Festhalten von maykei (if all wishes could come true) ================================================================================ Kapitel 39: Part 39 - The Sacrament ----------------------------------- Part 39 – The Sacrament I hear you breathe so far from me I feel your touch so close and real And I know My church is not of silver and gold, It's glory lies beyond judgement of souls The commandments are of consolation oh You know our sacred dream won't fail The sanctuary tender and so frail The sacrament of love The sacrament of warmth is true The sacrament is you I hear you weep so far from me I taste your tears like you're next to me And I know That our prayers are not enough to give Oh the ancient runes so deep and so dear The revelation is our patron fear You know our sacred dream won't fail The sanctuary tender and so frail The sacrament of love The sacrament of warmth is true The sacrament is you The sacrament is you The sacrament is you The sacrament is you The sacrament is you You know our sacred dream won't fail The sanctuary tender and so frail The sacrament of love The sacrament of warmth is true The sacrament is you ~~~~~~~~~~~~~~~~HIM – The Sacrament ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Irgendwann war der Krieger wach geworden... ein schrecklicher Traum und ein wirklich ungutes Gefühl rissen ihn aus dem Schlaf und als er feststellte, dass der Magier nicht mehr neben ihm lag, verschlimmerte sich dieses Gefühl nur. Schnell stand er auf um nach ihm zu suchen, er konnte sich nicht erklären warum, aber in ihm herrschte regelrecht Panik. Eine Panik, die immer größer wurde. Wo könnte dieser Idiot um diese Uhrzeit noch hingegangen sein? Das ganze Schiff war am schlafen... eigentlich sollte das ein beruhigendes Zeichen sein, kaum Gefahr bedeuten... doch gerade das ließ ihn noch unruhiger werden und seine Schritte schneller. Ein Schrei ließ ihn hochschrecken und lenkte ihn in die Richtung, aus der dieser kam...immer mehr brodelte diese Panik in ihm hoch, irgendwas musste passiert sein...dieses Gefühl kannte er nur zu gut, als er den damals Magier gefunden und er diesen Ashura umgebracht hatte... Verdammt, in dieser Welt gab es auch einen Ashura... hoffentlich hatte der Magier nicht wieder die Kontrolle über sich verloren. Mittlerweile rannte Kurogane durch die Gänge und irgendwann rannte er auf einem seltsames helles Licht zu, welches ihn kurz blendete... doch schnell konnte er wieder klar sehen... rot... Blut... Sein Atem blieb aus, als er dieses Bild wahrnahm... dieser Junge, blutverschmiert... unter ihm der Magier... ebenfalls blutverschmiert und.... leblos... Nein.... Nein! Das konnte nicht... das durfte nicht... Regelrecht starr stand er einfach nur da... konnte nicht denken, nicht fühlen, nichts sagen... Für einen kurzen Moment gaben seine Beine nach... und er starrte immer noch fassungslos auf diese Szenerie vor sich... merkte, wie ihm ein wenig dieser warmen Flüssigkeit die Augen hinunter rann... doch dann biss er die Zähne zusammen... die Wut, die in ihm aufflammte nicht unterdrückend, ließ er sie einfach aufkommen. Mittlerweile hatte der Junge mit seinem kalten Blick Kurogane fixiert... dieses blaue Auge, das ihn kalt ansah und nicht in das Gesicht des Jungen gehörte... das Blut... der leblose Körper des Magiers... Ruckartig war der Ninja aufgestanden, hatte sein Schwert gezogen und mit einem lauten Schrei rannte er auf den Jungen zu, der dem Mann den er liebte das angetan hatte... er würde ihn umbringen! "Warte!" hörte er gerade noch eine bekannte Stimme nach ihm rufen und weit kam er nicht, als sich vor ihm eine fast unsichtbare Wand aufbaute und er daran abprallte, als er sie berührte, nach hinten geschleudert wurde und hart auf dem Boden aufkam, neben sich eine Gestalt erkannte, die sich ruhig neben ihn gestellt hatte... Er kam zu spät... Der Mann mit den goldenen Augen sah betrübt auf das Bild, das sich ihm bot und da der Junge anscheinend immer noch weiter nach Energie dürstete, kalt die beiden Männer ansah und sich aufrichtete, schnippte er einmal mit seinen Fingern, brachte den Jungen damit dazu, die Augen zu schließen und umzufallen... einzuschlafen. Der Ninja wusste überhaupt nicht, was hier vor sich ging... sein ganzer Körper brannte, erst recht sein Herz, bei diesem Anblick und doch konnte er sich gerade nicht bewegen... am liebsten hätte er geschrieen, geweint... um den Blonden, von dem er nicht einmal wusste, ob er überhaupt noch lebte, doch er richtete sich nur etwas auf, beobachtete wie Noah anscheinend diese fast unsichtbare Wand durchschreiten konnte und auf den Magier zuging, anscheinend kurz den Puls fühlte und dann erleichtert aufatmete. "Keine Angst... er lebt noch..." wand er sich leise an den Krieger und blickte dann ein wenig schuldbewusst auf den Jungen, der dieses Blutbad angestellt hatte... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Tür im Nebenraum surrte mit einem metallenen Klacken zu, dicht gefolgt von eiligen Schritten und davon wurde auch Shaolan wach. Gerade sah er noch Kurogane davon stürmen als er die Tür öffnete und sofort wusste er, dass etwas passiert sein musste. Der Krieger war sonst auch immer in den extremsten Situationen ruhig gewesen. Schnell eilte er wieder herein, wies Sakura an mit Mokona hier zu bleiben, schnappte sich sein Schwert und stürmte dem Krieger mit einigen Abstand hinterher. Doch das was er sah er nach einem kurzen Sprint sah, ließ seinen Atem stocken. Sein Blick wanderte von einer rasch größer werdenden Blutlache zu zwei Personen, die er als Noctis und Fye erkannte, doch - „FYE-SAN!!“ Schnell rannte auch er auf das Bild zu, wurde jedoch auch von dieser unsichtbaren Wand aufgehalten. Geschockt drehte er sich zu Kurogane um. „Kurogane-san ! Was ist passiert ?!“ Immer noch fassungslos sah Kurogane den Jungen an... und auch wenn eigentlich gar nichts in dieser Situation mehr ging, flackerte kurz eine Erleichterung in dem Krieger auf, wenn das hier Shaolan war, so war wenigstens dieser nicht für dieses Desaster zuständig. Langsam stand Noah auf und ging zu Noctis, der schlafend am Boden lag, sah ihn schuldig und vielleicht auch leicht traurig an. "Ich habe dir doch gesagt, dass dieser Raum tabu ist...", sagte er leise und mit einem Blick zurück, schloss sich der Raum wieder. Mittlerweile hatte sich Kurogane aufgerichtet und erst jetzt realisierte er richtig, was da passiert war... und dass er wieder einmal zu spät war... wieder zu spät, um einen geliebten Menschen vor dem Unheil zu bewahren. Alles was er gerade wollte, war zu diesem blonden Mann gehen... alles in ihm schrie... und doch hatte sich noch kein wirklicher Gefühlsausdruck geäußert. Shaolan wieder ignorierend, stand er auf um einige Schritte zu gehen, nur um von dieser Wand aufgehalten zu werden, wenn man nicht gerade hineinrannte, schien sie eher wie Glas... Mit seiner Schulter versuchte er diese Wand zu durchbrechen und leichter Schmerz zog sich durch seinen Körper, doch diesmal hielt er stand und wurde nicht zurück geschleudert, immer und immer wieder versuchte er diese verdammte Wand zu durchbrechen... doch es gelang ihm einfach nicht... Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er mittlerweile angefangen hatte zu weinen, sich Tränen in Massen aus seinen Augen stahlen, während er immer wieder gegen diese Wand schmetterte... verdammt... er wollte doch nur... Seine Kräfte gaben nach unter dem Schmerz, der sich in ihm breit machte und er gab auf, nachdem er ein letztes Mal gegen die Wand schlug und sich dann einfach kraftlos dagegen lehnte. "Lass mich durch..." bat er den Captain, der ihn daraufhin wieder ansah. "Das kann ich nicht... du wirst ihn töten." antwortete er dem Krieger, deutete dabei auf den Jungen, den er in seinen Schoß gelegt hatte. "ICH WILL EINFACH NUR ZU IHM VERDAMMT!" , schrie er fast verzweifelt durch die dünne Wand, er wusste nicht, ob er diesen Jungen irgendwann noch einmal dafür töten wollte, doch das war ihm gerade egal... jetzt gerade wollte er weder Jemanden umbringen noch sonst etwas... auch wenn Wut vorhanden war, aber dieser Schmerz war einfach größer... diese Angst... diese Trauer... diese Gefühle waren einfach größer als jede Wut, die er bis jetzt in seinem Leben gehabt hatte. "Bitte..." Der Captain seufzte, hob den Jungen auf seine Arme um ihn wegzubringen. "Ich komme gleich wieder, euer Freund braucht unbedingt eine medizinische Behandlung... die Wand wird verschwinden, wenn du mich mit Noctis gehen lässt." klärte er den Krieger auf und ging auf die Wand zu, schritt selbstbewusst hindurch und konnte wirklich ohne Probleme den Jungen in Sicherheit bringen, der Krieger schien ihn nicht einmal zu bemerken. Endlich löste sich die Wand auf und schnell war der Ninja bei dem Magier angekommen... er wollte einfach nicht glauben, was er hier sah... Blut... zu viel Blut und der Körper war zu leblos... und sein Auge... Das alles war einfach zu viel für ihn... und wie schon einmal, nahm er den Magier in seine Arme, drückte ihn an sich und vergrub sein Gesicht in der Brust des leblosen Körpers, unter der noch schwach ein Herz pochte... Die Dunkelheit war am Schlimmsten und als er merkte, was diese Kälte war, die ihn immer mehr einnahm, wollte er am liebsten schreien, doch kein Ton kam über seine Lippen. Nur die Welt drehte sich selbst im Dunkeln hinter seinen Augenlidern auf den Kopf und diese groben, doch sicheren Empfindungen wurden zerstört, als da auf einmal nur Kälte in ihm war und die ganze Vorderseite seines Körpers gegen etwas Warmes gepresst wurde, etwas Hartes gegen seinen schmerzenden Rücken drückte. Er hatte Angst. Angst vor dieser Kälte und der Dunkelheit, wie ein kleines Kind. Er konnte seinen Körper nicht bewegen und das Atmen fiel unter diesem neuen Druck um ihn herum nur noch schwerer. Es brannte... und gleichzeitig schien ihn etwas Kaltes aufzufressen. Genau so wie bei seinen Magieausbrüchen, bei denen er jedes Mal eine Kostprobe des Todes nahm und nie erreicht hatte, weil er es von sich aus nicht konnte. Und nun war er nur all zu präsent, fraß ihn von innen auf und nahm ihn in eine Umarmung, die er nicht wollte. Kurogane.. dieser Name schwirrte ihm in dieser Dunkelheit nur noch im Kopf herum. Die anderen Bilder, Gesichter konnte er nicht zuordnen, wurden dunkler und dunkler und versanken letztendlich in dieser schwarzen Nebel. Er wusste nicht einmal, was dieses Wort zu bedeuten hatte, doch es spendete Trost. Trost... hatte ihm diese Dunkelheit nicht auch immer Trost gespendet ? Was war er eigentlich noch hier? Er wusste was es bedeutete, dass sein Körper keine Kraft mehr hatte, egal, was er jetzt noch unternahm. Und im Weglaufen, war er doch immer gut. Nicht um das Leben kämpfen zu können, war doch Weglaufen schlecht weg. Er hatte nicht noch einmal die Kraft zu versagen. Alles schrie gegen diese Hilflosigkeit. Er wollte wenigstens nicht so elendig feige sterben. Er spürte... Sein Atem verklang... er konnte ihn nicht mehr hören, oder hatte er wirklich aufgehört den lebensnotwendigen Sauerstoff in seine Lungen zu pumpen ? Es war eh allerlei... Das Brennen in seinem Hals ließ etwas nach, er bekam keine Luft. Welch süßes Deja-vu-Gefühl.. das erinnerte ihn an diese Welt voller Regen, an eine Person, dessen willenlosen Wunsch er nachgegeben hatte, um sie nicht sterben zu lassen... Angst. Und fast instinktiv krallte er sich gegen diese neue, schmerzhafte Hitze. Griff schwach nur Stoff, keine Haut, er wollte Haut, etwas Lebendiges... irgendetwas. Angst wie ein kleines Kind und er wünschte irgendjemand würde das Licht anmachen und ihn in den Arm nehmen, sagen dass alles gut wäre, dass er nur geträumt hätte. Wieder etwas warmes, salziges, floss sein Wangen herab. Diesmal nicht Blut. Tränen. Er wollte nicht... Sein Herz setzte aus. Kein Atemzug des Anderen war noch zu vernehmen und kraftlos, lockerte sich die Umarmung instinktiv... das konnte einfach nicht... Geschockt, fassungslos und einfach nur verzweifelt, blickten tränengetränkte, rote Augen auf den leblosen Körper herunter, der nicht einmal mehr atmete und immer kälter wurde... Nein... das durfte einfach nicht... Die Scherben dessen, was in ihm gebrochen war, bohrten sich nun regelrecht in seinen Körper, jede einzelne Stelle tat weh... er selbst konnte noch atmen, doch am liebsten hätte er es ebenfalls aufgegeben, ein Atemzug so schwer, dass es kaum zu ertragen war, ein Atemzug so schmerzhaft, dass weitere Tränen versuchten, verzweifelt diesen Schmerz nach außen zu bahnen... Schreie... Wieso? Wieso jetzt? Wieso er? Die zitternden Hände des Ninjas legten krallten sich in den Stoff des leblosen Körpers unter ihm... "Hey.." leicht lachte er dabei auf, vielleicht war es die Ironie, vielleicht die Verzweiflung ."..wach wieder auf..." Keine Reaktion... wie zu erwarten... das konnte doch alles nicht wahr sein... "Es ist gut gewesen... wach wieder auf..." seine Stimme zitterte unter Tränen, unter dem leichten Lachen... doch immer noch keine Regung des Blonden... die Realität... Und das Lachen verklang... "Das... kann doch nicht dein Ernst sein..." fester krallten sich Hände in den Stoff. Heftiger tropften Tränen auf den fast toten Körper unter ihm... "Verdammt.." heftiger zitterte sein Körper, wo sollte er hin mit diesem Schmerz? "Wach auf... verdammt... tu... mir das nicht an... tu mir das jetzt einfach nicht an... das... bitte..." er hatte keine Kraft mehr weiter etwas zu sagen, Tränen, Schmerz und Zittern erstickten seine Stimme... Es schien Ewigkeiten und doch waren es nur Sekunden, bis der Ninja brutal zur Seite gestoßen wurden und mehrere Männer sich um den Magier versammelt hatten. Kurogane hatte einfach keine Kraft gehabt, sich gegen sie zu wehren und so konnten die Sanitäter ihn ohne Probleme von dem Blonden lösen um diesem etwas auf den Mund zu legen und hektisch auf seiner Brust herum zu pumpen... Verwirrt sah der Ninja dabei zu... was ging hier verdammt noch mal vor? Eigentlich hätte er sie am liebsten alle umgebracht... aber er konnte nichts tun... außer die Augen verzweifelt zu schließen, die Tränen nicht aufhalten könnend... das durfte einfach alles nicht wahr sein... der Blonde konnte jetzt doch nicht einfach so sterben... Fassungslos hatte Shaolan die ganze Szene betrachtet. Das konnte doch nicht wahr sein, das durfte gerade nicht passiert sein... Es war ganz allein seine Schuld. Hätte er die beiden Erwachsenen nicht auf die Suche nach den Federn mit gezerrt... hätte er... er wusste, dass solche Gedanken nichts brachten und auch wenn er selber merkte, dass er weinte, ging er zu dem anderen Mann, der am Boden saß und fassungslos die Sanitäter beobachtete. Vorsichtig legte er ihm eine Hand auf die Schulter, schluckte bei all dem Blut, bei diesem Anblick, diesem viel zu stillen Körper. In diesem Moment war auch ein heller Schrei zu vernehmen und das Mädchen kam dazu, mit diesem weißen Ding. Doch kein Ton kam über die Lippen, des sonst so redelustigen Tieres. Nur große Tränen kullerten ihm über die Wange, als es genau so fassungslos die Szene betrachtete. Die Sanitäter wurden mittlerweile immer nervöser, doch endlich schien ihr Patient auf ihre Bemühungen anzusprechen und nachdem sich ein Schwall Blut in die Beatmungsmaske entladen hatte, bewegte sich endlich auch die schmale Brust, zwar nur schwach aber stetig auf und ab. "Bringt ihn auf die Krankenstation!", orderte von irgendwoher eine Stimme befehlsgewohnt und der blonde Mann wurde auf eine Trage gelegt und davon getragen. Kurogane bemerkte die Hand auf seiner Schulter nur am Rande, doch beruhigte sie ihn etwas und immer noch verwirrt sah er den Männern zu, die den Magier auf eine Trage gelegt hatten und ihn wegbrachten, den Krieger und die Kinder zurückließen, vor einer riesigen Lache Blut. Auch wenn er eigentlich schnell hinterher gehen sollte, um zu sehen, was sie mit dem Blonden anstellte, ob er überleben würde oder nicht... er rührte sich einfach nicht, blieb hocken und blickte fast leer auf das dunkle Rot, das noch den Boden bedeckte und bedrücktes Schweigen lag in der Luft. Kurogane bemerkte nicht einmal, dass Noah sich ihnen mittlerweile wieder genähert hatte. "Willst du nicht nach ihm sehen?", fragte er den Krieger ruhig. "Es sieht schlecht aus für ihn... ich will ehrlich sein, ich glaube nicht, dass wir ihn durchkriegen... und es tut mir leid..." Der Blick des Ninjas verdunkelte sich in Sekunden und ruckartig war er aufgesprungen und packte dem Anderen an den Kragen, blickte wütend und verzweifelt in goldene Augen. "Es ist doch alles deine Schuld! Wenn er stirbt... ich schwöre dir... ich bringe dich um... ich sorge dafür, dass dieses ganze verdammte Schiff unter geht!" drohte er ihm und nachdem er ausgesprochen hatte, ließ er den Captain mit einem leichten Stoß nach hinten los. "Bring mich zu ihm..." Seufzend klopfte sich Noah über seine eigene Schulter, nachdem die fremden Hände seinen Kragen wieder los gelassen hatten und wies die Gruppe an, ihm zu folgen. Auf der Krankenstation war, wie mitten in der Nacht nicht anders zu vermuten, wenig Betrieb und der zuständige Arzt und ein paar Schwestern waren schon von den Sanitätern benachrichtigt worden, dass sie gleich einen neuen Patienten bekamen. Seufzend schob Dr.Kyle seine Brille etwas höher auf die Nase und zog seine Handschuhe an, merkte aus den Augenwinkeln, dass sich noch nicht medizinisches Personal im Raum befand und starrte streng auf den immer noch erstarrten und fassungslosen Shaolan, das nervig weinende Mädchen und einen völlig fertigen Krieger. Doch da auch der Captain bei ihnen stand, musste das bedeuten, dass ihre Anwesenheit hier erlaubt war und er wand sich erst mal seiner Arbeit zu. Dr, Kyle beeindruckte das alles nicht sonderlich. Durch die Übungsanlagen kamen die meisten Leute mit abgetrennten Gliedmaßen, Säureverletzungen, Verbrennungen, Atemstillstand durch Giftgas und sonstige Späße zu ihm - oder besser gesagt, wurden getragen. Eine Leiche mehr oder weniger machte ihm wirklich nichts aus. Er war meist eh nur für Routineuntersuchungen zuständig. "Säubert die Wunde, ich will wissen, was wir da vor uns haben." Nach einigen Untersuchungen, unzählig vielen Lösungen und Blut, so schien es zumindest Shaolan, die in die Blutkreislauf des Magiers gepumpt wurden, überließ der Arzt die restlichen Maßnahmen seinen Mitarbeitern, schmiss seine Handschuhe in den Müll und kam auf die Gruppe zu, wand sich direkt an Noah. "Sein Zustand ist jetzt stabil." "Was bedeutet das..", wollte Shoalan mit rauer Stimme wissen, er stand selbst kurz vor den Tränen, das bitterlich weinende Mädchen im Arm. Auf Rücksicht auf die Laien im Raum, verzichtete Kyle auf medizinisches Vokabular und versuchte es verständlich zu erklären. "Schockreaktion, Blutverlust, Rippenbruch mit Verletzung der Lunge. Konnten wir alles mit Mikrorobotern reparieren. Jedoch geb ich ihm höchstens 2 Tage. Die Mittel auf der Station sind auch nur begrenzt." Eine ganze Weile herrschte Schweigen und nur das Piepen des Monitors, der an den Magier angeschlossen war und auf dem sich Kurven zeichneten, schallte viel zu laut in diesem Raum wieder. Zwei Tage... Seine Tränen hatte Kurogane mittlerweile unter Kontrolle gebracht und ein wenig wütend auf den Blonden, dass er ihn tatsächlich alleine lassen wollte, griff er diesmal ihn am Kragen, egal, ob er ohnmächtig war oder nicht... egal ob er ihm sterben lag oder nicht... "Willst du das wirklich?! Willst du hier einfach so sterben? Die Kinder und mich hier alleine zurück lassen? Einfach wieder weglaufen?!" schrie er den leblosen Mann vor sich an, wurde dann aber ruhiger, während er den Blonden wieder ablegte, sich leicht über ihn beugte und seinen Kopf an den anderen Kalten legte "..das... ist grausam..." Kurogane schloss die Augen, versuchte diese verdammten Tränen, die wieder hoch kriechen wollten zurückzuhalten, griff die ebenfalls kalte Hand in seine..."Drei.." flüsterte er leise "Drei Gefallen müsstest du mir tun... dann kannst du mich von mir aus nennen, wie du möchtest..." Keine Antwort... "1. Wach wieder auf... 2. Grins bitte einfach dein bescheuertes Grinsen und 3. Halt mich fest... ich ertrag das nicht..." Doch es tat sich nichts. Die Hand lag immer noch kalt in seiner, der Köper atmete ruhig und sein Puls ging flach aber regelmäßig. Doch strahlte der Körper eine Leblosigkeit und Ruhe aus, die ihn fast wie eine Leiche wirken ließ. Erschrocken fuhr Dr. Kyle herum. "Wenn Sie ihn so schütteln, werden aus den 2 Tagen ein paar Stunden!", wies er den Dunkelhaarigen zurecht, warf einen prüfenden Blick auf die Monitore, an die der junge Mann angeschlossen war, jedoch schien der Ausbruch seines Freundes nichts Kritisches bewirkt zu haben. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Fyes Augen waren schwer, sein Kopf betäubt. Langsam wurde aus dem Brei aus Schmerzen nur noch ein dumpfes Pochen. Ein Herzschlag. Die endlose Stille wurde leiser, das Rauschen lauter. Er hörte Stimmen, Instrumente, spürte Auren. Auch eine ganz bestimmte. Langsam wurde alles klarer, obwohl er sich benebelt fühlte. Er öffnete seine Augen, ein Auge, mit dem anderen stimmte etwas nicht, eine seltsame Schwere lag auf ihm, so dass er es nicht öffnen konnte, und helles Licht blendete ihn, stach in seinem Kopf, erinnerte ihn an Schmerzen. Schmerzen, die immer noch tobten, nur in den Hintergrund gerückt waren. Ein Druck an seiner Hand, ganz warm. Shaolan hatte ihm einmal erzählt, dass man in Clow Contry daran glaubte, dass die Seelen der Menschen entweder zu einem Ort namens Himmel, wo es wunderschön war, oder Hölle, einen Ort der Alpträume, kamen. In Ceres gab es so einen Glauben nicht. Es hieß die Menschen zerfielen zu Sternenstaub und würden durch die Welt geweht werden, bis sie einen neuen Platz in einem neuen Leben fänden. Doch die Seele, das Bewusstsein war für immer verschwunden, verwandelten sich in richtungslose Energie. Magie. Doch scheinbar war seine Seele weder verschwunden, noch war es schlimm genug für die Hölle... und für den Himmel... einmal dachte er dort nicht hinzugehören und einen ganz tollen Ort stellte er sich anders vor. Er war bei Bewusstsein, stellte er fest. Am Leben ? Irgendwann in dieser Dunkelheit war ein Wunsch aufgetaucht und hatte ihm etwas zugeflüstert. Dass er aufwachen sollte... Er wollte nicht aufwachen... doch da war jemand der ihn hielt, der warm war... und plötzlich erinnerte er sich an etwas. An seinen eigenen Wunsch. Er wollte längst nicht mehr sterben, er wollte leben. Eine Zukunft haben... eine Zukunft... ’3 Gefallen’ Sein Kopf war so schwer, dennoch lauschte er konzentriert den Worten, vergaß sie halb wieder und tauchte ein in diese Schwärze, kämpfte sich wieder nach oben und zwang sich die Augen zu öffnen, sich diesem schmerzhaft weißen Licht weiter aus zusetzten. Jetzt hatte er nicht mitbekommen, was, wer auch immer, von ihm wollte. ‚Halt mich fest...’ Ein Lächeln trat schwach auf seine Lippen. Diese Worte hatten ihre ganz eigene Schönheit. So viel Erinnerung, so viel Wärme, so viel Vertrauen. Es schien, als hätte wirklich jemand in dieser absoluten Dunkelheit das Licht angemacht und ihn in den Arm genommen, nur mit diesem Worten. Und auf einmal hatte er gar keine Angst mehr, versuchte den Druck der Hand zu erwidern, die seine fast schmerzhaft fest hielt. Es tat gut, wenigstens den schwachen Atem auf seinem Gesicht zu spüren, zu wissen, der Blonde war noch nicht tot und irgendwann bemerkte der Ninja, dass seine Hand leicht zurückgedrückt wurde, ein wenig, sah er daraufhin auf und stellte fest, dass eines der blauen Augen geöffnet war. Das Andere war verbunden und wahrscheinlich gar nicht mehr vorhanden. Es war alles einfach nur grausam. Selbst, wenn Kurogane sich Mühe gegeben hätte... er hätte den traurigen Blick in seinen Augen nicht verändern können, also versuchte er es nicht, blickte so einfach nur in dieses abwesend wirkende, blaue Auge. Das leichte Lächeln des Magiers fiel ihm auf und am liebsten, hätte er daraufhin mit einem Lachen erwidert, er wollte ironisch auflachen... das war alles so erbärmlich... so grausam... Selbst wenn er wieder bei Bewusstsein war, selbst wenn er noch leicht lächelte... ihn schwach festhielt... so würde das nichts ändern... höchstens zwei Tage sollte dieser Körper noch mitmachen... Kurogane würde ihn verlieren... "Gibt es nichts?" stellte er eine Frage in den Raum "Nichts, was man tun könnte?" Nie in seinem Leben, befürchtete er die klare Antwort "Nein" so sehr, wie in diesem Moment. Ein leises Seufzen folgte. Noah hatte die Szene beobachtet, es schien wirklich viel Bedeutung zu haben, diesen Mann am Leben zu erhalten. "Es gibt vielleicht einen Weg... jedoch, ist diese Technik noch nicht weit erforscht..." antwortete er dem Ninja ehrlich. Ein Lichtblick... "Welchen?" hoffnungsvoll sah der Krieger den Captain an. "Dein Freund hat viel Blut verloren... außerdem einen Teil seiner Magie.. es gibt die Möglichkeit, das Blut eines anderen Menschen zu transfundieren. Das heißt... solltest du dich bereit erklären, diesem Mann einen Teil von deinem Blut zu geben... könnte das sein Leben retten." Fragend blickte der Ninja Noah an... das sollte alles sein? Wenn es nur das war dann "Verdammt... das sagst du uns jetzt? Ich tu’s..." unbemerkt griff er die Hand des Magiers noch fester. Er wollte ihn am Leben erhalten. "So einfach ist das nicht..." erklärte Noah weiter "Es ist nicht einfach nur Blut, das würde ihn nicht retten... unsere Technik ist weiter entwickelt... es ist sehr kompliziert. Tatsache wäre, dass, solltest du ihm dein Blut geben, um ihn am Leben zu erhalten, er auch einen Teil deiner Stärke übernimmt... und du... einen Teil deiner Kraft verlierst..." Kurz stockte der Ninja.. das würde bedeuten - weiter dachte er jedoch nicht nach, das war alles unwichtig. Wichtig war einfach nur, dass der Magier überlebte! "Ich tu’s..." "Wie schon gesagt... diese Technik ist gefährlich... und wenig erforscht... die Folgen sind unklar und es kann sein da-" "Verdammt noch mal! Hast du mir nicht zugehört?! Das ist mir egal! Ich sagte ich tu’s!", schnitt er dem Captain das Wort ab. Wenn es die einzige Möglichkeit war, den Magier zu retten, würde er sie auch ergreifen! Dieser verzweifelte, ungewohnt tränenerfüllte Blick versetzte Fye einen Stich genau ins Herz, der noch schlimmer war als die anderen Schmerzen, die er dank der Schmerzmittel eh nur noch dumpf schmerzend im Hintergrund wahrnahm und er drückte die andere Hand noch fester, so fest wie es ging. Die Hand in seiner nahm ihm etwas mehr die Angst vor der Dunkelheit, obwohl er immer noch unterschwellig rasende Panik in sich spürte, etwas was unweigerlich hinter dieser Dunkelheit und Kälte lag, was wie ein Virus Besitz von seinem Körper ergriffen hatte und jedes Leben darin erfrieren ließ. Hatte er sich nicht schon oft genug kalt gefühlt... ? Doch gewöhnt hatte er sich an diese Kälte nie, und hatte es auch nie wieder gewollt, seit dieser Nacht in Yashas Lager, in dieser Grube, in dieser Dunkelheit. Er hasste Orte, die dunkel waren. Orte, die kalt waren und von denen er einfach nicht fliehen konnte... auch damals schon, auch wenn er sich damals den Tod von so einer Dunkelheit manches Mal erhofft hatte. Wie ironisch konnte das Leben nur sein ? Er wünschte und wünschte, so sehr, dass es weh tat. Und sobald er einen anderen Wunsch hatte, wurde sein alter grausam erfüllt, als wollte ihm irgendjemand daran erinnern, dass alles, wirklich alles, im Leben Konsequenzen hatte... Eine Art verdrehte Gerechtigkeit. Doch diese Hand in seiner war so warm, konnte sie nicht auch die Kälte des Todes vertreiben ? Er hatte genug, er wurde so wütend auf sich selbst, so wütend auf diese Welt, so wütend auf diesen Jungen und diesen verfluchten Captain, SEIN Ebenbild, der irgendwelche komischen Jungen in seinem Schiff verstecken musste, worauf andere Jungen ausflippten! Doch die Wut verklang schnell, wusste er doch selbst zu gut, dass die katastrophalsten Dinge beinahe lachhaft banal waren. Letzte Möglichkeit über so einen Mist nach zu denken... seine Gedanken rasten und rasten und ließen ihn nicht in Ruhe, dabei wollte er sich nur auf diese Hand konzentrieren, so viel noch von dem Anderen spüren wie es ging, bevor wieder allein war, der Andere allein war, und wusste, dass selbst wenn er noch Wochen, Monate gehabt hätte, es nie genug Zeit gewesen wäre. Er sah in diese wütenden, verzweifelt anklagenden Augen und wusste, dass er versagt hatte. Genau wie Kurogane Stück für Stück zu ihm durchgedrungen war, sein Innerstes freigelegt, schutzlos gemacht, in seine Hände genommen und beschützt, vielleicht auch ein wenig geheilt, um so verletzlicher war der Mann vor ihm selbst auch geworden. Er hatte ihn so oft weinen gesehen. Wegen ihm. Er hatte den Mann von einem Gefühlschaos ins andere gestürzt, sie hatten es gegenseitig getan. Aneinander gezerrt, geschrieen, verletzt, geheilt, gelenkt, gespürt, geliebt, sich fallen gelassen und dennoch nicht losgelassen. Festgehalten. Er wusste genau was er in den Händen hielt. Ein Herz. Und ihm kam diese Wahrheit schon längst nicht mehr lächerlich vor, nicht mehr seit er diesen Mann frei, ohne Angst und ehrlich und stark lieben konnte. Und nun ließ er ihn fallen. Er hatte immer gewusst, dass es zerbrechlich war, dass es eine Illusion war, den Anderen halten und beschützen zu wollen, doch er hatte es gewollt, daran geglaubt, er glaubte immer noch daran. Doch sein Körper hatte keine Kraft irgendetwas fest zu halten. Er starb. Ob er wollte oder nicht. Und noch größer als die Angst zu sterben, die er so stark empfand, dass es sich beinahe in sein Hirn fraß, war die Angst etwas zurück zu lassen. Die warme Hand beruhigte ihn, dennoch kam er sich in diesem Moment wieder unglaublich egoistisch vor. Gespräche, ein Hoffnungsschimmer in den Augen des Anderen. Er merkte es, denn sein Blick war eh nur auf ihn fixiert; er versuchte zuzuhören. Die Medikamente klangen langsam an und alles wurde dadurch nur noch verschwommener und so schloss er die Augen wieder, und versuchte zu lauschen. Das Rauschen war so laut... konnte es nicht einfach aufhören ? Er verstand nur Wortfetzen. „Technik... retten... gefährlich... Blut... Stärke...“ Gefährlich... Was hatte Kurogane da jetzt schon wieder Verrücktes vor ? Erschrocken riss er die Augen wieder auf - ein Auge, wie er verwirrt feststellte - „Nein... Kuro-pon.... „ Ihn erschreckte selbst, wie leise seine Stimme klang, hoffte dass er ihn gehört hatte und presste seine Hand noch fester, um auf sich aufmerksam zu machen. „Ich will nicht, dass du stirbst...“ Kurogane hatte gar nicht mitbekommen, dass der Blonde anscheinend wach genug war um einigermaßen zu realisieren, was um ihn herum geschah, bis er die andere Hand spürte und die leise Stimme hörte. Sein Herz zog sich für einen Augenblick zusammen, manchmal hasste er das, was der Magier sagte wirklich, aber genauso wenig wollte er, dass dieser starb. Er hatte sich längst entschlossen. "Und ich will nicht ohne dich leben." Schwer zwang er sich zu einem Lächeln, einfach nur um den Blonden zu beruhigen, ihm war gerade überhaupt nicht danach, am liebsten hätte er wieder geheult wie ein kleines Kind. "Mach dir keine Sorgen, mir passiert schon nichts..." Einen Moment sah Fye einfach nur stumm in diese entschlossenen und gleichzeitig unglaublich müden Augen. Hörte seinen Herzschlag, spürte den leichten Puls der Hand, die er hielt. Er zog ein wenig an der Hand, das Zeichen, dass Kurogane sich zu ihm runterbeugen sollte. Kurogane meinte das leichte Ziehen an seiner Hand zu verstehen und beugte sich daraufhin zu ihm herunter. Er war froh, dass der Blonde bei Bewusstsein war... unendlich froh und doch, unendlich traurig... der Gewissheit wegen, dass dies nur noch wenige Stunden der Fall sein konnte. Er wollte ihn nicht verlieren... er wollte ihn einfach nicht verlieren... Unbewusst tropften stille Tränen auf das Gesicht, das einfach viel zu blass wirkte... dem das gewohnte Leben fehlte, die frechen Sprüche auf den Lippen, dieses mittlerweile oft ehrliche Lächeln, der Glanz in den blauen Augen... Er wollte nicht, dass der Andere starb... "Versprich es mir..", flüsterte der Verletzte leise und rau. Verschwommen sah er in das blaue Auge des Blonden... wieso mussten diese verdammten Tränen jetzt ständig auftauchen? Wo es doch vielleicht die letzten Stunden sein könnten, in denen er den Magier lebend zu Gesicht bekommen würde...? Wieso hinderte er sich gerade jetzt selbst daran, das Bild des Anderen so klar wie es nur ging vor Augen zu haben. Innerlich schüttelte er mit dem Kopf, er durfte jetzt nicht an so was denken, solche Gedanken waren fehl am Platz... nicht immer von dem Schlimmsten ausgehen... Er gab sich wirklich Mühe, doch diese Angst, diese Trauer um den Blonden blieb... obwohl doch noch eine Chance bestand... 'Versprich es mir..' er konnte dem Magier nichts versprechen. Er wollte ihm nichts versprechen, von dem er nicht wusste, dass er es auch wirklich halten konnte. Seine einzige Antwort darauf war ein flüchtiger Kuss auf die kalten Lippen, es existierte in diesem Moment sowieso nur noch der Blonde um ihn herum und in seinem Kopf. Es konnte ihm egal sein, dass hier andere Leute mit im Raum waren. Kurogane löste sich wieder. "Vertrau mir.." Er wusste doch selber, wie albern diese Bitte war.. Versprechen konnte man so viele geben, wie man wollte, doch es gab einfach stärkere Mächte, als der eigene Wille. Eigene Wünsche... vielleicht gab es deshalb die Hexe der Dimensionen. Die warmen Lippen gingen viel zu schnell und bevor er sich richtig lösen könnte, hielt Fye ihn fest, wunderte sich selbst, woher er diese Kraft nahm. Angst. Angst. Angst. Angst um diesen Mann. Angst vor dieser Kälte. Angst vor.. 'Vertrau mir..' Durchatmen. "Okay.. " Er zog ihn noch ein wenig näher, merkte wie sein Körper schon wieder protestieren wollte, doch er zwang sich dazu die Bewegung weiter auszuführen. Vorsichtig schlang er die Arme und die breiten Schultern, strich beruhigend über den Nacken. Vertraut. Er wollte nicht gehen. Und er würde nicht gehen... So viele Worte schossen ihm durch den Kopf. 'Ich liebe dich.' Er sagte es auf seine Weise. "Vertrau du auch mir... ich werde nicht weglaufen... versprochen... " Seine Arme verloren jede Kraft und er schloss die Augen. Angst. Panik. Kälte. Doch eines fehlte dem vertrauten Szenario: Die Hoffnungslosigkeit. Auch wenn alles irgendwie hoffnungslos schien... wie so oft... wie es die Realität so oft war... Kurogane löste etwas in ihm aus, was jenseits jeder Vernunft war. Immer schon. Die vertraute Berührung beruhigte den Ninja ein wenig... er würde nicht zulassen, dass er sie nie wieder spüren sollte... Er würde es einfach nicht zulassen... Er merkte, wie der Andere wieder schwächer wurde und anscheinend vorhatte, in eine andere Welt abzudriften, viel zu weit weg von der Welt, in der Kurogane steckte... So wie das Leben ihn in dieser Welt gefangen hielt... genauso sollte es auch den Blonden wieder hier gefangen nehmen... sie Beide, dort, wo sie sich ohne Probleme erreichen konnten. Kurogane blieb ruhig, unterdrückte die leichte Panik, die wieder in ihm hoch kriechen wollte als sanfte Arme kraftlos seine Schultern verließen, eine Hand aus seinem Nacken ebenfalls kraftlos mitriss. Leicht lehnte er noch einmal seine Stirn an die des Anderen und er erinnerte sich... erinnerte sich an so viel, so viele Erlebnisse, die sie zusammen hatten, traurige, hoffnungslose, einsame, nervige, grausame und auch wunderschöne. Erinnerte sich an Welten, die sie zusammen durchreist hatten, an Worte und an Gespräche, die sie miteinander führten. "Eigentlich... wäre das jetzt dein Part aber..." flüsterte er leise genug, dass nur der Blonde es hören konnte... obwohl er nicht einmal mehr wusste, ob dieser es überhaupt tat "..wenn das hier alles vorbei ist... dann wird uns dieses nervige weiße Vieh in eine andere Welt bringen... vielleicht in eine Welt, in der es endlich verdammt noch mal nicht so gefährlich ist... und danach, wird es uns noch in viele andere Welten bringen... zusammen... du kannst mir wieder wie gewohnt auf den Geist gehen und ich werde mich darüber aufregen..." 'Eine Zukunft...' dachte sich der Ninja, bevor er sich nun endlich ganz von dem kalten Körper löste, sich entschlossen umdrehte. "Was muss ich tun?" Irgendwie konnte der braunhaarige Junge gerade nicht wirklich begreifen, was hier vor sich ging. Es war, als würde er das alles nur träumen, das alles gar nicht ernst und real war, im nächsten Moment wäre wieder alles normal. So surreal schien es ihm. So wenig konnte er es fassen. Aber das hatte er auch bei dem Tod seines Adoptivvaters gedacht... Doch dieser starb mit einem Lächeln und der Gewissheit, dass alles in Ordnung war, dass sich das Leben gelohnt hatte und der Tod nichts Trauriges wäre... Doch irgendwie wusste Shaolan, dass es hier nicht so war... niemand von ihnen wollte ihren Reisekamerad gehen lassen. Ihm war so übel... und ein wenig hatte er Angst, dass der andere Mann jetzt auch noch verschwand, so wie es der Magier Stück für Stück tat... Er war stark.. Er schaffte es auch allein. - Es war eine Lüge. Er hatte sich so an diese Menschen gewöhnt, so sehr Vertrauen gefasst... natürlich konnte er alleine leben, konnte es auch ohne Sakura... nur er wollte nicht mehr... Dennoch würde er den Ninja nicht aufhalten. Das war ganz allein seine Sache, seine Entscheidung. "Kann ich auch etwas tun... irgendetwas... ?", fragte er leise, fast ein wenig flehend, obwohl seine Stimme ernst wie immer klang. Kurz, sah Kurogane den Jungen an... immer war dieser entschlossen gewesen, mutig und wusste, welchen Weg er gehen wollte und musste. Nie hatte der Krieger ihn so... ja, ebenfalls fast verzweifelt erlebt. Egal wie schwer sein Schicksal war, dass das Mädchen sich nie wieder an ihn erinnern würde. Egal wie schwer der Weg war, die Federn zu finden, immer blieb er standhaft, zeigte selbst nie, was in ihm vorging. Sie waren sich alle ziemlich ähnlich... Kurogane ging die paar Schritte auf den Jungen zu und gegen seiner eigentlich typischen Art, wuselte er ihm kurz durch die Haare. Er war diesem Jungen dankbar, einfach dankbar dafür, dass er hier war, dass sie alle hier waren und ihre Hilfe anboten. Sie alle waren schon lange nicht mehr alleine... "Ja.." antwortete er dem Braunhaarigen leise, vielleicht lag auch ein wenig Sanftheit in seiner Stimme, "..pass du nur auf deine Prinzessin auf... pass auf die Menschen auf, die dir etwas bedeuten und verlier dein Ziel nicht aus den Augen..." Bei diesen Worten drückte Shaolan das völlig aufgelöste Mädchen fester an sich, erwiderte den Blick und nickte nach einem Moment, immer noch ein wenig verzweifelt, aber sicherer. "Ja.. " Bevor der Mann sich jedoch abwenden konnte, wollte er noch etwas sagen. Doch hatte er das Recht zu bitten: 'Komm wieder' ? "Viel Glück...", erwiderte er statt dessen, hielt das Mädchen in seinen Armen nur noch fester, als hätte er Angst, dass sich ein Loch im Boden auftun könnte, was sie verschluckte. Doch dann straffte er die Schultern. Es brachte nichts, sich von dieser Panik fertig machen zu lassen, denn dann konnte man nicht tun, was man tun wollte. Sicher sah er in diese roten Augen des Erwachsenen, seinem Lehrer. "Ich bin sicher... ", sagte er leise aber sicher, "dass wir bald weiterreisen können. Zu fünft." Es war seltsam jedoch, brachte dem Krieger dieser sichere Ausdruck in den Augen des Jungens, selbst Sicherheit zurück. Ihm war nie aufgefallen, wie viel selbst er von diesem Kind noch lernen konnte. Und als wäre ihr Verhältnis für diesen Moment umgekehrt, blickte diesmal er entschlossen und sicher in die Augen des Braunhaarigen. "Aa.." gab er zurück, das war ein schöner Gedanke... und das war sein Ziel. Er selbst durfte auch sein Ziel nicht aus den Augen verlieren, so wie er es dem Jungen sagte. Ein leises "Danke" fügte er noch an, bevor er sich endlich dem Captain zuwand um die Möglichkeit zu ergreifen, die es bedurfte um das Leben des Magiers zu retten. Noah nickte verstehend, als ihn die entschlossenen roten Augen trafen und wand sich an das knappe Personal, das sich um diese, laut Erdzeit späten, Uhrzeiten auf der Krankenstation befanden. „Ihr habt es gehört... bringt die Kinder hier raus und bereitet dann alles vor.“ Hektisch wurden Shaolan und Sakura vor die Tür geschoben, die Anspannung in diesem Raum war deutlich zu spüren. Eine Art Trage und seltsame Geräte wurden aufgestellt, der Ninja angewiesen, sich oben rum frei zu machen und sich dann auf diese Trage zu legen. Mit einem Seufzen folgte er den Anweisungen, er hoffte, dass es das Leben des Magiers retten könnte, er hoffte es so sehr. Kurogane blickte an die weiße, viel zu hell beleuchtete Decke, während anscheinend weitere Vorbereitungen getroffen wurden und ihn eine Stimme in seinen Gedanken um die kleine Hoffnung, die er hatte unterbrach. „Wir werden ihnen jetzt einen peripheren Zugang legen...“, hörte man eine Krankenschwester sagen und schon hörte man fast zeitgleich, das Aufreißen der Packungen, die das Sterilgut beinhalteten. „Ihr Freund besitzt aufgrund der Infusionen längst so einen Zugang.“ Klärte sie ihn weiter sinnloser Weise auf, der Ninja hatte keine Ahnung, was man sich unter einem ‚Peripheren Zugang’ vorstellen musste und es interessierte ihn auch nicht groß, sollten diese Leute machen, was sie wollten, solange es nur das andere Leben rettete. Der Captain hatte sich erst etwas abseits hingestellt und nachdem die Krankenschwester anfing, die Nadeln und Kanülen gekonnt in die Armbeuge des Ninjas zu stechen und anzubringen, kam er einige Schritte auf den liegenden schwarzhaarigen Mann zu. „Ich könnte auch...“ fing er an. Ein wenig drehte der Ninja den Kopf in die Richtung, aus der diese viel zu oft gehörte Stimme kam „Was?“ „Nun ja... er braucht Blut... Blut, in dem auch gewisse Kräfte stecken, so wie in deinem. Ich besitze ebenfalls solches Blut... bist du dir sicher, dass du das auf dich nehmen möchtest? Hier in meiner Welt gibt es Techniken, ich brauchte die Kräfte die ich besitze nicht so wie du deine. Ich benutze sie seit Jahren nicht mehr... außerdem...“ Wieder schnitt Kurogane dem Captain das Wort ab, sein fast leerer Blick hatte wieder ein wütendes Funkeln „Nein.“ Seine Antwort war kurz aber deutlich gewesen. Der Krieger hatte sich noch keine großen Gedanken über die möglichen Folgen gemacht, was das für ihn oder den Magier bedeuten konnte. Doch er hatte sich entschlossen, dass egal was das bedeuten könnte, er es durchziehen würde. Was nützten ihm all seine Kräfte, wenn ihm die Menschen fehlten, die er viel mehr brauchte als nur das? Innerlich seufzte der Ninja, wieder einmal, hatte er einfach über den Kopf des Anderen hinweg entschieden. Aber er würde nicht zulassen dass er starb... und er würde nicht zulassen, dass irgendein anderes Blut, schon gar nicht das Ashuras, in den Körper des Blonden gelangte. Er würde ihn beschützen und der Blonde vertraute ihm. Noah schien begriffen zu haben und ohne ein weiteres Wort der Überredung, wendete er sich an die Krankenschwestern “Ok... fangt an.“ An dieser komischen Nadel, die der Krieger in der Ellenbeuge stecken hatte, wurde herumgedreht und mit einer großen Spritze, eine Flüssigkeit hineingebracht. „Das ist eine der ersten Versionen eines Medikamentes, das uns die Technik möglich macht...“ wieder die Stimme der Krankenschwester. „Ich glaube, es wäre zu kompliziert, ihnen zu erklären wie es genau funktioniert... im Großen und Ganzen hat es zwei Funktionen. 1. Es sorgt dafür, dass sich zwei verschiedene Blutgruppen vertragen und 2. sorgt es dafür, dass spezielle Stoffe aus dem Blut konzentriert werden.... sozusagen Stoffe, die sich sehr unterschwellig befinden, nur mit neuster Technik war es uns möglich, diese Stoffe zu erkennen... man könnte fast sagen, es schwimmt ein Teil unserer ‚Seele’ im Blut...“ leise lachte sie auf, auch wenn ihr die Ernsthaftigkeit dieser Situation durchaus bewusst war... aber es war schwer Laien so etwas zu erklären, jedenfalls so, dass sie es verstanden und oft hörte es sich eben albern an....die wir an die Oberfläche ‚locken’... jedenfalls, ist es das, was ihrem Freund das Leben retten könnte.“ Kurogane hörte zwar dem zu, was die Frau sagte... aber er hatte einfach nicht den Kopf frei, das auch nur irgendwie zu verarbeiten, außerdem war es ihm mittlerweile eh egal, was, wie, wo... Hauptsache das. Und bevor er sich nun darüber weiter Gedanken machen konnte, stieg auch schon die Flüssigkeit brennend in seinem Arm hoch, verteilte sich wie ätzendes Feuer in seinem ganzen Körper, schmerzhaft verkrampfte sich sein Körper etwas und leise keuchte er auf, biss dann aber die Zähne zusammen. Jeder Schmerz wäre es wert und kein Schmerz tat wirklich weh, so schlimm er auch war, sollte es nur dieses Leben retten. Alles wäre zu ertragen gewesen. Ihm wurde ein wenig schwindelig und leicht verschwamm die Welt vor seinen Augen. Kurogane drehte den Kopf noch einmal, diesmal in die Richtung des Bettes, indem der Blonde lag, versuchte die Gestalt wahrzunehmen... hoffte einfach nur... Irgendeinen Schlauch oder Gerät, der Ninja konnte es nicht wirklich erkennen, befestigte man an die Kanüle, der schnell rot wurde... rot, durch das warme Blut, das hindurchfloss, in den Körper des Magiers, sein Blut, sein Leben. Er war müde... er merkte, wie diese Prozedur an seinen Kräften nagte, sie ihm regelrecht stahl... und genau das, war es auch. Wieder sah er an diese weiße Decke, schloss die Augen. Es schien Ewigkeiten zu dauern und er sollte nicht mitbekommen, wie lange es wirklich dauerte, er fühlte sich schlapp, ausgelaugt, obwohl er sich nicht wirklich angestrengt hatte, fühlte er sich wie nach einem Krieg, den er wochenlang ohne richtigen Schlaf und Nahrung geführt hatte. Er war müde, doch seltsamerweise, war es warm um ihn... und dann, war es wie so oft auf dieser Reise, wieder dunkel. Stunden warteten Sakura und Shaolan in diesem engen Gang, der sich nicht wirklich von all den Anderen unterschied, und während Shaolan das mittlerweile still gewordenen Mädchen und Mokona bewegungslos im Arm hielt, starrten sie alle schweigend gegen diese Metalltür. Sie mussten nur daran glauben, dann würde alles einen guten Ausgang nehmen. Das Mädchen hatte sich unheimlich große Vorwürfe gemacht, ähnlich wie er selbst, dass das alles ja nur passieren konnte, weil sie nach ihrer Feder gesucht hätten und diese sie alle auch immer wieder in Gefahr brachten. “Ich glaube, ich will meine Erinnerung gar nicht mehr wieder haben...“, flüsterte sie und erschrocken sah er von der Metalltür, die er stur fixiert hatte, zu ihr. “Was ? Aber...“ “Es bringt alle nur in Gefahr... ich will meine Freunde nicht mehr in Gefahr bringen... ich hab euch alle so gern... ich will nicht... dass ihr sterbt... oder verletzt werdet...“ Vorsichtig griff sie zu seinem immer noch verbundenen Handgelenk: Eine Verletzung aus der vorigen Welt. „Lieber... will ich mich nicht erinnern können, als etwas wichtiges aus der Gegenwart zu verlieren...“ “Aber Hime..!“, brachte er aufgebracht hervor, „Ihr werdet sterben...“. “Nein... ich.,. ich denke ich habe genug Federn, um zu überleben...“ „Hime..“ „Sakura!“ “Sakura..“ Lange sah er das Mädchen an. Sie glich schon lange wieder dem Mädchen, das er aus seiner Kindheit kannte, ihre Persönlichkeit war schon längst wieder hergestellt. Doch er hatte Angst, nur nicht so empört über diese Idee zu sein, wie er es sollte, weil sie sich an ihn eh nie erinnern werden könnte. “Sakura... es ist mir keine Last deine Federn zu finden...“ Nur, dass sie sich egal, was er tat, nicht an ihn erinnern konnte, sie mit Fragen über „ihn“ löcherte, fragte woher sie sich kannten, fragte, warum er ihr half, sich kurz erinnerte, nur um wieder alles zu vergessen, schmerzte, dass sie hinter seinen Namen diesen unpersönlichen Suffix „-kun“ setzte. Kurz sah sie den Braunhaarigen an, der sie immer noch halb im Arm hielt und erneut stahlen sich Tränen aus ihren Augen. Leicht vergrub sie sich etwas an der Brust des Jungens, mit dem sie so lange zusammen reiste, der so viel auf sich nahm, nur um ihre Federn zu finden. "Ich... ich versteh es nicht..." Wieso? Sie wusste es einfach nicht, so oft sie auch diese Frage stellte, sie verstand es einfach nicht. Verstand nicht, warum dieser Junge so viel auf sich nahm, so entschlossen suchte... nicht aufgab, obwohl sie es längst tun wollte. Wer war dieser Junge? Weil... ‚Weil du die allerwichtigste Person in meinem Leben bist’, beantworte er ihr die frage stumm. Er merkte gar nicht, wie er ihr übers Haar strich, die Schultern entlang. Vielleicht war es diese immer hoffnungsloser werdende Situation, die ihn diese intimere Geste gar nicht bewusst werden ließ. “Lass uns erst einmal mit Kurogane-san und Fye-san darüber reden... ob sie noch mit uns reisen wollen... danach... sehen wir weiter...“ In dieser Schneewelt mit dem Hasen, in der er diesen Jungen, sein Ebenbild, das sich doch so ganz anders angefühlt hatte, wie zum Beispiel jetzt Noctis, hatten Fye und er lange einen Abend miteinander geredet. Er hatte um Antworten gebeten, oder besser gefordert, so verwirrt war er über seine eigene Reaktion auf diesen Jungen im Tank , weil er gemerkt hatte, dass der andere Mann etwas wusste und er ihre Gruppe und vor allem seine Prinzessin nicht in Gefahr bringen wollte. Dort hatte Shaolan sich auch schon gefragt, ob er das Richtige auf dieser Reise tat, aber nur er konnte es tun und er war entschlossen gewesen weiter zu machen. Er fragte sich, warum es hier ebenfalls so einen Jungen gab... auf den jedoch nicht er, sondern Noctis seltsam reagiert hatte.. Auf jeden Fall wusste er seit dieser Nacht, dass mit ihm selbst etwas nicht stimmte. Etwas was mit seiner Vergangenheit zu tun hatte... und er hatte selbst oft daran gedacht, ob ER es nicht war, der seine Prinzessin und ihre Gruppe gefährdete... Doch der Magier hatte ihn überzeugt, dass er der Einzige war, der ihr helfen könnte und da er sie liebte, ihr auch nie etwas tun würde. Hatte ihm versprochen, ihn mit seiner Magie unter Kontrolle zu halten, wenn etwas seltsames geschehen sollte... Fye-san hatte ihm gesagt, dass er genau wusste, was mit Shaolan nicht stimmte, doch er es ihm nicht sagen konnte... und er hatte es akzeptiert, zusammen mit diesem Versprechen und der Geschichte des Magiers. Er hatte ihm erzählt vor wem und warum er floh, dass er schlimme Dinge getan hatte... und auch wenn es ihn immer wieder beschäftigte, vertraute er dem anderen Mann, vielleicht auch wegen dieser plötzlichen Offenheit ihm gegenüber und weil er ihn, entgegen seines sonstigen Verhaltens, nicht wie ein Kind behandelt hatte. Ihn nie wie ein Kind behandelt hatte, trotz dieser albernen Spiele, und dennoch immer irgendwo Verständnis hatte... Ihm wurde das alles einfach zu viel und er vergrub das Gesicht in seinen Händen. Seine Freunde litten, seine Gedanken rasten im Kreis, seine Liebe machte sich Selbstvorwürfe und er war einfach nicht in der Lage zwischen all den Problemen eine Lösung zu finden... er verstand einfach gar nichts mehr... irgendetwas war an ihrer Reise faul, irgendetwas stimmte einfach nicht und ihm wurde immer und immer mehr bewusst, dass er mehr denken musste, mehr entscheiden, einfach erwachsener sein musste. Dass es nicht reichte, einfach stur sein Ziel zu verfolgen ohne Rücksicht auf Verluste... Ohne Rücksicht auf Verluste... Ohne Rücksicht auf die Menschen in anderen Welten... Ohne Rücksicht auf seine beiden erwachsenen Reisekameraden, die in diesem Raum vielleicht gerade starben... die er zwar nicht mit in die ganze Sache hatte hineinziehen wollen... aber es längst unweigerlich getan hatte... Sakura beruhigte sich unter dem sanften Streicheln von Shaolan wieder ein wenig und leicht, legte sich eine Röte auf ihre Wangen. Wieso konnte das nicht immer so sein... wieso musste diese Berührung etwas Trauriges bedeuten? Trost. Wieso konnten sie sich nicht alle einfach irgendwo getroffen haben... einfach so, ohne diese Reise? Irgendwo Freunde geworden sein und dann glücklich zusammen leben. Aber gäbe es diese Reise nicht, die so viel Unglück brachte, so hätten sich diese Menschen nicht zusammengefunden. Und manchmal schien es ihr, als bräuchten gerade sie sich untereinander so sehr, denn sie sah, wie die beiden Männer sich veränderten, Shaolan und sogar sie selbst, hatten sich verändert. "Shaolan-kun?" leicht erschrak sie, als sie diesen verzweifelten Ausdruck des Anderen erkannte und etwas, krallten sich ihre Hände in den anderen Stoff. Dieser Anblick tat weh. Sie alle waren so stark gewesen, sie alle gaben nicht auf... nur sie, sie konnte nie etwas tun, hatte nie wirklich etwas getan... und jetzt war sie es, die einfach so aufgab. Die Prinzessin atmete einmal durch, sie durfte jetzt nicht aufgeben, sie wusste nicht welche Gründe der Junge hatte, ihre Federn zu suchen, aber sie musste jetzt für ihn da sein. Vorsichtig nahm sie die Hände des Braunhaarigen in ihre, löste sie von dem Gesicht und zwang sich zu einem Lächeln. "Ich verstehe es zwar nicht... doch du tust so viel für mich, ich bin dir wirklich sehr dankbar dafür... ich bin euch allen dankbar..." ein wenig drückte sie die Hände in ihren "..ich sehe, dass du Probleme hast... es sind nicht nur meine Federn... aber weißt du was? Ich werde nicht mehr aufgeben. Genau wie du. Und ich bin mir sicher, dass alles gut wird... denn ich glaube ganz fest an euch alle... an dich." Einen Moment sah er in ihre vertrauten Augen, nickte dann entschlossen und erwiderte den Druck ihrer Hand. Sie hatte Recht... egal was für Probleme auftauchten, das, was auf keinen Fall half, war aufgeben. Und er... sie alle, waren auch längst nicht mehr allein. „Ja.. lass uns nicht aufgeben... es wird sicher alles gut... Ganz sicher...“ Ganz sicher. Er drückte ihre Hand fester und sah wieder auf die Eisentür vor sich. ~~~~~~~~~~~~~~ Ende Part 39~~~~~~~~~~~~~ Disclaimer: The Sacrement ist Eigentum von HIM und TRC ist Eigentum von CLAMP. Wir haben keine Rechte und bekommen kein Geld. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)