Sommergefühle von inulin (SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 13: Der letzte Tag -------------------------- So, meine Lieben. Hier hab ich schon das nächste Kapitel für euch. Ich halt das einfach nicht aus, es noch länger auf der Platte zu haben. XD Ich find dieser Teil ist recht schnell entstanden. Und ich hoffe, dass es deswegen nicht schlechter ist? Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen. ^^ Müde rekelte sich Joey auf seiner Schlafunterlage und gähnte herzhaft. Seine Finger strichen über glatte Haut und er blinzelte einige Male um etwas erkennen zu können. Er sah ein paar brünette Haarsträhnen, die ihn im ersten Moment verwirrten. Er hob seinen Kopf an und sah in das lächelnde Gesicht Seto Kaibas. Eine Hand wanderte in seinen Nacken und spielte mit den Haaren, durch die sie fuhren. Matt ließ er den Kopf wieder sinken und bettete ihn auf Setos Brust. Er grummelte etwas Unverständliches und schloss die Lider wieder. „Noch nicht ausgeschlafen?“, wurde er gefragt und verneinte brummend. Seto hatte ihn eine Weile beim Schlafen beobachtet und war zu dem Entschluss gekommen, dass ein schlafender Joseph Wheeler etwas sehr Entspannendes sein konnte. Joey zog mit seinem Zeigefinger kleine Kreise auf Setos Bauch und sah ihnen dabei zu, wie sie dafür sorgten dass sich die feinen Muskeln unter der Bauchdecke an- und wieder entspannten. Sie lagen schon eine lange Zeit wach in dem Bett und berührten sich zart. Ihre nackten Oberkörper berührten sich, wo sie nur konnten und tauschten ihre Körperwärme aus. Joey genoss die traute Zweisamkeit und seufzte leise. Sein warmer Atem streifte Setos Vorhof, worauf dieser seinen Kopf zu ihm drehte und ihn ansah. „Weißt du eigentlich, dass du mich total durcheinander bringst?“, flüsterte Joey. „Ich DICH?“, lächelte Seto und kraulte den Nacken des Blondschopf. „Ist dir aufgefallen dass ich mich vollkommen anders benehme als sonst? Das aber erst seit dem, wo wir von deinem dämlichen Fanclub verfolgt wurden?“ Er konnte es auf seiner Brust fühlen. Wie sich Joeys Mundwinkel zu einem breiten Grinsen verzogen. „Wir hatten allerdings einen seltsamen Start.“, nickte er und streichelte über die Seiten des Firmenchefs, woraufhin dieser leicht zusammenzuckte. „... und du bist hier doch kitzelig.“, fügte er noch leise hinzu. „Wie soll das mit uns jetzt weitergehen?“, fragte Seto und kraulte noch immer den Nacken des Blonden. „Wie schon? So wie bisher.“ Er stützte seine Hände neben den Körper unter sich und richtete sich auf, um in die blauen Augen sehen zu können. „Denn so fand ich es sehr schön.“ Eine Hand legte sich auf Joeys Wange und streichelte mit dem Daumen darüber. Schweigend zog er ihn runter und küsste die zarten Lippen. Als Joey aufstand und im Badezimmer verschwand starrte Seto, mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an die Zimmerdecke und lies den gestrigen Abend noch einmal Revue passieren. Nachdem sie ihren Kuss lösten fasste Joey zögernd nach Setos Hand und zog ihn von der Tanzfläche. Wie er sah, dass ihre Plätze besetzt waren, ging er schnurstracks auf den Ausgang zu. Der Firmenchef folgte ihm ohne ein Widerwort und tat auch nichts, als Joey ihn gegen das Auto drückte und ihm einen weiteren Kuss stahl. Mit den Händen fuhr er durch das brünette Haar und ließ es durch seine Finger gleiten, während Seto seine Hände über den Rücken fahren ließ um eine von ihnen in Joeys Nacken zu legen und die andere auf Höhe der Lendenwirbel ruhen zu lassen. Eifrig wurde der nötige Sauerstoff durch die Nasen eingezogen, nur damit sich ihre Lippen nicht trennen mussten. Mit einer Hand tastete Joey nach dem Türgriff seines Wagens und zog sie auf. Noch einmal verschmolzen ihre Lippen zu einer Einheit, bevor Seto zärtlich mit seinen Zähnen an Joeys Unterlippe zog und vorsichtig an der Schulter runter ins Wageninnere gedrückt wurde. Mit glänzenden Augen sah er zu dem Blonden auf und blickte ihm durch die Scheibe nach, wie er um die Motorhaube rum ging und sich alsbald neben ihm niederließ. Tief sahen sie sich in die Augen, als sie sich wieder näherten und erneut die Lippen des Anderen schmeckten. Sie sprachen nicht viel auf dem Rückweg. Es herrschte eine angenehme Stille zwischen ihnen. Seto sah ab und zu, zu Joey wenn er dachte, er würde es nicht mitbekommen und das Selbe tat auch dieser. Immer wieder schielte er zu dem jungen Mann neben sich und lächelte leicht, wenn er sah wie dieser seinen Kopf gerade von ihm abwandte. Als sie am Ziel ankamen, öffnete Joey die Beifahrertür und ließ Seto aussteigen. Ihre Blicke kreuzten sich. Die Tür wurde zugeschlagen und das Auto via Fernbedienung abgeschlossen, als Seto seine Hand auf Joeys Wange legte und einzelne Haarsträhnen hinter sein Ohr strich. Er kramte in seinen Taschen und suchte nach dem Haustürschlüssel. Doch auch nachdem er sie auf links gedreht hatte, waren sie nicht aufzufinden. Er sah sich um, in der Hoffnung von irgendwoher einen Wink zu bekommen wo er zu suchen hatte. „Warte einen Moment.“, bat er den jungen Mann, der neben ihm an der Hauswand lehnte. „Ich hab es gleich.“ Er ging zurück zum Auto und entriegelte es wieder. Er lehnte sich über den Beifahrersitz hinüber und lugte in den Fußraum. Tastete neben dem Sitz, unterm Sitz, hinterm Sitz, seufzte und wiederholte das Ganze auf der anderen Seite. Seto beobachtete das Ganze aus der Ferne und grinste. Joey streckte ihm seinen Hintern entgegen und wackelte damit, sodass es ihm in den Fingern juckte ihm einen Klaps darauf zu geben. Er stützte sich auf dem Polster ab und schob sich wieder an die frische Luft. Verunsichert kratzte er sich am Hinterkopf und schlug die Tür wieder zu. Joey zuckte mit den Schultern und schlenderte zurück zur Haustür. „Suchst du den hier?“, fragte Seto und ließ den Schlüssel, der verzweifelt gesucht wurde zwischen seinen Fingern baumeln. „Ja. Wo hast du den gefunden?“ Er stand nun genau vor ihm und hob seine Hand um den Schlüssel an sich zu nehmen. „Den hab ich nicht gefunden. Den hast du mir gegeben, bevor wir losgefahren sind. Du meintest, du würdest ihn hinterher eh nur wieder suchen müssen. Wenn du ihn nicht sogar verlierst.“ Joeys Wangen röteten sich etwas und fühlten sich heiß an. Was war ihm das jetzt peinlich. Mit einem breiten Grinsen folgte Seto ihm ins Innere der Wohnung, wo ihn ein älterer blonder Mann verwirrt entgegen blickte. Joey warf den Schlüssel auf die Kommode neben sich und zog sich die Schuhe aus. Als auch er den Mann erblickte und ihn begrüßte, fehlten diesem glatt die Worte. Es war kurz nach zwölf Uhr in der Nacht und er stand dem reichsten Jugendlichen Dominos gegenüber in seiner Wohnung. „Warum bist du noch wach?“, brach Joey die Stille und trat auf seinen alten Herrn zu. „Ach“, begann er und richtete sein Augenmerk von Seto Kaiba auf seinen Sohn. „Ich komm grad von der Arbeit.“ „Was?“ Er sah auf die Uhr, an dem Handgelenk seines Vaters. „Seit wann kommst du denn erst so spät nach Hause?“ Mr. Wheeler atmete aus und rieb sich den Nacken. „Seit dem mein Chef meint, länger in der Firma bleiben zu müssen. Nur um nicht nach Hause zu müssen und seiner Frau zu begegnen. Die beiden liegen im Clinch.“ „Oh.“, war das einzige was seinem Spross dazu einfiel. „Dazu sind sie nicht verpflichtet, das wissen Sie?“ Seto war es und zog die Aufmerksamkeit beider Wheeler auf sich. „In ihrem Vertrag sind sicherlich feste Arbeitszeiten genannt worden, die sie nicht verlängern müssen, wenn es die Situation nicht verlangt. Außerdem, wegen einem banalen Grund, wie dem eines Ehekrachs, seine Mitarbeiter länger dazubehalten, zeugt nicht von einer potentiellen Führungskraft.“, erklärte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Als was arbeiten Sie?“ „Ich... ich bin Chef-Sekretär bei der...“ „... Kaiba Corporation.“, vollendete er den Satz und sah dem älteren Mann fest in die Augen. „Was?“ „Ganz Recht. Zum Ersten des nächsten Monats werden sie bei mir in der Firma anfangen. Meine Sekretärin geht in den Mutterschaftsurlaub und ich denke nicht, dass sie wiederkommen wird.“ „Aber... Das geht doch nicht.“ „Sie müssen sich um nichts kümmern. Seien Sie nächsten Monat nur pünktlich in meiner Firma, damit wir die Förmlichkeiten regeln können.“ Mr. Wheeler stand da wie vom Blitz getroffen. Er wurde abgeworben. Tatsächlich abgeworben. Von Seto Kaiba. Mit der Hand fuhr er sich über das Gesicht und seufzte. „Es ist spät. Ich geh jetzt schlafen. Das solltet ihr auch tun. Ich nehme an, Sie übernachten heute hier?“ Seto sah zu Joey und wartete auf irgendeine Reaktion die dessen Gedanken verriet. Doch nichts dergleichen. Als er sich dem Älteren wieder zuwandte und eine Antwort geben wollte, kam ihm der Blondschopf zuvor. „Ja, wird er. Ich leg noch eine Matratze in mein Zimmer.“ „Mach das.“, Joeys Vater gähnte und hielt sich die Hand vor den Mund. „Gute Nacht, ihr zwei.“ Und damit verschwand er hinter der Tür zu seinem Schlafzimmer. Als er in seinem Bett lag und es sich bequem gemacht hatte, fiel ihm etwas auf... Sie hatten gar keine zweite Matratze. „Du kannst bei mir mit im Bett schlafen. Ist zwar nicht so groß, wie deins, aber es reicht für zwei Personen.“, sagte er, als er ihm den Rücken kehrte und das Bett aufschlug. „Du hast deinen Vater belogen?“, fragte Seto und zog eine Augenbraue hoch. „Natürlich. Es gäbe sonst nur unangenehme Fragen.“ „Unangenehme Fragen... so, so.“ Er trat einige Schritte auf ihn zu und als er hinter ihm stand, drehte sich Joey zu ihm um und sah ihm in die Augen. „Ja.“ Eine Hand legte sich auf seine Wange, strich die Konturen nach und kam im Nacken des Blonden zum Stillstand. Sanft kraulte sie ihn und ließ ihn die Lider halb schließen. Doch dann verschwand sie auch schon wieder und es legten sich zwei Arme um seinen Körper die ihn an einen anderen zogen. Joey schloss die Augen ganz als er den bekannten Geruch des Mannes vor sich, in sich aufsog. Er legte ebenfalls seine Arme um ihn und genoss die Umarmung. Seto hatte den Kopf etwas gesenkt und berührte mit seiner Wange die des Anderen. Seine Hände strichen über den Rücken und verbanden sich manchmal mit dem Stoff des Shirts, in dem er in dieses griff um dann wieder darüber zu fahren. Seine Finger spielten mit dem Saum und glitten ab und an darunter. Sachte berührten seine Fingerspitzen die Haut darunter und fuhren ein Stück an der Wirbelsäule entlang. Joeys Hände ruhten bewegungslos auf dem Rücken des Älteren, als er die etwas kühlen Finger an seinem Rücken spürte und ihn daraufhin etwas durchbog, sich gegen Seto drückte und dessen Atembewegungen an seiner Brust fühlen konnte. Die kühlen Fingerspitzen fuhren höher und machten eine kurze Pause im Schulterbereich, bevor sie wieder nach unten wanderten und das Shirt langsam hochschoben. Joey brachte etwas Abstand zwischen sie und sah fest in die blauen Iriden. Seine Hände lagen auf der Brust des Anderen und fühlten den regelmäßigen Herzschlag darunter. Er hob seine Arme an und ermöglichte Seto ihm das Kleidungsstück über den Kopf zu ziehen. Wieder trafen sich ihre Blicke, und ohne ihn abzuwenden knöpfte Joey die Hemdknöpfe vor sich auf. Knopf um Knopf drehte er langsam aus den Löchern und streifte es dann über die breiten Schultern des Firmenchefs. Leise landete es zu dessen Füßen und wurde mit keinem weiteren Interesse bedacht. Er überkreuzte seine Arme vorm Bauch und griff an den unteren Rand seines Shirts. Joeys Hände legten sich auf seine und gemeinsam streiften sie ihm das Oberteil ab. Seto berührte den Hals des Kleineren und strich an ihm runter über die Schlagader, das Schlüssel- und das Brustbein und dann mit der ganzen Handfläche über die Brust. Nur noch mit Boxershorts bekleidet lagen sie auf dem Bett und küssten sich innig. Beide lagen auf der Seite und streichelten den Anderen mit einer Hand am gesamten Körper. Seto strich über die Oberschenkel und ihre Innenseiten. Entlockte dem jungen Mann so immer wieder süße Laute des Wohlgefallens für die sie den Kuss sporadisch unterbrechen mussten. Joey widmete sich seit geraumer Zeit dem zarten Oberkörper des Anderen, tastete sich aber stetig weiter nach unten um tiefere Gebiete zu erkunden. Auch seine Hand glitt über den Oberschenkel und ließen den Betroffenen in seinen Bewegungen innehalten. Ihre Lippen trennten sich endgültig und er sah mit entschlossenem Blick in die Augen des Anderen. Sie hatten nichts weiter getan, als sich zu streicheln und zu küssen. Weiter waren sie nicht gegangen. Keiner von beiden hatte die letzte Hürde, die Shorts, überwunden und dem Anderen einen Höhepunkt beschert. Jetzt lag er in dem fremden Bett und überlegte, was wohl noch weiter passiert wäre, wenn er sie nicht gestoppt hätte. Es hätte den Abend perfekt gemacht. Warum war er dazwischen gegangen? Seufzend fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht. Irgendwas hatte ihn davon abgehalten es diese Nacht zu tun. Schwungvoll wurde die Schlafzimmertür aufgerissen und Joeys Vater stand in der Tür. Mit einer unheimlich guten Laune wünschte er einen guten Morgen und erstarrte augenblicklich als er einen Jugendlichen ausmachte und dies nicht sein Sohn war. Seto hatte ruckartig den Kopf zur Tür gedreht, dass er seine Wirbel hatte knacken hören und verlor jegliche Gesichtsfarbe, als er den Älteren im Türrahmen erkannte. Die Bettdecke verhüllte ihn nur bis zur Hüfte und auch die Shorts saßen mehr schlecht als Recht. Hastig griff er nach ihr und zog sie höher. „Oh. Tut... tut mir Leid. Wo... wo ist denn Joey?“ „Im Bad.“, kam es einsilbig zurück, worauf sich Mr. Wheeler noch einige Male entschuldigte und rückwärts aus dem Zimmer stolperte. Jetzt wusste er den Grund, warum er es diese Nacht nicht tun wollte. Sie saßen am Tisch und ließen sich ein Frühstück schmecken, dass ihnen Wheeler Senior zubreitet hatte. Doch dieser schwieg peinlichst und mied den Blickkontakt zu dem brünetten jungen Mann vor sich indem er eifrig die Zeitung studierte. Joey nippte an seinem Schoko-Cappuccino und streckte seine Beine unterm Tisch aus. Er schmierte sich grad ein Brötchen, als Seto die Stille brach. „Haben sie sich meinen Vorschlag durch den Kopf gehen lassen?“ Mr. Wheeler ließ die Zeitung sinken und sah in das ernste Gesicht des jungen Mannes. „Ähm... ja.“ Er knitterte das Papier zusammen, legte sie beiseite und erwiderte den Blick. „Hab ich.“ „Und? Wie lautet ihre Entscheidung?“ Joey sah zwischen den beiden hin und her, biss von seinem Brötchen ab, kaute, schluckte, griff nach seiner Tasse, trank einen Schluck, stellte sie wieder ab und stibitzte seinem Vater die Zeitung. „Ich würde mich freuen, für Sie arbeiten zu können, Mr. Kaiba.“ „Gut. Ich nehme an, sie arbeiten besser als ihr Sohn?“ Dieser verschluckte sich an seiner eigenen Spucke und blitzte Seto, unter Hustenkrampf über den Tisch hinweg an. „Was soll das denn heißen?“, fragte er bissig und hielt sich den schmerzenden Hals. „Ich denke da an deine letzte Englishklausur, vor den Ferien.“ „Was hat die denn damit zu tun?“ „Du hast dich wieder einmal nicht angestrengt und hast eine Fünf geschrieben.“ „Na und? Woher weißt du das denn schon wieder?“ „Ich weiß so gut wie alles über deine schulischen Leistungen. Und dass du zu faul bist dich für eine bessere Zensur mal auf den Hintern zu setzen und zu lernen.“ „Wa..?“ Joey war verwirrt und verzog die Augenbrauen. „Du lernst doch auch nicht.“, konterte er, erntete aber nur einen amüsierten Blick. „Für so etwas hab ich keine Zeit. Außerdem brauch ich das auch nicht. Meine schulische Ausbildung hab ich bereits mit zwölf Jahren abgeschlossen. Und das mit 1.0.“ Mr. Wheeler schaute sich überfordert um. So sehr verabscheuen konnten sich die beiden ja nicht, wenn sie sich so herzhaft in die Haare bekamen. Der Blondschopf verschränkte die Arme vor der Brust, grummelte etwas Unverständliches und sah demonstrativ in die andere Richtung. Seto jedoch sah ihn noch immer an und lächelte aufgrund Joeys Reaktion. Normalerweise wäre jetzt der ein oder andere Streit vom Zaun gebrochen worden, doch war diese Möglichkeit eine weitere angenehme Alternative - neben dem Küssen - für ihre Wortgefechte. Ihre Beziehung zueinander ließ sie anders handeln, wie zuvor. Doch stand dem Blonden dieses Schmollende sehr gut. Unterstrich seine naive Art und ließ ihn wie ein Kind wirken. Als sich Wheeler Senior verabschiedete und zur Arbeit ging, redete Joey noch immer nicht. Er ignorierte Seto und somit auch dessen Versuche mit ihm ins Gespräch zu kommen. Seufzend ließ sich der Brünette gegen die Stuhllehne sinken und verschränkte kurz die Hände auf dem Bauch, ehe er sich erhob und sich den freien Stuhl, auf dem zuvor der Hausherr saß, neben Joey zog und sich darauf niederließ. „Geh weg.“, kam es von dem Jüngeren und bestärkte nur den Verdacht, dass er beleidigt war. Wieder musste Seto deswegen lächeln. „Nein.“ „...“ „...?“ „Doch. Sonst...“ „Sonst?“ Er beugte sich etwas zu ihm vor und sah ihm ins Gesicht. In dem Moment wurde der blonde Schopf rumgedreht und ihre Blicke trafen sich, bevor Joey dem Brünetten seine Lippen aufdrückte. „Du bist ein Blödmann.“ „Danke.“ „Bitte.“ Jetzt lächelte er ihn wieder an, als ob nichts gewesen wäre. „Willst du schon nach Hause, oder hast du noch ein bisschen Zeit?“ Überlegend tippte sich Seto ans Kinn und blickte gen Zimmerdecke. „Ich glaube ein paar Minuten kann ich noch opfern.“ „Sehr schön.“, grinste Joey, legte seine Hände auf die Oberschenkel des Anderen und kam seinen Gesicht immer näher. Als sie den Atem des anderen auf ihrem Gesicht spüren konnten, verzog der Blonde seine Lippen zu einem kecken Grinsen. „Find ich nett von dir, dass du mir beim Putzen helfen möchtest.“ „Was?“ Erschöpft ließ sich Seto auf das Sofa sinken und lehnte den Kopf an die Rückenlehne. Noch nie in seinem bisherigen Leben musste er putzen. Seine Finger waren schrumpelig und fühlten sich schrecklich an. Als er sich eine Hand vor die Augen hielt, verzog er angewidert die Mundwinkel. „Was ist los?“, hörte er Joey hinter sich. „Schon müde?“ Er stemmte die Hände in die Hüften und stellte sich vor das Sofa um ihm ins Gesicht sehen zu können. „Das ist keine Arbeit für mich...“ Wieder sah er auf seine Finger. „Du hättest ja auch die Handschuhe anziehen können, die ich dir angeboten habe...“ „Ein Seto Kaiba zieht keine rosa Handschuhe an.“, brummte er und blickte in die braunen Augen, die ihn belustigt musterten. „Warte kurz hier.“ Er drehte sich auf den Fersen um und ging in die Küche. Man konnte bis ins Wohnzimmer hören, wie Joey darin rumhantierte. Kurz darauf kam er mit einem Glas Orangensaft wieder und stellte es auf dem gläsernen Couchtisch ab. Er schnappte nach einem Kissen und legte es ebenfalls auf den Tisch. Griff nach Setos Beinen und legte seine Füße darauf ab. Still beobachtete der junge Firmenchef, was der Blondschopf da mit ihm anstellte und nahm nun das Glas mit dem Saft entgegen. „Für die Schwerarbeitende Belegschaft.“, lächelte er. „Ich mach mein Zimmer noch. Du kannst solange hier bleiben.“ „Okay.“ Er nahm einen Schluck aus seinem Glas und sah Joey nach, wie er in seinem Zimmer verschwand. Er schloss die Augen und ließ den Arm sinken. Wieder dachte er über sie beide nach. Sie würden ein seltsames Gespann abgeben und definitiv für Gesprächsstoff sorgen. Er döste vor sich hin und bemerkte nicht, wie Joey schon wieder zurückkam und sich über ihn beugte. Einen Moment sah er ihn einfach nur an und begutachtete die entspannten Gesichtszüge des jungen Mannes. Er stemmte die Hände auf die Rückenlehne des Sofas und näherte sich ihm bis auf wenige Zentimeter. Als sich ihre Nasenspitzen berührten legte er den Kopf schief und überwand das letzte Stück. Hauchzart strichen seine Lippen über Setos. Er hielt inne und sah auf die geschlossenen Lider vor sich. Keine Reaktion. Er presste sie fester aufeinander und schloss seine Augen. Sanft küsste er sie und spürte eine Bewegung unter sich. Ohne die Augen zu öffnen legte der junge Firmenchef seine Hand in den Nacken, des Anderen und zog ihn fester zu sich. Als sie sich trennten, sahen verschlafene blaue Augen zu Joey auf. Dann brummte er leise und ließ seine Lider wieder sinken. „Hey. Nicht wieder einschlafen.“ Der Blonde legte seine Hand auf Setos Schulter und schüttelte ihn leicht. „Dann weckst du mich halt wieder.“ „Nee, nee, Dornröschen. Aufstehen. Sonst küsst dich das nächste Mal nicht dein Prinz, sondern der König wach.“ Seto verzog seine Mundwinkel und sah sein Gegenüber direkt an. Er gab sich geschlagen und stand auf. Joey räumte noch schnell das Kissen und das Glas wieder weg und trat zu seinem Gast ins Wohnzimmer. „Komm. Wir haben jetzt kurz nach zwölf. Wir essen unterwegs etwas und dann bring ich dich nach Hause, okay?“ Sie fuhren durch die bekannten Straßen zurück zur Kaibavilla. Seto sah aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehenden Bäume und Häuser. Sie hatten nichts Spektakuläres gemacht. Weder gestern, noch heute. Und doch hatte es ihm auf eine Art Spaß gemacht. Auf eine Weise tat es ihm schon fast Leid, dass das heute ihr letzter Tag war. Joey hatte ihm zeigen wollen, wie man sich entspannt und hatte es auch mit der einen oder anderen Sache geschafft. Er hatte kaum einen Gedanken an seine Firma verschwendet, obwohl er das während seinem Urlaub sonst pausenlos tat, und ihn mit Wheeler’schen Methoden erfolgreich in ein - für andere Jugendliche - normales Leben eingeführt. Sie hielten vor den großen Eisentoren der Villa und Seto sah seine Auffahrt hinauf. Die Flügel schwangen auf und der Wagen rollte langsam weiter. Bis jetzt hatten sie kein weiteres Wort miteinander gesprochen und auch nicht, als Joey das Auto zum Stehen brachte und den Motor ausstellte. „So. Da wären wir.“, brach er dann doch die Stille und wandte sich seinem schweigenden Beifahrer zu. „Jetzt hast du es hinter dir. Nächste Woche kannst du endlich wieder arbeiten und ich werde dich nicht mehr mit meinen Ideen nerven.“ Seto schien gar nicht zu reagieren und sah weiterhin stur aus dem Fenster. Joey blinzelte und legte den Kopf schief. Dann drehte sich das Gesicht des Anderen zu ihm. Ausdruckslos sah er ihn an. „Da hab ich mich aber schon dran gewöhnt.“ Eine blonde Augenbraue wurde hochgeschraubt. „Man muss Gewohnheiten doch nicht zwangsläufig ablegen, Seto.“, grinste er keck. „Ein Anruf genügt...“ Auch Seto grinste und schien es amüsant zu finden, dass der Blonde springen würde wenn er rief. Halt wie ein Hund. Sein Grinsen wurde breiter. „Sprich es nicht aus, mein Lieber.“, drohte Joey und verengte seine Augen gespielt zu schmalen Schlitzen. „Ich sehe dir an, dass du an bellende Vierbeiner denkst.“ Er beugte sich etwas vor und sah in die blauen Augen. „Joey?“ „Ja.“ Er näherte sich dem schönen Gesicht des Brünetten und seine Züge wurden weicher. „Ich glaub...“ „Du glaubst...?“, wiederholte er und legte seinen Kopf schief. „Ich glaub... ich...“ „Ja?“, flüsterte Joey und hatte seine Augen halb geschlossen. „Ich...“ „Sprich dich aus.“, lächelte er und spürte bereits den warmen Atem des Anderen auf seinen Lippen. „... mag dich.“ Ruckartig riss der Blonde die braunen Augen auf und starrte Seto an. Dieser hatte das Gefühl sein Herz würde stehen bleiben. Joey war wieder ein Stück zurückgewichen und sah ihn entsetzt an. „Du... du...“, stotterte er und strich sich den Pony zurück. Er schien mit der Situation überfordert zu sein. „Du...“ Er zeigte mit dem Finger auf ihn. „Glaubst es nur?“ Jetzt wurde der Blondschopf angestarrt. Setos Mund klappte auf und er fasste sich an die Stirn. „Du... IDIOT!“, schimpfte er und zog Joey an sich. Fest drückte er seine Lippen auf die des verblüfften Idioten und machte nicht den Anschein, ihn wieder loslassen zu wollen. Joey keuchte, ob der plötzlichen Geste, lächelte aber alsbald in den Kuss. Als er ihn gerade erwidern wollte, spürte er wie Seto mit seiner Zunge seine Lippen anstupste und versuchte dazwischen zu gleiten. Er öffnete seinen Mund und ließ den Älteren gewähren. Seto nutzte die kleine Lücke und kostete den mittlerweile bekannten Geschmack ausgiebig aus. Er strich über Joeys Zunge und neckte sie. Reizte sie, bis sie an seinem Spiel teilnahm und ihn umwarb. Seine Hand wanderte in die blonden Haare und hielt ihn bei sich. Jetzt galt es die letzten Minuten vollends auszukosten. Lange saßen sie da und küssten die Lippen des Anderen, knabberten an ihnen und entließen sie nur für wenige Sekunden, des Atemholens der Freiheit. Danach berührten sie sich wieder und wiederholten ihr Spiel von neuem. Mokuba lag in seinem Fensterrahmen und beobachtete das wilde Treiben in dem schwarzen Mitsubishi. Als er das Motorengeräusch gehört hatte, war er zum Fenster gelaufen um die beiden im Auge zu behalten. Er sah grinsend auf seine Armbanduhr. Zehn Minuten waren seit dem vergangen. Er fand es lustig, die beiden zusammen zu sehen. Seto benahm sich ganz anders. Er war verklemmt, schüchtern und wurde sogar rot um die Nase, wenn sie miteinander Zeit verbrachten, oder wenn man ihn auf die Zeit mit Joey ansprach. Er benahm sich... ja... wie ein verliebter junger Mann. So, wie es bisher noch nie der Fall war. Mokuba freute sich für ihn. Er stützte sein Kinn in seine Handfläche und sah ihnen weiterhin dabei zu, wie sie sich küssten. Denn... hier oben sah man ihn nicht und so konnte ihm auch keiner was. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seit mir bitte nicht böse dass die Kapitel irgendwie immer kürzer werden. Aber ich will auch nicht unnötig Sachen beschreiben oder einfügen. Ich hoffe so wie es geworden ist, ist es gut...? Mir persönlich gefällt Mokuba wieder total gut. XD So sind kleine Geschwister. *selbst eins bin* Das wäre eigentlich die perfekte Stelle um aufzuhören, oder? Was meint ihr? Es kommt aber noch ein Kapitel. War ja auch angekündigt. Genauso wie ein Bonusteil. ^^ Bis zum nächsten und offiziell letzten Kapitel zu 'Sommergefühle'. *winkz* LG inulin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)