Festhalten von maykei (if all wishes could come true) ================================================================================ Kapitel 22: Part 22 - Promised Land ----------------------------------- Part 22 – Promised Land 'the flowers are blooming, flowers of every shade!' if you want to dream, be my guest, cause it'll help you forget 'let's make it rain, for days without end' but, what does it matter, if we'll be going at the same time anyway. the starving wolves counterfeit love 'please, trust me.' the unstoppable blaze advances too late in realizing, means it's 'goodbye' 'let's nurture love' with those mysterious words, we can't regain what we had, there's no future. a make believe story is our lovely reality. if that's the story, c'mon let's head for Mars already. ~~~~~~~~Promised Land by Larc~en~ciel Nachdem sie schweigend wieder an ihrer Raststelle ankamen, schienen die Kinder recht erfreut darüber zu sein, die Beiden wohlauf zu sehen und der Ninja war ebenfalls erleichtert, dass hier alles in Ordnung war. Ein wenig verwirrt sah Sakura zwischen den Erwachsenen hin und her, irgendetwas war seltsam, aber nicht beängstigend und so entschied sie sich, nicht groß nachzufragen, wahrscheinlich würde sie eh keine ehrliche Antwort bekommen, dafür kannte sie die Erwachsenen zu gut und deshalb machte sie sich lächelnd dran, ihr Proviant wieder zusammen zu räumen, sie hatte extra etwas liegen gelassen, für den Fall, dass Kurogane und Fye, wenn sie zurück kamen, noch ein wenig essen wollten, jedoch hatten diese keinen Hunger mehr. Schnell brachen sie wieder auf und machten sich auf den Weg um die Feder zu finden. Es dämmerte und der Aufstieg wurde beschwerlicher. Immer wieder mussten sie Steine hochklettern, die in den meisten Fällen größer als die Kinder waren oder manchmal auch größer als die Erwachsenen. Zum Glück konnten sie durch ihr Kampftraining auf die meisten Felsen einfach springen, dennoch war es kräfteraubend und gefährlich im Dunkeln. Und sie hatten immer noch 1/3 Weg vor sich. Doch dachte keiner daran jetzt Rast zu machen, auch wenn zumindest die Kinder und der Magier fast am Ende ihrer Kräfte waren. Wenn Fye bedachte, dass Kurogane auch krank war, wusste er nicht, wie viel Kraftreserven dieser noch besaß. Aber Kurogane war stark und sicher Schlimmeres gewöhnt. "Fiuuu..", gab er irgendwann von sich, als sie eine weitere 5 Minutenrast nach einem besonders harten Abschnitt einlegten. "Warum müssen deine Federn eigentlich immer an so umständlichen Orten sein, Sakura-chan", fragte er etwas keuchend, aber keinesfalls vorwurfsvoll und lehnte sich gegen den von der Sonne erwärmten Felsen. Auch wenn Sakura wusste, dass es nicht als Vorwurf gemeint war, blickte sie etwas schuldbewusst drein und stammelte ein "Entschuldigung". Sie hatte oft ein schlechtes Gewissen, dass sie die Anderen da mit reinzog und war ihnen unendlich dankbar, dass sie ihr halfen, ihre Federn wieder einzusammeln. Der Ninja machte sich in diesem Moment seine eigenen Gedanken, die diesmal nicht um eine gewisse Person schweiften, sondern viel eher um die Tatsache, dass die Dämmerung einsetzte und dieses Wesen vielleicht wieder auftauchen würde. Er selber war etwas erschöpft von der Klettertour, die letzte Nacht war relativ anstrengend und noch dazu hatte er sich ein Fieber eingefangen, jedoch würde er das schon irgendwie durchstehen, es wäre wirklich lachhaft, wenn er sich davon unterkriegen lassen würde, nur musste er aufpassen, dass er die Kinder und den verletzten Magier nicht überforderte, aber er wollte nicht all zu lange an einem Platz bleiben und ihm war klar, dass sie sich diese Nacht nicht irgendwo niederlassen würden, um zu schlafen. Sie mussten die Feder so schnell wie möglich finden. Er spielte schon mit dem Gedanken, alleine weiter zu ziehen um die Feder zu holen und die restlichen Vier (zusammen) solange irgendwo rasten zu lassen. Nun ja, die restlichen drei, das weiße Nervvieh würde er wohl zur besseren Orientierung mitnehmen müssen. Seufzend stand er wieder auf, es tat ihm ein bisschen Leid, sie alle wieder hoch zu scheuchen, jetzt wo sie es sich anscheinend gemütlich gemacht hatten und ein wenig zur Ruhe kamen. Aber sie sollten so weit kommen, wie es ging, solange sie noch etwas Kraft hatten. Also gingen sie. Gingen und gingen, bis sie fast an der Spitze angekommen waren. Fertig. Todmüde. Und zu allem Überfluss auch noch hungrig. Aber niemand wollte jetzt, so kurz vor ihrem Ziel, noch eine Rast machen. Eines verwunderte sie, als sie endlich am Gipfel des Berges angekommen waren. Die Feder schwebte über einem Steinhaufen, scheinbar ein Grab und verstrahlte ein sanftes, ruhiges Licht. Das Tier war immer noch nirgendwo zu sehen, obwohl sie ihrem Ziel so nah waren. Es hatte versprochen wieder zu kommen, aber vielleicht wusste es nicht, dass sie nach dem Erlangen der Feder einfach weiterreisen konnten, oder es traute sich nicht so nah an die Feder heran. Vielleicht war es auch nur wieder eine Illusion ? Doch Mokona erkannte sie als echte Feder und Sakura nahm sie in sich auf. Bevor das Mädchen ohnmächtig die Augen schloss, vernahmen sie wieder die Stimme, die sie einige Tage zuvor vor diesem Tier gewarnt hatte. „Endlich seid ihr da..“, flüsterte sie hell, ruhig und sanft. „ Kommt herein, träumt ein wenig schönere Träume.“ Mokona schien diese Worte anscheinend nicht gehört zu haben, denn sofort öffnete es seinen Mund und saugte sie auf. Als sich Fye umgeben von dem weißen Licht noch einmal ins Tal hinunter sah, erkannte er auch warum Mokona es so eilig hatte. Mit schnellen und elegant anmutenden Sprüngen kam das Tier den Berg hochgehechtet, floss für das Auge des Betrachters scheinbar von einem Schatten in den anderen, die im sanften Licht des Mondes immer länger wurden. Also wurde dieses Tier wirklich von der Feder fern gehalten. Doch Mokonas Licht blendete ihn und sie verschwanden von diesem seltsamen Felsen, entkamen diesem Tier und hoffentlich auch dieser verwirrenden Welt, in der sie alle mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wurden. Verrückt wie einfach manche Dinge gingen... Und dann wurde es schwarz, sein Kopf tat weh und er wurde langsam wieder wach. Was war passiert? Warum hatte er das Bewusstsein verloren ? Hatte er nur geträumt? Sein Rücken tat weh, also handelte es sich hier nicht um einen verrückten Traum. Er sah nur verschwommen, aber irgendwie kam ihm das Zimmer in dem er aufwachte bekannt vor. Neben ihm hörte er jemanden leise Atmen und er stellte fest, dass in dem selben Bett auch noch Kurogane in voller Montur schlief. Genau so dreckig und voll mit getrockneten Schlamm wie er. Er hatte definitiv nicht geträumt. Schlaftrunken machte er den Anderen wach. "Ein Bett, Kuro-tan, wir haben Glück." Grummelnd, dass er geweckt wurde, machte der Ninja die Augen auf, er konnte sich gar nicht daran erinnern, eingeschlafen zu sein, hatte aber das schlafende Gefühl sehr intensiv wahrgenommen und langsam wurde auch seine Umgebung klarer, nachdem er sich aufrichtete. Waren sie nicht eben noch in einer ganz anderen Welt? Aber sie hatten die Feder gefunden und es war gut möglich, dass das Wollknäuel sie tatsächlich so schnell in eine neue Welt geschickt hatte. Doch langsam fiel auch ihm auf, dass ihm dieses Zimmer gar nicht so unbekannt vorkam, wie in einer neuen fremden Welt, in der für gewöhnlich bis jetzt alles unbekannt war. Er lies seinen Blick einmal durch das Zimmer streifen, er war auf jeden Fall schon mal hier gewesen und dann fiel es ihm ein, wusste, woher er dieses Zimmer kannte, träumte er schon wieder? Wieso war der Magier dann auch hier, oder träumte er gar nicht, vielleicht war es auch ein Irrtum "Ist das nicht dein Zimmer?" fragte er den Magier etwas verwirrt um festzustellen, ob er sich irrte. 'Ist das nicht dein Zimmer?' Was redete Kurogane da? Sein Zimmer war viel größer und grundsätzlich etwas kälter, weil er die Kühle mochte und da es sich an der Nordseite des Schlosses befand, auch immer recht windig, wenn er die Fenster offen hatte. Außerdem war es heller. Verwirrt blinzelte er, als er die Einrichtung erkannte: Die Tapete, den Schreibtisch, das Fenster, die Aura des Zimmers und schloss kurz die Augen, bevor er an sich herunter sah. Zumindest schien er diesmal seine normale Form zu haben und sich zu erinnern.. obwohl .. woher sollte er wissen, etwas vergessen zu haben. Er würde am besten einfach im Bett liegen bleiben und das Ganze ignorieren. Noch einmal dieser ganze Akt und er würde wirklich wahnsinnig werden. Oder aus dem Heulen gar nicht mehr rauskommen.. 'Vielleicht wird es auch Zeit, dich dem zu stellen und mit der Vergangenheit endlich mal abzuschließen', flüsterte eine innere Stimme in seinem Kopf und er vergrub sich nur noch mehr unter der, nach frischem Flusswasser und Seife, riechenden Bettzeug, dicht neben Kurogane. Seltsam.. irgendwie war es komisch in seinem Kinderbett zu liegen und den Ninja bei sich zu haben. Noch einmal sah sich der Ninja in diesem Zimmer um und er bemerkte, wie der Magier sich weiter in dem Bett vergrub. Eindeutig, das war sein Zimmer. Kurogane war erst vor kurzem hier gewesen, zwar wäre es auch möglich, dass es hier einfach nur verdammt ähnlich aussah und ein wenig hoffte er es. Ein wenig hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er wusste, wie das Kinderzimmer des Magiers aussah, ohne überhaupt das Recht dazu gehabt zu haben, es zu sehen oder sich vorzustellen. Er wurde ja einfach so in diesen Traum hineingeschleudert, er wusste ja nicht einmal, dass es einer war. Aber wieso waren sie jetzt wieder hier? Reichte nicht schon das, was bis jetzt passiert war, vollkommen aus? Mussten sie immer noch einen drauf gesetzt bekommen? Eigentlich könnte es dem Ninja auch egal sein, es war nicht seine Vergangenheit und es sollte ihm nicht nahe gehen, aber es ging ihm schon einmal nahe, jedoch sicherlich nicht wegen ihm selber. Wo waren eigentlich diese verdammten Kinder schon wieder? Noch einmal blickte er zu dem Magier, sie hatten einfach keine Zeit sich auszuruhen oder kurz Luft zu holen, selbst wenn das hier eine vollkommen neue Welt war, mussten sie dies erst einmal sicher stellen und abwägen wie gefährlich es hier war. Dann konnten sie sich ausruhen. Selbst, wenn es sich tatsächlich wieder um die Vergangenheit des Magiers handelte, sollten sie dies so schnell wie möglich hinter sich bringen. Irgendwie hoffte Kurogane immer noch, das alles hier sei ein Irrtum. Langsam kletterte er aus dem Bett und bevor er endgültig aufstand, musste er sich noch einmal an den Kopf fassen, denn dieser machte den Anschein, als würde er gleich platzen und der leichte Schwindel musste erst einmal verschwinden. Einige Sekunden später stand Kurogane dann endlich und sah noch einmal nach unten auf das Bett und den Magier. „Komm schon, steh auf!“, forderte er ihn nach einer Weile auf. Der Ninja hatte leicht reden. Er wollte das ganze nicht noch einmal sehen, dennoch schlug er die gut duftende Decke bei Seite und stand auf, ging ohne ein Wort an dem größeren Mann vorbei und machte die Tür auf, wo auch schon Shaolan stand, der gerade anklopfen wollte. "Seid ihr in Ordnung?“, fragte er besorgt. Seufzend setzte der Magier ein kleines Lächeln auf und wuschelte durch sein Haar. "Nur was müde. Wo ist die Prinzessin?" "Unten, sie hilft der Frau des Hauses und Kuroganes Mutter beim Essen machen." Überrascht und etwas wacher sah er den Jungen jetzt an. In seinem Kopf drehte sich alles. "'Kuroganes Mutter'?" Schwirr. Sein Kopf explodierte gleich und er drehte sich einfach um, riss blind eine Schublade auf und holte ein kleines Flaschchen mit Öl heraus, roch daran und merkte wie die Kopfschmerzen vorbei gingen. Besorgt wurde er von Shaolan gemustert. "Fye-san?" Er wank ab. "Sind wir in einer neuen Welt?" "Keine Ahnung.. ich kann mich gar nicht erinnern hier her gekommen zu sein." Shaolan sah reichlich zerzaust aus, aber sauber und auch die vertrauten, nord-ceresanischen Klamotten standen ihm. "Ich bin vor ein paar Stunden aufgewacht und da es hier sicher zu sein scheint, wollten wir euch schlafen lassen." Der Ninja bleib erst mal einfach dort stehen und ließ dem Magier den Vortritt, nur am Rande bekam er das Gespräch mit, welches der Magier und der Junge miteinander führten und er wollte schon Panik bekommen, als er dieser `Kuroganes Mutter’ erwähnte, beruhigte sich aber selber, indem er einfach davon ausging, sich verhört zu haben. Woher sollte der Junge auch wissen, wie seine Mutter aussah? Woher sollte das überhaupt jemand wissen? Er hatte nicht nachgefragt, als sie von dem Dort zurückkamen und etwas bestätigt. Seine skeptischen Beobachtungen von dem Magiers, wie dieser sich blind an dem Schreibtisch zu schaffen machte, bestätigte wiederum absolut seinen Verdacht, dass dies doch das Zimmer des Magiers war und wenn es wirklich noch einmal seine Vergangenheit war, dann war es hier nicht so sicher, wie der Junge sagte. Genau, er musste sich einfach verhört haben, was sollte auch seine Mutter in der Vergangenheit des Magiers? Seufzend schleppte er sich weiter in Richtung Tür, vor der der Junge stand, der wieder ziemlich sauber aussah und so hoffte Kurogane, sich ebenfalls waschen zu können, nicht nur, dass seine Kopfschmerzen ihm zu schaffen machten, er fühlte sich auch unwahrscheinlich dreckig und unwohl und alles zusammen brachte ihm ein absolut unzufriedenes Körpergefühl. Er sollte die Frau dieses Hauses, also höchstwahrscheinlich die Mutter des Blonden fragen, ob das möglich wäre. Irgendwie tat ihm der Gedanke weh und ein Gefühl von Mitleid wollte sich in ihm breit machen, wenn er daran dachte, dass es sich wahrscheinlich wirklich um diese Mutter handelte, die er da fragen wollte und mit der sie sich konfrontieren müssten, so wie es der Junge und das Mädchen bereits getan hatten. Der Ninja sah noch einmal prüfend den Magier an, zu gerne würde er wissen, was dieser gerade dachte und bevor er sich jetzt auf den Weg machte oder den Anderen gegen seinen Willen mit schlurfte, fragte er noch einmal. „Кommst du?” Einfach nur in der Hoffnung, daraufhin ein Zeichen zu bekommen um damit, wenn der Magier sich absolut nicht darin in der Lage fühlte, ein wenig Rücksicht auf ihn nehmen konnte. Einen Moment sah er gedankenverloren aus dem Fenster, als die beruhigende Wirkung des Baldrians anklang. Früher hatte seine Mutter ihm immer etwas davon gegeben, wenn er nicht schlafen konnte und er hatte geradezu unbewusst wieder danach gegriffen, als seine Kopfschmerzen und die Verwirrung die Überhand übernommen hatten. Er war hier. Schon wieder. Oft war er nach dem Tod seiner Eltern hier gewesen... in den verbrannten Ruinen und hatte sich gewünscht, nur noch eine Nacht in diesem Bett zu liegen, einen Morgen von seiner Mutter geweckt zu werden, die verärgert in das Zimmer gestürmt kam und ihn zu seinem Meister gescheucht hatte. Irgendwann war es nicht mehr schlimm gewesen, in einem großen, fremden Bett aufzuwachen. Nicht mehr schlimm von der Sonne, seiner Magie oder irgendwelchen Dienern geweckt zu werden. Irgendwann hatte Ashuras Körperwärme die Einsamkeit und die Sehnsucht einfach verdrängt und seit dem war er hier nicht mehr gewesen Als Kurogane hier gewesen war, war es ein Traum gewesen, auch für ihn.. aber dieses schien zu real. Und auch wenn es nur eine andere Welt war.. irgendwie tat es dennoch weh. 'Kommst du?', drangen Kuroganes Worte nur fern zu ihm durch und er fasste sich wieder. Das war nicht sein Innerstes, das hätte er bemerkt. In Ceres gab es diesen Ort längst nicht mehr, also musste es eine andere Dimension sein. Wovor hatte er eigentlich Angst? Doch bevor er sich wirklich umdrehen konnte, kratze etwas an der Tür und danach erklang ein leises 'Rums'. Verwirrt sah er zur Tür, an dem weiter diese seltsamen Geräusche erklangen und als irgendwann, sehr ungeschickt, die Türklinge herunter gedrückt wurde, kullerte im nächten Moment ein Blag herein und fing augenblicklich an zu heulen. Es war sicher nicht älter als 1 ½ Jahre, trug eine Stoffwindel und einen blassgrünen Krabbelanzug und heulte sich gerade die Augen aus. Verwirrt ging Fye zu dem Kind, kniete sich vor ihm nieder und nahm es tröstend hoch. Irgendetwas kam ihm bekannt an dem Kind vor, aber er konnte sich absolut nicht erklären was es war. Das Kind beruhigte sich langsam, als er aufstand und ihm über den Rücken streichelte und es schien auch viel zu abgelenkt zu sein, um weiter zu weinen, denn es zupfte mit einem wahnsinnigen Elan und einer fast schon süß anzusehenden Freude an den blonden Haaren des Magiers. Lächelnd sah er zu dem Ninja. "Ja, lass uns runter gehen. Vielleicht kann die "Frau des Hauses" uns sagen, wo wir uns waschen können." Also machten sie sich langsam auf den Weg nach unten in die Küche und als sie endlich dort ankamen, traute der Ninja erst seinen Augen nicht, als er die schwarzhaarige Frau erblickte, die sich bei ihrem Eintreten umdrehte und sie anlächelte. Diese Frau glich seiner Mutter wirklich bis aufs Haar. Das konnte nicht.., oder? Er versuchte ruhig zu bleiben, sein Herz zu beruhigen und einen klaren Kopf zu behalten, was sich allerdings als schwierig erwies, denn auch wenn erst ein Bruchteil an Sekunden vergangen war, so fing schon etwas in ihm drin an, sich zu streiten. Irgendwie fühlte er sich in diesem Moment wieder wie ein kleiner Junge, der nach einer Ewigkeit seine Mutter wiedergetroffen hatte und irgendwie, war es das ja auch wirklich. Aber seine Mutter war tot. Ein wenig, wurde ihm schlecht bei ihrem Anblick, obwohl es etwas von „wieder zu Hause“ sein hatte, in einer vollkommen fremden Welt, vor einer wahrscheinlich vollkommen fremden Person. Innerlich war er absolut nervös und unruhig, versuchte jedoch, nichts davon zu zeigen und als ihn dann eine blonde, ebenfalls lächelnde Frau ansprach, realisierte er, was er für einige Sekunden vollkommen vergessen hatte, dass hier auch noch andere Personen mit ihm im Raum waren und, dass ihm diese Frau ebenfalls bekannt vorkam, die Mutter des Magiers. Aber darauf konnte er sich in diesem Moment nicht wirklich konzentrieren, und so versuchte er, wenigstens die Worte der blonden Frau zu verstehen und ihnen einen Sinn zu geben. Irgendetwas von „Schön, dass ihr endlich aufgewacht seid“ und „fühlt euch hier wie zu Hause“. Das Einzige, was ihm jedoch klar und deutlich auffiel war, dass sie diesmal nicht schwanger war. Er musste hier weg, schnell. Wie erbärmlich, dachte er selber und wollte schon fast ein wenig ironisch über sich auflachen, konnte sich dies aber noch verkneifen. „Ah..“, nahm er nun eine bekannte Stimme wahr, die des Mädchens, „entschuldigt, dass ich sie euch noch nicht vorgestellt habe, das sind Ku- „ „Schon gut..“, unterbrach sie der Ninja, denn seltsamerweise wollte er nicht, dass sie ihr.....„seinen“ Namen jetzt nannte und schnell sprach er weiter, um von dem Mädchen abzulenken. „Gibt es hier irgendeine Möglichkeit sich zu waschen?“ fragte er die blonde Frau, die Stimme „seiner Mutter“ wagte er nicht anzuregen. Diese Frau lächelte ihn, trotz seiner Unhöflichkeit, die sie aber auf eine unerklärliche Weise eher reizend und nicht unverschämt fand, weiter an. „Draußen, ist ein Brunnen, dort könnt ihr euch waschen, das Wasser allerdings ist kalt, vielleicht habt ihr Glück und im Bad oben ist noch etwas warmes Wasser übrig“ Fye folgte dem Ninja und bekam das Gespräch nur so halb mit. Doch als er in die Küche trat, innerlich schon gefasst, alles wie in seiner Erinnerung vorzufinden. Doch jetzt ließ er vor Überraschung beinahe das Kind fallen. Seine Mutter hatte er erwartet, aber nicht Kuroganes Mutter, denn er hatte Shaolan nicht wirklich zugehört gehabt, jedoch das, was ihn vor allem verwirrte, war, dass seine Mutter nicht schwanger zu sein schien. Sie erwiederte seinen absolut verstörten Blick mit einem sanften Lächeln, das ihm schmerzhaft bekannt vor kam. "Ach, da ist sie hin, ich hoffe sie hat euch nicht gewekt.", und nahm ihn mit diesen Worten das Kind aus der Hand. "Nein.. ", erwiederte er, immer noch völlig durcheinander. Einen Moment zu lange lag ihr Blick auf ihm, dann drehte sich sie wieder um und sagte dabei. "Du weißt wo das Bad ist, Fye. Ich wüde vorschlagen ihr wascht euch, ihr seid voller Erde." Einen Moment blieb sein Herz stehen. Hatte er tatsächlich seinen Namen gehört? Das ergab doch alles keinen Sinn? Halluzinierte er? War er umgekippt und hatte jetzt einfach einen Fiebertraum? Das konnte doch nicht.. Sein Kopf tat wieder weh und er beschloss sich erst mal zu waschen und dann zu denken. Immer noch verstört ging er nach oben, fand blind und mit Kurogane im Schlepptau den Weg zum Badezimmer mit der großen Wanne, die noch voll Wasser war und nur ein wenig trüb von der Seife. Vorsichtig hielt er seine Hand hinein: es war wirklich noch warm. Nicht heiß, aber er war schon so an kaltes Flusswasser gewöhnt, dass das dennoch eine wahre Wohltat war. Er war schon dabei sein Oberteil auszuziehen, als ihm etwas einfiel. Mit einem Lächeln drehte er sich zu dem Ninja um. "Möchtest du als Erster baden, Kuro-won?" Stumm folgte der Ninja dem Magier, bekam alles nur noch am Rande mit und blickte hoch, nachdem er seinen Namen vernahm und entschied sich, den Magier als erstes baden zu lassen, da dieser sowieso gedanklich schon darauf vorbereitet war und sein Oberteil ausziehen wollte. "Nein ist ok, geh du zuerst" er versuchte einen typischen grummelnden Ton, dennoch konnte er diese Nachdenklichkeit nicht unterdrücken, die mit Sicherheit viel eher in seiner Stimme mitschwang. Und irgendwie lag ihm nur eine Frage auf der Zunge. Seine Mutter, die Mutter des Magiers, die seinen Namen kannte und ihn auch bei diesem ansprach, dieses Haus.. Wortlos wollte er jedoch erst wieder gehen, als er dann doch nochmal am Türrahmen hielt und die Frage, ohne sich umzudrehen aussprach "Was ist hier verdammt nochmal los?" Eigentlich sinnlos, auch wenn der Magier mehr wusste und konnte, als er zugab, so war Kurogane sich sicher, dass er diesmal genauso ratlos war. Fye hatte schon sein Oberteil aus, als Kurogane stehen blieb und ihm diese Frage stellte. "Ich weiß es nicht..", erwiederte er. Kurogane hatte so seltsam geklungen. Er wusste zwar nicht, was in seiner Vergangenheit oder mit seiner Famile passiert war, aber sein Verhalten zeigte deutlich, dass es ihm unangenehm war, hier zu sein. Langsam kam er auf ihn zu und nahm ihn von hinten in den Arm. "Ich weiß nicht, was du jetzt denkst", gab er offen zu, "aber du weißt, dass das hier nur alles ähnlich aussieht aber nicht so ist. Genau so wie die Tomoyo-chan, die du in den ganzen Welten gesehen hast, nicht deine Prinzessin war. Also lass dich nicht durcheinander bringen." Er ließ ihn los und blickte einen Moment auf seinen Nacken, bevor er sich wieder zur Wanne umdrehte. Es wäre schade, wenn das Wasser kalt werden würde. Zugegeben, der Magier hatte auf eine Art und Weise recht und Kurogane wusste, dass es nicht seine Mutter war, egal wie ähnlich sie ihr sein würde. Sie wäre niemals die Frau, die vor Jahren gestorben ist. Diese Frau lebte einfach nicht mehr. Wieso nur, ging ihm das so nahe? Er sollte versuchen ruhig zu bleiben und sich wirklich nicht durcheinander bringen zu lassen. Tatsachen sehen. Vergangenheit war Vergangenheit und "seine" Mutter tot. Aber irgendwie war das nicht so leicht und auch, wenn er ihm dies jetzt sagte, so war es noch lange nicht die eigene Überzeugung des Blonden. Der Ninja seufzte "Das gilt auch für dich." Dann schloss sich die Tür. Nicht mehr versuchen darüber nachzudenken, die Dinge einfach nebenher laufen zu lassen, die Vergangenheit verdrängen und vergessen. Kurogane entschied sich, sich in der Zwischenzeit draußen zu waschen, das kalte Wasser würde ihm sicher gut tun und seine Gedanken wieder lockern. Vielleicht war es auch alles einfach ein bisschen zu viel gewesen. Kaum war der Ninja fertig mit Waschen, kam auch Shaolan schon angelaufen. "Kurogane-san!" Etwas keuchend blieb er auf der weiten, in voller Blüte stehenden Wiese, auf der der Brunnen stand, stehen und sah zu dem Größeren auf. Etwas entschuldigend lächelte er, als er sah, dass er Kurogane wohl gerade unterbochen hatte. "Entschuldige, aber wir wurden zum Essen eingeladen und können auch eine Weile dort bleiben. Mokona meinte hier gäbe es keine Feder, aber es hätte in der vorigen Welt so viel Energie verbraucht, dass wir erst Morgen weiterreisen können." Etwas verwirrt sah er nun zu dem Jungen runter "Dann ist das tatsächlich eine neue Welt?" Wenn das so war, dann musste er sich wirklich nur zusammenreißen, dann war diese Frau auf keinen Fall ein Teil seiner Vergangenheit. Nur um den Magier tat es ihm ein wenig Leid, denn dieser war zusätzlich zu seiner Mutter, auch noch mit einer Welt konfrontiert, die seiner wohl wirklich fast zum verwechseln ähnlich sah. Doch so genau konnte der Ninja das nicht einschätzen, dafür war er damals zu kurz in den Erinnerungen des Magiers gefangen gewesen und diese waren eindeutig zu spektakulär, um sich vollkommen darauf zu konzentrieren, wie es dort ausgesehen hatte. Außerdem, einen Tag würde der Ninja schon irgendwie rumkriegen, das wäre sonst wirklich lachhaft und so nickte er dem Jungen einmal verstehend und akzeptierend zu. Eigentlich sollte er sich aufgrund dieser Tatsachen lieber ein Einverständnis von dem Magier holen, aber zumindest für die Kinder und dieses Manjuu, war es schon beschlossene Sache. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Tür war offen und aus der Küche roch es nach frischem Essen. Shoalans Magen knurrte verräterisch und verlegen ging er einen Schritt schneller auf Sakura zu, die in der Tür stand. "Hier sind wir!" Das Ebenbild von Kuroganes Mutter war verschwunden, dafür war die Küche dennoch voll mit Menschen. Das weiße Manjuu bekam von Fyes Mutter gerade ein Esslätzchen der aus einem Geschirrtuch umgebunden, was Fye mit einem Prusten kommentierte und das Kind, das Fye mit in die Küche gebracht hatte, saß in einem offenbar selbstgezimmerten Hochstuhl und brabbelte irgendetwas Undeutliches vor sich hin, wärend ein zweites Kind im selben Alter gerade versuchte eigenständig auf einen Stuhl zu kommen, was allerdings für es nicht so einfach war, bedachte man, dass es nicht einmal wirklich laufen konnte. Sakura führte Shaoaln zum gedeckten Tisch und sie setzten sich. Nachdem Kurogane das Esszimmer betrat, sah er sich in dem plötzlichen Menschenauflauf um, wonach suchte er eigentlich? Nach ihr? Etwas erleichtert und trotzdem ein wenig enttäuscht, stellte er fest, dass sie nicht hier war, obwohl es sicherlich das Beste war, vielleicht würde er Glück haben und er würde sie bis sie abreisten nicht mehr zu Gesicht bekommen? Eigentlich sollte ihm das wirklich alles egal sein, ob er sie sehen würde oder nicht und so versuchte er sich gedanklich wieder auf diesen Standpunkt zu festigen. Kurogane nahm neben dem Magier Platz, nicht weit von ihnen saßen die Kinder. Das Essen sah wirklich gut aus, obwohl auch Sachen dabei waren, die wirklich ungenießbar aussahen und der Ninja wollte gerade anfangen zu essen, als er plötzlich einige tadelnde Blicke, auch von Seiten des Magiers auf sich ruhen hatte. Leicht rot werdend, lehnte er sich grummelnd in seinem Stuhl zurück, worauf warteten die eigentlich alle? Sein Magen knurrte. Die blonde Frau lachte einfach nur auf. "Ihr könnt anfangen." Und mit diesem Worten setzte sie sich auch hin, während neben ihr ein "rums" zu hören war, denn das zweite Kind war schon wieder vom Stuhl gefallen. Dennoch half sie ihm nur kurz auf und ließ es dann weiter seinen Stuhl erklimmen, was es auch irgendwann schaffte. "Sind das ihre Kinder?", fragte Shaolan nach einer Weile die Frage, die dem Magier selbst die ganze Zeit auf der Zunge gelegen hatte. "Ja, sie sind Zwillinge,", erwiderte sie glücklich und tat dem Kleinem etwas den Teller. "Diese Sturheit muss wohl in der Familie liegen." Fye beschäftigte sich lieber mit seinem Essen, um nicht zu hören, falls "seine Mutter" etwas ausplapperte, aber sie aß nur selber schweigend und betrachtete hin und wieder glücklich ihre Essgemeinschaft. "Das schmeckt gut", stellte Shaolan nach einer Weile fest und Mokona quietschte ein "Trauuumhaft!" hinzu, worauf sie wirklich lachen musste. "Du meintest", wand sie sich an Shaolan, "Dass ihr erst Morgen Abend weiter reisen könnt." Der Junge nickte zustimmend. "Ich kann es nicht wirklich erklären warum, aber.." Sie winkte ab. "Ihr könnt natürlich hier bleiben, wenn es euch nichts ausmacht in den Kinderbetten zu schlafen. Und du musst mir nichts erklären, wenn du nicht willst." Er lächelte sie einfach nur dankbar an und aß weiter. Das Essen schmeckte wirklich gut und so aß Kurogane schweigend, er hatte gar nicht bemerkt, wie viel Hunger er doch hatte, obwohl sie hin und wieder etwas gegessen hatten in den letzten Tagen. Während des Essens hörte er den Gesprächen des Jungens und der blonden Frau zu, sah hin und wieder unauffällig zu dem Magier, der ungewöhnlich still war, denn selbst beim Essen konnte dieser normalerweise plappern wie ein Wasserfall. Er sollte sich eigentlich darüber freuen, denn er aß gerne in Ruhe ohne großen Krach um sich zu haben, aber mittlerweile hatte er sich so an die komischen Sprüche und fröhlichen Unterhaltungen der Anderen und des Magiers beim Essen gewöhnt, dass ihm gerade fast schon etwas fehlte. "Hey Magier, warum so still?" fragte er ihn nach einer Weile leise. Eigentlich konnte er es sich doch denken, wieso konnte er es dann nicht lassen, so blöde Fragen zu stellen? Überrascht sah nicht nur Fye zu dem dunkelhaarigen Mann, sondern auch unauffällig Shaolan. Dass zwischen den Erwachsenen mehr als reine Freundschaft war, hatte er ja schon früher kapiert, aber dass auf einmal der Magier so still und dann der Ninja so.. besorgt wirkte, das war einfach nur ungewohnt, obwohl es ihn freute. Nur schwer wand Fye seine Aufmerksamkeit von den zwei Einjährigen und lächelte ihn mit einem unbekümmerten Lächeln an. "Ich war nur in Gedanken." Seufzend wand sich der Ninja von dem Magier ab und wieder seinem Essen zu. "Aa" was hatte er auch anderes erwartet? Nach dem Abwasch verschwanden Shaolan und Sakura, um sich die prächtige Wiese anzusehen und Kurogane und Fye waren erst einmal alleine in der Küche. Grinsend wand sich der Magier zu ihm um. "Hat Kuro-daddy eigentlich schon mal daran gedacht eigene Kinder zu machen?", fragte er aus heiterem Himmel. Schlagartig wurde der Ninja rot. "Wieso fragst du mich jetzt so was bescheuertes?" Es war doch eigentlich eine ganz normale Frage und eigentlich absolut typisch für den Blonden, wieso war sie ihm dann auf einmal so unangenehm? Weil er sie stellte? NEIN, beantwortete er sich diese Frage selber, außerdem war das doch sowieso unmöglich und sie waren nicht verheiratet oder sonst was!! Und eigentlich, hatte er sich über so etwas noch nie wirklich Gedanken gemacht aber er fand schnell eine Antwort "Kinder nerven nur, sind anstrengend, machen Dreck und behindern einen" Er konnte wirklich keine positiven Aspekte für Kinder finden, mal davon abgesehen, dass er sowieso nicht wusste, wie man mit ihnen umging. Der Ninja wollte diese Frage fast schon zurückgeben, lies es jedoch im letzten Moment bleiben, wie peinlich wäre das denn? Obwohl es ihn schon irgendwie interessierte und er es sich gut vorstellen könnte, der Magier konnte gut mit Kindern umgehen und anscheinend mochten diese ihn. Das einzige was ihm Kuroganes halbe Panikattacke entlockte war ein breites Grinsen und als Belohnung bekam der größere Mann auch gleich einen kurzen Kuss auf den Mund. "Und außerdem hat Kuro-daddy schon 3 Kinder!", fügte er seiner Erklärung noch hinzu und ging aus der Küche. "Lass uns ein wenig die Gegend erkunden! Es dämmert zwar schon, aber ich hab Lust ein paar alte Erinnerungen aufzufrischen!" Erst wollte er sich schon über den Kuss und dieses Kommentar aufregen, wieso tat der Andere auch immer so etwas?! Lies es aber dann doch bleiben und sah ihn kurz skeptisch an, aber wenn der Andere das wirklich wollte, wäre es in Ordnung und so hinterfragte er nicht großartig oder versuchte, ihn davon abzuhalten, sondern folgte ihm einfach, immer noch etwas verstört, aus der Küche. Als Fye aus der Tür heraustrat, blieb er überrascht stehen und sah sich erst einmal um. Von dem gewohnten Anblick, den er bei dem ersten Blick nach draußen gesehen hatte, war wenig übrig geblieben. Neben dem Haus stand unpassender Weise ein sehr hohes, schlossartiges Gebäude, überall waren Menschen und bunte Stände, Paraden und am Himmel schlängelten sich Wege nach Oben, die aussahen, als wären sie direkt vom Himmel geklaut. Viele Menschen waren hier, in wunderschönen Kimonos gekleidet, normalen Gewändern und ein paar Wesen hatten auch Flügel oder sonstige ungewöhnlichen Anhängsel in allen möglichen Farben. Nahe des Eingangs erblickte er Shaolan und Sakura, die mit einer freundlich aussehenden Frau mit braunen Haaren sprachen und die von Shaolan recht abwesend und fasziniert angesehen wurde. "Was..", bekam er nur hervor und ging zu den Kindern. "Was ist hier denn auf einmal los?", fragte er verwirrt. Die Frau antwortete ihm statt dessen begeistert. "Es ist Dämmerung!" "Ah..", imitierte er unbewusst Kurogane. Endlich fing er sich wieder und fragte sie freundlich: "Und sie sind?". Was war nur mit ihm los, dass er sich gar nicht mehr unter Kontrolle hatte? "Shaolans Mutter." Überrascht sah er zu ihr auf, lächelte dann aber. So sah also seine Mutter aus. Das überraschte ihn, aber warum nicht. Denn auch wenn er spürte, dass Shaolan kein "richtiger" Mensch war, er hatte ja auch einmal etwas von seinem Adoptivvater erzählt. "Freut mich sie kennen zu lernen. Wie kommt es, dass hier auf einmal alles so.. anders ist?" "Ah, ihr seid wohl neu.", erwiderte sie sanft. "In der Dämmerung mischt sich alles zusammen. Ihr müsst wissen, hier hat nichts seinen festen Platz, deswegen kommt man auch nur von einem zum anderen Ort indem man sich vorstellt da zu sein. Die Träume sind dafür viel zu fließend und nicht zu fassen, um an einem Platz zu verweilen:" Etwas verwirrt sah sich auch der Ninja um, irgendwie war hier auf einmal alles ganz anders und lebhaft, folgte dem Magier jedoch weiterhin, bis er bei dieser Frau stehen blieb, die sich als die Mutter des Jungen heraus stellte und es schockierte ihn ein wenig, irgendwie, konnte er das alles nicht begreifen. Auch aus dem, was die Frau da erklärte, wurde er nicht wirklich schlau, er hatte viel erlebt und gesehen, seitdem sie auf dieser Reise waren, nur dies hier war absolut verwirrend und nicht wirklich greifbar. "Also ist das hier doch ein verdammter Traum?", mischte er sich in das Gespräch ein. Bedeutete das, dass wenn er sich es vorstellte, er zurück nach Japan könnte, vielleicht sogar dorthin zurück, wo er sich glücklich fühlte, vor so vielen Jahren? Als Kind, ohne zu wissen, was passierte? Alles ändern, was er bereute, etwas retten? Obwohl es dann nur ein Traum wäre? Seine Gedanken überschlugen sich für einen Moment, vielleicht dachte er in eigenen Wünschen auch einfach nur viel zu weit und interpretierte völlig falsch. Sie sah ihn an, als wüsste sie genau, was er dachte. "Nicht ein Traum, Träume. Hier sammeln sich alle schönen Träume, die Menschen einmal hatten. Aber nur die ganz starken. Und natürlich könntest du das, woran du gerade gedacht hast. Versuch es nur, aber bleib nicht so lange, sonst wachst du nicht mehr auf. Die Hyäne, die ihr getroffen hattet, verkörpert die bösen Träume. Sie schleicht hier zwar rum, kann euch aber nicht angreifen, also keine Angst!" Verwirrt blickte Fye zu ihr. "Unsere Träume? Deswegen.. " "Ja deswegen.", führte sie seinen unausgesprochenen Gedanken zu Ende und ein Lächeln umspielte für einen Moment die Lippen des Magiers, von dem unmöglich zu sagen war, ob es bitter oder glücklich war. "Mo-moment..", mischte sich jetzt auch Shaolan ein. "Ich habe keine Mutter." Er wurde sanft durchs Haar gestreichelt. "Unsinn, jeder hat eine Mutter." Wovon redeten sie da alle? "Deswegen was?" er hätte gerne gewusst, was damit gemeint war, er konnte doch auch nichts dafür, dass er ein bisschen länger brauchte, um solche "Zaubereien" zu verstehen. Konnten sie nicht verdammt noch mal Klartext reden? Schöne Träume? Träume waren nicht gleich Erinnerungen, oder? Bedeutete das vielleicht, dass dieser Junge sich eine Mutter wünschte? Davon träumte eine zu haben, diese deshalb hier war? Wenn das so wäre, was wünschte sich Kurogane, seine eigene Mutter wieder zu sehen? Das war so suspekt... Das konnte nicht stimmen. Er wusste doch, dass sie tot war und er wusste, dass er sie nie wieder sehen würde, also wäre so ein Traum vollkommen sinnlos, er wäre nichts als eine reine Lüge gewesen. Und der Magier? Kurogane blickte ihn kurz an, wovon träumte dieser? Ebenfalls von seiner Mutter? Dass es ihr gut ging? Er bei ihr war, in diesem Haus. Hatten sie denn alle einen Mutterkomplex? Seine Gedanken drehten sich, das schien alles zu kompliziert, obwohl es eigentlich absolut einfach war und plötzlich kehrten seine Kopfschmerzen zurück. War sie deshalb nicht mehr da? Weil er sich irgendwann wünschte, sie nicht wieder zu sehen? Nicht an sie geglaubt hatte? Absolute Verwirrung. "Nun", beantwortete Fye ihm die Frage, sich gar nicht bewusst, dass er so was vor ein paar Wochen nie getan hätte, "Ich habe mir immer vorgestellt, wie meine Geschwister wohl ausgesehen hätten und dass sie groß werden könnten." Doch dann bemerkte er wie blass Kurogane auf einmal war und besorgt sah er zu ihm hoch. "Kuro-myuu? Du siehst blass aus, sollen wir wieder reingehen?" Also lag Kurogane doch richtig und dieser Gedanke war irgendwie traurig, bis er diesen Spitznamen vernahm und für einen kurzen Moment, er konnte nicht anders, fragte er sich ernsthaft ironisch und etwas gereizt, ob der Traum, dass der Magier seinen Namen nicht mehr verstümmelte nicht groß genug war. "Nicht nötig", antwortete er und winkte ab. Ein wenig fand er das alles lächerlich.. sollte sein einziger Traum wirklich gewesen sein, seine Mutter wieder zu sehen? Hatte er überhaupt Träume? Er hatte nie darüber nachgedacht. Vielleicht sollte er es wirklich einfach mal versuchen und sich etwas vorstellen, auch auf die Gefahr hin, nie mehr zurück zu kommen? Er seufzte. Nein, das wäre gedankenlos, er hatte zur Zeit eine andere Aufgabe. Dennoch.. Ohne ein Wort zu sagen, drehte der Ninja sich nun um und wollte gehen, irgendwohin. "Kurogane-san?", versuchte die Prinzessin ihn aufzuhalten, irgendwie machte dieser Gesichtsausdruck ihr Angst und sie hatte keine Ahnung, wo der Ninja jetzt hinwollte, er hatte doch gehört, wie gefährlich es sein könnte, sich einfach irgendwohin zu träumen.. sie hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache und wollte schon hinterher laufen, als sie dann doch abrupt stehen blieb, nachdem sie von ihm noch ein "Lasst mich bitte alleine" vernehmen konnte. Der Ninja hoffte, dass ihm jetzt keiner folgen würde, er wollte und musste jetzt alleine sein. Es war erbärmlich, hatte er denn wirklich keine Träume, außer seine Mutter wiederzusehen, die dann auch noch verschwand, hatte er nicht mal mehr diesen alten, erbärmlichen, einsamen und sinnlosen Traum? Ein bitteres Lächeln legte sich auf seine Lippen, während er einfach ein wenig durch diese abstrakte Welt spazierte, es waren seltsame und schöne Sachen, die man hier sehen und dort entdecken konnte. Manche Menschen schienen wirklich viel Phantasie zu haben, einige träumten wahrscheinlich von großen materiellen Dingen, andere schienen sich mit dem Kleinsten zufrieden zu geben. Wenn der Ninja doch wenigstens von Macht und Reichtum träumen würde, vielleicht waren auch einige dieser komischen Geldmünzen die hier und dort auf dem Boden lagen, riesige große Besitze oder gar eine ganze Pferdezucht einer seiner Träume und er erkannte dies nur nicht als seine, aber wenn er sich nicht dazugehörig fühlte, konnte man dies ausschließen, oder? Er träumte nicht einmal von seiner Prinzessin oder seiner Welt, obwohl er doch einen großen Preis bezahlt hatte, um dorthin zurück zu kehren. Unfreiwillig, natürlich. Wieso störte ihn das eigentlich so? Machte ihm das nur klar, wie verbittert und egoistisch er sein Leben gelebt hatte? Irgendwann, nachdem er anscheinend endlos gelaufen war, vielleicht kam es ihm auch nur durch die unendlich vielen Eindrücke und Menschen so vor, kam er an einer weiten, grünen Wiese an und als er sie betrat, schienen die komischen Gebäude, Fluggebilde, Fahrzeuge, Menschenmassen und sonstiges um ihn herum einfach zu verschwimmen und langsam, verschwanden sie. Wo war er jetzt gelandet? Alleine auf dieser Wiese? Aber die Sonne schien angenehm, vielleicht würde er hier etwas Ruhe finden. Genau, es war einfach definitiv zu viel passiert die letzte Zeit, deshalb dachte er auch über so bescheuerte Dinge wie Träume nach. Er sollte langsam wieder damit aufhören über solche Sachen nachzudenken, allgemein darüber, über Andere nachzudenken. Mittlerweile hatte er sich mit einem Seufzen mitten auf diese Wiese gelegt, das Gras roch angenehm frisch und die Sonne schien ebenfalls angenehm auf ihn und ein leichter Wind wehte ab und zu, weshalb er langsam die Augen schloss um es ein wenig zu genießen. Er musste eingenickt sein, denn irgendwann war aus der Ferne so etwas wie Lachen zu hören, das langsam lauter wurde. Von diesem Lachen geweckt, öffnete Kurogane nun die Augen wieder, die eine Weile brauchten, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen und allmählich richtete er sich auf, um zu erkennen, aus welcher Richtung dieses Lachen kam, irgendwie kam es ihm bekannt vor. Nachdem er ausgemacht hatte wo es herkam, stand er auf um dorthin zu gehen, seltsam, wieso ignorierte er es nicht einfach? Wieso zog es ihn auf eine Art und Weise an? Kurogane kam immer näher und allmählich, erkannte er Personen, er kannte sie, oder? Einen blonden Mann, einen Jungen und ein Mädchen und da war noch etwas.. ein weißer Hase. Seine Reisegefährten. Seine Reisegefährten, die dort auf dieser Wiese saßen und sich miteinander unterhielten, lachten und rumalberten. Sie sahen glücklich und gesund aus, sie lebten. Irgendwie, stimmte dieses Bild, beruhigte ihn und gab ihm ein leichtes Gefühl von Wärme. Sein Blick fiel auf den blonden Magier, der ihn ebenfalls ansah und ihn zu sich winkte, fast automatisch wollte sich ein Lächeln auf seine Lippen legen, er konnte es aber gerade noch unterdrücken und ging nun grummelnd auf die Gruppe zu, waren sie ihm doch gefolgt... Aber egal, sie sahen glücklich aus und sie waren in Ordnung.. Bevor er jedoch die Gruppe erreichte, wurde alles dunkel und der Ninja fand sich wieder in diesem Chaos an Träumen wieder "Was?", fragte er sich selber und sah sich um. War das ein Traum? War das sein Traum? Es war intensiv und es war warm.. er fühlte sich dazugehörig und nicht fremd, wie bei irgendwelchen Pferdezuchten, Gebäuden, Kuchen.. War das der Grund? Er wusste, dass er eine andere Aufgabe hatte zur Zeit...träumte er deshalb nicht von seiner Prinzessin oder seiner Heimat? Verschwand seine Mutter deshalb? Weil es etwas Wichtigeres gab? Weil es etwas anderes gab, das er beschützen wollte und das er noch beschützen konnte? Wollte er diese Menschen glücklich sehen? War es das, was er träumte? Wieso wusste er davon dann nichts? Das konnte alles nicht sein, oder? Wenn es so wäre..."Was ist bloß aus mir geworden?", fragte er sich leise seufzend.. Als Kurogane fast schon am Rande der Wiese angekommen war, sah er eine Frau, die ihm sehr bekannt vor kam. Leicht lächelte sie, fast ein wenig unsicher aber unglaublich warm. "Ein schöner Traum..", sagte sie leise, als er nah genug war, den Blick auf die Stelle gerichtet, wo gerade noch die Truppe gesessen hatte, als könnte sie sie noch sehen. Sein Herz wollte schon wieder für einen Moment stehen bleiben, sie war also doch noch da und nachdem er die sanfte und vertraute Stimme wahrnahm, konnte er nicht anders als ein leichtes "Mutter" zu flüstern, obwohl er wusste, dass sie ein Trugbild war und nicht echt. Aber genauso, wie seine Reisegefährten vor wenigen Sekunden noch real wirkten, wirkte auch diese Frau real und jetzt, wo er hier alleine mit ihr stand und gar nicht anders konnte, als sich auf sie zu konzentrieren, war es, als würde er sie wirklich nach einer langen Reise wiedersehen. Er fühlte sich fast wie ein kleines Kind, auf einmal fiel ihm auf, wie sehr er doch seine Eltern vermisst hatte. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie das Wort vernahm und sie ging ein paar Schritte auf ihn zu, bis sie kurz vor ihm stand. Er war groß geworden. "Ist es dir unangenehm mich zu sehen?" Wie von selbst strich ihre Hand sanft durch sein Haar, wie Kuroganes richtige Mutter es oft getan hatte. Der Ninja blieb einfach stehen und konnte im ersten Moment nichts mehr sagen, als diese warme und vertraute Hand über sein Gesicht strich.. Nein, eigentlich war es nicht wirklich unangenehm sie wiederzusehen, die Erinnerungen taten nur viel zu sehr weh, obwohl sie Vergangenheit waren. Außerdem war sie nicht echt, es war sich selbst etwas vormachen… Aber wieso war es ihm jetzt, wo seine Mutter ihn auch noch berührte, er ihre Wärme spürte, trotzdem so angenehm und vertraut? Obwohl es gleichzeitig etwas ungewohnt war, aber nur, weil es schon so lange her war. Kurogane hätte nie damit gerechnet, sie noch einmal wieder zu sehen, doch da sich diese Frau aus seinen Träumen zusammen setzen musste und deshalb hier lebte, musste es sich um seine Mutter und nicht um irgendein Ebenbild handeln. Eigentlich, wollte er ihr so viel erzählen, so viel zeigen...als Kind hatte er sich oft gefragt, was sie wohl über ihn dachte, irgendwann hörte er damit auf, aber trotzdem war diese Frage unterbewusst immer präsent. Wenn sie wüsste, wie viele Menschen er getötet hatte. Unbewusst legte er nun seine Hand auf die seiner Mutter, sah ihr in die Augen "Es tut mir Leid.. dass ich dich damals nicht beschützen konnte, dass ich Vater nicht beschützen konnte.." Es tat so gut, dies endlich los zu werden und irgendwie, fühlte sich sein Herz schwer an. Er hatte sich immer gewünscht, seinen Eltern dies sagen zu können und auch, wenn seine Mutter jetzt, in was für einer Form auch immer, vor ihm stand, so war wenigstens ein wenig das Gefühl da, diese Worte erreichten die Mutter, die vor Jahren noch bei ihm war. Von ihr ging jedenfalls genau die selbe Wärme aus. Eigentlich wollte sie sagen, dass sie nicht die Person war, die er so etwas sagen sollte, doch das Einzige was sie hervorbrachte, war ihr Lächeln und diese Berührung zu genießen. "Du warst doch noch ein Kind.. und man kann immer nur das schaffen, was man auch anfassen kann." Einen Moment wurde es still um sie Beide und sie sah ihn einfach nur an. Auch wenn sie nur ein Traum war, eine Wunschvorstellung, je älter Träume wurden um so lebendiger und eigenständiger wurden diese. Selbst wenn sie ihn nicht geboren hatte, sie war mit diesem Menschen verbunden und auf eine gewisse Weise liebte sie ihn auch. Wie eine Mutter. "Lass die Vergangenheit ruhen und konzentriere dich auf die Zukunft. Ich bin ganz sicher..", ihr Lächeln wurde etwas wärmer. Ja, dieser Mann war ihr wirklich wichtig, auch wenn er, als er noch ein kleines Kind war, sie öfter erträumt hatte. "die Menschen, ob nun auf dieser Welt oder nicht, die dich lieben, wünschen sich sehnlichst, dass du nicht leidest." Selbst, wenn diese Frau nur ein Traum war, sein Traum war, so fühlten sich diese Worte ehrlich gemeint an und nicht nur aus seinem Herzen kommend, sondern, sie hatten etwas mütterliches, etwas von seiner Mutter. Schon wieder wollten sich seine Augen mit Tränen füllen doch er hielt sie zurück, so gut er konnte, er wollte nicht vor ihr weinen, er wollte allgemein nie wieder weinen und leicht, nahm er sie in den Arm, wenigstens hatten die Träume hier eine Form und verschwanden nicht wieder, wenn man sie berührte oder man fasste durch sie hindurch. Es war seltsam, "seine Mutter" nach Jahren wieder zu umarmen, als erwachsener Mann. Ihre Worte waren denen des Magiers so ähnlich 'Lass die Vergangenheit ruhen' und auch er dachte im Prinzip doch nicht anders, so hatte er dem Magier vor Ewigkeiten gesagt, dass er nicht wirklich an dessen Vergangenheit interessiert war, aber so einfach war es nicht, diese zu vergessen und mit Sicherheit, war die Vergangenheit nicht irrelevant. "Danke, Mutter.." flüsterte er ihr noch zu, ob er sich nun für diese Worte oder sich dafür bedankte, dass diese "Traumfigur" ihm nicht böse war, wusste er nicht. Es tat weh, doch irgendwie auch verdammt gut und auch, wenn diese Frau jetzt wieder verschwinden würde, diesmal hatte er einen Platz, an den er gehen konnte.. Es hatte sich so viel geändert. Und es war so viel passiert. Sie erwiederte die Umarmung und strich ihm sanft durchs Haar. Als sie sich voneinander lösten, hätte sie sich beinahe gewünscht, er würde bleiben, doch das war unmöglich. So viel wollte sie noch sagen, doch so wenig musste gesagt werden. "Pass auf dich auf..", sagte sie deshalb sanft. "Soll ich dich zu deinen Reisekameraden zurück bringen?" Nachdem sie sich wieder voneinander lösten, sahen sie sich noch einmal in die Augen und ihm gingen gerade die selben Gedanken im Kopf rum, aber er wusste, dass es sich hier um einen Traum handelte und so schüttelte er mit dem Kopf. "Nein, nicht nötig.", und ein leicht bitteres Lächeln legte sich zum Abschied noch einmal auf seine Lippen. Er fuhr ihr noch einmal durchs Haar, bevor er leise "Sayonara" flüsterte. "Sayonara.", flüsterte auch sie, löste sich schweren Herzens von ihm und ging. Gerade als sie verschwunden war, erklang ein erfreutes "Kurogane-san!" und kurz darauf hatte er etwas leichtes an seinem Kopf kleben, Mokona, und danach etwas schwereres an seinem Rücken. "Kuro~pon!", zweifelsohne Fye. Auch Shoalan und Sakura blieben jetzt neben ihm stehen und sahen ihn erleichtert und gut gelaunt an. "Da bist du ja! Wir dachten schon, du hättest so schöne Träume, dass du gar nicht mehr zurück kommen wolltest!", informierte ihn Mokona. "Hier gibt es eine "Spielhalle"", verkündete ihm Sakura zusätzlich freudenstrahlend. "Ja", kicherte Fye, der sich gerade von ihm löste. "Und Sakura-chan gewinnt natürlich wieder an einem Stück!" "Nur dass wir das Geld hier nicht gebrauchen können", merkte Shoalan an. "Und wir haben eine Frau gesehen, mit einem sooooo kurzen Rock!", fügte Fye noch hinzu. "Shaolan ist ganz rot geworden!". Mokona. "Warum?", fragte Sakura ahnungslos. "Weil man ihr Höschen sehen konnte~ Shaolan-kun ist auch nur ein Junge!". Der Magier. Wehmütig sah der Ninja der Frau hinterher, bevor sie vollkommen verschwand und bevor er schon wieder in Gedanken geraten konnte, hatte er plötzlich zwei Anhängsel, die Stimmen und gewisse Spitznamen verrieten sie sofort und plötzlich fand er sich wieder umgeben von gewohnten, plappernden Menschen. Irgendwie war es seltsam, er wusste, dass diese Menschen real waren und in diesem Moment seine Gegenwart. Gerade, bevor der Ninja sich wieder alleine fühlen konnte, waren sie da. Ein Gefühl von Dazugehörigkeit anstatt Einsamkeit und er fragte sich, seit wann es eigentlich schon so ging, es fiel ihm erst jetzt wirklich auf aber es war nicht das erste Mal. Sein bitteres Lächeln verwandelte sich urplötzlich in ein sanftes Lächeln, als er diese typischen Stimmen und Namen hörte und er schloss dabei kurz die Augen, bevor er sich umdrehte und gewissen Magiern aufgrund gewisser Namen einen grimmigen Blick zuwarf und bestimmt zum tausensten Male auf dieser Reise seinen eigenen Namen aussprach, indem er "Kurogane" grummelte. Irgendetwas trieb ihn in diesem Moment dazu an, dem Blonden dabei etwas grob, aufgrund seines "Ärgers" durch die Haare zu wuseln und ein fieses Grinsen aufzusetzen, welches natürlich nach einer Weile auf den Jungen fiel, der daraufhin nur noch röter wurde und das Mädchen noch verwirrter blicken lies. Die Gedanken an "seine" Mutter waren selbstverständlich noch vorhanden, jedoch konnten sie nicht so direkt wieder in den Vordergrund rutschen, solange die Anderen so gut gelaunt waren. Und umringt von Geplapper wurde der Ninja wieder zu diesem seltsamen Platz geleitet, wo immer noch ein Karneval herrschte. Hier war es mittlerweile dunkel und die Leute bzw "Träume" schienen sich köstlichst zu amüsieren. Kurogane würde gerne wissen, welchem Traum dieses bunte Treiben entsprang und gemeinsam beschlossen sie, etwas hier zu bleiben und sich ebenfalls zu amüsieren, da sie sowieso erst morgen weiterreisen konnten und es sich in dieser Welt um "gute" Träume handelte und so nicht den Eindruck machte, als sei oder würde es gefährlich. Seufzend und mit einem Augenverdrehen ließ sich auch der Ninja überreden, an diesem bunten Treiben mitzumachen, es war alles ekelhaft bunt und hell und sowas durfte er natürlich nicht gut finden, aber solange es den Anderen gefiel, hatte er keine Wahl. Außerdem gab es hier Alkohol, den hatte er lange schon nicht mehr getrunken und dies würde ihm jetzt wirklich ein wenig gut tun, bezweifelte dies jedoch bei den Anderen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Alkohol, der in Massen getrunken wurde, entfaltete auch bald seine Wirkung. Es wurde ein regelrecht rauschendes Fest bis spät in die Nacht und der Ninja war auch bald von miaunzenden Katzen umgeben, Clowns, Elfen und knapp bekleideten Frauen. Und sie spielten ein sehr albernes Spiel namens Flaschendrehen, das einmal nicht die Idee des Magiers gewesen war, obwohl es vom Grad des Blödsinns, der dabei herauskam, wirklich seine Idee hätte sein können. Doch der Magier kannte dieses Spiel scheinbar wirklich nicht, was ihn nicht davon abhielt, es mit Elan zu spielen. "Hahaha, Sakura-chan! Schon wieder Shoalan!", freute sich der Magier gerade und Shoalan sah etwas leidend drein, denn durch den Alkohol, den seine Prinzessin mal wieder zu viel zugesprochen hatte, senkte auch die Hemmschwelle. Nachdenklich legte sie sich einen Finger auf die Wange und als eine knapp bekleidete Frau mit schillernden Schmetterlingsflügen mit einem Kichern "Ausziehen!" schrie, kippten Shaolan und Fye fast gleichzeitig um. Fye vor Lachen und Shaolan wurde ohnmächtig. Kurogane hatte sich etwas außerhalb des Kreises hingesetzt, stützte seinen Kopf auf einer Hand ab, in der Anderen hielt er eine Flasche Alkohol und sah den Anderen nun interessiert und etwas skeptisch dabei zu, wie sie dieses albernde Spiel spielten. Nach und nach bekam er immer mehr Mitleid mit dem Jungen, obwohl es zum Teil auch sehr lustig war, aber die Anderen waren wirklich grausam zu ihm und er sah nicht danach aus, als würde er das noch lange mitmachen. Kurogane seufzte, jetzt wo sie dieses Spiel gelernt hatten, würden sie es auf der Reise wohl noch öfter spielen wollen und irgendwann würden sie ihn so lange nerven und ihn zum mitspielen bringen. Er hörte nur noch das Wort "Ausziehen" und wollte sich gerade fragen, welche Richtung dieses Spiel denn noch nehmen wollte, bis auch schon der Junge umkippte und der Magier sich halb totlachte und Kurogane war sicher, dass er aufgrund Atemnot gleich neben dem Jungen lag, neben dem auch schon das Mädchen saß und ihm mit einem Fächer, den sie irgendwo ergattert hatte Luft zu wedelte und etwas besorgt mit dem anscheinend bewusstlosen Jungen redete "Shhauulan-kuun...geihtz diar nischt so guut?!" Kurogane dachte wirklich darüber nach, nachdem er diesen lallenden Ton vernahm, ob er nicht langsam eingreifen und sie alle zurück ins Haus schleppen sollte. Also ging er nun auf die fröhlich angetrunkene Gruppe zu, griff sich den bewusstlosen Jungen und blickte die Anderen drei an "Schluss für heute." "Ooch~ aber daddy~", jammerte Fye und klebte im nächsten Moment an seinem Hals. "Nicht so fie~s". Doch alles half nichts und “Big Kitty" wurde irgendwann, nach groooßer Anstrengung, in ein Bett geschleudert und sah Kurogane nur noch schmollend und wirklich vorwurfsvoll an. "Guck nicht so", gab der Ninja ein wenig genervt von sich, als er diesen schmollenden Blick auf sich kleben spürte. "Der Junge war völlig fertig und du hast auch genug gehabt!" Irgendwie hatte er ein schlechtes Gefühl dabei, mit einem besoffenen Magier in einem Zimmer schlafen zu müssen und deshalb machte er es sich auf dem Boden gemütlich "Sei mir lieber dankbar, dass ich dir das Bett überlasse", murmelte er leise. Das konnte sein Zimmergenosse nun wirklich nicht zulassen und etwas ungeschickt kletterte Fye wieder aus dem Bett und ging wankend zu Kurogane, um sich kurzerhand vor ihm niederzulassen, sich auf den Boden einzurollen und seinen Schoß als Kopfkissen zu missbrauchen. Ohne ein weiteres Wort, aber mit einem missmutigen Miaunzen, schnappte er sich ein Stück von Kuroganes Umhang und deckte sich damit zu. Kuro-pon war manchmal aber auch wirklich umständlich! Kurogane hatte schon die Augen zugemacht, als er plötzlich unsichere Schritte auf dem Boden tapsen hörte und fragte sich, ob der Magier wohl noch einmal auf die Toilette zusteuerte, merkte aber dann, dass sich etwas schweres auf seinen Schoß legte und erkannte, dass er dort den Kopf abgelegt hatte. Seufzend nahm er es einfach so hin, obwohl er sich ernsthaft fragte, warum er nicht in diesem Bett blieb, es war mit Sicherheit gemütlicher und noch dazu sein eigenes, irgendwie. Obwohl es etwas angenehmes hatte, dass er hier lag, die Abstände zwischen ihrer Nähe wurden immer kürzer, bemerkte er und kurz herrschte Stille, in der Kuroganes Gedanken wieder zu seinem Traum und dieser Frau abdrifteten. "Ich hab sie noch mal wieder getroffen.." fing er, ohne es wirklich zu bemerken an zu erzählen " meine Mutter, mein ich, nachdem ich einen verdammt seltsamen Traum hatte.", er atmete einmal durch, ob der Magier ihm zuhörte oder nicht, war ihm relativ egal, mal davon abgesehen, dass man sowieso nicht wusste, wie viel dieser in seinem Zustand noch aufnehmen konnte. "Und irgendwie war es angenehm, als ob sie meine wirkliche Mutter gewesen wäre. Die Frau, die bei mir war, als sie noch lebte und ich ein Kind war...obwohl ich weiß, dass diese nur ein verdammter Traum war...war ich trotzdem irgendwie ein wenig erleichtert, zu sehen, dass es ihr gut geht. Das ist verrückt, oder? Sie ist tot, wie soll es ihr dann gut gehen, wie soll sie mir dann verzeihen? Aber es fühlte sich nicht einfach nur wie ein Traum an..", war er selber betrunken, oder wieso erzählte er dem Magier das jetzt einfach so? "..ist schon gut, vergiss es wieder, vielleicht hab ich selber auch einfach nur zu viel getrunken" Die Worte drangen nur langsam in sein Bewusstsein und einen Moment des Schweigens brauchte er, um sie zu realisieren. Langsam drehte er sich auf den Rücken und sah zu ihm hoch, seltsam klar, und bevor er es überhaupt bemerkte, strichen auch schon ein paar sanfte Fingerspitzen über Kuroganes Wange. Träumte er, war es der Rausch, oder hatte Kurogane ihm wirklich gerade etwas von sich erzählt? Sein Kopf war schwer, dennoch war er nicht betrunken genug, um jetzt herumzualbern. "Deine Mutter ist tot...?", murmelte er leise, mehr zu sich, während er die roten Augen fixierte, das einzige Klare im halbdunkeln des Zimmers und irgendwie... anziehend, er konnte seinen Blick nicht abwenden. So traurig, diese Traurigkeit fiel ihm wieder auf. "Sie ist sehr früh gestorben.. oder? Und du bist wütend... auf dich selbst.. ", das, was er wahrnahm, kam einfach ohne sein Zutun über seine Lippen, er war wohl wirklich etwas angetrunken und konnte sich nicht unter Kontrolle halten. Ein Seufzen verklang in der Stille und ein langes Schweigen folgte. "Dass sie tot ist.. muss ja nicht heißen, dass es ihr nicht gut geht.. ", versuchte er. Doch es war schwer etwas zu sagen, was er selbst nicht ernst meinte. Ein bitteres Lächeln. "Willst du sie um Vergebung fragen?" Der Ninja schüttelte daraufhin erst nur den Kopf, dies war sowieso unmöglich, Tote konnte man nicht wiederbeleben und alles Andere waren nur Träume oder Trugbilder, auch wenn man dadurch etwas für sich selber tun konnte, es war im Grunde auch sich etwas vormachen, man sollte die Dinge akzeptieren, wie sie waren und man sollte nach vorne sehen, außerdem “Es ist Vergangenheit“ sagte er mehr zu sich, um sich diese Tatsache wieder bewusster zu machen. Dieses Wort „Vergangenheit“ hatte immerhin die Bedeutung, dass es sich um Dinge handelte, die weit zurück lagen, die vorbei waren und selbst, wenn sie noch weh tat, das Leben konnte sich ändern, man selber konnte sich ändern. Außerdem, war es doch eigentlich viel eher sein Vater, den er um Vergebung bitten musste, dass Kurogane die Frau, die dieser liebte nicht beschützen konnte, während er weg war und Kurogane bei ihr. Gedankenversunken ins Leere blickend, kam ihm gerade eine Frage in den Sinn, was wäre, wenn die Kinder starben, der Magier, vielleicht sogar sie alle? „Könntest du mir vergeben, falls ich versage?“, fragte er leise den Anderen. Eigentlich hatte er keine Verpflichtungen ihnen gegenüber, er musste nicht für sie kämpfen oder sie beschützen, aber er wollte es, auch wenn nicht sicher war, dass die Anderen sich wirklich auf ihn verließen. Er ging einfach davon aus, eigentlich erbärmlich und im Prinzip wirkte diese Frage dadurch absolut lächerlich. Was erhoffte er sich überhaupt? Nachdenklich starrte er eine weile gegen die Zimmerwand, an der sich kaum erkennbar durch das seichte Licht des Mondes und der Lichter draußen, die Schatten aufeinander legten. Versagen.. wie könnte Kurogane versagen? Sie nicht beschützen, sie fallen lassen? Er wand sein Gesicht wieder dem Mann zu, in dessen Schoß er lag. "Ich weiß nicht, was du dir vorgenommen hast und wobei du versagen könntest", flüsterte er leise. "Aber ich denke... Vergebung ist einerlei, wenn man jemanden mag und weiß, dass er alles getan hat, was in seinen Kräften stand. Wenn man demjenigen nicht böse ist, dann gibt es auch nichts zu vergeben. Und ich wäre dir nie böse, wenn du etwas nicht schaffst, was du mit aller Kraft versucht hast.. Aber ich glaube..", fügte er nach einer Weile hinzu, "dir würde es mehr weh tun, dir selbst nicht vergeben zu können." Sich selber vergeben, vielleicht war das der springende Punkt, nur war dies nicht immer so einfach, das Gefühl der Reue steckte manchmal einfach zu tief in einem drin, trotzdem beruhigten ihn die Worte des Anderen etwas. "Aa." und sein Blick fiel auf das Fenster, das sich auf der Anderen Seite des Zimmers befand. Es war seltsam, dass hier jemand war, mit dem er gerade über die seltsamsten und albernsten Dinge sprach, über Sachen, die in ihm vorgingen und dieser Jemand, hörte zu... antwortete sogar. In diesem Augenblick fragte er sich ernsthaft, wo er gelandet wäre, wenn dieser Mann nicht in seiner Nähe gewesen wäre und das nicht nur jetzt. Eine ganze Weile schon. Und es gab mehrere Situationen, bei denen Kurogane erst jetzt auffiel, dass sie wahrscheinlich ganz anders ausgegangen wären, ihn in eine andere Richtung gelenkt hätten, anstatt in die, in die er vielleicht gelenkt wurde, ohne diesen Mann. Ein leises "Danke" erklang, ohne wirklichen Zusammenhang in diesem Zimmer. Wofür auch immer. Für diese Worte oder allein der Tatsache wegen, dass dieser Mann neuerdings in seiner Nähe war oder für etwas vollkommen anderes, Kurogane wusste es nicht genau. Eigentlich wollte Fye als Gegenleistung noch ein Küsschen auf die Wange verlangen, aber dafür war er gerade viel zu müde und er kuschelte sich nur noch etwas tiefer in Kuroganes Schoß, gab ein leises Miaunzen von sich und schloss die Augen. Doch obwohl er müde war, konnte er nicht schlafen, diesmal nicht, weil ihm irgendetwas beschäftigt hätte, sondern einfach, weil der Alkohol ihn verwirrende Sätze in den Kopf setzte und er dauernd krampfhaft darüber nachdachte. "Mir ist langweilig~", kam deswegen nach gut einer ¾ Stunde. Nachdem nun eine lange Stille herrschte, wollte der Ninja schon fast über die plötzlich gesprochenen Worte erschrecken, er ging fest davon aus, dass der Magier mittlerweile eingeschlafen war. Auch erschreckte ihn die Tatsache, dass der Blonde diese Worte von sich gab etwas... ihm war ernsthaft langweilig und er hatte sich bis jetzt noch keinen Schwachsinn ausgedacht, um dies zu ändern? "Aha.." antwortete er mit einem Seufzen "dann schlaf entweder, oder lass dir etwas einfallen." Kurogane wäre wirklich überfordert gewesen, dem oft hyperaktiven Magier eine Beschäftigungsmöglichkeit anzubieten, die ihm gerecht wäre, außerdem hatte er gerade andere Sachen im Kopf. Noch dazu war es mitten in der Nacht. Sein Grinsen wurde noch breiter und er richtete sich auf, sah dem anderen Mann mit einem unheilvollen Blick in die Augen, bevor er ihm eine Hand auf die Schulter legte, ihn nach hinten drückte und über ihm gebeugt, ihm einen sanften Kuss aufdrückte. "So etwas in etwa?", fragte er grinsend und mit einem sehr zweideutigen Funkeln in den blauen Augen. Ihm blieb kurz die Luft weg, als der Blonde ihn plötzlich nach hinten drückte und sanft küsste. Schon wieder ein Kuss. Der Magier küsste ihn wirklich oft in letzter Zeit. Manchmal küsste Kurogane auch den Magier. Oft war es nervig und ein bisschen peinlich. Ab und zu war es nervig und ein bisschen verwirrend, so wie gerade jetzt. Und es kam vor, dass es weder nervig, noch peinlich, noch verwirrend war, sondern einfach nur atemberaubend. Nervig war es gerade, weil es wieder, wie so häufig unverhofft kam, verwirrend war es, weil es trotzdem ein leichtes Herzrasen auslöste. Atemberaubend, waren jedoch diese Augen in diesem Moment, die direkt in seine sahen und wieder diesen unerklärlichen Drang nach irgendetwas in ihm auslöste. Dennoch, der Magier war angetrunken und wenn er seine quälende, etwas nervige, mittlerweile jedoch vertraute Art an dem Ninja auslassen durfte, so konnte man dies nicht immer einfach so hinnehmen. Also drückte der Ninja den Magier wieder etwas von sich, grinste ihn ebenfalls, etwas fies an "Nur zu deiner Information, dir ist langweilig, nicht mir." Das Grinsen wurde nur noch etwas verspielter und er ließ sich wegdrücken, blieb aber auf dem Ninja hocken. Ein dramatisches Seufzen war zu vernehmen und er sah seinen Kuro-pon sehnsüchtig und ein wenig enttäuscht an. "Aber Kuro-myo~, willlst du damit ernsthaft sagen, dass still rumsitzen und ein finsteres Gesicht machen, aufregender ist, als mit mir zu spielen?", beklagte er sich in einen fast unschuldigen Tonfall, gab noch ein Seufzen von sich, gefolgt von einem vernachlässigten Miaunzen, als er es sich schmiegend es sich wie eine Katze auf dem anderen Mann bequem machte und die Augen schloss. Kuro-rin war manchmal auch wirklich gemein! Fast wollte der Ninja schon wieder rot werden als er dieses "mit mir zu spielen" vernahm, fing sich jedoch rechtzeitig. "Aufregender nicht unbedingt, aber entspannender auf jeden Fall." antwortete er ihm, nachdem er es sich auf Kurogane bequem machte. Noch ein melancholisches Seufzen folgte -Kurotan war wirklich gemein- und Stille legte sich wieder über den Raum. Nun, wenigstens lag er bequem, dachte er sich mit einem leichten Grinsen, bevor er wegdöste. Auch wenn es manchmal nervig und auch verwirrend war, war es wirklich faszinierend, wie der Magier es doch trotzdem schaffte, mit ein-zwei "bescheuerten" Sätzen, ihn davon abzuhalten irgendwelche, nicht unbedingt schönen, Gedanken weiterzuführen. Als der Ninja nun bemerkte, dass der Magier allmählich eingeschlafen war, seufzte er ebenfalls, er lag absolut unbequem und da er nun diesen blonden Mann, unfreiwillig, auf sich liegen hatte und diesen nicht wecken wollte, musste er wohl in Kauf nehmen, sich morgen nicht mehr bewegen zu können. "Naja...Hauptsache du liegst bequem..", flüsterte er ironisch, mit einem Augenverdrehen und einem Seufzen, schloss dann die Augen und versuchte ebenfalls zu schlafen, dann wäre die Nacht wenigstens nicht so schmerzhaft. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Am nächsten Morgen, wie zu erwarten, schepperte es. Sowohl bei Fye, der sich mit einem wimmernden Laut von seiner "Unterlage" herunterrolle, wie auch bei Shaolan, der sich gerade die Treppe herunterquälte. Es dämmerte gerade und wie jeden Morgen, wenn sie mal in einer zivilisierten Welt waren, tapste er in die Küche, um Frühstück zu machen. Er hätte zwar gerne noch seinen Kater ausgeschlafen, aber er war nun einmal ein Frühaufsteher und sein Körper wollte keine Sekunde länger liegen bleiben, auch wenn Kurogane recht bequem war. Fye fragte sich nur ernsthaft, wie er auf den Ninja gekommen war und vor allem, wie er es angestellt hatte, dass er ihn nicht runterschubste, verfluchte oder drohte ihn umzubringen. Nun, viellieicht hatte das der schwarzhaarige Mann ja auch getan und er, Fye, ihn einfach nur ignoriert. Leise kicherte der Magier und wuschelte Shoalan, der gerade die Tür zur Küche öffnen wollte. Dieser sah in leidig an und schwor sich zum wiederholten Male weder seine Prinzessin, noch sich selbst, jemals wieder Alkohol trinken zu lassen. "Keine Sorge, ich mix uns was gegen den Kater zusammen", informietre ihn Fye lieb und im absichtlich flüsternden Ton. Shoalan sah ihn dankbar an und verzichtete darauf zu nicken. "Vielen Dank, Fye-san." Als er die Küchentür öffnete, drang ihn schon den Geruch von Pfannekuchen an die Nase und erinnerte sich, dass sie durchaus nicht alleine in diesem Haus waren und es sicher Unhöflich wäre, die Küche einfach zu benutzen. Einen Blick auf die Frau werfend, die vor dem Herd stand, wurde ihm auch klar, warum ihm hier alles so bekannt vor kam. Träumte er? "Mama.. ?", fragte er verwirrt und erntete ein erfreutes Lächeln von ihr und einen sehr verwirrten Blick von dem braunhaarigen Jungen neben sich. Schnell fing er sich wieder und setzte sein normales Lächeln auf. "Können wir eben mal Ihre Küche benutzen, um uns etwas gegen den Kater zurecht zu mixen?" "Sicher", erwiederte sie. "Wenn ihr fertig seid, könnt ihr auch die Anderen wecken, Frühstück ist fertig." "Ich mach das!", bot sich Shoalan an und verschwand schon wieder aus der Küche. Konzentriert mixte Fye die nötigen Zutaten zusammen. Alles stand noch am selben Platz. "Was liegt dir auf den Herzen?", durchbrach sie irgendwann die neu entstandene Stille. "Nichts.", erwiederte er. "Tut mir Leid, ich weiß wann du lügst." "Du bist sie nicht wirklich, nur ein Traum." "Ich weiß, aber dennoch kenn ich dich schon sehr lange und bin besorgt um dich." Ein schweres Seufzen. "Ich habe gestern mit jemanden über das Thema Vergebung geredet.." "Aha?" "Ich habe mir nie Gedanken darum gemacht, obwohl es viele Dinge gibt, wegen denen ich Vergebung gebrauchen könnte. Aber was bringt das? Es macht nichts rückgängig. Genau so wie bei der Frau, die wie du aussiehst. Ich will ihre Vergebung nicht, ich will mich nur bei ihr entschuldigen." "Eltern wissen so etwas." Warum redete er eigentlich mit ihr? Hier schien alles so vertraut, so normal, als wäre die Vergangenheit nie geschehen. Jeder Mensch der hier war, ob echt oder ein Traum, gab ihm momentan ein gutes Gefühl und vermittelte sogar ein wenig "Geborgenheit". Doch er konnte ihr nicht antworten, nicht nur dass er nicht gewusst hätte was, denn in diesem Moment kamen Sakura und Shaolan, gefolgt von einem finster dreinblickenden Ninja, in die Küche getapst. Natürlich hatte Sakura keinen Kater. Er beneidete sie in diesem Moment wirklich. Ganz besonders, als das Geplärre seiner Geschwister wieder anfing. Kurogane tat alles weh und als er, hinter dem fröhlichen, wie immer ausgeschlafenen Mädchen in die Küche kam, blickte er den Magier aufgrund seiner Schmerzen kurz grimmig und etwas vorwurfsvoll an, bevor er sich auf den Stuhl quälte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sich auch die blonde Mutter wieder in diesem Zimmer befand, was für einen Bezug der Magier wohl zu dieser Traumfigur hatte? Er seufzte einmal, als diese Frau ihnen den selben süßen Kram auftischte, wie der Blonde es immer tat und sah dabei zu, wie die Anderen begeistert anfingen zu essen. Sein Blick fiel auf den Magier und blieb dort kurz stehen, er hatte schon wieder einen etwas nachdenklichen Gesichtsausdruck, vielleicht lag es auch an dem offensichtlichen Kater. "Reisen wir heute weiter?", fragte er nach einer Weile in die Runde, die Frage aber eindeutig an den Blonden gerichtet. Auch wenn es für die Kinder wahrscheinlich sehr wichtig war, die Federn so schnell wie möglich einzusammeln, so sollte der Magier entscheiden, ob sie noch etwas verweilen oder weiterziehen würden. Vielleicht wollte dieser hier noch etwas erledigen. Aus seinen Gedanken gerissen sah Fye auf, als er merkte, dass die Frage an ihn gerichtet war. "Sicher, heute Abend, wenn Moko-chan sich wieder fitt fühlt!" Der weiße Hase schnurrte regelrecht, als Fye ihn kraulte und noch einen "kräftigenden" Pfannkuchen auftischte. Sein und Shaolans Kater waren durch den Trank schon sehr viel besser, nur der Ninja hatte die dunkle Flüssigkeit, die er ihm hingestellt hatte, noch nicht angerührt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ein wenig streunten sie nach dem Frühstück noch durch die Gegend, als sich der Magier irgendwann verabschiedete, um seinen Kater noch ein wenig auszuschlafen und ins Haus zurück ging. Kurogane ärgerte das. Wieso trank der Andere auch immer so viel, wenn er es nicht vertrug und lies ihn einfach so mit diesem weißen Quälball und den Kindern alleine um seinen Rausch auszuschlafen? Nachdem die Kinder den Magier verabschiedet hatten und ihm "gute Besserung" wünschten, dafür, dass er sich selber in diesen Zustand brachte - Kurogane konnte dies wirklich nicht verstehen -, ging der Magier und er und die Kinder sahen sich weiter in der Gegend um. Als es allmählich zu dämmern anfing, kehrten die vier zurück in das Haus, in dem sie zu Gast waren und da sie den Magier nicht erblickten, gingen sie davon aus, dass er entweder noch schlief oder sich ebenfalls noch mal auf den Weg machte um sich wahrscheinlich umzugucken. Von den Kindern überredet, erst mal nachzusehen, ob der Magier noch schlief, stapfte Kurogane die Treppen nach oben und fand den Mann tatsächlich schlafend auf dem Kinderbett wieder. Langsam ging er auf ihn zu, eigentlich war es gemein jemanden zu wecken, wenn er so fest eingeschlafen war, aber der Magier hatte jetzt definitiv lange genug seinen Rausch ausgeschlafen und so schüttelte er ihn etwas an der Schulter "Hey, steh auf." Der Magier rührte sich nicht, wenn er einmal richtig schlief, war er wirklich schwer ihn wach zu bekommen, aber dafür bewegte sich etwas unter der Decke und ein quietschiges Brabbeln war zu vernehmen. Davon wurde dann auch der Blonde wach und blinzelte Kurogane verpennt an. "Kuro-pon...?". Sein Kopf tat immer noch weh. "Wer denn sonst?", grummelte der Ninja zurück und fast hätte er etwas überhört "Kurogane, verdammt noch mal..und steh endlich auf, du hast lange genug geschlafen." Kaltherzig zog er dem Blonden nun die Decke weg. Da Ceres aber nun mal eine sehr kalte Welt war und sie Fye auch nur stets so in Erinnerung hatte, war der Verlust der kuschelig warmen Decke reichlich unangehenm. "Kuro~piiii~ das is gemein!", hartnäckig hielt er sich an einem Zipfel der Decke fest. Mit ihm im Bett, hatten auch noch seine zwei Geschwister gelegen, locker von ihrem großen Bruder im Schlaf umarmt, wovon eines gerade wach wurde und die Aktion lachend mit großen blauen Babyaugen beobachtete. Etwas erschrocken sah Kurogane nun auf diese kugeligen Wesen, von denen eines ihn mit riesig blauen Augen ansah, er hatte nicht damit gerechnet, in dem Bett des Magiers auch noch diese Babys zu finden. Seufzend fing er sich jedoch wieder, mit Babys konnte er wirklich nichts anfangen "Hey, hör auf mich auszulachen Baby..!!" Verdutz ließ Fye die Decke los und starrte zu dem Mann auf, bevor er sich einem Lachanfall hingab. Sich nur schwer wieder beruhigend, stand er auf. "Aber Kuro-wanko! Sie lacht dich doch nicht aus, sie lacht dich an! Sag bloß du bist schon so paranoid, dass du denkst dieses engelhafte Wesen könnte dir was wollen!" Er kehrte dem Ninja den Rücken zu, richtete seine Kleider und schnappte seinen Mantel. "Gehen wir?" Engelhaft? Naja, sowas war mit Sicherheit Ansichtssache und noch einmal betrachtete er diese wuselnden Babys, er konnte wirklich nichts engelhaftes an ihnen entdecken, was fand der Magier nur an Kindern? Naja..gut, sooo schlimm waren sie nun wirklich nicht, wie sie da so unkoordiniert rumwuselten und.. zum Glück wurde der Ninja in seinen Gedanken unterbrochen, als der Magier an ihm vorbei ging und sich den Mantel schnappte. "Ich warte eigentlich nur auf dich.", gab er zurück und folgte dem Magier aus dem Zimmer. "Wow, du kannst auch mal was Romantisches sagen!", ärgerte ihn Fye, als sie die Treppe runter gingen, wo Shaolan und Sakura schon warteten. Ausgestatett mit sehr viel leckerem Proviant und einen Küssechen für alle auf die Wange, verabschiedete Fye Mutter sie und Mokona sendete sie in die nächste Welt. Part 22~~~~~~~~~~~ende Ganz besondere Anmerkung zur Kapitelüberschrift: Promised Land ist Eigentum der japanischen Band Larc en Ciel, wir haben keine Rechte und machen kein Geld. Die ÜBERSETZUNG is auch nicht von uns, sondern ganz allein von centigrade-j (http://www.centigrade-j.com/ ) und damit die Arbeiterei von Brian Stewart & Takako Sakuma !!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)