Festhalten von maykei (if all wishes could come true) ================================================================================ Kapitel 91: Part 91 - Back where we started ------------------------------------------- Part 91 – Back where we started It's cold when it's October here So I guess I won't see you at my birthday this year And who'd have thought a love like this Would wither and wash out as a winter pulls near I'm not gonna cry about it No, I'm just gonna lie about it Your laughter filling my sails So Back where we started Back where we started And why don't we just leave it No Not broken-hearted Just back where we started And why don't we just leave it at that Leave it at that... The summer asked no questions And the winds found no excuse to abridge our story (Over) Nature is a faithless friend And counting on her favours will make you sorry (Over) I'm not gonna cry about you It's not like I'll die without you Your laughter filling my sails So Back where we started Back where we started And why don't we just leave it No Not broken-hearted Just back where we started And why don't we just leave it at that Leave it at that... [Back Where We Started ~~back where we started by tina dico~~~ ~~~Japan~~~~ Kurogane war seit fast einen Monat weg. Sakura machte sich große Sorgen, genau so wie Prinzessin Tomoyo. Aber beide versuchten sich nichts anmerken zu lassen. Tomoyo musste eh so gut wie ununterbrochen beten oder sich ausruhen und Sakura wollte Mokona nicht so betrüben, das den Krieger anscheinend auch sehr vermisste. Wieder einmal lief sie im Garten spazieren. Es war jetzt schon 4 ½ Monate her seit Shaolan und Fye-san verschwunden waren und sie verstand das immer noch nicht alles. Die Bilder waren immer noch lebendig in ihrem Kopf und oft hatte sie Alpträume, aus denen sie weinend aufwachte. Die Kirschblüten waren alle verblüht, statt dessen sprossen nun weiße und lila Blüten aus allen Ecken. Japan war wirklich ein schönes Land, sie verstand nun warum Fye-san ständig davon geschwärmt hatte und Kurogane-san unbedingt hier her zurück wollte. Sie hörte die Männer trainieren, ein paar Mädchen saßen im Garten auf dem Gras und spielten Instrument und sangen leise. Auch wenn sich alles auf Krieg vorbereiteten, schien es schon einen gewissen Grad an Normalität angenommen zu haben, mit dem die Leute sich abfanden. Schließlich war ja schon 2 ½ Jahre Krieg in diesem Land. Das machte Sakura wirklich traurig. Sie hatte Angst um Kurogane und um die anderen Leute hier, die sie lieb gewonnen hatte und auch wollte nicht, dass irgendjemand leiden musste. Wo war Shaolan jetzt? Ging es ihm gut? Sie fühlte sich so allein, jetzt wo auch Kurogane weg war... gab es denn gar nichts was sie tun konnte? Immer nur musste sie beschützt werden und konnte gar nichts tun... auch auf ihrer Reise nicht.... „Hey..“ musste das Mädchen die Stimme des Kriegers von hinten vernehmen. Es hatte seine Zeit gedauert da er nur tagsüber, wenn die Sonne hoch am Himmel schien, reisen konnte und da das vorherige Fieber seinen Körper noch etwas geschwächt hatte, kam er nicht so schnell voran wie er es gewohnt war. Auch musste er auf die lauernden Vampire acht geben, die sich hier und dort versteckt hielten, aber das war nicht so schlimm gewesen, denn 1. hatte er Fyes Magie im Blut, weshalb sie ihn nicht angriffen und 2. war er schon infiziert. Doch nach einigen Tagen hatte er endlich den Palast wieder erreicht und er war erleichtert, dass zumindest hier noch ein wenig „Ruhe“ herrschte und vor allem der Palast noch stand. Nachdem er den Palast betreten hatte, war er gleich hier in den Garten gegangen, denn mittlerweile wusste er, dass das Mädchen sich zu dieser Tageszeit gerne hier aufhielt. Es beruhigte ihn, dass es ihr anscheinend gut ging. Plötzlich vernahm die Prinzessin eine vertraute Stimme hinter sich und fuhr herum. Ihre Augen weiteten sich und ein Strahlen trat aus ihnen. „Kurogane-san!“ Freudig lief sie auf den Krieger zu und wäre ihm beinahe um den Hals gefallen, doch in der Bewegung hielt sie inne, sie musste schließlich auf ihr Baby aufpassen, deswegen fiel sie ihm einfach so um den Bauch. Auch wenn sie nicht wusste, ob ihm das unangenehm sein könnte, die Freude überwog einfach. Schwer seufzte der Krieger als das Mädchen ihn so anfiel, doch er ließ sie einfach gewähren, er war froh, dass es ihr anscheinend wieder etwas besser ging, selbst wenn man ihr ihre Sorge noch ansah. Sie wirkte nicht mehr ganz so traurig wie zu Anfang. Die Zeit heilte eben die Wunden, selbst wenn man manche Sachen nie vergessen konnte. „Hab mich ein wenig verspätet... bin aufgehalten worden, aber nun bin ich erst mal wieder zurück..“ erklärte er dem Mädchen. „Und ich habe mit dem verdammten Magier geredet... er hat durch seine Magie eine Verbindung zu mir herstellen können.. es geht ihm gut, und der Bengel ist auch aufgewacht...Fye meinte, ich soll dir sagen, dass es ihm ebenfalls gut geht.“ Etwas verlegen löste sich Sakura wieder und sah zu dem Krieger hoch. „Das erleichtert mich zu hören! Ich bin so froh, dass es ihnen gut geht.“ Ganz von allein legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. „Dann wird sicher alles gut, auch wenn die beiden gerade nicht bei uns sein können...“ Kurogane-san sah wirklich erschöpft aus, sie sollte ihn ausruhen lassen und nicht weiter aufhalten. Doch dann fiel ihr etwas ein, wenn Shaolan wieder bei Bewusstsein war. „Hat... hat Fye-san noch mehr gesagt? Über Shaolan?“, fragte sie mit einem scheuen Unterton. „Nein. Er sagte nur, dass er aufgewacht ist und dass es ihm gut geht.. wir hatten nicht lange Zeit miteinander zu reden...“, gab der Ninja ehrlich zu. Ein wenig ärgerte ihn das, im Grunde hatte das Gespräch zwischen ihm und dem Magier nicht wirklich viel gebracht.. wäre er doch nur bei klarem Verstand gewesen als er mit ihm gesprochen hatte und hätte ein wenig mehr an die Menschen in seiner Nähe gedacht. Es war klar, dass das Mädchen genau wissen wollte wie es dem Jungen ging.. aber dafür hatte Kurogane keinen Kopf gehabt.. „Falls ich noch einmal die Gelegenheit habe, werde ich genauer nachfragen... aber mach dir keine Sorgen, der Magier hat schon alles im Griff...und auch, wenn er gerne mal flunkert, glaube ich nicht, dass er mit so was Scherze treibt .. dem Jungen geht es gut, Fye ist bei ihm und passt auf ihn auf... vertrauen wir den beiden einfach...“ versuchte er sie zu beruhigen. Kurz hielt er inne, bevor er weiter sprach und räusperte sich.. irgendwie war ihm das immer noch etwas unangenehm darüber zu reden, wahrscheinlich weil es absolut ungewohnt für ihn war und er nie viel mit dem Mädchen geredet hatte oder ihr nahe gekommen war auf ihrer Reise, aber es interessierte ihn und insgeheim machte er sich ein wenig Sorgen und gleichzeitig war da diese Vorfreude, der Funken Hoffnung, den sie alle brauchten, weshalb er sich überwand und doch nachfragte. „Und wie geht es dir und...deinem Baby?“ „Uns geht es gut“, antwortete das Mädchen und lächelte. Sie hatte den Krieger schon immer sehr gerne gehabt und jetzt, wo sie beide und Mokona als einzige von ihrer Reisegruppe in diesem schönen Schloss waren, fühlte sie sich Kurogane-san noch viel näher. Auch wenn sie sich ihm nicht aufdrängen wollte, wünschte sie sich irgendetwas für ihn tun zu können. Seine Anwesenheit gab ihr so viel Mut. Auch wenn sie diesen Mann schon oft traurig oder wütend gesehen hatte, war er für sie immer noch stark und irgendwie wie ein Fels, an dem man Hoffnung fassen konnte. Aber sie wollte jetzt selbst stark werden wollte und Kurogane unterstützen, denn schließlich konnte sie gar nichts für dieses Land tun, nur herumsitzen und warten. „Ich überlege mir bereits einen Namen. Ich glaube ich benenne es nach meinem Bruder, Toya, denn Kimihiro passt nicht zu einem Mädchen, aber das soll Shaolan mit entscheiden!. Denn Kimihiro ist ja gar kein Mädchenname, Toya hingegen kann beides bedeuten!“, begann sie zu erzählen, was sie sich überlegt hatte. Sie hatte beschlossen einfach vom Besten auszugehen. Auch wenn sie nicht verstand, warum Shaolan das getan hatte, warum er weggegangen war und ob er sie überhaupt noch mochte. Zu viele Fragen, die sie sich nicht beantworten konnte und im selben Moment merkte Sakura, dass sie vielleicht etwas Falsches gesagt haben könnte. „Kurogane-san... bist du... bist du eigentlich sehr böse auf Shaolan... dass er dir und deiner Prinzessin so weh getan hat.... ich verstehe das wirklich nicht, er kann nicht er selbst gewesen sein... er hat auch vorher so schlimm geträumt.... ich kann mir nicht vorstellen, dass das der Shaolan war, den wir kennen...irgendwas muss passiert sein...“ Einen Moment dachte Kurogane über diese Frage nach, er hatte sich nie wirklich darüber Gedanken gemacht, ob er dem Jungen deshalb richtig wütend war oder nicht.. er hatte diesen Tag und die Erinnerungen daran so gut es ging verdrängt, er wollte darüber nicht nachdenken...ein wenig kam ihm selbst das wie weglaufen vor.. aber dieser Tag hatte alles kaputt gemacht.. dieser Junge hatte alles kaputt gemacht.. leise seufzte er, so wollte er auch nicht denken.. Er konnte den Jungen an diesem Tag nicht umbringen, weil er ihn dafür viel zu sehr ins Herz geschlossen hatte, selbst auf den Wunsch des Jungen hin hatte der Ninja es nicht gekonnt. Der Bengel hatte schon vorher geahnt, dass irgendwann einmal so etwas passieren würde.. auch im Raumschiff war sein Ebenbild durchgedreht.. Aber Kurogane hatte von diesem Jungen auf seiner Reise auch einiges gelernt, hatte ihn ein wenig näher kommen lassen und ihm sogar irgendwann die Tränen getrocknet... das, was ihn im Tempel angegriffen hatte, war nicht der Bengel gewesen.. die Augen waren ohne Emotionen, ohne Aufrichtigkeit.. sie waren einfach nur kalt gewesen und ohne Gefühle.. „Ja.. irgendwas muss passiert sein..“ gab Kurogane dem Mädchen Recht. „Ich glaube nicht, dass ich ihm böse bin... nicht dem verdammten Bengel, der mit uns gereist ist... sondern ich bin wütend auf den, der ihn erschaffen und der ihm das Herz genommen hat...“ während er sprach, spürte er tatsächlich wie die Wut in ihm etwas hoch kroch.. der Junge hatte solche Andeutungen gemacht und auch der Magier ab und zu.. selbst Tomoyo, auch wenn er es nicht hören wollte.. aber seit 4 ½ Monaten hatten er und die Wüstenprinzessin dieses Thema kaum angeschnitten. Kurogane wusste selbst nicht genau was Fye damit meinte, dass er „aufgewacht“ war.. ob er meinte, dass er wieder der Alte war oder ob der Junge einfach nur aus einem längeren Schlaf aufgewacht war.. er sah das Mädchen wieder an und plötzlich wurde ihm klar, warum sie auf einmal diese Frage gestellt hatte. „Hey, mach dir keine Sorgen... freu dich auf das Kind... für dich und für den Bengel... ich bin froh, dass er der Vater ist und nicht irgendein anderer Kerl oder so..“ sprach er einfach das aus, was ihm gerade durch den Kopf ging, bevor ihm bewusst wurde, was er da gerade wieder einmal von sich gegeben hat und wütend grummelte er mit einem tödlichen Blick einfach in irgendeine Richtung. Sakura errötete ein wenig aufgrund des letzten Kommentars und sah den grimmigen Blick des Ninjas gar nicht, denn sie sah verlegen Richtung Erde. Doch auch als sie aufsah hatte sie keine Angst vor dem Blick. „Danke, Kurogane-san.“ Shaolan hatte einmal über Kurogane-san gesagt, dass er sehr nett wäre, gerade weil er so stachelig war. Sein Vater hätte gesagt, wirklich nette Menschen hätten Stacheln. Sakura musste etwas schmunzeln, als sie dabei den Krieger ansah, denn damit war genau ins Schwarze getroffen. Shaolans Vater war sicher auch ein sehr netter Mann... vielleicht lernte sie ihn mal kennen... doch bevor sie das wieder auf traurige Gedanken bringen konnte, antwortete sie dem Ninja ehrlich. „Danke, Kurogane-san... es erleichtert mich sehr, dass du das gesagt hast. Bist du sehr müde? Möchtest du dich gleich hinlegen? Ich könnte aus der Küche noch etwas zu Essen holen!“ „Lass ruhig.. mach deinen Spaziergang in Ruhe zu Ende... ich komme schon klar.“ antwortete der Krieger dem Mädchen nur noch und lud sich wieder das Gepäck über die Schulter, das er während ihrem Gespräch auf den Boden abgestellt hatte. Er war wirklich ziemlich müde.. aber vorerst wollte er sich noch irgendwie waschen, die Reise war anstrengend gewesen durch die ewige Mittagshitze. Zwar hatte er hin und wieder an einem Fluss gerastet und sich etwas waschen können, trotzdem wünschte er sich gerade nichts mehr als ein Bad und danach würde er noch einmal zu Tomoyo gehen, die sich bestimmt auch fragte, wo er denn so lange blieb. Also machte er sich erst einmal auf den Weg in sein Zimmer, um das Gepäck in die nächste Ecke zu pfeffern und seine schwere Rüstung gegen seinen Yukata einzutauschen, außerdem brachte er die Sutren noch schnell wieder an seine Wand, bevor er sie noch irgendwie verlor oder ihm abhanden kam. Dann machte er sich auf den Weg zu den Bädern, doch er stockte als er bemerkte, dass ihn ein kleiner Schatten die ganze Zeit verfolgte und blieb grummelnd stehen, bevor er sich umdrehte. „Was soll das? Hast du nichts besseres zu tun?“ brummte er den Jungen an, der ihm schon damals am Fluss auf den Geist gegangen war und der ihn seitdem ständig an den Hacken zu kleben schien.. Kurogane hatte ihn zwar schon öfters am Hof gesehen.. aber was wollte der Knirps nur von ihm?! Wahrscheinlich war Kurogane einfach nur das Vorbild von diesem Kind.. kein Wunder, er war ja auch der stärkste Mann von ganz Japan, dachte der Ninja etwas stolz bei dem Gedanken, dass das jemand würdigte und so werden wollte wie er. Grimmig sah ihn der Junge an. Sein leichter, grasgrüner Sommeryukata war etwas verdreckt vom wilden Spielen und auch diesmal hatte er das Holzschwert an seiner Seite, das er offenbar mit dem selben Ernst behandelte wie die Erwachsenen ihre Waffen. Einen Moment schien er die Frage des Kriegers zu bedenken, denn er verzog kritisch die noch Flaum artigen Brauen. Dann schüttelte es den Kopf. „Nein“, antwortete das Kind, „ich hab schon alles erledigt. Darf ich mal dein Schwert sehen?“ Seine Stimme war noch etwas piepsig, wie es für ein Kind normal war, aber sein Ton klang für so nen Kurzen schon recht selbstbewusst. Skeptisch blickte Kurogane das Kind an, ein wenig erinnerte es ihn in Kindertagen und die Einstellung des Knirps gefiel ihm. Schwer seufzte er aber wenn ein Kind so tatkräftig dabei war anscheinend ein guter Krieger zu werden, sollte Kurogane ihn dabei auch unterstützen. Außerdem schlich das Kind IHM hinterher und wollte SEIN Schwert sehen, was sein Ego ein wenig anschraubte, obwohl es nur ein frecher, kleiner Bengel war. „Das hab ich in meinem Zimmer..“ grummelte Kurogane den Jungen „genervt“ an, gab sich jedoch ergeben und mit einem „Komm mit.“ forderte er den Bengel auf ihm in sein Zimmer zu folgen. Als sie angekommen waren kramte Kurogane sein Eisschwert raus, um es dem Kind zu zeigen.. das war wirklich ein ganz besonderes Schwert, dachte sich der Ninja wie jedes Mal wenn er es betrachtete. „Hier.“ sagte er knapp, während er dem Kind das Schwert vor die Nase hielt. „Nun zufrieden?“ grummelte Kurogane, als er das Schwert auch schon wieder wegpacken wollte. Die Augen des Kindes gingen schier über, als es das Schwert sah. Es musterte es von oben bis unten und als der Krieger das Schwert schon wieder weggepackt hatte, stellte es fest: „Das ist kein japanisches Schwert. Wo ist „Ginruyu“?“ „Ginryuu!“ verbesserte Kurogane den Bengel in Gedanken, jedoch dann in seinem Vorhaben das Eisschwert wieder sachgerecht zu verstauen innehaltend, blickte er das Kind nun wirklich fragend an. „Woher kennst du denn Ginryuu?“ Das Schwert hatte er doch der Hexe als Preis bezahlt und das Original zusammen mit der Leiche seiner Mutter begraben lassen.. dass ein Kind den Namen dieses Schwertes kannte, kam ihm seltsam vor.. vielleicht hatte es aber in seiner Bewunderung zu ihm auch nur gut recherchiert. Nun schien das Kind was ertappt zu sein, doch dann sah es den Krieger direkt an. „Na klar, kenn ich Ginruyuu. Es sieht aus wie ein Drache! Und ist unzerstörbar!“, fügte es noch mit großem Ernst hinzu. Nach einem kurzen Zögern spazierte der etwas 6 oder 7jährige Junge in Kuroganes Zimmer und sah sich mit großen Augen aber ernster Miene um, dann sah es wieder halb kritisch, halb bewundernd zu Kurogane hoch. „Hast du es verloren?“ Ein etwas bitteres Lächeln legte sich ungesehen von dem Jungen auf Kuroganes Gesicht.. dass Ginryuu unzerstörbar war, war nicht richtig. Das hatte er damals auch immer gedacht, aber sein Vater war trotzdem gestorben.. das heilige Schwert. Ihr Familienbesitz.. das Original war gut aufgehoben bei seiner Mutter. „Sozusagen.“ antwortete er dem Bengel, denn irgendwie hatte er es wirklich verloren, an die Hexe der Dimensionen. Aber nun hatte er ein neues Schwert, das Ginryuu ziemlich ähnlich sah und von einer ganz besonderen Person geschaffen wurde, es konnte Ginryuu nicht ersetzen, kein Schwert konnte das.. aber es bedeutete ihm mit Sicherheit fast genauso viel. „Aber ich werde es mir eines Tages zurückholen..“ murmelte er noch vor sich hin und seufzte einmal leise, jedenfalls hatte er das zu der Hexe gesagt, selbst wenn es nur eine Kopie war, Tomoyo hatte es für ihn erschaffen, damit er das Versprechen seines Vaters halten konnte.. dieses Schwert war ihm auch sehr wichtig.. weshalb es auch als passender Preis für die Reise diente. Grummelnd wand sich der Krieger wieder an den Jungen. „Wie heißt du eigentlich?“ Die dunklen, fast schwarzen Augen des Jungen sahen den Krieger einen Moment abschätzen an, dann antwortete es stolz und vielleicht mit ein klein wenig Aufregung in seiner Stimme. „Hayato heiß ich! Mit dem Zeichen!“, bevor Kurogane sich versah, hatte der Junge sich seine Hand geschnappt und mit seinen kleinen Fingern ein Schriftzeichen hineingekrakelt. Mit den Zeichen für Falke und Mensch. Nicht Hayate, ich bin nicht fein! (1) Mama sagt, Papa wäre auch wie ein Falke!" Bevor Kurogane sich versehen konnte, hatte der Junge, der einfach frech in sein Zimmer gestapft war und sich hier umsah, seine Hand gekrallt und zeichnete darauf die Schriftzeichen, wie man seinen Namen wohl schrieb.. hatte wohl Angst der Kleine, dass man ihn als ein Weichei ansah, dachte Kurogane sich...das schien ein ziemlich stolzer Junge für das Alter, der Ninja schätzte ihn auf ca. 6- 7 Jahre.. „Aa.. verstehe.. für mich bleibst du trotzdem ein nerviger Bengel..“ grummelte Kurogane leise vor sich hin, nachdem er den Namen von ihm erfahren hatte. „Wenn deine Mama das sagt, dann kleb dich doch an die Fersen von deinem Vater, anstatt mir auf den Senkel zu gehen...ist doch bestimmt auch ein Krieger, oder nicht?“ „Ja!“, antwortete das Kind nur auf die letzte Frage und sah dann fragend zu dem Krieger hoch. Es schien zu grübeln. „Erzählst du mir von deinen Reisen?“ Grummelnd ließ sich Kurogane auf sein Futon plumpsen und sah den Jungen in seiner nun sitzenden Position von unten etwas genervt an. Der schien nicht locker zu lassen.. dass er auf Reisen gewesen war, war mit Sicherheit im ganzen Palast bekannt.. spätestens seit „der stärkste Krieger Japans“ oder der „der von Prinzessin Tomoyo verbannt wurde“ wieder da war.. mit Sicherheit war es dann für so einen Bengel interessant sich Geschichten von fernen Ländern oder besser gesagt in seinem Fall „Welten“ anzuhören... dem Magier hätte es bestimmt viel Spaß gemacht einem Kind etwas über ihre Reise oder einfach nur Unsinn zu erzählen, dachte sich der Krieger noch. „Willst du nicht lieber draußen spielen gehen?“ fragte er genervt. "Nein", antwortete das Kind knapp und entschlossen. Durch den genervten Ton ließ es sich nicht abschrecken und auch wenn ihm schon etwas mulmig wurde, blieb Hayato stehen als wollte er sich jeden Moment in einen Baum verwandeln. Doch bevor der eh erschöpfte Krieger noch weiter mit dem Kind argumentieren musste, eilte eine Dienerin leise, aber hastig durch den Gang. Als sie endlich ihren Schützling in dem offenstehenden Zimmer erspähte, verbeugte sie sich tief. "Kurogane-sama, bitte entschuldigt. Hayato-kun, deine Mutter möchte dich sehen. Außerdem sollst du dich doch nicht hier aufhalten und die Erwachsenen stören." Der Junge sah zu ihr, rührte sich aber nicht. Dann sah er zu Kurogane. "Störe ich?" Lange sah Kurogane den Bengel an, der ihn ebenfalls ansah.. irgendwas war seltsam an dem Jungen und irgendwas gefiel ihm komischerweise an ihm. Seufzend stand er auf. „Wenn deine Mutter dich sehen will, dann solltest du sie nicht warten lassen.“ antwortete der Krieger ruhig. Der Junge nickte ernst und fing gar nicht erst an zu jammern. Bevor er mit der Dienerin mitging drehte er sich noch einmal zu Kurogane um und sagte ernst. "Vielen Dank, dass ich mir das Schwert ansehen durfte!" Dann seufzte er, denn wenn seine Mutter herausfand, dass er hier gewesen war, gab es sicher wieder schelte. ~~~~~~~Ceres~~~~~~~~~~~ Eine ganze Zeit lang blickte Shaolan den blonden Mann an, der ziemlich gedankenverloren einfach nur aus dem Fenster starrte und dachte ebenfalls nach. Er hatte seinen Namen vernommen und noch zwei andere. „Kurogane“ und „Sakura-chan“.. aber sie sagten ihm genauso wenig wie der Name von Fye-san. Eine ganze Menge an Dingen ging ihm durch den Kopf, was meinte der Magier damit, dass er „aufgewacht“ sei? Was war passiert, bevor er seine Erinnerungen verloren hatte? Denn eine Vergangenheit musste er den wenigen Erzählungen von Fye-san her haben.. Aber konnte er den blonden Mann jetzt fragen? Er sah ziemlich mit sich selbst beschäftigt aus.. „Alles in Ordnung?“ fragte er nach einer ganzen Weile des Schweigens doch einfach mal nach. Der Magier war so in Gedanken versunken, dass ihn Shaolans Stimme regelrecht aufschreckte. Doch dann lächelte er, er wollte den Jungen nicht so sehr besorgen. Fye wünschte nur, er könnte ihm sein Herz wieder geben, aber zu diesem Zeitpunkt war das noch nicht möglich. Er wusste zu einem nicht wie genau und zu anderem wusste er nicht, wie Ashura reagieren würde, wenn ein weiterer Zeuge dieser „verhassten Reise“ im Schloss auftauchte. Shaolan sollte nicht noch mehr als Druckmittel gegen Fye herhalten müssen als bisher schon. Anlügen wollte er ihn aber auch nicht. Nicht hier, nicht wenn er nicht musste. Deswegen schenkte er dem Jungen ein beruhigendes Lächeln. „Den Umständen entsprechend. Wollen wir uns nun den Markt ansehen, Shaolan-kun?“ Der Junge nickte einfach nur und lief dem Magier einige Schritte hinterher, um die Schreinerei zu verlassen, blieb dann aber doch wieder stehen. „Fye-san?“ fragte er leise.. er musste das jetzt einfach wissen. „Diese Namen, die du erwähnt hast...sind das die Namen der „Reisekameraden“ von denen du gesprochen hast? Es ist seltsam.. ich erinnere mich an überhaupt nichts... aber wenn ich eine..“ leicht wurde er rot. „... „Geliebte“ habe... kann ich sie doch nicht einfach so vergessen, oder? Wieso sind sie eigentlich nicht hier? Der Rest dieser Reisegruppe?“ Sie blieben in dem kleinen, mittlerweile leicht verwilderten Vorhof der Schreinerei stehen. Es schneite jetzt stärker und immer wieder setzten sich Flocken auf ihren Haaren und Kapuzen ab. "Du stellst wirklich schwierige Fragen, Shaolan-kun. Diese Fragen darfst du nie, aber auch nie im Schloss fragen, hörst du? Dort haben sogar die Wände Ohren!“, schärfte Fye ihm ein und seufze dann. Er war Shaolan nicht nur Erklärungen schuldig, sondern er wollte sie ihm ach geben. Er würde sich sicherlich an alles erinnern, wenn er ihm sein Herz zurück geben konnte, aber in diesem Zustand der völligen Gedächtnislosigkeit zu leben musste schrecklich sein. “Deine Geliebte ist ein Mädchen namens Sakura-chan. Sie ist eine Prinzessin, aber keine aus Ceres, sondern aus einer anderen Dimension. Ihr beide, zusammen mit einem grummeligen Ninja namens Kurogane und meinereiner waren zusammen auf einer langen Reise. Sakura-chan hatte nämlich ihre Erinnerungen verloren und wir sind zusammen mit einem weißen, süßen Wesen namens Mokona durch die Welten gereist und haben danach gesucht. Die Drei sind jetzt in einer Dimension namens Japan. Da waren wir auch... bis... bis etwas schlimmes passiert ist...”, er ließ diese Stelle absichtlich etwas nebulös. Es war einfach noch nicht an der Zeit, das dem Jungen zu sagen. Er wusste auch nicht wie. Fye wusste wirklich nicht wie.. “Deswegen sind wir beide nun hier und deswegen kannst du dich auch nicht erinnern, was passiert ist. Aber keine Angst, Shaolan. Bald werden wir alle wieder sehen und du wirst dich auch erinnern können. Nur das kann etwas dauern.” „Sakura...chan...“ murmelte Shaolan leise vor sich hin, konnte jedoch nichts bei diesem Namen empfinden, hatte kein Bild zu diesem Namen... Wenn das wahr war, was der blonde Mann ihm erzählte, wie konnte er dann nur eine Person vergessen, die er anscheinend liebte? Wenn er sie liebte, war es doch die wichtigste Person in seinem Leben, oder nicht? Eine Person, die er beschützen musste, egal was passierte.. wie konnte er sie denn dann einfach alleine lassen? Dieses Mädchen brauchte ihn bestimmt.. Und etwas schlimmes sollte passiert sein? Das verstand Shaolan alles nicht so wirklich, genauso wenig wie die Tatsache, dass man „Dimensionen“ wechseln konnte.. vielleicht sollte er sich erst einmal mit dieser Antwort zu Frieden geben, es sah nicht so aus, als würde Fye-san ihm momentan noch mehr erzählen wollen. „Keine Angst.. ich werde im Schloss nichts davon erwähnen..“ versicherte der Junge dem Magier und bekam dabei ein ganz mulmiges Gefühl. Dieses Schloss war wie ein Käfig, in dem man ständig beobachtet wurde.. man hatte das Gefühl nicht einmal seinem Geist und seinen Gedanken freien Lauf lassen zu können. „Aber wenn du was weißt, dann bitte, sag es mir.. auch, wenn ich das alles nicht so ganz verstehe...“ fügte er noch leise an.. er wusste immer noch nicht wirklich, ob er dem anderen Mann trauen konnte... aber im Moment war er seine einzige Bezugsperson und hier hatte er eher das Gefühl als wäre etwas vertrautes in der Nähe, etwas, was ein wenig Wärme und Freundlichkeit ihm gegenüber ausstrahlte, in dieser sonst so eisigen und kalten Welt. Shaolan hatte überhaupt keine andere Wahl, als diesem Mann zu vertrauen und sich ihm irgendwie anzuschließen. “Ach Shaolan...”, murmelte Fye leise und drehte sich schon zum Tor, um wieder in die schmale Gasse zu treten, doch dann drehte er sich doch zu du dem Jungen um, beugte sich herunter und legte seine Hände auf Shaolans Schultern. So nah flüsterte er, damit sie niemand anderes hörte. Denn nicht nur das Schloss hatte Ohren und wer wusste, wie gut Vetsch sie schützen konnte. “Ich erkläre es dir. Ich wünschte ich könnte es dir ein anderes Mal sagen, aber vielleicht habe ich sehr lange keine Zeit mehr offen darüber zu sprechen. Dass du dich nicht an Sakura-chan und die anderen erinnern kannst, liegt daran, dass du dein “Herz” verloren hast. Du hast doch Chi gesehen, nicht wahr? Du bist ihr sehr ähnlich. Sie und dich verbindet, dass man euch mit Magie eure Erinnerung und auch ein Teil eurer Persönlichkeit nehmen kann. Es gibt einen sehr bösen Mann, der die Erinnerungen deiner Prinzessin wollte. Sakura-chan's Erinnerungen sind nämlich sehr wertvoll und haben viel Kraft. Sie tauchen in Formen von Federn auf, die auch dieser Mann haben möchte. Sakura wollte jedoch immer weniger ihre Erinnerung zurück, denn sie sah wie viel Leid sie in manchen Welten anrichteten, aber gleichzeitig wollten wir sie sammeln, damit sie nicht in falsche Hände geraten. Ich weiß nicht warum dieser Mann das getan hat, aber aus irgendeinem Grund hat er dir dein Herz genommen. Dadurch musste ich in einer anderen Dimension selbst Magie anwenden und hier her in mein Heimatland zurück kehren. Ich habe gehofft dir dein Herz - das sich in meinem Besitz befindet - wiedergeben zu können, aber ich habe noch nicht herausgefunden wie. Noch dazu müssen wir vorsichtig sein, ich bin nicht sicher nicht ob Ashura-ou das gefallen würde. Ich weiß, das ist alles jetzt sehr verwirrend, aber ich bin nicht dein Feind... ich brauche nur Zeit...” Kurz schloss Fye die Augen. Ja, Zeit und ein kleines Wunder. Aber wer wusste was für Gelegenheiten sich in Zukunft auftaten. Auch wenn er nichts lieber wollte als zurück zu kehren und Shaolan mit nach Japan zu nehmen, um endlich wieder ihre Familie beisammen zu haben.... er musste sich auf einen längeren Aufenthalt in Ceres gefasst machen. So lange, bis er seinen König... entthront hatte. Augenblicklich wurde Shaolan etwas betrübt, während er diese Geschichte hörte, Er hatte sein Herz verloren..., auch wenn er nicht so richtig verstand wie so etwas passieren konnte.. Chii war ein erschaffenes Wesen, das hatte er schon längst herausgefunden. Dass dieses Mädchen von der Magie erschaffen wurde, die Fye-san besaß. Das würde also bedeuten, er selbst war auch kein richtiger Mensch.. und dass er eventuell der Grund war, warum sie in diesem Land waren.. den Worten und manchmal auch den Blicken des Blonden nach zu urteilen, konnte man davon ausgehen, dass dieser nicht in Ceres sein wollte, so wie sich das Land hier nannte.. sie beide hatten mit Sicherheit Menschen zurück gelassen... Shaolan hatte keine andere Wahl als den Worten von Fye-san zu glauben und wenn er sagte, er hatte sein Herz und würde es ihm irgendwann wiedergeben, musste sich Shaolan darauf verlassen.. aber ein komisches Gefühl in seiner Brust, ließ ihn spüren, dass er Schuld an was auch immer getragen hatte.. er war zu großer Wahrscheinlichkeit kein richtiger Mensch. Er und Fye-san mussten irgendwie zusammen halten, wurde dem Jungen klar.. wenn es darum ging ihre „Reisegruppe“ wieder zusammen zu fügen und sie ein Teil davon waren, hatten sie nur sich in diesem Land. „Es tut mir Leid.“ Entschuldigte sich der Junge bei dem Magier, er hatte seltsamerweise das Gefühl sich entschuldigen zu müssen und etwas schweres legte sich auf seine Brust.. aber er durfte sich von so etwas nicht beirren lassen.. er musste abwarten und nach vorne schauen, bis er sein Herz zurück bekam. Er musste sich einfach zusammen reißen.. ernst und entschlossen blickte er dem Magier in die Augen. „Gehen wir uns den Markt ansehen, Fye-san.“ Er würde dem Mann vertrauen.. und wenn er sagte, er brauchte Zeit, dann durfte Shaolan nicht drängen.. er selbst brauchte ja auch Zeit, um sich aus Büchern Informationen zu holen, die Schrift zu lernen oder seine Gedanken zu ordnen. Fye öffnete sein Auge und sah in die entschlossenen des Jungen, in denen er jetzt den vertrauten, alten Schmerz geschrieben hatte. Sicherlich würde der Junge jetzt grübeln, sicherlich konnte er sich auch einiges zusammen reimen. Mit einem leichten, ehrlichen Lächeln nur für den Jungen konnte Fye nicht anderes, als dem Jungen durch die Haare zu streicheln. Auch wenn das vielleicht ein Einbruch in seine Privatsphäre war, die zu weit ging. “Du bist wirklich ein guter Junge, Shaolan. Und weißt du was? Jeder hat Mal so seine Probleme und ist anderen eine Last. Aber wenn man sich gerne mag, dann ist das nicht schlimm. Denn ein Mensch allein kann stark sein, aber wenn man mehrere Menschen in sein Herz lässt, dann kann man auch mal schwach sein.” Er löste sich und setzte sich die Kapuze wieder auf. “Und jetzt gehen wir auf den Markt! Das wird sicher lustig! Hast du schon einmal “karu” gegessen, Shaolan? Im Schloss, meine ich.” Etwas verunsichert war Shaolan schon als der Mann ihm auf einmal so durch die Haare strich und so mit ihm sprach... aber er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen und tat es dem Mann gleich, die Kapuze wieder aufzusetzen und folgte ihm dann. „Nein.. „Karu“ kenne ich nicht.“ Antwortete er dem Blonden und war trotz seiner etwas getrübten Stimmung ein wenig aufgeregt auf den Markt.. das war bestimmt spannend dort. ~~~~~~~~~~~~ Der Tag ging viel zu schell vorbei. Sie aßen auf den Mark „karu“ und sahen sich alles an. Shaolan war wie gewohnt neugierig und Fye versuchte ihm nach Möglichkeit alles zu erklären. Sogar ein kleiner Drache konnte bewundert werden. Erst als die Händler ihre Stände abbauten und sie noch ein wenig durch die Gassen der riesigen Stadt geschlendert waren, trieb sie die Kälte und die Notwendigkeit zurück zu kehren, ins Schloss zurück. Beim Betreten des Schlosses hielt sie diesmal niemand auf und gut gelaunt kam Fye in seinem Zimmer an. Um Chi am Schmollen abzuhalten, denn er hatte sie nicht mitnehmen können, hielt er ihr einen Strauß zartrosa Blumen unter die Nase. „Schau mal was im Süden noch wächst, ist das nicht hübsch? Und Süßigkeiten haben wir auch mitgebracht, für den morgigen Tee~“, freute sich Fye und entfachte mit einer Handbewegung das magische Feuer im Zimmer ein wenig mehr. Schmollend und wirklich wütend blickte Chi den Magier und den Jungen an, die einfach ohne sie aus dem Schloss gegangen waren und auch den ganzen Entschuldigungen von Fye hielt sie stand... das hatte sie schon zu oft gehört.. dieses „Es tut mir Leid, Chi..“ er könnte sich ruhig mal etwas besseres ausdenken.... doch als der Magier ihr die Blumen und die Süßigkeiten vor die Nase hielt, konnte das Mädchen ihre schmollende Fassade nicht mehr aufrecht halten und strahlte übers ganze Gesicht. „Das hat Fye extra für Chi mitgebracht?!“ freute sie sich übers ganze Gesicht lächelnd und wollte dem blonden Mann schon um den Hals fallen, als es plötzlich an der Tür klopfte und eine Dienerin reintrat. Shaolan, der sich nachdem sie ins Zimmer angekommen waren und sich von dem verärgerten Mädchen nicht stören ließ, schon wieder an die Bücher gesetzt hatte, sah auf nachdem es an der Tür klopfte und die Dienerin reintrat. „Fye-sama.. entschuldigt, die Störung...“ stammelte sie etwas nervös und unsicher vor sich hin. „Aber Ashura-ou lässt Euch rufen..“ Ein wenig besorgt sah der Junge daraufhin zu Fye-san rüber, hoffentlich bekam er jetzt keinen Ärger, weil sie zusammen das Schloss verlassen hatten.. denn dass mit ihm und dem König nicht alles in Ordnung war und der König nicht unbedingt ein Mensch war, vor dem man nichts zu fürchten hatte, hatte Shaolan schon früh mitbekommen. Und auch Chi schien nicht sonderlich erfreut darüber zu sein, dass Ashura-ou sich schon wieder zwischen sie und Fye drängte.. Gerade als der Magier das Mädchen an sich drücken wollte und sich wirklich freute, unterbrach ihm die Dienerin. Sicherlich wollte Ashura ihn wegen dem Ausflug sprechen, oder anderes... mit einem gezwungenem, aber überzeugendem, Lächeln wand er sich an die Bedienstete. „Ich komme~“ Noch einmal Chi über das Haar streicheln wand er sich um und folgt der Dienerin folgsam. ~~~~~~~~~~~~~~ Etwas gelangweilt saß der König auf seinem Thron... heute war er nicht wirklich etwas weiter gekommen und auch hatte die Wache ihm nichts spannendes erzählen können was Fye betraf, obwohl ihm das etwas seltsam vorkam. Sein Hofmagier konnte doch nicht nichts in der Stadt getrieben haben, ohne dass etwas auffällig war. Irgendwas musste gewesen sein, sonst wäre Fye schon viel früher einmal aus dem Schloss gegangen, die Möglichkeit hatte er ja gehabt. Er nahm einen Schluck aus seinem Weinglas, als die Dienerin Fye endlich ankündigte und sah aus goldenen Augen kalt auf und musterte Fye von oben bis unten. „Ich hoffe, du hast deinen kleinen Ausflug genossen..“ Fye lächelte nur und betrachtete das Bild vor sich genau. „Und Ihr habt euch gelangweilt?“ riet er einfach mal drauf los und verbeugte sich vor seinem König. Die Dienerin entfernte sich schnell und nu neben ihm und Ashura waren nur noch die Wachen anwesend. „Nein..“ antwortete der König ruhig und nahm einen weiteren Schluck von dem Rotwein. „Ich habe mich gefragt, was du außerhalb des Schlosses getrieben hast. Heute morgen hast du nicht mehr neben mir gelegen und dich auf dein Zimmer zurück gezogen...und bist dann einfach abgehauen... das ist doch schon etwas verdächtig, findest du nicht auch?“ in einer eleganten Bewegung stand der König auf, stellte das Glas auf den naheliegenden kleinen Tisch ab und trat ein paar Schritte auf den Magier zu, der sich immer noch in einer verbeugenden Haltung befand. Etwas ging Ashura in die Hocke und zwang den Magier aufzusehen, indem er ihm seine Hand an das Kinn gelegt hatte und den Kopf etwas nach oben hob. Prüfend blickte Ashura in das vereinzelte blaue Auge. Dass er eine Wache auf ihn als Beobachter gehetzt hatte, konnte er Fye schlecht erzählen.. und vielleicht log diese Wache ihn ja auch an.. was wenn Fye sie entdeckt hatte und ihr irgendwie drohte? Immerhin war der blonde Mann ein mächtiger und berechnender Magier gewesen. Fye sah direkt in dieses goldene Auge, aber diesmal konnte es nicht in seine Innerstes vordringen und seine Eingeweiden umdrehen. Zu frisch war noch das Gespräch mit Kurogane, zu präsent Kuroganes Stimme in Fyes Kopf als dass gerade dieser all zu lebendige Schatten der Vergangenheit in ihn eindringen konnte. Dennoch sah er seinen König etwas traurig an. „Ich war lange nicht mehr in der Stadt. Es wird bald Winter und die Tage dunkler, was ist da gegen einen Spaziergang einzuwenden, mein König? Hättet Ihr etwa mitgewollt? Ihr müsst zugeben, das Schloss wirkt etwas trist in letzter Zeit.“ Etwas verdunkelten sich die Augen von dem König, während er den Magier ansah nach diesen Worten. „Das ist aber nicht alles.. du hast ziemlich unruhig geschlafen...und geträumt heute Nacht... „Kurogane“ hast du vor dich hingemurmelt... und dann bist du verschwunden.. willst du mir immer noch weiß machen, dass du dir nur die Stadt ansehen wolltest?“ Die Hand um sein Kinn wurde etwas fester, aber dennoch blieb Fye ruhig. „Ja“, antwortete er schlicht und einfach. „Ich hatte Alpträume heute Nacht, das stimmt. Und sicherlich war das mit ein Grund, warum ich mir frischen Wind um die Nase wehen lassen wollte, aber ich habe euch viele Zauberformeln die letzten Tage geliefert und auch sonst getan, was ihr wolltet. Ich habe mir einfach ein wenig „frei“ genommen. War es mir etwa verboten das Schloss zu verlassen?“, fragte er mit einem leichten Vorwurf in der Stimme. Denn er war sich wirklich nicht sicher gewesen, ob er ein Gefangener im Schloss war und ob er es überhaupt verlassen durfte. „Darum geht es doch gar nicht, Fye..“ antwortete der König versucht ruhig, obwohl er mittlerweile schon etwas gereizt war. „Ich habe dir nicht verboten das Schloss zu verlassen... nur die Gründe dafür sind mir etwas schleierhaft.“ Mit diesen Worten löste Ashura sich von dem anderen Mann und stand auf. „Nun.. wie dem auch sei. Du hast sowieso längst verloren, was das betrifft..“ Ashura stand auf und auch sein Hofmagier richtete sich wieder ganz auf. Fragend und mit einem Lächeln, wie man keinen Kindern auf eine dummen Frage antwortete, oder seinem Geliebten Tadel unterbreitet, erwiderte Fye. „Dann habt Ihr auch verloren, Ashura-ou. Ich bin auf eurer Seite.“ „So? Bist du das?“ stellte der König in einem etwas kalten Unterton diese Frage, auf die er nicht wirklich eine Antwort erwartete und drehte sich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen um und ging einige Schritte auf das große Fenster zu. „Dann brauche ich mir ja keine Sorgen zu machen...“ Eine ganze Zeit lang schwieg der König und blickte einfach nur starr auf die Eiswüste vor sich, bis er plötzlich leise auflachte. „Das ist schon lustig, nicht wahr, Fye? Dieser Zufall, dass wir in das Land eindringen werden, das deine Zukunft werden sollte... die Vampire dort leisten schon hervorragende Arbeit.“ Unwillkürlich zuckte Fye zusammen. Zum Glück stand Ashura mit dem Rücken zu ihm... seine Befürchtung hatte sich also bestätigt, sie fielen in Japan ein... aber... für einen Augenblick entschwand ihm fast das falsche Lächeln auf den Lippen. Woher wusste Ashura... von seinem Wunsch? Es lief ihm eiskalt den Rücken runter. Die kalte Hand auf seinem Herzen drückte zu, Ashuras Blick lag nicht auf ihm, aber seine Stimme hatte sich in seine Eingeweiden vorgearbeitet. Dann wusste er auch noch mehr, wusste was Kurogane ihm bedeutete, Japan bedeutet, die Kinder bedeutet. Um dieses Wissen seinem König zu verheimlichen, um dieses Land und diese Menschen zu schützen, war er zurück gekehrt. Nur um zu sehen, dass Ashura schon alles wusste? Er musste sich ablenken, Ashura glaubte ihm zu gewissen Teilen, das spürte er, das war nur eine Methode ihn aus der Reserve zu locken. „Vampire?“, fragte er statt dessen. Er wusste von ihnen, weil er in Japan gewesen war, aber woher wusste sein König davon? „Woher wisst ihr von den Vampiren? Und warum wollt ihr in eine andere Dimension eindringen, wenn die Nachbarländer noch gar nicht besiegt sind?“ „Du bist so ein Narr, Fye..“ antwortete der König leise. „Schon immer war es mein Ziel gewesen in eine andere Dimension einzudringen und sie für mich zu gewinnen.. für uns, für das Volk aus Ceres...dafür habe ich dich die Vampire doch erschaffen lassen, vor all den Jahren... aber die Zeit drängt... der Mann, der mir mein wichtigstes Werkzeug in die Finger gespielt hat, hängt mir im Nacken... so ein Zufall, dass du dich ausgerechnet für „Japan“ entscheiden musstest...“ sprach Ashura einfach weiter. „...aber jetzt hast du dich ja entschlossen, auf meiner Seite zu kämpfen... das wird unser Königreich, Fye.. Ceres...eine Welt aus Eis.. und Japan, eine Welt voller Leben... und danach, kommen noch viele weitere Dimensionen.“ „Ihr seid wahnsinnig...“, flüsterte Fye heiser. Er versuchte die Hoffnungslosigkeit aus seinen Gedanken vertreiben, aber gerade fragte der Magier sich wirklich was er ausrichten konnte. Er konnte Ashura nicht besiegen, weder durch Magie noch Charme. Er war einfach nur ein Magier, der auf der Flucht sich einer Reisegruppe durch die Dimensionen angeschlossen hatte... oder durch das Schicksal... und diese ihm wichtigen Menschen wurden nun in einem Krieg verwickelt, den Ashura mit seiner Hilfe begonnen hatte... wie bitter konnte das ganze noch werden? Aber sie waren doch schon einmal in Japan gewesen. Das wusste er dank der, durch den Trick der Hexe wieder gewonnenen, Erinnerungen an Kurogane. Was hatte das alles zu bedeuten? Und wer war dieser Dritte, von dem sein König sprach. Werkzeug? War er damit gemeint oder hatte Ashura noch ein As im Ärmel? Er musste es heraus finden. „Werkzeug?“ „Du scheinst wirklich nichts zu begreifen... nun gut, ich werde dir bei einigen Dingen auf die Sprünge helfen...“ sprach der König ziemlich ruhig mit dem Anderen... und momentan fühlte er sich wirklich wieder ruhiger, denn er wusste, dass er gerade die Nase weiter vorn als der Magier hatte.. und ihn mehr in der Hand als umgekehrt. „Ich weiß nicht, was in deinem Kopf vorging oder vorgeht, indem du denkst irgendeine Zukunft mit irgendeinem anderen Menschen als mir zu haben...in irgendeinem Land, weit weg von mir. Schon vor vielen Jahren, als du mir das erste Mal ein Dimensionstor in die Welt „Japan“ geöffnet hast, war das eine Gegenleistung, die ich als Preis dafür bezahlt hatte, dich bei mir aufzunehmen...dass du damals geholfen hast, den Bannkreis der Miko zu brechen war um besagten Mann zu einer Schachfigur zu machen... für diesen Mann kannst du kein Glück sein, Fye.. für niemanden außer mir, kannst du das.. hast du das noch nicht begriffen?“ Am liebsten hätte Fye sich jetzt umgedreht und wäre aus dem Thronsaal geflüchtet. Er wollte das alles nicht hören! Er wollte es einfach nicht hören! Doch gleichzeitig war so unglaublich, was Ashura da sagte, dass der Magier der Meinung war, sein König sei entweder wirklich völlig wahnsinnig, oder sehr viel mehr hinter den Dingen steckte, als er bisher dachte. In seinem Kopf schwirrten die Gedanken wie ein Schneesturm. „Aber..“, klang er etwas fassungslos, „du hast mich doch bei dir aufgenommen, weil mein Dorf zerstört wurde... Ihr ward nur zufällig in der Nähe... und Schachfigur...?“, langsam dämmerte es ihm, „kennst.. kennst du etwas denjenigen, der unsere Reise manipuliert hat...?“ „Nein... ich war nicht zufällig da. Dass so ein kleines Dorf wie eueres zerstört wurde hätte niemanden wirklich interessiert oder es gar mitbekommen. Aber dann sprach jemand zu mir, ich solle mich auf den Weg dorthin machen und die Kinder abholen, welche die Zerstörung dieses Dorfes überleben. Einer von ihnen, sei ein fähiger Magier, dessen Fähigkeiten nur noch nicht erkannt waren und ohne die verbitterten Erinnerungen an den Tod seiner Eltern und Freunde, der Ehrgeiz diese Magie vollends ausschöpfen nie entstanden wäre. Jemand, der nie Krieg erlebt hat führt Krieg nicht so wie jemand, der davon ein Leben lang umgeben war. Also machte ich mich auf den Weg und nahm dich und Keira bei mir auf. Eines Tages sprach dieser Mann wieder zu mir. Als Gegenleistung dafür dass ich dich als Magier bei mir aufnehmen konnte, sollte ich in eine andere Dimension reisen, wozu auch nur deine Magie fähig war. In dieser Dimension gab es ein Dorf... mit einem talentierten Krieger, der einmal ungewöhnlich stark werden würde. Also sind wir in diese Dimension gereist und du hast den Schutzkreis zerstört... wie ich später erfahren habe ist die Prinzessin Japans dem Mann, der sich den Jungen unter den Nagel reißen wollte, jedoch zuvor gekommen...aber durch einen Zufall, wie ich es mir nicht anders erklären kann, hat seine Prinzessin ihn dann doch auf diese Reise geschickt. Du Fye, du wärest diese Reise auch auf jeden Fall angetreten.. nur du hast mich versiegelt und bist aus anderen Gründen losgezogen... aber wie das Schicksal es wollte hat sich alles zusammengefügt und du bist zu mir zurück gekommen... wärst du mir ergeben geblieben hättest du die Reise lenken können.. und den Krieger später ausschalten, wenn er nicht mehr gebraucht wurde.. ihr seid nur Schachfiguren gewesen, in einem großen Plan, den ein Mann in einer unbekannten Dimension geschmiedet hat.. und du hast den ersten Zug bereits in Kindertagen getan indem du das Dorf des Kriegers zerstört hast. Indem du den Bannkreis aufgehoben und somit die zweite Schachfigur erschaffen hast. Ich habe dabei nur zugesehen, denn gleichzeitig passte mir das auch recht gut... dieses Land „Japan“ entsprach genau meinen Vorstellungen.. jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit..“ Dass Ashura sich in Fye verliebt hatte war mit Sicherheit nicht Teil des Plans gewesen, den der Mann aus der unbekannten Dimension geschmiedet hatte.. genauso wenig wie es sein Plan war dass sich Fye später in diesen Krieger verliebte, dachte sich Ashura mit einem wütenden Gefühl in der Brust. Heiße Tränen schossen in ein blaues Auge und kalter Schmerz bohrte sich in sein Herz. Fye konnte nicht fassen was er da hörte. Die Zerstörung seines Dorfes war GEPLANT gewesen?! Dass Ashura da war und Keira und ihn mitgenommen hatte, war GEPLANT gewesen?! All diese tröstenden Worte, dass er verhindern konnte, dass so etwas noch einmal geschah, all die Nächte mit Alpträumen, in dem Ashura ihn gehalten hatte, all seine Anstrengungen Ashuras Anforderungen gerecht zu werden... all das.... ein Schachzug? Hatte ihm Ashura so lange etwas vor gemacht? War denn sein ganzes bisheriges Leben eine Lüge?! Heiß liefen im die Tränen über die Wange. Gerade hatte er noch den Wunsch gehabt Ashura anzuspringen, ihn zu verletzten, ihn umzubringen, ungeachtet dessen, dass er ihn nicht umbringen konnte, aber jetzt stand er einfach da. Sah aus verschwommenen Blick wie immer mehr Tränen auf dem Palastboden tropften, spürte wie sein Körper anfing zu beben. Mit wenigen Schritten war er bei seinem König, packte ihm am Kragen und sah ihm weinend ins Gesicht. „DAS ALLES?! DAS ALLES WAR EIN VERDAMMTER HANDEL?!“, schrieh er ihn an, „MEINE ELTERN, MEINE GESCHWISTER, DAS GANZE DORF, NUR DAMIT IHR EIN VERDAMMTES „WERKZEUG“ FÜR EUREN WAHNSINNIGEN KRIEG BEKOMMT?!“ Er war völlig atemlos, er sah kaum noch etwas klar, nur diese Augen, diese verdammten Augen. „Ihr habt nichts getan...“, nur noch zu Flüstern fähig, „ihr habt nichts getan... und dann sagt ihr einem 11jährigen Kind, dass solche Dinge eben passieren... einfach so... dass das im Krieg passiert und das es Krieg führen muss, um so etwas zu verhindern... ihr hättet es verhindern können... ihr hätte es mir sagen können... ihr habt mich belogen... von Anfang an belogen...“ Etwas erschrocken blickte Ashura den aufgebrachten Magier an, aber sein Blick war nicht mehr kalt, sondern eher etwas mitfühlend.. damals, vor so vielen Jahren, als er noch ein junger König war, hätte er alles daran gesetzt, dass dieses Dorf nicht zerstört wurde... damals wollte er wirklich, dass diese Kinder glücklich wurden... damals.. es war so lange her, dass er das selbst kaum noch glauben konnte. „Jetzt beruhige dich...“ versuchte er irgendwie den Mann mit ruhiger Stimme wieder zur Vernunft zu bringen. „Als ich ankam war dein Dorf schon längst zerstört und nur ihr beide seid noch am Leben gewesen... der Mann aus dieser unbekannten Dimension musste das schon so eingefädelt haben...als ich von der Nachricht hörte, dass ein Dorf angegriffen wurde mit fremdweltlichen Soldaten, konnte ich erst nicht daran glauben, doch dann besann ich mich und wollte nachsehen, zur Sicherheit nahm ich meine Soldaten mit, in der Hoffnung, noch etwas zu retten, falls dieser Mann wirklich die Wahrheit sagte.. aber es war zu spät...“ Leise atmete der König aus und blickte dem blonden Mann in das tränengefüllte Auge.. „Ja.. wir sind Schachfiguren.. wir waren schon immer Schachfiguren.. auch ich...finde dich damit ab. Das ändert nichts an den gegebenen Tatsachen.. ich nutze diese Tatsache nur zu meinem Vorteil aus.. du bist bei mir, ich habe die nötige Macht, meine Ziele zu erreichen...“ Dass er dabei ganz nebenbei diesen Japaner aus dem Weg räumen konnte und ihm in diesem Plan einiges sehr wohl auch in die Hände fiel, ließ Ashura aus.. er meinte nicht, dass Fye in der Lage war, sich das jetzt auch noch anzuhören. Nun von anderer, nicht minder heftiger Wut erfüllt, riss Fye sich los. „Erzähl mir nichts von Schachfiguren...“, zischte er beinahe, „Du kannst doch tun und lassen was du willst...“ Mit diesen Worten ging er auf das große Tor des Thronsaales zu, dem Ausgang zum restlichen Teil des Schlosses. Schwer seufzte Ashura... selbst, wenn er nach Macht dürstete, diesen Krieg zu Ende führen wollte, die verschiedenen Dimensionen für sich und gleichzeitig dem Mann aus einer unbekannten Dimension wohlgesonnen bleiben wollte und mit ihm zusammenarbeiten - denn das erleichterte einiges und hin und wieder hatte er ihm wirklich einen Vorteil verpasst - tat es ihm gerade etwas weh. Er hätte Fye schon viel früher davon erzählen sollen, das stimmte.. das war etwas, was der König wahrscheinlich nie wieder gut machen konnte, wie so viele andere verschiedene Dinge... sein Herz war kalt und machtgierig, außer Fye, der nur ihm gehörte und nur ihm gehören sollte, wollte er niemanden und brauchte ihn auch nicht. Aber so, wie der Hofmagier ihn gerade abgewiesen hatte..ein wenig zog es in seinem Herzen.. Starr blickte Ashura aus dem Fenster ins Leere. „Du hast mich mal gefragt, wie man vergibt... denk selber drüber nach, Fye.“ sprach der König leise, bevor der Magier den Thronsaal verlassen konnte. Wie angewurzelt blieb Fye stehen und atmete tief durch. Er durfte jetzt nicht die Nerven verlieren, er durfte keine Chancen verspielen, auch wenn er wieder kurz davor war eine Kurzschlussreaktion durchdringen zu lassen. Eigentlich hielt ihn nichts davon ab mit Shaolan und Chii Ceres zu verlassen und nach Japan zurück zu kehren. Er hatte nichts beschützen können... gar nichts.... weder Japan, denn da fielen die Vampire und bald Ashuras Truppen ein, noch die Menschen, die er liebte, denn Ashura wusste um ihre Existenz und seine Gefühle für sie. Doch gab es wirklich nichts was er tun konnte? Gab es keine Leben, die er vielleicht retten konnte indem er in diesem Krieg mitmachte? Er hatte Leute in Ceres auf seiner Seite... er konnte... wenn er nach Japan zurück ging, konnte er gar nichts tun. Fye hatte es satt, nichts tun zu können. Doch nicht jetzt, jetzt konnte er sich diesen Augen nicht stellen. „Indem Ihr mein Herz habt...“, seine Stimme klang rau, seine Augen waren schwer. Manipuliert, von hinten bis vorne alles manipuliert. Vielleicht wurde Ashura auch manipuliert, von diesem Drahtzieher. Wie er das verstanden hatte, der selbe, der auch ihre Reise manipulierte. Wofür sollte wer-auch-immer Kurogane und ihn sonst als „Schachfiguren“ brauchen.... es war eindeutig. Sie wurden hin und her geschoben wie auf einem Spielbrett, schon seit sie geboren waren. Sie alle. Shaolan, der kein Mensch war, der Krieger, der sein Dorf verloren hatte, er selbst, der sein Dorf verloren hatte. Er hatte lediglich den ersten Zug tun „dürfen“, indem er die Zerstörung von Kuroganes Dorf verursachte.... alles wegen Sakuras Federn? Langsam fragte er sich, was wirklich hinter dieser Macht steckte. Die Erinnerungen eines ganz besonderen, liebenswerten Mädchens... so viel Leid... und Tod.... es war unfair, dass so eine außergewöhnliche Reinheit so einen Schmutz verursachen konnte... was würde diese Macht erst in den falschen Händen bewirken? Ein Schauder lief ihm die ganze Wirbelsäule hinunter. ~~~~~~~Japan~~~~~~~~~~~~ Mittlerweile war es draußen schon wieder dunkel und der Krieger ziemlich erledigt auf dem Weg in sein Zimmer.. endlich ein wenig in Ruhe schlafen.. dachte sich Kurogane seufzend und freute sich gerade wirklich auf sein eigenes Futon. Nachdem er ein Bad genommen hatte war er noch zu Prinzessin Tomoyo gegangen und hatte ihr Bericht erstattet, außerdem machte sich die Prinzessin bestimmt schon Sorgen um ihn, dass er so lange unterwegs gewesen war. Er hatte ihr erzählt, dass die Vampire schon viel weiter vorgedrungen waren und noch einmal versichert, dass es durchaus Vampire gab, die auf ihrer Seite standen bzw. nichts böses wollten und diesen Krieg ebenfalls nur beenden. Ziemlich müde schob der Krieger seine Schiebetür auf und trat ins Zimmer, sein Körper schrie gerade nur so nach Ruhe, mit Sicherheit war er auch etwas anfälliger durch die Krankheit momentan. Er ging die paar Schritte auf sein Futon zu und stockte als ihm im Dunkeln auffiel, dass sich dort deutlich ein Schatten abhob. Skeptisch betrachtete er den Schatten genauer und erkannte nach einer Weile schon wieder diesen Bengel.. kurz schnaufte der Krieger, der schien einfach nicht locker zu lassen.. „Hey.. aufwachen..“ versuchte er das Kind etwas genervt zu wecken, nachdem er in die Hocke gegangen war und ihn an der Schulter rüttelte.. Besagter Bengel schlief tief und fest, sein Holzschwert sicher in der Hand, als hätte er die Befürchtung sich jederzeit verteidigen zu müssen. Richtige Krieger schliefen in Gefahrenzonen im Sitzen, aber das war so anstrengend geworden, dass Hayato irgendwann einfach hinten übergekippt war. Dabei wollte er gar nicht schlafen, nur auf den Krieger warten, aber es war so spät und er so müde gewesen und.. erschrocken riss der Junge die Augen auf als er Kurogane Stimme hörte und richtet sich in eine angemessene Position auf. Müde unter zerzausten, schwarzen Haaren hervor blinzelnd, rieb sich etwas Schlaf aus dem Augen. Ernst sahen schwarze Augen zu dem Krieger hoch, doch dann bemerkte Hayato verlegen, dass er auf Kuroganes Futon geschlafen hatte, stand auf und stellte sich daneben. Versuchend ganz aufrecht zu stehen, ging er dem Krieger dennoch nicht einmal bis zur Hüfte. „Entschuldigung.“ Schwer seufzend und leicht grummelnd blickte der Krieger dem Jungen skeptisch in die Augen, als er sich ebenfalls wieder aufgerichtet hatte. „Also... nun mal ernsthaft... was willst du von mir, verdammt?“ brummte er den Jungen an und konnte sich das Fluchen am Ende nicht verkneifen, obwohl er auf seiner Reise und den Beobachtungen, wie der Magier mit Kindern umgegangen war gelernt hatte, dass man in Gegenwart von Kindern nicht fluchen sollte. Plötzlich schien in die ernste Miene ernstliche Aufregung zu treten und Hayato bemühte sich offensichtlich ganz ruhig und stramm zu stehen, obwohl seine kleinen Hände unbewusst mit dem Griff seines Schwertes spielten. Tief einatmend verbeugte er sich ganz tief vor dem Krieger. „Bitte bringen Sie mir „Berstender Teufel - Drachenkönigsklinge“ bei!“ Fragend zog Kurogane eine Augenbraue hoch.. „Sei nicht so förmlich... warst du doch zu Anfang auch nicht...“ grummelte er den Bengel an und musterte das Kind von oben bis unten genau. Das war die erste Kampftechnik, die er selbst von seinem Vater vor so vielen Jahren gelernt hatte.. aber die benutzte er doch schon lange nicht mehr.. woher wusste das Kind nur so verdammt viel über ihn? Das kam ihm langsam wirklich seltsam vor.. aber Kinder in ihrer Begeisterung für jemanden wussten immer mehr, als das derjenige vermuten konnte.. sein Vater war damals war auch immer überrascht, dass er wusste, was er nicht wissen sollte. Aber deshalb rannte dieser Bengel ihm überall hinterher? Und kannte auch noch diese uralte Technik? Er hatte doch nie wirklich vielen Leuten davon erzählt oder sie groß benutzt, als er eine neue, viel stärkere Technik erlernt hatte.. aber der Junge hatte mit Sicherheit den Ehrgeiz, den er brauchte, um eine so schwierige Technik zu erlernen.. Irgendwie verstand Kurogane das alles trotzdem nicht... „Eigentlich habe ich nicht wirklich viel Lust und Zeit dazu, jemandem so etwas beizubringen... noch einmal, kannst du nicht deinen Vater mit so etwas nerven?“ vielleicht musste Kurogane den Eltern des Bengels wirklich einmal einen Besuch abstatten.. dass ihr Sohn noch so spät abends durch das Schloss wanderte und Leute belästigte. Hayato, der ihm die ganze Zeit wild entschlossen in die Augen gesehen hatte, fand anscheinend nun seine eigenen Füße viel interessanter, die in kleinen Holzsandalen steckten und schon etwas ramponiert waren. Viel interessanter. „Ich...“ meinte er zögerlich, doch dann fasste er anscheinend Mut. „Meine Mutter hat mir verboten meinen Vater mit so etwas zu belästigen...wegen dem Krieg. Aber...“, dunkle Augen bohrten sich in die des viel älteren und größeren Mannes, so ohne Scheu, dass der Kleine viel älter wirkte, als er auf den ersten Blick aussah. „Ich möchte es wirklich lernen! Ich möchte viel stärker werden! Ich werde mein bestes geben und Tag und Nacht trainieren! Ich will genau so stark werden wie du! Der stärkste Mann Japans!“ Lange sah der Krieger das Kind an, das ihm so entschlossen in die Augen blickte.. ja, vielleicht war er der stärkste Mann von ganz Japan und auch wenn er einen Menschen getötet hatte und durch den Fluch ein wenig seiner Kraft verloren hatte, konnte ihm in diesem Land keiner der normalen Krieger das Wasser reichen.. Aber Ehrgeiz war nicht alles. Und auch der Wunsch, immer nur stärker zu werden, so stark, bis niemand mehr an ihn herankam, war auch die falsche Einstellung gewesen. Sein Vater hatte ihn damals belehrt, aber erst durch seine Reise in verschiedenen Dimensionen war es Kurogane wirklich bewusst geworden, was es bedeutete, seine Kraft dafür einzusetzen um zu beschützen, was er liebte.. „Auch ich muss mich auf den Krieg konzentrieren...“ antwortete Kurogane immer noch etwas genervt.. ein wenig war er gerade etwas wütend auf den Vater von diesem Jungen.. warum trainierte er denn nicht mit ihm, wenn er doch so ehrgeizig war? Sogar die Mutter hatte es verboten.. und nun musste dieser Knirps sich wen anders aussuchen? Dann jedoch atmete einmal durch und nachdem ihm all diese Gedanken durch den Kopf schossen, ging er etwas in die Hocke um mit dem Bengel auf einer Augenhöhe zu stehen. „Kannst du mir denn auch verraten, wofür du so stark werden möchtest?“ Einen langen Augenblick schien der Junge eingehend zu überlegen, die ganze Zeit wand er nicht den Blick von den Erwachsenen ab. „Ich möchte Japan vor den Vampiren beschützen. Ich möchte keine Last sein. Meine Mutter ist stark und die Krieger des Palastes auch, aber ich möchte so stark werden, dass sie mich nicht beschützen müssen, sonder dass ich andere beschützen kann.“ Einen Augenblick lang erstarrte der Krieger nach dieser Antwort.. so ähnlich hatte er seinem Vater argumentiert, warum er diese Technik erlernen wollte und warum er stärker werden wollte.. der Junge erinnerte ihn unwahrscheinlich an sich selber und ohne sein Zutun legte sich ein leichtes Lächeln auf Kuroganes Gesicht und sein Ausdruck wurde von genervt eher zu einem sanfteren. „Du bist ein guter Junge...“ antwortete Kurogane dem Kind ohne sich wirklich darüber Gedanken zu machen, was er da sagte. „Ich werde dir diese Technik beibringen... aber jetzt ist es spät, leg dich schlafen, damit du fit genug für deine erste Trainingseinheit bist..“ ein wenig überkam den Krieger jedoch auch ein schlechtes Gewissen... dass er einfach den Sohn von anderen Leuten trainierte.. Hayatos Augen wurden ganz groß und sie fingen regelrecht an zu leuchten. „Wirklich?!“, er konnte sein Glück kaum fassen. „Vielen Dank!!!“, rief er und verbeugte sich so tief er konnte und rannte dann zur Schiebetür. „Ich geh jetzt schlafen und morgen werde ich ganz früh wieder kommen!“ Der Stolz und die Freude sprühten regelrecht aus dem Kind heraus und seine Wangen waren etwas gerötet. Lange sah Kurogane dem Kind noch hinterher bevor er sich schwer seufzend auf seinen Futon fallen ließ und die Augen schloss.. eine ganze Weile dachte er noch nach.. über den Krieg, über das letzte Gespräch mit Fye, über seine Krankheit und über diesen seltsamen Jungen, bevor ihn die Müdigkeit übermannte und der Krieger in einen tiefen Schlaf fiel. ~~~~~~~~~~~Japan~~~~~~~~~~~~ Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ging Sakura schon früh am Morgen die Palastgänge entlang. Sie hatte Kurogane-san heute morgen bei ihrem gemeinsamen Frühstück vermisst, dass sie sonst immer mit Prinzessin Tomoyo abhielten.. aber wahrscheinlich war er noch ziemlich kaputt von der langen Reise, denn richtig fit sah er gestern nicht aus, weshalb Sakura ganz froh war, dass der Krieger etwas länger schlief. Ein wenig Sorgen machte sie sich allerdings schon und es war wichtig, dass Kurogane genug aß, wenn er für den Krieg trainierte und später mitkämpfen sollte. Also hatte sie sich das Essen von Kurogane auf ein Tablett geladen und wollte es zu ihm bringen. Wie jeden Tag schien die Sonne auch schon am frühen Morgen und die Luft war herrlich frisch.. Bevor sie jedoch Kuroganes Zimmer erreichte fiel ihr ein kleiner Junge auf, der vor seiner Tür saß und anscheinend wartete. Langsam ging sie auf ihn zu und lächelte ihn an. „Guten Morgen.. wartest du auf jemanden?“ Hayato hatte das Mädchen natürlich sofort bemerkt. Er kannte sie, sie sprach ganz oft mit Kurogane-sama und war fremd in diesem Land, aber kein Vampir. Seine Mutter hatte erzählt, dass Kurogane sie auf seinen langen Reisen kennen gelernt hätte und das sie eine Prinzessin sei. Aber wenn sie eine Prinzessin war, wo waren dann ihre Diener? Dennoch beschloss er höflicher zu ihr zu sein als zu den gewöhnlichen Hofdamen. „Guten Morgen“; antwortete er höflich und sah zu ihr auf, „ich warte hier auf meinen Meister!“ „Ach so...“ antwortete Sakura immer noch lächelnd und freundlich, auch wurde sie leicht rot, weil sie sich unwillkürlich vorstellen musste, dass sie irgendwann einmal auch ein Kind in diesem Alter haben würde, wenn ihr Baby erst einmal auf der Welt war und sie wurde ein klein wenig aufgeregt bei dem Gedanken. „Aber könntest du vielleicht ein wenig Platz machen? Ich wollte gerne in dieses Zimmer.“ Bat sie den Jungen und betrachtete ihn genauer.. irgendwas war seltsam an dem Kind.. es erinnerte sie ein wenig an Kurogane und vor allem daran, wie Kurogane als Kind gewesen war.. in einer Welt hatten sie schon einmal Kurogane als Kind gesehen, doch sie dachte sich erst mal nichts groß dabei. Der Junge sah hinter sich und bemerkte, dass er der Frau wirklich im Weg saß. Augenblicklich stand er auf und machte Platz. „Bist du seine Geliebte?“, fragte er gerade heraus. Er hatte sich erklären lassen, dass Krieger, wenn sie nicht verheiratet und Kinder hatten, eine Frau hatten, die so was wie eine Mama war, nur ohne Kinder. Genau hatte er das auch nicht verstanden. Aber Mutter hatte ihm das so erklärt, denn sie war auch nicht mit seinem Vater verheiratet gewesen. Fragend blickte Sakura den Jungen an. „Wessen Geliebte?“ fragte sie noch einmal nach. Und wieder fiel ihr auf wie ähnlich dieses Kind dem Ninja in seinen Bewegungen war.. und dieser etwas trotzige aber neugierige Blick.. der Junge schien etwas unbeholfen zu sein, genauso wie Kurogane es manchmal war. Der Junge sah sie fragend an. „Kurogane-sama's“, antwortete er. Aber wenn sie nicht wusste wovon er redete, war sie es wohl nicht. Er wollte sie nicht länger löchern, eigentlich durfte man Frauen diese Frage nicht stellen, weil sie dadurch ihr Gesicht verloren, hatte man ihm erklärt. „Egal.“ Da sie die Hände voll hatte griff er selbst nach dem Griff der Schiebetür und öffnete sie gerade ein kleines Stück, als er etwas entdeckte, einen... weißen Schneeball an ihrer Schulter und schaute groß darauf. Schnee im Sommer? „Fiuu~“, machte der Schneeball und flog auf ihn zu. Eilig griff der Junge nach seinem Schwert, aber da war der Schneeball auch schon in seinem Gesicht!! Ärgerlich wollte er ihn sich abwischen, doch dann bemerkte er, dass der Schnee ganz warm und plüschig war.. ein Tier?! Hayato nahm es von seinem Gesicht und sah es an, ob das aus einem anderen Land kam, gefährlich schien es nicht zu sein. „Hallo~!“, rief das Wesen, „Ich bin Mokona! Und wie heißt du?“ Es sprach! Ob es ein Singvogel war? Aber es hatte gar keine Flügel... „Hayato, heiß ich. Das bedeutet Falke.“ „Mokona bedeutet dass es unglaublich süß und hinreißend ist und ein Idol!“, rief Mokona und so freudig laut, dass der Krieger wohl oder übel aufwachen musste. Schlagartig wurde Sakura rot, dass man sie für die Geliebte von Kurogane hielt.. aber so oft wie sie zusammen saßen, blieb das wahrscheinlich gar nicht aus, dass solche Gerüchte entstanden.. aber Sakura wusste es besser und so beruhigte sie sich wieder. Kurogane-san war einfach der einzige Mensch, der ihr hier vertraut war, obwohl sie sich mittlerweile sehr gut mit Tomoyo-hime angefreundet hatte. Aber seitdem Shaolan und Fye-san wegwaren war er ihr einziger Halt in dieser traurigen und aussichtslosen Situation, der letzte Teil ihrer Familie... und Moko-chan natürlich. Nachdem sie aufgewacht war und keine Erinnerungen hatte, waren diese drei Menschen immer für sie da gewesen und hatten sie beschützt... alle waren ihr besonders ans Herz gewachsen und in Shaolan hatte sie sich sogar verliebt.. etwas trübten die Gedanken ihre Stimmung.. aber sie sollte sich davon jetzt nicht unterkriegen lassen.. Leise musste Sakura nun doch vor sich hinlachen als sie den beiden zusah.. das war so typisch Mokona und der Junge sah ziemlich erschrocken aus, genauso wie Kurogane-san immer erschrocken aussah, wenn Moko-chan irgendwo plötzlich auftauchte.. schon wieder so eine Ähnlichkeit.. langsam kam ihr das wirklich komisch vor. „Du hast ganz schön viel Ähnlichkeit mit Kurogane-san.. findest du nicht auch Moko-chan?“ bemerkte die Prinzessin, bevor auch schon ein Grummeln im Zimmer zu hören war. „Is doch klar!“, rief Mokona, „das ist ja auch ein kleiner Kuro-pon!“ Das Zauberwesen ließ ein helles Kichern vernehmen, „Er guckt genau so ernst!“ Augenblicklich wurde der Junge rot und fuhr das Tier an. „Halt den Mund!“ Auf diese Aussage hin erstarrte das Mädchen einen Augenblick und musterte den Jungen noch einmal.. wenn man das so betrachtete.. stimmte es sogar, dass es ein kleiner Kurogane sein konnte.. aber... wenn Kurogane-san einen Sohn hätte, hätte er davon doch bestimmt mal etwas erzählt oder sie hätten es früher bemerkt... "Stimmt das etwa?" fragte sie den Jungen, der so auf Moko-chan nach dieser Aussage reagierte immer noch etwas verwirrt nach. Schmollend und wütend auf dieses doofe Tier sah der Junge weg, aber lügen durfte er auch nicht. „Das darf ich nicht sagen! Meine Mutter sagt, das spielt keine Rolle! Wenn sie irgendwen heiratet, wird das mein Vater sein. Bis dahin hab ich keinen!“ Jetzt wurde er fast etwas wütend auf diese Frau, die so doofe Fragen stellte. Die anderen Kinder ärgerten ihn wegen dem immer und jetzt wusste es auch noch diese Frau! Wenn das auch noch sein zukünftiger Meister wusste... vielleicht wollte er ihn dann gar nicht mehr unterrichten?! Das wäre schrecklich... „Wenn Kurogane-sama das erfährt, wird er mich sicher nicht mehr unterrichten wollen...“, murmelte er traurig mehr zu sich selbst als zu der Frau. Mokona ließ die Ohren hängen. Es hatte doch niemand traurig machen wollen. Vorsichtig stupste es den Jungen an. „Du braucht nicht traurig sein, Kuro-pipi ist ein ganz lieber Kerl, auch wenn er immer so grummelig guckt.“ "Kuro-pipi?", fragte er junge kritisch und sah zu Sakura- "Meint dein Vogel damit Kurogane-sama?" Grummelnd wälzte sich der Krieger immer wieder in seinem Futon umher, seitdem vor seiner Tür so einen Krach entstanden war, der ihn im Halbschlaf ziemlich auf den Senkel ging. Er war doch kaputter gewesen als er dachte, von dem Kampf gegen die Vampire, dem Fieber und der ständigen Reise durch die Mittagshitze.. er hatte deshalb ziemlich fest geschlafen und seinem Körper tat das auch ganz gut.. doch wenn draußen jetzt so eine Geräuschkulisse entstanden war, hatte er mit Sicherheit verschlafen.. das war ihm zwar etwas unangenehm, denn Ninjas verschliefen nicht, aber seine Laune war durch die bleierne Müdigkeit die noch auf seinen Knochen lag ziemlich weit unten. Also lauschte er dem nervigen Bengel, der wahrscheinlich schon draußen auf ihn wartete und dem noch nervigeren Manjuu.. auch die Stimme von der Wüstenprinzessin meinte er vernehmen zu können.. Kinderkram.. dachte sich Kurogane seufzend und richtete sich dann doch auf, jetzt konnte er sowieso nicht mehr einschlafen, mit der Gewissheit viel zu lange und zu fest geschlafen zu haben, wie es eigentlich für einen Krieger gut war. Doch plötzlich wurde er hellhörig, als die Chaoten vor seiner Tür anfingen über irgendetwas mit Sohn zu reden und derartigen.. gut, von dem Manjuu war er so was gewöhnt, vielleicht zogen sie den Jungen auf oder sogar ihn.. trotzdem konnte er es nicht unterdrücken jetzt doch aufzustehen und sich neben die Tür zu lehnen, um dem Gespräch besser zuhören zu können... denn an dem Jungen kam ihm schon die ganze Zeit etwas seltsam vor.. aber dass er sein Sohn sein sollte hielt er wirklich noch für einen dummen Scherz von dem Manjuu. Und plötzlich stockte dem Ninja der Atem und sein Herz setzte für eine Sekunde aus... das, was der Junge da sagte.. demnach.. war dieses Kind wirklich sein... Sohn?! Schnell schüttelte Kurogane innerlich den Kopf... das war unmöglich.. er hatte doch kein Kind. Das hätte er doch wissen müssen.. doch die letzten Worte des Jungen ließen jetzt sogar ihn alle Zweifel daran, dass es sich nur um einen blöden Scherz handelte beiseite werfen.. Er war wahrlich ein wenig geschockt von dieser Unterhaltung, von den Worten des Jungen und so traute Kurogane sich einen Moment lang nicht zu bewegen.. wenn er einen Sohn hatte.. wenn er wirklich bevor er auf diese Reise gegangen war ein Kind gezeugt hatte.. dieser Gedanke war ihm nie gekommen und nun war da so ein Bengel, der tatsächlich das zu sein schien. Der Krieger schluckte.. die Worte des Jungen versetzten ihm einen Schlag in den Magen und seltsamerweise ins Herz.. wenn das sein Sohn war.. dann war er... dann verdammt war er sein Vater.. (2) Kurogane versuchte ruhig zu bleiben und seinen etwas unkontrollierten Atem durch sein unwahrscheinlich schnell schlagendes Herz zu beruhigen.. Etwas schweres legte sich um sein Herz.. wenn das tatsächlich sein Sohn war... wenn er tatsächlich sein Vater war... hatte er jahrelang etwas in Japan zurück gelassen, von dem er gar nichts wusste.. und das ihn vielleicht mehr brauchte als sonst jemand.. Langsam traute er sich nun doch die Schiebetür aufzumachen, Kurogane musste dieses Kind jetzt sehen.. und sobald er es wieder ins Auge fasste, hatte er das Gefühl, dass es da überhaupt keine Zweifel mehr gab.. das war sein Sohn... „Deine Mutter...sagt das?“ versuchte er ruhig zu bleiben. Sakura, die dem Jungen gerade antworten wollte, erstarrte als Kurogane die Tür öffnete und anscheinend alles mitangehört hatte.. das war alles gerade irgendwie so surreal.. Zu Tode erschrocken sah der Junge den Krieger an, der plötzlich an der Tür aufgetaucht war. So ein Mist! Jetzt würde er ihn sicher nicht mehr... doch er blieb tapfer, bis sich auf die Lippen, bis er das Gefühl hatte, die Tränen unterdrücken zu können. „Ja...“,antwortete er etwas betreten und sah zu Boden. „Ich..“ für einen Moment lang wusste Kurogane wirklich nicht, was er denken oder sagen könnte.. das war doch ein vollkommen fremdes Kind für ihn.. und plötzlich sollte das sein Sohn sein? In Gedanken ging er einige Frauen durch, mit denen er zu der Zeit intimeren Kontakt hatte.. verdammt, das konnte doch jetzt nicht wahr sein.. aber er war nicht wirklich wütend, weder auf diesen Jungen, noch auf die Frau, die ihn zur Welt gebracht hatte oder auf sich selber... aber er konnte es nicht wirklich fassen. „Stimmt das?..“ griff er die Frage des Mädchens noch einmal auf. „Bin ich wirklich.. dein Vater?“ Jetzt war's raus... sowohl Mokona als auch Sakura waren mucksmäuschenstill, das Kind sah schweigend zu dem Krieger hoch. Aber lügen durfte man nicht. „Meine Mutter hat das gesagt... dass mein Vater der stärkste Mann Japans ist und gerade auf Reisen. Und du bist der stärkste Mann Japans. Und sie hat gesagt du wärest stachelig und hättest ein ganz tolles Schwert namens Ginryuu!“, sprudelte es jetzt aus dem doch sehr aufgeregten Kind heraus. Zweifellos... diese Beschreibung passte zu ihm und dieses Kind schien ihm ziemlich ähnlich zu sein.. aber was war wenn die Mutter dieses Kindes das nur so erzählte? Und in Wirklichkeit von ihrem Mann sitzen gelassen wurde?! „Und wer ist das..? Deine Mutter?“ Ein schweres Seufzen ließ den Jungen verstummen, der gerade zögerlich zu einer wie auch gearteten Antwort angesetzt hatte und er sah ein wenig erschrocken zu dem schlanken Schatten auf, der sich hinter ihm lautlos und unbemerkt aufgebaut hatte. „Ich hatte dir doch verboten in die Wachquartiere zu gehen, Hayato“, tadelte ihn die Ninja und sah mit einem halb gottergebenen, halb schuldbewussten Lächeln zu Kurogane. „Tut mir Leid, dass er dich so stur verfolgt, aber er kommt einfach zu sehr nach dir“, stellte Souma fest. Unverstehend sah Kurogane zu Souma, obwohl die Situation doch eigentlich mehr als klar war.. er verstand im Moment überhaupt nichts mehr.. aber, wenn sie die Mutter war, dann war es sicher, dass er der Vater war.. Souma trieb mit so etwas keine Scherze.. „Wieso..? Wieso hast du mir davon denn nichts erzählt?“ „Hättest du in der letzten Zeit Nerven gehabt zuzuhören?“, fragte sie und beachtete dabei das Thema ihrer Diskussion gar nicht, welches verwirrt zwischen seiner Mutter und seinem „Vater“ hin und her sah. Sakura war ganz still, also war Souma-san die Mutter... sie sah das Kind an, es war sicher vor Beginn der Reise gezeugt worden. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, sie spürte wie ihre Wangen ganz heiß waren. Doch wie immer schien Mokona keine Ernsthaftigkeit zu kennen und sprang auf den Kopf des Kriegers. „Oh, Mutter meiner Kinder! Ich bin so stolz, dass du so einen stattlichen Wonnebrocken gebährt hast!“, imitierte es Kuroganes Stimme und blähte sich stolz zu seiner doppelten Körpergröße auf. Sakura schlug nur erschrocken die Hände vor dem Mund, spätestens jetzt würde Kurogane-san sauer werden.. wenn Mokona das machte, wurde er immer sauer. Der Ninja stand einfach nur eine Zeit lang still da, ohne sich zu regen oder irgendetwas zu sagen, doch in seinem Kopf arbeitete es.. wie konnte das passieren? Sie hatten doch immer aufgepasst, als sie miteinander geschlafen hatten.. (3) Der Krieger starrte die Frau an, oder eher durch sie hindurch, als er irgendwas auf seinem Kopf spürte und dann den Unsinn vernahm, den das verdammte Manjuu von sich gab.. Es war also tatsächlich wahr.. das war sein Fleisch und Blut.. das war sein Sohn.. deshalb war er ihm so gefolgt, deshalb wollte er sein Schwert sehen, war in sein Zimmer gekrochen und auf seinem Futon eingeschlafen. Wollte mit ihm trainieren.. wollte.. ihm wahrscheinlich einfach nur nahe sein, weil Kurogane nicht wissen durfte, dass er sein Sohn war... weil dieses Kind, bis jetzt ohne Vater aufgewachsen war.. Das verflixte Manjuu nicht beachtend ging der Krieger etwas in die Hocke und kam dem Kind somit etwas näher.. betrachtete es einfach nur, musterte es.. versuchte zu verstehen, was hier vor sich ging.. er war.. geschockt.. und irgendwie traurig.. und gleichzeitig glücklich.. Kurogane hielt sich die Hand vor den Mund, um sich selbst zu beruhigen und die Tränen zu unterdrücken, die ihn gerade wieder überlisten wollten.. aber er wollte nicht mehr weinen, er wollte nicht vor seinem Sohn Schwäche zeigen, der ihn für den stärksten Mann von ganz Japan hielt... „Warum hast du es mir damals nicht gesagt?..“ fragte der Krieger die Frau leise, ungeachtet der Kinderohren und den Leuten, die diese Unterhaltung eigentlich nichts angingen. „Du musst schwanger gewesen sein, bevor Prinzessin Tomoyo mich weggeschickt hat...verdammt, Souma!...“ Auf einmal bemerkte der Krieger, dass sein Leben auch so hätte anders verlaufen können, hier in Japan.. wäre er nicht auf Reisen gewesen, wahrscheinlich hätte er dann mit Souma eine Familie gegründet.. er hätte Fye nie kennen gelernt... Fye.. schoss es Kurogane plötzlich in den Kopf.. das alles änderte nichts an der Tatsache, dass er nur diesen Magier liebte...vielleicht war das ein Grund, warum Souma es ihm verschwiegen hatte.. aber verdammt, das hier war doch wichtig! Wie konnte sie diesem Bengel nur den Vater vorenthalten? Wie konnte sie ihm nur seinen Sohn vorenthalten?! Auch Souma wurde schwer ums Herz. Hätte Tomoyo Kurogane nicht auf diese Reise geschickt, dann wäre sicherlich alles anderes verlaufen: Auch wenn sie Kuroganes Herz nie haben konnte und nun wahrscheinlich an diesen blonden Mann aus einer anderen Dimension verloren hatte, hätten sie vielleicht eine Familie werden könne. Doch sie hatte verstanden, auch wenn Kurogane immer noch viele Nächte bei ihr war... im Schlaf murmelte er einen anderen Namen, seine Gedanken waren stets woanders und auch wenn sie miteinander schliefen... sie waren sich schon früher, so viele Jahre, nahe gewesen, doch nie nah genug, um sich erreichen zu können. Souma hatte verstanden, dass Kuroganes Herz jemand anderen gehörte und deswegen beschlossen es ihm nicht zu sagen. „Ich wusste es damals selbst noch nicht...“ Ob Tomyo Kurogane auf die Reise geschickt hätte, wenn sie es gewusst hätten? Was wäre passiert, wenn sie es nur ein wenig früher gewusst hätte? Sie hatte bemerkt, dass sie erste Anzeichen hatte, aber durch das kräfteraubende Training waren ihre Zyklen stets unberechenbar gewesen. Sie sah auf das Kind, dann auf seinen Vater. Sie hatte sich oft versucht Kurogane als Vater vorzustellen... aber in diesem Land war es nicht unbedingt üblich, dass man die Frau, mit der man ein Kind hatte, auch heiratete. Außerdem war Kurogane Tomoyo verpflichtet... das alles aufgeben und eine Familie zu sein... das hätte auch Souma nicht gewollt... und 6 Jahre... in dieser Zeit hatte sie sich viele Gedanken gemacht, aber wenn die Männer nicht da waren, musste man eben selbst klar kommen, Sounma war in der Hinsicht sicherlich alles andere als tatenlos. Sie sah den Krieger an und das erste Mal, wusste sie ihm nichts weiteres zu sagen. Tief atmete Kurogane durch und schloss für einen Moment die Augen... manchmal brach wirklich die ganze Welt von der einen auf die andere Sekunde auf einen ein.. änderte einfach alles auf einen Schlag, ohne Rücksicht auf einen zu nehmen.. Kurogane konnte nicht sagen, dass er unglücklich über diese Wandlung gewesen war.. aber es war so unpassend. Japan war mitten im Krieg, er selber hatte sich mit dieser Krankheit infiziert und die Person, die er liebte war nicht die Frau, die das Kind zur Welt gebracht hatte... Dabei... trotz all der schlimmen Erfahrungen, die er auf der Reise und in seiner Vergangenheit gemacht hatte, hatte er immer nur das Bild seiner Eltern im Kopf, wenn er an Familie dachte, bis der blonde Mann kam und alles umschmiss.. das war auch seine Familie gewesen.. Er wusste wirklich nicht, was er gerade denken sollte oder von dieser Situation halten.. aber das Kind konnte nichts dafür.. und wenn das sein Sohn war wollte Kurogane auch sein Vater sein.. er öffnete die Augen wieder und blickte in die dunklen Augen dieses Kindes.. „Hayato..“ murmelte er leise den Namen seines Sohnes vor sich hin.. „.. so ein Blödsinn.. denk nie wieder, ich will mit dir nichts zu tun haben, weil du mein Sohn bist... jetzt werde ich erst recht mit dir trainieren...“ Der Kopf des Jungen schnellte auf und aufgeweckte Augen starrten direkt in Kuroganes rote. Er konnte sein Glück kaum fassen: „Wirklich?!“, fragte er aufgeregt und ohne es zu wollen, begann er zu hibbeln. „Ich werde mir auch ganz viel Mühe geben, ich werde trainieren, Tag und Nacht und ganz schnell wachsen und -“ Mit einem Kopfschütteln und einem Lachen unterbrach Souma den Jungen. „Wenn du darüber nicht vergisst, dass du auch andere Dinge lernen musst. Man wird nicht durch Kraft und Technik allein stark, man muss auch schreiben und lesen können.“ Schmollend sah Hayato zu seiner Mutter, „Ich kann schreiben und lesen!“ Dann sah er wieder voller Elan zu seinem Vater. „Fangen wir gleich an?“ Souma schmunzelte und sah zu Kurogane. „Nun, dann brauche ich mir ja keine Sorgen machen, ob ihr beide gut miteinander auskommt.“ „Aa..“ antwortete Kurogane dem Jungen, der ziemlich nervös herum hibbelte und auch er selber war ein wenig aufgeregt.. seltsam, auf einmal war er selber Vater.. er hatte mit so etwas nie gerechnet... seine toten Eltern hatten einen Enkelsohn.. Der Gedanke kam ihm komisch vor und ein wenig betrübt war der Krieger über den Gedanken, dass auch dieses Kind seinen Vater wahrscheinlich sterben sehen musste... aber darüber sollte er sich nicht so viele Gedanken machen.. er wollte leben, er wollte in diesem Moment wirklich einfach nur leben, so lange, wie es ging.. diesen Krieg beenden und endlich glücklich werden. Er hatte alles zu seinem Glück, bemerkte Kurogane. Er hatte wirklich alles: Eine Person, die er liebte, einen Sohn.. ihm war nie aufgefallen wie glücklich ihn das machen könnte. Er dachte immer, er würde keine Kinder mögen und keine Kinder wollen, aber jetzt wurde ihm bewusst, dass er sich wahrscheinlich immer so etwas gewünscht hatte. Kurogane hatte alles was er brauchte um glücklich zu werden, er musste es nur wieder zusammen fügen. Was Fye wohl sagen würde, wenn er davon wüsste? Vielleicht war er ihm böse, vielleicht freute er sich ebenfalls, denn der Blonde mochte Kinder. Es würde bestimmt chaotisch werden.. er fragte sich, ob er Souma damit weh tun würde, diesen Sohn als Vater behandeln zu wollen und gleichzeitig mit dem Magier zusammen zu sein.. aber er wollte mit niemand anderen zusammen sein, außer mit Fye.. er konnte das auch gar nicht. So viele Fragen und Dinge gingen ihm auf einmal durch den Kopf , dass ihm davon fast schwindelig wurde. Kurogane versuchte erst einmal wieder einen klaren Kopf zu bekommen und sich auf das wesentliche zu konzentrieren.. es war wichtig, sich auf den Krieg vorzubereiten und zu trainieren. Aber Kurogane hatte dem Kind schon gestern Abend versprochen mit ihm zu trainieren und Versprechen brach man nicht.. außerdem wollte er wirklich Zeit mit seinem Sohn verbringen.. er wollte ihn kennen lernen, er wollte ihn ansehen und beobachten.. In Gedanken bekam der Krieger gar nicht mit, dass er schon fast dabei war, dem Kind vor sich über die Haare zu streichen... doch er stockte noch kurz, als er sein Vorhaben bemerkte. Immerhin waren sie Fremde, wenn auch Vater und Sohn.. doch er konnte sich jetzt auch nicht nehmen lassen, dieses Kind anzufassen.. es war immerhin sein Fleisch und Blut... also konnte er letztendlich doch nicht anders und ungeachtet der eventuellen Folgen oder dass er einen Schritt zu weit ging, fuhr er vorsichtig durch das etwas struppige, schwarze Haar. „Ich werde mir Mühe geben..“ sprach er eher zu sich selbst, doch war es auch an Souma und Hayato gerichtet.. Er wusste nicht wie er und die Frau jetzt zueinander standen, was sie in Wirklichkeit dachte.. er würde noch einmal ein Gespräch zu ihr aufsuchen müssen, in einer ruhigen Minute.. obwohl ihr mit Sicherheit klar war, dass es für Kurogane nur einen Menschen auf der Welt gab, den er liebte. Mit einem Lächeln beobachtete Sakura die Szene und auch Mokona sprang endlich von Kuroganes Kopf runter, auf dessen es die ganze Zeit verweilt hatte. Das war also Kuroganes Sohn. Unbewusst strich sich Sakura über ihren Bauch. Sie würde auch bald ein Kind haben... sie betrachtete Kurogane... so sah also ein Vater aus.. ja.. sie erkannte es, dieses Lächeln, das auch Clow, ihr Vater, getragen hatte. Sanft und stolz und ein wenig verlegen. Sie freute sich wirklich für Kurogane. Vielleicht half ihm das ein wenig besser mit der Situation klar zu kommen. Sie selbst schöpfte viel Kraft aus dem kleinen Wesen in ihrem Bauch, sagte sich, dass es sicher nicht so schwer werden würde stark zu sein, wenn so ein Kind, das sie brauchte und sich auf sie verließ und das sie liebte, da war. Sie hatte sie alle so gerne... Kurogane-san, Fye-san, Moko-chan und vor allem Shaolan. Und auch wenn es sie schmerzte, dass nicht alle die sie liebte um sie herum waren, dass sie sich in Gefahr befanden und dass es ihnen vielleicht schlecht ging... sie war nicht völlig allein... und für diese Menschen konnte sie da sein... und das waren gerade Kurogane-san, Tomoyo-chan und klein Toya in ihrem Bauch... und auch hier am Hof hatte sei Freunde gefunden.. und irgendwo, Dimensionen entfernt, gab es ja auch noch ihren Bruder und den Hohenpriester Yukito... und auch die Hexe der Dimensionen. Shaolan würde sich sicher über das Baby freuen, er war da auch irgendwo. Unter dem strahlenden, blauen Sommerhimmel sehend, musste Sakura lächeln, auch wenn etwas Trauer in diesem Lächeln steckte, fühlte sie sich gerade ein klein wenig glücklich. All die Menschen, die sie liebte, waren wie Sterne um sie herum. Vielleicht endlos weit entfernt und unerreichbar, aber immer da. Sie prangten über ihr und sie musste nur den Kopf heben und konnte sie sehen. Sie waren immer irgendwie da... „Ich stelle dir dein Frühstück in dein Zimmer“, sagte sie zu dem Krieger, „du kannst es dann ja essen, wenn du Hunger hast.“ Ja, sie freute sich wirklich für den Krieger und der Krieger schien sich auch nicht wenig zu freuen. Sie beschloss ihm das zu sagen. „Ich freue mich für dich!“ Augenblicklich wurde Kurogane etwas rot als das Mädchen ihm das sagte und kurz grummelte er vor sich hin, aber er freute sich ja auch.. seltsamerweise freute Kurogane sich, obwohl das ein ziemlich aufwühlender Moment war, in dem man seine Gefühle erst einmal ordnen und begreifen musste, was passiert war.. doch das Gefühl von Freude in seiner Brust konnte er dabei nicht unterdrücken. „Aa..“ antwortete er dem Mädchen knapp und stand dann endlich wieder auf. „Ich freue mich auch..“ wand er sich nun wieder an den Jungen. „Komm...dann bringe ich dir jetzt die Schwerttechnik bei, die auch mein Vater mich damals schon gelehrt hat...“ Wenigstens hatte Kurogane durch Shaolan ein wenig Erfahrung wenn es darum ging, jemandem etwas beizubringen... bei dem Gedanken wurde ihm wieder sehr schwer ums Herz.. aber sie mussten nach vorne schauen.. irgendwie ging es immer weiter... und irgendwann, würde bestimmt alles gut werden.. ~~~~ Part 91 ende~~~ (1)Das Zeichen in „te“ bedeuter: flach, fein) (2) super Erkenntnis Kurogane XD;;; (3)(M: Anm. Typische Männeraussage XD;; R: Anm2: Coitus interruptus <.< ) Eine weitere Episode aus „was machen die Autoren zwischen den Turns“: (R: Wir könnten ja FWR auch einfach verpuffen lassen...o.o oder an Herzversagen sterben lassen XD; <.< ich denke wie Kira zum Ende hin crossovern wir noch ein wenig mit dem Death Note-Universum und das Prob FWR is aus der Welt geschafft XD M: XD joah! warum nicht? Kuro: *voll entnervt* boahr Kira, schreib diesen Idioten da rein FWR: ich verlange eine Abstimmung kira: Ich brauche keine Abstimmung, ich bin Kira! *krakel* fye: yuchu, er is’ umgekippt!) Anmerkung: Back where we started ist eigentum von Tina Dico, wir verdienen kein Geld, wir wollen auch keins, wir haben Menschenrechte, aber keine Rechte an den Lyrics oder TRC. Danke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)