Haufen hier. Wo ist denn Blondie?“ Auch Kuroganes Laune „steigerte“ sich mit jeder Sekunde, in dem er die Vampire und vor allem diesen „Geliebten“ von Fyes Ebenbild in dieser Nara-Welt auf sich zukommen sah und auch diesen Typen erkannte, der damals den Bengel entführt hatte, nur um ein bisschen Spaß zu haben. Was Kurogane von solchen „Kriegern“ als Hilfe halten sollte, wusste er noch nicht.. wenn sie ihm alle in den Rücken fielen und nur machten, was sie wollten.. dann könnte er die feindlichen Vampire gleich persönlich in den Palast führen. Rayne stellte sich nur provokativ neben Ryuki und vor Kurogane auf, wollte wohl sein Gesicht wahren, der Kerl..- es war dem Ninja egal. Nicht begeistert war er darüber, dass ausgerechnet dieser Typ, mit dem er sich mehr gestritten hatte als alles andere, der Anführer der freundlichen Vampire zu sein schien.. das konnte doch nicht deren Ernst sein. Aber ihm blieb wohl nix anderes übrig.. innerlich schon wütend auf den Kerl, der einfach so mit ihm vor seinen Männern sprach, versuchte er nach Außen zumindest ruhig zu bleiben. Wenn er sich jetzt noch offensichtlich darüber aufregte, wusste er nicht, wie ernst seine Armee diese Hilfe annahm. Einen tödlichen Blick warf er Ryuki jedoch auf die Bemerkung mit dem „Blondie“ zu, sie wahren hier um gegen die rasenden Vampire zu kämpfen und nicht um irgendwelche privaten Gespräche zu führen.. „Ich gehe davon aus, dass er sich ausruht..“ antwortete er dennoch. „Der Magieaufwand war sicher nicht gering..“ und auch, wenn es den Krieger schon interessierte, hielt er sich zurück nach dem Verbleiben des verdammten „Blondies“ dieses verdammten Vampires zu fragen. “Das ist meine Armee“, kam er zum Wesentlichen und deutete kurz auf die Männer hinter sich, die sich zum Teil in Kampfposition befanden. Doch solange der Krieger ruhig bleiben würde, würden seine Männer es ebenfalls tun. Wirklich ein wenig baff, dass der sonstig so hitzköpfige Mann so ruhig blieb, war Ryuki schon und angesichts der Situation und da sich Rayne bescheuert genug für sie beide verhielt, beschloss er es nicht drauf anzulegen. Vor allem da seine Schwester und sein eigener „Blondie“ ihm ewig in den Ohren gelegen hatten, dass dies hier kein Spaß war. Verdammt, das wusste er selber. Durchdringend blickte er auf die Männer hinter Kurogane und merkte sich jedes Gesicht. Keine Magie so weit er e spürte, aber wie Waschlappen sahen die auch nicht aus, das könnte ein Spaß werden! „Nicht schlecht“, kommentierte er und grinste den Mann vor sich an. „Also, wie is der Plan? Der Bengel“, damit war Nyen gemeint, „meinte, morgen Früh ginge es los? Wem treten wir erster in den Arsch? Den Magiefritzen oder den anderen Vampiren? Oder beiden gleichzeitig? Viele von uns warten darauf endlich mal paar Fressen neu zu frisieren, in dieser Stadt war es echt übelst öde. Habt ihr vielleicht was Vernünftiges zu Trinken da?“ Wieder bildete sich der Kloß in dem Hals des Ninja, als er auf diese Frage wohl letztendlich antworten musste... aber er musste sich zusammen reißen, für Japan und Tomoyo, musste er seine eigene Unvernunft hinten anstellen und sich verhalten, wie sich ein Heeresführer verhielt. Er war weder Tomoyos persönlicher Ninja mehr, noch der Krieger, der kopflos handelte und alleine Krieg führte. Das hier konnte nicht er alleine schaffen, das konnte nicht mal Japans Armee alleine.. das konnten sie nur in Zusammenarbeit mit Wesen, die stärker waren und über andere Kräfte verfügten als sie. „Die andere Vampirarmee ist auf dem Weg, um unseren Palast anzugreifen..und die Hauptstadt.“ Erklärte er versucht ruhig, obwohl er wusste, dass er auch noch ausgerechnet vor diesem Ryuki eine Niederlage zugeben musste. „Seitdem unsere Prinzessin tot ist.. ist der Winter ausgebrochen und somit haben diese verdammten Vampire leichtes Spiel.. sie sind nur noch wenige Stunden von unserem Palast entfernt und greifen wir nicht an bevor sie es tun, müssen wir wohl zugeben, dass wir keine Chance mehr haben.. weshalb wir.. eure verdammte Hilfe brauchen. - Und nein verdammt, hier wird von niemandem getrunken!“, machte er deutlich klar und entlockte Rayne nur ein verächtliches „So eine Scheiße hier..“ „Boahr, ALK du Hirnie“, fuhr nun Ryuki auch in typischeren Ton fort. „Wir haben in der Stadt genug getrunken und denen die mitgekommen sind, is auch klar, dass sie hier nicht rauben, töten, vergewaltigen und brandschatzen dürfen.“ Mit einem Seitenblick auf Rayne korrigierte er sich, „Na ja, fast alle. Zumindest diejenigen, die mitgekommen sind, weil sie kapieren, dass wir hier in Japan kein all zu schönes Leben haben werden, wenn alle tot sind.“ Hey, warum rannte Rayne ihm überhaupt hinterher? Dem EX-Halbvampir auf die Nerven zu gehen, war SEIN Job. Rayne war mal sein Boss gewesen, na gut, das war über 15 Jahre her und Dinge änderten sich. Bevor Rayne die Klappe wieder aufmachen konnte, wurde der Halbvampir an Ryukis Seite von hinten geschnappt und halb zu Boden geworfen- und zwar von einem scheinbar erst vierzehnjährigen Mädchen mit kurzen, braunen Haaren. „Nyeeeeeeee~n!“, quietschte Yuzuriha, völlig ignorant gegenüber ihrem Bruder, Kurogane und der japanischen Armee hinter diesem. Einige der Vampire hatten sich zwar auch hinter Ryuki versammelt, vielleicht kam es ja doch noch zu einem Kampf, die meisten waren aber zu orientierungslos und verhielten sich friedlich, wenn auch mehr oder weniger leise. Nyêns Vater bemerkte aber die angespannte Stimmung und statt sich mit auf seinen Sohn zu schmeißen, lächelte er nur erleichtert und sah dann zu Kurogane auf. „Es freut mich zu sehen, dass du wohlauf bist“, begrüßte er den Krieger fröhlich. Kurogane musste sich wirklich Mühe geben, sich nicht auf das Niveau des Vampires hinabzulassen, obwohl er schon gerne wütend und genervt reagiert hätte, denn so fühlte er sich in der Tat. Doch er atmete innerlich tief ein und aus und versuchte sein eigenes Gesicht zu wahren vor Japans Armee und vor Tomoyo, der er es wenigstens einmal recht machen wollte, selbst wenn es sie nicht mehr gab. Doch fast noch nerviger als die Vampire, war das quietschende Mädchen, das nun durch die Mengen hervordrang und sich an ihren Sohn schmiss.. und auch, wenn Kurogane mehr als jeder andere wusste, dass Fye nerviger sein konnte als jeder Andere, war der Krieger in diesem Moment erleichtert wohl in dem Haufen vor ihm endlich den wohl vernünftigsten Mann zu sehen. „Freut mich ebenfalls“, antwortete der Ninja und meinte das ernst. Er war erleichtert, dass die Krankheit den blonden Mann aus Nara nicht schon dahingerafft hatte und er noch vor ihm stehen konnte. “Mama!!“ hörte man den Halbvampir nur nörgeln, dessen Mutter ihn vor all den vielen Kriegern an sich drückte als wäre er ein kleines Kind und auch wenn er sich freute, seine Eltern wohlauf zu sehen... wusste seine Mutter eigentlich, was sie ihm hier antat?!?! Vor Ryuki und den ganzen Vampiren?! „Mama! Lass los!” protestierte er und versuchte sich aus der festen Umarmung zu befreien. Genervt blickten die Anführer beider Armeen auf das Chaos zu ihren Füßen. „Okay“, begann Ryuki noch mal, „also morgen Früh geht's los.“ Kritisch sah er auf die Armee hinter den Krieger. „Sag mal, müssen die so ne Fresse ziehen? Is das Standard unter Japanern? Ich denk n' gemeinsames Besäufnis würde irgendwie die Fronten lockern.“ Dass die Prinzessin tot war überhörte er, was wusste er von Prinzessinnen? „Ach ja“, fiel ihm bei diesem Stichwort ein als der Gedanke sein Hirn kreuzte, „Keine Ahnung was das soll, aber das soll ich dir von den Kiddies geben. Sakura und so.“ Mit diesem Worten drückte er dem Krieger einen kleinen Beutel in die Hand und fand seine Aufgabe damit erfüllt. Eigentlich brauchten die Vampire keinen Anführer. Ausgemacht war, niemanden umzubringen, der ihnen nicht an die Wäsche wollte und dann hieß es morgen einfach nur drauf losschlagen. Das lag den meisten Vampiren eh im Blut. Schwer seufzend blickte Kuroganer den Vampir vor sich nur an, ihm selbst war gar nicht nach Besäufnis und er hielt auch nicht sonderlich viel davon, wenn seine Krieger sich vor einem so wichtigen Kampf betranken, aber tatsächlich war von Amaterasu veranlasst worden, etwas vorzubereiten.. und dass Alkohol zu solchen Angelegenheiten dazu gehörten, war nun einmal auch Tatsache. „Aa.. im Speisesaal..“ , antwortete der Krieger, warf seinen Männern nur kurz einen tödlichen Blick zu, der ihnen sagen sollte, dass sie es nicht zu übertreiben hatten, wurde dann doch wieder abgelenkt als ihm dieser Vampir was von den Kindern in die Hand drückte. Fragend blickte er ihn an und dann auf den Beutel.. war allerdings mehr als erleichtert, denn dann ging es den Kindern gut..zumindest lebten sie noch. Es dauerte nicht lange, als sich endlich Bewegung in die beiden Armeen setzten und der Speisesaal aufgesucht wurde, in dem es Alkohol und etwas zu essen gab.. Kurogane jedoch hielt noch einen Moment inne und betrachtete den Beutel in seiner Hand, bevor er ihn öffnete. In dem Beutel befand sich ein kleines Säckchen aus Stoff, wie sie überall in den Schreinen in den Dörfern zu finden waren. Doch dieser war nicht leer, als Kurogane den Inhalt in seine Hand schüttete, segelten einige, noch feuchte, gelbe Blütenblätter in seine Hand, die einen starken, honigartigen Duft versprühte. Das Ebenbild des Magiers, der sich Ryuki und den anderen Vampiren noch nicht angeschlossen hatte, erklärte ihm. „Das ist Winter-Jasmin. Er wächst überall an den Mauern der Flüchtlingsstadt. Sakura-chan sagte, dass du das unbedingt ansehen müsstest, bevor der Schnee wieder verschwindet.“ Immer noch nicht ganz verstehend blickte der Krieger auf die kleinen gelben Blüten und erst nach einer kurzen Zeit, als auch Fyes Ebenbild verschwunden war, um den Vampiren und der japanischen Armee zu folgen, konnte der Krieger das leicht warme Gefühl in seiner Brust nicht mehr unterdrücken und ein leichtes Lächeln hatte sich unbemerkt auf sein Gesicht gelegt. Selbst wenn er keine Blumen mochte, waren das wohl die gesündesten und strahlensten Blumen, die Japan seit Jahren gesehen hatte. Tomoyos ewiger Sommer hatte die Natur durcheinander gebracht, viele Bäume und Blumen waren verdorrt, der Krieger hatte sich schon fast an die Farblosigkeit von Japans Natur gewöhnt.. doch das zeigte ihm, dass auch wenn es wohl Blumen waren, die im Winter wuchsen, dass der Boden nicht ganz unfruchtbar und tot geworden war. Und es war irgendwie ein typischer Gruß von dieser Wüstenprinzessin.. diese kleinen und gelben Blüten, gaben dem Krieger gerade für einen kurzen Moment das Gefühl von Hoffnung. Leicht atmete er den Geruch der Natur ein.. Vorsichtig packte er die Blumen wieder in den kleinen Beutel und steckte ihn ein, warf den Armeen, die schon weit vorgegangen waren, einen Blick hinterher. Doch bevor er sich zu ihnen gesellte, wollte er zumindest noch einmal nach dem Magier sehen. Kurz konzentrierte er sich auf seine Aura und allein, dass sie noch vorhanden war, beruhigte ihn. Doch wäre ihm etwas passiert, sicher hätte Kurogane es längst erfahren.. es beruhigte ihn, dass Fyes Aura aus dem Palastinneren kam und nicht aus den Tempeln. Als er den Palast und letztendlich sein Zimmer erreicht hatte, öffnete er lautlos die Tür und wie so oft war sein Zimmer in Dunkelheit getaucht, nur leicht strahlte die Wintersonne hinein. Schemenhaft konnte er den Magier auf dem Futon liegen sehen und da er sich nicht sicher war, ob er schlief oder nicht, trat er so leise er konnte an den blonden Mann heran, um ihn im Falle der Fälle nicht zu wecken. Leise ging er vor dem schlafenden Mann in die Hocke und jetzt bemerkte er, dass er tatsächlich schlief.. und das tief und fest, wie er feststellte. Auch wenn er nicht wusste, wie groß der Magieaufwand für Fye gewesen war, beruhigte ihn der Anblick. Vorsichtig strich er dem Schlafenden die Haare aus dem Gesicht, beobachtete ihn noch eine Weile, gönnte sich selbst den Moment der Ruhe, der in diesem Zimmer herrschte. Als er aufstehen wollte und gehen, fiel das kleine Geschenk der Wüstenprinzessin wieder ein und dass der Blonde, wohl anders als er, Blumen und deren Geruch mögen könnte.. und selbst wenn nicht, hoffte er zumindest, dass er in dem anderen Mann ein wenig das Gefühl auslöste, was sie in ihm selbst ausgelöst hatten. Vorsichtig legte er den kleinen Beutel neben Fye ab und stand endgültig auf, um seine Männer und die lauten Vampire aufsuchte... sich innerlich schon auf Krach und Blamagen einstellte.. +-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+ Tatsächlich, zumindest die Vampire schienen schon nach kurzer Zeit voll in Fahrt zu sein, doch zu Kuroganes Beruhigung machten sie hier nichts kaputt, sondern saßen friedlich an Tischen.. diskutierten nur selbst im nüchternen Zustand schon viel lauter als die japanische Armee.. obwohl auch diese nicht gerade leise war.. mit einem leichten Grummeln ging der Krieger durch den Raum auf der Suche nach einem Sitzplatz. Der Krieger fand ihn schnell zwischen seinen Männern und ein junges Mädchen im Kimono schenkte ihm auch schon sogleich Sake ein. Die jungen Frauen hier am Hof schienen den Vampiren eh sehr große Freude zu machen. Statt sie ihre Arbeit tun zu lassen, hatten die meisten Vampire darauf bestanden, dass sie selbst einschenken konnten und die „Süßen“, „Hübschen“ und „Leckeren“ sich doch zu ihnen setzten sollten. Doch so weit es zu sehen war, schien es alles im Rahmen zu laufen und die Frauen zwar ein wenig eingeschüchtert, aber immerhin nicht verängstigt zu sein. Nyên wurde erst mal von seiner Familie umwuselt und von den anderen Vampiren über das Palastleben ausgefragt, wer jedoch ein hübsches Mädchen neben sich hatte, fragte lieber dieses. Allgemein schien die Situation fast surreal, angesichts des Misstrauens, dass zwischen Mensch und Vampir eigentlich bis vor wenigen Stunden bestanden hatte. Doch der Alkohol lockerte wohl auch etwas die Befangenheit unter den japanischen Kriegern, wenn viele auch noch ein wenig kritisch dreinschauten. Es dauerte nicht lange und der Anführer der Vampirarmee tat das, was sich keiner von Kuroganes Männer je nüchtern trauen würde. Er zwängte sich in die Riege von japanischen Kriegern, Sakeflasche in der Hand und boxte dem Krieger freundschaftlich, aber nicht gerade sanft, in die Rippen. „Na Süßer, wie wäre es mit uns heute Abend?“, fragte er breit grinsend den schwarzhaarigen Mann, der doch nicht allen ernstes ihm den Gefallen verweigern würde, wenigstens einmal auszuflippen? Grummelnd saß Kurogane nur da und trank den Sake, der ihm immer wieder nachgefüllt wurde und hielt sich weitestgehend von den Gesprächen zurück, die bei einigen sowieso schon keinen Sinn mehr machten, denn der Alkohol schien zu wirken.. seitdem er wieder ein Mensch war, machte ihm Alkohol zum Glück kaum noch Probleme. Gerade wollte er erneut den Sake ansetzen, als er plötzlich heftig in die Rippen gestoßen wurde und bei den Worten fast seinen Sake verschluckte. „WAS?“ kam es nun doch laut von ihm, als er sich zu dem Spinner umdrehte und ihn tödlich und angeekelt anblickte. „Im Leben nicht! Spinnst du?!“ Allein schon die Vorstellung, ließ ihm den Sake verdreht durch den Hals gehen. Ryuki grinste nur breit über seinen Erfolg und nahm noch einen Schluck aus der Flasche. Die umsitzenden Krieger waren auf einmal sehr still geworden, was er als gutes Zeichen wertete. „Aber, aber, du hast ja KEINE AHNUNG!!“, breit grinsend kam er mit dem Gesicht sehr nah an das des Kriegers und ließ somit eine leicht Fahne zu ihm rüber wehen. Doch dann lehnte er sich zurück, bevor er eine Faust im Gesicht hatte und begann lang und breit auszuschweifen. Ihm in die Augen sehend nahm er noch einen Schluck und brauchte all seine Beherrschung um nicht loszuprusten. „Ich als Vampir kann es regelrecht RIECHEN, wenn es jemand nötig hat“, verkündete er und warf einen gefährlichen Seitenblick zu einem Krieger, der sich das Grinsen nicht verkneifen konnte. „Du übrigens auch“, zeigte er mit einem Finger auf diesen. „Du auch, du auch, du auch. Okay, dich würd' ich sogar nehmen...“, quasselte er einfach vor sich hin. Verdammt, musste dieser widerliche Kerl ihm so nahe kommen?! Und dass auch noch vor seinen Männern?! Kurogane wünschte sich in diesem Moment, dass ein einziger Blick diesen verdammten Vampir umbringen würde.. vor allem, nach den folgenden Worten. Ganz sicher war das ein wunder Punkt des Kriegers.. vor allem, dem Magier so nah zu sein und zu wissen, dass er ihn nicht so berühren konnte wie er wollte, wegen seiner verdammten Krankheit und der ewigen Angst ihn anzustecken. All die anderen Probleme hatten ihn davon gut abgelenkt und auch weil Fye so fertig war, hatte er kaum in Erwägung gezogen mit ihm zu schlafen.. und ausdiskutieren wollte er das schon mal gar nicht, obwohl es normal war vor den Männern darüber zu reden, selbst vor Kurogane in früheren Zeiten, aber nicht, wenn das, worum es ging, ihm wirklich etwas bedeutete und das keinen außer ihn und dem Magier etwas anging. So konnte er es nur so hinnehmen und dem Vampir einen bösen Blick nach dem anderen zuwerfen, wenn er ihn jetzt lynchte, dann wäre jegliche Glaubwürdigkeit und „Freundschaft“ zwischen der japanischen Armee und den Vampiren verloren. „Halt doch einfach deine Klappe..“, grummelte er in einem fast drohenden Ton und hoffte, das Thema wäre damit erledigt und der verdammte Idiot hielt seine Klappe wirklich. Ryuki schien das gar nicht zu hören, sondern piesackte statt dessen den jungen Soldaten, den er vorhin mit seinem Blick eingeschüchtert hatte. Fragte ihn nach seiner Freundin aus und gab ansonsten auch recht viel feuchtfröhlichen Unsinn von sich, was die Stimmung in diesem Fall aber eher auflockerte. Irgendwann trollte sich der Vampir aber auch und ließ den jungen Soldaten völlig errötet und seine Sitznachbarn leicht amüsiert zurück. „Sind die alle so drauf...?“, nuschelte er in seinen beginnenden Bart. Der Vampir trollte sich noch ein wenig herum und wurde immer betrunkener, doch dann fand er, dass seine Schwester und dieser verdammte Mensch seinen Neffen genug bemuttert hatten und zog aus die junge Ehre des Bengels zu retten. Er packte den Blonden Nr. 1 beim Kragen und zog ihn von der Bank runter in seine Arme, doch der Mensch seufze aufgrund dessen nur und sah besorgt zu Kurogane rüber. „Was hast du eigentlich jetzt wieder mit ihm angestellt?“ Auch wenn es mehr als 15 Jahre her war, Fye wusste, dass er fast jeder Tag dieser Jahre diesem Krieger zu verdanken hatte, weswegen er auch immer ein wenig angesäuert reagierte, wenn es Ryuki zu weit trieb. Der Krieger, der wirklich krampfhaft versuchte sich die Bilder aus seinem Kopf zu vertreiben, die dieser verdammte Vampir mit seinem bescheuerten Satz hineingesetzt hatte, bemerkte, dass er wohl auch besser nun die Finger vom Alkohol lassen sollte, den er langsam zu spüren begann. Er würde nicht so betrunken werden, wie all die anderen um ihn herum aber wahrscheinlich betrunken genug um zu vergessen, was wichtig war und mit vernünftigen Verstand den kühlen Kopf zu bewahren, den er brauchte. Ganz froh darüber, dass sich der Vampir nun seinen Männern zugewandt hatte, gönnte er sich dennoch einen letzten Sake um sich zu beruhigen und diesen Vampir nicht wirklich noch umzubringen. Kurz blickte er noch einmal in die Runde und ärgerte sich, dass der Vampir es geschafft hatte, dass er tatsächlich darüber nachdachte, wie gerne er.. verdammt! Rief der Krieger sich selbst zur Raison, dem in dem viel zu stickigen Raum, durch sein Fieber dem Alkohol und diesen irren Gedanken eh viel zu warm war und entschloss sich kurzerhand, dass er an die Luft musste. Endlich draußen angekommen, atmete er die frierende Luft ein, versuchte nicht wirklich daran zu denken, dass sie morgen kämpfen mussten und musste sich eingestehen, dass er wirklich in dem Gewusel und den albernen Gesprächen der Männer ein wenig Ablenkung gefunden hatte. Kurz genoss er noch die frische Luft, die seinem Fieber gut tat und auch dem Alkohol im Blut, bevor er sich seinen Pflichten als Heeresführer wieder bewusst wurde und den Raum wieder betrat, in dem die Vampire und Japaner sich betranken. Er wusste selbst, dass die Pflicht nur ein Vorwand war, sich dieses alberne Gerede anzuhören.. im Grunde, vermisste er ein wenig die alten Zeiten, in denen er ein normaler Krieger war, Tomoyo noch lebte und ihre Kriege so klein waren, meist gegen Dämonen, dass sie schnell gewonnen und gefeiert wurden. An die Wand gelehnt, überblickte er das ganze Beisammensitzen, ließ sich eine Sake einschenken und trank, während er im Abseits den Überblick hatte. Irgendwann hatte Ryuki auch genug davon seinen Neffen zu necken und „den Blondie“ anzumachen, bzw. offensichtlich zu „belästigen“. Dieser ließ alles mit stoischer Ruhe über sich ergehen und beschäftigte sich lieber mit seinem lang vermissten Sohn. Genervt zog Ryuki seine Hand unter dem Shirt hervor; die mageren Rippen hatten ihn eh nicht wirklich angeturnt und seit der Mensch noch labiler als sonst war, war ihm auch nicht danach ihn zu „überreden“. Regelmäßige Schlucke von seiner neuen Flasche nehmend, beobachtete er das gut gelaunte Treiben, wobei sich die japanischen Krieger aber mehr zurückhielten, manche. Andere griffen um so stärker zur Flasche und lagen schon halb unter dem Tisch. Mit seinen vampirischen Sinnen konnte er noch den Nachklang von Trauer und Verzweiflung und Angst unter dem Rausch erspüren, was seinen besoffenen Kopf sofort wieder etwas klärte. Ungeschickt stand er auf und schlurfte zu Kurogane rüber, den er an der Wand entdeckt hatte. Würde er ihm noch ein wenig auf die Palme bringen, vielleicht würde ihn das von seinen eigenen Gedanken abbringen. Auf seinem Weg schnappte er sich noch eine frische Flasche von einem der Tische und drückte sie dem Krieger in die Hand, als er sich zu ihm gesellte. „Aber echt“, begann er, als bestände keine gut zweistündige Pause zwischen diesem und ihrem letzten Gespräch. „Wo ist denn nun Blondie? Erschöpft hin oder her, der würde sich doch nicht so ne Party entgehen lassen, wenn er noch grade ausgehen könnte!“ Schwer seufzend in seiner Ruhe gestört worden zu sein, die ihn seine Pflicht als Heeresführer ein Auge auf seine Leute und die der Vampire zur Sicherheit hatten besser erfüllen lassen, nahm er dennoch die Sake-Flasche an, die ihm in die Hand gedrückt wurde. Sicher hätte der Krieger nichts dagegen gehabt, wie früher bei seinen Männern zu sitzen, aber er fühlte sich verantwortlich diesen Kampf morgen zu gewinnen. Trotzdem trank er einen Schluck. „Wie gesagt, ruht er sich aus.. immerhin hat er seine Magie benutzt, damit ihr euch hier besauft und meine Männer und die Dienerinnen anmacht..“ grummelte er vor sich hin.. er hoffte wirklich inständig, dass den Vampiren klar war, worauf sie sich morgen einließen, hielt es jedoch für sinnlos, sie zurecht zu weisen.. sie hörten eh nicht zu. Ryuki überhörte die Kritik, oder was immer es war, gewohnheitsmäßig und konterte „ Na ja, wir machen heute eure Mädchen an und ficken morgen Japans Feinde, is doch n Deal, oder?“ Der Vampir nahm noch einen tiefen Schluck und fand es schade, dass Blondie nicht hier war. Der hätte ihn sicher nicht so ignoriert wie Fye. „Wenn du meinst..“ grummelte der Krieger und setzte auch noch einmal an einen Schluck Sake zu trinken. Dachten diese Vampire eigentlich nur an das eine? Vermutlich, wenn er bedachte, dass diese ganze Vampirfamilie sich das Ebenbild des Blonden teilte... bei diesem Gedanken nahm er einen nächsten Schluck und ärgerte sich, dass er schon wieder daran dachte.. wahrscheinlich, hatte der Vampir wirklich recht, er hatte es nötig.. und solange er nicht an Krieg oder Tomoyo dachte, dachte er an Fye. „Müsstet ihr nicht mittlerweile alle an dieser verdammten Krankheit verrecken?“, fiel ihm auf, während er die Flasche absetzte.. er konnte wirklich nicht verstehen, wie sie in solchen Zeiten und in dem Wissen, dass es diese Krankheit in Nara schon seit Jahrzehnten gab, so unachtsam sein konnte.. vielleicht gewöhnte man sich auch nur nach einer gewissen Zeit daran. Augenblicklich verfinsterte sich Ryukis Miene und er starrte in die feiernde Menge. Okay, DARAN hatte er nicht denken wollen, was sollt e denn der Scheiß? Auf ne Prügelei war er ausgewesen, nicht dass Kurogane verbal konterte. 15 Jahre Fye drehen jedes Hirn um 180 Grad, oder wie viel Zeit auch hier vergangen war. Wie lange der andere kein Halbvampir mehr war, wusste er eh nicht, interessierte ihn auch nicht. Er killte das letzte Viertel dieses süffigen Weines auf Ex und den leichten Schwindel bemerkend, der endlich in seinem Kopf ankam, antwortet er tonlos. „WIR verrecken eh nicht. Nicht daran.“ Er bemerkte, dass er wohl etwas falsches gesagt haben musste, dem plötzlichen Stimmungswandel des Vampires wegen..aber durfte er sich denn alles erlauben und wurde dann gleich wütend, wenn der Krieger mal zu weit ging? Schweigend legte er die Flasche wieder an und bemerkte, dass das alles in eine Richtung umschwenkte, die er nicht gewollt hatte. „Vielleicht habe ich mich bescheuert ausgedrückt..“ versuchte er dennoch den Vampir zu beruhigen. „Aber ich hab mich das echt gefragt.. ihr macht ja auch kein Geheimnis drum.. aber euer Fye hat die selbe beschissene Krankheit wie ich.. euer Leben hängt nur durch dieses Blutband am seidenen Faden.. aber denkt ihr nicht darüber nach, was ist, wenn ihr euch direkt ansteckt? Dann rettet euch auch kein Blutband mehr..“ Ryuki merkte wohl auch, dass er seine Laune an dem Krieger ausließ und beruhigte sich etwas. Doch dass der so planlos sein konnte... „Wir haben uns schon längst angesteckt“, klärte er ihn auf, „aber für Vampire ist das kein Problem, sie schwächt sie nur ein wenig und es ist nicht jedermanns Sache infiziertes Blut zu trinken. Keine Ahnung wie genau das funktioniert, doch Vampire können die Krankheit nur übertragen und Menschen sie nur bekommen. Würde ICH jetzt mit einem der Mädchen schlafen, wäre das für sie n ziemliches Problem. Würde Fye mit ihr schlafen, dann nicht. Also keine Sorge, wir sterben eher an diesem Blutband, als an der Krankheit. “ Und das ziemlich bald, aber sie schabten eh schon knapp an ner Depression, und das wäre echt peinlich. Wohl für beide. Eh schon leicht angetrunken, verschluckte sich der Krieger wieder fast an seinem Sake und meinte, sich verhört zu haben. Fassungslos blickte er den Vampir neben sich an. „Wie?“ kam es von Kurogane. „Ich kann als Mensch niemanden anstecken?!“ entnahm er den Worten und nun kam doch Wut in ihm hoch, konnte nicht drum her, dem Vampir an den Kragen zu fassen und ihn wütend anzublicken. „Und das sagst du mir jetzt?! Nachdem ich die ganze Zeit in der beschissenen Angst lebe, jemand anderen krank zu machen?! Ihr hättet mir das sagen können, als ich das Fieber bekommen habe, verdammt!“ Abwehrend hob der Vampir die Hände und die leere Flasche zerscholl zu ihren Füßen. „Mann, aber ich hatte echt ANDERES im Kopf. Sorry, wenn du den Schwanz einziehen musstest so lange, aber ....“, schwer seufze er und machte sich auf ne Backpfeife gefasst. „Ich denk an andere Sachen als an Flachlegen, wenn's auf das Thema kommt, okay? Sei lieber froh, dass es auf die Art keinen Massenausbruch in Japan gibt.“ „Als ob es mir darum geht, Bastard..“ kam es leise aber wirklich wütend von ihm und Ryukis Worte ließen ihn fast noch rasender werden.. aber er wusste, würde er jetzt die Armeen spalten, bedeutete das morgen das Ende von Japan, weshalb er den Vampiranführer kurzerhand mit raus zerrte, um den Blicken zu entgehen und dann in den Schnee zu schmeißen. „Ich habe auch anderes im Kopf.. aber ich hätte eine Sorge weniger gehabt, hätte ich gewusst, dass ich diese beschissene Krankheit nicht weitertragen kann!“ , wurde er draußen etwas lauter, aber nicht so laut, dass er den ganzen Palast aufschreckte. „Ich hab nen Sohn, verdammte Scheiße.. und was für ein Massenausbruch, wenn wir Menschen verdammt noch mal NICHT ansteckend sind?!“ sprach er einfach weiter.. musste sich wirklich zurückhalten, diesen Vampir nun nicht doch noch zu verprügeln. Und tatsächlich, hatte er stets darauf geachtet, Hayato nicht all zu nahe zu kommen, vor allem, wenn er verletzt gewesen war oder trainiert hatte. Der Vampir rappelte sich auf den Schnee hoch und grinste leicht. Eine Prügelei kam ihm gerade recht, um sich von seinen eigenen Gedanken abzulenken. Dennoch klärte er den Krieger weiter auf. „Vampire? Schon gemerkt, es sind paar in diesen schönen Landen.“ „Verdammt..“ fluchte der Krieger und selbst wenn ihm das logisch erschien, hätte man es ihm doch sagen können? Er war kein Vampir, auch kein Halbvampir mehr gewesen, als er sich die Krankheit eingefangen hatte.. er hatte sich all die Zeit zurück gezogen, vor allem am Anfang, als er sich nicht sicher war, wie ansteckend die Krankheit wirklich war. Zum Glück war er nie der Typ Mensch, der sehr bedacht auf die körperliche Nähe zu anderen war, dennoch.. hätte er Hayato vielleicht einmal mehr in den Arm genommen, wäre dem Magier nach der langen Zeit der Trennung und dem, was noch bevorstand einmal mehr noch näher gewesen.. alles verlorene Zeit, die sie sowieso nicht hatten. Das machte ihn rasend und nur die Vernunft hielt ihn zurück, den Vampir zu verprügeln, auf dessen Hilfe er in diesem Krieg zählte.. um seine eigenen Kräfte zu schonen mal ganz abgesehen. „So viel verdammte Zeit, die ich nicht habe.. du musst das doch verstehen können! Verdammt!“, platzte es dennoch aus ihm heraus.. gerade dieser verfluchte Vampir musste doch wissen, was es bedeutete, nicht zu wissen, wie viel Zeit man noch hatte.. keine Zeit zu haben.. vor allem zu verlieren. Kurogane konnte es wirklich kaum glauben. Vorsichtig aber selbstsicher legte sich eine kühle Hand von hinten auf Kuroganes Schulter und rettete den Vampir, der darauf gerade eh keine Antwort parat hatte. Ryuki schluckte statt dessen hart und fragte sich, ob es die Situation nicht noch schlimmer machte, wenn jetzt auch noch dieser Mensch dazu kam. Der Fye aus Nara lächelte sanft und entschuldigend, während er dem rasenden Krieger in die Augen sah. „Es tut mir Leid...“, sagte er ruhig und leise. „Ich habe dir nichts gesagt, weil ich nicht sicher war, ob es hier in Japan wirklich so ist... in Nara haben die Menschen so viel Kontakt mit den Vampiren und wir hatten kaum Kenntnisse darüber, wie die Krankheit eigentlich übertragen wurde. Erst in der Flüchtlingsstadt hier in Japan hatten wir absolute Gewissheit.“ Kurz zuckte der Krieger zusammen als sich die Hand auf seine Schulter legte, mit der er nicht gerechnet hatte. Mit einem Ruck sorgte er dafür, dass der Blonde ihn nicht weiter anfassen konnte und wütend erwiderte er den Blick. „Spar dir das.“ Kam es von Kurogane, konnte sich aber nicht dagegen wehren, dass die blauen Augen von Fyes Ebenbild ihn fast genauso beruhigen wollten wie das blaue Auge von dem Magier. „Ihr hättet es mir nicht ganz verschweigen dürfen...“, beharrte er auf seinen Standpunkt und sie hätten es tatsächlich nicht tun dürfen. An der Situation hätte es nichts geändert dennoch.. jetzt war erst recht alles verloren, die ganze Zeit, die Kurogane nicht genutzt hatte.. es machte ihn rasend, nicht wirklich auf diesen Vampir und Fyes Ebenbild, sondern auf die Situation. „Verdammt..“ zischte der Krieger noch einmal vor sich hin und schlug mit der Faust an die nächste Wand, nach außen vor den beiden Anderen deutlich ruhiger und weniger feindseliger, nach innen jedoch aufgewühlt.. alles, was sie hatten war doch nur das bisschen Zeit verdammt, warum konnten sie nicht einmal das genießen?! Mit Hayato, mit Fye.. im Allgemeinen, zumindest diese Sorge weniger zu haben?! Fyes Ebenbild schwieg und sah auf den zerstampfen Schnee. Der Vampir saß immer noch im Schnee und starrte Kurogane an. Er setzte an irgendetwas zu sagen, doch der Blonde brachte ihn mit einem „Lass es...“ zum Schweigen. Irgendwie konnte er das gerade ziemlich gut nachvollziehen und vermutlich war es ganz gut, dass er die Klappe hielt. Kurz schloss der Krieger die Augen und versuchte sich zu besinnen. Im Grunde, brachte es wenig über verlorene Zeit nachzudenken, das wusste er selber. Niemand brachte einem diese zurück... genauso, wie niemand Tomoyo zurück brachte.. würde auch all das nicht zurück kommen.. zwar immer noch innerlich aufgewühlt, schien der Ninja sich dennoch ein wenig beruhigt zu haben. Im Grunde konnte auch keiner etwas dafür, außer dieses verfluchte Schicksal und vielleicht er selbst, weil er nicht achtsam genug gewesen war und sich von dem Vampir hatte angreifen lassen und sich angesteckt hatte. Im Grunde war es ja sogar eine gute Nachricht gewesen, würde ihm nicht der Gedanke um diese verfluchte verlorene Zeit ein Stein im Magen sein. Trotzdem, es brachte nichts.. rein gar nichts. „Schon gut..“ antwortete der Krieger. „Das war ja das erste Vernünftige, was dieser Idiot jemals gesagt hat... umbringen werde ich ihn erst, wenn er morgen mit einem verfluchten Kater in den Krieg zieht..“ Ryuki grinste schief. „Hey, ich dachte wir kämpfen zusammen.“ Fye lächelte nur leicht und blickte zu dem Krieger, Ryuki rappelte sich in der Zwischenzeit aus dem Schnee auf. Der Blonde ging die wenigen Schritte zu dem Mann, der so abweisend dastand und strich ihn sanft mit den Fingern über die Schläfe, blickte ihm direkt in die Augen. „Wenn dieser Krieg vorbei ist....wirst du selbst mit dieser Krankheit noch genug Zeit haben, all das nachzuholen...“, versprach er leise. „Auch wenn das jetzt überheblich klingt... aber es gibt sehr viele Leute um dich herum, die dich „daran“ nicht so leicht sterben lassen... Und von wegen Kater“, sein Grinsen wurde etwas breiter, so dass er einen Moment wirklich wie 100% der Magier aussah. „Geh lieber ins Bett, sonst wirst DU den Morgen haben.“ Selbst wenn Kurogane wusste, dass dies nur Fyes Ebenbild war, schlug sein Herz etwas schneller, als er ihm vorsichtig über die Schläfen strich und sich der Krieger endgültig beruhigte.. die Berührung war so vertraut von dem Magier, sie fühlte sich fast genauso vertraut von dem ihm eigentlich fremden Mann an. Leise murmelte er grummelnd etwas vor sich hin, dass er schon keinen Kater haben würde, löste sich von Fyes Ebenbild um sich tatsächlich ins Bett zu begeben. Er fühlte sich seltsam kaputt und wusste wie wichtig der Kampf morgen war. Im Vorbeigehen an diesem Vampir, setzte er dennoch noch mal einen wütenden Blick auf, schlug ihm dennoch nur kräftiger als vorgehabt auf die Schulter.. im Grunde, konnte wirklich keiner etwas dafür und wenn er sich noch so wenig mit diesem Vampir verstand, verband sie dennoch auf eine Art und Weise dieser blonde Mann und das fast selbe Schicksal, wenn auch verdreht. Endlich in seinem Zimmer angekommen, in dem Fye immer noch schlief, zog der Krieger so leise wie möglich seine schwere Rüstung aus und zog sich seinen Yukata über. In seinen Gedanken war gerade wieder so viel, dass er fast schon meinte, kein Auge zu zu machen... aber der Alkohol und das Fieber taten sein übriges, seine Augen tonnenschwer wirken zu lassen. Schwer seufzend krabbelte er unter die Decke, an den warmen Körper heran... hielt sich eine Zeit lang wach, fuhr ihm fast unmerklich durch die blonden Haare und bereute die verlorene Zeit zwischen ihnen. Dachte an Hayato.. Tomoyo.. an den bevorstehenden Kampf. Der süßliche Duft der Blumen stieg ihm hier wieder in die Nase, weshalb er in Gedanken verloren die Augen schloss, nur blind durch Fyes Haare strich und sich irgendwann in dieser Wärme und seiner eigenen Ersöchpfung verlor und trotz all dem, was noch auf sie zukommen würde, ebenfalls einschlief. ~~~~ Kapitelende~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)