Marauders Time von Himbeerpfote ================================================================================ Kapitel 16: Weißes Valentin --------------------------- Kapitel 16: Weißes Valentin Auch nach den Ferien mied Lily James. Er wusste, dass er ihr einen großen Schrecken eingejagt hatte. Es lief ihm immer wieder kalt über den Rücken, wenn er daran dachte, wie er wohl ausgesehen haben müsste. Seine Freunde hatten keine Antwort darauf, die ihn befriedigte. Sie zuckten nur mit den Schultern. Gwen war die ganze Zeit bei Lily und versuchte sie von dem Erlebnis abzulenken. Doch so bald James mit ihr in einem Raum war, griff sie sich an den Hals und rieb daran. James wusste, dass es nicht aus Boshaftigkeit geschah, sondern einfach so. Auch Remus versuchte verzweifelt Lilys Laune aufzubauen. Anfang Februar hatten Gwen und Remus es einiger Maßen geschafft und Lily von den Erinnerungen abzulenken. Sie lachte wieder und genoss den letzten Schnee. James saß am vierzehnten Februar am Fenster und sah auf die Ländereien. Die ersten Schneeglöckchen wagten sich aus dem Schnee empor zu steigen und die Sonnenstrahlen aufzunehmen. Wie gern würde James nach draußen gehen und sich mit Hagrid über irgendwelche Monster sich zu unterhalten. Doch er musste gleich los um seine Strafarbeit mit Sirius anzutreten. Man hatte sie erwischt, wie sie Warzenpulver in Snapes Getränk mischen wollten. Professor McGonagall war von der Tat nicht sehr angetan. Sirius stolperte vom Schlafsaal in den Gemeinschaftsraum und sah sich nach James um. Er fand ihn schließlich, als Remus in James Richtung nickte. Remus und Peter saßen an ihren Stammtisch und spielten Schach. Peter hatte sich in den Ferien zum richtigen Schachspieler gemausert und gewann manchmal auch eine Partie. Langsam ging Sirius zu James und sah mit ihm aus dem Fenster. Er erkannte, was sein bester Freund die ganze Zeit beschäftigte. Schließlich murmelte er: „Sie wird darüber hinweg kommen, James! Wir müssen los! McGonagall wird nicht ewig auf uns warten wollen!“ „Ich habe nie erkannt, wie schön ein Mädchen sein kann...“, flüsterte James unmerklich und ließ seinen Blick nicht von Lily ab. Sie baute mit Gwen einen großen Schneemann und steckte gerade eine Rübe ihm ins Gesicht. Ihre Wangen waren vor Kälte rot angelaufen und in ihrem Haar glänzten kleine Eiskristalle. „Was?“, fragte Sirius, der ihn nicht verstanden hatte. „Was hast du gesagt?“ „Nichts... Wir müssen los!“, antwortete James hektisch und sprang vom Fensterbrett. Er musste aufpassen, dass er Lily nicht die ganze Zeit anstarrte. Lilys Erscheinen gab ihm das Gefühl, ein Engel würde in den Raum treten und James mit seinen weißen Flügeln umarmen. Dieses Wohlbefinden... Er war fast süchtig danach. Er sehnte sich so sehr nach diesem Wohlbefinden. Bestimmt hatte er das schon früher in Lilys Nähe gehabt, doch durch die Distanz zu Lily, wurde das Verlangen so stark, dass James es kaum aushielt. James und Sirius winkten Remus und Peter zu und begaben sich auf dem Weg zum Büro von Professor McGonagall. Sie schwiegen auf dem ganzen Weg. Sirius warf ihm immer wieder Blicke zu und lächelte ihn an. James verstand Sirius nicht. Wie konnte Sirius noch seine Nähe ertragen? Er hatte ohne Grund jemanden angegriffen! Wieso vertraute Sirius ihm noch? Vor der Tür zum Büro stellte sich Sirius James in den Weg und holte tief Luft: „Ich kann verstehen, warum du so traurig bist! Wahrscheinlich verstehst du nicht einmal, warum Remus, Peter und ich dir noch vertrauen!“ James sah auf. Sirius verstand ihn, ohne dass er irgendwas sagen musste. Er hatte Glück, so einen Freund gefunden zu haben! „Ich sag dir warum! Erinnerst du dich eigentlich noch an unseren Schwur? Wir haben geschworen zusammenzuhalten egal was kommt! Wir sind Freunde, auch wenn der andere mal etwas austickt. Verstehst du?“, sagte Sirius weiter mit einen freundlichen Lächeln, das James kaum ertragen konnte. „Ihr tut also als ob nichts gewesen wäre?“, harkte James nach. „Nein! Wir stehen dir bei und wollen dir helfen!“, seufzte Sirius und runzelte die Stirn. „Danke!“, lachte James plötzlich auf. Sie waren also nicht bei ihm, weil sie Angst vor ihm hatten, sondern weil sie seine Freunde waren. In James schwellte ein warmes Glücksgefühl an, dass er nur bei dem Anblick von Lily Evans bekam. „Also lass uns jetzt diese miese Strafarbeit erledigen!“, knurrte Sirius und klopfte an die Tür. Sofort drang eine kalte Stimme durch die Tür: „Sie können eintreten!“ -//-//-//- „Bald geht ihnen wirklich die Arbeit aus...“, lachte Sirius und trat in den Gemeinschaftsraum ein. James folgte ihm und lachte mit. Der gesamte Gemeinschaftsraum blickte auf und schüttelte dann den Kopf. Die Scherzkekse von Gryffindor hatten mal wieder Strafaufgaben auf bekommen. „Warum was habt ihr machen müssen?“, fragte Peter begierig. „Das Pokalzimmer aufräumen!“, grinste James. „Was?“, runzelte Remus die Stirn. „Das hattet ihr doch erst vor zwei Tagen machen müssen!“ Sirius lachte auf: „Ja deswegen! McGonagall ist ziemlich einfältig, wenn es um verteilen der Strafaufgaben geht...“ „Oder sehr vergesslich!“, sagte James. „Oder sie sieht überall Dreck, weil ihre Brille nicht sauber ist!“, brüllte Sirius lachend los. James und Sirius lagen sich in den Armen und lachten. Remus schüttelte schmunzelnd den Kopf und bemerkte nicht, dass Peter die Schachfiguren von Remus so verstellte. Irgendwann drehte sich Remus zum Spiel wieder und fragte sich, warum er so zuversichtlich war, zu gewinnen. James zählte nach und meinte nur: „In drei Zügen Matt, Remus.“ -//-//-//- „Ich will noch nicht schlafen!“, quengelte Sirius und hüpfte auf seinem Bett herum. James sah wie so oft aus dem Fenster und fragte sich, wann Hagrid zurück käme. Er hatte Hagrid schon eine Weile nicht gesehen. Auch die Lehrer zuckten mit den Schultern. James war kurz davor gewesen, zum Schulleiter zu laufen, doch die Tatsache, dass er nicht wusste, wo Dumbledores Büro war, hielt ihn davon ab. Peter bereitete sich im Bad für die Nacht vor und putzte sich ausgiebig die Zähne. „Dann ließ doch!“, sagte Remus und nahm sich ein Buch aus seinem Nachtschränkchen. Als Antwort bekam er ein lautes Seufzen und im nächsten Augenblick hatte Remus Sirius’ Kissen im Schoß. „Hey!“, rief er erschreckt auf. Sirius lachte und sprang wilder in seinem Bett herum. James sah auf und musste grinsen. „Kissenschlacht!“, rief Remus und pfefferte sein Buch in die Ecke. Er nahm sich Sirius Kissen und warf es zurück. Sirius wich dem geschickt aus. Er nahm sein zweites Kissen und rannte auf Remus los, der auch mit einem Kissen bewaffnet auf Sirius losrannte. Sie trafen sich in der Mitte und ließen die Federn in den Kissen fliegen. James sah belustigt rein und bemerkte gerade noch rechzeitig, dass Peter sein Kissen auf ihn warf. Schnell wich James zur Seite aus und machte dem fliegenden Kissen den Weg frei. Dummerweise hatte James vergessen, dass das Fenster hinter ihm geöffnet war und das Kissen aus dem Fenster flog. Erschrocken drehte sich James zum Kissen um und sah ihm nach, wie es nach unten fiel. Sirius nutzte die Chance und knallte sein Kissen auf James Kopf. Sofort bereute er das, denn James nahm sich Sirius Kissen und schlug zurück. Im Schlafsaal war nur noch das Lachen von den vier Freunden zu hören und das Geräusch von reißenden Stoff. Es war als ob es im Schlafsaal schneien würde. Nach einer Weile waren alle Kissen kaputt, außer Peters Kissen, dass aus dem Fenster gefallen war. Jodelnd tanzten die Jungs und sangen durcheinander irgendwelche Melodien, die sie in ihrem ganzen Leben aufgeschnappt haben. Die Auswahl verlief von einem modernen Rocksong bis zu einem langsamen Schlaflied. Kurz vor Sonnenaufgang platzte Professor McGonagall in den Schlafsaal der Jungs und sah sich das Chaos näher an. Überall lagen weiße Federn und die Jungs lagen im größten Federhaufen. Aneinandergekuschelt schliefen sie friedlich. Die Lehrerin schüttelte nur den Kopf und verließ den Raum. Trotz des Chaos vermittelte der Anblick der Freunde ihr eine friedliche Stimmung. -//-//-//- Zum Glück von James, Sirius, Remus und Peter war am nächsten Tag ein Wochenende und man ließ sie ausschlafen. Erst gegen Mittag regte sich Peter und schlug James seinen Arm ins Gesicht. Dieser richtete sich erschrocken auf und blickte verwirrt durch die Gegend. Sirius murmelte irgendwas unverständliches und kuschelte sich wieder ins Federlager. Remus blickte kurz auf und ließ sich auch wieder zurück fallen. Nach einer Weile lachte er los: „Wir sind so verrückt!“ Seine Freunde stimmten in sein Lachen ein und standen unter dem Magenknurren auf. „Hab Hunger!“, murmelte Sirius leise und hielt sich den Magen. „Ich auch“, war die einstimmige Antwort seiner Freunde, die ächzend die Federn von ihren Klamotten entfernten. „Wir haben gerade das Mittagessen verpasst...“, seufzte Remus und wendete seinen Blick von der Uhr. „Dann gehen wir in die Küche!“, rief James fröhlich. „Wenn du weißt wo das ist...“, zuckte Peter mit seinen Schultern „dann gerne!“ „Ja klar! Mein Großvater hat mir gesagt, wo ich langgehen soll... Er will ja, dass ich ein guter Enkel bin und die Tradition der Regelbrecher fortführe!“, sagte James stolz und ging los. „Die Tradition der was?“, lachte Sirius und hob eine Feder auf. „Die Tradition der Regelbrecher!“, grinste James und erklärte seinen Freunden, dass die Potters schon immer etwas gegen Regeln hatten und sie eher als Richtlinien sahen. -//-//-//- Auf dem Weg zur Küche bemerkte James, dass er von allen angestarrt wurde. Aber warum? Hilfesuchend drehte er sich zu seinen Freunden, die kicherten. Sirius hatte James eine Feder ins Haar gesteckt, die jetzt senkrecht in James Haarpracht steckte. „Was habt ihr alle?“, wunderte sich James und stemmte seine Hände in die Seite. Doch er bekam keine Antwort, denn Sirius, Remus und Peter lachten laut auf. Seufzend drehte sich James wieder um und ging weiter. Nach einer Weile begegneten sie einer Gruppe von Slytherins, die die ganze Zeit James Kopf anstarrten und dann loslachten. „Hey Potter! Ich wusste gar nicht, dass du unter das Naturvolk gegangen bist und jetzt die Sonne als Gott verehrst!“, höhnte Snape und deutete mit einem Finger auf die Feder. Sofort riss Sirius die Feder aus James Haaren und knurrte: „Dich würde nicht mal eine Sumpfhexe haben wollen!“ „Pass auf, Black! Sonst wirst du noch zum Schoßhündchen von Potter!“, lachte Malfoy. „Geht nicht auf diese Idioten ein... Lasst uns lieber weiter gehen!“, flüsterte Remus leise seinen Freunden zu und zog sie weiter. Peter half ihm und nahm sich James Hand. Doch James entwendete sich sofort dem Griff und wollte sich auf Malfoy stürzen. „Du wirst eines Tages vor meinen Füßen flehen, dass ich dich verschone und Gnade gewähre! Aber das werde ich nicht! Das schwöre ich dir!!!“, brüllte James so laut, dass man es in der gesamten Eingangshalle und im Treppenhaus hören konnte. Sirius hielt James zurück und zog ihn weiter in Richtung Küche. Auch Remus und Peter hatten die größte Mühe James zu bändigen und weiter zu ziehen. Die Slytherins lachten bei dem Anblick und gingen dann weiter. Als sie zur Kellertreppe gingen, entdeckte James Lily, die mit Gwen hinter der Gruppe von Slytherins stand und sich das Geschehen ansahen. In Lilys Augen war Misstrauen und Angst zu sehen, während Gwen besorgt und traurig Lily an sah. James hörte sofort auf sich zu wehren und ließ sich ziehen. Er hatte es also wieder geschafft, dass Lily ihn wieder im Ausnahmezustand sah. Sie würde ihr ganzes Leben nur schlecht von ihm denken und Angst vor ihm haben. Wie sehr hätte er sich bei ihr entschuldigt und sie um Verzeihung gebeten. Doch seine Freunde zogen ihn weiter zur Küche. Was konnte er da schon machen? Er ließ Lily in der Eingangshalle stehen und ließ ihr Zeit, diesen Moment seines Wutanfalls falsch zu verstehen. Bestimmt hatte sie das falsch aufgefasst und würde zu einem Professor laufen. Ihm oder ihr sagen, dass Malfoy das nächste Opfer von James Potter wäre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)