Marauders Time von Himbeerpfote ================================================================================ Kapitel 8: Freunde fürs Leben ----------------------------- Kapitel 8: Freunde fürs Leben „Sag mal, was mir grad so auffällt... Wo ist eigentlich dein Koffer, James?“, fragte Sirius und sah sich stirnrunzelnd um. Er fand nur drei Koffer. Für vier Schüler, die aus vier verschiedenen Familien stammen? „Der ist wahrscheinlich noch zuhause und wird von meiner Mutter sorgfältig gepackt...“, antwortete James achselzuckend. „Und was willst du dann anziehen?“, fragte Remus und betrachtete James eingehend. Sein Blick verriet schon, dass er es nicht für gut schätzte, wenn James mit seinen Alltagssachen zur Willkommensfeier antanzen würde. James bemerkte den Blick und grinste: „Ich hab wirklich nichts anderes mit!“ Sirius starrte James an und schüttelte lachend den Kopf: „Das ich das noch erleben darf... James Potter hat endlich mal nicht die passenden Sachen mit!“ „Ach du Schnapsbirne! Hör du bloß auf...“, entrüstete sich James. „Der Anzug war schwarz!“, grinste Sirius. „Was für ein Anzug?“, fragte Remus interessiert. Doch er wurde von James und Sirius nicht weiter behachtet. „Quatsch nicht! Der Anzug war dunkelgrau... Vielleicht war er einmal schwarz gewesen... aber jetzt ist er grau!“ „Ahm... Was für ein Anzug??“, fragte Remus eindringlicher, doch James und Sirius ignorierten ihn weiterhin. „Der ist immer noch schwarz... Was kann ich dafür, dass du durch den Dreck auf deiner Brille alles etwas farblos siehst!“ „Ich geb dir gleich den Dreck von meiner Brille! Der Anzug war mehr als grau!“ „WAS FÜR EIN ANZUG??“, rief Remus und unterbrach die heiße Diskussion zwischen James und Sirius, die ihn verdutzt anstarrten. Doch Remus bekam immer noch keine Antwort. Irgendwann wurden ihm die Blicke von James und Sirius unangenehm, auch die Stille drückte auf ihn. Um die Last von sich zu nehmen, fragte er: „Was? Wenn ich von euch keine Antwort bekomme...“ James und Sirius lachten auf und erklärten Remus, dass Sirius zu einer Beerdigung einen Anzug getragen hatte, dessen Farbe fraglich war. „Achso...“, sagte Remus und nickte zufrieden. „Jetzt könnt ihr euch weiterstreiten...“ „Wir streiten doch nicht!“, sagte Sirius mit einem gespielt entsetzten Gesicht, während James nur den Kopf schüttelte und vor sich hingrinste. „Also... zu deinem Klamotten-Problem...“, wandte sich Sirius elegant wieder zu James. „Ich kann dir für heute einen Umhang leihen... Aber nur für heute...“ „Danke...“, seufzte James und nahm ein Umhang von Sirius entgegen. -//-//-//- „Es wird schon dunkel...“, murmelte Remus leise und wendete seinen Blick vom Fenster ab. „Wir sind also bestimmt bald da...“ „Und deine neue Freundin ist auch noch nicht erschienen...“, feixte Sirius. „Hör doch mal mit dem Scheiß auf... Sie wird schon kommen...“, lachte James. „Hey Jungs... Seid ihr nicht noch etwas zu jung, für Mädchengeschichten?“, fragte Remus leise. „Hast recht, Remus...“, seufzte James. „Das beste wäre, wir blasen die Geschichte ab!“ „Okay...“, grinste Sirius und kraulte Gulliver weiterhin den Nacken. Gulliver hatte sich inzwischen in Sirius’ Schoß eingekuschelt und schnurrte überglücklich vor sich hin. Plötzlich wurde die Abteilungstür aufgerissen. Als die Vier sich verschrocken zu der Tür drehten, erblickten sie ein rothaariges Mädchen, dass verwirrt im Abteil umsah. „Lily!“, rief Remus überrascht aus. „Was machst du denn hier?“ „Oh hallo Remus...“, lächelte Lily. „Ich suche für Gwen einen schwarzen Kater... Der ist ihr entwischt...“ „So einen?“, fragte Sirius und hob Gulliver hoch. „Ja genau so einen!“, nickte Lily. „Tja... so einen haben wir nicht gesehen...“, sagte Sirius achselzuckend und kraulte Gulliver weiterhin den Nacken. „Oh... Na ja... Sagt bescheid, wenn ihr einen gesehen habt...“, sagte Lily und wollte sich zum Gehen abwenden. „Warte... Lily...“, rief Remus und schnappte sich Gulliver. „Sirius hat ein Spaß gemacht... das ist der gesuchte Kater...“ Erleichtert lächelnd nahm Lily Gulliver an und meinte nur... Danke... Gwen hat sich solche Sorgen um ihren Piere gemacht!“ „Piere!?“, rief Sirius entsetzt aus. „Piere?? Der arme Kater heißt Piere?“ „Ja... was dagegen?“, fragte Lily schon fast trotzig. „Der Name klingt total seltsam!!!“, nuschelte Sirius. „Ist ja nicht dein Kater...“, sagte Lily. „Man sieht sich in der Schule... Tschüss... und danke Remus!“ Lily wendete sich zum Gehen ab und stolzierte mit dem schwarzen Kater, der immer noch schnurrte, auf der Schulter davon. „Gulliver...“, jammerte Sirius leise und streckte seine Arme zum Kater aus. „Jetzt ist aber gut...“, seufzte Remus. „Piere gehört dieser Gwen und nicht dir!“ „Ich will ja nicht Piere... ich will Gulliver! Weißt du was du dem Kater angetan hast?“ „Ihm sein Leben gerettet...“, murmelte James. „Ach halt du doch mal deinen Rand!“, keifte Sirius und verschränkte die Arme. James zuckte mit den Schultern und durchblätterte sein Magazin noch einmal, während Sirius weiterschmollte. Remus brachte Peter in der Zwischenzeit Zauberschach bei. -//-//-//- „Erstklässler hier! Bloß keine falsche Scheu! Na kommt!“, rief eine tiefe Stimme, die einem immer an Gemütlichkeit erinnerte. „Hallo Hagrid...“, begrüßte Remus den Halbriesen und lächelte. „Sind alle da? Wenn einer fehlt, soll er sich jetzt melden...“, brummte Hagrid freundlich. Er wartete eine Minute, doch keiner meldete sich. „Gut, dann sind wir wohl komplett.. auf geht’s!“, rief Hagrid. „Wohin gehen wir?“, fragte Remus. „Machen einen kleinen Umweg...“, lautete die Antwort. Remus gab sich damit zu Frieden und betrachtete die Landschaft in der Dunkelheit. Er mochte die Dunkelheit nicht sehr, jedoch war sie ihm lieber als die Nächte, die vom Vollmond erhellt waren. James und Sirius folgten Remus und sahen sich ebenfalls interessiert um. Der einzigste, der sich fürchtete war Peter, der sich am Umhangsaum von James und Sirius festhielt. „Passt auf die Wurzeln auf... die mögens nich, wenn man auf sie tritt!“, warnte Hagrid und deutete auf den Boden. -//-//-//- James, Sirius, Remus und Peter fingen an etwas zu frösteln, als sie den See erreicht hatten. Doch ihren Blick hatten sie auf das prachtvolle Schloss vor ihnen gerichtet. Die vielen Türme und Mauern spiegelten sich auf dem Wasser und gaben dem Anblick eine romantische Note. „Vier Leute in ein Boot... Nich mehr... Letztes Jahr sind mir welche abgesoffen... warn zu fünft in einem Boot!“, erklärte Hagrid und kletterte in ein Boot. Die Größe reichte gerade für ihn aus um ein kleines Boot auszufüllen. James steuerte direkt auf das nächste Boot von ihm an und setzte sich ohne viel Federnlesen an die Spitze. Sirius ließ Remus und Peter den Vortritt und platzierte sich hinten ins Boot. Wie durch ein unsichtbares Zeichen schipperten die Boote gleichzeitig los. Jedoch merkte keiner, dass sich die Boote bewegten. Nur kam das Schloss immer näher. Lächelnd ließ James eine Hand im Wasser gleiten. Er schloss die Augen und genoss die Kälte von dem Wasser des Sees. „Pass auf, dass dich nicht gleich ein Ungeheuer schnappt...“, höhnte Sirius, der James beobachtet hatte. James dagegen reagierte nicht und ließ die Hand im Wasser. Remus, der eigentlich wieder eine ‚Diskussion’ erwartet hatte, stupste James an und murmelte: „James?“ Wie von einer Biene gestochen schreckte James auf und drehte sich verwirrt um. „Was?“, faselte er. „Vergiss es...“, antwortete Sirius und grinste. „Wir sind nur grad angekommen!“ -//-//-//- Eine seile und aus Steinen bestehende Treppe führte von dem unterirdischen Hafen zu einem großen Holztor. James klappte es zum ersten Mal der Mund auf. Noch nie hatte er ein so großes und imposantes Gebäude gesehen. „Home, sweet Home!“, grinste Sirius, während Hagrid gegen das Tor klopfte. Leise und ohne ein Geräusch öffnete sich eine Tür vom Tor und ließ die Neulinge ein. „Keine Zwischenfälle, Hagrid?“, fragte eine strenge Frauenstimme. Aus dem Schatten trat eine hochgewachsene Frau im späten mittleren Alters und betrachtete die neuen Schüler. „Nein Professor McGonegall!“, antwortete Hagrid mit wichtigtuender Stimme. „Danke Hagrid... Ab hier übernehme ich...“, antwortete die Professorin. Sie beobachtete den Halbriesen, der im Schatten eines Ganges verschwand. „Schüler und Schülerinnen. Ihr werdet gleich durch diese Tür hinter mir schreiten, wo man euch schon erwartet. In dieser Halle wird entschieden, in welches Haus ihr zugeteilt werdet. Hier in Hogwarts gibt es vier Häuser: Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Jedes Haus hat seine eigene Tradition und Eigenschaft. Das Haus ist gleichsam eurer Familie. Durch gute Mitarbeit werden Punkte vergeben. Doch bei einem Regelbruch, werden Punkte abgezogen. Am Ende des Schuljahres wird der Hauspokal verliehen. Mögt ihr eurem Haus einen guten Dienst und viel Ehre erweisen.“, erklärte Professor McGonegall und sah sich jeden einzelnen Schüler an. „Bitte wartet nun einen kurzen Moment. Es müssen noch Vorbereitungen getroffen werden.“, endete die Frau und kehrte den Schülern den Rücken zu und ging für einen kurzen Moment in die Halle, aus der viele Stimmen raushallten. „Die werden doch nicht die Verteilung in aller Öffentlichkeit machen!“, wimmerte Peter. „Natürlich...“, lachte James und sah Peter an, als ob er verrückt wäre. „Haben deine Eltern dich darüber nicht aufgeklärt?“ Von Peter bekam James ein trostloses Kopfschütteln als Antwort. Sirius seufzte und starrte zur Tür, durch die er jeden Moment schreiten würde. Dann würde er als Erbe der Blackfamilie einen Platz in Slytherin bekommen. Und die Freundschaft zu James, Remus und Peter würde zerstört werden. ‚Moment mal! Es gibt einen Weg!’, dachte sich Sirius und sah James eingehend an, doch dieser verstand nicht und zuckte nur mit den Schultern. „Lasst uns schwören!“, flüsterte Sirius hastig. „Was?“, fragten James, Remus und Peter fast zeitgleich. „Lasst uns schwören, egal in welches Haus wir kommen, wir halten zusammen!“, flüsterte Sirius weiter und streckte seine Hand aus. James betrachtete die Hand von Sirius und dann wanderte sein Blick in Sirius’ Gesicht, das die pure Entschlossenheit widerspiegelte. „Ja...“, sagte James und legte seine Hand zu die von Sirius’. „Hab ich denn eine andere Wahl?“, fragte Remus lächelnd und legte seine Hand ohne zu zögern dazu. „Ich auch?“, fragte Peter und deutete auf sich. „Musst du entscheiden!“, sagte Sirius. „Dann mach ich auch mit!“, grinste Peter breit und patschte seine Hand auf die Hände von Sirius, James und Remus. „Hiermit schwören wir, dass wir Freunde fürs Leben bleiben, egal was kommt!“, flüsterte Sirius James, Remus und Peter nickten einstimmig und nahmen ihre Hände wieder zu sich, denn die Frau, die die Schüler empfangen hatte, war wiedergekommen und sagte mit ihrer kraftvollen Stimme: „Nun... Wir sind für euch bereit!“ Und das waren die zukünftigen Marauders auch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)