Festhalten von maykei (if all wishes could come true) ================================================================================ Kapitel 12: Part 12 - Spring ---------------------------- Part 12 – Spring Im Sprint war er schnell wieder an der Stelle und dort lag auch noch das kleine Eispaket. Was für ein Glück! Vorsichtig machte Fye es auf und sah, dass es kaum geschmolzen war, wenn er es ins Eisfach stellte, konnten sie es zum Frühstück essen. Ganz wiederstehen konnte er nicht und so strich er mit dem Zeigefinger über das wirklich leckere Himbeereis und naschte. Doch all er sich umdrehte, fiel ihm auf, dass er sich gar nicht mehr so sicher war, wie der Rückweg war... das konnte doch nicht...! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Aus einer Kneipe heraustretend, wollte ein großer schlanker Mann, mit langen schwarzen Haaren gerade nach Hause gehen, als er eine blonde Person wahrnahm...hatte dieser sich verlaufen, er sah orientierungslos aus. Irgendwo hatte er den jungen Mann schon einmal gesehen und dann erinnerte er sich, heute Nachmittag, im Kaufhaus... Und schon schlenderte er langsam auf den Mann zu, welcher ihm gerade den Rücken zudrehte. "Hey Kleiner, findest du nicht mehr nach Hause oder was treibt dich um diese Uhrzeit noch in so eine Gegend?" Erschreckt fuhr dieser zusammen, diese Stimme... Durchatmen. Fester presste er die Eistüte an sich, egal ob das Eis darin zerdrückt werden würde, und mit einem ruhigen Lächeln drehte er sich herum. Der Ashura dieser Welt, etwas schluckte er, als er in diese tiefen goldenen Augen sah aber solange der Andere ihm nicht zu nah kam, würde die Maske halten. "Alles in Ordnung." Er glich seinem Ashura wirklich bis aufs Haar, nicht so feminin wie der Ashura aus Shurano. Das Einzige was unterschiedlich war, waren die Augen. Sie waren nicht so kalt. Aber wie hatte die Hexe der Dimensionen gesagt: Das Herz blieb gleich. Deswegen drehte er sich schnell um und ging ein paar Schritte in die Richtung, in der ihm die Gegend bekannt vor kam. Nur weg von dieser Person. Um diesen blonden Mann aufzuhalten, packte Ashura ihn an der Schulter "Nicht immer so hastig Kleiner, bleib doch noch ein bisschen, du gefällst mir." Dieser blonde Mann gefiel ihm wirklich auf Anhieb. Bevor der Andere sich versah, war dieser auch schon herumgewirbelt und er ein paar Meter weit in den nächsten Busch geflogen. Der Magier war zwar nicht sonderlich stark aber mit ein paar geschickten Handgriffen, konnte auch er einen untrainierten Gegner auf den Boden bringen. Kalt sah er auf ihn herunter. "Du mir aber nicht und jetzt verschwinde." Das fing ja richtig an Spaß zu machen. Langsam stand der Schwarzhaarige wieder auf und näherte sich dem Blonden, ihn ebenfalls mit einem kalten Blick betrachten, noch dazu trug er ein Lächeln "Na, na.. wer wird denn hier gleich so brutal werden?" zischte er leise und griff den Anderen am Handgelenk "Komm, ich lad dich ein" Klick. Sein Herz schlug bis zum Hals, sein Brustkorb schien regelrecht zu platzen und obwohl langsam Tränen in Fyes Augen stiegen, waren sie eiskalt und leer. Nur ein wirklich guter Beobachter hätte darin noch so etwas wie Panik lesen können und das war auch alles was gerade durch seinen Körper raste. Alles um ihn herum verschwamm und er sah nur noch diesen Mann, diesen verfluchten Mann. An dem sein Herz so gehangen hatte und immer noch hing, auch wenn nicht mehr auf die selbe Weise. Übelkeit kam ihm hoch und er versuchte seine Hand wegzureißen, schaffte es. Er würde es nicht noch einmal zulassen.. nicht noch einmal.. NICHT EIN EINZIGES MAL! Kalt lächelte der Mann, das gefiel ihm wirklich...es war lange her, dass jemand wegen ihm weinte und dann auch noch jemand, der „ihm“ so ähnlich sah...Und diese kalten Augen...sie glichen seinen. Langsam ging er wieder auf den Blonden Mann zu, um ihn noch einmal am Handgelenk zu packen. "Nun komm schon...du weißt, dass es Richtig ist.. Fye.." [1] ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Blonde war nun wirklich schon lange weg und irgendwie tauchte Unruhe in dem Ninja auf...als ob etwas passiert war oder etwas schlimmes passieren würde. Sein Herz pochte schnell und warnend...irgendetwas kribbelte durch seinen Körper...pure Anspannung. Schnell hatte er seinen Entschluss gefasst, als er sich mit den Händen am Tisch aufstützte und sich in eine stehende Position brachte, er würde ihn suchen gehen. Er würde nicht lange suchen müssen, denn auf einmal lag eine Spannung in der Luft, die regelrecht schneidend war und alles wurde einen Moment totenstill, bevor ein unglaublich lauter Knall erklang, der die halbe Stadt und auch ihn in Staub und aufgewirbelte Erde tauchte. In dem Staubschleier war es totenstill und leicht bebte der Boden, als würde sich die natürliche Erde unter dem Asphalt bewegen. Elektrizität lag knisternd in der Luft und der ganzen Umgebung schien die Energie entzogen zu werden, es war erst der Anfang, dieser Knall erst der erste Schritt einer unglaublich mächtigen Magie. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Er drückte fester zu, obwohl er kaum atmen konnte, obwohl er kaum sehen konnte, nichts als diese goldenen Augen und fester und fester drückte er zu. Näher kam er mit dem Gesicht, diesmal waren die Karten anders verteilt. "Diesmal nicht... DIESMAL NICHT!!" Doch plötzlich kam ihm ein Bild hoch, war es so nicht schon einmal gewesen, nur anders herum? Zitternd ließ Fye die Kehle des langhaarigen Mannes los, betrachtete die Wunden, die er ihm zu gefügt hatte und betrachtete geschockt, wie der Andere zu Boden sank. Kurogane.. es war genau so wie in dieser Wüstenwelt mit Kurogane.. Wie hatte er nur so die Kontrolle verlieren können, bei jemanden, der nicht einmal der wirkliche Ashura war? Seine Beine gaben nach und er sank zu Boden, wollte nicht einmal das Chaos sehen, das er angerichtet haben musste. Heftig presste er seine Hände auf seinen Magen, um zu verhindern, dass er sich übergab und zitternd fühlt er nach dem Puls des Mannes. Nichts. Das konnte nicht sein... Das durfte nicht sein. Langsam zog Fye ihn zu sich, als würde ihn das lebendig machen und beugte sich über ihn. Und dann konnte er die Tränen nicht mehr aufhalten. Er hatte nie jemanden umbringen wollen. Nie.. Er kannte die Aura des Magiers und er wusste, dass diese Elektrizität, die in der Luft lag, von ihm kommen musste. Mist, irgendetwas schlimmes musste passiert sein und wenn er sich nicht beeilen würde, würde noch etwas viel schlimmeres passieren, seine Schritte wurden schneller. Ein Knall ließ ihn zusammen zucken und ihn instinktiv den Arm vors Gesicht halten um die Staubkörner, Steine und Glasscherben, die auf einmal durch die Gegen wirbelten davon abzuhalten, ihm in die Augen zu fliegen. Verdammt. Als er den Arm langsam wieder runterhob und die Augen öffnete, konnte man erst nichts erkennen nur Staub.. und dann Staub und Dreck.. und irgendwann...Verwüstung. Während er weiter in die Richtung rannte, aus der die Magie und der Magier zu vernehmen waren, hustete er ein paar mal und es war schwer hier weiter Luft zu holen. War das sein Werk? Kurogane war jetzt nur noch ein paar Meter von dem Magier entfernt und so zog er, auf das schlimmste gefasst, sein Schwert und rannte in Kampfstellung weiter in seine Richtung. Und dann blieb er schlagartig stehen, mit einem geschockten Ausdruck auf seinem Gesicht. Das Bild, welches sich ihm da bot...das konnte nicht sein, das durfte nicht sein, es passte nicht. Es war eindeutig der Magier.. und er hielt eindeutig diesen Mann von heute Nachmittag in seinen Armen und weinte und schrie. Ashura war tot.. und der Magier war Schuld...etwas anderes konnte dieses Bild nicht bedeuten und auch diese Verwüstung...das war sein Werk. Weiterhin geschockt dort stehend, glitt sein Arm nach unten, sein Griff lockerte sich wodurch sein Schwert ihm aus der Hand fiel und mit einem Klirren auf den Boden. Das durfte nicht... Nicht er... Wieso war er nicht schneller gewesen? Wieso war er ihm nicht von Anfang an hinterher gelaufen? Wieso...? Er hätte sich nie zu träumen gewagt, dass in diesem Magier so große Kräfte steckten, dass er tatsächlich die Kraft besaß, innerhalb weniger Sekunden Großteile dieser Stadt zu zerstören und dass er es tatsächlich tat. Diese Magie war beängstigend und auf einmal, war der blonde Mann es auch ein bisschen. Was auch immer passiert war, er hatte hier ein Chaos hinterlassen und noch dazu einen Mann getötet. War es das, was der Magier die ganze Zeit versuchte, zu verstecken? Langsam öffnete er wieder die Augen und seine Schreie verstummten. Fye fühlte sich, als wäre er aus einem tiefen Traum aufgewacht und benommen sah er auf das Blut an seinen Händen. Was...? Sein Blick wanderte weiter, von seinen Händen über den Brustkorb der Person, die er in den Armen hielt, bis hin zu seinem Gesicht. "Ashura...?", fragte er verwundert. Wie kam Ashura hier her... und .. seine Augen tränten, als er versuchte, durch den aufgewirbelten Staub etwas zu sehen und um sie herum stand kein einziges Geschäft mehr, nur Verwüstung. Müde schloss er die Augen. Sicher nur ein Alptraum.. er träumte so etwas dauernd. Nur fehlte dieser Welt der rote Schnee. Langsam regte sich wieder leben um ihn herum und leises Husten war zu hören, als sich einige Menschen aus dem Geröll erhoben. Gott sein dank, selbst in seinen Träumen war er froh, zu sehen, dass niemand all zu sehr verletzt war. Doch was war mit der Person in seinen Armen? Nachdenklich betrachtete er sie, doch ihm wollte nicht einfallen, was passiert sein könnte und so blieb er einfach sitzen und spürte, wie immer mehr Blut über seine Hände lief. Kurogane hörte, wie irgendwo Leute aus dem Geröll hervorkrochen und er spürte ihre Auren auch wieder deutlich, aber seinen Blick konnte er einfach in diesem Moment nicht von dem Bild nehmen, welches sich ihm bot. Der Magier, der den toten Ashura in seinen Händen hielt. Was dachten die Menschen in diesem Moment von ihm? Was dachte er selber in diesem Moment von ihm? Er musste ihn hier weg bringen, so schnell wie möglich.. aber er war nicht fähig, sich zu bewegen. Kurogane hätte alles erwartet aber nicht so etwas. Nicht so etwas. Wieso tat der Blonde so etwas schreckliches? Zugegeben, er tötete auch andauernd Monster, Dämonen.. und er tötete sogar Menschen.. aber dieser blonde Mann, es passte einfach nicht zu ihm. Es war falsch. Es war eindeutig falsch. Kuroganes Atem war ungleichmäßig und er glich eher einem Keuchen. Sein Herz pochte und doch war es irgendwie so dumpf, dieses Bild schnürte ihm definitiv die Luft ab. Wusste der Andere überhaupt, was er da getan hatte? Sein Blick wirkte so abwesend. Hätte er ihn genauso umgebracht, hätte er ihn damals nicht früh genug aus seinem Griff befreit? Er musste irgendetwas tun. Langsam schritt er nun doch auf den Magier zu, versuchte sich, aus seiner Starre zu lösen. Seine Beine waren wackelig, sie zitterten, sein ganzer Körper zitterte. Was sollte er jetzt eigentlich tun? Was konnte er jetzt tun? Doch er konnte gar nicht weiter drüber nachdenken, denn schon stand er vor dem Magier und dem toten Mann, den er in seinen Armen hielt. "Was hast du getan..?" seine Stimme war zittrig und leise und diese Worte kamen wie von selbst. Langsam sahen leere Augen zu ihm auf. Und ungläubig schüttelte er den Kopf, während die Übelkeit immer höher kroch, ihn regerecht aufzufressen schien. "Ich weiß es nicht", flüsterte er heiser, die Lautstärke kaum über dem Hörbaren. Doch langsam begriff er und zitternd legte er sich eine blutige Hand auf den Mund und starrte auf den Mann herunter, der wie tot auf seinen Knien lag. "Nein... " Nicht schon wieder. Er hatte es sich geschworen, dass so etwas nie wieder passieren würde. Dass er diese Macht niemals mehr anwendete und vor allem.. Hatte er Idiot wirklich daran geglaubt auf ihrer Reise eine Art neues Leben anzufangen? Das war idiotisch, das war so idiotisch und er musste nicht zu Kurogane aufsehen, um zu wissen, dass er auch das kaputt gemacht hatte. Und dies schmerzte verrückte Weise, noch mehr, als die Realisation, was er getan hatte. Er wusste dass es zu spät war, er wusste dass sich diesmal keine Arme um ihn schließen würde und er wusste, dass man Tote nicht wieder beleben konnte, so sehr er es sich auch in diesem Moment wünschte. Dieser Ashura mochte vielleicht unangenehm gewesen sein und ein wenig aufdringlich aber hatte es sicher nicht verdient, was er ihm gerade angetan hatte. Dieser Person in seinen Armen war unschuldig... Hilflos, einfach nur hilflos fühlte er sich in diesem Moment, weil es nichts gab, was er tun konnte und das Einzige, was ihm irgendwie halt gab, war die Erinnerung an einen Namen.. "Kurogane...", flüsterte er fast ein wenig flehend aber eigentlich nur in die staubige Luft vor ihm, nicht wirklich darauf gefasst, dass er seinen Namen hören konnte, wollte. Er kam ein paar Meter weiter, nur, um diesmal vor dem Magier zu stehen und sich nicht mehr bewegen zu können. Das schien alles so irreal, das konnte nicht wahr sein. Aber es war wahr. Kurogane hörte, wie der Magier seinen Namen nannte, er hörte auch den flehenden Ton, der mitschwang. Er wusste nicht, was der Andere jetzt wollte aber er wusste, was eigentlich richtig war, was dem, was er dem Blonden immer wieder sagte entsprach. Dass Angst o.k. war, dass er leben sollte und dass Kurogane ihn festhalten würde. Aber er konnte es einfach nicht, er konnte sich in diesem Moment einfach nicht bewegen, es schrie und doch, konnte er nichts tun. Kurogane konnte jetzt einfach nichts tun. Wer wusste schon, wozu der Magier in dieser Verfassung weiterhin fähig war, wer wusste, ob er nicht auch ihn umbringen würde, dies sollte ihn zwar nicht daran hindern, aber was sollte aus den Menschen werden wenn er noch mehr seine Kontrolle verlieren würde? Hatte er überhaupt die Kontrolle verloren.. oder war das vielleicht wirklich nur sein wahres Ich? Aber wieso schien er dann ebenfalls so geschockt, so einsam und warum konnte er ihn da jetzt nicht rausholen? Er hatte es doch versprochen.. und es war jetzt schon das zweite Mal, dass er sein Versprechen brach. Wer war dieser Mann da vor ihm überhaupt? Wie hatte er es eigentlich wagen können, so dumme Sachen zu ihm zu sagen? Er hatte wirklich keine Ahnung, das war ihm jetzt klar. Und der Andere, er hatte ihm vertraut, nur dafür, dass er ihn jetzt doch fallen lies, er wollte es nicht, aber er konnte nicht anders. Wie sollte es jetzt weitergehen? Er musste ihn hier weg bringen, so schnell wie möglich. Er konnte sich nicht bewegen, sich nicht überwinden, dieses hier war ihm so fremd. Sie kannten sich nicht, kein Stück. Kurogane hatte nicht das Recht gehabt, ihm solche Sachen zu sagen, ihm eventuell Hoffnungen zu machen, die er selbst nicht erfüllen konnte. Verdammt. Wieso war er nicht einfach hinterher gelaufen? Er hätte schlimmeres verhindern können, oder etwas nicht? Er hatte ihm gesagt, dass es o.k. war, nicht weiter wegzulaufen. Doch wäre er weiter weggelaufen, wäre dieses Desaster dann gar nicht erst passiert? Hätte er schlimmeres verhindern können, bevor es überhaupt so weit kam? Kurogane hatte das Gefühl, in einem tiefen Loch zu stecken, aus dem es einfach kein Entkommen zu geben schien. Es gab kein Vor, es gab kein Zurück.. allein gelassen, am Ende der Welt. Er hatte ihm vertraut und er hatte ihm gesagt, er hielte ihn fest.. egal was passieren würde. Dies hier...war doch trotz allem, immer noch der Mensch, den er kennen gelernt hatte. Wie lange stand er jetzt überhaupt schon hier, starrte in diese leeren Augen vor sich und tat nichts. Tat einfach nichts. Obwohl.. irgendetwas getan werden musste... Aber...er tat nichts... nicht einmal ein Wort kam noch über seine Lippen. Er war hier.. doch er lies ihn einfach alleine...und auf einmal, war auch er wieder alleine gelassen. Wieso konnte er nichts tun verdammt? Auf einmal wurde es still. Fye konnte immer noch das leises Krachen von Geröll hören, den Atem und das Husten unzähliger Menschen, leises Rieseln von Staub, seinen eigenen, unregelmäßigen Atem und auch den dumpfen, rasenden Herzschlag der Person, die neben ihm stand. Jeder Atemzug brannte in seinen Lungen, in seinen Atemwegen, als hätte er einen 5 Kilometersprint hinter sich, sein Kopf fühlte sich schmerzhaft leicht an und dennoch lag ein unbeschreibbar schweres Gewicht auf seinem Herzen. Aber sonst war alles still. Und die lauteste Stille kam von dem Körper in seinem Armen und langsam sickerte die ganze Realisation, was hier passiert war, was ER getan hatte, in sein Bewusstsein und die Stille schien scheinbar seinen Körper aufzuschlitzen. Er versuchte nach Luft zu schnappen, presste die Hand auf die Stelle an seiner Brust, wo ihn diese Stille immer wieder verwundete. Genau über seinem Herzen. Es war wieder eiskalt. Und diese Kälte war noch viel Schlimmer, wie beim ersten Mal. Als er das letzte Mal nach so etwas die Augen aufgemacht hatte, war wenigstens noch etwas da gewesen, auch wenn es grausam und schmerzhaft war. Etwas war da gewesen, etwas, was ihn an seiner Seite hatte stehen lassen, obwohl er diese Kraft hatte, obwohl er dieses Zerstörung angerichtet hatte. Gemordet hatte. Jemand war dar gewesen, jemand an den er damals noch geglaubt hatte. Jetzt tat er es nicht mehr, längst nicht mehr. Ashura. Auch jetzt gab es eine Person, die noch da war. Die als Einzige in diesem Chaos noch stand. Jemand der her gekommen war, trotz dem Bild, das sich ihm offenbart haben musste. Kurogane. Doch.. innerlich wollte er auflachen... er konnte nicht näher kommen. Und das lag nicht mal an dem Ninja selber. Es lag an ihm. An seinen verdammten Schutzschilden, an seinen verdammten Fehlern und einfach dem was er war. Kein Wunder, dass er versuchte jemand Anderes zu sein. Diese Existenz war einfach nur kalt. Kalt und leer und würde es immer sein, denn er konnte nicht ändern, wer er war.. Mit einem ironischen Lachen, einem wirklich bitteren ironischen Lachen, halb erstickt von Tränen, krallte er sich fester an den blutdurchtränkten Stoff, der Kleidung, des vor ihm liegenden Leichnams. Und er war damals, in Ashuras Lager, seit langer, langer Zeit dankbar für seine Magie gewesen. Hatte sie als etwas Positives angesehen, ein Geschenk, mit dem er beschützen konnte, was ihm wichtig war. Er hätte, auch wenn seine Medizin gescheitert wäre, Kurogane retten können. Und auf ihrer ganzen Reise, wäre er im Notfall nie hilflos gewesen. Irgendwie hätte er sie immer anwenden können um den Anderen, die Kinder und Mokona irgendwie helfen zu können. Sie waren die einzig wichtigen Menschen auf der Welt, die noch lebten oder nicht schliefen und er blieb bei ihnen, weil er sich tatsächlich einbildete, sie beschützen zu können. Lachhaft, gerade er war es doch, der sie jetzt schon 2 mal so gefährdet hatte. Einfach aus Egoismus und weil er die Wahrheit einfach nicht hatte sehen wollen. Wie Ashura damals gesagt hatte: 'Niemand ist kalt genug, um es mit dir auszuhalten. Deswegen bleibst du bei mir, dir ist das hier lieber als alleine zu sein.' Er hatte genug. Konnte das nicht endlich alles enden? Irgendwann konnte er auch er nicht mehr. Er wollte nicht mehr. Ashura hatte ihn am Leben gehalten... hätte er gewusst, worauf das hinauf lief, hätte er es wohl nicht getan, sondern ihn besser umbringen lassen und nicht noch seine Kräfte gestärkt. 'Bleib stehen, lass ihn dich finden, und lebe.' Lächerlich. Einfach nur lächerlich. Er hatte nicht Angst vor Ashura, er hatte Angst vor sich selber. Sobald er stehen würde, würde ihn die Wahrheit einholen. Wie konnte er dann leben? Kraftlos sah er noch einmal auf diesen roten, verschwommenen Fleck, der, als er noch klar sehen konnte, seine blutverschmierte Hand gewesen war und spürte, wie ihm immer mehr Feuchtigkeit über die Wangen lief, seinen Hals hinunter und im verstaubten Stoff versickerte. Und dann wurde alles schwarz und er kippte nach hinten. Rot... wie die Augen einer ganz besonderen Person... Es schienen Ewigkeiten zu sein, in der er einfach nur hier stand und nichts tat, den Anderen einfach nur beobachtete. Und das Schauspiel, welches sich ihm bot, wäre zum Weinen gewesen...und gleichzeitig, wäre es absolut zum Lachen gewesen. Stille...Lachen...Stille...Tränen... Kurogane biss die Zähne zusammen, wieso schockierte ihn das so? Er wäre der Letzte, der Jemanden verurteilen durfte, weil er Menschen umbrachte und seine Umgebung ins Verderben stürzte. Aber schockierte ihn das wirklich? War es wirklich das, was ihn in diesem Moment erstarren lies? Tat es nicht eigentlich viel mehr weh, als dass es ihn schockierte? Kurogane wusste, dass er ihn da irgendwie rausholen musste und ihm fiel auf, dass es diesmal doch nicht das Richtige sein würde, den Anderen wieder in seine Arme zu nehmen um ihn von der Außenwelt, der Realität abzuschotten. Das würde nur wieder bedeuten, dass der Blonde weiter weglief und das man ihm erlaubte, weiter wegzulaufen. Und der Ninja wusste, wenn er jetzt einfach gehen würde, der Magier wahrscheinlich so lange hier sitzen würde, bis er genug Kraft hatte, wieder aufzustehen um mit einem Lächeln wieder zu kommen. Es wieder verdrängte. So tat, als wäre nichts passiert. Der Magier kippte nach hinten. Selbst wenn die Gefahr bestand, dass der Magier sich nicht unter Kontrolle hatte, selbst wenn die Gefahr bestand, alles nur noch schlimmer zu machen. Kurogane ging langsam auf ihn zu. Selbst wenn es grausam war und selbst wenn es immer grausam bleiben würde. Weglaufen brachte einfach Niemandem etwas. Er stand jetzt genau vor ihm. ‚Bleib stehen und lebe’ das hatte er gesagt oder? Und das meinte er verdammt noch mal auch ernst! Ein wenig ging der Ninja vor dem Blonden in die Hocke, griff ihn am Handgelenk. „Steh auf.“ Nichts. Sein Griff wurde fester und leicht, versuchte er den Anderen wieder nach Oben zu ziehen. „Steh auf, verdammt.“ Er musste jetzt aufstehen...er konnte nicht weiter weglaufen, niemand konnte vor sich selber weglaufen. Und egal, wovor man weglief, es holte einen doch irgendwann wieder ein. Wäre es nicht besser, darauf vorbereitet zu sein? Er zog etwas fester an dem Anderen „VERDAMMT NOCH MAL STEH AUF!“ seine Stimme klang fest, auffordernd und vielleicht ein wenig wütend. Er sollte sich ansehen, was er da angerichtet hatte. Er musste es verdammt noch mal sehen und realisieren. Das wäre die einzige Chance für ihn da raus zu kommen. Es wäre grausam für den Moment. Doch es war unmöglich, sich auf Ewigkeiten vor sich selber zu verschließen. Der Magier hatte einen Menschen getötet, dieses würde er so schnell sicher nicht verkraften und dann noch das Chaos, welches er hinterlassen hatte. Aber sollte er doch heulen, sollte er es bereuen, sich selber dafür hassen... „HAST DU NICHT GEHÖRT? ICH SAGTE, DU SOLLST AUFSTEHEN!“ Es würde grausam werden, aber es wäre vielleicht die einzige Möglichkeit...um da raus zu kommen.. Die angenehme, kalte Dunkelheit um ihm herum, hielt nicht lange an. Irgendetwas anderes neben seinem Herzen und seinem Kopf tat weh.. sein Handgelenk. Eine Stimme... "steh auf".. in seinem Kopf nicht mehr ein Flüstern. Er wusste es ja... er wusste dass er aufstehen musste und weitergehen. Er hatte es schon oft getan. Einfach aufstehen und weiter machen, sterben konnte er ja nicht... Aber 5 Minuten Ruhe hätte Fye schon noch gebraucht. Auch wenn er in dieser Dunkelheit nicht wusste, was ihn erwartete, wenn er die Augen aufschlug, wusste er dass es etwas Schlimmes war und wieder einmal ertappte er sich bei dem Gedanken, dass es so viel einfacher war, hier liegen zu bleiben. Im ewigen schwarz der Bewusstlosigkeit. Aber die Stimme hatte vertaut geklungen und irgendetwas Warmes ersetzte für einen kurzen Augenblick, wie ein Luftzug die Kälte, die sich um sein Herz geschlungen hatte. Diese Stimme gehörte etwas warmen... etwas Gutem.. Und so raffte er sich auf, auch wenn alles in ihm zitterte und danach schrie, sich noch ein wenig auszuruhen, Kraft zu schöpften für den Anblick hinter dem Schwarz. Langsam wurde es heller und ein Bild tat sich vor ihm auf, ein Gesicht mit stechend roten Augen. Der Druck an seinen Handgelenken wurde fester und auf einmal durchbrach ein Lärm die Stille, die ihn regelrecht zusammen fahren ließ. Eine wütende, laute Stimme. 'HAST DU NICHT GEHÖRT? ICH SAGTE, DU SOLLST AUFSTEHEN!!!' Kopfwehgeplagt kniff der Magier kurz die Augen zusammen und sah dann seinen Gegenüber an. Was für ein Gesichtsaudruck war das, warum war der Andere überhaupt noch hier? Er wollte etwas sagen, doch sein erschöpfter Körper hustete nur aufgrund des in der Luft wirbelnden Staubes. "Du braucht nicht so zu schreien..", bekam er nach einer Weile heiser, tränenerstickt und ein wenig zittrig, heraus und versuchte sich schwach aus dem Griff loszumachen und dabei auf die Beine zu gelangen. Es gelang ihm nur schwer, aber es ging. Sein Körper war eigentlich völlig ausgelaugt von diesem großen Magieaufwand aber irgendwo schien er noch etwas Kraft zu haben. Wieso war der Andere noch da? Warum kümmerte er sich überhaupt? Müde, unglaublich müde sah er sich um, dann auf die Leiche zu seinen Füßen und er wünschte sich, dass Ganze wäre nur ein weiterer Alptraum, aber es war keiner. Es war real. Seinem Gegenüber anzusehen traute er sich nicht, als er kaum hörbar flüsterte. "Ich stehe immer wieder auf. Welche andere Wahl bleibt mir denn? Sterben kann ich nicht und Stillstand ist grausam. Nur... " Die Welt begann wieder zu wanken und er versuchte krampfhaft aufrecht zu stehen. Sein Rücken brannte wie Feuer. „weiß ich meist nicht, wohin ich danach gehen soll..“ Natürlich.. das Tattoo war nicht mehr da und er hatte eine starke Magie angewendet. Der metallische Geruch von seinem eigenen Blut stieg ihm in die Nase und sein T-shirt klebte unangenehm auf seiner Haut und auf offenen Wunden. Ein Zauber hatte die Symbole nachgezeichnet, blutig. Ein wenig erleichtert beobachtete der Ninja den Anderen dabei, wie er die Augen aufmachte und dann wieder aufstand. Kurz blieb Kurogane noch etwas in der Hocke sitzen, betrachtete den toten Mann vor sich, er musste endlich Vergangenheit werden, auch, wenn der Magier ihn nie vergessen können würde. Wut und Hass, kamen in dem Ninja auf, während er in die aufgerissenen Augen von Ashura blickte. Er wusste zwar nicht, was vorgefallen war, er wusste auch nicht, was dieser Mann dem Magier in seiner Welt angetan hatte und warum dieser hier jetzt sterben musste. Aber egal, was es gewesen war, wieso war Kurogane nicht schnell genug gewesen und brachte diesen Mann um? Er war es doch immerhin gewohnt zu töten, es wäre „normal“ gewesen und auch, wenn es dem Magier, aufgrund, dass es sich für ihn um eine „bekannte“ Person handelte, weh getan hätte, er hätte wenigstens DAS hier verhindern können. Kuroganes Hand wanderte einmal über das Gesicht von diesem Ashura, um seine Augen für immer zu schließen. Und jetzt? Er hörte dem Magier zu, wie er von „immer wieder aufstehen - keine andere Wahl und dem nicht Wissen, wo er hinsollte“ sprach. Dies hier war sicher nicht einfach. Plötzlich erinnerte sich Kurogane wieder an das, was damals passiert war, als seine Eltern gestorben waren. Wer ihn damals wieder aus diesem Loch zog. Es war seine Prinzessin, sie hatte sich einfach für ihn entschieden, ihn einfach mitgenommen. “Verdammt...“ wieso erinnerte ihn im Moment alles an seine Vergangenheit? Langsam stand Kurogane auf, sollte er sich in diesem Moment auch einfach für den Magier entscheiden, ihn einfach mitzerren? Vielleicht bestand sogar die Gefahr, dass es noch zu einem zweiten Ausbruch kam, aber das sollte er riskieren, oder? Es war in diesem Moment wirklich verdammt schwer, sich dafür zu entscheiden, was richtig und was falsch war. Kurogane konnte sich sowieso nicht für den Anderen entscheiden. Vielleicht war es in manchem Situationen sinnvoll, Entscheidungen für jemand Anderen zu treffen. Aber in diesem Falle, wäre es das definitiv nicht das sinnvollste, nicht, für diesen blonden Mann... Kurogane könnte jetzt eh nicht für ihn da sein...aber er konnte ihm wenigstens zeigen, dass er da war, auch, wenn nicht schlüssig war, was passierte und auch, wenn sich hinter der Vergangenheit und der Maske des Blonden, etwas noch viel grausameres versteckte. Er war immer noch der, den er kennen gelernt hatte...und niemand konnte wirklich monatelang einfach nur so TUN, als hätte er dieses weiße Wollknäuel lieb...als würde man sich durchgehend Sorgen um die Weh-Wehchen der Kinder machen...und sicher, konnte niemand so einen Gesichtsausdruck spielen. Was auch immer es für ein Gefühl war, er wusste, dass er zu dem Blonden halten würde und er wusste, dass das selbst die Bälger und dieses weiße Tier tun würden. Es ist sicherlich unmöglich, in so einer Situation wirklich für jemanden da zu sein und Entscheidungen zu treffen. „Vielleicht weißt du nicht, wo du hingehen sollst...aber ich weiß, wo du hingehen kannst.“ Und damit griff er den Anderen noch einmal am Arm, um ihm noch einmal zu beweisen, dass er „jetzt“ stand. Dann lies er los und setzte sich in Bewegung. „Lass dir nicht zu viel Zeit, du hast ganz schön was abbekommen.“ Er würde sich den selben Hass- und Angsterfüllten Blicken der Menschen aussetzen müssen, da er definitiv nicht vor dem Magier weggelaufen war und ihm wieder aufhalf. Vielleicht war er es einfach nur gewohnt, vielleicht war er abgestumpft...aber er hielt diesen Blicken stand, sie störten ihn nicht. Ungläubig sah er auf den Rücken des Ninjas, als dieser langsam wegging und immer wieder rasten diese eben ausgesprochenen Worte durch seinen Kopf. '..aber ich weiß, wo du hingehen kannst.' Immer und immer wieder. Hatte er das richtig verstanden? Oder hatte sich sein Kopf das nur eingebildet? Diese Worte waren so unglaublich, warum sollte der Andere ihm das Angebot machen wieder zu kommen, nach dem er dies gesehen hatte? Er hatte nur zu deutlich die Angst, den Unglauben des anderen Mannes gespürt, als er neben ihm stand und niemand außer Ashura war jemals so verrückt gewesen ihn nach so etwas noch in seiner Nähe sein zu lassen, zu akzeptieren, indirekt zu sagen 'hier kannst du bleiben'. Einen Moment schloss er die Augen, die Welt drehte sich. Seine Gedanken drehten sich, sein Herz schien zerrissen zu werden. Einmal dieser Schmerz, Reue, Angst aber auch dieses warme Gefühl und fast Freude, gemischt mit resigniertem Zweifel, den er wohl nie ablegen werden konnte. Konnte er überhaupt bei den Anderen bleiben? Hatte ihn diese Vorfall nicht gezeigt, was für eine Gefahr er war? Würde diese immense Magie nicht Ashura auf sich aufmerksam gemacht haben.... Aber... konnte er diese Magie nicht einmal sinnvoll nutzten und ihre Gruppe auch vor dieser Gefahr schützen? Und noch einen Ashura umbringen?, flüsterte eine leise aber unüberhörbare Stimme in seinem Kopf. Eigentlich musste er gehen. Eigentlich SOLLTE er gehen.. die Gruppe verlassen und sie nicht weiter in Gefahr bringen. Aber warum tat dieser Gedanke so weh? Die wenigen Monate die sie miteinander reisten, waren ihm seine Reisegefährten ans Herz gewachsen, fast wie eine kleine Familie und der Gedanke sie zu verlassen... schien so unmöglich wie die Zeit zurück zu drehen. Warum tat Kurogane das für ihn? Warum? Er verstand es nicht und gleichzeitig schon. Der Andere ließ ihm eine Wahl, er könnte jetzt gehen. Er könnte hier bleiben, sich woanders hin teleportieren, diese Welt war groß genug. Er könnte sogar nach Ceres zurück kehren, wenn er das Siegel seines Königs brach. Warum...? Warum sagte er, dass er bleiben könnte.. nach all dem... ? Etwas wankend ging er einen Schritt auf Kurogane zu. "Warum tust du das...?", fragte er leise, rau. Der Staub brannte immer noch in seinen Lungen aber er musste es wissen. 'Warum tust du das..?' Kurogane blieb kurz stehen und sah dem Magier in die Augen. Warum tat er es eigentlich? Kurogane hatte sich viele Gedanken gemacht, aber jetzt eine Antwort auf diese Frage zu finden war schwierig. Obwohl sie eigentlich ganz simpel und einfach gewesen wäre, weil es ihm nicht egal war. Außerdem, konnte er ihn nicht verurteilen, allein schon deswegen, weil Kurogane selber etwas ähnliches getan hatte und seine erste Wahl oft das Töten war. Vielleicht, erinnerte der Magier ihn ein bisschen an sich selber und dieser hatte eine ganz andere Art und Weise, mit bestimmten Dingen umzugehen, wie er. Welche grausamer waren und welche einfacher, sei dahin gestellt. Aber noch grausamer wäre es, ihn jetzt einfach hier stehen und alleine zu lassen. Waren das die einzigen Gründe? Hauptsächlich konnte er doch eigentlich diese Lügen nicht mehr ertragen, dabei zusehen, wie der Magier sich selber und Anderen etwas vormachte. Sich immer weiter selber in die Einsamkeit stieß. Einsam sein, das war grausam, Kurogane wusste es. Und Außerdem.. "Weil du das Selbe für mich tun würdest..." Ja, diese Frage war wirklich einfach zu beantworten...und auch, wenn der Magier ihm jetzt sagen würde, dass es lächerlich war, dieses zu sagen und ihm die Frage so zu beantworten, er nicht das Selbe für Kurogane getan hätte ..so war es bis jetzt schon die ganze Zeit so gewesen. Sie alle wussten, dass Kurogane viele Menschen tötete.. er keine Scheu davor hatte, weitere Morde zu begehen...und trotzdem, waren sie alle die ganze Zeit bei ihm geblieben. Diese Leute, waren alles, was Kurogane hatte...und sie waren alles, was der Magier auf seiner Flucht hatte. Vielleicht könnte man es Egoismus nennen, vielleicht Selbsterhaltungstrieb...vielleicht auch Freundschaft. Sie kannten sich nicht.. Aber sie waren sich ähnlich.. Er hatte nie wirklich Angst vor Kurogane gehabt, obwohl er wusste, dass wenn Kurogane ernst machte, er sehr wohl eine Gefahr für ihn war. Ihn hätte töten können. Dennoch hatte er nie einen Gedanken daran verschwendet, dass er es jemals tun würde, selbst wenn er ihn noch so sehr reizte. War das eine Art Vertrauen? Oder Berechnung? Am Anfang war es Berechnung gewesen, er dachte er könnte den Anderen einschätzen aber dann... obwohl Fye immer wieder eines besseren belehrt wurde, dass Kurogane sehr wohl merkte, dass mit ihm etwas nicht stimmte, dass er seine Tricks durchschaute und stärker und klüger war, als er zu erst angenommen hatte... irgendwann hatte das aufgehört... hatte er etwa dem Anderen damals schon etwas vertraut? Aber Kurogane hatte auch nie so die Kontrolle verloren. Was nützte Vertrauen, wenn man es nicht erfüllen konnte? Lange sah er den Mann vor sich prüfend an, suchend, seufzte dann schwer und sah noch einmal zu Ashura, wünschte sich ein letztes Mal, es rückgängig machen zu können und ging einen wankenden Schritt auf den Ninja zu. Dieses mal würde er es schaffen. Er würde nie wieder jemanden Unschuldigen töten.. Nie wieder die Kontrolle verlieren, nie wieder töten. Mit einer Ausnahme... wenn jemand die Menschen, die er beschlossen hatte zu beschützen, bedrohen würde. Sonst nie wieder. Nicht einmal Ashura. Er konnte seine Magie nie abgeben, er konnte nicht sterben. Aber wichtiger war: er wollte nicht mehr weglaufen. Er wollte jetzt nicht gehen, auch wenn es scheinbar besser war. Warum sollte er dann all das, was er hasste, nicht wenigstens für etwas Sinnvolles einsetzten? Für etwas Gutes? 'Bleib stehen und lebe'. Noch einmal sah er auf die Menschen um sich herum, wissend, dass eine Entschuldigung dreist wäre und schloss mit Kurogane auf. "Ras aber nicht wieder so... ", murmelte er leise, "ich bin heute was langsamer, Kuro-pon..." "Du bist immer langsam." und so, sich den langsamen Schritten des Magiers anpassend, würde Kurogane ihn mit zurück nehmen und er wünschte sich, er könnte jedem einzelnen Menschen die Augen ausstechen, die ihn und vor allem den Magier jetzt so ansahen. Aber da mussten sie nun durch, da musste der Blonde nun durch.. Weglaufen hatte wenig Sinn, irgendwann wird man sowieso wieder eingeholt. Und dann, ist das Erwachen meistens erst recht grausam. Außerdem würden sie noch in dieser Welt bleiben, wenigstens solange, bis die Wunden des Anderen geheilt waren, sie konnte nicht noch einmal auf gut Glück in einer andere Welt reisen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Tür ging auf und wirkliche Erleichterung stand in den Augen der Prinzessin geschrieben. Natürlich hatten sie auch diesen Knall mitbekommen, sie lagen jedoch zufällig weit genug außerhalb...oder die Welle war mit Absicht nicht so weit gekommen, immerhin, war auch Ashura der Einzige, der wirklich gestorben war. "Da seit ihr ja endlich wieder...Fye-san? Was ist passiert? Du.." sie hatte geweint, das konnte man ihr ansehen. "Komm mit, ich werde dich verarzten, irgendwo haben wir bestimmt noch etwas Verbandzeug..." schnell sprang sie auf und rannte dem Blonden entgegen, doch Kurogane blickte sie nur an und winkte ab "Ich mach das schon, legt euch wieder schlafen." "Aber..." etwas hilflos wandte sich ihr Blick an Shaolan. Auch Shaolan wollte protestieren, die Wunden sahen wirklich schlimm aus, die ganze Rückseite war rot und er hatte schon befürchtet, die Beiden wären in einem Kampf verwickelt oder bei der Explosion verletzt worden aber als er den ernsten Blick in Kuroganes Augen sah, legte er Sakura eine Hand auf den Arm. "Mach dir keine Sorgen, Pirinzessin. Ich bin sicher Kurogane wird das schon hin bekommen." Sanft lächelte Fye sein unbekümmertes Lächeln und strich ihr durchs Haar. "Keine Sorge, sieht schlimmer aus als es ist. Leg dich bitte wieder hin und schlaf." Zum Glück ließen die Kinder sich schnell überreden und so schickte Kurogane den Magier schon mal vor und ließ sich in der Zwischenzeit das Verbandzeug von der Prinzessin geben. 'Schon wieder dieser leere Blick..' bemerkte der Ninja, als er dann ins Zimmer kam, das Licht hatte der Magier ausgelassen und so konnte man nur schwach etwas erkennen, aber dass dieser gerade abwesend war, hätte ein Blinder sehen müssen. Durch das Anmachen des Lichtes, machte Kurogane darauf aufmerksam, dass er sich jetzt auch wieder mit im Zimmer befand. Leicht zuckte der Blonde zusammen, als die einnehmende Dunkelheit wieder durch helles Licht durchbrochen wurde und etwas entschuldigend lächelnd, ließ er sich auf das Bett nieder. Roch immer noch den alten, vertauten Geruch des Schlafes. Scheinbar so weit weg aber dennoch irgendwie nah. Doch dann fiel ihm etwas ein, als ein stechender Schmerz bei der Berührung mit der Matratze durch seinen Rücken ging und er richtet sich schwerfällig wieder auf und stand wankend auf. Lange würde das sein Körper nicht mehr mitmachen. Aber er brauchte ihn ja nicht schonen, sterben.. er brach diesen Gedanken ab. Solche Gedanken waren nie gut, vor allem jetzt. "Ich bin unter der Dusche.." Kurogane konnte den Anderen gerade noch an der Schulter packen, bevor dieser das Zimmer verlies. Er wollte sich jetzt duschen? Gut, der Wunsch war eindeutig nachvollziehbar, sie stickten vor Dreck und außerdem, war das viele fremde und auch das eigene Blut, welches sich an dem Körper des Magiers befand bestimmt nicht angenehm. Aber wollte er jetzt wirklich mit seinem offenen Rücken duschen gehen? Doch dann lies er auch schon wieder kommentarlos von dem Blonden ab, vielleicht wäre es wirklich sinnvoller, erst den Dreck aus den Wunden zu spülen, bevor er sie behandeln würde. "Tu das.." Das Wasser tat gut und nach einigen Minuten brannte es auch nicht mehr. Nachdem Fye sich ausgiebig gewaschen hatte und endlich nicht mehr all zu viel rotes Blut in den Abfluss floss, machte er das Wasser aus und stieg aus der Duschkabine. Einen Moment wankte er gefährlich und wäre beinahe gegen die Schutzwand geprallt aber er konnte sich noch halten. Am Waschbecken angekommen wischte er das Kondenswasser mit einem Handtuch weg und sah sich an. Was tat er hier eigentlich? Warum war er wieder hier? Und warum war der Andere noch im Nebenraum? Doch er würde jetzt keinen Rückzieher machen. Um seinen Kreislauf etwas wiederzubeleben sammelte er das kühle Wasser in seinen Händen und führte es zu seinem Gesicht. Irgendwie fühlte er sich einfach nur ausgelaugt. Aber Schlaf würde er dennoch lange nicht finden.. Er drehte sich um und betrachtete die hellroten Zeichen auf seinen Rücken im Spiegel, aus denen hier und da noch Blut hervorquoll und seufzend zog er seinen Bademantel darüber. Er fühlte sich leer. Aber dennoch auf eine andere Art und Weise, wie bisher. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Part 12 ~~~ ende~~ [1] Anm.(Rakuen) Irgendein Fye aus seiner Welt.. is aber tot oder k.A was XD; wollte nur noch eins drauf setzen und ihn den Namen sagen lassen...ich bin echt gemein..-.-; ) Anmerkung zur Kapitelüberschrift:: „Spring“ von Rammstein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)