Festhalten von maykei (if all wishes could come true) ================================================================================ Kapitel 68: Part 68 - Les jours triste -------------------------------------- Part 68 – Les jours triste ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sie rannte die Straße entlang. Tap. Tap. Tap. Ihre schnellen Schritte waren ein Rhythmus, den sie immer weiter zu beschleunigen versuchte, ohne noch mehr aus der Puste zu kommen. Unter ihren Sohlen war der harte Asphalt und es tat ein wenig weh, als sie dagegen donnerten. Die Turnschuhe, die sie trug, waren bequemer als die der Schuluniform, aber auch weicher. Sie musste aufpassen, fiel sie hin, würde sie sich nicht nur die nackten Arme und Knie aufschlagen, sondern auch das Paket in ihren Armen fallen lassen. Und das durfte nicht geschehen ! Sie bog von den ruhigeren Straßen des Wohnviertels auf eine belebtere Straße ein, lief am Damm entlang, wo ein angenehm kühler Wind wehte. Jetzt musst sie schon aufpassen, immer mehr Fußgänger kreuzten ihren Weg und die Autos bildeten eine lange Schlange den Berg hinunter bis in den Stadtkern. Warum fuhren die Erwachsenen auch nur immer mit dem Auto? Zu Fuß waren sie alle mal schneller. Aus den geöffneten Wagenfenstern war Musik zu hören und die Fahrer sahen gequält aus. Die meisten Fenster waren jedoch zu, wegen den Klimaanlagen. Es war Hochsommer. Noch wenige Tage und die Schulferien würden beginnen. Es war erst 9 Uhr und doch brannte die Sonne heiß vom Himmel, auf die Autofahrer und das Mädchen, das an der Autoschlange vorbei ins Tal sprintete. Als sie endlich den Schulhof erreichte, hielt sie an und schnappte erst einmal nach Luft. Die große Uhr, die über dem großen Eingang des weißen Gebäudes angebracht war, zeigte 20 Minuten vor 10 an. Sie war noch rechtzeitig. Die Pause war noch nicht vorbei. Auf dem weiten Schulhof waren wenig Schüler. Die meisten saßen auf den Bänken des Park ähnlichen Hofes, unterhielten sich, aßen ihr Lunchpaket, spielten oder machten ihre Aufgaben. Der Sportplatz war auf der anderen Seite. Ob sie Shaolan dort finden würde? Hier schien er jedenfalls nicht zu sein. Um auf den Sportplatz zu kommen, musste sie durch die Pausenhalle. Eine von hohen Säulen gestützte, große Halle, mit einem wunderschönen Mosaik Steinboden. Man erkannte, dass diese Schule einmal der Landsitz einer adeligen Familie gewesen war. Als sie durch die große Glastür ins innere trat, erschlug sie beinahe ein Schwall stickiger Luft. Der eh schon aufgeheizte Raum wimmelte von Schülern, die sich eng um ein bis an die Decke reichende Vitrine sammelten und aufgeregt diskutierten. Sie konnte nicht erkennen was es war, die meisten Schüler hier waren älter und größer als sie und ihr wurde schon wieder ganz flau im Magen, wenn sie daran dachte, dass sie auf diese Schule bald gehen sollte. Angestrengt starrte sie in die Menge und versuchte eine ganz bestimmt Person zu entdecken. Leider trugen alle Schüler die selbe Uniform, und es gab auch sehr viele braungebrannte Jungen mit braunen Haaren. Es schellte und der die Schülertraube verteilte sich. Unsicher stand sie da, als sich zwei Ströme um sie bildeten und die Schüler zurück in ihre Klassen oder auf den Hof strömten, um ins Nebengebäude zu gelangen, wo sich ebenfalls Klassenräume befanden. Unsicher drückte sie sich an die Wand. Sie fühle sich fremd und unpassend hier, mit ihrem gelben Sommerkleid und den Turnschuhen. "Sakura-chan?", hörte sie eine Stimme und gleichzeitig legte sich angenehm sanft eine Hand von der Seite auf ihre Schulter. Erschrocken zuckte sie zusammen und erwartete einen Lehrer zu sehen, der sie dafür rüffeln würde, nicht ihre Schuluniform zu tragen, oder sogar noch schlimmer, bemerken würde, dass sie gar nicht auf diese Schule gehörte! Doch statt eines grimmig dreinschauenden Lehrers, sah sie den gesuchten Jungen. "Shaolan-kun ! Ich hoffe ich bin nicht zu spät! Ich hab total verschlafen und überall war wieder Stau und der Bus wäre noch viel später gekommen und ich bin zu Fuß gerannt, aber jetzt ist die Pause schon um und es tut mir so leid, ich habe dir doch extra etwas zu Essen gemacht und jetzt kannst du es gar nicht essen und dann habe ich dich auch nicht gefunden-" Shaolan lächelte nur sanft und unterbrach mit einem leichten Drücken ihrer Hand den hastigen Redefluss. "Ich hab jetzt zwar noch Unterricht, aber nur noch Mathe und Sternenkunde. Danach haben ich den ganzen Nachmittag bis zum Abendessen Zeit dir die Schule zu zeigen. Dann können wir auch gemeinsam essen, okay ?" Sie wurde leicht rot und erwiderte den Druck seiner Hand. Zusammen mit Shaolan den ganzen Nachmittag verbringen, das würde sicher toll werden. Doch dann sah sie auf das Paket in ihren Armen. "Und bis dahin willst du nichts essen? Hast du keinen Hunger?" Shaolan lächelte leicht. "Doch, etwas. Aber die Vorfreude ist stärker. Willst du in der Zeit zurück, oder in die Stadt?" Sakura schüttelte entschieden den Kopf. "Dann wäre ich zu Hause und käme schon wieder zu spät. Ich bleibe hier und warte auf dich." "Aber du kannst nicht in der Eingangshalle stehen bleiben. Das ist viel zu unbequem und der Hausmeister wird schimpfen. Wenn du magst bringe ich dich zu Fye-sensei ins Büro. Er ist wirklich eine nette Gesellschaft und hat gleich Sprechstunde, wenn ich mich nicht irre. Er ist auch Koordinator der Neuankömmlinge, deswegen wird er dir sicher schon einmal viel erzählen können." Obwohl Sakura lieber alles von Shaolan gehört hätte, war sie gespannt einen Lehrer ihrer zukünftigen Schule kennen zu lernen und nickte deswegen enthusiastisch. Gemeinsam gingen sie durch die langen Gänge des Anwesens in den Lehrertrakt und klopften an eine Tür, die mit vielen lustigen Stickern und Sprüchen, wie auch Merkzettel von der Sekretärin bedeckt waren. Neben der Tür hing ein Pappbriefkasten, auf dem "Beschwerden, Anregungen und Geschenke von Kuro-pon" geschrieben stand. Shaolan hob einen Zettel auf und klebte ihn wieder an die Tür. Wieder mal eine Aufforderung des Hausmeisters ein paar Geräte zurück in den Physikraum zu bringen. Shaolan klopfte und wurde herein gebeten. Gerade war ein blondes Mädchen mit ein paar Aufräumarbeiten beschäftigt. "Guten Morgen, Chii-san.", begrüßte sie Shaolan und sie lächelte freudig und absolut herzlich. "Shaolan ! Wenn du zu Fye-sensei möchtest, kannst du dich auf das Sofa setzten, er müsste gleich hier sein. Ich habe vorhin angerufen. Er hat wohl verschlafen und macht sich gleich auf den Weg." Chii war eine Studentin der Physik und Mathematik und half in den Semesterferien ihren Mentor als Sekretärin aus. Oder besser als Lebenskoordinatorin. "Ich muss gleich wieder zum Unterricht. Aber ich wollte eine Freundin hier lassen. Sie wird nach den Ferien auf diese Schule gehen und ich wollte ihr alles zeigen." "Ah! Ich verstehe. Sie kann hier warten, wenn sie möchte. Chii hat gerne Gesellschaft. Möchtest du einen Orangensaft ?", wand sie sich gut gelaunt an das Mädchen. Sakura nickte und setzte sich auf das angebotene kleine rote Sofa, das in dem geräumigen und cremefarbend gestrichenen Büro stand. Shaolan winkte ihr noch einmal mit einem warmen Lächeln zu und beeilte sich dann zum Matheraum zu kommen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Währenddessen, nicht unweit vom Schulgelände, begutachtete Fye de Flourite gerade den Inhalt eines Kühlschranks. Er war verwirrt, aber mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt an fremden Orten aufzuwachen und das Beste aus der momentanen Situation zu machen. So auch heute früh. Er erwachte von einem Klingeln und als er die Augen öffnete, befand er sich in einem Schlafzimmer, ganz ähnlich dem des Kuroganes der Regenwelt. Das Klingeln kam von einem seltsamen roten Apparat und hörte erst auf, als er ein bananenförmiges Teil mit verdickten Enden davon hochhob, das mit einer Schnurr mit der Wand verbunden war. "Fye-sensei ?", flüsterte eine Stimme darin und er hielt es ans Ohr. "Ja ?" "Sensei!" War das Chii ? Es hörte sich wirklich wie Chii an und einen Moment bekam er einen Schreck. Doch in dieser Welt konnte es auch eine Chii geben und er spürte keine Magie. "Sie haben wohl wieder verschlafen! Ein paar Schüler waren gerade in ihrem Büro und wollten die Mikroskope zurück geben, die sie ihnen geliehen haben. Ich weiß nicht, wo ich die hinstellen soll. Der Hausmeister wird sicher wieder sehr böse werden, dass sie schon wieder Schuleigentum für außerschulische Aktivitäten bereit gestellt haben. Ihre Sprechstunde beginnt gleich. Wenn sie möchten mache ich das Frühstück für Sie und Kurogane-sensei, aber bitte kommen sie jetzt her. Sie wissen, wie böse die Direktorin wird, wenn sie zu ihren Sprechstunden nicht in ihrem Büro sind." Fye schwirrte der Kopf von diesem gut gelaunt vorgetragenen Redeschwall. Schüler? Mikroskope? Sprechstunde? Zumindest sollte Kurogane mit, der noch selig schlafend vor neben ihm im Bett vor sich hin brummte. "Kurogane soll mit ?", vergewisserte er sich. "Ja", antwortete Chii am anderen Ende der Leitung und schaltete schon einmal die die Orangenpressmaschine an. "Und wohin ?" "Na zur Schule. Aoyama Internat." "Ist wo ?" "Aber Sensei!" Ein Seufzen. "Ich faxe ihnen einen Wegbeschreibung. Bitte beeilen Sie sich !" Ein Klacken und daraufhin ein schnelles Piepsen, ließen ihn darauf schließen, dass das Gespräch zu Ende war. Schon fing das Sprechding an zu rattern und aus dem größeren Teil, den man sich nicht ans Ohr hielt, kam ein Blatt Papier mit einem Wegplan heraus. Fye stand erst einmal auf und suchte die Küche, um sich Kaffe - wenn es diesen in dieser Welt gab - , Kakao für die Kinder und Pfannkuchen zu machen. Allerdings musste er feststellen, dass die Kinder wohl wieder wo anderds gelandet waren. Aber da er das Chii verstanden hatte, bedeutete das, dass Mokona nicht weit entfernt war. Grummelnd öffnete der Ninja nach einer Weile die Augen und etwas verwirrt sah er sich in dem ihm fremden Raum um. Mit der Tatsache, sich von Welt zu Welt ständig neu umgewöhnen zu müssen und sich neu zu orientieren, würde er sich wohl nie anfreunden können, dachte er mit einem leichten Seufzen. Auch wenn keiner seiner Reisegefährten in Sichtweite schien, blieb er ruhig, immerhin lag der Geruch des Magiers in diesem Raum und auch hörte er durch die offene Tür Geräusche, die denen ähnlich klangen, wenn der Magier sich ans Werk machte diese grausamen "Pfannkuchen" zuzubereiten. Noch etwas schlaftrunken, fand er den Weg aus dem Bett und öffnete erstmal die Vorhänge der Fenster um sich ein besseres Bild dieser Welt machen zu können und zufrieden stellte er als erstes fest, dass hier wenigstens die Sonne wieder schien. Auf den ersten Blick erinnerte ihn diese Welt an Hanshin oder die Regenwelt, mit dem Unterschied, dass es hier warm und trocken war. Er begab sich auf, den Geräuschen zu folgen und tatsächlich fand er den Magier, wie er dabei war, sämtliche Schränke zu durchwühlen. "Kannst du nicht mit diesem Krach aufhören?" brummter er den Blonden noch immer etwas verschlafen an, nachdem er ihn eine Weile dabei beobachtet hatte und wartete erst einmal auf eine Reaktion oder ein Wort, um feststellen zu können, ob sie sich noch verstanden und das Wollknäuel hier irgendwo rumgeisterte. Fye fuhr mit einem breiten Lächeln und dem endlich entdeckten Sirup herum und strahlte Kurogane wach an. Er fühlte sich kraftvoll und ausgeschlafen, nicht mehr so schlapp wie die letzten Tage, was vermutlich davon kam, dass Kurogane endlich einmal genug getrunken hatte und die Kraft sich auch auf ihn übertrug. "Guten Morgen, Kuro-pon!", wünschte er ihm mit einem breiten Grinsen und schmiss sich um seinen Hals. Auf der Suche nach den Kindern hatte er auch das Badezimmer gesichtet, sich gewaschen und was noch viel interessanter war: über der Heizung war ein samtene, schwarze Augenbinde gehangen, die sich angenehm gegen die noch etwas wunde und nun frisch gereinigte Haut schmiegte. "Die Kinder sind nicht da, aber da wir uns verstehen können, bin ich sicher, dass sie und Moko-chan hier in der Nähe sind!" Die Küche war groß und weiß und ging hinter einer Esstheke mit Stühlen übergangslos ins Wohnzimmer über, das wiederum zu einer großen Fensterfront führte, von wo man in einen kleinen, wild bewachsenen Garten kam. Überall lagen oder standen Bücher herum und an einer Wand hing ein ein wunderschön verziertes rot-schwarzes Katana unter einem Fächer. Er fühlte sich richtig wohl hier. Kurz brummte Kurogane und seufzte über den wieder einmal übermäßig gut gelaunten Magier, der innerhalb Sekunden an ihm hing, aber er spürte, dass die gute Laune keine Schauspielerei war und der Magier sich wirklich gut fühlte und unterbewusst, stimmte das auch ihn zufriedener. Er konnte nicht abstreiten, dass diese Wohnung ihm nicht gefiel, die Farben waren dezent und auch die Möbel trafen erstaunlich gut seinen Geschmack. "Wo sind wir hier? Wohnt hier niemand?" fragte er sein Anhängsel und ihm fielen einige Papiere ins Auge, die auf dem Küchentisch rumlagen. Er schleppte sein Anhängsel einige Meter mit sich, um diese etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und vielleicht etwas übe ihrer neuen "Gastgeber" herauszufinden, auch wenn er keine große Hoffnung darin legte, etwas lesen zu können, sollte etwas davon beschrieben sein. Aber irgendjemand musste sie hier ja aufgenommen haben. Etwas skeptisch nahm er einen der Briefe in die Hand und war nun wirklich verwirrt. Ohne Probleme konnte er die Schrift lesen, doch das was ihn daran noch viel mehr verwirrte war, dass dieser Brief anscheinend an ihn gerichtet war. Waren sie hier etwa auf ihre Ebenbilder gestoßen? Ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass diese Post vielleicht nicht an ihn gerichtet sein könnte, sondern nur an sein Spiegelbild, öffnete er den Brief. "Rechnung?" Las er verwirrt vor und das ganze Zahlenwirrwarr auf diesem sagte ihm rein gar nichts und so legte er ihn wieder weg und nahm eines der anderen Papiere in die Hand. Einen kleinen Zettel, auf dem mehr gemalt wurde, anstatt dass etwas darauf stand und etwas genervt, wand er sich wieder an den Blonden. "Was soll das?!Wenn du es schon nicht lassen kannst, meinen Namen immer so zu versauen, lass wenigstens diese dummen "Hündchen"-Zeichnungen weg! "Bin gleich wieder da"? Wo wolltest du denn hin verdammt?" regte er sich über den Magier auf. Ebenfalls diese Papiere in Augenschein nehmend, ließ der Magier von seiner Hängeposition an Kuroganes Hals los und betrachtete erst die "Rechnung" und danach den Zettel. Es war seine Handschrift, so weit er das beurteilen konnte, denn es waren definitiv keine ceresanischen Schriftzeichen. Doch auch die Hundezeichnungen waren ein eindeutiger Beweis, dass es aus seiner Hand stammte. "Bin gleich wieder da...", las er in einem nachdenklichen Ton. "Kuro-pon, das kann ich nicht geschrieben haben, mich verwundert, dass ich es überhaupt lesen kann. Ist das Japanisch ?" Einige Zeichen erkannte er wieder, aber die Zeichen auf dem "Rechnung"-Blatt waren ihm absolut unbekannt. Dennoch konnte er lesen was da stand (auch wenn er es größtenteils nicht kapierte). Ob Mokona einen Zauber über sie gesprochen hatte, oder dies eine Universalschrift war ? Sein Blick fiel auf den Wohnzimmertisch und er entdecke noch mehr Blätter. Den Herd konnte er einen Moment aus den Augen lassen und so ging er hin und nahm ein paar von dem niedrigen Tisch hoch. Sie waren in einer anderen Handschrift, einer sehr krakeligen und auf dem ganzen Blatt war mit roter Farbe hier und da etwas markiert. Sein Blick fiel auf ein paar Formeln, die ihm wage bekannt vorkamen und dann auf die untere rechte Hälfte. Ein Stempel mit einem Welpen, der den Kopf hängen ließ, prangte genau neben einem "17%". Er sah die anderen Blätter durch. "Das sind Prüfungen...", stellte er fest und erinnerte sich an das Telefonat mit Chii. "Ich glaube ich bin Lehrer in dieser Welt... und wir beide sollen so schnell wie möglich zur Schule kommen. Uns wurde auch eine Wegbeschreibung ge-"fakse". Ich vermute wir befinden uns in der Wohnung unserer Ebenbilder... und die scheinen gerade nicht da zu sein..." Wirklich skeptisch blickte er den Magier einen Moment lang an. "Lehrer?" wiederholte er ungläubig und fragte sich, ob der Blonde nun komplett den Verstand verloren hatte. Und da ihre Ebenbilder mal grade nicht da waren, spielten sie nun ihre Rollen? Und hatte der Magier jetzt tatsächlich vor, mit ihm zur Schule zu gehen?! Schwer seufzte er, da wimmelte es doch nur vor nervigen Kindern, aber diese Wegbeschreibung war ihr erster einziger wirklicher Anhaltspunkt, um weiter zu kommen in dieser Welt. Von dieser seltsamen Wohnung mal ganz abgesehen. "Ich zieh mir nur schnell was anderes an..." murmelte er dem Anderen etwas genervt entgegen, bevor er sich auf den Weg zurück ins Schlafzimmer machte. Wenn das stimmte, dass hier ihre Ebenbilder lebten, würde er in den Schränken schon was passendes finden. Und er hatte tatsächlich Glück, die Klamotten schienen genau seine Größe zu haben und waren nicht übertrieben bunt. Schnell fischte er ein schwarzes T-shirt heraus und zog sich eine dunkle Hose an... Hauptsache es passte, war bequem und fiel nicht sonderlich groß auf. Während Kurogane sich umzog, packte Fye die Pfannkuchen in eine Plastikbox, die er in einem der Schränke gefunden hatte. Solche hatte er auch in Outo und in Nara gesehen. Sie eigneten sich vorzüglich für Lunchpakete und da der Ninja jetzt sicher nicht zum Frühstücken aufgelegt war, nahm er das Frühstück eben mit. Das erinnerte ihn daran, dass diese Chii bat, sie sollten so schnell wie möglich kommen... Er sah an sich herunter. Welche Kleidung trug man in dieser Welt als Lehrer? Irgendwelche zeremoniellen Gewänder? Am besten sah er sich einmal in den Schränken um. Im Schlafzimmer hatte sich Kurogane gerade umgezogen und Fye durchwühlte ebenfalls den Schrank. Doch fand er nicht nur etwas in seiner Größe, sondern auch heraus, dass genau die Hälfte des Schrankes voll mit Klamotten waren, die definitiv seinem Ebenbild gehörten und zur Hälfte mit Klamotten gefüllt, die eindeutig zu Kurogane passten. Die Erkenntnis ließ ihn kurz stocken und er spürte seine Wangen rot aufflammen. Schnell fischte er eine Jeans und ein blaues T-shirt heraus, dazu noch eine gefütterte, leichte Lederjacke. Da der Krieger mittlerweile schon längst fertig mit umziehen war, wartete er genervt darauf, dass auch endlich der Magier passende Klamotten fand und als ihm das Rumgesuche zu lange dauerte, verdrehte er kurz die Augen und ging schon einmal in den großen Flur, und ihm fiel dort ein großer Spiegel auf und die Kleiderhaken, an denen auch noch Jacken hingen. Ohne groß darüber nachzudenken, schnappte er sich eine der größeren und streifte sie über, denn wer wusste, wie das Wetter in dieser Welt schon tickte. Lässig steckte er die Hände in die Jackentaschen, wobei ihm auffiel, dass sich in einer etwas befand und neugierig, nahm er es heraus und enttarnte es als Schlüssel... aber der Haustürschlüssel konnte es nicht sein, denn dieser war ordentlich auf einem Schlüsselbrett aufgehangen und unverwechselbar mit "Haustürschlüssel" beschriftet. Und noch etwas fiel ihm auf. Bunte Zeitschriften auf einem kleinen Schrank, der ebenfalls hier im Flur stand. Er war doch wohl in dieser Welt nicht so blöd und ließ seine Comics und Magazine überall herumfliegen? dachte er leicht erschrocken und ging weiter darauf zu um sie eventuell schnell noch vor dem Magier zu verstecken. Aber es sah nicht nach irgendwelchen Comics aus. Auf den Zeitschriften waren seltsame Geräte abgebildet und irgendwas von "Motorradmagazin" stand darauf geschrieben. Interessiert nahm er das Heft hoch und plötzlich fiel etwas heraus. Schnell fing Kurogane es auf, bevor es auf dem Boden landete. Es musste sich wohl um eine Art "Foto" handeln, stellte er fest... so was hatte er in anderen Welten schon gesehen und das Material von diesem Papier passte auch zu seiner Vermutung. Auf diesem Foto war ebenfalls ein solches Gerät abgebildet.. vielleicht gehörte es ja sogar "ihm" selber... jedenfalls in dieser Welt. Der Magier hatte sich währenddessen umgezogen und aus dem Schlafzimmer die Wegbeschreibung geholt. Nach dieser Karte befanden sie sich sich am Rande der Stadt und mussten ins Zentrum. Der Weg war mit Rot eingezeichnet. Die Stadt schien recht überschaubar zu sein und schmiegte sich an einen Bergkamm im Westen und mündete im Osten zum Meer. Zwei Flüsse entsprangen dem Gebiete. Einer verlief um die Stadt herum, der andere mitten hindurch. Unter solchen glücklichen Vorraussetzungen, war dies sicher eine sehr reiche Stadt, in der kein Hunger herrschte. Noch dazu schien sie hoch entwickelt zu sein. Er hörte draußen irgendetwas rascheln und beeilte sich in die Diele zu kommen, bevor Kurogane die Geduld verlor. Er sah ihn versunken in irgendein Magazin. Ob das eines dieser Comics war, die er oft heimlich laß? "Was ist das Kuro-nyan? Ein Comic?", fragte er neugierig und klebte just in diesem Moment freilich wieder an dem Krieger, dem diese Jacke eindeutig gut stand. Er hoffte nur, den Kindern ging es gut... "Keine Ahnung..." antwortete er dem Magier ehrlich und da er so sehr darin vertieft war, herauszufinden, was dieses Gerät darstellte, ärgerte er sich auch nicht groß darüber, dass der Magier wieder an ihm klebte. "Motorrad oder so... sieht aus, als könnte man damit fahren." erklärte er dem Blonden und deutete auf ein paar Bilder in dieser Zeitschrift, auf dem eindeutig Menschen auf den Teilen saßen und anscheinend damit durch die Gegend fuhren. "Aber jetzt komm schon, wir müssen uns beeilen.!" wies er den Blonden an und schmiss die Zeitschrift plus Foto zurück auf den Schrank, krallte sich den "Haustürschlüssel" und versuchte sich nicht ganz so ruppig von dem Magier zu lösen, während er die Tür aufmachte und aus der Wohnung trat. Zum Glück wohnten sie ganz unten, so, dass sie keine große Treppensteigerei hatten, um nach draußen zu gelangen. Als der Ninja die Straße betrat, stellte er fest, dass es erstaunlich heiß draußen war, in ihrer Wohnung war es um einiges kühler gewesen und bevor er sich über diesen hektischen Betrieb auf den Straßen aufregen konnte, fiel ihm an der Hauswand lehnend ein solches "Motorrad" auf, wie er es zuvor in dieser Zeitschrift gesehen hatte und bei genauerem betrachten bemerkte er, dass es exakt das selbe Modell war, wie auf dem Foto. Neugierig betrachtete er das Gerät, vielleicht sollten sie versuchen damit zu fahren? So schwer konnte das nicht sein. "Wenn ich herausfinde, wie das Teil funktioniert, lass uns das benutzen." Auch der Magier betrachtete das Gerät. In Nara hatte er ein paar Vampire auf solchen Dingern durch die Gegend wetzen sehen und es sah nach sehr viel Spaß aus. "Au ja !", freute er sich und fuhr zusammen, als sich irgend etwas in der Innentasche seiner Jacke bewegte. Den Drang die Jacke einfach von sich zu schmeißen ignorierend, griff er vorsichtig hinein. Eigentlich sollte er dank Mokona gewohnt sein, dass sich etwas unter seiner Kleidung befand, aber dieses Vibrieren fühlte sich sehr fremd an, wie das rasseln einer Klapperschlange. Aber auch wenn es so eine war, wäre es alles andere als klug jetzt hektische Bewegungen zu machen. Vielleicht hatte er diese Welt unterschätz und sie war doch nicht so ungefährlich... vielleicht wurde er aber auch einfach nur paranoid, überlegte er, als er das Gerät heraus zog, das seltsam blinkte und diese zitternden Bewegungen von sich gab. So etwas ähnliches hatte er doch schon einmal gesehen... er hielt es wie mit allen technischen Dingen die ihn in fremden Welt begegneten und drückte einfach auf den größten und schönsten Knopf. "Sensei!", schallte dumpf daraus hervor. Aha. So ein Ding wie im Schlafzimmer und er hielt es ans Ohr. "Ja ?" "Wo bleiben Sie ? Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass sie vielleicht einen Unfall gehabt hätten." "Nein, haben wir nicht... Entschuldige Chii-chan." "Schon in Ordnung. Aber bitte beeilen Sie sich jetzt. In ihrem Büro sitzt eine junge Dame, die sie gerne sprechen würde. Ihr Name ist Sakura-chan und sie wird bald auf diese Schule gehen." "Sakura-chan, sagtest du ?" "Ja. Und der Hausmeister hat schon wieder verlangt, sie zu sprechen... ich glaube er ist wirklich sauer... was soll ich bloß tun... " Die Stimme am anderen Ende klang wirklich verzweifelt und Fye hatte, ohne dass es seine Schuld war, auf einmal ein sehr schlechtes Gewissen. "Bestech' ihn mit Kaffe und Kuchen, wenn er das nächste Mal meckert. Ich bin gleich da." Er nahm das Telefon wieder herunter, drückte solange auf irgendwelche Knöpfe bis es still war und sah Kurogane halb ernst, halb amüsiert an. "Wir sollten uns beeilen, ich glaube wir haben die Kinder gefunden." "Hm.." kurz schien der Ninja zu überlegen, ob er sein Vorhaben mit dem Motorrad zu fahren dem Mädchen zuliebe, das nun anscheinend schon zum zweiten Mal nach dem Magier verlangte, aufgeben sollte. Denn er hatte keine Ahnung, wie das Gerät funktionierte. Aber dann entschied er sich dagegen, denn was interessierte ihn irgendein Mädchen, das er nicht mal kannte? Und dieser Welt war er auch zu nichts verpflichtet. Selbst wenn sie die Kinder jetzt wahrscheinlich gefunden hatten, wer wusste wo sie mit ihnen landen würden? Vielleicht würde er dann nie wieder die Gelegenheit bekommen, das Gerät auszuprobieren. Kurogane bemerkte, dass auch langsam der Magier nervös zu werden und ein schlechtes Gewissen zu haben schien. Wirklich interessiert, betrachtete er, ohne weiter auf den Magier einzugehen das Teil vor sich und fuhr einmal mit der Hand darüber. Er würde das schon irgendwie hinbekommen. Schließlich konnte er reiten.. und das Auto fahren war auch nicht so viel anders... jedenfalls empfand er das so. Und wenn er sich diese Verkehrslage hier so ansah, war es mit Sicherheit nicht viel anders als in Piffle-World. Der Krieger nahm die Griffe in die Hand um das Motorrad, das noch an der Wand lehnte davon zu entfernen und setzte sich drauf. Er erinnerte sich daran, wie er damals das Auto gefahren hat, was er benötigte um es anzuwerfen und wie man es bediente und dann fiel ihm dieser seltsame Schlüssel wieder ein.. in Piffle World brauchte er auch so etwas für sein Auto. Nachdem er einige Sekunden gesucht hatte, fand er die Stelle, in der der Schlüssel musste und steckte ihn ein und er hatte Glück, der Schlüssel passte tatsächlich. Er drehte ihn um und schon sprang auch schon der Motor an und das Motorrad gab laute Geräusche von sich. Ein wenig tastete er die Griffe und Schalter aus und stellte nach einer Weile fest, welches fürs "Gas" war... dann musste das andere dafür sein, um das Ding damit wieder langsamer machen zu können und zum Stehen zu bringen. (1) Auch wenn sie jetzt nicht so komische Teile auf dem Kopf hatten, wie in dieser Fachzeitschrift, würden er jetzt auf jeden Fall dieses Motorrad ausprobieren... es würde schon nichts schief gehen. Und wenn man bedachte, was sie so alles schon durchgemacht hatten, was überlebt und welche Gefahren sie überwinden mussten, war das hier wahrscheinlich noch das Ungefährlichste. "Steig auf..." forderte er den Magier nach einer ganzen Weile auf. Die ganze Zeit hatte Fye den Krieger nur gedankenverloren betrachtet. Er hatte lange keine Gelegenheit mehr dazu gehabt. Konzentriert untersuchte Kurogane das Gefährt und schien tatsächlich herauszufinden, wie es funktionierte. Jedenfalls gab es recht bald Geräusche von sich. Fye stellte wieder einmal fest, dass er es mochte, wenn diese roten Augen konzentriert aussahen. Es war die gleiche Art von Konzentration, die Kurogane beim Kämpfen aufbrachte. Fixiert, analysierend, aufnahme- und reaktionsbereit. Aber diese Falte würde wirklich noch tiefer werden, wenn Kurogane weiter so böse dreinschaute! Er wurde ein wenig aus seinen Gedanken gerissen, als Kurogane ihn aufforderte aufzusteigen, doch er folgte ohne ein Zögern, sprang hinter ihn auf den Sattel und klammerte sich von hinten an. "Fyuuu~", pfiff er freudig, "ob das eine genau so lustige Fahrt wie in Piffel werden wird ?" Kurz verdrehte der Ninja noch einmal die Augen aufgrund dieses sinnlosen Pfeifens und nachdem er feststellte, dass der Magier sich fest genug hielt, versuchte er das Gerät in Gang zu bringen und nach ein paar Versuchen, fuhr das Motorrad tatsächlich los. Der Berufs- und Schulverkehr hatte sich mittlerweile gelegt und so konnten sie fast ohne Probleme durch die Straßen fahren, ohne ständig anhalten zu müssen. Auf dem Motorrad war es trotz der Hitze recht kühl und der Ninja bemerkte, wie er eine Gänsehaut bekam, das Gefühl den Magier so nah bei sich zu haben verstärkte dies nur und auf einmal hatte er wirklich gute Laune. Diese Welt tat ihm innerhalb der paar Stunden die sie erst hier waren schon unwahrscheinlich gut und alle Probleme schienen wirklich in den Hintergrund gerückt zu sein. Er wünschte sich, er könnte den ganzen Tag mit dem Motorrad durch die Gegend fahren und müsste nirgendwo ankommen, einfach nur fahren und an nichts mehr denken. Von hinten gab der Blonde währenddessen Anweisungen, in welche Richtung er zu fahren hatte und recht bald, kamen sie endlich an dem Schulgelände an, auf dem sie anscheinend schon sehnlichst erwartet wurden und wo sich die Kinder aufhalten sollten. Das Gebäude stach hervor mit seinen weißen Mauern und schönen Verzierungen. Doch auch die anderen Häuser hatten alle etwas besonderes gehabt. Sie glichen sich zwar und waren auch allesamt recht hoch, wie das in dem sie wohnten, sicherlich machmal 6 Stockwerke hoch, aber lange nicht so wuchtig und erdrückend wie die Gebäude in Piffle oder der vorigen Welt. Und waren in warmen, hellen Farben gestrichen und alle verziert. Sei es mit Ornamenten, blumigen Balkonen oder auf die Häuserwände gemalte Werbung. Auch Fye hatte die Fahrt genossen. Es war ein angenehmes Gefühl sich den Wind um die Nase pfeifen zu lassen, sich in die Kurven zu legen, auf und ab, als wäre man selbst der Wind und sich dabei an Kurogane lehnen zu können und entspannt den anderen einfach machen lassen. Er hatte sich absolut sicher gefühlt und sogar zeitweise die Augen geschlossen, bis Kurogane wieder fragte, wo es weiter lang ging. Die große Eingangshalle betretend, wo sich nun keine Schüler mehr tummelten, weil der Unterricht längst begonnen hatte, konnte man nun deutlich sehen, was sich in der bestaunten Vitrine befand. "Kuro-pon! Heute haben wir aber ein Glück! Schau mal da~", freute sich der Magier und tänzelte auf die Vitrine zu. In ihr schwebte, ein sanftes Licht aussendend, eine Feder. Weiß mit roten Muster. Der Magier hatte Recht, sie hatten wirklich Glück, dass sie hier sofort auf eine Feder stießen... jetzt mussten sie diese ja eigentlich nur noch stehlen. Aber irgendwas musste hier auch faul sein. Wenn die Feder schon so öffentlich ausgestellt wurde, war da irgendwas, was einem nicht möglich machen würde, sie so einfach zu stehlen. Erstmal sollten sie die Kinder suchen und dann mehr über die Feder in dieser Welt herausfinden, jetzt wussten sie wenigstens, dass es hier eine gab und wussten sogar wo. "Flouurite-sensei!" kam es wütend von hinten gerufen, als sie sich die Federn betrachteten und auch nicht gerade freundlich aussehend, stapfte ein älterer Herr in einer blauen Hose mit Trägern auf die Beiden zu. "Den ganzen verdammten Morgen suche ich Sie schon!" Fye setzte ein schuldbewusstes Lächeln auf und wand sich zu dem Mann. Vermutlich war das der Hausmeister, wenn es nicht noch andere Leute gab, die gerade sauer auf sein diesweltliches Ebenbild waren. "Ah, Hausmeister-san. Es geht sicher um die Mikroskope, nicht wahr ? Die sind sicher in meinem Büro, hatte nur noch keine Gelegenheit sie ihnen vorbei zu bringen", reagierte er blitzschnell. Der Hausmeister runzelte seine dicken Augenbrauen und blickte den Lehrer vor sich wütend an. "Das ist nicht das erste Mal, dass sie das vergessen! Ich bin dafür verantwortlich, dass alles an seinem Platz ist und vor allem HEILE! Und ständig machen ihre Schüler das Material kaputt, dass sie einfach ohne Genehmigung herausgeben! Und wer sitzt am Ende damit und muss sich vor der Direktorin rechtfertigen? Ich natürlich! Das nächste mal dürfen sie die ganzen Kaugummis von den Mikroskopen kratzen! Alles zerstören diese Bälger.. alles.. und überall dieses schmierige klebrige Zeug! Dank ihnen sogar an den Mikroskopen und-" redete der Hausmeister nahezu ohne Punkt und Komma und sein Gesicht nahm immer mehr die Farbe einer Tomate an, so sehr regte er sich über den Lehrer auf, bis Kurogane ihn unterbrach. "Jetzt reicht's alter Mann..." grummmelte er den Mann an, der eindeutig zu viel und zu laut redete und es schien, als würde er jetzt den Zorn des Hausmeisters abbekommen, denn der tödliche Blick galt nun ihm. "Sie sind kein Stück besser Sugawa-Sensei... bestellen mich in die Sporthalle, weil dort anscheinend die Lichter nicht richtig funktionieren und Dank ihres "zuverlässigen" Mitbewohners, kommen sie heute auch zu spät und ich komme mit meiner Arbeit nicht voran!" Verwirrt blickte der Ninja den Hausmeister an... war er etwa auch an dieser elendigen Schule beschäftigt, viel eher sein Ebenbild? "Sei einfach still..." entgegnete der Ninja dem rasenden Mann vor sich genervt. "Diese verfluchten Lehrer... Sie denken wirklich, sie sind was besseres hab ich recht! Was stehen sie hier eigentlich noch so rum? Haben sie nichts zu tun?" wütete er weiter. "Diese verfluchten Lehrer...", wiederholte er noch einmal, während er sich umdrehte um zu gehen, mit diesen Lehrern konnte man eh nicht vernünftig reden! Endlich war der Hausmeister verschwunden und sie wieder allein in der Eingangshalle. "Es scheint, Kuro-pon ist hier auch Lehrer...", überlegte der Magier laut und betrachtete dabei die Feder, "Wir sollten erst nach den Kindern suchen", entschied er, was Kurogane sich im Stillen kurz zuvor gedacht hatte und stand nun von einem anderen Problem als wütende alte Männer. Er sollte in sein Büro, doch wo war das ? In diesem Moment vibrierte wieder das Telefon und er drückte auf den großen Knopf. "Chii-chan! Wo ist mein Büro ? Kannst du uns vielleicht in der Eingangshalle abholen ?" Das Mädchen am anderen Ende schwieg einen Moment verwundert, seufzte dann aber. Ihr Mentor machte dauernd solche Späße und auch wenn sie gerade sehr unpassend waren - der Hausmeister wollte keinen Kaffee haben und auch nicht das "ekelige süße Zeug", dass Fye-sensei noch in seiner Schublade liegen gehabt hatte, sondern die Mikroskope und die fand sie nicht. Sie war der Verzweiflung nahe und der Hausmeister hatte einen Wutanfall bekommen. Zum Glück war er gerade weg. Doch es half alles nichts, sie musste ihn abholen. Seufzend murmelte sie ein "Sicher..." und wand sich dann zu Sakura, die schüchtern das Telefonat belauscht hatte. Ein wenig nervös nippte sie an ihrem Orangensaft, völlig eingeschüchtert von diesem herumschreienden Mann. Aber Chii hatte ihr versichert, dass Fye-sensei genau das Gegenteil von diesem ernsten, cholerischen und unfreundlichen Menschen war. "Ich hole schnell Fye-sensei ab, du kannst ruhig solange hier bleiben." Und schon war sie auf dem Weg. Kurz warf der Ninja dem Magier einen tödlichen Blick zu, als er aussprach, was Kurogane befürchtete... in dieser Welt ebenfalls Lehrer zu sein. Aber das musste sich bestimmt um ein Missverständnis handeln... er mochte keine Kinder, er fand es lästig, anderen etwas zu erklären, also wie in Gottes Namen konnte er sich dann einen solchen Beruf aussuchen? Etwas überfordert von dem Ganzen, lehnte er sich an die Glasvitrine, bis das Mädchen kam um sie abzuholen. Kurz überlegte er, ob es vielleicht besser war, den Leuten hier irgendwie beizubringen, dass sie nicht diejenigen waren, für die man sie hier hielt... aber irgendwie hatte er auch das Gefühl, dem Magier könnte diese Rolle als Lehrer gefallen und ein bisschen Abwechslung würde sicher auch ganz gut tun, also entschied er sich wieder dagegen. "Fye-sensei!" kam endlich das blonde Mädchen angelaufen und blieb vollkommen aus der Puste vor ihm stehen, blickte ein bisschen müde zu ihm hoch. "Wieso tun sie so was ständig?.." fragte sie nahezu verzweifelt und blickte dann verwirrt zu Kurogane-sensei hoch. "Müssten sie nicht eigentlich in der Sporthalle sein?" Fye sah den verzweifelten Blick des Ninjas und beschloss, dass sie sich gerade nicht trennen sollten. Wer wusste, was hier auf sie zu kam oder was zu Bruch gehen würde, wenn Kurogane einen Wutanfall bekam, den solche Leute wie der charmante Hausmeister nur noch provozierten. "Kuro-sensei-pon kommt erst einmal mit in mein Büro", verkündete er dem blonden Mädchen mit den großen blauen Augen deswegen freundlich, "er war so lieb sich anzubieten, die Mikroskope zurück zu tragen." Das Mädchen nickte verständnisvoll. "Wenn das so ist... " Mit eiligen Schritten führte sie die beiden Lehrkräfte in das Büro und erzählte ihrem Mentor dabei aufgeregt von den Fortschritten ihrer Forschungsarbeit. Seltsamerweise ließ er sie reden und unterbrach sie nicht ständig mit Fragen, was sehr ungewöhnlich war. Denn normalerweise wollte er alles ganz genau wissen, so genau, dass sie ihm manchmal einfach Teile der fertigen Arbeit vorlas. Im Büro angekommen, sprang das wartende Mädchen sofort auf und verbeugte sich aufgeregt vor den beiden. "Guten Tag, mein Name ist Sakura Kinomoto und ich werde Anfang nächstes Schuljahr eine Schülerin von Ihnen sein. Freut mich sehr sie kennen zu lernen!" Trotz ihrer Aufregung sah sie hoch, als der Physiklehrer nicht antwortete. Shaolan hatte recht, er sah wirklich freundlich aus, auch wenn er gerade mehr verwirrt zu sein schien, als sie aufgeregt. Doch dann wurde das Lächeln ganz breit und er tätschelte sie auf den gebeugten Kopf. "Freut mich, Sakura-chan. Ich hoffe du wirst fleißig lernen?" "Sicher!", antwortete sie vollkommen überzeugt. Mathe und Naturwissenschaften lagen ihr zwar noch nie, aber wenn der Lehrer schon so nett war, wollte sie ihr Bestes geben ! Sie fragte sich nur, warum sie der andere Lehrer so grimmig ansah... hatte sie etwas Falsches gemacht? Störte sie vielleicht doch oder hätte sie eine Schuluniform tragen sollen... ? Aber sie hatte doch noch gar keine... "Das ist Kurogane", stellte Fye nun auch Kurogane vor. Einen Moment war er verwirrt gewesen, doch dieses Mädchen schien nicht ihre Sakura zu sein. Ihre Aura war anders und vor allem in letzter Zeit war ihr Wesen lange nicht mehr so unbekümmert. Aber vielleicht verhielt es sich hier mit ihr, wie mit ihnen damals in der Piratenwelt und sie spielte eine Rolle, ohne zu wissen, dass dies nicht ihre wahre Identität war... er würde sie auf jeden Fall im Auge behalten, bis er es sicher herausfand. "Er ist an dieser Schule für Sport zuständig", schloss er einfach mal aus der Äußerungen des Hausmeisters. "Und für Japanisch", fügte Chii hinzu, die gerade für Kurogane den Kaffee aufheizte. Fye hatte sie bereits seinen frisch gepressten Orangensaft hingestellt. Einen wirklich tödlichen Blick warf der Ninja dem Blonden zu, als er einfach über seinen Kopf hinweg entschied und es anscheinend auch schon beschlossene Sache war, dass er diese Mikro-was-auch-immer-Dinger für ihn wegtragen sollte. Schweigend folgte er dem blonden Mädchen, das wie ein Wasserfall redete und dann auch noch von Sachen, die er absolut nicht verstand, bis sie das Büro erreichten und er war nicht weniger verwirrt, dass die Prinzessin sie anscheinend nicht kannte. Mal davon abgesehen, dass der Junge auch nirgendwo zu sehen war. Wahrscheinlich war es das Ebenbild der Prinzessin in dieser Welt... das bedeutete, sie mussten sich wirklich noch ans Werk machen und die Kinder suchen, außerdem mussten sie etwas über die Feder herausfinden. Kurz blickte er das blonde Mädchen an, er war also tatsächlich auch Lehrer an dieser Schule und auch, wenn es ihn störte, war er wenigstens erleichtert zu hören, dass er hier etwas beibringen musste, was er wenigstens mehr oder weniger gut beherrschte... und es sah nicht so aus, als würde der Blonde Anstalten machen und den Leuten hier erklären, dass es sich um ein Missverständnis handelte. Sport konnte er defenitiv gut... er würde sich da schon irgendwas einfallen lassen... Japanisch reden und schreiben konnte er auch und er wusste auch viel über die Geschichte Japans, immerhin kannte er die Prinzessin persönlich, lebte an ihrem Hof und war ihr Beschützer. Nur mit der Rechtschreibung und was die Gründlichkeit seiner Schrift anging, haperte es manchmal gewaltig. Trotzdem... so schlecht fand er den Gedanken jetzt gar nicht mehr. Er könnte wenigstens aus den Jungs in dieser Welt richtige Männer machen! Bevor der Magier ihn als seinen Laufburschen missbrauchen konnte, überlegte er es sich nun doch schnell anders. "Hey... wo ist denn diese verdammte Sporthalle?" "Sie sind hinter dem Schulhof", antwortete ihm Chii. Spielten die beiden heute "ich tu so, als kenne ich mich nicht aus"? Oder was sollte das werden. Aber Chii hatte viel Geduld und war ein viel zu helles Gemüt, um sich lange aufzuregen... sie hoffte nur, dass der Hausmeister nicht wieder vorbei kam... vor dem hatte sie nämlich etwas Angst. Fye hatte mittlerweile die "Mikroskope" gefunden. Wofür diese Dinger auch gut sein sollten. Waren das irgendwelche Nachbildungen von Tieren? Aber wenn er es genauer untersuchte, konnte er Linsen entdecken. Sollten sie irgendetwas in Brand stecken? Größer machen? Für Fernrohre hatten sie wirklich die falsche Form. Bevor Chii ihn noch schräger ansah, hievte er Kurogane zwei auf die Arme und nahm ebenfalls zwei. Eilig machten sie sich wieder davon, nicht ohne die Bitte von Chii, dass sie schnell wieder kommen sollten, wegen der Sprechstunde... die Kleine klang wirklich verzweifelt. Gerade hatte sie die beiden in das Büro gelockt, da waren sie schon wieder weg... Sie liefen koordinationslos durch das Schulgebäude. Es war wirklich groß und schien früher einmal von hohen Herrschaften bewohnt gewesen zu sein. Breite Marmortreppen führten in die oberen Stockwerke, drei an der Zahl die Türen waren aus schwarzen Holz. Alles wirkte sehr sauber und ordentlich, aber dennoch nicht unfreundlich steril. Hier und da lag Müll herum und einfache Holzbänke waren aufgestellt worden, auf denen auch ein paar Schüler saßen, die sie freundlich grüßten. Die Mülltonnen waren bunt bemalt, viele Pötte mit Blumen, hier und da standen Bänke vor den Klassen und Jacken der Schuluniform hingen in Reih und Glied, oder unter den Harken hingeschmissen, vor den Klassenräumen und die Fenster hatten einen schönen Violettton. Nach einem Herumgestreune fanden sie die Sporthalle und auch einen Ort an dem "Physik" stand. Da mussten sie offensichtlich hin... Fye kramte einen Schlüsselbund aus der Hosentasche, den ihm Chii gegeben hatte und probierte einige aus, bis er den Richtigen fand und das Klassenzimmer betrat. Sahen alle Klassenzimmer so aus? Hier sah es aus wie in Piffle, nur mit weniger Farbe. Die Tische, Stühle und das Pult waren metallern, die Tafel prangte dahinter, aber am größten war ein Tisch in mitten des Raumes mit einem Waschbecken daneben. Die Wände waren vollgestellt mit Schränken, in denen sich seltsame Apparate und Dinge stapelten. Einige erkannte er wieder. Magier behalfen sich mit ähnlichen Dingen, doch viele waren selbst ihm völlig fremd. Seufzend nahm Kurogane die... Was auch immer das sein sollte entgegen und lief dem Magier hinterher. Er hatte absolut keine Ahnung, wo hier was war und auch nicht, wie hier was funktionierte. Diese ewigen modernen Welten, wer brauchte diesen ganzen Schnickschnack? Es war oft viel zu bunt und viel zu kompliziert. Trotzdem sah er sich interessiert um und auch, wenn ihm vieles wirklich neu war, bemerkte er, dass dies hier anscheinend eine wirklich ganz normale Welt war, in der sie relativ sicher waren und das beruhigte ihn. Es sei denn, irgendwann würde dieser alte Mann wieder kommen und versuchen sie zu erwürgen oder zumindest den Magier, denn er schien nicht den Eindruck gemacht zu haben, als würde er ihn gut leiden können. Aber vielleicht platzte der Mann auch, bevor er den Magier umbringen würde. Nachdem sie diese komischen Geräte abgeliefert hatten, machte sich der Ninja auf den Weg in die Sporthalle, an der sie ja schon vorbei gekommen waren und auf dem Weg dorthin fiel ihm auf, dass es vor dieser Sporthalle auch einen großen Platz gab, der anscheinend dafür gedacht war, hier Sport zu treiben. Bevor der Ninja die Halle betrat, hörte er schon den Lärm der Kinder, die alle wild durcheinander redeten und als er in die Halle kam, sah er sie herumtoben und herumalbern. Aber davon würde er sich jetzt nicht einschüchtern lassen.. auch wenn er absolut keine Ahnung hatte, wie man mit Kindern umging.. doch musste er sich auch keine große Mühe geben, denn sobald die Kindern ihren "Lehrer" entdeckten, wurden sie schlagartig still und sahen ihn erwartungsvoll an. Außerdem, waren die Kinder verwirrt, dass der Lehrer diesmal keine Sportbekleidung trug, wie normalerweise. Kurz räusperte sich der Krieger und fragte sich ernsthaft, warum denn alle in dieser stickigen Halle herumlungerten, wo doch draußen die Sonne schien... auch wenn es hier um einiges kühler war. "Raus mit euch verdammt!" wies er die Kinder an, die ihn daraufhin erst recht verwirrt anblickten und im ersten Moment anscheinend gar nicht wussten, was ihr Lehrer damit meinte... mal davon abgesehen, dass sie jetzt alle eh keine Lust mehr auf Sport und gehofft hatten, die Stunde würde ganz ausfallen. Erwartungsvoll, beobachtete der Ninja die Kinder und nachdem nach einigen Minuten immer noch keine Reaktion kam, außer dass ihn alle ziemlich fragend anblickten, wiederholte er sich noch einmal. "Ich sagte raus mit euch.. draußen Sport machen ist viel effektiver." Jedenfalls war er es gewohnt, meistens draußen zu kämpfen, egal bei welchem Wetter. Nun schienen die Kinder es verstanden zu haben und auch wenn sie rummaulten, da es draußen doch viel zu heiß war, folgten sie den Anweisungen ihres Lehrers... ~~~~~~~~~~~ Während Sakura und Chii auf die Wiederkehr des Lehrers warteten, klopfte es an der Tür des Büros und ohne eine Antwort abzuwarten, stürmte auch schon ein Mädchen mit langen und dunklen Haaren herein. Sobald sie das immer noch eingeschüchterte Mädchen auf dem Sofa entdeckte, begannen urplötzlich ihre Augen an zu leuchten und ein breites Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. "Ich hab doch gewusst, dass du noch hier bist! Gehst du bald hier zur Schule?!“ freute sich das Mädchen und machte einen Hops auf Sakura zu und hatte währenddessen eine Kamera aus ihrer Tasche gekramt und diese vor ihrem Gesicht gehalten. "Ich freu mich so! Du bist mir sofort aufgefallen in der Eingangshalle... du siehst so unwahrscheinlich süß aus! Genau das richtige für meine Film-AG! Ich werde dich zu meinem persönlichen Star machen, wenn du auf diese Schule gehst!" Erschrocken zuckte Sakura zusammen, als die Tür schon wieder aufschlug. War Shaolan endlich gekommen ? Es hatte erst vor wenigen Minuten zur zweiten Pause geläutet. Das Mädchen mit schwarzen Haaren und großen, schönen violetten Augen schien sehr nett zu sein, auch wenn sie Sakura erschrocken hatte. Sie lächelte. "Film AG ? Ich bin zwar erst ab nächstem Schuljahr hier, aber ich würde mich freuen... " In diesem Moment klopfte es auch schon an der Tür, ein Moment verging und als sich niemand "herein" zu rufen traute, denn es war ja nicht ihr Büro, ging die Tür zaghaft ein Stück auf und Shaolan schmulte hindurch. Sakura sichtend, lächelte er und kam ganz herein. "Ich hoffe du musstest nicht zu lange warten." "Nein, Chii-san war sehr freundlich und auch Fye-sensei und Kurogane-sensei. Hast du großen Hunger?" Der Junge nickte, was von einem Magenknurren nur noch unterstrichen wurde. Leicht errötete er und das Mädchen sprang auf. "Mein Name ist Sakura", stellte sie sich dem fremden Mädchen vor. "Möchtest du vielleicht mitessen? Ich habe extra viel gemacht." Interessiert beobachtete Tomoyo die Unterhaltung ihrer neuen Freundin und Shaolan-kun und freute sich wirklich. Sie wusste ja gar nicht, dass ihr Klassenkamerad eine Freundin hatte und noch dazu eine so niedliche Freundin! Keine Sekunde wich die Kamera von den Beiden und natürlich Sakura-chan und als sie gefragt wurde mit ihnen zu essen, lächelte sie fröhlich. "Ich will euch Beide nicht stören." Leicht wurde der Junge rot, es war immer komisch, wenn jemand so etwas sagte. Immerhin waren sie noch nicht lange zusammen und deshalb berührten ihn solche Sprüche immer noch peinlich. Vielleicht würde es das immer tun. Und auch, wenn er wirklich lieber mit Sakura-chan alleine gegessen hätte, konnte er Tomoyo-chan jetzt doch auch nicht einfach so absagen. Aber sie sahen sich viel zu selten. Sie wohnte in der Stadt und er hier auf dem Internat und es wurde peinlichst genau darauf geachtet, wann die Schüler wieder hier zu sein hatten und dass sie es dann auch waren. Noch dazu der ganze Lernstress. "Ich hoffe, wir sehen uns schnell wieder Sakura-chan!" verabschiedete sich das Mädchen immer noch gut gelaunt von ihr und machte sich dann auch schon wieder auf den Weg, bevor sie sich nicht weiter beherrschen konnte und einen weiteren Spruch losließ und damit riskierte, dass Shaolan-kun ganz und gar rot anlief. Während die beiden Turteltäubchen also gemeinsam ein wahrscheinlich romantisches Mittagessen veranstalteten, waren ihre Ebenbilder aus einer anderen Dimension in turbulenteren Umständen. Sie waren mit Mokona in einem kleinen Zimmer gelandet. Es war dunkel mobiliert, zwei Betten standen jeweils an der Wand und daneben zwei Schreibtische und ein großes Bücherregal. Durch das Fenster konnten sie in einen schönen Park sehen. Doch das Problem bestand darin, dass sie die Tür nicht öffnen konnten, auch mit keinem von Mokonas 108 geheimen Fähigkeiten und da sich das Zimmer im vierten Stock befand, konnten sie auch nicht heraus klettern. Von draußen war schon zum wiederholten Male ein seltsames Läuten zu hören und hungrig saßen Sakura und Shaolan auf einem der Betten. "Was machen wir bloß, wenn der Besitzer dieses Zimmer zurück kommt...", überlegte Sakura besorgt, sie wollte niemanden Unannehmlichkeiten bereiten, aber sicher würde dieser Jemand sehr erbost über ihr Eindringen sein. Sie konnten ja nicht einfach sagen, sie wären aus einer anderen Dimension einfach in dieses Zimmer gefallen. Shaolan zuckte leicht mit den Schultern. "Wir werden ihnen erklären müssen, dass es nicht unsere Absicht war, hier einzudringen... " Sein Blick schweifte zum Bücherregal und auf eimal strafte sich seine Körperhaltung etwas. Die Titel konnte er nicht nur lesen, sie hörten sich sogar total interessant an! Mit ein paar Schritten war er beim Bücherregal und betrachtete die Buchrücken. "Antike", "altes Ägypten", "Zeichen und Symbole - Lexikon der Bedeutungen", "Das Nibelungenlied", las er da und nahm eines heraus, um darin zu Blättern. Sogar mit farbigen Abbildern ! So vertieft bemerkte er fast zu spät, wie ein Schlüssel von außen ins Schlüsselloch geschoben wurde und die Tür aufgeschlossen. Mit ein paar Schritten war er bei Sakura, die Hand unter seinem Mantel an Hiens Schwertscheide gelegt. Der Junge, der in das Zimmer kam blinzelte einmal und sah die zwei Fremden verwirrt an. Er war groß, hager und hatte sehr seltsame Augen. Eines war honigbraun wie Shaolans, das andere war von einem tiefen, himmelblau, das Fyes Augenfarbe fast exakt glich. Er trug braun-grüne Kleidung und eine kleine Brille auf der Nase. "Oh..", gab er überrascht von sich. "Entschuldigung", Shaolan verbeugte sich, "wir ... wollten hier nicht eindringen." "Seh ich.. ", stellte der Junge mit den seltsamen Augen in einem nicht wütenden, aber noch nicht realisierenden Ton fest. Drehte sich um und schaute eine Person an, die hinter ihm stand. Ein Brummen, war von dem Schatten zu vernehmen, denn mehr als eine dunkle Kontur mit breiten Schultern war von der Person nicht zu erkennen. "Lass den Knirps doch mit seiner Freundin in Ruhe... Zimmer sieht doch ganz ordentlich aus." Schlagartig wurde Sakura rot, als die Tür wieder geschlossen wurde... diese Leute dachten doch nicht wirklich... sie wollte am liebsten nicht weiter darüber nachdenken. Sie traute sich nicht Shaolan jetzt in die Augen zu blicken und so ging sie schnell zur Tür, die nun endlich nicht mehr abgeschlossen war und öffnete sie und sah zu den beiden Jungs hoch und wurde noch einen Tick röter. Vor allem hatte sie jetzt auch noch ein schlechtes Gewissen, weil die Beiden sich nun anscheinend wegen ihnen stritten... jedenfalls der Junge mit der Brille sah mehr als wütend aus und wetterte den anderen, größeren Jungen ziemlich an. "Du kannst doch nicht einfach irgendwelche Leute in unserem Zimmer lassen! Hab ich denn gar nichts zu sagen?! Immerhin wohne ich leider.. ich betone noch einmal "leider"! auch mit in diesem Zimmer!" Domeki sah seinen Zimmerkamerad mit stoischer Ruhe an. "Vielleicht haben sie sich im Zimmer geirrt." "Ehm.. es.. tut uns wirklich leid." versuchte sich das Mädchen jetzt einzumischen. Das war ja alles so peinlich! "Shaolan-kun... wir gehen los und Fye-san und Kurogane-san suchen." wand sie sich nun an den Jungen... sie wollte einfach nur schnell hier weg. --------------------- Die Mittagspause war vorbei und die Schüler gingen auf ihre Zimmer, um zu lernen. Auch Shaolan und Sakura mussten sich trennen. Ein wenig bedrückt, weil sie sich schon so bald wieder trennen mussten und glücklich, weil es wirklich noch zei schöne Stunden geworden waren und das eigens von Sakura zubereitete Bento einfach nur total lecker gewesen ! (2) Auf dem Gang sah er Watanuki und Domeki, die sich gerade - wieder einmal - lautstark stritten. Er hatte das Zimmer genau gegenüber. Auch wenn sie in verschiedene Stufen gingen, das Internat war so organisiert, dass jeweils ein Zimmer der Älteren, mit dem der Jüngeren eine Partnerschaft bildetet und sich umeinander kümmerten. Die Älteren griffen den Jüngeren unter die Arme, kontrollierten die Zimmer, halfen bei den Hausaufgaben und waren auch sonst Anlaufstelle für alles. Er verstand sich gut mit ihnen, wie mit den meisten älteren Schülern, aber die beiden stritten dauernd, sogar mitten in der Nacht, was manchmal schon etwas unangenehm sein konnte. "Watanuki-senpai! Domeki-senpai! Ich bin zu spät, Entschuldigung. Ich schließe gleich auf." Domeki ignorierte den wütenden Watanuki, sah erst zu Sakura, die noch an der Tür stand, dann zu Shaolan, der vor dem Bett stand, danach zu dem Shaolan, der vor ihm stand. Einen Moment überlegte er. "Hast du einen Bruder?", fragte er gerade heraus. Verwirrt sah er den größeren an. "Einen Bruder? Nein.. wieso?" fragte er. Das würde brenzlich werden! Eindringlich wand sich Shaolan zu dem weißen Wollknäul, das die ganze Zeit am Fenster auf und ab gehüpft war. "Mokona ! Du musst uns irgendwie hier wegbringen! Bitte!" Mokona hüpfte auf seine Schulter. "Kein Problem ! Das ist eine von Mokonas 108 geheimen Fähigkeiten!!" Ganz schnell hopste es zum bereits offenen Fenster und mit einem „Kommt mit!“ sprang es auch hinaus. Die Kinder hatten nicht lange Zeit sich zu wundern, sie vertrauten Mokona einfach und sprangen hinterher. Schon befanden sie sich einige Etagen tiefer in einem Garten und auf einem aufgeblasenen Mokona wieder. Schnell versteckten sie sich hinter den Büschen und Mokona versuchte gaaanz leise die ganze Luft, die es in sich gesogen hatte, wieder rauszublasen. Erst jetzt fielen Shaolan-kun die beiden anderen auf, die bei Watanuki und Doumeki standen und auch jetzt verstand er, warum er nach einem Bruder gefragt wurde. Der Junge sah ihm zum Verwechseln ähnlich und das Mädchen, Sakura-chan. Gerade als er etwas sagen wollte, hüpfte irgendwas weißes vor ihm entlang und dann waren die beiden Kinder weg. Perplex sah er auf den Fleck, an dem gerade noch diese beiden Kinder standen, die ihm und Sakura-chan so ähnlich sahen... so was hatte er noch nie gesehen, geschweige denn, davon gehört. Er musste nachher unbedingt in seinen Büchern nachlesen, ob davon was zu finden sei oder sich an den Naturwissenschaftler Fye-sensei wenden. Vielleicht hatte er eine Erklärung hierfür? Vielleicht ist ihm aber auch nur die Hitze zu Kopf gestiegen und der Nachmittag mit seiner Liebe hatte ihm nun vollkommen den Verstand geraubt... "Wa... Was war das denn?" stellte auch der ziemlich verwirrte Watanuki die Frage und wusste, dass wahrscheinlich auch seine beiden Mitschüler ihm nun keine Antwort darauf geben konnten. Es spukte doch hier! Hatte er also Recht gehabt!! Verdammt! Jetzt durfte er nicht mehr nachts mit Doumeki streiten... denn wenn er ihn aus dem Zimmer vergraulte, stand er ganz schön blöd da. Und auch er selber konnte das Zimmer nicht mehr wütend verlassen... ------------- Ende Chap 68 ---------------- 1 -( k.A ob man beim Motorrad schaltet oder ob die ne Kupplung haben und wenn wie usw o.O ... alles ausgedacht... XD; Ich bestimmt einfach, dass die Motorr臈er in dieser Welt irgendwie so funktionieren..! <.<) 2 (Anmk. Shaolan ist hier auch was jünger, also benutze ich eine eher kindhafte Sprache) ------- Yann Tiersen ( Ameilie OST ) – Les jours tristes ----------------- So was wie die «tristen tage.“ oder so.. hach..ich weiß...aber ich finde die fr anzösischen Amelie-Ost Titel passen so schön zu der Welt, weil der Ost so schön dazu passt *seufz* erst dachte ich an „Supertramp- School“ aber das is alles so „hart“ und stockend irgendwie..nicht so weich wie die franz. Titel..obwohl ich franz. Eigentlich überhaupt nicht mag... schwer zu erklären... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)