Festhalten von maykei (if all wishes could come true) ================================================================================ Kapitel 55: Part 55 - Dance with the devil ------------------------------------------ Part 55 – Dance with the devil Here I stand, helpless and left for dead Close your eyes, so many days go by Easy to find what's wrong Harder to find what's right I believe in you I can show you that I can see right through All your empty lies, I won't stay long In this world so wrong Say goodbye, As we dance with the devil tonight Don't you dare look at him in the eye As we dance with the devil tonight Trembling, crawling across my skin Feeding your cold, dead eyes Stealing the life of mine I believe in you I can show you that I can see right through All your empty lies, I won't last long In this world so wrong Say goodbye, As we dance with the devil tonight Don't you dare look at him in the eye As we dance with the devil tonight Hold on Hold on Say goodbye, As we dance with the devil tonight Don't you dare look at him in the eye As we dance with the devil tonight Hold on Hold on ~~~ dance with the devil by breaking benjamin~~~~~~~~ Gequält, öffnete Kurogane die Augen, als er das Beben und das Stampfen vernahm und wollte gerade sauer auf den Magier sein, was er denn jetzt schon wieder anstellte, als sein Instinkt ihm sagte, dass es sich um etwas anderes handeln musste. Schlagartig war er wach und sah sich um.. wunderte sich, dass es noch dunkel war... irgendwas stimmte mal wieder nicht. "Hey... wach auf!" sagte er dem schlafenden Mann neben sich, während er sich aufrichtete und konzentriert die Gegend beobachtete. "Irgendwas ist hier faul." Fye war schon hellwach, richtete sich schnell auf und lief aus dem kleinen Waldstück. Und was er erblickte, ließ ihn erst einmal die Luft anhalten: Es war ein Kind. Ein Junge, vielleicht um die 2 Jahre und in bunte, arabisch anmutende Gewänder gekleidet. Die schwarzen Haare waren mit einem roten Zopfband nach hinten gebunden und die Haut natürlich dunkel. Gerade griff es nach einem der Männer und hob ihn hoch. Von Todesangst gezeichnet starrte der Mann zu dem Kind hoch und versuchte an seinen Säbel zu kommen. Das Kind war ein Riese. So groß, dass es einfach die Hand um den Mann schlingen konnte. Die anderen hatten während dessen ihre Waffen gezogen und wollten den Riesen attackiere, aber in dem Moment lief Fye auch schon los, denn es handelte sich um einer "seiner" Männer. Jedoch bevor er überhaupt die Hälfte des Strandes überquert hatte - auf dem Sand zu laufen, war für ihn Bewohner eines Schnee und Eislandes eher ungewohnt - erreichte der Gefangene seinen Säbel und schnitt dem Kind in die Hand. Erschrocken ließ es den Körper fallen, der hart auf dem grobkörnigen Sand aufkam und dann fing an bitterlich zu schreien und zu weinen. Kurz darauf bebte es wieder und die Mutter des Kindes kam mit eiligen, ohrenbetäubend Lauten schritten zu ihrem Kind gelaufen, um es zu trösten. Auch sie trug weite, wallende und in kräftigen Farben getauchte Kleider mit vielen Silber-und Goldschnüren. "Gulliver! Ich habe doch gesagt, du sollt keine Seeschlangen anfassen !", rief sie erschrocken und wollte das arme Mokona wegscheuchen. Doch dann erblickte sie die kleinen Männer und zog überrascht die Luft ein. "Zwerge!", rief sie aus. "Ihr seid Zwerge ! Das muss ich sofort den Sultan berichten !" Eilig nahm sie ihr Kind auf den Arm und lief davon. Das Erdbeben riss Fye regelrecht von den Füßen und schockiert und teilweise betend starrten die Männer den Riesen hinterher. "Was zur Hölle war das?", fluchte einer seiner Leute, "haben die Riesen all ihre Manieren verlernt, seit dieser Depp von Gulliver sich die halbe weibliche Bevölkerung geschnappt hat ?" "Sie hatte immerhin so viel Respekt uns nicht lediglich als die Matsche unter ihren Schuhsohlen anzusehen", erwiderte Kyle, der von dem ganzen recht unbeeindruckt den gebrochenen Arm des Mannes bandagierte, der sich beim Fall verletzt hatte. Geschockt erblickte Kurogane dieses Riesenbaby... er hasste Kinder, er hasste Babys... und dieses, war noch dazu riesengroß und plärrte so laut, dass einem fast die Ohren abfielen. Innerlich regte er sich wahnsinnig darüber auf, dass man sie, ihn mit einbeschlossen "Zwerge" nannte, doch groß beeindrucken taten ihn diese Riesen wenig... es war ein Baby.. und eine Frau gewesen, gut, sie waren groß, sehr groß... und laut. Gestresst fasste sich der Ninja, nachdem alles vorbei war an den Kopf, er bekam wirklich gerade Kopfschmerzen... anscheinend war ihnen nie länger als ein paar Stunden Ruhe gegönnt, immer störte sie irgendwer oder machte Krach... plärrte.. das war zum Haare ausreißen! Langsam trat auch Sakura-pan, die sich hinter einem der Bäume versteckt hatte hervor und blickte vorsichtig nach, ob nun alles vorbei war. Seltsamerweise, hatte sie sich tierisch erschrocken... obwohl sie Sakura-PAN war.. und das nur ein riesiges Baby. Eilig kam Shaolan auf sie zu gerannt und auch der Captain und der Räuberanführer, die die ganze Nacht über verschwunden waren und wegen denen heftig die Gerüchteküche gebrodelt hatte, kamen zurück zu ihrem Lager. Die Männer waren immer noch was blass, klopften aber trotzdem großspurige Sprüche, dass sie den Riesen die Zehen absäbeln würden und über den Feuer braten, sollten sie es wagen, sie anzugreifen. Kuroganes Kopfschmerzen wurden augenblicklich noch einen Tick stärker, als er sich an das Baby erinnerte und nun die beiden Kinder entdeckte... sie hatten da etwas verdammt wichtiges vergessen! Was wenn?! Erst wollte er sich schon den Jungen schnappen und mit ihm ein ernstes Wörtchen reden und hoffte, dass es nicht schon zu spät war.. immerhin, waren das Junge und Mädchen! Und ein Baby auf ihrer Reise konnten sie nun wirklich nicht gebrauchen...! Aber erstens, war er nicht besonders gut, wenn's darum ging, solche Dinge anzusprechen und der Blonde war immerhin hier der Vater des Zwerges! Und bevor der Magier noch weiter auf die Kinder zulief, hielt er ihn schnell noch einmal fest und ignorierte gekonnt das Gemurmel und die Blicke der Leute um sie herum. "Du musst unbedingt noch mal mit dem Jungen reden!! "Du" bist sein Vater!" brachte er hektisch und etwas verzweifelt heraus, doch der Andere konnte mit Sicherheit gerade keinen Zusammenhang daraus ziehen, also fügte er noch hinzu "Die verdammte Sache da..., die Beiden... ein Baby!" Verwirrt über diese Worte blieb Fye stehen und sah den Ninja an. Wie kam dieser denn jetzt darauf ? Doch dann grinste er breit und stupste Kurogane etwas in die Rippen. "Kuro-daddy sorgt sich um seine Kinder, wie süß!" Verärgert sah er den Kleineren an, der wieder einmal nichts ernst nahm und sich darüber lustig machte! Manchmal war man echt verloren, wenn man sich auf den Magier verlassen wollte... dachte er mit einem verärgerten Seufzen. "Ich hasse Babys... das ist alles!" antwortete er dem Blonden, der ihm gerade in die Rippen gestoßen hatte, obwohl er sich schon leicht Sorgen machte... das gab er vor sich selber zu... aber natürlich nur gaaanz leicht! Also blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als sich den Jungen doch selber zu schnappen und nachdem er den Blonden noch eine Weile etwas beleidigt ansah, wendete er sich an den Braunhaarigen. "Hey Zwerg... du kommst mal mit! Ich muss mit dir reden!" innerlich verfluchte er sich schon wieder dafür, wie sollte er das denn anstellen? Fasziniert schüttelte der Pirat den Kopf. So ein abgedrehtes Verhalten sah er bei dem Dunkelhaarigen selten... vielleicht hatte er sich in der Nacht doch verkühlt... oder war sich sicher, mit ihm als Vater würde sich selbst Shaolans vernünftiges Wesen seinem unvernünftigen Einfluss beugen. Mit einem Pfeifen ging er zu seinen Männern und ließ den Krieger einfach mal machen. Obwohl... vielleicht sollte er doch schmulen ? Erschrocken sah Shaolan den Räuberanführer an, als dieser in aufforderte mitzukommen und ein wenig unsicher sah er zu seinem Vater. Wer wusste schon, was dieser vor hatte und vielleicht wollte er ihn als Geisel nehmen oder die Kehle durchschneiden, schließlich waren er und sein Vater immer noch Konkurrenten. "Ich.." Doch ohne auf seinen Einwand einzugehen, wurde er mit gezerrt. Das war ja zum Mäuse melken! dachte sich Kurogane mit einem Augenverdrehen, als der Junge, nachdem er sich schon aus seiner Panik heraus überwunden hatte so ein dämliches und vor allem kompliziertes Gespräch zu führen, keine Anstalten machte mitzukommen. Nun gut, für den Jungen war Kurogane ein Feind... aber für Kurogane war dieser Junge ein Reisegefährte, mit dem er noch wer weiß wie lange reisen musste und da nun wirklich die Gefahr eines plärrendem, nervigen Baby bestand musste er halt handeln!! Und das so schnell wie möglich! Wer wusste, auf was für dumme Gedanken die Kinder kamen und der Junge war immerhin, so vernünftig er auch immer tat, auch nur ein männliches! Wesen! Jede Sekunde zählte... Bevor der Junge Widerstand leisten konnte, schnappte sich Kurogane diesen und zog ihn, die etwas verwirrt drein guckende Prinzessin ignorierend, mit sich. Etwas abseits von dem Lager, wo Kurogane davon ausging, dass sie hier ihre Ruhe hätten, ließ er ihn los und ließ sich auf dem Sand nieder. Tödlich sah er den Jungen an, was diesem zeigen sollte, dass Widerstand zwecklos wäre. "Setz dich!" Eilig kam der braunhaarige dieser Bitte nach. Oh je, warum musste sich sein Vater immer so verrückte Typen als Spielgefährten aussuchen ? Dieser hatte sich währenddessen in der nähe auf einem Baum versteckt, hatte das Mädchen gleich mitgenommen. So etwas wollte er sich nicht entgehen lassen und sobald Sakura und Shaolan sich wieder erinnern konnten, würden sie sich wahrscheinlich köstlich darüber amüsieren können. Der Baum auf dem er mit dem verwirrt dreinschauenden Mädchen geklettert war, war für die Riesen wohl eher nur ein Strauch, genau so wie der Baumstamm auf dem sich Shaolan gerade gesetzt hatte, eigentlich nur ein großer Stock war. Interessiert sah Fye auf die mannsgroßen Blumen, die im gesamten Wald wuchsen. Er hatte noch nie so bunten Löwenzahn gesehen und von der Meerbriese aufgewirbelt flogen überall wie kleine Regenschirme die Blütensamen herum. Eine Weile musterte Kurogane den Jungen vor sich einfach nur, überlegte angestrengt, wie er denn nun anfangen und wie er dieses Gespräch führen sollte. Seine Kopfschmerzen wurden wirklich mit jeder Sekunde stärker. Nach einer halben Ewigkeit, hatte er sich endlich aufgerafft. "Du hast mit ihr geschlafen?" fragte er einfach frei heraus, er musste ja zumindest erst einmal wissen, ob schon etwas passiert war und dies vielleicht alles schon viel zu spät! Dem Ninja war das alles wirklich ziemlich peinlich, eigentlich wollte er das ja gar nicht wissen! Verdammt, warum war auf dieser Reise immer alles so kompliziert?! Sakura, die von dem Piratencaptain mit auf den Baum geschleppt wurde, lief augenblicklich rot an und war kurz davor, fast vom Baum zu fallen! Was sollte das hier alles? Mit einem Grinsen über beide Ohren hielt Fye das Mädchen fest und beobachtete weiter. Shaolan wurde augenblicklich so rot, dass er das Gefühl hatte keinen Tropfen Blut mehr woanders zu haben. Überlaut rauschte es in seinen Ohren und Bilder kamen ihm hoch... wie das Oberteil des Mädchens hin und wieder ihre Schultern oder ihren Bauch freigaben, der Brustansatz unter der Bluse... heftig schüttelte er den Kopf, verlor dadurch beinahe das Gleichgewicht... "Ne-nein!" Steckte sein Vater dahinter ? Das sähe ihm ähnlich! Prüfend sah Kurogane dem offensichtlich gerade verstörten Jungen in die Augen. Das schien ja schon mal eine gute Nachricht.. aber konnte er dem Kind wirklich glauben? Immerhin war das von Kurogane eine sehr intime Frage gewesen, die es ihm selber noch nicht einmal leicht gefallen war zu stellen und so eine Frage beantwortete man nicht unbedingt immer ehrlich, erst recht nicht seinem Feind. "Lügst du auch nicht?" hakte er mit einem tadelnden Unterton grummelnd noch einmal nach und am liebsten wünschte er sich selber gerade Kilometer weit weg... wieso hatte er auch damit angefangen?! Aber da musste er nun durch, wollte er nicht, dass die beiden ein Kind zusammen zeugten! Verstört... so fühlte sich der Junge gerade... Immer wenn er in Sakura-Pans nähe war, fühlte er sich ganz komisch, war ungeschickt und wollte sie beschützen. Am liebsten würde er sie stundenlang beobachten, aber er wollte sie nicht anstarren... wenn sie da war, war er noch Stunden später in Gedanken bei ihrer gemeinsamen Zeit und wenn er wusste, dass sie kam, wurde er unglaublich aufgeregt. Und nun mischten sich die Erwachsenen wieder ein. Er wusste, was er für das Mädchen fühlte und es war nie das, was sein Vater ihn über Mädchen und Jungen erzählt hatte... nie etwas, was sein Vater ihn mit den Frauen und Männer, mit denen er sich ab und an die Zeit vertrieb, ihm vorgemacht hatte... und wenn der Dunkelhaarige ihm jetzt auch noch etwas über Befriedigung und Komplimente, Positionen und "Rumkriegen" erzählen wollte, dann musste er wohl oder übel klarstellen, dass er davon nichts mehr wissen wollte. Auch wenn es rüde war, er wollte nicht, dass irgendjemand so über Sakura sprach ! Weder sein Vater, noch dieser Räuber! Selbstsicher sah er Kurogane in die Augen. Seinem Lehrmeister gegenüber hätte er sich wohl nie so benommen, aber Shaolan erinnerte sich nicht an dieses Leben und deswegen klangen seine folgenden Worte fast etwas tadelnd. "Das ist nicht der Fall. Aber ich möchte auch nicht, dass Sie weiter mit mir über dieses intime Thema reden... das... ", kurz wog er ab, ob der Mann sein Schwert ziehen würde, falls er folgendes sagte, "geht sie nichts an." Jetzt war der Ninja für einen kurzen Moment regelrecht sprachlos, dass der Junge so mit ihm sprach, wenn auch erleichtert, denn das war deutlich und mit Sicherheit keine Lüge von dem Jungen. In seinem kopfwehgeplagten Kopf raste es gerade, um einen Faden zu finden, wie er weitermachen konnte... so war das nicht geplant gewesen! Innerlich verfluchte er den manchmal wirklich zu nichts zu gebrauchenden Magier, der ihn hiermit regelrecht im Stich ließ. Er musste doch mit diesem Jungen darüber reden.. wenigstens herausfinden, dieser er wusste, was man schreckliches auf die Welt setzen kann, wenn man nicht aufpasste! Das war kompliziert... er wollte dem Jungen ja auch nicht zu nahe treten.. war er doch selber nicht der gesprächigste Typ und wusste, wie unangenehm solche Fragen waren... aber dieser sah anscheinend auch nicht, was Kurogane da gerade auf sich nahm! Also ignorierte er die Abweisung des Braunhaarigen. "Mehr wollte ich ja auch gar nicht wissen!" grummelte er den "Sohn" des "Piraten", des MAGIERS an. Einmal holte der Ninja tief Luft um sich selbst zu beruhigen, bevor er weiter sprach..."Auch wenn du nicht mit mir darüber reden willst, eines Tages, wirst du mir dafür noch verdammt dankbar sein Zwerg! Also pass gut auf...!" er machte eine kurze Pause, dachte nun erneut nach, wie er weitermachen konnte... er hatte so ein Gespräch eben noch nie geführt und noch dazu machte das Kind jetzt auch noch Anstalten. "Du weißt, was passieren kann, wenn..." verdammt, nun wurde er selber doch etwas rot "..Mann und Frau miteinander schlafen?!" Fye presste sich die Hand auf den Mund, um nicht lauthals los zu lachen. Langsam hatte er wirklich Mitleid mit dem Ninja, aber einschreiten konnte er auch nicht mehr. Er bemühte sich keinen verräterischen Laut von sich zu geben, denn dann würde Kuro-pii ihm sicher den Kopf abreißen. Nun war der Brünette wirklich verwirrt. "Ja.. die Frau kann "etwas im Ofen haben"... " Nun wurde er wirklich rot. Er wusste, dass die Piraten oft abfällig über Frauen sprachen und dies sagten die Seemänner immer, wenn sie mit ihren Frauengesprächen anfingen. Was das bedeuten sollte... darüber hatte er nie nachdenken wollen. Normalerweise war man verheiratet... tat solche Dinge... und hatte irgendwann eine Familie. Von Ofen war da nie die Rede gewesen, aber es war wohl irgendeine Umschreibung von eines von diesen Dingen. Verwirrt sah er den Zwerg vor sich an...das hörte er jetzt zum ersten Mal... hatte er selber etwa irgendetwas verpasst? Er verstand es wirklich nicht... aber es wäre auch zu peinlich, nachzufragen. "Genau... etwas im Ofen...!" bestätigte er den Jungen murmelnd, versuchte, seine Unsicherheit zu verstecken. Verdammt, jetzt musste er auch noch über was reden, von dem er selbst keine Ahnung hatte! "Und.. du weißt auch, was dass "im Ofen haben" bedeutet?!" fragte er ihn, erhoffte sich so hintenrum wenigstens selber etwas darüber zu erfahren. Nun wurde der Junge über beide Ohren rot und schüttelte etwas verlegen den Kopf. "Das... hat irgendetwas ... mit Heiraten, Liebe und Familie zu tun...", das war das einzige, was sein Vater ihm je darüber gesagt hatte... sonst meinte er immer, bis er nicht die Richtige gefunden hatte, müsse er sich um das, was nach dem Sex kam, nicht kümmern, denn Frauen kamen nicht auf's Schiff, sie blieben im Hafen. Dafür hatte er über alles andere mehr als detaillierte Auskunft erhalten. Der Pirat schüttelte entrüstet den Kopf. "Wie oft hatte ich dir das mit der Schwangerschaft erklärt!", schimpfte er leise vor sich hin. Shaolan war doch sonst auch nicht so schwer von Begriff. Jedoch dann fiel ihm ein, dass in seinen falschen Erinnerungen, die ja auch der Junge miterlebt hatte, Shaolan immer auf Durchzug geschaltet hatte, wenn er anfing mit ihm über Frauen zu reden. Oder ohnmächtig. "Aa.." murmelte er nachdenklich leise vor sich hin, versuchte krampfhaft einen Sinn aus diesem "Etwas im Ofen haben" zu verstehen... aber wenn es um Heirat, Liebe und Familie ging, musste es sicher etwas mit den Aufgaben der Frauen zu tun haben... denn so einen Ofen hatte er schon mal irgendwo auf der Reise gesehen und der Magier hatte dort irgendwas zu Essen gemacht. Es hatte ekelhaft süß geschmeckt, erinnerte er sich innerlich leicht schüttelnd an diesen Fraß zurück. Aber wenn es etwas mit Kochen zu tun hatte, dann hatte der Junge ja wirklich absolut keine Ahnung! Verdammt! "Also gut... nachdem die Frau dann etwas im Ofen hat.... kann in der Zwischenzeit, bis es fertig ist eine verdammte Menge passieren... und das kann Folgen haben!" fing er an, bemerkte, wie er selber wieder rot wurde. Verwirrt saß Sakura immer noch neben dem Captain und war ebenfalls knallrot, denn sie kannte den Ausdruck sehr wohl und jetzt redete dieser Typ neben ihr auch noch von Schwangerschaft! Shaolan wurde selbst noch röter, als er die Röte des Räubers sah. Wenn selbst dieser dabei rot wurde, wie schrecklich musste das sein, was jetzt noch kam... ? Er wünschte sich einfach nur hier weg. Scheinbar wurde dein Flehen erhört, denn die Erde begann wieder zu beben und vom Strand waren Stimmen zu vernehmen. Erleichtert sprang er von den Strauch auf. "Die Riesen sind zurück ! Wir müssen zum Strand!", und schon hatte er sein Schwert gezogen und lief los. Schnell war der Ninja ebenfalls aufgesprungen, diese verdammten Riesen und ausgerechnet jetzt?! Er war noch keinen Schritt weitergekommen! Schnell packte er den Jungen beim Handgelenk, bevor er weg war. "Verdammt! Das Wichtigste hab ich doch noch gar nicht gesagt!! Das mit den schrecklichen Babys und so!" platzte es jetzt einfach aus ihm heraus. Verdutzt blieb Shaolan stehen und sah Kurogane an. "Aber... das weiß ich doch... " Noch ein Beben erschütterte die Erde und am Strand waren 5 Riesen in wehenden, hellblauen Gewändern zu sehen, die nach den Anführer der Eindringlinge verlangte. Fye sprang schnell zum Baum und lief den Strand entlang, kam atemlos bei den Riesen an und setzte ein Lächeln auf. "Hier~" Wütend und über sich selber ärgernd, sah er den Jungen noch kurz an... hatte er das alles umsonst getan!! Warum hatte er ihm das nicht gleich gesagt? Jetzt wirklich schlecht gelaunt und immer noch rot, diesmal eher vor Wut stapfte er ebenfalls auf die Riesen zu und sah sie tödlich an. "Hier. Was ist denn, verdammt?" Die zwei Männer und die eine Frau mit edlen Gesichtszügen und langen, welligen schwarzen Haar, in das rote Perlen geflochten waren, ging in die Knie und lächelte die Schiffbrüchigen sanft an. Ihre Haut war ebenfalls etwas dunkler und auf ihren Händen trug sie kunstvolle, bräunliche Bemalungen. Fye fand sie auf den ersten Blick sympathisch. Sie trug als einziges ein wallendes, feuerrotes Kleid, wie das Abbild seiner Schwester, dass sie in Ceres getroffen hatten... und hatte große Ähnlichkeit mit der Anführerin der Schauspielergruppe in Shura. Karen war ihr Name, wenn ihn sein Gedächtnis nicht schon wieder im Stich ließ. "Ihr seid Schiffbrüchige, nicht wahr?" Mit einem Lächeln verbeugte sich Fye tief. "So ist es." "Es ist selten, dass Zwerge in unser Land kommen... deswegen seid ihr gerne in unserem Hause eingeladen. Jedoch müsst ihr, wie es hier brauch ist, etwas dafür zahlen." Bevor sich der Kriege neben ihm wieder aufregen konnte, sah er zu ihr hoch und fragte höflich, was dies denn sei. "Eine Geschichte aus eurem Land.", entschied sie. "Wir kommen aber von fern her." "Um so besser !" Sie gab den Männern ein Handzeichen und diese legten eine mit Samttüchern ausgelegte Schale auf den Strand. "Leider haben wir keine angemessene Trage in euer Größe, bitte verzeiht mir, dass ihr hiermit vorlieb nehmen müsst." Grummelnd hörte sich Kurogane das alles mit an und sah dabei zu, wie schon die ersten in die Schale krabbelten. Er hatte wirklich keine Lust, jetzt mit diesen Riesen mitzugehen und eine Märchenstunde abzuhalten, jedoch ergab er sich mit einem Seufzen, seine Kopfschmerzen und der Tag war allgemein schon schlimm genug gewesen, er sollte sich nicht noch weiter aufregen. Gerade wollte er ebenfalls in die Schale steigen, als ihm noch etwas einfiel und sein Blick fiel auf die rote Manjuu-Schlange, die immer noch friedlich schlief... "Das Vieh müssen wir auch mitnehmen..." Vorsichtig wurde nun auch die Schlange hochgehoben und mit in den Teller gelegt. Eilig sprangen ein paar Männer zu Seite, als sie sich im Schlaf etwas bewegte und ein "Kuro-poon.. kraul mich... ", vor sich hin murmelte, woraufhin Fye lachen musste. "Mokona scheint dich selbst im Schlaf sehr zu mögen.", stellte er fest. Die Riesen liefen möglichst vorsichtig, um die kleinen Menschen nicht all zu sehr hin und her zu schaukeln und Fye fühlte sich wie auf seinem Schiff. Die Abenteuerlust hatte ihn wieder gepackt und er war immer noch erheitert von Kuroganes Versuch Shaolan aufzuklären. Um sein Gleichgewicht bemüht stand er am Rande des Tellers und blickte in die Ferne, schirmte die kräftig strahlende, heiße Sonne mit seiner Hand ab, und erwartete gespannt das Schloss. Denn wenn er eines in dieser Märchenwelt gelernt hatte, bzw in seinem Leben als Pirat herausgefunden, dann dass es in diesem Land grundsätzlich nur Dörfer und Schlösser gab, kein Wald nicht verwunschen war, Frösche, Wölfe und Falken grundsätzlich verwunschene Prinzen waren, mit denen man gut ein Pläuschchen halten konnte, alte Frauen immer Hexen und Könige für alles mögliche ihre Töchter und Hälften ihres Königreiches verschleuderten. Grummelnd ignorierte Kurogane den Kommentar von dem Magier und anders als dieser, hatte er sich an den Rand der Schale gelehnt und genoss gerade ein bisschen Ruhe, auch wenn die Fußtritte der Riesen ziemlich laut war, genauso wie das Gerede der Männer. Dieses Schaukeln war schlimmer als das auf dem Schiff und hin und wieder schweifte er mit seinen Gedanken an dieses dämliche Gespräch mit dem Jungen ab. Hin und wieder beobachtete er auch den Magier, der offensichtlich Spaß daran hatte auf dieser Schale zu reisen und auch an dieser Welt hatte. Leise seufzte er und dachte seltsamerweise daran, was für ein Glück es doch war, dass der Magier noch lebte und damals nicht gestorben war. Langsam rappelte er sich auf um sich neben den Magier an den Rand der Schale zu stellen und sich die Gegend zu betrachten, grelles Licht war manchmal wirklich grausam und leicht blinzelnd, versuche er ebenfalls etwas von der Umgebung mitzubekommen. Eine Weile beobachtete Fye ihn aus den Augenwinkeln. "Du hast die Kinder wirklich lieb gewonnen, nicht wahr?" Schlagartig war der Ninja rot geworden, wieso fragte er ihn jetzt auch so was?! "Schwachsinn!" grummelte er. Der Magier lächelte einfach nur, währen das Schloss langsam in Sichtweite kam. Es war anders, als die Schlösser, die er bisher gesehen hatte. Es war zart und schmal, mit vielen bunt gestrichenen Türmen, umgeben von einem großen Garten. Die wie ein Sahnehäubchen geformte Turmspitze funkelte golden in der Morgensonne. "Wir sehen schon viel Unglaubliches auf unseren Reisen, nicht wahr Kuro-rin ?" Skeptisch betrachtete Kurogane dieses Schloss, das wirklich kitschig und ekelhaft bunt aussah. "Und viel hässliches..." antwortete er dem Magier und war wirklich froh, dass sie schon bald aus dieser Schale herauskommen würden. "Guck mal Shaolan-kun." fiel nun auch Sakura das Schloss ins Auge und winkte den Jungen zu sich, damit auch er sich das angucken konnte. Hochrot kam Shaolan zu ihr, konnte ihr aber kaum in die Augen sehen. Deswegen sah er angestrengt auf das Schloss. "Sicher das Schloss eines mächtigen Sultans...", murmelte er. Eigentlich hatte Sakura versucht, so normal wie früher mit dem Jungen umzugehen nachdem diese ganzen verwirrenden Gespräche stattfanden, doch wurde auch sie jetzt wieder rot, als er neben ihr stand und aus den Augenwinkeln warf sie hin und wieder einen flüchtigen Blick zu ihm. "Bestimmt..." antwortete sie. "Ich find es sieht lustig aus." Am liebsten hätte sie sich selbst geohrfeigt, dass sie jetzt nur so langweilige und unwichtige Sätze sagen konnte, doch ihr Herz schlug gerade so schnell, dass sie einen längeren sinnvolleren Satz bestimmt nicht ohne Fehler zustande brachte. Shaolan schluckte. Das Mädchen schien genau so verunsichert zu sein, wie sie. Hoffentlich hatte keiner der Männer unanständige Anspielungen in ihrer Nähe gemacht. Die Röte schoss ihm nur noch um so mehr in die Wangen und bevor er wusste, was er tat, hatte er sich zu dem Mädchen gebeugt und ihr ein "Ich hab dich wirklich sehr gern, Sakura-Pan..", ins Ohr geflüstert. Augenblicklich war Sakura knallrot angelaufen und richtete ihren Blick starr auf das Schloss. Hatte sie sich verhört oder hatte Shaolan das gerade wirklich zu ihr gesagt? "Ich.. .ich dich auch..." antwortete sie leise und hatte das Gefühl, ihr Herz würde gleich zerspringen. Hochrot und mit Klopfenden herzen sah er zu dem Schloss, bevor sich ein leichtes, erleichtertes Lächeln in seinem Gesicht bildete. Sein Herz wollte fast zerspringen und ganz vorsichtig... so wie sein Vater es ihm einmal gesagt hatte, aber auch wie es sein eigenes Herz gerade forderte, griff er nach der Hand des Mädchens und drückte sie leicht. Endlich waren sie im Schloss angekommen und wurden auf einem kleinen, silbernen Tischchen abgestellt. Um sie herum befand sich ein prächtig blühender Garten und es duftete nach süßen Blumen, in der Ferne waren ein paar goldene Säulen zu sehen, die halfen das Dach einen offenen Gang zu stützen. Scheinbar war dieser Garten das Zentrum des Schlosses, denn viele Menschen, meist Frauen und Kinder, saßen im Grün, redeten, sangen und spielten. Viele sahen auch neugierig zu ihnen herüber, trauten sich jedoch nicht näher zu kommen. Die Frau setzte sich neben den Tisch auf einen samtüberzogenen roten Stuhl und keine 2 Minuten später wurde ihnen auch Essen und Trinken in ihrer Größe angemessenen Tellern und Krügen gebracht. Kritisch beäugte der Schiffsarzt und Koch das in kleine Stücke geschnittene Essen. "Warum besitzt ihr so n Zeug, wenn hier nie jemand normalgroßes vorbeikommt ?", fragte er schroff und ein wenig feindselig. Sie lachte hell und angenehm. "Keine Angst, wir wollen euch nicht in eine Falle locken. Der Krieg zwischen unseren Ländern ist doch längst beendet. Gulliver, mein Ehemann, besucht uns so manches Mal und da Geschirr in dieser Größe leicht verloren geht, haben wir gleich Unmengen davon hergestellt." Sobald das Essen auf dem Tisch stand, fing Kurogane ohne sich um weiteres zu kümmern an zu essen und diesmal fielen seine unhöflichen Tischmanieren nicht sonderlich auf, da viele der Piraten und Räuber ebenso handelten. Er hatte wirklich Hunger und seit langem, schmeckte es auch mal wieder nach etwas. Verwirrt blickte er von seinem Teller hoch, als die Frau von ihrem Mann anfing zu erzählen.. wenn der so kleines Geschirr benutzte... war der Riese etwa mit einem zusammen, der genauso groß war wie Kurogane und der Rest? Sobald er diesen Gedanken zu Ende gesponnen hatte, verschluckte er sich aufgrund dieser Erkenntnis heftig an seinem Essen. Eilig wurde ihm von Fye auf den Rücken geklopft und er lachte. "Nanana~ " Amüsiert beobachtet die Frau sie und wartete bis sie fertig waren. "Ich habe mich gar nicht vorgestellt, mein Name ist "Karen", ich bin die Kurtisane des Sultans", stellte sie sich vor. Höflich nach ceresianischer Hofsitte, die einzige die er kannte und in dieser Welt stets angewendet hatte, wenn sich die seltene Gelegenheit ergab, denn sie wurden auch oft von Königen gegen feindliche Seemächte angeheuert, verbeugte sich der Blonde tief mit der Hand auf seinem Herzen. "Fye de Flourite und seine Crew." "Mokona~", murmelte die rote Seeschlange verschlafen und öffnete erschöpft ihre Augen, bevor es weiter von einem Schiffsjungen gefüttert wurde. Es gehört wohl zu dem 107 geheimen Fähigkeiten des weißen Wesens sich schnell Freunde zu machen. Bei seinem freundlichen und unbekümmerten Wesen kein Wunder. "Kurogane...und irgendwleche Räuber.." grummelte der Ninja, nachdem er sich von seinem Hustenanfall wieder beruhigt hatte. Zwar war er hier deren Anführer, doch nachdem er sich zurückerinnert hatte, konnte er das alles nicht mehr so ernst nehmen, immerhin kannte er die Männer nicht. "Ich bin Sakura-pan." stellte sich das Mädchen mit einem Lächeln vor, war aber immer noch ein wenig verstört wegen dem was Shaolan ihr gesagt hatte, versuchte sich das jedoch nicht anmerken zu lassen. Karen lächelte freundlich. "So... von dir und Nimmerland habe ich schon viel gehört", sie wand sich dem Piraten zu, "auch Ihr seid in diesen Gewässern nicht gerade unbekannt. Jedoch...", ihre braunen, warmen Augen richtete sich mit einem angetanem, neugierigen Funkeln Kurogane zu . "Euer Name kam mir erst kürzlich zu Ohren. Ihr seid in den Ländern der Mitte recht gefürchtet. Bitte erzählt mir etwas über eure Abenteuer, oder sonst etwas, was euch interessant zu sein scheint. Es kann auch eine Lüge sein, denn in diesen Land ist eine gute Geschichte beliebter als die Wahrheit. Aber eine aus eurem Leben würde mich natürlich am meisten erfreuen." Kurogane war wirklich nicht begeistert von der Idee, er solle irgendwelche Geschichten erzählen, er hatte Kopfschmerzen und außerdem redete er nicht gerne viel, wenn es nicht unbedingt nötig war und lustlos, sah er wieder von seinem Essen hoch und die Frau an. Dann seufzte er ergeben. "Ich kann dir eine langweilige Geschichte über eine seltsame Familie erzählen, von der nur einer Verstand hat..." antwortete er genervt. Begeistert klatschte sie in die Hände. "Das hört sich nach einer unterhaltsamen Geschichte an!" Verwirrt sah er die Frau an... das wollte sie jetzt nicht wirklich hören oder? Hätte er doch bloß seine Klappe gehalten... erst das Gespräch mit dem Jungen und nun auch noch das... heute Abend wäre bestimmt tot vom vielen Reden. Schwer seufzte er noch einmal. "Ein nerviger Hase, zwei nervige Kinder, ein nerviger Magier und ein Ninja, müssen aus verschiedenen Gründen durch die Dimensionen reisen." fing er an und damit war die Geschichte für ihn auch schon erledigt. Abwartend und gespannt sah die Frau sie an und auch ein paar Kinder hatten sich herangetraut. "Wie geht es weiter?", fragte ein kleines - großes - Mädchen aufgeregt. "Sie reisten durch viele fremde Länder und mussten gefährliche Abenteuer bestehen!", nahm Fye den roten Faden auf und streckte theatralisch die Arme aus. "Sie mussten gegen Tiere aus Wasser in Hanshin kämpfen, gegen Wirbelstürme im Dschungel bestehen und waren sogar schon mal so hoch im Himmel, dass sie das ganze Meer überblicken konnten~ immer auf der Suche nach einem sagenumwobenen Schatz!" Amüsiert sah er den Krieger an, eine Aufforderung weiterzuerzählen. Genervt sah er den Magier an, der das Wort wieder an ihn gegeben hatte und da die Leute um diesen Tisch wirklich gespannt warteten, dass es weiterging, blieb ihm anscheinend nichts anderes übrig als weiter zu erzählen. "Eigentlich sind ja nicht alle auf der Suche nach diesem Schatz..." verbesserte er den Magier. "Die beiden Kinder suchen danach... eine Prinzessin und so'n Zwerg... der Zwerg tut alles um es zu finden und der Prinzessin wiederzubringen, denn ohne dieses würde sie sterben. Einer ist auf der Reise, weil er von seinem zu Hause wegläuft, ein anderer... weil seine verdammte Prinzessin, ihn einfach so ohne Vorwarnung..." innerlich merkte er, wie er wieder sauer auf Tomoyo wurde. "..weggeschickt hat. Um wahre Stärke zu erlenen.. so ein verdammter Schwachsinn.. der Ninja ist bereits sehr stark und reist nur durch die Welten mit den Anderen, damit er wieder nach Hause zurück kann... aber auf dieser verdammten Reise wird sich eine Menge in seinem Leben ändern. Also reisen sie und reisen sie..." erzählte er weiter. Es war anstrengend, so viel auf einmal zu sagen. "Die Familie ging durch dick und dünn ! Der Sohn und der Vater beschützten heldenhaft die Frauen und mit wahrer Stärke meisterten sie jede Gefahr~ Trotz ihrer unterschiedlichen Ziele hielten sie immer zusammen und letztendlich gab es für sie auch ein Happy End. Der Junge fand das Einod und brachte es der Prinzessin und sie wurden ein glückliches Paar und gründeten eine eigene Familie. Ihre Eltern ließen sich in einem Land namens "Nihon" nieder und auch ihrer Reise war beendet. Denn wie die Kinder hatten sie ganz unverhofft einen Schatz gefunden, durch den sie den Rest ihres Lebens unbekümmert verbringen konnten! Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie alle noch heute." Groß und begeistert wurden Kurogane und Fye angesehen. Das Mädchen presste ihre Nase gegen die Tischkante, um sie besser sehen zu können, denn sie war noch zu "klein". "Was war das für ein Schatz ?", fragte es mit staunenden Augen. Der Magier lächelte versunken. "Nun... das ist nicht überliefert, aber es heißt, dass er gefunkelt hat wie ein Stern und auch genau so warm war. Weißt du es Kuro-rin?" Kurogane saß "gelangweilt" da und hörte sich die Geschichte des Magiers weiter an, doch innerlich fand er, dass das wirklich ein schönes Ende dieser Reise sein würde... doch er bezweifelte, dass es so ausging, dafür war diese Reise viel zu gefährlich und bis dahin standen noch so viele Steine im Weg. Ob Kurogane überhaupt noch einmal sein Heimatland sehen würde oder ob er jemals wieder ein Mensch wurde, die Sache mit diesem komischen Mann, der seine Mutter umbrachte und auch hatte er das dumme Gefühl, die Sache mit diesem Ashura, vor dem der Magier wegrannte, war noch lange nicht aus der Welt und immer eine große Gefahr im Hintergrund. Auch wenn Kurogane die ganze Geschichte immer noch nicht wirklich verstand und mit Sicherheit noch längst nicht alles wusste. Durch die Verstümmelung seines Namens, wurde er wieder aus seinen Gedanken gerissen, lief etwas rot an und wollte gerade schon genervt mit einem "Nein" antworten, als ihm die großen Augen der Kinder und auch das leichte Lächeln auf dem Gesicht des Blonden auffiel. "Aa..." sagte er und sah den Magier, danach das Mädchen, das die frage stellte an. "Aber das ist ein Geheimnis." "Denkt drüber nach", empfahl Karen den Kindern und die sahen sie einen Moment kindlich ernst an und rasten wieder los zum spielen. Plötzlich war eine wohlklingende, tiefe Männerstimme hinter Karen zu vernehmen. "Ihr habt nach mir gerufen?" Erfreut wirbelte sie herum und schlang die Arme um seinen Hals. "Seishirou! Ja habe ich. Eine verletzte Seeschlange braucht deine geschickten, heilenden Hände." Der Mann mit dem erblindeten Auge lächelte zweideutig. "Stets zu Diensten." Vorsichtig nahm er Mokona hoch und verarztete das rote Tier, strich es mit vielen wohl dufteten Salben ein und ein paar Minuten später schlängelte es hyperaktiv und fröhlich wie gewohnt durch das hohe Gras des Gartens und versuchte Schmetterlinge zu fangen. "Seishirou ist unser königlicher Tierarzt. Hier im Garten haben wir viele exotische Tiere, die wir jedoch ausgesperrt haben, damit ihr nicht als Häppchen für die Tiger endet!", erzählte Karen gut gelaunt und hing währenddessen wieder an dem Arm des Mannes. Shaolan konnte den Mann einfach nur anstarren. Er ... er kannte ihn... doch wusste er nur nicht woher... doch plötzlich fiel es ihm ein. "Seishirou-san !" Angestrengt und konzentriert musterte Kurogane den neuen Riesen, der gerade dazu gekommen war.. .irgendwo hatte er ihn schon mal gesehen, er war sich sicher, mal mit jemandem mit dem gleichen Gesicht gekämpft zu haben. Als von dem Jungen dann der Name fiel, erkannte Kurogane den Mann sofort wieder. Er kannte ihn tatsächlich und er hatte mit ihm gekämpft, damals in Outo.... nur, war er dort um vieles kleiner als hier. Hier war es eh nur eine andere Person mit dem eventuell selben Herzen, doch schon allein das ließ ihn für den Ninja unsympathisch sein.. auch wenn er das Manjuu heilte. Erinnerte sich der Junge jetzt langsam auch wieder? fragte sich Kurogane, immerhin kannte er den Namen von dem Mann. "Woher kennst du den?" fragte der Ninja den Jungen deshalb nach. "Ich... ", unsicher stockte Shaolan, "ich habe ihn in einer Hafenstadt getroffen, als ich mit meinem Vater herumgereist bin..." Plötzlich bekam er Kopfschmerzen und fasste sich etwas an den Kopf, worauf sich Seishirou zu ihm runterbeugte und sich fragte, ob er gleich einen weiteren kleinen Patienten haben würde. "Ich... ich habe ihm geholfen ein Buch zu übersetzten, dass ich für meinen Vater gekauft hatte und er hat mir im Gegenzug kämpfen beigebracht... " Seine Worte wurden immer unsicherer, aber das war die Wahrheit,... so hatte es sich abgespielt... warum hatte er dann nur das Gefühl, dass irgendetwas an seinen Worten nicht stimmte ? Etwas besorgt sah der Ninja den Jungen an. "Hey.. alles ok mit dir?" fragte er ihn nach und wollte schon reflexartig seine Hand auf die Schulter den Braunhaarigen legen, konnte das aber im letzten Moment noch zurückhalten und dann kam auch schon das Mädchen eilig auf Shaolan zu und übernahm den Part, Shaolan die Hand auf die Schulter zu legen. "Geht's dir nicht gut, Shaolan-kun?" Die Schmerzen wurden schlimmer und dennoch beruhigend lächelnd sah er sie etwas gequält an. "Keine Sorge, Sakura-hime.. es ist sicher gleich vorbei..." Diese Worte ausgesprochen brach Shaolan einfach zusammen, kippte von dem Tellerrand und wurde in der großen Hand Seishirous aufgefangen. Dieser Lächelte sanft und hob ihn zurück in die weiche Samtdecke. "Mach dir keine Sorgen", wand er sich an das Mädchen, "er ist nur vor Erschöpfung zusammen gebrochen. Ihm müssen sehr viele Dinge im Kopf herumgeschwirrt sein." Eilig lief der Magier zu Shoalan und vergewisserte sich noch einmal selbst, dass es diesem so weit gut ging. Der Junge war wirklich nur ohnmächtig geworden... Immer noch besorgt sah Sakura Shaolan an und war etwas verwirrt wegen dem "Hime" gewesen.. obwohl es ihr irgendwo auch bekannt vor kam. Leicht nickte sie Seishirou an und setzte sich dann neben den ohnmächtigen Jungen und nahm seine Hand leicht in ihre. Sie mochte es nicht, wenn es Shaolan schlecht ging oder er sich viele Gedanken um etwas machte... aber er erzählte ja nie etwas von seinen Problemen... wie sollte sie ihm dann helfen? Auch Kurogane machte sich gerade so seine Gedanken, vielleicht hatte es an dem Riesen gelegen oder daran, dass er sich erinnern wollte.. aber vielleicht war das auch einfach alles zu viel gewesen für den Jungen und deshalb war er nun zusammen gebrochen. Er wirkte zwar immer so, als würde er alles durchstehen, solange es um seine Prinzessin ging, aber mit Sicherheit war das nicht der Fall und dann hatte der Ninja ihn auch noch ständig wegen dieser Sache zwischen ihm und dem Mädchen gestresst. Die Riesin stand auf und lächelte sie noch einmal freundlich an. "Ich denke etwas Ruhe wird euch allen nun gut tun. Schließlich ist ein Schiffbruch kein Spaziergang. Diener haben bereits eure Gemächer hergerichtet." Und mit diesen Worten griff sie mit einem verführerischen Lächeln nach der Hand des Tierarztes und sie verschwanden, währen Diener die Räuber und Piraten in das Schloss trugen. Seishirou warf noch einmal einen besorgten Blick auf den bewusstlosen Jungen und wand sich dann an Sakura. "Sollte es ihm schlechter gehen, zögert bitte nicht mich zu rufen", bat er sie bevor er Karen folgte. Dankbar lächelte Sakura Seishiro an. "Ja..mache ich, danke." Die ganze Zeit wich Sakura nicht von Shaolans Seite und hielt seine Hand fest bis sie im Schloss ankamen Er hatte ihre so oft gehalten und nun wollte sie auch etwas für ihn tun. Auch Kurogane blieb mit seinem Blick bei dem Jungen.. und ein wenig nervte es ihn, dass sie hier ständig durch die Gegend getragen wurden, auf dem Schiff hatte er schon genug Bewegungsmangel gehabt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Nacht legte sich über das Land und ihr dunkler Schleier ließ viele Bewusstseine ins Land des Morpheus sinken. Wenige Räuber und Piraten warern noch wach und es war still in dem Raum in den sie gebracht worden waren. In diesem stand ein einziges großes Bett, vollkommen ausreichend für die kleinen Menschen und viele Halstücher lagen als Deckenersatz darauf. Fye hatte sich blaues mit silbernen Fäden um die Schultern geschlungen, denn es war empfindlich kalt geworden und brachte gewohnheitsgemäß auch den Kindern etwas Wärmendes. Sakura war sicher so besorgt, dass sie nicht an ihr eigenes Wohl denken würde. Als letztes kam Kurogane an die Reihe und die Kinder immer noch beobachtend setzte er sich neben ihn. "Ich frage mich, ob er sich erinnert...", flüsterte er leise und mit einem leicht schlechtem Gewissen. Kurogane beobachtete, wie der Magier dem Mädchen die Decken brachte und wie diese sich daraufhin bei ihm bedankte, bevor der Blonde sich neben ihn setzte. Schweigend nahm er die Decke an, die ihm mitgebracht wurde. "Aa... jedenfalls kannte er den Namen von diesem Mann." antwortete er dem Blonden und fügte mit einem Seufzen hinzu "Vielleicht war das aber auch alles einfach nur zu viel für den Zwerg... ich hätte ihn mit diesem bescheuerten Gespräch nicht noch belasten sollen... sieht ja ein Blinder, dass er einfach keine Ahnung hat, wie er an das Mädchen rankommen soll..." und Kurogane konnte sich denken, dass ihm das zusätzlich zu dem ganzen Stress den er sowieso schon hatte, unterbewusst auch sicherlich immer noch die Angst um das Leben seiner Freundin und die Gewissheit, sie würde sich sowieso nie wieder an ihn erinnern. In dieser Märchenwelt waren sich die Kinder jedoch trotz allem näher gekommen wie in den letzten Monaten auf ihrer Reise und Kurogane fragte sich, ob das alles wieder kaputt gehen würde, sollte sich eines der Kinder wieder erinnern. Berückt sah Fye weiter zu den Kindern. "Ich glaube wir haben einen Fehler gemacht... wir hätten es ihnen sofort sagen sollen... wenn Shaolan sich erinnert und Sakura ist immer noch Sakura-Pan, dann wird er den selben Schmerz noch einmal erleben..." "Hm.." überlegte der Ninja, er hatte ja vorgehabt es ihnen zu sagen..."Aber hier hat die Prinzessin jedenfalls eine Vergangenheit mit ihm, auch wenn das alles nie passiert ist..." Leise seufzte er, es war schon traurig, dass das Mädchen ihn einfach so vergessen hatte und sich nie zurückerinnern würde... er hatte es selber oft mit dem Magier durchgemacht, als er in seiner Vergangenheit war oder auf dem Piratenschiff... aber dieser Zustand ging immer vorbei. Er konnte sich in den Jungen gerade irgendwie sehr gut einfühlen und wieder schweifte er mit seinen Gedanken ab, an Sachen, an die er sich eigentlich lieber nicht erinnern wollte. Obwohl es auch schöne Sachen in Ceres gab... zum Beispiel ihre gemeinsame Nacht. Wieder einmal leicht rot werdend über seine eigenen Gedanken räusperte er sich einmal und versuchte die Bilder aus seinem Kopf zu verdrängen und lieber an etwas anderes zu denken... vielleicht an das Fest... vielleicht... Sie waren in dem Land gewesen, in das der Magier nie zurück wollte... und Kurogane hatte es einfach so hingenommen. Genauso wie er die Tatsache einfach so hinnahm, dass der Blonde 50 Jahre als wat und wie er so viele Dinge einfach so hinnahm. Es war einerseits, weil er dem Anderen so oft wehgetan hatte, hatte er zu sehr in seiner Vergangenheit gebohrt oder unfair geurteilt. Aber jetzt war es anders zwischen ihnen, sie kannten sich viel länger und waren sich viel näher gekommen. Sogar Kurogane hatte dem Magier über seine Vergangenheit erzählt... weil das Vertrauen einfach irgendwann da war. Plötzlich fielen ihm so viele Fragen ein über die er sich so oft schon den Kopf zerbrochen hatte, es waren Kleinigkeiten und große Sachen... "Wie bist du eigentlich damit klar gekommen, als wir letztens in Ceres waren?" sprach er seinen letzten Gedanken unbemerkt laut aus. Fye fragte sich wirklich, wie er jetzt drauf kam. Langsam schloss er die Augen und erinnerte sich zurück. Erinnerte sich an Feuer, Feste, Tänze. Kristallene Gräser und funkelnde Sterne. Körperwärme, harte Worte und wie Kurogane ihm in diesem Wunschschloss in die Arme genommen hatte und versprach ihn zu beschützen, als er das erste Mal zugegeben hatte Angst zu haben.. . "Dieses Fest... und... all das... als ich noch nicht wusste, dass es Ceres war... es hat mich so die schönen Dinge an diesem Land erinnert... an die schönen Dinge in meiner Vergangenheit... dass es noch etwas anderes als Ashura gab, das mein Leben geprägt hat... meine Familie, auch wenn sie tot ist, die Lieder meiner Kindheit... der Sternenhimmel... ich habe begriffen, dass ich dieses Land immer noch liebe, obwohl ich nicht bleiben kann... und auch nicht will... Doch als ich es wusste, wo wir waren, hatte ich einfach nur Angst... Angst, dass ich umsonst gerannt bin... dass er mich findet und mir alles wieder wegnimmt, was mir wichtig geworden ist..." Er bemerkte, wie seine Stimme zu zittern begann und atmete einmal durch um sich zu beruhigen, lächelte leicht. "Aber... als du sagtest, du würdest mich beschützen, konnte ich in Ruhe schlafen... ich glaube ich fliehe nicht so sehr von meiner Welt, als meiner Vergangenheit... am Anfang war mir alles so ziemlich egal... doch... ich habe so viel gefunden, was ich beschützen will... für dass ich nicht mehr weglaufen will, sondern gegen sie siegen... " Er lächelte ein wenig schief. "Nur frage ich mich, wieso ich mich in dieser Märchenwelt so willig habe verzaubern lassen, wenn mein Wunsch doch so stark ist... wenn einem etwas wichtig ist, hat man wohl auch unglaubliche Angst es zu verlieren... aber vielleicht geht es nicht anders... man kann nichts bekommen ohne die Gewissheit, dass man es verlieren kann... doch wenn man es aus diesem Grund verweigert, hat man es nie gehabt... " Gespannt und ruhig, hörte Kurogane zu, stellte fest, dass es ihm bei einigen Dingen genauso ergangen war... auch er hatte etwas gefunden, das er beschützen wollte und auch seine Angst, etwas zu verlieren war viel größer geworden, sogar um sein eigenes Leben sorgte er sich immer mehr. Wenn er sterben würde, würde er etwas zurücklassen, was er nicht zurücklassen wollte. Sein Vater hatte Recht gehabt, als er ihn aus dem Meer gerettet hatte. Kurogane zog die Decke etwas weiter um sich, hier war es sowieso schon kalt und durch die Erinnerungen an dieses kalte Land, hatte er das Gefühl noch viel mehr zu frieren. Man hörte an seiner Stimme, dass es ihm immer noch nicht leicht fiel... aber er blockte weder ab noch wurde er blass oder wurde wütend auf Kurogane, dass er ihn gefragt hatte. Aber es war irgendwo schön zu hören, dass der Magier nicht mehr nur an Ashura dachte, auch nicht mehr, wenn er über seine Vergangenheit redete oder über sein Land erzählte. Während der Blonde erzählte, erinnerte er sich an die Sachen, die er schon aus der anderen Vergangenheit gesehen hatte. An Ashura, an den jungen Magier, aber auch an die Gesichter der Eltern, die er gesehen hatte und seiner Geschwister. Wieder fiel ihm etwas ein, worauf er sich bis jetzt noch keinen Reim machen konnte. Da der Blonde auf die eigentlich nicht beabsichtigte Frage schon von sich aus antwortete, ohne dass man ihn regelrecht dazu zwingen musste, versuchte er es einfach weiter und stellte seine Fragen nun bewusst. "Was ich schon immer komisch fand..." fing er nach einiger Zeit an. "Wenn du in dieses Land nicht zurück kannst... oder willst. Wieso hast du dann nicht mehr Zeit mit deiner Schwester verbracht? Auch wenn du zu erst nicht wusstest, dass sie es ist. Letztendlich war sie es doch... und...warum hat sie dich nicht erkannt?" Ein vereinzeltes blaues Auge starrte nach draußen zum Fenster. Schiluetten von Kranichen waren in den Holzrahmen eingearbeitet und dank dem kräftigen Mond konnte man sie auch als Schatten auf dem Boden erkennen. "Sie... erinnert sich nicht mehr an mich... " Ein wenig erschrocken über diese Antwort sah Kurogane den Mann neben sich an, der regelrecht aus dem Fenster starrte. Für einen Augenblick wusste er nicht, was er dazu sagen oder wie er darauf weiter nachfragen sollte... und ein wenig bereute er es, diese Frage gestellt zu haben... das war bestimmt schrecklich für den Magier, dass seine eigene Schwester sich nicht mehr an ihn erinnerte... ein wenig wie bei den beiden Kindern und dabei hatte Kurogane gesehen, wie sehr der Blonde an seiner Familie und vor allem Geschwistern hing.... sogar an denen, die noch nicht einmal geboren waren. Der Andere tat ihm gerade irgendwie Leid. Einen kurzen Augenblick überlegte er, bevor er wusste, wie er den Blonden weiterfragen konnte. "Ich würd'... gern wissen wieso... aber wenn du nicht darüber reden willst, ist das auch ok." Mit einem Lächeln sah er wieder zu dem Krieger. "Aber Kuro-pon, jetzt guck doch nicht so bedöppelt. Es war meine eigene Schuld, ich habe Ashura-ou darum gebeten... es war....meine Entscheidung... " Etwas ertappt wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und sah wieder gradeaus, versteckte sich nicht mehr vor dem Anderen, denn er wand das Gesicht nicht weg. "Ashura-ou war damals ein sehr gütiger König und liebevoller Mensch... ich habe ihn gerne gedient... und habe sehr viel lernen wollen, um ein unbesiegbarer Magier zu werden... ein Krieger, mit dem Ashura jeden Krieg gewinnen konnte... Töten hatte für mich damals nur mit Krieg zu tun und... ich fand es normal... solange es Soldaten waren, die wussten, was sie taten... ich wollte lieber Fremde töten, als die Menschen in Ceres das gleiche Schicksal erleiden zu lassen, wie ich es erfahren hatte... ich wollte nicht, dass der Krieg sich wieder auf die Bevölkerung ausweitete... damals befand sich das Ceres im Krieg mit dem Nachbarland und unser Dorf nah an der Grenze... es war kein Wunder, dass wir angegriffen worden waren, als die Invasion begann... dennoch... Keira hat mich immer getadelt, dass ich Menschenleben bewertete... sie hat deswegen sor gar ihr Priesterinnenamt nieder gelegt, obwohl sie Ashura auch sehr gern hatte... sie ihn sogar irgendwie als ihren Adoptivvater akzeptiert hatte... Ich habe ihr nie zugehört, war mir sicher das Richtige zu tun. Man kann nichts perfekt machen... absoluter Parzifismus führt nur dazu, dass man hilflos ist und alles verliert.. und das wollte ich nicht noch einmal... Doch Ashura wurde mächtiger, grausamer, zettelte Kriege an und machte nicht einmal Gefangene... wieder wurde der Krieg unter der Bevölkerung ausgetragen... Hungersnöte, Geiselnahme von ganzen Dörfern, Bürgerkriege und Massenzerstörung waren die Folge...“, er schluckte, brauchte einen Moment um bei dieser Erinnerung weiterzusprechen... aus zu spechen was er selbst verbrochen hatte, "Sie schrie mich an, dass ich das doch nicht wollen könnte... dass das selbe wie mit unserer Familie passierte... doch ich hörte nicht auf sie... für mich zählte nur eines: Ashura und nicht mehr verletzt zu werden... Keira wurde krank... und verlor den Verstand... ich bat Ashura ihr Leben zu retten... und damit das selbe nicht noch mal geschah... löschte er ihre Erinnerungen und brachte sie weit in den Norden, weit ab von den Kriegen... " Er hatte noch niemanden von seiner Vergangenheit erzählt und nun wusste Kurogane so viel... aber er wusste, dass egal was er über ihn erfuhr, egal was er sagte... Kurogane würde ihn nicht dafür hassen. Vielleicht konnte er sein Verhalten auch etwas verstehen... schließlich war er selbst ein Krieger... Wieder hatte der Ninja ruhig zugehört, war die ganze Zeit über mit seinem Blick nicht von dem Anderen gewichen und bemerkte die Tränen auf dem Anderen Gesicht. Selbst wenn der Andere es so erzählte, als sei es seine eigene Schuld gewesen, Kurogane war sich sicher, der Blonde stand nicht hinter seinen Taten, auch wenn er diesen Mistkerl von Ashura geliebt hatte und alles für ihn getan hatte, alles für diesen Bastard tun wollte... Wenn er dahinter stehen würde, würde er jetzt nicht weinen. Kurogane konnte den Magier nicht wirklich für das verurteilen, was er getan hatte, denn er selbst hatte Menschen umgebracht, Kriege geführt... aber er hatte in seinem ganzen Leben nicht eine einzige Träne um eines der Menschenleben, das er getötet hatte vergossen. Doch er war nie stolz darauf gewesen. Kurogane brauchte eine Weile, bis er all das verarbeitet hatte, was der Andere ihm erzählte... er wusste nicht, welchen Gedanken er zuerst fassen sollte oder welches Gefühl in ihm zuerst aufsteigen wollte. Langsam schloss Kurogane seine Augen und bemerkte seine Kopfschmerzen wieder... er hatte so etwas doch schon immer geahnt... doch wenn man es dann hörte, war es wieder eine ganz andere Sache. Und ihm fiel wieder auf, wie sehr er Ashura hasste... wie sehr er diesen Kerl einfach nur hasste. Für seine Taten. Für die Taten, die der Magier wegen ihm begang. Dafür, dass der Magier anscheinend alles für diesen Bastard gegeben hätte.. und er hatte ihn so kaputt gemacht, ihm seine Schwester genommen, seine Heimat, sein Land... und sogar seine Liebe. Und der Magier hatte sich das alles gefallen lassen... Schwer seufzte er, er sollte sich beruhigen. "Wieso... fliehst du vor ihm? Was ist weiter passiert?" Wieso hatte er nicht alles versucht, diesen Bastard wenigstens in der Vergangenheit umzubringen?! Kein Wort des Tadels. Keine Verurteilung. Kein Zorn. Keine Vorwürfe. Schlicht und einfach die Frage, was weiter passiert war. Kurogane verurteilte ihn nicht für seine Vergangenheit. Vieles verstand er nicht, aber das war eigentlich Fyes Schuld, weil er es ihm nie erzählt hatte. Er war froh, dass er es nun tat, dass er es konnte und er schwor sich auch weiterhin zu diesem Menschen ehrlich zu sein, der hinter ihm stand und ihn hielt, egal was er tat oder erfuhr. Ein ehrliches, dankbares Lächeln huschte über seine Züge und er stützte den Kopf auf seine Hand, sah Kurogane genau ins Gesicht, als er die Geschichte weiter erzählte. Kurogane sollte die Wahrheit erfahren. Er vertraute den anderen Mann und er glaubte an ihn. "Ich wurde ungehorsam... und habe letztendlich sogar versucht ihn zu stürzen. 2 Mal. Jedoch war er zu stark und ich konnte ihn lediglich versiegeln... er ist ein Gott geworden... Götter kann man nicht töten... " Für einen kurzen Moment funkelte der Krieger den Magier wütend an. "Idiot... benutz das Wort "ungehorsam" nie mehr in meiner Gegenwart... du bist niemandem etwas schuldig... auch diesem verdammten Kerl warst du nichts schuldig und wenn du gegen seine Taten warst, ihn stürzen wolltest, ihn versiegelt hast... dann nicht, weil du "ungehorsam" warst. Ich hab gesehen, wie er dich als seinen Besitz betrachtet... hör auf, dich selber so zu betrachten." Überrascht und auch ein wenig erschrocken sah Fye Kurogane an. Vielleicht hatten sie einfach nur eine völlig andere Lebenseinstellung zu diesen Dingen, aber er hatte sich stets verpflichtet gefühlt seinen König zu dienen, egal was dieser befahl. Es war seine Entscheidung sein Leben in einen Dienst zu stellen und diese hatte er mit all seinen Konsequenzen zu tragen. Doch in Wirklichkeit hatte er Ashura nie aus diesen Gründen gedient. Aus Liebe, aus Abhängigkeit, aus Angst allein gelassen zu werden. Ashura war seine Welt, sein Vater, sein Bruder und dein Geliebter gewesen. Er machte ihn traurig und tröstete ihn. Ließ ihn sowohl Glück, als auch Verzweiflung fühlen. Gab ihm die Kraft selbst stark zu werden, stark genug gegen alles, was ihn verletzten konnte. Stark genug, um zu beschützen, um sich selbst vor weiterem Schmerz und Hilflosigkeit zu bewahren. Er wollte nie wieder das kleine Kind sein, dass alles verlor und nichts tun konnte gegen die übermächtige Welt. Aber eigentlich... war er dank Ashura mehr als einmal wieder an diesem Punkt gewesen. "Er... er hatte Keira und mich von den Soldaten gerettet... mich getröstet... war meine einzige Bezugsperson... hat mir eine Aufgabe und Halt im Leben gegeben... mir die Angst genommen... er war mein Leben... deswegen war es für mich selbstverständlich ihn nie zu verraten... ich habe an ihn geglaubt und wollte mich lieber selbst belügen, als zuzugeben, dass das, was ich glaube, nicht mehr existiert... dass ich wider hilflos dastehe... " Er sah Kurogane ernst an. "Aber... ich glaube ich habe selbst begriffen, dass ich mich nur belogen habe... dass nicht alles eine Lüge war, aber vieles zu einer Lüge wurde... " Er dachte an Dunkelheit... und an Kälte. "Ich will selbst entscheiden, was ich mit meinem Leben tue... wen ich beschützen will... was ich tun will... was meine Wünsche sind... " Es tat weh zu hören, was der König dem Magier bedeutete... jeder weitere Punkt war wie ein Schlag in seinen Magen, auch, wenn es dem Anderen nach Vergangenheit war. Und es tat weh zu hören, wie verzweifelt das alles klang, was der Blonde von seinem König hielt und umgekehrt, was er dachte, was er fühlte, wie er sich selbst nahm. Doch Kurogane versuchte ruhig zu bleiben, es wäre der größte Fehler, ausgerechnet in diesem Moment eifersüchtig zu werden oder zu beschwören, dass er Ashura umbringen würde. "Du hast selbst entschieden..." antwortete er dem Blonden nach einer Weile des Schweigens. "Du hast selbst entschieden, ihn zu versiegeln... selbst entschieden, dich gegen ihn zu stellen... du hast das getan, was du für Richtig gehalten hast... selbst, wenn du alles hinter dich lassen musstest, hast du das in Kauf genommen... dein Land, deine Heimat.... deinen König. Du redest immer noch so, als würdest du ihm etwas schuldig sein, als würde er dich noch an etwas hindern.. als wärst du immer noch "ungehorsam"... als ob du dich genau in diesem Moment vor ihm rechtfertigst... aber ich sitze vor dir, nicht dein König... du hast selbst entschieden, dass du die Kinder beschützen möchtest... kein Mensch hat das von dir verlangt... und kein Mensch verlangt von dir, dass du jetzt hier sitzt und dir Sorgen um den Jungen machst... du kannst gehen wohin du willst... aber du bleibst trotzdem... und wenn du gehen wolltest um deine Wünsche zu erfüllen, in denen ich keinen Platz habe... dann werde ich vielleicht traurig darüber sein, aber ich würde dich gehen lassen... und wenn du etwas tun möchtest, kannst du das... ich werde dich nur dann aufhalten oder dir meine Meinung sagen, wenn ich feststelle, dass du dich damit ins Unglück stürzen würdest..." Er schluckte etwas bei diesen Worten. Er wollte das nicht... er wollte nicht, dass Kurogane ihm sagte, er könne hingehen wo er wollte. Er wusste, dass Kurogane dies aus Liebe sagte und dass es ihm nicht leicht fallen würde, ginge er, doch Fye hatte stets gefordert, dass er ihn festhielt. Ihn davon abhielt woanders hin zu gehen. Er fühlte sich bei Kurogane frei, es war seine Entscheidung... aber er wollte auch, dass Kurogane so fest halten würde, dass er immun gegen seine eigenen Zweifel und Dummheit war. Dass eine falsche Entscheidung aus Panik oder Angst erst gar nicht möglich wäre. Wie Ashura hatte er sich Kurogane verschreiben wollen... und dieser sagte ihm nun, dass er immer noch ein freier Mensch war. Irgendwie... machte ihm das Angst und er schlang seine Arme um die Beine. "Mir... mir macht das Angst, wenn du mir das so sagst... " Ein wenig schnaubte der Krieger, er wollte dem Anderen keine Angst machen und verstand auch gerade nicht, worin diese Angst bestand. Etwas zögernd fuhr er mit der Hand zu den blonden Haaren. So hatte er den Magier noch nie gesehen, regelrecht verängstigt, fast wie ein kleines Kind. Kurogane wusste nicht, wie er sich jetzt weiter verhalten würde, würde er ihm jetzt zu nahe kommen. "Weil du denkst ich lüge? Oder weil du denkst, dass ich dich fallen lasse?" "Nein!" Erschrocken sah er Kurogane an. Er hatte über reagiert, das Wort fast geschrien. Entschuldigend lächelte er. "Nein.,. ich hab Angst vor dem was ich selbst fühle... dass ich feige bin... und mir etwas vormache... dass ich... weggehen könnte, weil ich denke, dass es besser für euch ist... als Entschuldigung dafür, dass ich mit irgendwas nicht fertig werde... ich... ich vertraue dir... ich weiß, dass du mich nicht fallen lässt... " Seine Worte klangen nun sicherer, entschlossen. "Ich weiß, dass es kein naiver Kinderwunsch ist... ich weiß, dass es die Wahrheit ist... " Erleichtert atmete Kurogane aus. "Na also..." antwortete er leise und zog den Anderen etwas näher an sich heran. "Wie könnte ich dir versprechen, dich zu beschützen, wenn ich von dir verlange das zu tun, was ich für richtig halte? Wenn du meine Fehler begehst, meinen Dummheiten folgst? Genauso, werd ich deinen Dummheiten auch nicht folgen... und davon hast du ne verdammt große Menge im Kopf... deshalb komm ja nicht auf die Idee, wegzugehen, nur weil du denkst, dass es für 'uns' besser ist!" grummelte er zum Ende hin. Die Umarmung nahm sofort die Kälte weg, bevor er die Worte realisiert hatte oder die Tatsache, dass er vor lauter Gefühlschaos angefangen hatte zu zittern und er vergrub sofort etwas das Gesicht an der warmen Brust mit dem heftigen, sicheren Herzschlag. Es war eine andere Art von Beziehung, die sie nun führten... die sie die ganze Zeit geführt hatten. Vielleicht hatte ihn das so ohne Ende verunsichert und durcheinander gebracht... diese Art geliebt zu werden... war anders... einnehmend, mitreißend, sicher und gleichzeitig nicht erdrückend... er war frei. Es machte ihn immer noch ein wenig Angst, aber diese warme Umarmung und der Mann der sie ihm gab, versprach ihm, dass es gut werden würde. Dass er es nicht alleine lernen musste so zu leben, dass immer jemand an seiner Seite der ihn hielt, wenn er es brauchte und dennoch nicht die Luft abschnürte. Jemand der sich auf ihn verließ, aber ihn nicht dazu zwang. Allmählich beruhigte er sich, atmete ruhiger. Langsam griff er nach Kuroganes Hand, strich ein wenig darüber und griff dann nach ihr. Er fühlte sich erschöpft von diesem Gefühlsaufruhr, der so unglaublich erschreckend tief gegangen war. Es war ein aufeinander aufpassen... leicht lächelte er und murmelte, während ihm schon die Augen zufielen. "Du hast aber auch ne Menge im Kopf... auf dich... werd ich auch gut aufpassen... " Leicht grummelte er über den Kommentar des Magiers und sah zu diesem herunter, der schon dabei war, langsam weg zu dösen. "Hey.." versuchte er ihn gerade noch aufzuhalten, doch er bekam schon keine Antwort mehr, außer das regelmäßige Atmen des Blonden. Mit einem Seufzen und einem Augenverdrehen, stellte Kurogane fest, dass der Andere schon eingeschlafen war und er selbst sich mal wieder in einer sehr ungemütlichen Position befand, während der Andere gemütlich schlief. Kurz sah er noch mal zu den Kindern, von denen das Mädchen mittlerweile auch schlief und dann noch für eine Zeit lang aus dem riesigen Fenster... dachte über das Gespräch nach, Ashura, Keira und hin und wieder auch an seine eigene Vergangenheit, seine eigenen Morde, bevor er ebenfalls die Augen schloss und versuchte, in dieser recht unbequemen, sitzenden Position die er gerade hatte einzuschlafen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Erschöpft schlief sie die ganze Nacht durch. Die Welt der Riesen war ruhig und aus dem Schlossgarten klang nur vereinzelt der verzaubernde Ruf der Nachtigall durch die Fenster. Irgendwo in der Märchenwelt eroberten Piraten Häfen, wurden Prinzessinnen aus tiefen Schlummern geweckt, Menschen verzaubert und Happy Ends geschaffen. Und wenn sie nicht gestorben sind... In der Welt der Riesen spielte sich ihr eigene Geschichte ab, jedoch schlief die Helden, die Nebendarsteller und sogar die Tiere. Bis auf die Nachtigall. Und diese war auch die einzige, die mit goldenen Vogelaugen die dunkle Gestallt in den Schlossmauern herumschleichen sah, sich dann vom Geschehen abwand und weiter ihr Lied trällerte. Der dunkle Schatten stand an einem Fenster, in dessen Rahmen Schiluetten von Kranichen eingeschnitzt waren und ein honigbraunes und ein blindes Auges beobachtete die Schlafenden. Lautlos schritt der Schatten auf das große Bett zu und beugte sich über den Jungen und das Mädchen, die so klein waren, dass sie in seine Hand gepasst hätten. Ein kühles Lächeln umspielte seine Lippen, jedoch war der Blick immer noch von Traurigkeit gekennzeichnet. Und von Willen, unberechenbaren Willen, einen Wunsch zu erfüllen. Langsam, um den aufmerksamen Ninja nicht zu wecken, streckte er seine Hand aus, bewegte seine Finger und das Zeichen auf Shaolans Brust fing wieder an zu glühen, veschwand einen Moment wieder unsichtbar. Seishirou war zufrieden. "Tut mir Leid Shaolan-kun... aber du hast sicher schon in Otou herausgefunden, dass ich nicht unbedingt ein Freund bin." Der Schatten verschwand lautlos. Irgendwo in dieser Welt spielte sich wieder ein Märchen ab. Wie jede Minute in dieser Welt, gewannen die Guten gegen die Bösen. Schwarz gegen Weiß. Doch in dieser Welt gab es 6 Personen, die nicht hier her gehörten. Und nicht den einfachen, romantischen Regeln dieser Welt unterworfen waren. ~~~~~~~~~~~~ Part 55 Ende~~~~~ Dance with the Devil ist Eigentum von breaking benjamin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)