Festhalten von maykei (if all wishes could come true) ================================================================================ Kapitel 56: Part 56 - Lügen --------------------------- Part 56 – Lügen Gib mir nur fünf Minuten, gleich bin ich okay. Es ist nur eine Phase, die mal kommt und wieder geht. Mach dir keine Sorgen, ich bin sofort wieder klar. Gib mir nur fünf Minuten, und ich vergesse, wer du warst. Mir geht es wirklich gut, ich weiß gar nicht, was das ist, dass mir ausgerechnet Tränen kommen, wenn du mal bei mir bist. Das sind nur Lügen und ich weiß genau, dass du die Wahrheit kennst. Es sind nur Lügen und es stimmt nicht, dass ich nicht einsam bin. Das sind nur Lügen, nichts als Lügen, und ich wünschte, ich wär' stark. Ich würd die Zeit einfach zurück dreht und alles wär, wie es mal war. ~~~~~ Lügen by Die Toten Hosen ~~~~~~~~~~~~ Irgendwann hatte der Ninja es geschafft, in dieser recht ungemütlichen Position tatsächlich einzuschlafen und irgendwann wachte er durch die Sonnenstrahlen geweckt in dieser recht ungemütlichen Position auch wieder auf... doch schliefen seine Beine und seine Arme immer noch und auch sein Rücken tat weh. Er hatte nicht mitbekommen, was sich diese Nacht mit dem Jungen und dem Fremden Mann aus Outo abgespielt hatte. Verzweifelt versuchte Kurogane sich zu bewegen... jetzt konnte auch ruhig der Magier wieder wach werden, immerhin hatten sie lange genug geschlafen., doch war es wirklich schwer, wenn Arme und Beine nicht so wollten wie er selber und leicht grummelnd sah er auf den Magier. "Hey... wach mal auf jetzt...", bat er leicht grummelnd und hoffte, er würde seine Bitte hören und ihr nachgehen. Irgendetwas bewegte sich unter ihm und langsam öffnete Fye sein Auge. Er fühlte sich wie erschlagen und trotz der vereinzelten Sonnenstrahlen, die einladend durch das Fenster schienen, wünschte er sich einen Moment weiter zu schlafen. Doch das war nur die Meinung seines Körpers, denn sobald er das Bewusstsein erlang hatte, erinnere er sich an die vorige Nacht und seine Gedanken begannen zu rasen. Erst jetzt merkte er, dass er im Schlaf eine Hand in Kuroganes Umhang gekrallt hatte und ließ schnell los. Während er sich aufrichtete zauberte er ein Lächeln auf seine Lippen und blickte dann fragend drein, als er Kuroganes verkrampften Gesichtsausdruck sah. "Guten Morgen, Kuro-pun. Hast du nicht gut geschlafen ?" "Geht so..." brummte er den blonden Mann an und legte sich eine Hand in seinen schmerzenden Nacken und auch in seinen Beinen bekam er langsam wieder Gefühl. "..du hast ja die ganze Nacht auf mir gelegen,.." - 'Und außerdem, hast du mich die ganze Nacht gekniffen...' fügte er noch in Gedanken an, ließ es jedoch besser, den Magier darauf aufmerksam zu machen, immerhin hatten sie letzte Nacht ein nicht gerade angenehmes Gespräch für den Blonden geführt. Leicht seufzte er und blickte auf die Kinder, die immer noch friedlich schliefen und um ihn herum, wurden nun auch langsam "seine" Männer und die Piraten wach. "Bin mal gespannt, ob´s dem Zwerg wieder besser geht... oder er sich erinnert." Kuro-sama bekam als Wiedergutmachung einen Kuss auf die Wange und der Magier stand auf, um nach den Jungen zu sehen. Sein Kopf tat immer noch weh. Verschwommen konnte Shaolan sich noch erinnern, wann es in seinem Kopf das letzte Mal so gescheppert hatte... er hatte eine Wette gegen seinen Vater verloren und musste als "Preis" eine ganze Flasche Rum lehren. Er konnte sich nicht mehr wirklich daran erinnern... irgendetwas von miaunzenden Katzen tauchte in seinen Gedanken immer wieder auf. Langsam öffnete er die Augen und sah auch gleich in das blaue Auge diesens. Seltsam... auf einmal hatte er das Gefühl, dass es zwei hätten sein müssen. Und dann ging es ihm auf und augenblicklich hatte er sich aufgerichtet, der Magier konnte gerade noch zurückweichen, bevor ihre Köpfe zusammenstießen. Verwirrt sah er von dem Blonden zu dem Ninja. "Fye-san... Kurogane-san.." Das Mädchen neben ihm schlief noch selig, wie immer unbeeindruckt von der hellen Morgensonne und dem Krach um sie herum. Fye lächelte beruhigend. "Na~ endlich aufgewacht, Matrose?" Es drehte sich alles für einen Moment und der Brünette fasste sich mit schmerzverzerrten Gesicht an die Stirn. "Ich.. ich habe geträumt..?" Augenblicklich wurde er rot. Er.. er hatte Sakura gesagt, wie er für sie fühlte.. und Kurogane wollte so ein "Gespräch" mit ihm führen.... Fye war sein Vater gewesen und er selbst ein Pirat. Er fragte sich wirklich, was diese verrückten Träume ausgelöst haben konnte und war froh, jetzt wieder wach zu sein. "Habe ich lange geschlafen?" Nachdenklich legte Fye einen Finger auf seine Wange. Sie hatten Erinnerungen von Jahren, die langsam verblassten, aber zumindest die Kinder waren nicht älter geworden. "Nein, ich denke nicht." "Was ist passiert ?" "Nya~ ein Flaschengeist hat uns eine Streich gespielt", erklärte der Blonde mit einem Lachen. Kurogane hasste es wirklich, wenn der Magier ihn ohne Vorwarnung einfach so küsste und rot anlaufend und wütend grummelnd, fasste er sich unbewusst auf die Stelle an seiner Wange, die der Andere gerade geküsst hatte. Einen Augenblick noch blieb er sitzen, bevor er versuchte sich ebenfalls aufzurichten und zu den Kindern zu gehen, von denen der Junge langsam ebenfalls wach wurde und so wie es aussah, erinnerte er sich tatsächlich. Grummelnd ging er nun auf sie zu, obwohl er innerlich erleichtert war, dass es dem Jungen anscheinend schon wieder etwas besser ging, hockte sich neben den Magier. "Weil du und das Manjuu so einen blöden Wunsch hatten.." ergänzte er den Blonden, bevor er den Jungen musterte. "Du erinnerst dich also wieder? Wahrscheinlich im Gegensatz zu der Prinzessin." Shaolan sah seinem Lehrmeister ins Gesicht, erinnerte sich an ihr Gespräch in seinem Traum und wurde augenblicklich rot, bekam kein Wort heraus. Als er sah, dass er abwartend angesehen wurde, schaffte er gerade noch zu nicken, doch dann verstand er, was Kurogane gesagt hatte. "Sie. wie. erinnern ? Ich habe nicht geträumt?" Fragend sah er den Jungen vor sich an, wieso wurde er jetzt rot? "Keine Ahnung was du in den verdammten letzten acht Stunden geträumt hast..." antwortete er dem Jungen. "Aber dieser ganze Piratenmist war "Wirklichkeit"...jedenfalls, hast du es wirklich erlebt..", klärte er den Jungen letztendlich auf und fragte sich, ob er jetzt was Falsches gesagt hatte und er den Jungen besser in dem Glauben mit diesem Traum hätte lassen sollen. Der Junge vor ihnen wurde sehr blass und Fye wedelte ihn mit seiner Hand Luft zu. "Shaolan ? Wenn du noch weißer im Gesicht wirst, verwechseln sie dich noch mit Schneewittchen." Um Fassung bemüht atmete Shaolan tief durch und sah hochrot zu dem schlafenden Mädchen, hatte sich doch ein paar Atemzüge später wieder beruhigt. "Wie kann das sein ? Magie?" Kurogane verdrehte etwas genervt die Augen.. so schlimm war das doch alles nun wirklich nicht! Selbst er selber hatte gelassener reagiert, als er feststellte, dass alles war nicht wirklich, aber auch kein Traum gewesen, selbst wenn er stockbesoffen war und komische Dinge passiert waren. "Keine Ahnung..", antwortete er grummelnd "Erinnerst du dich an diesen verdammten, orangen Flaschengeist? Der hat uns das anscheinend alles eingebrockt... nun beruhig dich aber mal wieder, is ja nicht auszuhalten.." Beschämt sah sein Gegenüber zu Boden, straffte dann die Schultern und nickte. "Entschudligung, Kurogane - san, das war nur... ein Schock." Ein Schock? Nun übertrieb der Junge aber gewaltig... wenn er betrunken gewesen wäre, sich dann wahrscheinlich auch noch absolut ungeschickt im Bett mit dem Magier verhalten hätte... dann könnte Kurogane es vielleicht noch verstehen... aber was hatte der Junge angestellt, dass es so ein Schock für ihn darstellte? Er hatte ihn doch nicht etwa angelogen und doch mit dem Mädchen...? Kurz blieb ihm aufgrund diesen Gedankens und dem Schock, den er dabei selbst hatte die Luft weg... da hatte er sich solche Mühe gegeben! Und dann konnte er es vielleicht doch ein wenig nachvollziehen... verdammt, das war mal alles wieder mehr als kompliziert! Mittlerweile musste auch das Mädchen wach geworden sein, die noch schlaftrunken aber etwas fragend zwischen den Männern und dem Jungen hin und her sah. "Shaolan-kun? Gehts dir schon wieder besser?" fragte sie ihn, während sie sich verschlafen die Augen rieb. Mit einem Lächeln drehte er sich um und ging zu ihr. "Sakura-hi-.. pan.", korrigierte er sich und kniete sich neben sie. "Mir geht es gut." Sakura freute sich wirklich, dass es Shaolan wieder besser ging.. auch wenn er nicht wirklich so aussah, so rot, wie er war... vielleicht hatte er ja Fieber oder sich eine Grippe eingefangen, dachte sie sich, während auch schon das Essen hereinkam und sie Shaolan an der Hand nahm um mit ihm zum Frühstück zu gehen. Ein Seitenblick zu Kurogane zeigte dem Magier, dass der Krieger schon wieder rot wurde. Der Ninja geriet in letzter Zeit eindeutig zu schnell in Panik, aber bei all dem, was bisher passiert war, war ein wenig Paranoia durchaus zu verzeihen. Sein Schmunzeln verflog jedoch, als er die beiden Kinder weiter beobachtete. "Die Vergangenheit ist nun mal vorbei..", murmelte er mehr zu sich selbst und streckte sich erst einmal ausführlich, bevor sich auch schon die Türen öffneten und eine Reihe in orangen, leichten Gewändern gekleidete Frauen mit dem Frühstück hereinkamen. Grummelnd über den Lärm, den die großen Menschen machten stand nun auch Kurogane auf, neben seinem Rücken, der immer noch von dieser ungemütlichen Nacht weh tat, schmerzte auch sein Magen tierisch vor Hunger, obwohl er erst vor wenigen Stunden etwas in dem Reich der Riesen etwas gegessen hatte. Sie mussten sich jetzt überlegen, wie es weitergehen sollte, da sie auch irgendwann mal weiterreisen mussten... aber ob das Manjuu als Schlange das konnte? Und ob sie dem Mädchen die Wahrheit sagen sollten? Bis jetzt war sie die Einzige, die sich noch nicht erinnern konnte... hoffentlich erinnerte sie sich überhaupt wieder zurück. Und vielleicht wollte der Junge ja auch, dass die Prinzessin ihre Erinnerungen als Sakura-Pan behielt und damit eine gemeinsame Vergangenheit mit dem Jungen hatte. Schwer seufzte der Ninja einmal, bevor er sich wieder hinsetzte und ohne abzuwarten anfing zu essen. Auch die restlichen Männer wurden durch den Geruch wach und machten sich lautstark über das Essen her. Einer der Riesenfrauen wand sich an den Piratencaptain und den Räuberanführer. "Die Meisterin würde euch gerne sehen, wenn ihr gespeist habt." Vollkommen in sein Essen vertieft, grummelte er die Riesenfrau flüchtig an und gab ihr somit zu verstehen, dass er verstand, was sie gesagt hatte und innerlich, war er darüber genervt... er hatte keine Lust diese Frau zu sehen, wahrscheinlich mussten sie wieder eine Geschichte erzählen und da Kurogane keine wirklich entspannende Nacht hatte, sich Gedanken um den Jungen und das Mädchen und über den Magier und ihr nächtliches Gespräch machte, hatte er keine Lust, wieder so viel reden zu müssen. Nachdem er fertig mit dem Essen war, stand er trotz allem auf, hetzte den Magier, schneller mit dem Essen fertig zu werden, damit sie dieses nervige Treffen schnell hinter sich bringen konnten. Nach dem Essen wurden sie zur Hausherrin gebracht und mit einem freundlichen Lächeln bot sie ihnen ihre Gastfreundschaft an. Dankend nahmen sie an. Die meisten Männer waren verletzt und erschöpft, außerdem mussten sie von hier an erst einmal überlegen wie es weiterging. Noch dazu war Mokona verletzt. Dieses döste auch beruhigt von aromatischen Ölen und Räucherstäbchen selig in dem leeren Bett vor sich hin, als sich die Tür mit einem leisen Knarren öffnete, Schritte zu hören waren und kurz darauf sich die Matratze etwas niedersenkte. Die Seeschlange öffnete gerade dann schläfrig ihre Augen, als eine große warme Hand über ihren Kopf strich. "Wie geht es meinem ahornfarbenen Patienten denn?", fragte Seishirou mit ruhiger, freundlicher Stimme. Schläfrig öffnete Mokona die Augen, als es bemerkte, dass jemand kam um zu gucken, wie es ihm ging... es war lange her, dass sich jemand auch mal um Mokona kümmerte. Lange war es alleine durch das Meer geschwommen und erst war das wirklich toll und aufregend gewesen, bis die Erinnerungen an seine Reisegefährten kamen.. und es wollte nichts böses und dann hatten Kurogane, Fye und Shaolan ihn auch noch angegriffen.. wahrscheinlich hasste zumindest Kurogane ihn jetzt noch mehr... Außerdem, war es jetzt eine Schlange.. Mit großen und traurigen Glubschaugen, sah es den Mann an. "Mokona hat keine Schmerzen mehr... vielen Dank dafür... aber Mokona ist eigentlich keine Schlange... und ich habe meinen Freunden das Schiff zerstört.. fast wären sie ertrunken oder erschlagen worden... dabei wollte Mokona doch nur die Feder für Sakura finden..." Beruhigend streichelte er dem Tier weiterhin über die kalte, glitschige Haut und ein sanfter Blick aus einem honigbraunen Auge lag auf dem Wesen. "Ich bin sicher, dass du dich bald wieder in deiner ursprünglichen Form befinden wirst. Aber wenn du eine Feder suchst, vielleicht kann ich dir helfen." "Wirklich?!" das weckte das Interesse von Mokona... dann konnte es vielleicht wieder etwas gut machen bei seinen Freunden! "Wie kannst du Mokona weiterhelfen?!" "Ein Händler aus dem Traumland hat der Herrin einst eine große weiße Feder mit einem zart rötlichen Muster verkauft. Von ihr scheint eine starke Energie auszugehen. Ist es das, was ihr sucht ?" Hätte Mokona noch seine Ohren, würde es diese jetzt aufgeregt aufstellen "Ich glaube ja!", antwortete es hibbelig und fragte sich ernsthaft, warum es das nicht mit einem "Mekyo" gespürt hatte.. die Feder auf dem Schiff hatte es doch trotz Schlangenform erkannt. "Wo kann Mokona die Herrin finden?" Das Lächeln wurde noch eine Spur sanfter, als er den hoffnungsvollen Blick des Tieres sah und vorsichtig kraulte er die Schlange an ihrer Kehle. "Es ist Karen-sama, die Dame, die deinen Freunden und dir diese Unterkunft bereitgestellt hat. Aber ich kann dir die Feder zeigen. Es wäre doch ärgerlich, wenn ihr sie umsonst belästigen würdet, nicht wahr?" Kurz stockte es.. das wäre ja ein wenig wie stehlen aber dann erinnerte sich Mokona, dass sie schon öfters Federn gestohlen hatten und es wäre ja für einen guten Zweck. "Darüber wäre Mokona dir wirklich sehr dankbar!" freute es sich also über die Hilfsbereitschaft des Mannes, so könnte es die Feder für Sakura finden und sich damit bei seinen Freunden entschuldigen. In einer geschmeidigen Bewegung stand der Arzt auf und holte ein weiches Tuch aus seiner Tasche, mit dem er das Tier vorsichtig hochhob. Aufgrund des fragenden Blickes lächelte er eine Spur beruhigender. "Ich kann mir denken, dass es unangenehm für dich ist, wenn ich dich direkt berühre. Für die meisten deiner momentanen Artgenossen ist es das jedenfalls.", erklärte er sich. Ein wenig fragender, sah Mokona den Mann noch einmal kurz an, es verstand nicht, wieso es unangenehm sein sollte, denn gerade hatte er es doch auch die ganze Zeit gekrault und es fühlte sich nicht unangenehm an. Aber der Mann würde schon seine Gründe haben und zu aufgeregt war es, sich jetzt weiter darüber Gedanken zu machen, denn auch wenn es nicht das typische "Mekyo" gespürt hatte, wurde es jetzt trotz allem hibbelig. Es freute sich, die Feder für Sakura-chan holen zu können und Shaolan würde sich darüber sicherlich auch sehr freuen und Kurogane könnte es endlich beweisen, dass es doch nicht ganz so nutzlos war, für das er Mokona immer hielt. Gespannt auf die Feder, ließ es sich von dem Arzt zu ihr tragen, nachdem es sich noch einmal fröhlich bei ihm bedankt hatte. Nur wenige Diener eilten an ihnen vorbei, als sie die langen, kunstvoll mit Blumenmustern und Landschaften bemalten Gänge schritten, einen silbernen Gang entlang, durch einen kleinen, fast verwilderten Garten, der von den großen Bäumen und den Palastmauern fast von jeglicher Sonne abgeschnitten war, hin zu einem kleinen Turm, der so unpassend im Kontrast zu der sonstigen Umgebung war, dass er wie ein Fremdkörper wirkte, wie etwas aus einer anderen Welt, das nicht her gehörte. "In diesem Turm ist sie." Seishirou sah sich noch einmal nach den Wachen um, konnte jedoch keine entdecken und öffnete das kleine, niedrige Tor. Zwar wäre es für Shaolan und die anderen immer noch riesig gewesen, jedoch der dunkelhaarige Mann musste sich tief bücken und seine Schultern schabten an den Rahmen, als er hindurchtrat. Im Inneren war jedoch genug Platz und sie gingen eine breite Wendeltreppe hinauf. Nach wenigen Minuten waren sie angekommen und tatsächlich ! Die Feder lag auf einem roten Tuch vor einem Spiegel in dem kleinen Turmzimmer. Sonst war der Raum kahl, die grauen Steinwände schimmerten feucht, wahrscheinlich vom Morgentau und keine weiteren Möbelstücke bis auf das kleine Tischen, auf dem die Feder und der Spiegel waren. Ziemlich aufgeregt beobachtete es die Gegend und hoffte, die Feder würde irgendwo auftauchen, wartete jedoch geduldig ab, denn es schien, als würde der Mann wirklich genau wissen, wo sie sich befand und endlich konnte Mokona die Feder erblicken. Freudig und ziemlich nervös, jetzt endlich die Feder gefunden zu haben, wand es sich trotz der Verletzungen aus den Armen des Arztes, dessen Gesicht ihm bekannt vorkam aber durch die Aufregung nicht daran dachte, sich darüber Gedanken zu machen woher. Schnell schlängelte es sich zu der Feder hin und wollte sie gerade mit seinem Maul in Besitz nehmen, als es einen kräftigen Schlag auf die Schnauze bekam, welche Mokona daraufhin ein wenig runzelte und es erneut probierte. Aber auch diesmal bekam es einen schmerzhaften Schlag auf die Nase und so, wie es vorhin seine Ohren, die momentan nicht mehr vorhanden waren, vor Freude aufstellen wollte, würde es diese am liebsten jetzt enttäuscht und traurig hängen lassen. Dafür blickte es mit einem enttäuschten und traurigen Blick und großen, tränengefüllten Kulleraugen nach hinten zu dem schwarzhaarigen Mann, der es hier hergeführt hatte. "Mokona kann die Feder nicht aufheben..." Überrascht sah der Arzt zu dem Wesen. "Das ist seltsam... ich war davon überzeugt, dass du es könntest..." Mit einem entschuldigenden Lächeln nahm er Mokona wieder hoch. "Hast du dich sehr verletzt ?" "Nein.." antwortete Mokona immer noch traurig und ließ sich erstmal ohne Widerstand von dem Mann hochheben. "Aber Mokona muss die Feder unbedingt haben! Sakura-chan braucht sie doch!" erklärte sie dem Mann und obwohl es die Feder den Anderen gerne als Überraschung gebracht hätte, dachte es nun nach. "Vielleicht sollten wir den Anderen davon erzählen, vielleicht wissen ja meine Freunde einen Weg an die Feder zu kommen." Der Tierarzt überlegte. "Ja, das ist wohl das Beste. Aber ihr müsst aufpassen, dass die Herrin euch nicht sieht. In diesem Land stehen hohe Strafen auf Diebstahl." Ängstlich blickte es den Mann an, als es davon hörte, dass es hohe Strafen auf Diebstahl in diesem Land gab..aber die Anderen würden schon wissen, was sie zu tun hatten und diese Feder, brauchten sie definitiv. Also ließ sich Mokona von dem Schwarzhaarigen wieder den Weg zurück tragen um seinen Freunden von der Feder zu erzählen und sie zu fragen, was sie denn nun am Besten machen könnten. Wieder in dem Raum angekommen, in dem sie alle geschlafen hatten, sah sich die nun große Schlange um und suchte nach ihren Freunden. Doch bis auf Shaolan und Sakura konnte sie keinen ihrer Reisegefährten entdecken.. wo waren denn Kurogane und Fye hingegangen? fragte es sich, während es sich wieder aus den Armen des Mannes wand und zu Shaolan hinüber schlängelte. "Shaolan-kun!" machte es aufgeregt auf sich aufmerksam. "Mokona muss dringend mit dir sprechen!" Die Kinder hatten sich schon besorgt gefragt, wo die rote Schlange sein könnte. Erleichtert sah Shaolan, wie gut es Mokona wieder zu gehen schien. "Mokona! Geht es dir wieder gut ?" Die Schlange schien kein Feind zu sein, das hatte Sakura-pan schon bemerkt, als sie alle von ihr ans Ufer getragen worden waren, trotz der Verletzungen, die die Schlange hatte und auch Shaolan verhielt sich ihr gegenüber freundlich, schien sogar ihren Namen zu kennen. "Ja!" antwortete es wieder fröhlicher, obwohl Mokona immer noch enttäuscht war und dann ging es ganz nah mit dem großen Schlangenkopf auf die Kinder zu, immerhin musste es leise sein, wenn sie keine hohe Strafe bekommen wollten. "Mokona hat eine Feder gefunden, der Tierarzt hat mich dahin gebracht... aber sie ist etwas weiter weg, in einem großen hohen Turm und man kann sie nicht anfassen.. Mokona hat immer einen auf die Nase bekommen, wenn es versuchen wollte, die Feder für Sakura-chan zu holen... wir müssen uns was überlegen." flüsterte es den Kindern leise zu und bemerkte nicht Sakuras verwirrten Gesichtsausdruck. "Eine Feder?" fragte sie, ebenfalls leise nach, denn wenn die Schlange schon flüsterte, hatte das bestimmt seine Gründe. "Ich weiß nicht, von was für einer Feder du sprichst, liebe Schlange.." antwortete sie ihr. Sie erinnerte sich zwar an eine komische Feder, die Shaolan ihr an Bord des Schiffes gab.. aber sie dachte, sie hätte das alles geträumt, denn immerhin war sie eingeschlafen.. Für einen kurzen Moment schwieg Shaolan und bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck, was ihm jedoch nicht sofort gelang. Es war irgendwie ein Schock zum zweiten Mal zu hören, dass sie sich an nichts erinnerte. Aber immerhin hatte sie hier gemeinsame Erinnerungen. War das nicht vielleicht gut ? Heftig schüttelte Shaolan den Kopf. Nein ! Was dachte er da nur so Egoistisches? Es waren nicht Sakuas Erinnerungen und es war nicht ihre Freundschaft. Es war etwas Falsches... die Vergangenheit bedeutete ihm viel, auch wenn sie sich nicht erinnerte, er tat es noch und diese Bilder und Gefühle waren ihm wichtig. Und sicher ging es Sakura genau so. Er würde ihre wahren Erinnerungen wieder bekommen, auch wenn er nicht darin vorkam, sie waren dennoch sehr wichtig für das Mädchen. Deswegen beschloss er sich die Wahrheit zu sagen. "Diese Federn sind eure verstreuten Erinnerungen, Prinzessin. Kurogane-san, Fye - san, Mokona und ich reisen mit Euch, um sie wieder zu finden. Bitte erinnert euch... Ihr seid nicht Sakura-pan und ich bin kein Pirat. Ihr seid die Prinzessin eines Wüstenkönigreiches namens CLOW Country." Verwirrt sah Sakura den braunhaarigen Jungen vor sich an. "Aber Shaolan-kun... was redest du denn da? Ich-.." und plötzlich wurde es dunkel in ihren Erinnerungen und ihr Kopf tat höllisch weh... die ganzen Erinnerungen daran, dass sie ein Mädchen war, das in einem Land namens Nimmerland lebte und auch ihre Erinnerungen an ihren besten Freund Shaolan-kun verschwanden urplötzlich... und übrig, blieben Erinnerungen an einen Bruder, an ein Land mitten in der Wüste... einen Priester... und noch etwas... an einen Jungen... Shaolan-kun.. Verzweifelt blickte sie den Jungen an, das, was ihr gerade in den Kopf schoss, durfte sie nicht vergessen, es war zu wichtig.. sie durfte das einfach nicht wieder vergessen! Aber so sehr sie es auch versuchte, die Schmerzen in ihrem Kopf löschten das Bild komplett wieder aus, bevor es richtig entstehen konnte.. und neben ihren Erinnerungen an ihr Heimatland, kamen die Erinnerungen wieder, die sie gemacht hatte, nachdem sie diese Reise begonnen hatte um ihre Federn zu suchen, die neuen Freunde, die sie gefunden hatte. Sie wusste nicht, warum sie auf einmal angefangen hatte zu weinen und beschämt wischte sie sich die Tränen aus den Augen.. sie erinnerte sich an ihre Zeit als Sakura-pan.. aber wieso hatte sie auch hier das Gefühl, etwas Entscheidendes vergessen zu haben? "Tut mir Leid..." entschuldigte sie sich bei Shaolan und der Schlange, die sie etwas mitfühlend ansah. "Ich glaube... ich hab schlecht geträumt.." Shaolan schluckte hart. Und reichte ihr ein Taschentuch. "Das wird es sicherlich sein.", sagte er sanft. "Bitte wartet hier, ich möchte noch einmal mit Karen-san reden." Langsam nahm sie das Taschentuch an, das Shaolan ihr reichte und wurde leicht rot, sie hasste es, wenn er ewig sah, wie schwach sie war und sie wusste nicht einmal genau, warum sie geweint hatte. Trotzdem nickte sie Shaolan zu. "Mach das..Moko-chan bleibt ja hier und passt auf mich auf, oder?" versuchte sie fröhlich die Schlange, die ebenfalls etwas traurig aussah aufzumuntern. "Klar!" antwortete es und wand sich noch einmal leise Shaolan zu "Aber sei vorsichtig.. wegen der Feder mein ich.. wenn man etwas klaut, wird man hier hart bestraft..." Shaolan nickte. "Aber wenn Karen-san uns die Feder nicht freiwillig gibt, müssen wir zu solchen Mitteln greifen." Mit diesen Worten schlüpfte er durch die Tür, die einen Spalt offen war und machte sich auf den Weg zu der Hausherrin. Zum Glück waren die Flure meistens leer und er musste nicht befürchten zertrampelt zu werden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ihr könnt so lange hier bleiben wie ihr wollt, allerdings kann ich euch nicht ins Nachbarland lassen. Ein Grenzvertrag verpflichtet uns niemanden hinüber zu lassen. Aber sobald mein Gemahl wieder im Lande ist, wird er euch eine Sonderbefugnis ausstellen können.", erklärte die sehr hochgewachsene Frau gerade mit ruhiger Stimme bei einer Tasse Tee, bevor sie innehielt, leicht lächelte und dann einer Dienerin befahl die Tür zu öffnen. Shaolan sah schon seit er den Gang betreten hatte, dass die Tür verschlossen war. Wie sollte er hereinkommen ? Er war nicht groß genug die Türklinge zu erreichen. Einen Moment überlegte er sich, ob er hochspringen sollte, die Klinge herunter und die Tür auftreten. Jedoch wurde ihm die Entscheidung in diesem Moment abgenommen und er wurde von der Dienerin zu der Hausherrin gebracht. "Ein weiterer Gast, setzt Euch zu uns und trinkt eine Tasse Tee!" Sie sahen hier im Riesenland selten Zwerge und so klein und zerbrechlich schienen sie eher wie kleine Porzellanfiguren. Die Riesin war immer wieder überrascht, was für kleine Menschen es auf der Welt gab und wie sie es schafften nicht von Vögeln gefressen zu werden. Höflich nahm Shaolan die kleine Tasse an - klein genug, um sie zu halten, aber er brauchte dennoch beide Hände dafür - " Karen-san.. entschuldigt die Unhöflichkeit, aber ich muss euch um einen Gefallen bitten." Desinteressiert saß Kurogane die ganze Zeit hier neben dem Magier und vor der riesigen Frau und trank seinen Tee, während der Blonde Fragen stellte und sich von dem Riesen über dieses Land aufklären ließ. Er fragte sich wirklich, wie lange sie sich noch in diesem verdammt lauten Land voller Fußgetrampel aufhalten wollten. Gerade wollte er erneut an seinem Tee ansetzen, als der Junge plötzlich hereingeführt wurde. Er sah wirklich immer noch nicht gut aus, vielleicht war auch in der Zwischenzeit wieder etwas passiert? Fragend sah er ihn an, als der Junge ansetzte um die Herrin um einen Gefallen zu bitten, so erlebte man den Braunhaarigen selten und gespannt wartete er ab, was dieser sich einfallen lassen hatte. Sanft lächelte Karen. "Wenn es möglich ist, werde ich ihn gerne erfüllen." "Wir sind Reisende auf der Suche nach Federn. Sie sind die Erinnerung des Mädchens, das mit uns reist." "Und jetzt willst du wissen, ob ich so eine Feder besitze ?" "Ja." "Es tut mir Leid, so etwas gibt es in diesem Land nichts, denn ich denke ihr sucht eine besondere Feder und nicht irgendeine eines Vogels oder Greifes, nicht wahr?" Shaolan erwiderte den eindeutig warnenden Blick, nickte dann. "Es ist eine besondere Feder." "Wie gesagt, es tut mir Leid. Aber wenn es euch weiterhilft, kann ich ein paar Boten in die benachbarten Länder ausschicken und dort nach ihr fragen.", bot sie ihm höflich lächelnd an. Der Junge erwiderte mit einem hörflichen Lächeln. "Vielen Dank." Irgendwas kam Kurogane hier komisch vor.. und kurz sah er zwischen dem Jungen und der Frau hin und her. "Aa." Antwortete auch er der Herrin, auch wenn er irgendwie das Gefühl hatte, es würde nicht wirklich viel bringen, denn wenn sie selbst nicht nachgucken gehen konnten, könnte diese Riesenfrau sie auch belügen. Der Junge dachte immer und überall an die Federn und jetzt, wo er seine Erinnerungen zurückhatte, war es nur zu verständlich, dass er danach fragte, aber es sah fast so aus, als würde der Junge mehr wissen. Aber wenn es hier eine Feder gab, bedeutete das gleichzeitig, sie müssten tatsächlich noch länger in dieser großen Welt bleiben, dachte sich der Ninja mit einem Seufzen und nahm einen weiteren Schluck von seinem heißen Tee. Sie unterhielten sich noch eine Weile, doch dann entschuldigte sich Karen und die drei waren allein. "Hast du die Feder gefunden?", fragte Fye geradeheraus. "Ja.. aber es liegt ein Zauber auf ihr... wir kommen nicht an sie heran, sagte Mokona.. " "Typisch.." grummelte Kurogane und verschränkte die Arme "Das Vieh is auch wirklich zu nichts zu gebrauchen.. und weißt du, wo die Feder ist?" "Mokona sagte in einem Turm hier im Schloss." "Hm... jetzt wird sie aber um so vorsichtiger sein, nicht wahr ?", überlegte Fye. "Immerhin ist das auch nur eine Frau..." bemerkte Kurogane und dachte darüber nach, ob es schwer wäre einen Riesen zu besiegen, denn auch wenn es nur eine Frau war, war es eine verdammt große Frau. "Worauf warten wir dann eigentlich noch, lasst uns diese verdammte Feder holen und dann von hier verschwinden." sagte er noch, während er auch schon aufstand. "Aber, Kurogane-san.. ", wollte Shaolan einwenden, erinnerte sich aber daran, dass er selbst keinen besseren Plan hatte. "Einverstanden..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Sonne hatte mittlerweile eine Position eingenommen, in der ein wenig Sonnenlicht in den kleinen Garten fiel und nach einer Weile hatten sie sich durch das Gestrüpp zum Tor vorgekämpft, denn das wuchernde Unkraut baute sich häuserhoch vor ihnen auf. Die Tür stand glücklicherweise immer noch offen und Mokona schlängelte eilig die Treppe hinauf. Doch auch nach einer Stunde waren sie noch nicht oben angekommen. Langsam ging der Schlange die Puste aus, auch wenn es sich große Mühe gab, sich nichts anmerken zu lassen... aber sie war immer noch verletzt und nun saßen ihre Freunde auf ihr und wollten zu der Feder gebracht werden. Ein Glück, dass sich Mokona wenigstens noch genau an die Richtung erinnerte. Kurogane war alles andere als begeistert davon, dass sie auf der Schlange reisen sollten und seine Gesichtsfarbe nahm allmählich die Farbe weiß bis grün an... erst auf dem Schiff, dann auf diesem komischen Teller und nun auch noch auf der Schlange... er mochte diese Art zu reisen wirklich nicht, sie bekam ihm einfach nicht, aber ohne die Schlange würden sie die großen Treppenstufen niemals bewältigen können. Er hoffte nur, die Schlange würde sich beeilen und sie endlich ankommen. Nach einer scheinbaren Ewigkeit, hatte Mokone es letztendlich geschafft, die Truppe sicher in das Zimmer zu bringen, in der sich die Feder befand. "Wir sind da!" verkündete es fröhlich und hibbelte wieder aufgeregt herum, was Kurogane gar nicht gefiel. "Ah.. hör auf damit und lass mich runter!!", bat er die Schlange, die daraufhin aufhörte sich zu bewegen und still blieb, damit ihre Freunde herunter klettern konnten. "Aber seid vorsichtig... man kann sie nicht so einfach anfassen..." Kaum hatte der Krieger zu Ende gesprochen, war ein unangenehmes, hohl klingendes Kratzen zu vernehmen. Erst unregelmäßig, leise, doch dann auf einmal schneller und regelmäßiger. Alarmiert griff Shaolan nach seinem Schwert und schloss die Augen, um, so wie sein Lehrmeister es ihm beigebracht hatte, die Auren um sich herum zu erfühlen. Da war noch etwas... etwas bekanntes, das sie beobachtete, jedoch schien es überall zu sein, wie Nebel. Mokona bekam davon nichts mit und schlängelte noch einmal auf die Feder zu. Vielleicht würde es ja jetzt gehen... vorsichtig stupste er es mit seiner Schwanzspitze an und erschrak sich, als diese weggedrückt wurde. "Was ist das?", wunderte sich der Magier, als auch an ihm etwas hautnah vorbei fuhr. Fast wie warmer Wind, aber eben nur fast. Es schien keine Konsistenz zu haben, jedoch WAR da etwas. Genervt sah Kurogane sich ebenfalls um. Wenn hier jemand war, sollte er sich gefälligst zeigen... vielleicht war das Manjuu auch einfach nur zu blöd, die Feder anzufassen und so ging er selber auf diese zu, das Schwert trotz allem vorsichtshaltbar gezogen. Doch als er sie anfassen wollte, bekam er ebenfalls einen Schlag ab und jetzt noch genervter sah er sich noch einmal in der Gegend um. "Hey! Was, Wer oder wie auch immer du bist! Zeig dich verdammt noch mal und gib uns die Feder!", forderte er was auch immer auf, wusste nicht einmal, ob es eine Form hatte oder ein lebendes Wesen war... vielleicht war es auch nur ein Zauber, welcher dann sowieso nicht auf ihn hören konnte. Ein wenig erinnerte das den Ninja an das Tier, das sie lange Zeit in der einen Welt verfolgt hatte und was durchaus sehr gefährlich war, gerade, weil man es oft nicht sehen konnte und es war schwer sich auf so etwas gefasst zu machen und gegen so etwas zu kämpfen. Plötzlich legte sich ein Druck auf seine Schulter und Kurogane hörte hinter sich erschrockenes Einatmen, sowohl von dem Magier, als auch dem Jungen. Irgendwie fühlte sich der Ninja ein wenig, wobei auch immer, ertappt, als sich ein schwerer Druck auf seine Schulter legte und die Reaktionen der Kinder und dem Magier zeigten, dass dies wohl nichts gutes bedeuten konnte. "Hey? Was soll das? Ich hab gesagt du sollst dich zeigen und mich nicht begrabbeln!" brachte er was auch immer, wütend entgegen und drehte sich um. Und starrte in das zu einer Grimasse verzogene Antlitz einer Hyäne. Pechschwarze Augen starrten in rote und das Tier ließ von ihm ab, legte sich wieder in einer geschmeidigen Bewegung vor die Feder. Es sah noch jämmerlicher aus, als bei ihrer letzten Begegnung. Noch magerer, noch hungriger, noch lauernder. Und plötzlich bemerkten sie, dass sich auch ihre Umgebung verändert hatte. Sie befanden sich nicht mehr in diesem Turmzimmer, sondern in einem großen Raum mit schimmernden Schriftzeichen an den Wänden. Absolute Stille herrschte im Raum, so dass es fast erdrückend wirkte. Das einzige, was sie mit der Märchenwelt zu verbinden schien, war das Bild im Spiegel, das ein verlassenes Turmzimmer zeigte. Jetzt erschrak sich auch der Ninja ein wenig, als er in die nur allzu bekannte Fratze blickte und reflexartig, ging er einen Schritt nach hinten, einen Schritt weiter von dem Tier weg, welches sich auch schon wieder vor die Feder gelegt hatte. Wie konnte das? Der Krieger war sich sicher gewesen, dieses Vieh umgebracht zu haben, als er in diesem Dimensionstor oder was immer das gewesen war mit ihm gekämpft hatte. Damals sah es schon schrecklich aus.. doch jetzt sah es noch furchtbarer aus als bei ihren ersten zwei Begegnungen, vielleicht handelte es sich aber auch nur um das Tier in einer anderen Welt. Etwas ängstlich klammerte sich Sakura an Shaolan, als sie das Tier und die Veränderung ihrer Umgebung bemerkte, auch wenn sie wusste, ihn somit womöglich zu belästigen, wenn er kämpfen wollte. Aber sie wollte nicht, dass er gegen das gefährliche Tier kämpfte... was war hier nur wieder einmal los? "Ich... wir müssen die Feder unter diesen Umständen nicht holen..." sagte sie leise zu ihren Reisekameraden, sie wollte die Feder nicht, wenn es Gefahr für Shaolan und ihre Freunde bedeutete. "Lasst uns einfach weiterreisen..." "So ein Unsinn..." grummelte Kurogane sie an, auch wenn er selber einige Zweifel hatte aufgrund dieses Tieres und dass sich ihre Umgebung verändert hatte. "Jetzt sind wir der verdammten Feder so nah.. nun werden wir sie auch zurückholen..." antwortete er ihr und nahm sein Schwert fester in die Hand, bereit anzugreifen und das Tier endgültig zu erledigen. Das Tier kicherte einfach nur in sich hinein und sah an Kurogane vorbei, direkt zu dem Mädchen. "Hast du kein schlechtes Gewissen... deine Reisekameraden... Freunde... so in Gefahr zu bringen ?" "Hör nicht auf ihn.", ermahnte Shaolan das Mädchen und legte beschützend einen Arm um sie. "Nanana~ sie sollte doch wissen, dass es einen Weg gibt, all das hier zu beenden und jedem ihrer Freunde ein Happy End zu schenken... jedem Menschen, denen ihre Feder Unglück gebracht hat, sollte sie verpflichtet sein. Nicht wahr ?" Hart schluckte Sakura, als sie die Worte des Tieres vernahm... sie wusste, dass es Taktik war, doch diese Worte waren gleichzeitig so wahr und taten weh. Das Tier hatte absolut recht... Krampfhaft versuchte sie die Tränen zurück zu halten, die sich in ihren Augen bilden wollten... sie wollte nicht schon wieder weinen, doch sie wusste auch nicht, was sie jetzt tun sollte. Am besten sofort weiterreisen... ihre Freunde nicht in Gefahr bringen, wie das Tier es sagte... doch, was wenn ihre Feder hier Unheil anstellen würde? Sie MUSSTE die Feder mitnehmen... aber sie durfte ihre Freunde da nicht mit hineinziehen. Langsam löste sie sich von Shaolan und sah leicht zu Boden. "Bitte.. lasst mich allein um die Feder kämpfen... das ist meine Angelegenheit..." bat sie ihre Reisekameraden. Besorgt und gleichzeitig erschrocken sah Shaolan sie an. "Hime... nein... " Entschlossen griff er fest nach ihrer Hand und ließ sie nicht los. "Dieses Tier will dich nur austricksen... du bist uns keine Last... und wir sind alle freiwillig auf dieser Reise..." "- HA ! Lügner ! Du bist der Grund für seinen Kummer, du bist seine größte Last... schau ihn dir an und du wirst wissen, dass ich nicht lüge. Komm her und hol sie dir, du hast die Kraft dazu." Erschrocken blickte Sakura das Tier und dann Shaolan an, was sagte es da? Sakura war der Grund für seinen Kummer? Für den Kummer, den Shaolan immer versuchte so gut wie möglich vor ihr zu verstecken und wo sie einfach nicht hinter kam, was genau es war? Shaolan tat alles um ihre Federn zu suchen... einfach alles... das Tier musste recht haben, außerdem, erinnerte sie sich noch nicht viel an ihre Vergangenheit? Was wenn dieser Junge... plötzlich tat ihr Kopf wieder weh und bevor sie weiterdenken konnte, vergaß sie den letzten Teil ihres Gedanken. Das war schon öfter passiert... war das der Grund, was ging hier vor? "Bitte... lass mich los Shaolan-kun! Und dann geht bitte... ihr alle!" Wütend sah Kurogane das Tier die ganze Zeit über an, das musste wirklich hart gewesen sein, für den Jungen und auch für das Mädchen... was erlaubte sich das verdammte Tier eigentlich, die ganze Zeit für einen Müll zu reden? Vielleicht war es irgendwo die Wahrheit, aber im Grunde hatte es doch keine Ahnung. Und nun wollte die Prinzessin wegen dieser dreckigen Hyäne auch noch unüberlegt handeln, das konnte der Ninja nicht zulassen, auch wenn er sie irgendwo verstehen konnte. "Du hältst jetzt deine verdammte Klappe du elendes, dreckiges Vieh!" fuhr er das Tier an und ging zum Angriff über. Selbst wenn er noch nicht all seine Kraft wieder besaß und dieses Tier stark war, wäre es doch trotzdem gelacht, wenn Kurogane es nicht besiegen konnte... und eine zerfleischte oder mit den Nerven völlig am Ende seiende Prinzessin wollte er nicht wirklich zu Gesicht bekommen. Erst recht nicht tot. Das Tier wich mit einem geschickten Sprung seinem Schlag aus und verbiss sich in seine Schulter, ächzte im nächsten Moment aber auf, als sein Kopf nach hinten gerissen wurde und das rote Tuch, auf dem die Feder gelegen hatte um seinen Hals geschlungen war und die Schlinge mit aller Kraft zugezogen wurde. "Jetzt, Kurogane-san!", schrie Shaolan zu dem Krieger und wich den nach ihm schnappenden Maul aus. Der Magier beobachtete das ganze nur ruhig, Kuro-pon und Shaolan würden sicher mit dem Tier klar kommen. Außerdem war er ohne seine Zauberkraft eher eine Behinderung im Kampf. Freundlich lächelte er das Mädchen an. "Wollen wir nicht die Feder holen, während Daddy und Shaolan-kun mit dem Köter tollen ?" Kurz keuchte Kurogane auf, als er die scharfen Zähne in seiner Schulter spürte, jedoch wurde das Tier schnell von ihm weggezogen und der Ninja brauchte einen Moment, um zu kapieren, dass der Junge angefangen hatte das Tier zu würgen. Schnell hob er sein Schwert wieder auf, dass er bei dem Biss fallen gelassen hatte und richtete es auf das wild knurrende und hektisch bewegende Tier und sah es noch kurz eindringlich an, bevor er zustach um den Jungen zu erlösen und das Tier endlich tot zu sehen. "Na... wie fühlt es sich an, einsam und so elend zu sterben?" sagte Kurogane dem Tier unter einem leicht schweren Atmen, und sah es verachtend an..."War das alles? Ein Leben, in dem du Andere ihre Fehler und Ängste auftischst? Und das nur, weil du derjenige bist, der am einsamsten und erbärmlichsten von allen ist?" Erschrocken beobachtete Sakura die Szene, nun kämpften die beiden doch wieder für sie, vor allem Shaolan, doch schnell wurde sie von Fye aus ihren Gedanken gerissen. "Ja.." antwortete sie dem Blonden, sie musste sich jetzt schnell die Feder holen, wenn die Anderen schon wieder ihr Leben für sie riskierten. Das Tier sackte in sich zusammen, kicherte aber immer noch. Nur hörte es sich blubbrig und falsch an, so als würde das Blut in seine Lungen sickern und wahrscheinlich tat es das auch. "Ihr werdet noch sehen, dass Alpträume keine Lügen sind... die Macht... alles zu verändern... alles wieder zu versöhnen... sie ist so nah und ihr Narren seid zu dumm... einfach zu dumm... ihr gehört nicht in dieses Land, für euch es gibt nie ein Happy End, wenn ihr eure Geschichte nicht selbst schreibt...“ Plötzlich veränderte sich die Hyäne. Zuerst das Fell. Rasend schnell schien es dichter zu werden und zu bleichen, anschließend bewegte sich darunter etwas... die langgezogene Taille schrumpfe etwas in sich zusammen, die Beckenknochen waren weniger spitz und die Gesichtskonturen weicher, edler. Zuletzt veränderten sich die Augen. "Ein Wüstenwolf!", entfuhr es Shaolan. Mit einem fast wehmütigen Blick sah das Wesen zu Sakura. "Ich wollte nicht eine für dich so erschreckende Form wählen... aber dieses Tier hatte sich meiner bemächtigt... bitte... denke nicht, es ist deine Schuld... du bist... ein wirklich... starkes... gutes... Mädchen." Die Feder, die Sakura gerade erreicht hatte nun ignorierend, ging sie langsam die paar Schritte auf das Tier zu, dass es nicht böse meinte, keine Schuld hatte, wie sich herausstellte und das spürte auch die Prinzessin. Langsam ließ sie sich vor dem toten Wüstenwolf auf die Knie fallen und streichelte vorsichtig durch das dichte Fell. Jetzt konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurück halten... wieso das alles? Für ihre Federn? Wieso? "Warum hast du es umgebracht, Kurogane-san?!", fuhr sie den Ninja an, es klang leicht vorwurfsvoll, während sie leicht in sich zusammen sackte und nun einen regelrechten Heulkrampf bekam. "Und wieso, hast du ihm geholfen... Shaolan-kun?" fügte sie leise an. Diese verdammten Federn! Genau das, wollte sie nicht... niemand sollte wegen ihren Federn sterben... oder verletzt werden. Und trotzdem hatten die Beiden gekämpft, gegen das Tier gekämpft, und der Ninja hatte es letztendlich erstochen... Irgendwie taten Kurogane diese Worte weh und ein wenig fassungslos starrte er auf das Bild der weinenden Prinzessin und dann auf das Schwert, das voller Blut war... noch nie hatte ihn das Bild eines Schwertes, dass mit Blut befleckt war so an das Bild des Schwertes erinnert, dass seine Mutter umbrachte... Den Schmerz in seiner Schulter hatte er ganz vergessen, irgendwas in ihm tat mehr weh als so eine verdammte Verletzung... er hatte es, doch nur gut gemeint... und nun weinte die Prinzessin wegen ihm... und er hatte ein unschuldiges Wesen umgebracht. Der Brustkorb des Tieres sackte etwas in sich zusammen und plötzlich löste sich der ganze Leib in Federn auf. Überrascht schritt Shaolan einen Schritt zurück und im selben Augenblick befanden sie sich wieder in dem Turmzimmer. "Federn...", murmelte Shaolan verwirrt. Er verstand langsam gar nicht mehr, was hier vor sich ging und der Vorwurf der Prinzessin tat weh... verdammt weh. Aber er hatte von Anfang an gewusst, dass er für seinen Wunsch etwas opfern musste... und auch wenn er es versuchte zu vermeiden... er hatte auch gewusst, dass er nicht der einzige sein würde, der dadurch verletzt wurde. "Hime..", vorsichtig kniete er sich neben sie. "Wir haben uns nur verteidigt..." Immer noch etwas überrascht stand Fye etwas abseits dem weinenden Mädchen. Er wollte erst einmal Shaolan sein Glück versuchen lassen, bevor er einschritt. Außerdem fühlte er sich nicht wirklich in der Lage dazu etwas zu sagen. Unschuldiges opfern und töten, Verteidigung und Fremdkontrolle. Alles, was ihn die letzten Tage scheinbar verfolgte, als wollte irgendetwas ihm sagen, er solle vor seinem Tod noch einmal tief in sich hinein sehen und ja nicht vergessen, wer er war. Sakura wusste selber, wie dumm diese Vorwürfe gewesen waren... aber ständig stellten ihre Federn Unheil an, ständig wurde einer ihrer Reisegefährten verletzt... Fye verlor sogar sein Auge auf dieser Reise... letztendlich wegen ihrer Feder, da diese in dem Raumschiff war, sie deshalb dort verweilten... Ständig starben unschuldige Wesen oder wurden zu Ungeheuern, wegen ihrer Feder... selbst, wenn es nur Tiere waren, letztendlich waren alle Lebewesen vor Sakura gleich. Klar hatten sich Kurogane und Shaolan nur verteidigt... aber wieso griffen sie erst an? Ihre Feder konnte sie nicht hier lassen... sie könnte Unheil bedeuten. Wieso brachten sich die Beiden wegen ihr in Gefahr? Wieso musste sie auch ihre Federn verlieren? "Ich weiß das doch...", antwortete Sakura leise, versuchte sich wieder zu beruhigen, sie wusste selber nicht, was mit ihr los war. Vielleicht wurde ihr das alles gerade ein wenig zu viel, vielleicht hatte sie diese Tatsachen auch nur zu lange verdrängt. Die Federn um sie herum ignorierte sie gerade, bekam sie doch einen Hass auf diese Fragmente ihrer Erinnerung... Ein wenig hielt sie sich an Shaolan fest. "Es tut mir Leid..." entschuldigte sie sich heute zum zweiten Mal bei dem Jungen und versuchte sich wieder zu beruhigen. Kurogane war sich sicher, dass auch er jetzt irgendwas sagen musste.. sich vielleicht entschuldigen? Er wusste es gerade wirklich nicht und sich selbst ein wenig hilflos vorkommend, stand er da und beobachtete die Kinder und wie das Tier sich in Federn auflöste. Nun konnte Fye sich doch nicht heraushalten, vor allem als die ersten Tränen in den Augen des Mädchens auftauchten. Sanft legte er eine Hand auf ihre Schulter und drehte sie zu sich. "Sakura-chan.. natürlich ist es schlimm, dass dieses Tier sterben müsste... aber du hast doch selbst gehört... es tat ihm Leid, uns angegriffen zu haben. Hätten wir uns nicht verteidigt, wäre es doch um so trauriger gewesen. Der Tod ist immer schrecklich, aber die Art und Weise "wie" ist für denjenigen, der sein Leben verliert unglaublich wichtig. " Ein wenig beruhigten diese Worte die Prinzessin wieder und sie wischte sich die Tränen aus den Augen. Sie hatte auf einmal ein unglaublich schlechtes Gewissen, als sie in das blasse Gesicht sah, in dem ein Auge fehlte und unbewusst, legte sie ihre Hand leicht auf die Augenklappe des Blonden. Es tat irgendwie weh diesen Mann, der sie ständig aufmunterte nur noch mit einem Auge vor sich zu sehen... und dass er immer noch für sie da war, ihr gut zuredete und nicht aufgab.. und sie selber, konnte nur heulen... "Ich will aber nicht, dass ihr für meine Federn euer Leben verliert... das soll nicht eure "Art und Weise" sein..." Der Ninja holte nun einmal tief Luft, auch wenn er immer noch nicht genau wusste, wie er sich dem Mädchen gegenüber nun verhalten sollte, ging er trotzdem ein paar Schritte auf sie zu. "Nun hör mal zu Mädchen...", fing er an, versuchte die leichte Unsicherheit in seiner Stimme zu unterdrücken und grummelig so wie tadelnd wie immer zu klingen. "Ich bin hier auf dieser Reise um zurück in mein Heimatland zu kehren... und sollte ich auf dieser Reise sterben, weil mich irgendein Idiot angreifen musste, dann bist du die Letzte, die sich deshalb Vorwürfe machen sollte... dass diese verdammten Federn hier auch wirklich an jeder Ecke verstreut sind... ist ein nerviger Zufall für mich, mehr nicht..." "Danke... Kurogane-san.." sie versuchte ein Lächeln, meinte sie zu verstehen, wie der große Mann das meinte. Leicht rotwerdend sah Kurogane zur Seite und grummelte vor sich hin. " Jaja.. Und nun sammel deine verdammten Federn ein, damit wir endlich weiter reisen können..." fügte er noch an und hob zur Demonstration eine vom Boden auf, worauf das Mädchen langsam nickte. " "Siehst du", mit einem zufriedenen Lächeln strich der Magier ihr noch einmal durchs Haar und stand auf, um die Federn aufzusammeln. "Wir haben alle irgendwo Eigeninteressen... und helfen dir, weil wir dich gern haben und weil wir uns dazu entschieden haben. Du brauchst dir also keine Vorwürfe machen." "Genau~ Sakura, nicht traurig sein. Wer soll denn alle mit einem Lächeln aufmuntern, wenn du traurig bist ?", wie aus dem nichts war Mokona aufgetaucht und umschlang das Mädchen beistehend. Dabei passte es natürlich auf, das Mädchen nicht zu zerdrücken. Oh, es war anstrengend so groß zu sein, ständig musste man aufpassen, dass man niemanden weh tat. Das war sicher auch der Grund warum Kuro-pon immer so grummelig war, erkannte das magische Wesen für sich, wenn man immer aufpassen musste, konnte man gar keinen Spaß haben und wenn man keinen Spaß haben konnte, dann wurde man GENAU so grummelig wie Kuro-daddy! Shaolan war erleichtert, dass sich das Mädchen aufmuntern ließ, doch er hörte schon das Geklapper von Rüstungen und als zum Fenster trat und auf den Garten hinunter sah, erkannte er, dass es die Wachen des Schlosses waren. Etwas alarmiert sah er zu Mokona. "Meinst du, du kannst dennoch die Dimensionen wechseln, Mokona ?" "Mokona weiß es nicht. Aber bei so vielen Federn is Mokona ganz MEKYO~ , dass es sicherlich funktioniert!" Nun stahl sich doch ein kleines Lächeln auf Sakuras Lippen, sie musste einfach versuchen stark zu sein, vor allem für Shaolan-kun und aufpassen, dass sie nicht der Grund für seinen Kummer war. Wie immer, blieb Kurogane fast das Herz stehen, als das Manjuu nun in Form einer Schlange das verhasste "Mekyo" machte... das war ja noch schrecklicher, als wenn das weiße Vieh es machte, beruhigte sich jedoch schnell wieder und zog erneut sein Schwert, da sie Gefahr liefen, erneut angegriffen zu werden. "Seid ihr endlich fertig?", fragte er und sah das Schlangenvieh wartend an. "Worauf wartest du dann? Versuch es verdammt... ich hab keine Lust zertrampelt zu werden!" Mokona wartete noch kurz, bis alle Federn aufgesammelt waren, konzentrierte sich dann ganz stark und es funktionierte. Die Schlange wurde immer dicker und dicker und verwandelte sich wieder in das weiße Mokona. Es riss seinen Mund ganz weit auf und verschluckte die Reisenden, um sie in eine neue Dimension zu bringen. Es war still geworden, der Tisch war zerschmettert und das rote Tuch lag verlassen am Boden. Auch das Klirren der Wachrüstungen war verstummt. Nur das Blut auf dem Boden schien das einzige zu sein an dem ironischer Weise noch Leben an einem dünnen Faden hing. Alles andere wirkte tot. Tot und leer und falsch. Mit einem selbstzufriedenen Lächeln trat Seishirou hinter der Tür hervor und bückte sich nach einer vereinzelten Feder, während sich die Illusion der Riesenwelt um ihn herum auflöste. Ein harscher Präriewind riss an seinen Kleidern und ein letztes Mal sah ein honigbraunes Auge in die Richtung des Felsen, der herausragend wie ein Riese völlig allein in der weiten, flachen Prärie stand. Wirklich ein fantastischer Anblick, wie die Sonne unter ging und alles in Blutrot tauchte. Auf dem Felsen erwachten jetzt wohl die Träume. Ein charmantes Lächeln auf den Lippen tragend, drehte er sich zu der dunkelhaarigen Frau um. Sie war kleiner als er, ihre Haare waren stark gelockt und ihre Gesichtszüge wirkten jugendlich bis kindlich, dennoch streng. Noch dazu empfand er die Kürze ihres Kleides als anstößig, doch deutete er eine leichte Verbeugung an. "Hat mich sehr gefreut mit ihnen Geschäfte zu machen." "Denkt nicht noch einmal erbitten zu können, dass sie in einer bestimmten Dimension landen." "Das wird nicht notwendig sein. Aber ihr seid selbst nicht uneigennützig aus der Situation herausgekommen, nicht wahr ? So viele Federn auf einmal, das ist schon verlockend... ich werde also vielleicht doch noch einmal einen Gefallen erbitten." "Hmpf." Sie blickte ihn eine Weile an und verschwand dann einfach. Seishirou blickte auf die Feder in seiner Hand, die sich rasch schwarz verfärbte. Sein Plan war aufgegangen. Durch den Bann, den er auf Shaolan gelegt hatte, konnte das Tier sich nicht in seine Gedanken einklinken und war somit leichte Beute für die zwei Kämpfer und vor lauter Aufregung hatte die Gruppe vergessen, die von dem Tier bewachte Feder mitzunehmen. Oder vielleicht lag es auch daran, dass Shaolan sie zunächst aufgesammelt und als sie die Dimensionen wechselten wieder fallen ließ. Rein zufällig natürlich. Seishirou betrachtet noch einmal das rabenschwarze Flügelfragment in seiner Hand... Eine ganz besondere Feder, die niemand berühren konnte. Doch durch die Berührung des Mädchens war sie nun ungefährlich für ihn. Sein Plan war aufgegangen. Er konnte weiter durch die Dimensionen reisen. ----------------- Part 56 ------------------------ Anmerkung: Immer noch gehört nichts uns, auch der äußerst charismatische, wie immer undurchsichtige Massenmörder, hier Vampirjäger, Seishirou Sakurazuka nicht. Genau so wenig ist es der Fall, dass uns die Tsubasa Charaktere, noch die Märchen gehören. Auch die Lyric entspringt nicht unserem übernächtigtem Hirn, sondern ist Eigentum der Toten Hosen. So so, hier endet nun die Märchenwelt~ gute Nachrichten: ^^ Die nächsten 13 Kapitel sind schon gebetat und werden jetzt Stück für Stück on gestellt~ also öfter Mal reinschauen und gucken, ob's was neues gibt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)