Marauders Time von Himbeerpfote ================================================================================ Kapitel 3: Nokturngasse ----------------------- Kapitel 3: Nokturngasse „Mh... Lily... Ich glaube nicht, dass wir hier noch in der Winkelgasse sind.“, murmelte Remus verunsichert und sah sich um. Plötzlich fiel ihm ein Geschäft ins Auge, dass nicht besonders abhob. Es war genauso dreckig und schwarz wie die anderen. Remus blieb davor stehen und sah auf ein großes Auge, dass sich drehte. Es schien als ob dieses Auge Remus hypnotisierte. Das Auge ließ Remus immer näher an das Geschäft treten. Irgendwann stand er ganz davor und starrte auf die immer größer werdende Pupille. Lily merkte nichts von dem, und ging ahnungslos weiter. Erst als sie einen Schrei gehört hatte, drehte sie sich um und sah, wie das Auge Tentakeln bekam und zu Remus sprang. Es umklammerte seinen Kopf. Remus versuchte sich von diesem Auge zu lösen, denn es schien mit der Pupille alles aufzusaugen, was es bekam. „Hilfe!!!“, rief Remus und stolperte zu Boden. Im selben Moment stürzte Lily zu ihm und half Remus sich von diesem Auge zu befreien. Sie zog ihren Zauberstab und stach auf den Punkt, wo eigentlich der Sehnerv hätte sein müssen. Das Auge krümmte sich und ließ von Remus ab. Es hüpfte verletzt wieder durch das zerbrochene Schaufenster. „Danke... Lily!“, seufzte Remus und sah sich um. Alle Blicke der schwarzgekleideten Passanten klebten an Lily und ihm. Unruhig wanderte sein Blick zu einem Straßenschild. „Nokturngasse...“, murmelte Lily, die seinem Blick gefolgt war. „Was ist das für eine Gasse?“ Remus richtete sich schnell auf und nahm Lily an der Hand und flüsterte ihr zu: „Das ist die Gasse für Schwarze Magie...“ „Hat man ja mit dem Auge gesehen...“, lächelte Lily und merkte, dass die Leute sie immer noch anstarrten. Es war als ob sie auf ein Kommando warteten, damit sie sich auf Remus und Lily stürzen konnten. -//-//-//- „Hier schreit doch eh immer irgendwer, Potter!“, sagte Sirius gelangweilt. Er folgte James trotzdem. Eine andere Möglichkeit hatten die beiden nicht. Außer von Ratten zum Mittagessen verspeist zu werden und Sirius war nicht gerade scharf auf diese Möglichkeit. „Na und? Vielleicht kam die Stimme von der Hauptstraße und wir müssen sie nur folgen.“, sagte James zuversichtlich. „Außerdem, bin ich mir sicher, diese Stimme heute schon mal gehört zu haben!“ James bog mit Sirius um die Ecke und fand sich auf der Hauptgasse der Nokturngasse wieder. Er wollte gerade Sirius zurecht weisen, dass es doch eine gute Idee gewesen sei, als er Sirius’ Hand auf seiner Schulter spürte. Mit der anderen zeigte er auf eine Gruppe. James erkannte Lily sofort an ihren roten Haaren, die sich an Remus klammerte. Warum war eine Muggelstämmige in der Nokturngasse? Er wollte gerade zu Lily gehen, um sie in Schutz zu nehmen, denn Remus schien nicht gerade für einen Kampf gegen Schwarze Zauberer gewappnet zu sein. Doch Sirius hielt ihn auf und meinte: „Bist du lebensmüde?“ „Wahrscheinlich genauso wie du, Bruderherz.“, meinte eine Jungenstimme. Sirius drehte sich um und sah seinen Bruder Regulus in Begleitung seiner Eltern. -//-//-//- Innerlich fluchte Remus über seine Dummheit. Hätte er sich nicht in den Bann dieses Auges ziehen lassen, wäre er und Lily nicht aufgefallen. Er schob Lily hinter seinen Rücken. Vielleicht konnte er die Leute täuschen und glauben machen, dass er ‚Reinblütig’ wäre. Ein alter gebrechlicher Mann humpelte auf Remus zu und sah ihn an. Er musterte jeden Zentimeter von Remus. Besonders den Flicken auf Remus’ Hose schenkte der Alte einen genauen Blick. „Und was meinst du, Alterchen?“, fragte die Mutter von Sirius und ging an ihrem ältesten Sohn vorbei. Lilys und Remus’ Blick fiel auf James und Sirius. Irgendwie sahen die beiden ziemlich verzweifelt rein. Als Sirius den Blick von Remus und Lily spürte, sah er sie eindringlich an. „Ein Halbblut!“, rief der Alte und zückte sein Zauberstab und die restlichen Hexen und Zauberer taten ihm gleich. „Das ist alles ein dummes Missverständnis...“, stotterte Lily und klammerte sich an Remus. Ihr jagten diese dunklen Gestalten Angst ein. „Das glauben wir kaum... Die Nokturngasse war bis heute rein von solchen Gesindel wie ihr!“, knurrte ein weiterer Zauberer, der langsam auf Lily und Remus zu ging. Er spürte wie Lily zitterte, aber er hatte ihr nicht die Kraft zu sagen, dass es bald vorbei sein würde. Seine ganzer Körper schien ihm nicht mehr zu gehorchen. ‚Reiß dich zusammen, Remus!’, dachte sich Remus eindringlich und griff nach Lilys Hand. Sie mussten nur aus der Nokturngasse raus, dann waren sie gerettet. Lily merkte den Druck von Remus’ Griff. Sie fühlte, dass gleich irgendwas passieren würde. „LAUF!!!“, rief Remus plötzlich und rannte mit Lily los. Er lief durch die überraschte Menge. Er wusste, dass nur die Verwunderung und Überraschung die Leute aufhielt, Lily und ihn zu töten. Lily rannte Remus hinterher. In ihren Kopf waren so viele Fragen. Warum waren diese Leute so aggressiv? Was bedeutete ‚Halbblut’? und überhaupt, was hatten Potter und Black in der Nokturngasse zu suchen? Diese Fragen würde sie Hagrid oder Remus in einer ruhigen Minute fragen. Doch vorerst hieß es Fliehen. Remus sah eine Seitengasse. Er wusste, dass es viele Parallelgassen zur Nokturngasse gab. Vielleicht konnten sie durch eine dieser Gassen fliehen. Er wollte gerade in die Nische einbiegen, als die ersten Flüche an ihnen vorbeizogen. Er schaffte es in die Nische zu rennen, doch er zog dabei Lily in einen dieser Flüche. Remus sah nur noch, wie Lily zu Boden fiel und sich vor Schmerz krümmte. Schaurig lachend ging Mrs. Black auf Lily zu. Sie hatte ihren Zauberstab und Blick auf Lily gerichtet. Remus konnte Lily nicht hier alleine lassen. Er hatte sie in Gefahr gebracht, also müsste er sie eigentlich vor solchen Flüchen beschützen. Doch er hatte einfach nicht den Mut. Remus kniete sich zu Lily runter und sah ihr in die Augen. „Hol... Hagrid...“, keuchte Lily leise und schrie wieder vor Schmerz auf. Was war das nur für ein Fluch? Ihre Knochen schien zu brennen und tausend Messer durchbohrten ihre Haut. Sofort richtete Remus sich auf und rannte los. Wieso war er nicht selbst darauf gekommen, dass er Hilfe holen konnte. Es musste ja nicht mal Hagrid sein... Vielleicht halfen andere auch. -//-//-//- Es war grausam mit anzusehen, wie jemand gefoltert wurde. James war drauf und dran sich auf die Mutter von Sirius zu stürzen und Lily aus der Schussbahn zu ziehen. Doch er wurde von Sirius festgehalten. „Alter, was soll das?? Sie braucht Hilfe!“, raunzte James. „Ach... und die kannst du ihr geben?“, fauchte Sirius zurück. „Es ist ihre Schuld, dass sie hier her gekommen ist!“ James starrte seinen besten Freund an. Wie hatte er sich in ihn getäuscht... „Du bist nicht besser als deine restliche Familie!“, zischte James und riss sich von Sirius los. Doch er wurde von anderen Magiern festgehalten. Verzweifelt suchte sich James einen Weg um sich loszureißen. Aber er hatte keine Chance gegen die großen Gestalten. -//-//-//- Warum half ihm keiner? Immer wenn er eine Person ansteuerte, lief sie ihm aus dem Weg. Er musste also wirklich erst bis zum ‚Tropfenden Kessel’ laufen und Hagrid holen. Ohne mehr weitere kostbare Zeit zu verschwenden lief Remus zum Pub. Er rempelte verschiedene Leute an. Doch er hatte nicht die Zeit sich umzudrehen und sich zu entschuldigen. Als Remus endlich an der Hintertür vom ‚Tropfenden Kessel’ angelangt war, stolperte er über eine rumliegende Mülltonne und fiel durch die Tür in das Gebäude. Schon zum zweiten Mal lenkte Remus die gesamte Aufmerksamkeit seiner Umgebung auf sich. „Remus!!“, rief eine warme und vertraute Stimme verschreckt auf. „Hagrid... Schnell... Lily... Nokturngasse... Gefahr...“, stammelte Remus und fiel in Ohnmacht. -//-//-//- Sirius konnte es einfach nicht verstehen, warum James sich so viel Sorgen um ein Mädchen machte, dass er nicht mal wirklich kannte. Er sah zu, wie sich James immer wieder gegen den Griff von den anderen wehrte. Warum machte er das? Das Mädchen war eh zum Tode verurteilt. Sie hatte keine Chance. Also was nützte es, sein Leben für eine Todgeweihte zu gefährden? Traurig und kopfschüttelnd sah er zu, wie James dem einen aufs Schienbein trat und immer wieder rief: „Das werdet ihr mir büßen!!! Irgendwann werde ich euch alle zur Hölle schicken, ihr dreckiges Pack!“ Doch als Antwort bekam er nur schallendes Gelächter und einen Tritt in den Magen. Sirius musste sich mit ansehen, wie sein Freund in die Knie ging und noch Schläge auf den Rücken bekam, wie er dazu auch noch verhext wurde und nun vor Schmerzen aufschrie. „Er hat nichts getan! Er ist ein Reinblüter!“, schrie Sirius auf und rannte zu James. Er konnte es kaum glauben, dass die unverzeihlichen Flüche auch bei James Potter angewandt wurden. Mit einen Tritt gegen das Schienbein und einem Stoß in die Magengegend befreite er seinen Freund von den Qualen des Cruciatus-Fluches. Keuchend lag James auf den kalten Pflaster und hauchte ein: „Danke...“ Sirius wollte sich gerade neben James setzten, als er bemerkte, dass jeder ihn anstarrte. Das war für Sirius nicht weiter verwunderlich. Er hatte gerade zwei Leute von ‚seiner Seite’ angegriffen. Doch niemand würde es verstehen, wenn Sirius erklären wollte, warum er James geholfen hatte. Auch James checkte, dass Sirius sich gerade in eine heikle Angelegenheit gebracht hatte. Aber er würde es nicht alleine durchstehen. James suchte die Hand seines Freundes und lächelte Sirius an. Sirius reichte ihm seine Hand und lächelte zurück. Sie waren eben doch unzertrennliche Freunde. -//-//-//- Lily hatte eine kleine Atempause, als Sirius seinen Freund James beschützte. Denn Mrs. Black, die sie folterte, drehte sich zu ihren Sohn um und vergaß Lily dabei total. Geschwächt kroch Lily weiter. Sie wusste immer noch nicht, warum sie das ertragen musste. Was hatte sie denn falsch gemacht? Lily blickte noch mal schnell zurück und sah Sirius und James von diesen Verrückten umkreist. Was sie aber überraschte, war, dass die beiden sich kurz anlächelten. Warum lächelten sie? -//-//-//- „Wir müssen uns beeilen...“, rief Hagrid und lief durch die Winkelgasse. Ihm folgten Mr. Potter und paar andere Zauberer, die Hagrid zu kennen schienen. Es war ein Glück, dass die Hexen und Zauberer, die in der Winkelgasse etwas besorgen, zurückschreckten und Hagrid den Weg freimachten. Schlitternd bog die Gruppe in eine Seitenstraße. Schon bald hörten sie Schmerzensschreie. Das spornte Hagrid und die anderen an und sie rannten so schnell sie konnten. -//-//-//- Sirius war es eigentlich gewöhnt mit dem Cruciatus-Fluch bestraft zu werden. Doch der Zorn seiner Mutter ließ den Fluch verstärken. Er spürte, dass James seine Hand fester umklammerte, als Sirius sich auf den Boden wälzte. Wieso griffen sie nur Sirius an? James wollte sich gerade schützend auf Sirius legen, als ein Zauberer ihm sein Zauberstab vor die Nase hielt. Lächelnd sagte er: „Imperio!“ -//-//-//- Wieso konnte sie nicht einfach die beiden Jungs ihren Schicksal überlassen? Innerlich verfluchte Lily ihr Mitgefühl zu anderen Leuten. Zittrig stand Lily auf und rief mit geschwächter Stimme: „Hey ihr da! Was haben euch die beiden getan? Seid ihr so feige, dass ihr auf kleine Kinder losgehen müsst? Sogar noch mit überlegener Zahl von Leuten?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)