Festhalten von maykei (if all wishes could come true) ================================================================================ Kapitel 78: Part 78 - Under the weather --------------------------------------- Part 78 – Under the weather Under this national rain cloud I'm getting soaked to the skin Trying to find my umbrella But I don't know where to begin And it's simply irrational weather I can't even hear myself think Constantly bailing out water But still feel like I'm gonna sink 'Cause I'm under the weather Just like the world So sorry for being so bold When I turn out the light You're out of sight Although I know that I'm not alone Feels like home Feels like home You say you feel like a natural person You haven't got nothing to hide So why do you feel imperfection Cut like a sword in your side 'Cause you're under the weather Just like the world so sorry for being so bold When I turn out the light You're out of sight Although I know that I'm not alone Feels like home Feels like home Feels like home Feels like home yes it feels like home yes it feels like home Oh, 'cause I'm under the weather Just like the world And I need somebody to hold When I turn out the light You're out of sight Although I know that I'm not alone Feels like home ~~~ Under the weather by KT Tunstall ---- Anmerkung: Also... die Gewalt geht ein bissen weiter. Aber nicht mehr all zu viel. Kurogane nahm erst jetzt den irritierten und vielleicht auch geschockten Ausdruck in dem blauen Auge bewusst wahr und auch erst jetzt realisierte er, was er da gerade getan hatte und wie es auf den Anderen wirken musste. Langsam zog er das blutverschmierte Schwert zurück und wartete. Erst jetzt bemerkte der Ninja, dass er am ganzen Körper zu zittern angefangen hatte, das diesmal nicht von der Kälte ausging. Er war angespannt und er hatte Angst. Während er beobachtete, wie immer mehr Blut aus der gerade von ihm zugefügten Wunde sickerte, wartete er. Auf irgendein Zeichen. Dass sich der Körper vor ihm auflöste und damit bestätigte, dass er Recht gehabt hatte. Dass sie so diesen Traum durchbrechen konnten und keinem von ihm ernsthafter Schaden zugefügt würde. Endlich, als das Schwert aus ihm heraus gezogen wurde, traute er sich wieder auszuatmen. Doch das stellte sich als Fehler heraus, da durch das Heben und Senken seiner Brust nur noch mehr, noch schneller das Blut aus ihm heraus schoss und den Schnee um ihn herum in einer immer größer werdenden Lache blutrot Färbte. Endlich ließ er auch Shaolan fallen. Mit einem dumpfen Geräusch rollte der bewusstlose Körper von seinen Knien. Das schlafende Kindergesicht war ebenfalls von ein paar Bluttropfen benetzt. Langsam, es kam Fye vor wie in Zeitlupe, obwohl er sich doch eigentlich normal schnell bewegte, legte er seine Hände auf die Wunde. Er schauderte, als er das Loch in seinem Körper spürte. Da war einfach kein Fleisch, wo welches hätte sein sollen. Fragend und ein wenig verzweifelt sah er zu Kurogane hoch. Der Krieger fixierte ihn angespannt, was hatte er nur vor.. ? Ein wenig mulmig war ihm doch zu mute, doch er hatte keine Zeit mehr sich große Gedanken zu machen, denn in dem Moment überrannte ihn schon die Bewusstlosigkeit und der bewusstlose Körper des Magiers fiel in den roten Schnee. Irgendwas zog sich in seinem Magen zusammen, als er den Magier in sich zusammen sacken sah und ihm wurde leicht übel. Dieses Bild erinnerte ihn zu sehr an das, was er im Raumschiff gesehen hatte. Er traute sich kaum zu atmen, denn er hatte das Gefühl jedes Geräusch, das diese Stille durchbrechen würde, würde irgendetwas wahr machen. Das dies die Bestätigung dafür wäre, Fye umgebracht zu haben. Selbst, wenn es nur im Traum war. Dass das, wovor er am meisten Angst hatte, einfach passierte. Doch endlich regte sich etwas und der leblose Körper vor ihm wurde immer blasser, bis man regelrecht hindurchblicken konnte und verschwand irgendwann ganz aus seinen Augen. Der Ninja schloss die Augen wieder und spürte die Aura des Blonden noch immer irgendwo und endlich traute er auszuatmen. Der Griff um sein Schwert wurde wieder fester, während er erneut ansetzte und diesmal sich das verdammte Teil selbst durch den Körper bohrte. Warmes Blut sickerte nun auch aus seinem Körper. Langsam sank er zu Boden, versuchte gar nicht erst, das Blut zu stoppen, sondern wartete einfach nur darauf, in dieser Illusion zu sterben. Bis es plötzlich dunkel um ihn herum wurde und im selben Moment ein Ruck durch seinen realen Körper fuhr und seine Augen sich ruckartig öffneten. Kuroganes Atem ging schnell aber er war erleichtert, aus diesem Albtraum aufgewacht zu sein. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Unten auf der Erde bemerkte der Vampirjäger nun endlich die Vorgänge in der von ihm geschaffenen Illusion. Doch das kümmerte ihn gerade wenig, alles was ihn im Moment kümmerte, saß vor ihm im Schnee und sah ihn mit großen, naiven Mädchenaugen an. Shaolan hatte die Feder immer noch fest in seinem Griff. Er hatte keine Zeit mehr gehabt sie Sakura zu geben, bevor die Lawine kam und sie war die ganze Zeit in seiner Tasche gewesen. Es gefiel ihm nicht irgendjemand so etwas kostbares zu überlassen, aber es war Sakuras Entscheidung gewesen. Also nickte er dem Mädchen noch einmal zu, die ihm mit ihrem Blick ihre Bestätigung gab und hielt dem maskenhaft lächelnden Mann die Feder hin. Plötzlich sprang etwas aus dem Schnee hervor und presste sich gegen Shaolan. Es war weiß, rund und völlig aufgelöst. Es schluchzte heftig und hatte scheinbar auch gar nicht mitbekommen, dass eine der Vampirjäger anwesend war. "Shaolan! Sakura! Fye und Kuro-pon... sie sind.. sie sind schwer verletzt glaube ich.." Erschrocken sah Shaolan Mokona an. Fye-san und Kurogane-san waren hier und nicht in der Herberge? Vielleicht waren sie sie suchen gegangen, als sie von der Lawine gehört hatten. Seishirou, der gerade nach der Feder in Shaolans ausgestreckter Hand greifen wollte, zog seine eigene zurück und lächelte beruhigend zu dem Mädchen, das scheinbar schon wieder in Tränen ausbrechen wollte. Sie zitterte wie verrückt, vermutlich war sie zusätzlich unterkühlt. "Das hier hat bis später Zeit. Ich denke nicht, dass ihr zu zweit Erwachsene den ganzen Weg zurück tragen könnt. Ich werde euch behilflich sein." "Danke!!", jammerte das Tier und schluchzte. Seishirou -san war schon im Land der Riesen sehr nett zu Mokona gewesen, gut dass er zufällig hier war, dann war ja alles nicht so schlimm. Ein wenig verwundert war Shaolan schon, aber es konnte nur gut sein, wenn sie Hilfe hatten. Auch wenn ihm die Motive des Mannes schleierhaft waren. "Danke, Seishirou-san." "Wir sollten uns beeilen." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Zögerlich rappelte der Ninja seinen Körper auf und stellte fest, dass es einfacher ging als gedacht. Er war nicht begraben unter dem Schnee, sondern wurde nur von ihm bedeckt. Wahrscheinlich hatte die Lawine ihn nur gestreift oder vollkommen verfehlt. Wieder bemerkte er, wie verdammt müde er war und dass er anscheinend vollkommen unterkühlt war. Am liebsten würde er sich einfach in den Schnee legen und weiterschlafen, doch er wusste, dass dies seinen Tod bedeuten würde. Kurogane nahm all seine Kraft zusammen und stand auf, um sich besser umsehen zu können. Und recht schnell erkannte er den Magier in unmittelbarer Nähe liegen, ebenfalls nur leicht mit Schnee bedeckt. So schnell wie sein wie betäubt wirkender Körper ihn trug, war er bei ihm, wischte den Schnee von dem kleineren Körper, der immer noch bewusstlos war und nahm ihn leicht in die Arme. Dass er noch atmete, verriet ihm, dass der Blonde noch lebte. Aber wieso schlief der Andere denn immer noch verdammt? Er hatte doch gesehen, wie sein Körper sich vor seinen Augen aufgelöst hatte. Oder war er vielleicht in einer ganz anderen Dimension gefangen und er selbst hatte alleine geträumt? „Fye..", versuchte er leise den Blonden aufzuwecken und plötzlich bemerkte er, wie es feucht wurde auf seinen Händen. Der Andere musste bluten, etwa am Rücken? Hatte er Magie angewendet, ohne dass Kurogane das mitbekommen hatte? Doch weiter darüber nachzudenken kam er nicht, als er auch schon die Stimme der Prinzessin hinter sich vernahm. „Kurogane-san!", rief sie ihm zu und er merkte, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel, dass es den Kindern anscheinend gut ging. Schnell kam das Mädchen auf ihn zugerannt und je näher sie dem Ninja kam, desto mulmiger wurde ihr in der Magengegend, erst recht, als sie erkannte, dass Fye-san auch bei ihm war, jedoch nicht ganz so lebendig aussah wie der Ninja. „Fye-san!", brachte sie erschrocken von sich und ließ sich vor den Beiden in den Schnee fallen, blickte einige Sekunden lang einfach nur geschockt in das viel zu blasse und leblose Gesicht des Magiers. Das kam ihr alles nur zu bekannt vor. Und alles nur, weil die beiden Erwachsenen nach ihnen gesucht hatten. Tränen bildeten sich in ihren Augen, als sie zu Kurogane hochblickte. „Was ist mit ihm?" „Wahrscheinlich träumt er..", antwortete der Ninja dem Mädchen ruhig. Er wollte nicht schon wieder in Panik geraten, die Kinder beunruhigen und einen klaren Kopf verlieren. Doch bemerkte Kurogane nicht, dass sich seine Hände trotz allem fast verzweifelt in den Stoff des anderen Mannes gekrallt hatten. Nur langsam kam Fye D Flourite wieder zu Bewusstsein. Und das erste was er spürte war die unglaubliche Unruhe um ihn herum. Und eine kleine, kühle Hand die seine hielt. Auch Kurogane war anwesend, das spürte er an seiner Aura. Und die Kinder..? Waren sie wach, er hörte ihre Stimmen. Müde öffnete er sein Auge und sah direkt in ein paar rote, sehr finster dreinschauende. Schwach lächelte er, warum schaute Kurogane denn nun schon wieder so drein, hatte er sich Sorgen gemacht? Hatte er ihn nicht mit seinem Schwert angegriffen. Verwirrt fuhr er mit den Händen zu seinem Bauch, aber der war nur etwas kalt, nicht verletzt. Nun nahm er auch Shaolan, Sakura und den dritten Mann wahr. Mokona hing eh schon die ganze Zeit warm und feucht an seinem Hals. "Was ist passiert?", fragte er leicht verwirrt und "geht es euch gut?" zu den Kindern gewand. Plötzlich brach Sakura in Tränen aus, ob aus Erleichterung oder weil einfach ihre Grenzen überschritten wurden, wusste sie nicht. Ständig diese Angst um ihre Freunde, ständig diese Gefahren, die wegen ihren Federn und der Suche nach ihnen entstanden. Wie oft ihre Reisekameraden schon gestorben sein könnten. Wie oft sie Schmerzen hatten und wie oft sie sie trotzdem beschützten und hinter ihr standen. Dieser Mann wollte mit Shaolan-kun kämpfen und dieser würde kämpfen, für sie, für ihre Federn. Vorsichtig lehnte sie sich an Fye-san, doch drückte sie sich nach einer Weile unbewusst immer fester und fester in den Stoff des Mantels, den der andere trug und weinte einfach nur. Sie konnte die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten. Fye wurde immer noch von dem Ninja gestützt, aber allmählich fühlte er sich nicht mehr so kraftlos. Vorsichtig nahm er das Mädchen vor sich in die Arme. "Beruhige dich doch, Sakura-chan. Alles in Ordnung.. uns geht es gut.. mach dir doch nicht immer gleich solche Sorgen." Sein Rücken brannte etwas, aber das musste von heute Mittag kommen. An diesen Schmerz hatte er sich fast schon gewöhnt. Doch plötzlich sah er etwas, was augenblicklich sein Herz schneller schlagen ließ. Nur wenige Schritte von ihnen entfernt lag der tote Körper des Schulleiters. Sie hatten ihn zwar vergraben, aber durch die Lawine musste er wieder an die Oberfläche geraten worden sein. Der Körper war völlig zerfetzt und die frischen Wunden waren eingefroren, so dass sie immer noch ganz frisch und blutrot aussahen. Das Gesicht des Mannes war schmerzverzehrt und gar nicht als ein menschliches wieder zu erkennen. Selbst wenn der Zwilling des Schulleiters genau daneben gestanden hätte, Fye könnte das Gesicht nicht mehr der Person zuordnen, die er gewesen war, bevor Kurogane ihn getötet hatte. Das durften auf keinen Fall die Kinder sehen! Deswegen drückte er Sakura nur noch näher an sich und flüsterte ihr warm ins Ohr. "Lass uns zurück gehen, wir sind alle völlig unterkühlt. Ein heißes Bad tut uns sicher allen gut, hm?" Doch der dritte Erwachsene war bereits vor dem Leichnam in die Knie gegangen. War das nicht dieser Tierarzt aus der Riesenwelt, mit dem sie auch um die Feder gekämpft hatten? Oder sein Ebenbild. Allerdings hatte er für diese Welt wirklich untypische Kleidung an. Einen langen Mantel und etwas, das aussah wie eine Robe... "Das scheint das Werk eines wilden Tieres zu sein...", überlegte Seishirou laut. Auch Kurogane bemerkte erst jetzt diesen Mann und erkannte ihn als den, der dem Bengel anscheinend das Kämpfen beibrachte und mit dem er selbst schon einmal gekämpft hatte. Dieser Mann konnte die Dimensionen wechseln konnte, genau wie sie, weshalb die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass es sich um ein und die selbe Person handelte. Doch lange darüber nachdenken konnte er nicht, als auch ihm die Leiche ins Auge fiel. Erst jetzt, wurde richtig ihm bewusst, was er da angerichtet hatte. Er hatte oft getötet, aber niemals einen Menschen derart zugerichtet. Er biss die Zähne zusammen und zwang seinen Blick wieder ab. Er musste ruhig bleiben, es durfte jetzt nicht auffallen, dass er der Mörder war. Erst Recht nicht vor den Kindern. Etwas beruhigte sich das Mädchen in Fyes Armen. Die Stimme des Fremden ließ sie fast augenblicklich in seine Richtung blicken und für einen Moment, blieb ihr fast das Herz stehen. Mit weit aufgerissenen, tränengefüllten Augen, sah sie dieses Bild vor sich. Ihr wurde augenblicklich übel bei diesem Anblick und schnell hielt sie sich die Hand vor den Mund. Trotzdem schien sie im ersten Moment zu geschockt, um den Blick abzuwenden. Shaolans Herz rutschte ihm fast in die Hose, als er den Leichnam sah. Nicht nur, dass seine Prinzessin so einem Anblick ausgesetzt war... Die Wunden stammten von einem Schwert, der Blick der Erwachsenen sprach Bände. Außerdem roch sein Lehrmeister immer noch nach Blut. Genau so wie der Magier. Doch der roch nach seinem eigenem, während Kurogane definitiv nach fremden, schon getrockneten Blut roch. Sicherlich waren sie in einen Kampf geraten, dennoch.. so wie dieser Mann zugerichtet war... er musste den Blick abwenden, seine Mageninhalt rumorte und er fürchtete sich zu übergeben. Fye lächelte nur sanft und legte dem total geschockten Mädchen die Hand auf die Wange, um ihr Gesicht vorsichtig wieder zu sich zu drehen. "Schau nicht hin, Sakura-chan. Das ist ein schlimmer Anblick. Aber es ändert nichts daran, dass er tot ist, vermutlich ist er schnell gestorben und hat gar nicht mitbekommen, dass es wehgetan hat." Für einen kurzen Moment, als sich der Blick des Jungen mit dem von ihm traf, wusste er, dass der Junge erkannt hatte, wer der Mörder dieses Mannes war. Auf einmal fühlte sich der Ninja mehr als müde und die Lügen, die der Magier der Prinzessin erzählte, schmerzten ihn ein wenig. Aber diesmal war er froh, dass der Magier so gezielt Lügen erzählte, was würde das Mädchen denken, wenn sie wüsste, dass einer seiner Reisekameraden, jemandem, dem sie wahrscheinlich vertraute zu so was fähig war? Sakura verstand gerade wirklich nicht, was hier schon wieder vor sich ging. Was wollte dieser Mann nur von ihnen? Wieso mussten sie immer wieder Blut sehen? Wieso war der Tod ihnen ständig so allgegenwärtig? Trotz, dass der Magier versuchte sie zu beruhigen, konnte sie ihre Tränen nicht aufhalten. Wieso mussten sie solche Bilder sehen? Wegen ihrer Reise? Wegen ihren Federn? Seishiou war sehr zufrieden mit sich. Noch ein wenig mehr, nur noch ein wenig mehr... Die Feder in Shaolan-kuns Hand hatte einen immer dunkleren Ton angenommen. Ähnlich der Stimmung in einem Park, der vor wenigen Sekunden noch von hellem, klaren Sonnenschein erfüllt war, bevor sich dunkle, schwere Gewitterwolken über den Himmel bewegten, der Wind auffrischte und alle ihre Sachen zusammenpackten, um schnell dem kommenden Unwetter zu entfliehen. Je mehr sich das Mädchen reinsteigerte, je mehr Tränen es vergoss, desto dunkler wurde die Feder. All die dunklen Gedanken, die Verzweiflung und negativen Gefühle schienen auf die sonst so reine Magie der Feder abzufärben. Und mit ihr steigerte sich die ihr inne wohnende Kraft. Sakura wusste überhaupt nicht in diesem Moment, was sie denken sollte oder tun. Sie lag einfach nur in Fye-sans Armen und konnte ihre Tränen nicht zum Aufhalten bringen. Versuchte verzweifelt, dieses Bild aus dem Kopf zu bekommen und nicht Gefahr zu laufen, sich jetzt auch noch zu übergeben. Sie wollte stark sein. Sie musste stark sein, um für ihre Freunde da zu sein. Doch sie konnte sich gerade einfach nicht zusammen reißen. Auch bekam sie nicht mit, dass sich das Umfeld änderte und dunkle Wolken aufkamen. Am liebsten würde sie jetzt einfach hier verschwinden. Nichts gesehen haben. Nichts gefühlt haben. Ihre Freunde davor bewahrt haben. Es wurde immer dunkler, dazu noch viel kälter als bisher schon. Sie waren alle völlig unterkühlt und hätten schon gut vor einer Stunde im Warmen sein können. Fye beschloss, dass sie das hier beenden sollten und gehen. Sakura würde sich nach einer warmen Dusche und in einer anderen Umgebung auch viel besser beruhigen können. "Sakura-chan..", sprach er leise zu dem Mädchen, doch in diesem Moment wurde es um sie herum stockdunkel. Als die vertraute Stimme des Magiers ihren Namen sprach, traute sie sich die Augen etwas zu öffnen und löste sich etwas von Fye-san. Doch plötzlich war es stockdunkel, nur dass sie die Umarmung von Fye noch spürte verriet ihr, dass er wenigstens noch um sie war. Der Ninja war ruckartig aufgesprungen, nachdem sich die Welt verdunkelt hatte und versuchte sich durch sein Gespür wieder auf sein Umfeld zu konzentrieren. Sein Schwert hatte er fest im Griff, doch seltsamerweise zitterte seine Hand, als er dieses Gefühl intensiv wahrnahm. "Was ist das?", fragte Shaolan in die absolute Dunkelheit hinein. "Mokona?" "Ja..?", gab das weiße Wesen untypisch kleinlaut von sich. Es merkte, dass hier irgendetwas seltsam war. "Könntest du mir mit Hien geben?" "Klar..." Mokona öffnete seinen Mund weit und heraus kam das riesige Flammenschwert. Shaolan griff danach und die Flammen schlugen höher, erleuchteten die Umgebung. Mit leisem Schrecken bemerkte er, dass Seishirou, wie auch die Feder verschwunden waren. "Wir sollten trotz der Dunkelheit zurück..."; schlug er vor. Mittlerweile war ihm so kalt, dass er Hien kaum greifen konnte. Die Flammen wärmten kaum, sondern unterstrichen nur wie eiskalt seine Haut war. Es schien als könnte ihm nie wieder warm werden. „Aa..", stimmte der Ninja ein, nachdem auch er niemanden mehr erkennen konnte und weit und breit nur noch das Schluchzen des Mädchens zu hören war. Sie sollten so schnell wie möglich von diesem Ort weg, selbst, wenn die Feder verloren schien. Er registrierte noch kurz das eher verzweifelte Gesicht des Jungen, das normalerweise so selbstsicher wirkte. Er hatte die Feder verloren. Außerdem seinen Reisekameraden als Mörder enttarnt. Vielleicht sollte Kurogane bei Gelegenheit den Versuch starten, ein Gespräch mit ihm zu führen. Er hatte nicht nur auf einmal ein total schlechtes Gewissen, sondern der Junge tat ihm auch unendlich Leid. Er kämpfte all die Zeit so verbissen, verzog keine Miene, zeigte keine Schwäche. Doch in solchen Momenten sah man, dass auch er einfach nur noch ein Kind war. Sakuras Augen wurden so verdammt schwer, nachdem die Feder aus dieser Dimension verschwunden war. Es war die ganze Zeit so unwahrscheinlich kalt gewesen...und sie war so müde..Sie hatte einfach keine Kraft mehr..warum konnte sie nicht stärker sein? Dachte sie sich noch, als sich auch schon ihre Augen langsam schlossen und sie einfach einschlief. Sie sollten wirklich so schnell wie möglich ins Warme. Danach konnten sie weiter sehen. Sie strauchelten mehr nach Hause, als dass sie gingen und ohne Kuroganes Ninjainstinkt hätten sie sich wohl hoffnungslos verirrt. Gegen 4 Uhr kamen sie in der Herberge an. Alles war still. Nur eine einsame Gestalt saß dick eingepackt vor der Eingangstüre, zusammengekauert und fast zu übersehen. "Ashura..", murmelte Fye und ging auf das Kind zu. Mit großen, müden Augen sah er zu dem Lehrer auf. Seine Augen waren ganz geschwollen und die Wangen ganz rot vor Kälte und Tränen. "Was machst du denn hier draußen? Es ist viel zu kalt..." "Ich .. ich hab auf euch gewartet... alle suchen .... nach euch... aber.... ich hab nichts gesagt... ich... ich dachte ihr seid tot.." Schwer seufzte der Ninja, als er das Kind dort sitzen sah. Es musste immer noch total verstört sein. „Komm..", sprach er das Kind leise an, für das es vor einigen Tagen noch so Antisympathie hatte. „Lass uns reingehen, hier draußen ist es viel zu kalt.." Er wusste nicht, wie dieses Kind und der Junge jetzt von ihm dachten. Selbst, was der Magier von ihm dachte, darüber hatte er sich noch keine großen Gedanken gemacht. Wenigstens, hatte das Mädchen nicht erfahren, dass er zu so was im Stande war, das beruhigte ihn ein wenig. Nachdem sie endlich drin waren und im Warmen, das Mädchen dick in einem Bett eingepackt hatten, herrschte die ganze Zeit eine wirklich unangenehme Stille, die der Ninja kaum noch gewöhnt war, seitdem er auf dieser Reise war. Jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen und sich von den Geschehnissen und der Kälte zu erholen. Sie waren alle erschöpft. Selbst dass der Magier diese seltsame Scherbe hatte, vergaß Kurogane für einen Moment. Vollkommen kaputt lag der Krieger auf dem kleinen Bett, hörte dem leisen Rauschen der Dusche zu, unter der der Magier war und versuchte sich zu sortieren und wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Es ließ ihm alles einfach keine Ruhe. Vielleicht hatte er alles kaputt gemacht, jetzt, wo der Junge ebenfalls Bescheid wusste. Nach einer ganzen Weile stand der Ninja auf und suchte das Zimmer der Prinzessin, bei dem er auch den Jungen vermutete und klopfte vorsichtig an. „Ich bin es..", informierte er den Bengel und wartete auf eine Antwort. Kurz darauf öffnete sich die Tür und der Junge stand mit nassen Haaren vor ihm. Er hatte sich umgezogen und der kleine elektrische Ofen lief auf Hochtouren. Die Prinzessin schlief immer noch unter zwei dicken Decken, Mokona im Arm. "Kurogane-san!" Schnell aber fast lautlos schritt Shoalan zur Seite, so dass der Ninja eintreten konnte. Wortlos trat der Ninja in das Zimmer und innerlich seufzte er. Er hatte sich schon gedacht, dass der Junge immer noch nichts getan hatte, sich aufzuwärmen. Langsam schloss er die Tür und lehnte sich dagegen, sah den Jungen vor sich einfach nur einen Moment lang schweigend an. Jetzt stand er hier und wusste gar nicht, was er jetzt sagen sollte.. was wollte er eigentlich hier? Sich entschuldigen? Dem Jungen eine Stütze sein, nachdem er die Feder verloren hatte? Sicher gehen, dass es ihm gut ging und dass er nichts kaputt gemacht hatte? Kuroagane schloss die Augen, während er sich sammelte und zwang sich, aufzuhören weiter nachzudenken. "Es tut mir leid..", fing er nach einer Weile leise an. „Ich wollte nicht, dass sie es sieht..und auch du.." Vielleicht, wenn er nicht so müde gewesen wäre, wäre Shaolan fassungslos über diese Worte gewesen, die so untypisch für den anderen Mann waren. Aber was war mittlerweile schon typisch? Seit den schlimmen Ereignissen auf diesem Raumschiff, war gar nichts mehr klar und sie sich alle näher gekommen, so dass niemand mehr wusste wo die Grenze war. "Du.. du musst dich nicht vor mir rechtfertigen, Kurogane-san.. Ich bin eh verwundert... warum wir auf unseren Reisen so etwas nicht schon vorher gesehen haben..." Jetzt war der Ninja etwas fassungslos, dass der Junge das anscheinend so einfach wegsteckte und ihm keine Vorwürfe machte. Vielleicht hatte er aber auch nur alles falsch interpretiert und der Junge wusste gar nicht Bescheid. „Ich..", wollte Kurogane noch irgendetwas sagen, doch wie so oft konnte er einfach nicht das sagen, was ihm durch den Kopf ging. Schwer seufzte er. „Lass den Kopf nicht hängen...die nächste Feder kriegen wir." Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen des ernsten Jungen. "Ja... aber das selbe gilt auch für dich.." Fast wollte Kurogane daraufhin rot werden, doch statt dessen grummelte er den Kleineren nur kurz an. „Werd ja nicht frech, Kleiner.." Was nahm dieses Kind sich eigentlich heraus, so was zu sagen?! Verdammt..! Doch eigentlich, war er ziemlich erleichtert darüber, dass der Junge anscheinend ganz normal mit ihm umging. "Entschuldigung", sagte Shaolan mit einem kleinen Lächeln und senkte den Kopf. Einen Moment herrschte Schweigen. "Kurogane-san..?" Allmählich legte sich die Anspannung in dem Krieger wieder und auch, wenn so viel passiert war in den letzten Stunden, wurde ihm erst jetzt klar, dass er endlich beruhigt sein konnte. Denn sie hatten die Kinder gefunden und sie alle lebten noch. Selbst wenn es wieder so viel gab, das passiert war und Tränen geflossen waren, diese Probleme konnten sie auch noch irgendwie beheben. Wichtig war doch jetzt nur, dass es den Kindern gut ging. "Was ist?" fragte er den Jungen, nachdem sein Name seine momentanen Gedanken wieder durchbrach. "Es..." Manchmal wenn er mit dem Krieger redete, verschluckte er fast seine Zunge. Das passierte ihm sonst nie, nur mit seinem Lehrmeister. Er wollte viel lernen und alles recht machen, aber.. "Es tut mir leid... ich weiß, ihr habt mir es schon so oft gesagt, aber... ich wollte mich noch einmal entschuldigen... für all die... Probleme die ich euch bereitet habe, weil ihr mit in meine Suche nach den Federn reingezogen wurdet..." In diesem Moment, tat ihm der Junge wirklich Leid und warum auch immer, selbst wenn er die Kinder jetzt in Sicherheit wusste und eigentlich keine Gefahr mehr drohte, kroch in ihm Sorge hoch. Um diesen Jungen vor sich, der sich so viel aufgehalst bekam und versuchte immer stark zu sein. Für seine Prinzessin und für die Suche nach den Federn. Und obwohl ihn diese Entschlossenheit immer so sehr beeindruckt hatte, fiel ihm in solchen Momenten wieder auf, dass dieser Junge einfach doch auch nur ein Kind war. Der keinen Vater mehr hatte, seine große Liebe verloren hatte, seine Heimat. „Du musst dich nicht entschuldigen..", antwortete er dem Jungen vor sich in einer ruhigen Tonlage. „Pass lieber darauf auf, dass du dich nicht übernimmst." Der Junge, der gerade vor dem Krieger stand und nicht wusste, was er sagen sollte, begriff auf einmal etwas. Seine Haut kribbelte immer noch kalt, obwohl er eine heiße Dusche genommen hatte und in seinem Kopf war irgendetwas ganz ganz leicht. Vielleicht verlor er ausgerechnet darum die Fassung. Sie kannten sich alle nun schon 1 Jahr, so lange ging ihre Reise. Kurogane-san und Fye-san kümmerten sich wirklich sehr um ihn, jeder auf seine eigene Art und aus der anfänglichen Zweckgemeinschaft waren Freundschaft, Bewunderung und Aufmerksamkeit füreinander entstanden. Dennoch kam es ihm gerade vor, als wäre eine unsichtbare Mauer zwischen ihm und seinen Reisekameraden. Nicht so sehr zwischen Sakura und ihm, obwohl ihre nie wieder zu erlangende Erinnerung eine Kluft zwischen dem was er mit ihr erlebt hatte und was sie noch davon wusste, aber zwischen den Erwachsenen und ihm. Ein Jahr.. Vielleicht länger, vielleicht kürzer: Wer konnte das schon sagen? Das einzige aus seiner Vergangenheit hatte er dabei. Er sehnte sich nicht sehr nach CLOW Country, nur nach Sakura.. und.. plötzlich fühlte er sich sehr, sehr müde und erschöpft. Nicht einfach nur körperlich. Zwischen seinem Adoptivvater und ihm hatte es selten mehr Körperkontakt als eine Umarmung gegeben. Shaolan war schon immer sehr selbstständig gewesen und kannte all diese Dinge nicht, als er ihn aufgenommen hatte. Als Kinder in seinem Alter nachts bei Gewitter noch zu ihren Eltern ins Bett gekrochen kamen, hatte er still unter der Bettdecke gelegen, die Augen zusammengepresst und gewartet, dass es aufhörte. So lange, bis der blonde Mann aufgestanden war, ihnen einen heißen Tee gemacht hatte und sich zu ihm setzte, um die ganze Nacht - oder bis das Gewitter vorbei war - ihm Geschichten aus seiner Jugend oder von früheren Expeditionen und auch Geschichten und Legenden aus fernen Ländern und untergegangenen Kulturen zu erzählen. Doch gerade... gerade wusste Shaolan, dass er - lebte sein Vater noch - unbemerkt seine Nähe gesucht hätte. Das Wasser lief ihm aus den nassen Haaren übers Gesicht, in seinen Nacken. Doch dann merkte er, dass er zum zweiten Mal in seinem Leben zu weinen angefangen hatte. Mit milder Verwunderung tatstete er sein Gesicht entlang und schämte sich ein wenig vor seinem Lehrmeister. Am liebsten wäre er zu Fujitaka-sensei gegangen, aber auch wenn sie das selbe Herz hatten, er durfte sich nichts vormachen. Das war nicht sein Vater, sein Vater war längst gestorben.. "Kurogane-san... ich.. " Schnell wischte er sich über die Augen, doch ohne sein Zutun kamen immer mehr dicke, salzige Tränen aus den braunen Augen. Kuroganes Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als er bemerkte, dass der Junge angefangen hatte zu weinen und obwohl ihn das eigentlich verwundern sollte, denn er hatte diesen Jungen nie so gesehen, tat der Andere ihm in diesem Moment einfach nur unwahrscheinlich Leid. Zu Beginn ihrer Reise hätte er den Jungen für seine Tränen wahrscheinlich verurteilt, erinnerte er sich noch genau an seine eigenen Worte in Hanshin, dass der Junge stärker werden musste, wenn er nicht heulen wollte. Doch mittlerweile hatte er selbst so viele Tränen vergossen auf dieser Reise und hatte gelernt, dass es wahrscheinlich wirklich auch Stärke brauchte, weinen zu können, so, wie der Magier ihm damals geantwortet hatte. Mit einem leicht besorgten Blick beobachtete Kurogane die Szenerie vor sich eine ganze Weile einfach nur schweigend. Es war wirklich schwierig, einfach nicht mehr der Mensch zu sein, der er mal war. Die Leute um ihn herum einfach nicht mehr links liegen lassen zu können, ihre Gefühle nicht mehr zu ignorieren. Nicht mehr großkotzig einfach einen seiner Sprüche loszulassen und die Leute dann zusehen lassen, wie sie klar kamen. Vorsichtig fuhr seine Hand zur Schulter des Jungen und einen kurzen Moment hielt er inne, fragte sich, ob er durfte, was er hier vorhatte. Ob sie nicht eine Grenze überschritten, die sie unbewusst immer gehalten hatten. Doch er konnte ihn auch nicht einfach so hier stehen lassen und ohne nun weiter darüber nachzudenken, legte er seine Hand eher zaghaft auf der Schulter des Jungen ab und zog ihn leicht in seine Arme. Er hatte den Jungen schon einmal umarmt, doch dies fiel ihm gerade so viel schwerer als beim ersten Mal. Damals war es nicht unbedingt sein Wille gewesen, sondern das fremde Blut in ihm gab ihm den Weg vor. Als er die Hand auf seiner Schulter spürte und sein Gesicht und Oberkörper plötzlich gegen etwas warmes gedrückt wurde, verstand Shaolan erst, dass der Krieger ihn gerade in den Arm nahm. Es war ungewohnt und eigentlich hatte er erwartet, dass Kurogane ihn mit ein paar Worten zurechtweisen würde. Doch nichts von dem kam, er hatte ihn einfach nur schweigend angesehen und dann in den Arm genommen. Es war immer noch seltsam, doch irgendwie hatte es etwas vertrautes, heimisches. Die Umarmung war zaghaft und irgendwie ungelenk, aber der braunhaarige Junge spürte, dass sie ehrlich war. Sein Herz machte einmal einen Sprung und dann hatte er das Gefühl, dass es ihm schwer wie ein Stein in den Magen rutschte. Die warme Flüssigkeit trat immer noch kontinuierlich aus seinen Augen und wurde von dem schwarzen Wollstoff des Pullovers, den der Ninja trug aufgenommen. Irgendwie war es seltsam, so als wären sie noch nicht so weit gewesen so vertraut miteinander umzugehen. Bei Fye-san wäre das kein Problem gewesen, aber das war etwas anderes. Dass so ein körperlich distanzierter Mensch wie Kurogane in ihn in den Arm nahm.. verlegen schluckte er, doch machte sich nicht los. Irgendwie... tat es gut. Umarmungen taten sehr oft sehr gut. Ein wenig entspannte er sich, auch wenn er merkte, dass die Tränen immer noch nicht aufhörten, obwohl er sich für sie schämte. Er stand einfach nur da, wusste nicht wohin mit seinen Händen und ließ sich umarmen. Eigentlich sollte er die Umarmung doch erwidern, das machte man doch so? Wie hatte Sakura und sein Vater ihm das damals erklärt? Er hatte alles vor Aufregung vergessen, vergessen, weil... weil... Ein heftiges Schluchzen kam von irgendwo in der Nähe von Kuroganes Rippenbogen und der Junge ins einen Armen zuckte unter dem Geräusch zusammen. Doch nun konnte er entgültig nicht mehr an sich halten, auch das es dem Krieger unglaublich unangenehm sein musste. Er erinnerte sich an das Raumschiff, wo er Kurogane auf der Herrentoilette angetroffen hatte. Er hatte sich gerade übergeben und sah sehr mitgenommen aus, damals hatte er sich ein wenig geschämt ihn in so einer Situation anzutreffen, aber die Sorge um einen Freund hatte überwogen. Wieder schluchzte er auf. An der Stelle, gegen die er sein Gesicht gepresst hatte, war alles schon ganz feucht. Es war seltsam und ungewohnt, den Jungen so aufgelöst zu sehen und gleichzeitig tat es weh. Dieses Kind war nun der zweite Mensch, den er weinend im Arm hielt und der sich von ihm halten ließ. Irgendwie war dieses Gefühl auch schön, zu wissen, dass man nicht so kalt war, wie man sein ganzes Leben lang dachte. Dass man für jemanden da sein konnte, wenn man sich nur überwand. Unbewusst drückte Kurogane den immer stärker weinenden Jungen näher an sich heran und stricht vorsichtig immer wieder über seinen Rücken, versuchte ihm etwas Sicherheit zu geben. Manchmal brauchte man das, erinnerte er sich an so viele einsame Stunden in seiner Kindheit, in denen er sich einfach nur gewünscht hatte, irgendjemand würde kommen und ihn vor der Welt schützen, selbst wenn er allen zeigte, dass er keine Hilfe benötigte. Doch heute war er nicht mehr alleine. Heute hielt der Magier ihn, auch wenn er versuchte klar zu machen, dass er alleine zurecht kam. Ein wenig fand er sich in diesem Moment in dem Jungen wieder. „Aa..ist schon gut..", flüsterte dem Jungen zu. „Das ist in Ordnung." versuchte er ihm klar zu machen, dass er ruhig weinen durfte, ohne dass ihm jemand dafür einen Vorwurf machte, ohne dass er sich dafür zu schämen brauchte. Erst Recht nicht vor ihm, der ihm so oft sagte, dass er stark sein musste, wenn er seine Mission erfüllen wollte. Eine ganze Weile ließ der Junge sich einfach nur gehen. Auch wenn er sich sagte, dass er sich zusammenreißen musste. Doch jetzt wo ihm der Krieger diese Worte gesagt hatte, erlaubte er sich einfach für eine Weile egoistisch zu sein. Und es tat wirklich gut... einfach so im Arm gehalten zu werden, sich verstecken zu können und die Welt und all die Verantwortung und Aufgaben egal sein zu lassen. Es dauerte nur 10 Minuten bis er sich beruhigt hatte, aber ihm kam es viel länger vor. Zaghaft löste er sich ein wenig aus der Umarmung, blieb aber direkt vor dem Mann stehen. Er war auf der Reise ein wenig gewachsen und ging dem Krieger nun bis zur Brust. Er sah doch gerade lieber auf dessen Füße. "Hat... hat es dir Fye-san eigentlich erzählt?" Erleichtert stellte der Krieger fest, dass der Junge sich langsam wieder beruhigte und sich letztendlich von ihm löste. Fragend zog er seine Augenbrauen zusammen. „Was meinst du?" "Ich... ich bin nicht normal.. also... ein normaler Mensch." Jetzt war der Ninja verwirrt.. was meinte der Junge damit, dass er nicht „normal" wäre..? Wirklich fragend und skeptisch zog er die Augenbrauen noch mehr zusammen und sah auf den Kleineren runter. „Ich glaube...ich verstehe nicht, was du mir sagen willst.." Also wusste er es nicht. Vielleicht lag es an der Umarmung, vielleicht daran, dass Kurogane wirklich etwas an ihm gelegen war und er den anderen Mann sehr mochte. Er hatte den Wunsch es ihm zu sagen, also platze alles aus ihm heraus. Auch wenn er Angst vor der Reaktion hatte. "Ich bin kein Mensch.. kein richtiger...", schwer schluckte Shaolan, sein Herz schlug bis zum Hals. Sakura wusste es jetzt auch, wie sollte er das bloß ihr erklären? Er wusste doch auch nicht mehr.. "Fye-san... hat es mir erklärt... ich bin... durch Magie geschaffen worden... er hat eine Freundin, die auch ein magisches Wesen ist, daher hat er es erkannt... viel hat er mir nicht erklärt.. nur dass ich mir keine Gedanken machen soll, mein Herz sei das eines ganz normalen Menschen.. doch... doch.. " Nun kam der schwierige Teil. Vorsichtig sah er auf und dann Kurogane direkt in die Augen. Dieses Rumgedruckse war nicht seine Art, er wusste, dass Kurogane ein guter Mensch war, also brauchte er auch nichts zu befürchten. "Ich habe diesen Jungen gesehen... in dieser Hasenwelt.. er sah aus wie ich.. ich glaube... unsere Reise wird von jemanden beobachtet und gelenkt. Es gibt zu viele Ungereimtheiten und als... als ich diesen.. Mann gesehen habe... ich kenne ihn... ich weiß nicht woher, ich weiß nur dass ich ihn aus der Zeit kenne, bevor ich mein Gedächtnis verloren habe... und nun weiß es auch Sakura-- ich habe keine Ahnung wie ich es ihr erklären soll, wenn sie aufwacht." Nun war alles draußen, all das, was er schon so lange mit sich herumtrug. Aber er hatte wirklich Angst vor dem Moment in dem er Sakura alles erklären musste. Fürchtet sich vor der Verbindung, die er zu diesen seltsamen Kräften hatte, die sicher nichts gutes im Schilde führten.. warum ihm das so klar war, wusste er nicht, es war mehr ein Instinkt. Etwas angestrengt versuchte er dem WirrWarr den der Junge da gerade in seinen Augen von sich gab zu folgen und im ersten Moment, machte das alles einfach keinen Sinn für ihn. Er brauchte einen Moment, um einigermaßen zu verstehen, was dieser Junge ihm sagen wollte und nachdem er meinte es denn endlich auch verstanden zu haben, atmete er einmal tief aus..versuchte nicht zu zeigen, wie sehr ihn die Tatsache schockierte, dass der Bengel vor ihm diesen Mann kannte, der seine Heimat zerstörte. Kurz warf Kurogane einen flüchtigen Blick auf die Prinzessin, die immer noch friedlich tief und fest schlief. Ein Glück für sie, dass sie sich wenigstens in diesen Momenten erholen konnte. „Ich glaube nicht, dass es irgendeinem von uns etwas ausmacht, dass du kein „normaler Mensch" bist.. erst Recht nicht das Mädchen.. dieses verdammte Wollknäuel scheint sie trotz aller Seltsamkeiten ja auch zu mögen..", versuchte er den Jungen leicht grummelnd etwas zu beruhigen und packte ihn dann vorsichtig am Arm. „Komm mit.." wies er ihn an, sie sollten das vielleicht woanders klären, wenn die Prinzessin aufwachte und mitbekam, dass mittlerweile alle von ihnen das Gefühl hatten, an dieser Reise ist absolut etwas faul, würde sie sich nur noch mehr Sorgen machen. Obwohl der Ninja davon ausging, dass auch sie etwas spürte. Leicht lächelte Shaolan, als er bemerkte, dass Kurogane wirklich egal war, "was" er war. Eigentlich.. hatte er nicht viel anderes erwartet. Er schämte sich fast seinem Reisekamerad so etwas unterstellt zu haben. "Ja", sagte er nun wieder sicherer und wischte sich tapfer die letzten Tränen aus dem Gesicht. Dann folgte er Kurogane nach draußen und machte leise die Tür zu Sakuras Zimmer zu. Schweigend ging der Krieger voran und der Junge folgte ihm, da er nicht wusste, wo sie anders ungestört und ohne Angst, von Jemandem gehört zu werden reden konnten, außer draußen vor der Tür, ging er wirklich schweren Herzens wieder in die Kälte zurück. Als sie draußen waren, richtete der Ninja für einen Moment seinen Blick in den Himmel. Die Sternen strahlten dort wieder so hell und unschuldig, als wäre nie etwas passiert. Leise seufzte er. Was fand der Magier nur an diesen kleinen Punkten? „Das Gefühl, dass wir beobachtet werden, haben der Magier und ich schon eine ganze Zeit lang.." gab er ehrlich zu. „Mittlerweile vermuten wir, dass dieser Mann.." kurz stockte er, bevor er weitersprach. „..den du meinst, derjenige ist, der unsere Reise lenkt." Kurz überlegte er, er wollte dem Jungen keine bösen Machenschaften unterstellen oder sonst etwas, doch, dass er diesen Mann anscheinend kannte, könnte auch nichts gutes Bedeuten. „Woher kennst du diesen Kerl?" stellte er diese Frage nun doch kälter, als beabsichtigt. "Ich weiß es nicht. Ich habe keine Erinnerungen an die Zeit vor meinem ungefähr siebten Lebensjahr. Aber ich bin mir sicher ihn schon einmal gesehen zu haben..." Natürlich viel ihm der kalte Ton auf, aber es beruhigte ihn eher, dass Kurogane wieder sein gewohntes Verhalten an den Tag legte. „Aa." antwortete Kurogane dem Jungen und war wirklich erleichtert über diese Antwort. Aber war für eine Verbindung hatte dieser verdammte Kerl eigentlich zu ihnen allen? Und was zum Teufel hatte er nur vor? Ständig brachte er sie in irgendwelche Gefahren, aber er tötete sie nicht. Vielleicht waren sie ihm aber auch nur einen Schritt voraus und trotz allem einfach zu stark für ihn, deshalb musste er sie schwächen. Das bereitete dem Krieger nun schon so lange Kopfzerbrechen, dennoch fand er einfach keine Antworten darauf. Auf einmal kam in dem Ninja eine ganz beunruhigende Vermutung auf, wenn dieser Mann das Einzige war, an das sich der Bengel erinnerte, bevor er seine Erinnerungen verlor und er, wie gesagt kein richtiger Mensch war... war es Wahrscheinlich, dass dieser Kerl der Erschaffer des Jungen war. Denn irgendwelche höheren Fähigkeiten besaß dieser Kerl definitiv. Plötzlich lief es Kurogane eiskalt den Rücken runter bei dieser Vorstellung.. selbst wenn es so war, was sie nicht sicher behaupten konnten, dieser Junge war kein schlechtes Kind auch wenn er jetzt davon ausgehen musste, dass sie irgendwann zu Feinden werden könnten. Der Junge hatte seine richtige Funktion mit Sicherheit noch nicht erfüllt... Aber das würde der Ninja schon irgendwie zu verhindern wissen, sollte dieser Kerl dieses Kind für seine Machenschaften missbrauchen, würde er das bereuen. Wieder bemerkte er diesen Hass und diese Wut auf diesen Kerl, selbst wenn er gesehen hatte, was es anrichten konnte, blind drauf los zu morden. „Ich kenne diesen Kerl.." gab der Ninja zu, selbst wenn er seine Vermutungen erst mal im Hintergrund behalten wollte, war er dem Jungen ein paar Erklärungen schuldig. Auch Shaolan gingen in diesem Moment ähnliche Gedanken durch den Kopf. Auch wenn er nicht wusste, weswegen Kurogane diesen Mann so zugerichtet hatte - denn es war definitiv der Ninja gewesen - er hatte kombiniert und vermutet, dass es zwischen diesem Mann und der Manipulation ihrer Reise eine Verbindung gab. Er war das einzige Bindeglied, auch wenn er die Zusammenhänge nicht ganz verstand. Doch nachdem Sakura das über ihn erfahren und der Anblick des Leichnams ihm fast sein Mageninhalt wieder raufbefördert hatte, wollte er sich einfach nur jemanden anvertrauen und hatte nicht drüber nachgedacht. Deswegen sah er nun um so überraschter zu Kurogane auf. "Du kennst ihn? Wer ist er? Er muss auf jeden Fall die Fähigkeit haben Dimensionen zu wechseln, sonst könnten wir ihn nicht beide kennen." Die Kälte hier draußen war fast unerträglich und Shaolan hatte wieder zu zittern begonnen, dennoch nahm er das kaum wahr. Endlich schienen sie mal eine heiße Spur zu haben. „Ich weiß nicht genau, wer er ist. Noch weiß ich, was er vorhat... aber ich vermute, er ist ebenfalls hinter den Federn her.." auch dem Ninja kam es jetzt hier draußen viel Kälter vor und leicht verschränkte er seine Arme, um diese Kälte etwas von sich fern zu halten. „Aber ich denke nicht, dass er in der Lage ist, selbstständig die Dimensionen zu wechseln...vor vielen Jahren, hat er es dennoch geschafft, meine Mutter zu töten und mein Dorf zu zerstören.. lange Zeit habe ich nach diesem Mann gesucht, von dem ich nur das Symbol seines Schwertes kannte.. in dieser Hasenwelt, von der du ebenfalls auch gesprochen hast, bin ich auf diesen Kerl getroffen und habe ihn erkannt... aber er war zu stark, deshalb konnte er mich verletzen. Aber er hatte eine Feder.." ein wenig bekam er jetzt ein schlechtes Gewissen, den Kindern, vor allem dem Jungen das so lange verschwiegen zu haben. „... aber diese „Dimension" oder wie auch immer man das in der Hasenwelt nennen mochte.. ich denke eher, dass das sein „Reich" gewesen ist.. könnte er die Dimensionen wechseln, würde er sich viel klarer zeigen, als er es jetzt tut..und ich bin mir sicher, auch handfester eingreifen. Seine Möglichkeiten sind begrenzt, das ist unser Vorteil.. und gleichzeitig, führt er uns damit in die Irre..", er merkte, wie sein Körper sich wieder unangenehm verspannte, als er sich wieder an diesen Ort zurückerinnerte und dass er sich auch in dieser Welt so sehr in die Irre hatte führen lassen. Die Kontrolle verlor, der Magier und die Kinder dieses Bild ansehen mussten und dieser Bastard sich darüber wahrscheinlich auch noch amüsierte. ... Dieser Kerl hatte Kuroganes Mutter getötet. Auf einmal tat es ihm Leid, das Thema angeschnitten zu haben und damit in alten Wunden zu wühlen. Aber so erfuhren sie zumindest einmal Zusammenhänge. "Das tut mir Leid..", sagte er leise, aber aufrecht. Gleichzeitig wusste er auch, was nicht ausgesprochen wurde. Dieser Mann war ein Verbrecher, er hatte sich an dem selben Ort befunden, wie ein Junge, der ihm bis aufs Haar glich. Er hatte Kurogane angegriffen, beobachtete sie und manipulierte ihre Reise. Er war das einzige, woran sich Shaolan von früher erinnern konnte. Es war sehr wahrscheinlich, dass er ihn geschaffen hatte. Hart biss er sich auf die Lippe, welche Rolle spielte er? Vielleicht war er von ihm geflohen und hatte deswegen sein Gedächtnis verloren? Sein Adoptivvater hatte ihm erzählt, dass er viele Wunden hatte, als er ihn aufgenommen hatte. Frustriert schüttelte er den Kopf. Es nützte nichts, sie konnten es nicht mit Sicherheit wissen. Ein Blick aus seinen Augenwinkeln verriet ihm, dass der Junge sich anscheinend schon wieder in unschöne Gedanken verstrickte. Aber seltsamerweise, selbst wenn das alles noch so schlimm schien, selbst wenn sie nicht alle Zusammenhänge kannten, schöpfte der Ninja gerade Hoffnung. Noch waren sie im Vorteil, dieser Bastard konnte noch nicht eigenhändig eingreifen, landete man nicht gerade zufällig in seiner Dimension oder ließ sich von irgendwelchen Abbildern irritieren. Sie mussten nur zusammenhalten, das wurde Kurogane gerade mehr als klar. „Hey", versuchte er den Jungen wieder aus seinen negativen Gedanken zu reißen und gab ihm einen kleinen Klaps an den Hinterkopf. „Wir werden das schon irgendwie hinkriegen verdammt. Die Federn finden und die Prinzessin beschützen.. und ist doch egal, ob du ein Mensch bist oder nicht, ein verdammter Bengel bleibst du so oder so...also hör auf dir den Kopf zu zerbrechen.." Hoffnungsvoll lächelte Shaolan zu ihm auf und lächelte. "Ja.. irgendwie bekommen wir das hin." Mittlerweile zitterten sie beide. Sie hatten nicht einmal Jacken mitgenommen, drinnen würde er noch einmal duschen müssen. "Danke." Der Ninja grummelte darauf nur vor sich hin, bevor er die Tür öffnete um endlich wieder ins Warme zu gehen. Der Magier war mittlerweile ja hoffentlich fertig mit seiner Dusche. "Kurogane - san?" Von drinnen wehte ihnen warme Heizungsluft entgegen. "Er ist zwar jetzt tot.. aber sollte dennoch irgendetwas passieren... zögere bitte nicht.." Mit diesen Worten und einem leisen, dankbaren Lächeln schlüpfte Shaolan an Kurogane vorbei ins Warme. Einen Moment brauchte der Krieger, um zu verstehen, was der Andere ihm sagen wollte und augenblicklich bildete sich wieder dieser Kloß in seinem Hals und gleichzeitig Wut in seiner Brust. Bevor der Junge endgültig wieder in das Gebäude treten konnte, wurde er hart von dem Ninja am Arm gepackt und zurückgezogen. „Ich glaube, du hast da etwas falsch verstanden.." seine Stimme musste erneut kalt klingen. „..er ist nicht tot... ich habe ein Trugbild umgebracht" klärte er den Jungen auf und der Griff um den Arm des Kleineren wurde fester, fast schmerzhaft, als Kurogane wirklich bewusst wurde, was er da von ihm verlangte. Seine Augen funkelten den Jungen wütend an, doch gleichzeitig zeigten sie auch leicht Verzweiflung, die aber wahrscheinlich nur der Magier bemerkt hätte. „Es wird keinen Grund geben „nicht zu zögern"... hör auf solchen verdammten Schwachsinn auch nur zu denken!" Shoalan gab ein schmerzerfülltes Zischen von sich, als Kurogane so fest zupackte, dass sein Gelenk knackte. Dennoch sah er ihn ernst an. Kurogane-san. Das ist kein Unsinn. Es gibt doch jede Person in der selben Dimension und sie sind sich alle ähnlich. Auf diesem Raumschiff hatte ich auch einen Bruder und in der Hasenwelt sah ich einen Jungen, der mir aufs Haar glich. Du hast selbst gesehen, was "Shaolan" dort angerichtet hat. Es ist gut möglich, dass mein "ich" aus einer anderen Dimension Fye-san so sehr verletzt hat. All das wollte er sagen, aber er wusste, dass er es nicht konnte. Er wollte nicht in alten Wunden stochern, und er wollte nicht dass Kurogane sich Sorgen um die Person, die er liebe, machte. Aber diese Gedanken waren kein Unsinn, sie waren wirklich kein Unsinn, obwohl er seinen Freunden nie etwas tun wollte. "Ich ...ich weiß momentan nur nicht, was alles Verrücktes geschehen kann..." "Shaolan, du vergisst eines", unterbrach ihn eine dritte, sanfte Stimme, in der das Lächeln schon mitklang und der Magier trat zu ihnen, griff an ihnen vorbei und machte die Tür zu, um die Kälte auszuschließen. "Wir sind auch noch da. Wir passen einfach alle aufeinander auf, wie bisher auch, dann schaffen wir auch alles." "Ja! Wir schaffen alles!", gab nun auch Mokona quietschig den Senf dazu und hüpfte auf Shaolans Schulter. "Mokona mag alle, Shaolan, Sakura, Kuro-papa und Fye-mommy! Wenn sich alle gern haben und ihr Bestes geben wird sicher alles gut gehen und jeder kann wieder ganz unbekümmert lächeln! Shaolan braucht keine Angst zu haben!" Und eine weitere Person näherte sich ihnen, mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht und erst, als sich ihre warme Hand auf seine legte, löste sich Kuroganes Griff von dem Arm des Jungen. Kurz lächelte Sakura zu dem Krieger hoch, bevor sie sich an Shaolan-kun wand. „Ich wusste es schon lange...ich habe es von Anfang an gespürt..dass du nicht menschlich bist..", gab sie ehrlich zu. Sie wusste worum sich der Junge momentan Gedanken machte, auch hatte sie das halbe Gespräch, das er mit Kurogane in ihrem Zimmer führte im Halbschlaf mitbekommen. Dass er geweint hatte.. Erst dachte sie, sie hätte nur geträumt, doch die noch immer geröteten Augen und die Spuren von getrockneten Tränen auf seinem Gesicht zeigten ihr, dass es wirklich passiert war. Vorsichtig fuhr sie mit ihrer Hand über seine Wange, doch lächelte sie ehrlich, wenn auch ein wenig besorgt. Selbst wenn sie schlimme Bilder gesehen hatte und ihre Feder verlor, ihre Freunde immer in Gefahr brachte, hatte sie sich vorgenommen, trotzdem weiterzulächeln. Nicht aufzugeben und ihnen eine Stütze zu sein. „Wir werden zusammenhalten.. ok?" Shaolans Gesichtszüge, die sich zu einem ernsten, kummervollen Ausdruck verzogen hatten, wurden augenblicklich sanft, ja, überrascht, als er Sakuras weiche Hand auf seiner Wange spürte und ihre Worte verstand. Er hätte Fye und Kurogane nicht wirklich geglaubt, weil er ihnen endlich keine Last mehr sein wollte, aber ihr glaubte er. Sie hatte sich überhaupt nicht verändert. Trotz dass ihre Vergangenheit irgendwo unauffindbar in den Welten zerstreut war, hatte sie sich überhaupt nicht verändert, ihr Herz hatte sich nicht verändert. Immer noch war sie das sanfte, liebevolle Mädchen, das voller Reinheit und Liebe und Leben strotzte. Immer noch erkannte sie trotz seiner verschlossenen Natur, was in ihm vorging, nahm ihn sanft an die Hand und leitete ihn an. Zusammenhalten.. ein wenig unsicher, verwirrt - einfach weil so viel geschehen war, zu viel um es überhaupt noch zu verstehen und mit klarem Verstand zu betrachten - sah er zu den beiden Erwachsenen hoch, wie um ihre Bestätigung zu erbitten. Doch der blonde Magier lächelte nur sanft und fast ein wenig vorwurfsvoll, dass er überhaupt daran zweifelte. "Entspann dich doch einfach mal, Shaolan.", schlug er vor und stupste den Krieger an, dass er auch mal etwas dazu sagte. Der Ninja grummelte nur vor sich hin, als der Magier ihm in die Seite stieß und ihn anscheinend damit anhalten wollte, dass er dem Jungen jetzt auch noch was aufmunterndes sagte. Aber er hatte sich schon genug um den Jungen gekümmert und keine Lust, wieder als Zielscheibe für den Magier und das Manjuu zu fungieren, sollte er jetzt irgendwas „untypisches" oder sonst was zu dem Bengel sagen. Er war sich sicher, dem Jungen ebenfalls schon missverständlich klar gemacht zu haben, dass er einfach mal entspannen und sich darüber jetzt nicht solche Sorgen machen sollte, was später noch passieren konnte. Obwohl er selbst wusste, wie schwer das war. Sein Hirn arbeitete ja ebenfalls ununterbrochen und seine Sinne waren immer auf der Hut. Immer noch aufmunternd, lächelte die Prinzessin weiterhin zu Shaolan hoch, der jetzt schon etwas beruhigter wirkte als vor wenigen Sekunden. „Genau. Außerdem sollte man auch nicht immer von dem schlimmsten ausgehen.. denn das vergisst man doch sowieso nicht, egal, wie sehr man es versucht.. genießen wir die ruhigen Momente, die wir haben doch einfach." "Ja... danke euch allen." Langsam verflüchtigte sich das leichte Gefühl der Verzweiflung und das Gegenteil, ein ganz leises, warmes Gefühl der Geborgenheit stellte sich ein. Einfach nicht an morgen denken und sich den Herausforderung stellen, die sie auf ihrem Weg begegneten. Shaolan würde einfach immer sein Bestes geben, sie alle gaben ihr Bestes. Es minderte ihre Kraft, wenn sie sich von dunklen Gefühlen auffressen ließen. Sie hatten zwar alle unterschiedliche Ziele, aber es war nun anders, als am Anfang ihrer Reise. Shaolan mochte Sakura, Kurogane-san, Fye-san und Mokona; sie waren auf dieser Reise wirklich so etwas wie seine Familie geworden. Und sie sagten und zeigten ihm immer wieder, dass sie es auch so empfanden und glücklich darüber waren. Warum sollte er ihnen nicht ein wenig mehr Vertrauen entgegenbringen, indem er sich auch ein wenig auf sie verließ? Vertrauen bedeutete doch nicht immer alles unter Kontrolle zu haben, sondern sich auch mal auf jemanden zu verlassen... das hatte er auf dieser Reise gelernt. "Ja. lasst uns zusammen halten", bestätigte er Sakuras Worte. "Schließlich", zärtlich nahm er Sakuras Hand von seiner Wange, drückte sie bestätigend und sah einmal entschlossen in die Runde. "Sind wir bis hierher gekommen und haben nie aufgegeben. Ich danke euch dafür.. und ich möchte euch auch eine Stütze sein, deswegen werde ich versuchen mir nicht mehr so viele Sorgen zu machen." Schwer seufze der Magier. Egal in welcher Situation, Shaolan würde immer so übertrieben ernst bleiben. Doch dann bildete sich doch ein Schmunzeln auf seinem Gesicht und plötzlich musste er loslachen. "Ach Shaolan!" Für einen kurzen Moment ließ sich Sakura von Fye-san anstecken und lachte ebenfalls. Das war eben Shaolan...und deshalb mochte sie ihn auch so gerne. Die braunen Augen, die sich immer todernst auf irgendwelche Sachen konzentrieren konnten und trotzdem ganz sanft waren. Plötzlich fingen Sakuras Augen an zu leuchten, als ihr eine Idee kam und sie Shaolan an den Händen nahm. „Vielleicht solltest du gleich damit anfangen! Ich weiß, du bist bestimmt müde.. aber du bist sicher noch nicht groß dazu gekommen, dich hier umzusehen, wenn’s keinen Anhalt für eine Feder gab.. deshalb hast du sicher auch die große Bibliothek verpasst, die es hier gibt! Und jetzt ist sie bestimmt leer... das heißt, dass du dich ganz in Ruhe dort umsehen kannst..komm", forderte sie den Jungen auf und bevor er etwas dazu sagen konnte, wollte sie ihn auch schon mit sich ziehen, doch einen kurzen Moment hielt sie inne und wollte den beiden Erwachsenen noch eine „gute Nacht" wünschen.. doch irgendwie brachte sie dieser Gedanke gerade in Verlegenheit, weshalb sie den Jungen letztendlich doch ohne ein weiteres Wort mitschleifte. "Mokona will auch mit!", rief das Manjuu und schon war es wie ein weißer Flummi den Kindern hinterher geschossen. Fye schüttelte einfach nur den Kopf, er mochte es zu sehen, wie die Kinder aus ihren trübsinnigen Gedanken auftauchten und Shaolan auch einmal etwas lockerer schien. Ein wenig Normalität fand sich eben in jeder kuriosen Situation wieder. Immer noch einen zufriedenen, lächelnden Ausdruck tragend, lehnte er sich etwas an Kurogane und sah zu ihm hoch. "Ne~ Kuro-chan. Sind sie nicht süß zusammen?" „Aa.", gab der Ninja nur knapp und in einer grummelnden Tonlage von sich. Sein Blick fiel auf die wieder verletzten Hände des Magiers, die sich aber durch die viel zu langen Ärmel seines Pullovers gut verstecken ließen. Aber als sie versucht hatten, die Kinder zu finden, bevor die Lawine sie erfasste, hatte der Krieger gesehen, dass der Magier dort geblutet hatte. Doch nicht nur dort schien er verletzt zu sein, was ihm viel mehr Sorgen bereitete. Schwer seufzte er. „Lass uns nach oben gehen." Noch ein Seufzen verließ die Lippen des Magiers und bemerkte dann, dass sie die letzten Sekunden beide kaum etwas anderes getan hatten. Geschwind löste er sich und lief vor. Auch wenn es hier drinnen wärmer als draußen war - was ja wahrlich kein Kunststück war, mittlerweile hatte es sogar angefangen zu stürmen .- mit nassen Haaren sollte er hier nicht herumstehen, wollte er nicht krank werden und der Gruppe Sorge bereiten. "Okay~" Jetzt wo die Kinder wieder in Ordnung schienen - Shaolan von seinen Grübeleien absehen wollte und Sakura den Anblick des Toten scheinbar gut aufgenommen hatte - fühlte er tatsächlich ein leichtes Hochgefühl in sich. Die Tür zu seinem Zimmer öffnete er ganz leise, denn unter zwei Decken und eingehüllt in seinem übergroßen Bademantel lag der kleine Ashura tief schlafend in seinem Bett. Dass sie auch noch dieses Kind da mit hineingezogen hatten, ließ seine Laune augenblicklich sinken und sein schlechtes Gewissen an ihm nagen. Lautlos schlich er zum Bett und setzte sich an die Kante, strich dem schlafenden 9jähirgen über das blasse Gesicht. Gleich nachdem sie im Bad angekommen waren, hatte er ihm eine heiße Badewanne eingelassen, auch wenn er ein leicht schlechtes Gewissen wegen Kurogane deswegen hatte. Aber kaum etwas entspannte und beruhigte ein Kind so sehr wie ein heißes Bad mit viel Schaum und einem weichen Waschlappen, der einen von oben bis unten abschrubbte, Körperkontakt eben. Er hatte es auch immer geliebt mit Ashura zu baden, auch wenn sie nur knapp ein Jahr bei ihm geblieben waren, bevor er auf die Zauberakademie ging und Keira eine Ausbildung zur Priesterin anfing. Nachdem sie im Zimmer angekommen waren, ließ die fremde Aura den Ninja für einen Moment stocken. Er hatte schon wieder ganz vergessen, dass der Magier dieses Kind mit in ihr Zimmer und danach gleich mit ins Bad geschleppt hatte. Auch wenn er diesen Kerl in der anderen Welt hasste, konnte er das bei diesem Kind gerade nicht.. immerhin, war es nur ein Kind und musste dieses grausame Geschehen mit ansehen. Kurz beobachtete er mit einem wirklich schlechten Gewissen den Magier dabei, wie er dem Kind sanft über das Gesicht strich. Dabei wäre er jetzt gerade wirklich lieber alleine mit dem Magier gewesen.. doch zum Glück schlief das Kind tief und fest und ohne weiter über diesen Bengel nachzudenken, ging er ebenfalls auf das Bett zu und setzte sich neben den Magier. Einen Augenblick lang herrschte Stille, bevor der Ninja seine Hände unter den Pullover des Anderen schob und damit diesen somit nach oben. Erschrocken fuhr dieser zusammen und sah Kurogane verwirrt an. Normalerweise bemerkte er es, bevor ihn jemand anfasste, das hatte er in seiner kriegerischen Ausbildung gelernt, aber Kurogane fiel schon lange aus diesen Sicherheitsvorkehrungen heraus. Doch er hielt still, als Kurogane seinen flauschigen, schwarzen Pullover hochschob und seiner nackten Haut der ofentrockenen, lauwarmen Luft aussetzte. „Ich wusste es.. du hast Magie benutzt..", bestätigte sich Kuroganes Befürchtung jetzt endgültig, als er die wieder frischen Wunden sah, die sein nicht mehr vorhandenes Tattoo nachzeichneten. Zwar war es dunkel im Zimmer, doch der Mond ließ genug Licht rein, um es sehen zu können. „Für das Schwert, nicht wahr?", fragte er den Blonden leise und war sich nicht sicher, ob er sich darüber freuen sollte oder nicht, dass der Magier seine Magie für ihn benutzt hatte. Hätte er es nicht getan, wer wusste, wie dieser Kampf ausgegangen wäre? Der Ninja hatte keine Waffe dabei gehabt. Doch wenn er sich so die Verletzungen ansah und ihm bewusst wurde, wie grausam sich die Magie des Anderen einen Weg nach draußen bahnen musste, wusste er, dass er sich darüber nicht freute. Noch dazu, überkam ihn gerade ein ganz mulmiges Gefühl. Der Magier hatte nie genau erzählt, warum er seine Magie nicht mehr anwenden wollte.. das wurde ihm jetzt gerade wieder bewusst. Der Ninja hatte alle mit reingezogen, fiel ihm auf. Die Kinder, die diese Leiche gesehen hatten, den Magier, der anscheinend sogar Magie benutzt hatte, damit ihm nichts passierte und diesen kleinen Bengel, der in seinem Bett lag. Obwohl er mit dem Rücken zu ihm saß, konnte Fye sich gernau vorstellen, was für einen Blick Kurogane gerade drauf hatte. Das ließ sich etwas in seiner Brust zusammenziehen und er ließ den Kopf ein wenig nach vorne fallen, so dass seine Haare ihm ins Gesicht fielen. "Ja.", antwortete er einfach nur. Er fühlte sich so angestarrt, aber das war es nicht, was unangenehm war, Kurogane machte sich schließlich nur Sorgen: Aber das war es gerade, er machte sich nicht nur Sorgen, er war auch noch so verdammt schuldbewusst. Dennoch wiederstand er dem leichten Drang Kurogane den Stoff aus der Hand zu ziehen und sich wieder zu bekleiden. Sie hatten ein anderes Level von Vertrauen erreicht, deswegen ließ er es geschehen, dass Kurogane ihn weiter so entblößt ansah. Und während er es zuließ, merkte er, dass es gar nicht all zu schlimm war. "Unter dem Waschbecken im Badezimmer ist ein Kasten mit rotem Kreuz, in dem befindet sich Salbe und Verbandszeug. Wärst du bitte so lieb..?", sanft lächelnd sah er über seine Schulter dem Ninja genau ins Gesicht. Ohne darauf zu antworten, ließ der Ninja von dem Pullover des Blonden ab und zog ihn wieder nach unten. Plötzlich hatte er schreckliche Gewissensbisse. So hatte er das alles nicht gewollt. Er wollte Rache nehmen, aber nicht gleichzeitig damit all den Leuten wehtun, die ihm etwas bedeuteten. Vorsichtig fuhr er mit seiner Hand über das neue Schwert in seiner Schwertscheide, er würde gut darauf aufpassen, wie auf den Mann, der es geschaffen hatte, schwor er sich, bevor er aufstand und sich auf den Weg ins Bad machte. Doch bevor er es endgültig betrat, hielt er inne. „Es ist nicht nur, weil du deine Magie hasst, oder?" Lange und ein wenig undeutbar sah Fye Kurogane an. "Ja, es ist nicht der einzige Grund." Einige Sekunden lang schwieg der Ninja und irgendwas zog sich in seinem Herzen zusammen, bevor er sich wieder zu dem Mann auf dem Bett herumdrehte und jetzt regelrecht alles aus ihm herausplatze. „Was ist es, wovor du Angst hast? Wovor verdammt, läufst du weg? Was ist passiert, bevor du ihn versiegelt hast und was verdammt passiert, wenn er wach wird? Wenn er dich findet? Fye, erzähl es mir doch endlich!" wurde er lauter, als beabsichtigt, als er all diese Fragen stellte. ( 1 ) Kurogane wusste, dass dieses Thema ein absolut sensibles war. Dass der Magier nicht gerne darüber sprach, es versuchte zu ignorieren und wahrscheinlich zu verdrängen. Einfach nicht darüber nachzudenken. Der Ninja wusste genau, dass er sich langsamer hätte herantasten müssen, dass er dem Anderen Zeit geben musste, bis er von selbst reden wollte. Am Anfang war es vielleicht Neugierde gewesen, warum er versuchte, ständig in der Vergangenheit des Blonden zu wühlen. Es war Unverständnis gewesen, jemandem dabei zuzusehen, wie er einfach vor etwas weglief. Ein Verhalten, dass der Ninja einfach nicht akzeptieren konnte. Doch irgendwann hatte er aufgehört, es einfach aufgegeben, den Magier weiter auszuquetschen, ihn regelrecht zu zwingen, ihm etwas von sich Preis zu geben, indem er ihn unter Druck setzte oder sich so dermaßen in Unverständnis und Ablehnung zeigte, dass er, wenn er nicht an ihm rankam, ihm wenigstens zeigen konnte, wie dumm sich der Magier doch benahm. Aber gerade war das etwas vollkommen anderes. Das war Sorge, was sein Herz gerade so seltsam zusammenzog. Er wusste nicht, was dahinter steckte, genauso wenig wusste er, was passieren würde. Kurogane konnte nichts fassen, weil er im Grunde überhaupt nichts wusste. Er konnte das Ausmaß, das diese Geschichte vielleicht noch annehmen würde, gar nicht begreifen. Was war diesem blonden Mann in seiner Heimatwelt passiert? Was würde dieser Ashura mit ihm anstellen? Anstatt sofort auf diesen Ausbruch zu reagieren, senkte Fye erst einmal in einer fast resignierten Geste den Kopf. Das Kind neben dem er saß, bewegte sich unruhig im Schlaf und ihm wurde bewusst, wie ähnlich es schon in diesem Alter seiner späteren Erwachsenenform schien. Fast begann er es zu hassen, doch schnell hatte er seine Gefühle jedenfalls oberflächlich wieder im Griff. Sanft griff er die Hand des Kindes und streichelte mit dem Daumen über die kleine, warme Handfläche. Dabei wirkte es so rein, aber selbst Ashura musste als Kind so gewirkt haben. Er hatte ihn noch kennen gelernt, als er mit dieser Reinheit erfüllt war, hatte sie lieben gelernt, hatte seine Stärke lieben gelernt, die Sanftheit, die Entschlossenheit, die Wärme, den Schutz, die Stimme.. einfach alles, komplett, ohne Kompromisse. Er wusste nicht, wie er Kurogane das klar machen konnte, ob er es überhaupt sollte. Die Beziehung zu ihm war so viel anders.... so viel klarer, gesunder, jedenfalls im vergleich zu Ashura, und gegenseitiger. Sie standen auf einer Stufe, waren sowohl Diener als auch Herrscher, Freund wie Lehrer, Kind wie Liebhaber. Langsam hob er wieder den Kopf und sah Kurogane an. Doch es war kein vorwurfsvoller, oder abweisender, noch verbergender Blick. Das einzige was der Krieger darin lesen konnte, war eine leise Verzweiflung, ein wenig Angst und Zuneigung. Einen Moment wirkte das blasse Gesicht im Halbdunkeln so fern, als würde sich die Vergangenheit darauf projezieren. Fye wusste nicht, wo er anfangen sollte. Wusste nicht ein Wort, um sich zu erklären. Anders als in vergangenen Zeiten fühlte er sich von Kurogane nicht bedrängt, er wollte es ihm sagen, auch wenn er sich nicht daran erinnern wollte. Der Ton des Kriegers war aggressiv, hart und laut gewesen, dennoch spürte er mehr denn je diese Verbindung aus Vertrauen zwischen ihnen, die ihn trotz seiner aufkochenden Bitterkeit und kindlichen Unsicherheit etwas Halt gab. "Ich weiß nicht wo ich anfangen soll... was wahr ist... ich habe sehr oft mein Gedächtnis verloren zu dieser Zeit oder war in einem Zustand, in dem ich nicht bei Verstand war... " Einen Moment lang tat es Kurogane Leid, gleich so direkt diese Fragen gestellt zu haben.. aber diese Sorge fraß ihn regelrecht von innen auf, diese Angst, die er die ganze Zeit unterdrückt hatte, hatte er beiseite geschoben, weil er dachte, egal was passieren würde, er würde es diesem König schon zeigen. Weil er einfach versucht hatte, dem Anderen zu zeigen, dass er leben sollte, fern ab von diesem König, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was passierte, wenn er ihn fand. Vielleicht auch, weil je näher er selbst dem Magier kam, den König desto mehr aus seinem Hirn und Herz verbannen wollte. Weshalb er selbst das Thema irgendwann mied. Vielleicht aber auch, weil er dem Anderen wirklich vertraute. Der Krieger wusste es gerade nicht. Nicht, dass ihr Zusammensein sowieso ständig schon unter einem schlechten Stern stand und immer zu zerbrechen drohte, jetzt gerade wurde ihm bewusst, dass es vielleicht noch etwas gab, was sie nicht überwinden konnten. Was ihnen komplett alles nahm. Dass trotz allen, ihre kleine Hoffnung auf Zukunft ebenfalls nur ein Trugbild war und der Magier das sehr wohl wusste. „Ich brauch nur etwas, woran ich mich halten kann..", antwortete der Krieger leise. Plötzlich musste Fye, ganz ohne sein Zutun lächeln. Irgendwie wurde ihm gerade ganz warm, obwohl er spürte, wie verzweifelt, wie zerbrechlich ihre Situation auf einmal wieder geworden war. "Halt dich an mich. Ich bin auch stärker geworden... egal was passiert, ich lasse mich nicht mehr von meiner gewünschten Zukunft abbringen. Soll er kommen und versuchen mir alles weg zu nehmen, ich werde geben was ich kann,.. nein, wir werden geben, was wir können." Er stand auf und ging zu dem Krieger, legte zärtlich eine Hand auf die immer noch was kühle und gerötete Wange. "Ich liebe dich", diese so selten gesagten Worte sprudelten einfach aus ihm heraus, als wäre es das natürlichste der Welt, und dennoch waren sie ernsthaft. "Und ich werde dir alles erklären, so weit ich es weiß. Aber erst wenn du dich unter der Dusche aufgewärmt hast", sagte er bestimmt. Ein wenig irritiert war Kurogane über diese Worte schon. Das war das erste Mal, dass der Magier so etwas in Bezug auf diesen Ashura von sich gab. Doch er glaubte ihm diese Worte seltsamerweise und sie gaben ihm etwas Sicherheit zurück, vielleicht gerade deswegen, weil sie der Beweis waren, dass der Andere tatsächlich stärker geworden war. Sie waren alle so viel schwächer geworden auf dieser Reise, weil sie auf einmal alle so viel zu verlieren oder so viel verloren hatten. Die Prinzessin, der Junge, wie er vorhin bemerkte, der Magier und er selber.. vielleicht auch dieses verdammte Manjuu.. Doch gleichzeitig waren sie auch alle gereift und stärker geworden. Auf eine andere Art und Weise stark. Eine Art, die gleichzeitig Schwäche brauchte um stark zu sein. Leicht wurde der Krieger rot, als der Magier ihm diese Worte wieder sagte und schloss die Augen für einen Moment, um sie sacken zu lassen und sich besser auf die warme Hand an seiner Wange konzentrieren zu können. Selbst wenn er keinen Schritt weiter gekommen war und immer noch nichts genaueres wusste, reichte ihm das hier gerade schon. Sie würden das hier schon irgendwie schaffen.. überleben und am Ende endlich Ruhe finden. „Gut, dann werde ich warten.", antwortete der Krieger ruhig. Und er war tatsächlich ruhiger geworden, auch wenn diese Angst irgendwo immer noch in seinem Kopf hämmerte und er sich Gedanken über die Vergangenheit des Magiers machte. Er musste einfach vertrauen und an die Stärke des Magiers glauben. Wie auf Kommando, fing Kuroganes Körper leicht an zu zittern und erst jetzt bemerkte er wieder, wie kalt ihm tatsächlich immer noch war. Mit einem Seufzen öffnete der Krieger die Augen wieder und sah den Mann vor sich an. „Wenn du diesen verdammten Bengel nicht mit hierher geschleppt hättest, würd ich mich lieber an dir aufwärmen...", murmelte Kurogane leise grummelnd vor sich hin. Obwohl er es dem Magier auch nicht wirklich verübeln konnte, dass er das Kind mitgenommen hatte und es jetzt bei ihnen war.. immerhin hatte es nicht gerade schöne Dinge zu Gesicht bekommen. "Aww! Wie süß Kuro-pon!", rief Fye aus und lachte leise auf, um das Kind nicht zu wecken. Es erleichterte ihn wirklich, dass Kurogane ihm glaubte und tatsächlich beruhigt schien. "das Bett is groß genug, da passen wir schon alle rein!" Obwohl er genau wusste, wie das gemeint war. Es kostete ihm einige Willensstärke seine Hand von dem anderen Gesicht zu nehmen und noch einen ganzen Moment sah er den Mann vor sich warm an, bis er das leichte Zittern wahr nahm. Wenn er nicht gleich etwas unternahm, würde Kurogane morgen mit einer Erkältung im Bett liegen! "Was dagegen, wenn ich dich in der Badewanne ein wenig verwöhn'?", fragte er neckisch und schob den Krieger schon in das Badezimmer und ließ neues, heißes Wasser in die weiße Keramikwanne. "Hier gibt es tolles Vanilleduschgel~" Argh..das machte dieser Idiot immer! Ärgerte sich der Krieger, wieder rot einhergehend über die Worte des Magiers. Von wegen süß! Er war ein Ninja, er war nicht süß! Erst beschwerte sich dieser Magier immer, dass er nicht „nett" oder „romantisch"... - er hasste solche kitschigen Wörter wirklich - zu ihm war... und wenn er sich dann mal versuchte, etwas... „romantisches" zu sagen, dann bekam er auch gleich schon wieder den Denkzettel dafür verpasst... Doch sich weiter darüber aufzuregen, kam Kurogane nicht, als er auch schon ins Bad geschoben wurde und der Magier das Wasser anstellte. „Wehe.. du benutzt Vanille.." grummelte der Ninja den Magier „tödlich" an.. „und du lässt dir danach den Rücken versorgen." bestimmte der Ninja außerdem. "In Ordnung, Kuro-sama!" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nicht lange und das kleine Badezimmer war wieder mit Wärmenebel erfüllt. Auf alles legte sich eine dünne Schicht aus Feuchtigkeit und das die von winzigen Wassertropfen durchwobene Luft wärmte seinen Lungen von Innen. Fye saß auf den Rand der Badewanne und strich mit der Hand immer wieder durch das heiße Wasser, um Schaum entstehen zu lassen. Er hatte seine Drohung nicht wahr gemacht und versucht Kurogane mit dem Vanilleshampoo zu attackieren, sondern hatte das neutrale Männerduschgel aus dem Regal geholt. Die Herberge war gut ausgestattet, sogar ein Shampoo auf dem "Allergikerfreundlich" in großen, schön geschwungenen Buchstaben stand, hatte er gefunden. Obwohl er nicht wusste, wer diese Allergiker waren. Er beobachtete wie Kurogane sich aus seinen feuchten Kleidern schälte und stellte beruhigt fest, dass an dem Krieger keine Verletzungen von seinem Kampf zurückgeblieben waren. Zwar war sein Körper von Narben gezeichnet, alte und neue, aber keine frischen Wunden, die versorgt werden mussten oder im schaumigen Wasser brennen würden. Die etwas gelbliche Lampe verstrahlte ein angenehm gedämpftes Licht im Bad und das Rauschen des Wassers erfüllte die wenigen Zentimeter, die noch nicht vom Nebel eingenommen wurden. Mit nassen Händen strich er sich bei seinen Beobachtungen störende blonde Strähnen aus dem Gesicht. Sein Körper hatte wieder leicht angefangen zu schwitzen, aber angesichts der eisigen Kälte, in der sie sich noch vor wenigen Stunden befanden hatten, war es ihm mehr als angenehm. Als die Wanne voll genug war, drehte er den silbernen Wasserhahn nach links und deutet Kurogane mit einem "Komm schon Kuro-pon, rein in die Wanne!" reinzuspringen Erst zögerte der Ninja noch, bevor er sich anfing auszuziehen, doch als er bemerkte, dass der Magier damit beschäftigt war im Bad rumzuwuseln und hier und dort Sachen zusammen zu kramen oder sich um das Badewasser zu kümmern, dachte er nicht weiter darüber nach und fing letztendlich an, seine Kleidung auszuziehen. Jetzt, wo es in diesem Raum langsam wärmer wurde und sich auch die Badewanne langsam mit dem warmen Nass füllte, bemerkte der Krieger, wie sehr sein durchgefrorener Körper sich mittlerweile nach etwas Wärme sehnte. Sein Herz fing schneller an zu schlagen und auch wurde er leicht rot, als er bemerkte, dass der Blick des Magiers auf einmal starr auf ihn gerichtet war und er ihn beobachtete, doch ließ er sich davon nicht groß irritieren und ohne den Mann auf dem Badewannenrand zu beachten, grummelte er kurz vor sich hin, während er sich weiter auszog. Und plötzlich fiel ihm auf, dass es gar nicht mehr allzu schlimm war, sich vor diesem Mann so zu zeigen. Dass es ihm sogar fast schon Spaß machte, wenn der Magier ihn ansah, dass er es ihm zeigen wollte und ihm gefallen. Sie hatten viel zu selten Zeit miteinander gehabt, dass es dem Krieger jemals so bewusst werden konnte. Trotzdem stockte er noch einen Moment, als er nur noch seine Unterhose anhatte. Manchmal verstand er sich in solchen Momenten selber nicht.. vor einer Frau hätte es ihm vielleicht unangenehm sein können... aber sie waren doch beide Männer.. mal davon abgesehen, dass der Magier ihn schon öfter vollkommen nackt gesehen hatte. Aber genau das machte ihn ja ständig so unsicher, es war eben der Magier. Schnell versuchte er jetzt jedoch auch diesen Gedanken zu verdrängen und zog auch noch letztendlich sein letztes Kleidungsstück aus, bevor er den Magier leicht tödlich anblickte. „Ich bin doch kein Kind, verdammt.",antwortete er noch auf die eben gesprochenen Worte des Anderen und stieg endlich in die warme Wanne ein. Ein wenig wunderte er sich schon, als Kurogane doch verlegen schien sich ihn ganz nackt zu zeigen. Einen Moment starrte er nachdenklich durch den anderen Mann hindurch. Sie konnten eben doch nie ganz überspielen, wie wenig sie sich doch kannten und wie wenig intime Momente sie bisher geteilt hatte. Ihren Seelenstrips und leidenschaftlichen Nächten zum Trotz, hatten sie wenig Zeit gehabt, sich wirklich auf diese Art und Weise kennen zu lernen, wie es Liebespaare eben taten. Einen Moment stimmte ihm das fast etwas traurig, doch dann fasste er neuen Mut und lächelte den Mann, der gerade in die Wanne gestiegen war, liebevoll an. Auf einmal fühlte er sich selbst völlig entspannt und irgendwie geborgen. Er war zwar selbst angenehm aufgeregt, aber gleichzeitig herrschte in diesem Augenblick, in diesem Raum eine Stimmung des absoluten Friedens, der ihnen selten vergönnt war. Und das obwohl sie kurz zuvor über Ashura gesprochen hatten. Den anderen Ärmel auch noch hochkrempelnd, tauchte er den weichen Waschschwamm in das dampfende, schaumige Nass und fuhr anschließend damit über den muskulösen Oberkörper des Kriegers. Vorsichtig zeichnete er mit seinem feuchten Finger ein paar Narben nach und drückte den Schwamm dann über dem Kopf des Ninjas mehrmals aus, um die Haare nass zu bekommen. Denn die Wanne war ein wenig zu klein, um sich ganz in sie einkauern zu können. Dabei achtete er wie bei dem Kind zuvor genau darauf, dass kein Wasser in die Augen kamen, obwohl Kurogane die Augen bereits vorsorglich, oder sogar vielleicht entspannt, geschlossen hatte. Anschließend drückte er etwas von dem weißlichen Cocosnusshampoo auf seine Handflächen und begann es in das schwarze, kurze Haar einzumassieren. "Deine Haare sind länger geworden, soll ich sie dir schneiden?", fragte er nach einer Weile in die angenehme Stille hinein. Erst brannte das eigentlich für ihn viel zu heiße Wasser unangenehm auf seiner noch immer kalten Haut, doch er ließ davon ab, sich darüber aufzuregen und auch gewöhnte sein Körper sich recht schnell an diese Temperatur. Tief atmete der Ninja aus und lehnte sich etwas zurück, versuchte sich einfach nur zu entspannen, so wie seine Muskeln es gerade taten, auch seinen Geist einfach baumeln zu lassen und alle schrecklichen Gedanken zu verdrängen und er war ganz froh, dass der andere Mann hier bei ihm war. Wäre er alleine in diesem kahlen Raum und in der Wanne gewesen, hätte er es hier sicher nicht lange ausgehalten, denn diese schrecklichen Bilder der letzten Tage wären bestimmt in ihm hochgekrochen, käme er hier zu sehr zur Ruhe. Deshalb versuchte er sich darauf zu konzentrieren, dass ihm kein Wasser oder Schaum in die Augen lief, als der Magier mit dem Schwamm das Wasser über ihm auswrang. Er hatte die Augen tatsächlich vorsorglich geschlossen, doch recht bald bemerkte er, dass er gar keinen Grund dafür hatte, sie so zuzukneifen, denn der Magier war ziemlich geschickt, wie er feststellte und passte ebenfalls darauf auf, dass ihm kein Wasser in die Augen lief. Also konnte er die Augen nach einer Weile wirklich einfach nur entspannt geschlossen halten. Und wieder fragte er sich, wieso er den Anderen damals in der Dusche nicht auch einfach machen lassen hatte, sondern ihre Zweisamkeit so zerstört, obwohl es eigentlich so unwahrscheinlich gut tat. Leicht öffnete er die Augen wieder und blickte nun etwas skeptisch nach oben. Meinte der Andere das ernst, dass er ihm jetzt seine Haare schneiden wollte? Und einen Moment lang, fragte er sich, ob der Magier das hinbekam oder ihn eher verstümmeln würde. „Aa..wenn du willst." Entschied er sich letztendlich doch dafür, denn so vorsichtig, wie der Andere gerade mit ihm und auch oft mit den Kindern umging, würde er das sicher hinkriegen. Außerdem ging der Krieger gerade nicht davon aus, dass er ihn jetzt ärgern wollte.. hoffte er zumindest! "Okay~", summte dieser vor sich hin und spülte den Schaum wieder aus Kuroganes Haar. Nun fühlte sich das ganze schon viel weicher an! Mit einer eleganten und überhaupt nicht hektischen Bewegung stand er vom Badewannenrand auf und kramte aus dem Korb neben dem Waschbecken Kamm und Schere hervor. Langsam wurde es ihm wirklich zu warm und er legte seinen Pullover kurzerhand in jenen Korb, achtete aber darauf Kurogane nicht seinen Rücken zu zeigen. Im Moment wollte er nicht, dass er dieser an unangenehme Dinge erinnert wurde, wenn sie schon so entspannt und friedlich beieinander saßen. Zwar trug er ein schwarzes T-Shirt darunter, aber an den Armen sah man immer noch die blutig nachgezeichneten Linien des verschwundenen Tattoos. Wieder bei dem Ninja angekommen, setzte er sich diesmal hinter ihm auf einen kleinen Hocker und begann seine Haare zu kämmen. Dabei summte er leise vor sich hin, ja, so mochte er das wirklich! Ein wenig seltsam fand der Ninja die ganze Situation trotz der Entspannung und der momentanen friedlichen Zweisamkeit schon. Der Magier war echt seltsam.. wie konnte Jemand, und das auch noch als Mann, nur manchmal so ruhig und geduldig sein? Zwar war er oft auch hektisch und wirklich anstrengend, aber in solchen Momenten strahlte dieser Mann so viel Ruhe aus, zeigte so viel Fürsorge und Sanftheit. Selbst wenn er sich trotz allen, doch ein wenig Sorgen um seine Haare machte, seufzte er zufrieden und schloss die Augen wieder, die mittlerweile verdammt schwer geworden waren. Fast wollte er sich schon als das kleine Kind fühlen, das damals zusammen mit seiner Mutter in der Badewanne gesessen hatte und die ihm sanft durch die Haare kämmte, bevor sie sie abschnitt. Doch bevor er dazu kam, verdrängte er diesen Gedanken schnell. Er wollte das hier nicht mit früher vergleichen oder mit sonst irgendwas. Es war etwas Besonderes und eine vollkommen andere Behutsamkeit. Hier war es warm und sicher, selbst wenn die Welt draußen tobte. Hier konnte er sich gehen lassen, sich entspannen und einfach nur er selbst sein. Egal, was er angestellt hatte, hier wurde er trotzdem angenommen. In seiner neuen Familie.. so verrückt das auch klingen mochte. Grummelnd öffnete er leicht ein Auge und blickte den Magier wieder von unten an. „Bau ja keinen scheiß.." Der Mann in der Wanne schien sich wirklich entspannen zu können, stellte Fye fest und es gab ihm selbst ein absolutes Gefühl der Zufriedenheit und leisen Glücks. Egal wie chaotisch alles manchmal sein konnte, sogar noch vor wenigen Minuten durch ihr Gespräch wieder drohte ins Chaos gestürzt zu werden, solche Momente glichen all ihre Anstrengungen und Kämpfe wieder aus. Es waren Oasen der Ruhe und Kraftschöpfung, die ihn einfach mit einem tiefen Gefühl des Friedens erfüllte. Er spürte durch ihre Verbindung wie der Herzschlag des Vampires immer ruhiger wurde und sich die Muskeln im warmen Wasser entkrampften. Doch auch ohne sie hätte er das bemerkt, da Kurogane mit geschlossenen Augen und einem ganz leichten Lächeln auf den Lippen, das für Kurogane-ungeübte Augen kaum zu sehen war, entspannt dalag und ihn an seinen Haaren herumwerkeln ließ. "Nein, ich finde die Frisur steht dir ausgezeichnet. Da werde ich mich hüten dir eine andere zu verpassen. Hups!" Urplötzlich zuckte der Ninja zusammen, duckte seinen Kopf etwas um ihn von dem Mann über ihn schnell in Sicherheit zu bringen und tastete sich fast panisch seine Haare ab, während er sich etwas zu dem Magier umdrehte. „Was soll das heißen? „Hups?!" Verlegen lächelte der Magier und rückte vorsorglich etwas vom Badewannenrand weg. "Ich glaub ich hab da was abgeschnitten, was nicht dazu bestimmt war...", gab er auf einen Ausbruch gefasst zu. Dabei hob er kapitulierend die Hände mit der Schere. Mittlerweile war der Krieger aufgestanden und blickte den Kleineren tödlich an und dann an ihm vorbei in den leicht beschlagenen Spiegel, der ihm aber trotzdem einen guten Blick gewährte. Verdammt! Und tatsächlich, da fehlte eine seiner Strähnen! „Du verdammter...", grummelte der Krieger, während er sich den Schwamm schnappte, der noch auf dem Badewannenrand rumlag und nach dem Magier schmiss. "Fyuuu~", schnell wich besagter Übeltäter aus und der Schwamm platschte gegen die Wand. "Nicht aufregen kleines Hündchen! Die Falte, denk an die Falte!" Trotz der drohenden, hoch wütenden und extrem nackten Gefahr der er gegenüberstand, musste er plötzlich anfangen zu kichern. Wie Kurogane dort stand, hochrot vor Wut, voller Schaum und sich wild nach einer weiteren Wurfgelegenheit umsehend in der kleinen Badewanne stand, sah einfach nur göttlich aus. "Ich finde", er musste vor Lachen nach Luft schnappen, "das sieht gar nicht so schlecht aus!" Jetzt lachte dieser Idiot ihn auch noch aus! Grummelnd fixierte Kurogane den Magier einfach nur mit seinem Blick und überlegte, was er ihm denn als nächstes an den Kopf zu schmeißen versuchen könnte. Dieser Kerl konnte wirklich froh darüber sein, dass Kurogane ihn liebte, sonst hätte er mit Sicherheit den Wasserhahn aus der Wand gerissen und diesen nach ihm geworfen und nicht nur mit dem Schwamm! "Du hast gut reden, deine Haare sind ja auch noch alle dran...obwohl dir das auch nicht schaden könnte, die Haare mal wieder zu kürzen!", bemerkte der Krieger, bevor er auch schon aus der Wange stieg, auf den Magier zuging um ihm die Scheren aus der Hand zu nehmen. "Kyaaa!", nun begriff Fye den "Ernst" der Situation und gab Fersengeld. Immer wieder entwischte er gerade noch so dem wütenden Mann, doch das Badezimmer war ziemlich klein und Kurogane bedauerlicherweise ziemlich schnell, so dass er ihm am Ende doch noch zu fassen bekam und Fye das letzte Stündchen für seine Haare fürchtete. "Aber Kuro-wanko~!", jammerte er und versuchte die Schere aus der Reichweite des Kriegers zu bekommen, allerdings schien das nicht mit Erfolg gekrönt zu werden... Die Schere endlich siegessicher in der Hand und den Magier fest in seinem Griff, konnte Kurogane es sich nicht nehmen, den kleineren Mann nun nicht mehr ganz so wütend sondern eher fies grinsend anzusehen. Vorsichtig und ganz langsam, fuhr er mit einer Hand durch die blonden Haare, die wirklich um einiges länger geworden waren, bis er letztendlich nur noch ein paar der Haarspitzen in ihr liegen hatte. „Was für ein verdammtes Glück für dich, dass ich deine Haare viel zu gern habe, um sie kaltherzig einfach abzusäbeln.." bemerkte er immer noch in einem fast neckischen Ton. Erleichtert atmete der blonde Magier aus und drehte etwas errötend den Kopf weg. Kurogane hatte ihn, um ihn zu fangen, gegen die Wand gedrückt und das Wasser auf der braunen, aufgeheizten Haut ging auf ihn über und sickerte warm in sein T-shirt und seine Hose. Dennoch, was ihn erröten ließ, war wie nah sie sich plötzlich waren und wie wenig - genauer gesagt überhaupt nicht - Kurogane bekleidet war. "Da bin ich aber erleichtert~ sonst könnten die Kinder ja auf den völlig abwegigen Gedanken kommen, wir hätten uns im Badezimmer um die Schere gezankt, wenn wir beide mit völlig neuartigen Frisurkreationen morgen zum Frühstück kommen! Und dann könnten sie weiterdenken, denn wir haben ja schlaue Kinder, dass wir vermutlich nichts anhatten, denn wer hat das denn schon im Badezimmer, und dann könnten sie noch weiter denken und ihre unschuldig, kindlichen Gedanken könnten von sehr unsittlichen, erwachsenen Tätigkeiten verwirrt werden~ " Ein wenig irritiert war der Krieger jetzt schon, als der Magier jetzt anscheinend rot wurde und dann konnte er sich denken warum, er hatte ja gar nichts an! Und sie waren sich gerade ziemlich nah.. als ihm das gerade bewusst wurde, wurde auch er wieder leicht rot und nachdem der Magier diese Sätze sagte, wurde er nun endgültig schlagartig rot. Einen Moment lang grummelte er wieder wütend vor sich hin.. schon wieder machte der Magier das...so was sagen, wenn er versuchte was „romantisches" zu sagen! Aber diesmal nicht! Nicht mit ihm! Vielleicht sollte Kurogane es dem Anderen jetzt mal zurückzahlen und versuchen, den Spieß umzudrehen?! Außerdem hatte er gerade keine Lust, sich trotz dieser Sprüche wieder von Fye zu lösen! Also fing Kurogane sich schnell wieder, kam dem Magier noch etwas näher, bis er dem Magier leise etwas ins Ohr flüstern konnte. „Aa...wie schade, dass du aber keinen neuen verdammten Haarschnitt haben wirst.." Der Mann zwischen ihm und der Wand schauderte merkbar auf, als der warm gehauchte Atem seine Ohrmuschel berührte und ein Kribbeln ging ihm durch und durch. Genüsslich schloss er die Augen, spürte wie sich seine Lippen zu einem neckischen Grinsen verzogen. "Ja, schade..", plötzlich drehte er den Kopf, so dass sich ihre Nasenspitzen berührten und sah dem Krieger genau in die Augen. "Und was ist mit den Implikationen?" Fragend blickte der Krieger den Mann vor sich an. Er hatte wirklich keine Ahnung, was der Magier damit meinte. „Implikationen?", fragte er nach. Das Wort hörte er wirklich zum ersten Mal. Immerhin hatte er in Japan wahrscheinlich auch nicht unbedingt eine solche Ausbildung genossen, wie der Magier sie hatte. Denn selbst über den Himmel und die Sterne wusste Kurogane so gut wie nichts, wie sie damals feststellten. Verdutzt sah Fye den Mann, der ihn immer noch im festen Griff hielt, an. Das war das erste Mal, dass sich er und Kurogane nicht verstanden. Da er nicht wusste, wie Mokona ihre Worte übersetzte, musste er überlegen, ob es das Wort im Japanischen vielleicht gar nicht gab. "Soll an dieser Stelle so viel heißen wie, "möchtest du jetzt mit mir schlafen"?, 'erklärte' er mit einem leicht zweideutigen Grinsen. In Gedanken, schlug der Ninja sich nun über seine eigentlich recht doofe Frage mit der Hand an den Kopf. Er hätte sich doch denken können, dass der Magier darauf hinauswollte. Doch sich jetzt davon nicht beirren lassend, brachte er ihre Körper nur noch ein wenig näher aneinander, bevor seine Hand auch schon langsam in Richtung Schritt des Anderen fuhr um dort vorsichtig den Knopf der Hose zu öffnen. „Was denkst du eigentlich von mir?", fragte er ruhig aber mit einem fast tadelnden, neckischen Unterton. „Dass ich dir das einfach so durchgehen lasse, nur, weil ich dann mit dir schlafen könnte?" Ein zufriedenes Grinsen stahl sich auf die Gesichtszüge des Magiers, als er Kuroganes Hand dort unten spürte, doch den nächsten Worten war es wie weggewischt und er wurde ein weinig blass. "Eh~ Kuro-sama~", halbherzig versuchte er sich aus Kuroganes Griff zu wenden, aber was sonst immer klasse funktioniert hatte, klappte auf einmal nicht mehr. Kurogane hielt ihn unerbittlich fest und die Schere war außerhalb seiner Reichweite. Also streckte er sich etwas, um auf Kuroganes Augenhöhe zu kommen und drückte seine versöhnlich Lippen gegen die des nackten Mannes vor ihm. Ohne ihre Lippen vollständig voneinander lösend, sah er durch ein paar blonde Haarsträhnen Kurogane in die Augen und fragte mit zuckersüßer Stimme. "Ja~, dacht ich mir das so? ... ich glaube schon~" „Idiot.." murmelte der Krieger nur leise und schwer seufzend gegen die Lippen des Anderen, bevor er sie wieder zusammenbrachte und seine Hand die mittlerweile offene Hose ein Stück weit nach unten zog. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es war so spät in der Nacht, dass man jeden Moment das Licht des Morgens erwarten konnte. Doch obwohl sein Körper völlig erschöpft war und es dem Mädchen an seiner Seite sicher auch nicht anders ging, konnte er einfach nicht daran denken jetzt ins Bett zu gehen. Die Bücher, die sie in der abgedunkelten Bibliothek fanden und im unheimlichen Schein einer Lampe durchblätterten waren alt und sicherlich sehr wertvoll. Das Papier schien unter ihren Händen zu zerrieseln, obwohl die Bücher dabei keinen Schaden nahmen. Vielleicht wurden sie von Magie am Verfall gehindert? Plötzlich, Shaolan kletterte gerade auf einer hölzernen Leiter umher und Sakura saß blätternd in einem gemütlichen Sessel im Schein der Lampe, rief der Junge erstaunt auf, klappte das Buch das er gerade durchblättert hatte zu und kam zu dem Mädchen herüber. "Da steht etwas über die verschiedenen Dimensionen! Und auch deine Feder, Sakura!", Shaolans Stimme war ganz aufgeregt. Schläfrig öffnete das Mädchen ihre Augen und sah zu dem Jungen hoch, der gerade zu ihr kam und ihr das Buch zeigte. Irgendwann waren ihr einfach die Augen zugefallen und deshalb erlaubte sie sich leicht einzudummeln, während Shaolan immer noch weiter nach Büchern suchte. Einen Moment brauchte sie, denn sie war Nahe an der Schwelle von Schlaf und Wachsein gewesen, die Worte von Shaolan zu begreifen. Doch dann wurden ihr diese Worte klar und sie hellhörig. „Wirklich?", fragte sie den Jungen nach und besah sich das Buch, das er in den Händen hielt genauer. Das Buch war riesig und nahm den ganzen Tisch ein. Shaolan stellte die Lampe bei Seite und strich den Staub von den Seiten. "Hier.. ein Abbild von deiner Feder... ich kann nicht alles entziffern, aber hier steht, dass "Das heilig, leuchtende Sakrileg des Lichts die Ströme der Zeit und der Möglichkeiten aufmischen wird, wie ein Sturm die See... Hier.. diese Karte... hier ist CLOW Country! Und dort sogar die Welt der Träume ist eingezeichnet! Das ist unglaublich, dass die Leute über so ein Wissen verfügen!" Ein wenig trübte sich das Gesicht des Mädchens, auch wenn sie sich freute, dass Shaolan etwas gefunden hatte, was ihn wirklich interessierte und ihnen vielleicht auch weiterhelfen konnte.. die Worte, die dort über ihre Feder geschrieben waren, gefielen ihr überhaupt nicht. "Mir macht das eher angst..." sagte das Mädchen leise. „.. was, wenn sie Recht haben und noch was schlimmes passieren wird? Wegen meinen Federn.." "Da steht noch mehr... "strahlend rein wird es den Schwertern ihren Klang rauben, die Tränen auffangen und ein neuen Morgen beginnen lassen... alles wird...", kritisch zog Shaolan die Augen zusammen, "was gleich war, eins.."" Mit einem beruhigenden Lächeln sah er das Mädchen vor sich an. "Du solltest dir auch nicht so viele Gedanken machen, Sakura.. wenn deine Erinnerungen bei dir sind, können sie niemanden Schaden bringen. Und sie gehören schließlich dir und du bist kein Mensch, der damit Schaden anrichtet." „Danke Shaolan." Nun rang sich Sakura doch wieder zu einem leichten Lächeln durch und sah zu dem Jungen hoch. „Wir müssen einfach nur alle Federn finden, bevor sie jemand anderes findet, um damit Unheil anzustellen..", stellte sie fest und erst jetzt wurde sie sich darüber Bewusst, dass sie diese Suche nicht aufgeben durfte, selbst wenn sie mittlerweile dachte, ihre Freunde nicht in Gefahr bringen zu wollen und deswegen die Suche der Federn schon das ein oder andere Mal aufgeben wollte. Aber ihre Federn konnten auch anderen Menschen Unheil bringen.. und um das zu verhindern, musste sie stark bleiben und ihre Erinnerungen zurück erlangen. Zustimmend nickte der Junge vor ihr. Er hatte selbst mit den Gedanken gespielt die Suche aufzugeben, wenn das Mädchen so darunter litt. Aber die Federn waren eine große Macht und in wessen Händen könnte so eine Macht besser aufgehoben sein, als in denen seiner sanftmütigen, geliebten Prinzessin? "Genau. Auch wenn wir vielleicht Menschen traurig machen müssen, indem wir die Federn an uns nehmen, in den falschen Händen können sie sehr viel Leid bringen. Das müssen wir verhindern... außerdem, gehören sie dir, es sind deine Erinnerungen. Erinnerungen sind wichtig." Auch wenn der Junge sie in ihrer Annahme nur noch mehr bestätigte, dass ihre Federn großes Unheil bringen konnten und wenn es sogar schon in der Literatur dieser Welt beschrieben stand, hatte das Mädchen neuen Mut geschöpft. Sie wusste, dass ihre Freunde hinter ihr standen und das machte sie, trotz dieser ganzen Gefahren, glücklich. "Das stimmt.." antwortete sie leise. "Denn selbst, wenn ich meine vorherigen Erinnerungen verloren ..und nicht alle wieder habe, sind mir die Erinnerungen an meinen Bruder und all die Leute aus meinem Heimatland sehr wichtig. Es wäre schade, würde ich die Menschen, die ich so liebe, einfach für immer vergessen...aber dank dir, erinnere ich mich Stück für Stück wieder an die Menschen, die mir wichtig sind. Dafür danke ich dir wirklich. Und auch würde ich die neuen Erinnerungen, an dich und auch die an Fye-san, Kurogane-san und Moko-chan, nicht wieder missen wollen.. ich werde alles dafür tun, diese Erinnerungen an euch zu beschützen." Kurz flackerte ein Schatten über Shaolans Gesicht, doch dann zwang er sich zu einem Lächeln. "Ja... das ist gut; Sakura..." Fragend zogen sich Sakuras Augenbrauen für einen Augenblick zusammen, als sie die kurze Veränderung in Shaolans Gesichtzügen bemerkte. Erst wollte sie den Jungen schon fragen, ob alles mit ihm in Ordnung war, doch wahrscheinlich lag es daran, dass er auch einfach nur müde war. Vorsichtig fasste sie wieder Shaolans Hand. "Vielleicht sollten wir uns etwas hinlegen.. es wird schon bald hell draußen." Ende Part 78 --------------------- Anmerkung: Drama, Fluf, Drama, Fluff, Drama, Fluff, Drama, Fluff x.x XD ( 1 ) ( Anm: Fye hats ihm zwar nicht so wirklich gesteckt, Kuro meint das auch eher im allgemeinen.. außerdem denk ich, Kuro kann auch 1 und 1 zusammenzählen.. ) Under the weather ist rechtliches und geistiges Eigentum von KT Tunstall. Wir haben keine Rechte, machen kein Geld damit, wollen auch keins. Was an dieser Stelle vielleicht einmal angebracht ist zu sagen. Wir danken allen die uns so fleißig und vor allem konstruktive Kommis geben! Dieses RPG ist uns wirklich ans Herz gewachsen und deswegen freuen wir uns zu hören, was ihr daran mochtet, oder was man vielleicht besser machen kann. Außerdem sind wir AMAZED, dass es Leute gibt, die sich durch 78 (!!!) Kapitel kämpfen. oo Kompliment. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)