Ein Flügelschlag bis zum Himmel von Tiger01 (Yugi x Yami) ================================================================================ Kapitel 3: Der Millenniumsstab ------------------------------ Ein Flügelschlag bis zum Himmel Teil: 03/04 Autor: Tiger 01 Art: Yu-Gi-Oh Rating: MA Pairing: Yugi Muto x Yami / Ryou x Bakura / Seto Kaiba x Mokuba Kaiba Warnung: lemon Disclaimer: Nix meins, mache kein Geld damit!!! Widmung: Diese Geschichte ist meiner lieben Helena gewidmet. *lieb knuddel* Legende: "spricht" >denkt< ~~~~Szenen- Zeit- Ortswechsel~~~~ -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Und so vergingen die nächsten drei Tage recht ruhig. Allerdings konnte man nach Yami die Uhr stellen. Alle zwei Stunden wachte er auf und schrie das die Fenster klirrten. Die Heilung schien in Etappen abzulaufen und nicht minder Schmerzhaft zu sein. Am dritten Tag konnte man schon einen ersten Erfolg sehen! Der Pharao hatte es geschafft, daß die beiden großen Flügelgelenke, die direkt mit dem Rücken verbunden waren, wieder in ihrer richtigen Position waren und das Gewicht, daß ihnen anhaftete, nicht mehr schlaff an den Seiten hinunter hängen ließ. Und schon näherten sich die nächsten Schwierigkeiten. Yugi hatte seinem Liebsten gerade frisches Wasser gebracht und saß nun mit einer Tasse Tee und ein paar Keksen, die Ryou gebacken hatte, in der Wohnstube und unterhielt sich mit dem Weißhaarigen. Gerade wollte dieser eine gestellte Frage beantworten, als er den Tee zur Seite stellte und tief Luft holte. "Jetzt schrei mich nicht so an," fauchte er und es war ersichtlich das nicht Yugi gemeint war. Plötzlich verdunkelten sich seine Augen und eine dominantere Aura kam zum Vorschein. "Los geh hoch, verriegle die Fenster und die Tür und laß die Rollos runter. Frag nicht, mach es einfach," knurrte Bakura tief. Der Kleinere rannte in sein Schlafzimmer und verschloß alles was ein Fremder hätte nutzen können um hereinzukommen. Dann ließ er die Rollos runter und knipste das Licht an, welches er gleich herunter dimmte. Yami drehte den Kopf zu seinen Aibou und guckte ihn verschlafen an. Eigentlich war er dabei gewesen einzuschlafen und jetzt wurde er gestört. "Was ist denn?," fragte er heiser. "Ich weiß es nicht. Bakura hat mich zu dir geschickt und gesagt ich soll alles dicht machen. Irgend jemand scheint zu kommen und der will sicher nichts Gutes, wenn der Grabräuber so reagiert," berichtete Yugi. "Dann bleib bitte dicht bei mir," bat der Pharao ängstlich. Sein Leben hing an diesen beiden Jungen und er konnte nur hoffen, daß sie ihn beschützten. "Weißt du was mir gerade eingefallen ist? Als Bakura vor einigen Tagen hier aufkreuzte, habe ich etwas seltsames gekonnt. Er wollte dich töten, aber irgendwie habe ich es geschafft eine violette Mauer um uns zu bauen, aber die hat mich sehr viel Energie gekostet," erzählte Yugi leise. "Das ist der uralte Beschützterinstinkt! Wenn du jemanden wirklich liebst, dann schenken dir die Götter die Möglichkeit bei Lebensgefahr eine schützende Mauer um dich und deinen Liebsten zu bauen, aber dafür brauchst du sehr viel Energie. Wie lange hast du es geschafft?," lächelte der Größere schwach. "Vielleicht drei Minuten, aber ich war vorher schon angeschlagen, müde und gestreßt. Wenn ich es heute wiederholen müßte, könnte ich sie vielleicht sieben oder ganze zehn Minuten halten," meinte Yugi. "Du darfst sie auf keinen Fall zu lange halten, denn die Energie wird deinem Körper genommen, es ist deine reine Lebensenergie. Läßt du sie zu lange bestehen, dann stirbst du," mahnte Yami. "Keine Sorge, Bakura wird niemanden hier hoch lassen, da bin ich mir sicher. Er hat einen funktionierenden Millenniumsgegenstand," versuchte der Kleinere zu beruhigen, allerdings zitterte auch seine Stimme ein wenig und er hoffte das er recht behielt. Bakura hatte sich indes auf dem obersten Treppenabsatz postiert und die Arme vor der Brust verschränkt. Er konnte diese dunkle Macht spüren die sich unaufhaltsam diesem Haus näherte. Langsam öffnete sich die Haustür und ein kühler Wind wehte durch die unteren Räume. Eine schmale, jedoch kräftige Gestalt schloß die Tür wieder von innen und drehte sich zu dem Weißhaarigen, der sechs Stufen über ihm stand. "Na das nenne ich eine Begrüßung," knurrte der Blonde und trat einen Schritt näher. "Bleib wo du bist oder ich schicke dich dahin wo du hergekommen bist. Wie ist es dir eigentlich gelungen aus dem Schattenreich zu entkommen? Weiß dein Hikari davon?," zischte der Grabräuber. "Nein, ich habe mir einen eigenen Körper schaffen können und das habe ich dem Pharao zu verdanken, auch wenn er jetzt sein Leben dafür lassen wird. Also steh mir nicht im Weg rum, laß mich vorbei!," forderte der Blonde erneut und kam noch einen Schritt näher. "Ich sagte doch gerade das du verschwinden sollst. An mir kommst du nicht vorbei!," knurrte Bakura. "Bist du sein neuer Leibwächter? Lächerlich, du willst ihn doch ebenso tot sehen wie ich es immer wollte. Geh schon zur Seite damit ich das tun kann, was du offensichtlich nicht geschafft hast, du Weichei!," bemerkte der Andere hämisch grinsend. "Malik, treibs nicht zu weit! Ich habe die Macht dich zurück zu schicken. Deinen Gegenstand hat der rechtmäßige Besitzer erhalten, also bist du schutzlos," grinste nun der Ringgeist. Seine tief braunen Augen blitzten gefährlich auf. "Mag sein das ich meinen Stab nicht mehr besitze, aber ich schaffe es auch ohne ihn dich fertig zu machen. Du hast einmal gegen mich versagt, du wirst auch dieses Mal verlieren," lächelte der andere fies. "Vergiß es, du wirst mich nie wieder so hinterhältig schlagen," zischte Bakura. "Ha, daß ich nicht lache. Du bist kein ebenbürtiger Gegner für mich, ich bin das Böse, geschaffen aus dem Haß der Menschen, ich werde immer siegen!" Malik war seiner Sache sicher. "Dann werde ich dich eines besseren belehren. Denn die Finsternis ist weitaus größer als der Haß!" Der Grabräuber konzentrierte sich und ließ seinen Ring aufleuchten. Mit einer Druckwelle preßte er seinen Gegner gegen die Wand und machte ihn so bewegungsunfähig. "Du wirst den Pharao nicht anrühren!," drohte er leise. "Arg... laß mich frei, sonst bereust du es," knurrte Malik und versuchte sich zu bewegen, aber vergebens. Die Stärke die dem Ring inne wohnte, schien stärker zu sein als bei ihrem letzten Treffen. Bakura sah die Frage in den lila Augen des Blonden und war gerne bereit ihm zu erklären warum er seine Macht so gut wie verdoppelt hatte. "Jetzt kämpfen zwei Seelen gegen dich. Zwei Seelen die sich einig sind und gemeinsam kämpfen!" "Das glaube ich nicht! Der Pharao hat deine Macht gestärkt!" "Gut erfaßt und jetzt bringe ich dich dahin zurück, wo du fälschlicherweise entkommen konntest. Das Reich der Schatten wartet auf dich," lachte der Weißhaarige und mit einem Wink seiner rechten Hand verschwand der Blonde auf nimmer wiedersehen. "So, da entkommt er nicht mehr," grinste der Ringgeist zufrieden. /Bist du dir sicher?/ fragte Ryou leise. "Ganz sicher. Na dann will ich mal Entwarnung geben. Fürs erste sind wir in Sicherheit, aber ich befürchte das da noch mehr auf uns zukommt," nickte Bakura und ging langsam die Treppe hinauf. Vor der verschlossenen Tür wechselten sie wieder und Ryou war es, der an die Tür klopfte. "Es ist alles vorbei, du kannst wieder aufmachen," rief der Junge erleichtert. Nur zögerlich öffnete Yugi die verschlossene Tür und linste nach draußen. "Bist du sicher?" "Ja bin ich. Bakura sagt das er gerade überlegt, einen weiteren Zauber auf das Haus zu legen," berichtete er das was ihm sein Yami gerade gesagt hatte. "Was für einen denn?," wollte der Kleinere wissen und zog die Rollos bis zur Hälfte nach oben und kippte die Fenster an. Bakura hatte nach seiner Einwilligung in ihren Deal einen Zauber auf das Haus gelegt, damit die Schreie Yamis nicht mehr nach außen drangen, sonst hätten sie schneller die Polizei am Hals gehabt wie sie Duell- Monsters sagen konnten. "Er will versuchen eine Art Barriere aufzurichten, die es nur uns beiden gestattet ein und aus zu gehen. So bleiben alle fremden Menschen draußen und können dem Pharao nichts antun," lächelte Ryou. Er nahm Yugi an der Hand und brachte ihn wieder nach unten wo sie, den mittlerweile kalten Tee, trinken konnten. "Das ist eigentlich eine gute Idee, aber schafft er das? Ich meine hat er die Kraft für so etwas?," fragte der Kleinere nach. "Das weiß er noch nicht, deshalb dauert es auch noch eine Weile bis wir wissen ob wir ganz sicher sind," erzählte Ryou das was Bakura ihm sagte. Damit war für Yugi das Thema abgeschlossen, er schlürfte seinen kalten Tee und genoß die Stille die sich im Haus ausgebreitet hatte. Ruhe bedeutete keine Schmerzen für seinen Liebsten, sondern erholsamer, Kraft spendender Schlaf. Er merkte nicht wie er langsam einnickte, zur Seite fiel und mit dem Kopf aufs Ryous Schoß zum liegen kam. Der Weißhaarige lächelte schüchtern und strich dem anderen sanft durch die weichen Haare. "Schlaf, so viel wie es nötig ist. Ihr braucht beide Kraft!" Und so ließ er der Kleineren in Ruhe auf seinem Schoß schlummern und bald schlief auch Ryou ein, die Hand noch immer in den Haaren des Liegenden. Yugi wurde von einem plötzlichen Aufschrei geweckt, aber diesmal war es nicht Yami der geschrien hatte sondern Ryou. Der Pharao hatte noch eine halbe Stunde bis es wieder losging. "Verdammt, mußt du mich so erschrecken?," fluchte der Kleinere und rieb sich sein schmerzendes Ohr. "Entschuldige bitte, aber Bakura hat mich nicht minder laut angebrüllt. Er weiß jetzt wie er diese Barriere aufbauen kann, aber das soll nur mit deiner Hilfe gehen. Am besten tauschen wir, dann erklärt er dir das," entschuldigte sich der Weißhaarige und einen Moment später wurden aus den hellbraunen freundlichen, tief braune Augen die etwas Geheimnisvolles an sich hatten. "Ok Bakura, wie soll das denn funktionieren?," wollte Yugi wissen. Ihm war jedes Mittel recht um seinen Liebsten zu beschützen, auch wenn er dafür sein Leben geben müßte. "Also, ich kann diesen Schutz nur errichten wenn ich genug Energie habe. Das heißt, momentan besitze ich keine ausreichende Energiemenge, weil es ja nicht um Ryou oder mich geht. Ich habe keine direkte Beziehung zum Pharao oder besser gesagt keine positive und genau deshalb brauche ich dich. Nur du kannst mir ausreichend Energie liefern, damit wir gemeinsam diese Barriere errichten können," versuchte der Grabräuber zu erklären. "Was muß ich tun?," fragte Yugi ohne lange zu überlegen. Wenn er helfen konnte, dann wollte er es auch. "Es ist ganz wichtig das du dich konzentrierst. Setzt dich gerade hin und lege deine Hände, mit den Handflächen nach oben, auf deine Oberschenkel," wies Bakura an. "So, und weiter?" "Jetzt mußt du dich auf Yami konzentrieren und darauf das du ihn, mit allem was du bist und hast beschützten willst. Nur dann entsteht wieder diese violette Aura, die für mich eine unüberwindbare Mauer war. Damit haben wir genug Energie zur Verfügung um einen dauerhaften Schutz zu errichten. Keiner, der nicht durch unser Denken geschützt wird, wird hier herein kommen. Für uns existiert diese Barriere nicht, wir können ein und aus gehen wie es uns paßt," erzählte der Ringgeist weiter. "Dann laß und anfangen!," nickte Yugi und setzte sich noch einmal richtig hin. Er schloß die Augen und lenkte all seine Gedanken auf den Wunsch Yami zu schützten. Es dauerte nicht lange und um ihn herum leuchtete ein violettes Licht auf, welches den Anschein verbreitete, daß Yugi in Flammen stünde. Dieses Licht wurde immer kräftiger, erleuchtete erst nur das Gesicht des Ringgeistes, dann die Wohnstube und schließlich behielt es seine Intensität bei, ohne die Augen zu blenden. Darauf hatte Bakura gewartet. Die Energie befand sich nun auf dem Höhepunkt und würde sicher für die nächsten fünf Minuten nicht an Kraft verlieren. Er hielt seine Handflächen über die von Yugi und schloß ebenfalls die Augen. Auch von ihm begann ein Licht zu strahlen in sanftem blau verbreitete es sich, blieb aber weit unter dem was von Yugi ausging. Der Weißhaarige begann seltsame Worte, in einer fremden Sprache zu wispern, wie ein Mantra sprach er sie immer wieder und er wurde bei jedem Neubeginn etwas lauter, bis seine Stimme eine normale Lautstärke besaß. Yugi spürte eine wohlige Wärme in seinem Körper aufsteigen, die ihn sanft einhüllte und schützte. Bilder aus glücklichen Tagen tanzten vor seinen Augen, daß Lächeln seines Pharaos blieb aber als Einziges bestehen. Diese wunderschönen tiefgründigen Augen und das verliebte Lächeln, welches er jeden Tag hatte bewundern dürfen. Eine Träne stahl sich heimlich über die Wange des Jungen und tropfte auf Bakuras Hände. Dieser war gerade fertig und öffnete die Augen, sein Licht war schon erloschen, aber das von Yugi noch immer sichtbar. Es ließ ihn so majestätisch und dennoch zerbrechlich wirken, daß der Grabräuber es nicht wagte ihn zu berühren. "Yugi," flüsterte er damit sich sein Gegenüber nicht erschreckte. "Wir haben es geschafft." Langsam öffnete auch Yugi die Augen und blinzelte eine weitere Träne weg. Er wollte nicht weinen, daß tat Yami schon zu genüge und auch er hatte in den ersten drei Tagen viel geweint. "Wie sicher sind wir?," wollte er als ersten wissen, bevor er sich freute. "Nun, alles was unter dem Stand eines Hohenpriesters liegt, hat keine Macht diese Barriere zu durchbrechen. Du weißt das Seto Kaiba der Einzige ist der hier ungehindert hinein spazieren kann. Er ist der Nachfahre des Priesters, der dem ersten Pharao die Flügel gebrochen hat," meinte der Ringgeist. "Yami hat mir erzählt, daß wenn es Seto nicht gesagt wird, was hier passiert, dann wird der Priester in ihm weiter schlafen, sich allenfalls ein bißchen regen und Seto etwas Unwohlsein bescheren. Also etwa in der Größenordnung einer normalen Erkältung. Er darf nur kein Wort erfahren, dann ist es für Yami zu spät," sagte Yugi das was er hatte herausfinden finden können. "Dann ist es okay, wenn der Pharao selbst keine Gefahr sieht, dann denke ich das wir nichts zu befürchten haben," lächelte Bakura und versetzte seinen Gastgeber in großes Erstaunen. "Du kannst ja richtig lieb lächeln," stutzte Yugi, lächelte aber zurück. "Das steht dir, solltest du vielleicht öfter machen, dann fühlt sich Ryou auch besser." Erst war das Lächeln wieder verschwunden, aber als Yugi Bakuras Hikari erwähnte, stahl es sich doch wieder auf seine Lippen und zu dem überzog ein feiner Rotschimmer seine Wangen. Schnell wechselte er mit Ryou und verkroch sich in seinem Seelenraum, daß er rot geworden war, weil jemand seinen Hikari erwähnt hatte, daß mußte er erst einmal verdauen. Yugi grinste nur wissend. Er hatte seine Absichten längst durchschaut und wußte warum Bakura auf seinen Deal eingegangen war und ihnen jetzt so beherzt half. Es wäre ein leichtes gewesen, abzuwarten bis er keine Kraft mehr gehabt hätte die Mauer aufrecht zu erhalten und dann den Pharao zu töten, aber aus einem Grund, den Bakura noch nicht verraten wollte, hatte er es nicht getan. Ryou selbst wußte nicht warum sein Yami sich so verhielt, er war an dem Tag ihrer Ankunft so erschrocken über Yamis Zustand das er unfähig war überhaupt etwas zu sagen. Selbst seine Versuche aus Bakuras Seelenraum zu entkommen, hatten aufgehört und erst als Bakura ihn freiwillig freigelassen hatte, fragte er sich was überhaupt der Auslöser war. Es waren noch keine fünf Minuten vergangen, da brauchte Yami wieder den Beistand seines Liebsten. Lauthals machte er klar das es sich noch keinen Deut gebessert hatte und er noch immer von Schmerzen geplagt wurde. Seufzend stand Yugi auf und eilte zu seinem Pharao in das Schlafzimmer. Er hatte es sich angewöhnt, Ohrenstöpsel zu tragen, damit ihm nicht jedes Mal die Ohren klingelten. Yami hatte wirklich eine laute Stimme, wie sie einem Pharao nun mal zu stand. Behutsam strich er über die erhitzte Wange und erneuerte das kühle Tuch auf der Stirn. Er konnte an den Lippen Bewegungen sehen das Yami dieses Mal schneller verstummte, sanft strich er die Tränen weg und befreite seine Ohren von den Stöpseln. Das hätte vielleicht nicht tun sollen. Ein lautes Knacken und ein langgezogener Aufschrei waren das letzte was der Pharao für diese Etappe der Heilung hatte hinter sich bringen müssen. Er hatte es geschafft den linken Flügel auch an seinem zweiten und dritten Gelenk wieder herzustellen. "Schhh... flüsterte Yugi und tupfte auch die weiteren Tränen weg die sich ungehalten ihren Weg suchten. "Bald hast du es überstanden. Nur noch ein paar Tage, dann geht es dir wieder besser." "Ich habe Durst," wisperte Yami heiser zurück. Gern reichte der Kleinere seinem Liebsten den Halm an den Mund damit Yami trinken konnte. Auch diesmal füllte er den Eimer neu und stellte ihn zurück an seinen Platz. Wenn er es richtig mitgezählt hatte so hatte Yami, seit alles begonnen hatte, vier zehn Liter Eimer Wasser zu sich genommen. >Sein Körper braucht wirklich sehr viel Wasser. Ich hoffe nur das er es schafft< Leise verließ Yugi den Raum und überließ Yami Morpheus Armen. Erleichtert, daß der Pharao nun wieder zwei Stunden Ruhe hatte, setzte er sich auf das Sofa im Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Ryou gesellte sich zu seinem Freund und reichte ihm eine heiße Zitrone. "Hier, daß tut gut," lächelte er sanft. Die erste Woche war überstanden. Die ersten sieben Tage Leid und Qualen hatte Yami hinter sich gebracht, allerdings sah man ihm dieses Tage auch sehr deutlich an. Er hatte tiefe dunkle Augenringe, war in den wenigen Tagen erstaunlich stark abgemagert und auch seine Augen hatten ihren Glanz verloren. Sein ganzer Körper stand unter Dauerstreß und noch war kein Ende in Sicht, noch lagen weitere sieben Tage vor ihm! Und bis zum vierten Tag der zweiten Woche ereignete sich auch nichts aufsehenerregendes. Yamis Flügel erstrahlten immer mehr in ihrem Glanz und die Abstände der Heilungsperioden hatten sich um eine Stunde verlängert. Allerdings sollte es nicht so positiv bleiben, wie es im Moment war. Der vierte Tag begann so wie die vorherigen, Yugi kümmerte sich um seinen müden Schatz und setzte sich dann zur Ryou, der ein kräftiges Frühstück vorbereitet hatte. "Ich glaube er hat es bald geschafft. Seine Flügel sehen wirklich schon wieder toll aus," lächelte Yugi. "Ja, er ist ein starker Charakter, ich weiß das er es schaffen kann," bestätigte Ryou auch die Aussage seines Yamis. Bakura hatte sich, seit sie die Barriere errichtet hatten, nicht mehr blicken lassen. Er saß in seinem Seelenraum und grübelte darüber nach, warum er so sehr an Farbe zugelegt hatte, als Yugi ihn auf Ryou ansprach. >Ich habe mich doch nicht.... nein... das kann nicht sein... nicht ich...< Doch plötzlich schreckte der Grabräuber hoch. Ein sehr ungutes Gefühl breitete sich schlagartig in seinem Körper aus und ließ ihm auch keine Ruhe mehr. Der Pharao war in ernster Gefahr! /Ryou/ schrie er so laut es nur ging. /Yugi muß zu Yami, schnell. Er schwebt in höchster Gefahr!/ Erschrocken blickte Yugi in die hellbraunen Augen des anderen, als er hörte was der Grabräuber gesagt hatte. So schnell er konnte rannte er zu seinem Schlafzimmer und riß die Tür auf. Yami lag röchelnd auf dem Bett und versuchte krampfhaft Luft zu bekommen, so wie es aussah begann ein Kampf um Leben und Tot! "Bakura, was soll ich tun?," fragte Yugi weinend und fühlte sich kurzzeitig in den Arm genommen. Der Ringgeist ließ den Kleineren sofort wieder los und drehte dessen Gesicht zu sich. "Wir haben nur eine Möglichkeit. Fahr zu Kaiba und laß dir den Millenniumsstab geben, aber verrate ihm um keinen Preis was mit dem Pharao los ist, sonst kannst du dir den Rückweg sparen! Der Stab ist die einzige Möglichkeit ihm jetzt noch zu helfen!" Yugi überlegte nicht lange, sondern eilte, so schnell ihn seine Beine trugen, in die Garage, holte seinen Wagen hinaus und raste über die Straßen Dominos zur Kaiba Corporation. Wenn er Seto hier nicht fand, dann blieb nur noch die Villa und da war er fast nie! Mit quietschenden Reifen nahm der Junge die Kurven, mißachtete Ampeln und Fußgängerüberwege, befuhr eine Einbahnstraße in die verkehrte Richtung und hielt dabei eine Hand ständig auf der Hupe. Menschen wollte er nicht verletzten, also erschreckte er sie ein wenig und erreichte das sie von der Straße verschwanden. Völlig erhitzt und mit einer Vollbremsung hielt er direkt vor dem Gebäude der Kaiba Corp. Hastig verließ er das Wageninnere, ignorierte den Wachmann geflissentlich, der ihn dort nicht parken lassen wollte und stürmte zur Information. "Wo... finde ich... Seto Kaiba?... Es geht um Leben... oder Tod," japste er. Die junge Frau hinter dem Tresen sah den Besucher geschockt an und erkannte in ihm Yugi Muto, den Spitzenduellanten. "Im obersten Stock Tür 607, aber er hat Besuch," rief sie noch, allerdings bezweifelte sie das der Junge den letzten Teil des Satzes überhaupt noch gehört hatte. Der war nämlich schon in einem der Fahrstühle verschwunden und drückte den Kopf für die oberste Etage. Ungeduldig hibbelte er hin und her bis er endlich oben ankam und die Türen sich öffneten. Schnell hatte er Setos Büro gefunden und klopfte, trotz seiner Eile, an. "Herein!," rief Kaiba genervt. Gerade war er einen Vertreter losgeworden, da kam auch schon der Nächste. Allerdings erstaunte ihn der Anblick seines Besuches etwas. "Yugi, was machst du denn hier? Und wie siehst du überhaupt aus?" "Das ist jetzt alles egal! Bitte gib mir den Millenniumsstab, du bekommst ihn nächste Woche wieder. Es ist wirklich dringend," bat der Kleinere schon flehend. "Ach deswegen bist du gekommen? Hast du dir deswegen den weiten Weg gemacht und auch noch direkt vor der Tür geparkt, wie ich sehe," schmunzelte der Brünette. "Seto bitte, ich habe keine Zeit," flehte Yugi erneut. "Ich weiß zwar nicht was du vorhast und es interessiert mich auch nicht, aber wenn du den Stab so dringend brauchst sollst du ihn auch haben. Allerdings verlange ich einen Ausgleich von dir," grinste der Firmenchef hinterlistig. "Was verlangst du?" "Nun, seit Jahren schon versuche ich dich zu bekommen, aber das blieb mir genauso verwehrt wie der Weltmeistertitel in Duell Monsters. Gib dich mir für eine Nacht hin, dann kannst du den Stab von mir aus auch behalten," sagte Seto bedrohlich leise. "Was willst du damit bezwecken?," fragte der Kleinere und hibbelte wieder hin und her. So viel Zeit hatten sie nicht. "Ich will dich winseln und flehen, mich an deiner Unterlegenheit satt sehen," knurrte der Brünette. Er war aufgestanden und hatte seinen Tresor geöffnet aus dem er nun den Stab nahm. "Egal was du willst, ich bin bereit es zu tun und jetzt gib mir bitte den Stab, ich habe keine Zeit mehr!" Kaiba warf Yugi den goldenen Millenniumsstab zu und blickte ihm nach, als dieser aus seinem Büro verschwand. "Das wird ein hübsches Tänzchen für mich," grinste er leise in sich hinein und sah solange hinter dem dunklen Fahrzeug her, bis es verschwunden war. Er würde seine Rache für all die Erniedrigungen bekommen, er würde seinen ärgsten Rivalen unter sich betteln sehen. Wenn er ihn schon nicht mit den Karten schlagen konnte, dann wollte er ihn demütigen! Yugi hatte in dessen andere Gedanken und Probleme. Ein Polizeiauto verfolgte ihn hartnäckig, er schaffte es nicht diesen Wagen abzuhängen. Zu seinem Glück stand Bakura in der Haustür und hielt Ausschau nach ihm, er konnte ihm sicher helfen. "Was wollen die?," fragte der Grabräuber grimmig. "Ich schätzte mal ich bin etwas rasant gefahren," lächelte Yugi unschuldig und stellte sich hinter den Ringgeist. Ohne ihn wußte er ja nicht einmal was er mit dem Stab machen sollte. "Guten Tag die Herren," grüßte der Ältere der Polizisten. "Würden sie uns bitte verraten was sie veranlaßt hat, so schnell zu fahren? Sie haben damit nicht nur ihr Leben sondern auch das anderer in Gefahr gebracht." Bakura zog eine Augenbraue hoch und wartet bis auch der zweite Polizist vor ihm stand. Er hob seine rechte Hand, murmelte etwas und verschloß die Haustür von innen. "Was hast du gemacht?," fragte Yugi erschrocken und folgte dem Ringgeist die Stufen hinauf in das Schlafzimmer. "Nichts schlimmes. Ich habe ihr Gedächtnis der letzten halben Stunde ausgelöscht und ihnen gesagt sie sollen ins Revier zurückfahren, wenn die dort ankommen, dann haben sie keine blasse Ahnung von dem was passiert ist," grinste der Weißhaarige. "So was muß ich jetzt tun?," fragte Yugi. Er bekam richtig Angst bei dem Anblick den Yami bot. Seine Lippen waren schon blau, während der Rest seines Körpers kreidebleich war. Die natürliche Bräune war völlig verschwunden, seine Augen verloren zusehends an Farbe, daß Einzige was noch zeigte das er am Leben war. Der Atem war mittlerweile sehr flach und sehr leise und kaum eine Bewegung deutete darauf hin das er überhaupt noch Luft holte. "Stelle dich genau an das Bettende, so das du zwischen seinen Füßen stehst, dann halte den Stab über die Flügelansätze auf der Schulter, den Rest erledigt der Gegenstand von selbst, du mußt nur an den Pharao glauben und ihm etwas von deiner Energie schicken," erklärte Bakura mit ruhigem Ton. Der Kleinere tat was verlangt wurde und hielt den Stab über seinen Liebsten, mit geschlossenen Augen versuchte er einen Teil seiner Lebensenergie auf Yami zu übertragen. Der Stab begann in einem sanften Gold zu leuchten, erhellte das ganze Zimmer und schließlich verband sich sein Licht mit dem, was Yugi ausstrahlte. Dieser Mantel aus Licht und Energie legte sich auf dem Pharao nieder und ein deutliches Aufatmen hob den müden Körper an. Die blasse Haut bekam ihre Farbe wieder, die Lippen wurden rosig und auch die wunderschönen violetten Augen erstrahlten in neuem Glanz. Tiefe Luftzüge deuteten auf einen Erfolg hin und auch ein Lächeln welches die Lippen des Liegenden zierte. Yugi öffnete die Augen und blickte auf seinen Liebsten nieder. Vor Freude rollten einige Tränen seine Wangen hinab und tropften auf die nackten Füße des Liegenden. "Yugi," wisperte der Ältere mit heiserer Stimme. "Du sollst doch nicht weinen!" Jetzt brachen die Bäche erst recht los. Weinend kam Yugi um das Bett herum und kuschelte seinen Kopf an den seines Freundes. "Ich hatte solche Angst das du stirbst," schniefte er leise. "Ich kann dich doch nicht alleine lassen mein Aibou," lächelte Yami liebevoll und zum ersten Mal seit Beginn dieser schweren Zeit, strich er seinem Liebsten zärtlich über die Wange und die weichen Lippen. Er führte seiner Fingerspitzen an seinen Mund und kostet die salzige Flüssigkeit auf ihnen. "Yami," hauchte der Kleinere und versuchte nicht mehr zu weinen. "Ich hab's fast geschafft, schau mal," flüsterte der Pharao und bewegte seine Flügel ganz leicht. "Das hast du geschafft. Sie sind wieder heil, jetzt muß ich nur Kraft tanken. Ich bin sehr müde und ich habe Durst," lächelte der Liegende. Seine Augen strahlten wieder diese Lebenskraft aus, die Yugi schon immer fasziniert hatte. "Den Satz hab ich in den letzte Tagen sehr oft gehört und ich bin froh das du ihn noch sagen kannst," lächelte Yugi tapfer zurück und ließ seinen Schatz trinken und dann ihn Ruhe schlafen. Bakura war bereits gegangen als er gesehen hatte, daß Yamis Augen an Farbe gewannen. Damit war für ihn die Sache geklärt das der Pharao es schaffen würde. Er hatte es sich in dem großen Ohrensessel bequem gemacht und wartet auf seinen Gastgeber. Der kam langsam in das Wohnzimmer und setzte sich. "Danke Bakura, daß werde ich dir nie vergessen, du hast ihm das Leben gerettet," sagte Yugi. "Ich hab es versprochen Hauptsache er hält sein Versprechen auch," knurrte der Grabräuber. Lob war er nicht gewohnt, man hatte ihn für seine Taten immer nur eingesperrt oder gefoltert. "Das wird er, glaub es mir," lächelte der Kleinere glücklich. "Warum lächeln deine Augen nicht mit?," fragte der Ringgeist unvermittelt. Er sah in den großen unschuldigen Augen, die Yugi nun einmal hatte, daß er einen hohen Preis hatte zahlen müssen. "Ach weißt du, Kaiba hat von mir etwas gefordert damit ich den Stab mitnehmen kann. Es wird mir zwar nicht gefallen sich seinen Wünschen zu beugen, aber nichts in der Welt kann so schlimm sein, als der Tod eines geliebten Menschen," wehrte der Gefragte ab. "Wenn er dir zu aufdringlich wird, dann sag bescheid!," bot Bakura noch an und verschwand schnell in seinen Seelenraum. So verstrichen zwei weitere Tage, in denen Yami die meiste Zeit schlief um sich auszuruhen. Am Mittag des dritten Tages saßen Yugi und Ryou gerade am Mittagstisch, als sie Schritte hörten. Langsam und bedächtig, geradezu vorsichtig setzten sie auf und stoppten unvermittelt bevor sich die Person in der Küchentür zeigte. "Frag bitte Bakura ob uns Unheil droht," bat der Kleinere seinen Freund. "Nein, er spürt nichts böses," antwortete Ryou auf die Frage. Dann wurde die Aufmerksamkeit der beiden erneut auf die Tür gelenkt und was sie dort sahen verschlug ihnen glatt die Sprache. Yami hatte seine Flügel eng an den Körper gelegt und stand lächelnd im Türrahmen. "Hallo ihr zwei," grüßte er freundlich, nahm sich den Hocker, der neben der Tür stand und setzte sich mit an den Tisch. Yugi brauchte noch einen Moment, aber schließlich fand er als Erster die Sprache wieder. "Yami," hauchte er glücklich. "Ja Schatz, glaub es ruhig! Ich hab's fast geschafft, schon morgen werde ich das mächtigste Wesen sein das auf der Erde wandelt," meinte der Ägypter und wand sich dann an Ryou. "Kannst du mir auch etwas zu Essen geben? Ich hab tierischen Kohldampf." "Sicher doch, allerdings war ich nicht auf drei Personen eingestellt. Ich werde dir noch etwas anderes machen. Hast du einen Wunsch?," fragte er den Pharao. /Pfannkuchen/ brüllte es aus dem Innersten des Rings. "Nichts da, laß Yami entscheiden was er möchte," schimpfte der Weißhaarige mit dem Ringgeist. Aber Yami hatte gehört was Bakura sich wünschte. "Das ist eine klasse Idee," grinste er zufrieden und setzte noch hinzu, "Aber mit Erdbeermarmelade!" Ryou schüttelte verwundert den Kopf. "Na ja, dann eben doch Pfannkuchen. Ihr habt einen seltsamen Geschmack!" Er begann den süßen Teig zusammen zu rühren und schon wenig später brutzelten die ersten Pfannkuchen in der Pfanne und verströmten einen herrlichen Duft. Yugi stellte die leeren Teller zusammen und deckte für Bakura und Yami neu, stellte die gewünschte Marmelade auf den Tisch und setzte sich wieder. Eine Frage die ihm die ganze Zeit auf der Zunge brannte, ließ sich nun nicht länger hinausschieben. "Ist es denn nicht gefährlich wenn du hier im Haus herumläufst? Ich meine so ist die Gefahr das wir deine Flügel berühren doch um einiges größer?" "Da hast du nicht unrecht, aber ich denke, wenn wir alle etwas aufpassen, dann kann nichts passieren. Von außen kann niemand herein und hier im Haus sind doch nur Leute die mich schützten wollen. Wo wir gerade dabei sind, Ryou schick mir doch bitte mal Bakura raus!" Der zierte sich Anfangs und verkroch sich ganz tief in seinem Seelenraum, allerdings schaffte es Ryou seinen Yami mit den leckeren Pfannkuchen herauszulocken. "Was willst du, Pharao?," fragte der Weißhaarige leicht irritiert. "Ich möchte dir danken, daß du mich so gut beschützt hast. Sicher ist es dir nicht leicht gefallen, all deinen Haß gegen mich so weit weg zu schieben, daß du mein Leben schützt. Ich weiß das sehr zu schätzten und ich weiß auch um deinen Wunsch. Sei bitte morgen früh, pünktlich vor Sonnenaufgang draußen auf der Terrasse, ich werde Licht und etwas Platz brauchen. Du sollst es nicht bereuen, deine Prinzipien über Bord geworfen zu haben! So und jetzt laß uns gemeinsam Essen," lächelte der Ägypter lieb. Der Grabräuber hätte sich am liebsten wieder zurückgezogen, denn Schamesröte war er nun gar nicht gewohnt, aber die Pfannkuchen waren zu verlockend und so genehmigte er sich zusammen mit seinem einstigen Feind ein friedliches Mittagsmahl. Am nächsten Morgen, noch bevor die Sonne ihre ersten Strahlen über die Stadt schickte, stand ein schlanker, jedoch muskulöser Ägypter auf der Terrasse des Hauses Muto und blickte gen Osten. Er hörte die zaghaften Schritte die sich langsam näherten und drehte sich lächelnd um. "Nur keine Angst, glaub mir du wirst es nicht bereuen," sagte der Pharao und deutete Bakura näher zu treten. Der hatte Ryou während des Schlafens sanft in seinen Seelenraum gebracht und dafür gesorgt das er weiter schlafen konnte. "Werde ich es überleben?," war die einzige Frage die ihn bedrängte. "Dafür werde ich Sorge tragen! Bist du bereit?," fragte Yami lächelnd und bekam ein Nicken als Antwort. Er trat direkt vor den Grabräuber und legte seine rechte Hand auf dessen Brust, an die Stelle an der das Herz kräftig schlug, dann breitete er seine Flügel zu voller Größe aus. Das alleine fand Bakura schon wunderschön, die ganze Pracht dieses mächtigen Wesens zu sehen und bei einem seiner Wunder dabei zu sein. Er spürte eine unglaubliche Hitze die seinen Körper durchfuhr und in dem Moment als er sah wie sich die letzten Federn streckten, brach die Sonne aus ihrem Schlaf hervor und schickte ihre ersten Strahlen in das Gefieder der Phönixflügel. Es hatte den Anschein als würde Yami in hellen Flammen stehen und sich die Hitze auf seine Hand und den Körper die sie berührte übertragen. Der Ringgeist keuchte gepreßt auf, diese Hitze drohte ihn innerlich zu verbrennen und dennoch fühlte er sich beschützt und geborgen, er hatte keine Angst mehr vor dem was noch geschehen würde, wenn sich nur sein Wunsch erfüllte. Yami lächelte sein Gegenüber noch einmal an, hauchte ihm einen Kuß auf die Lippen und schloß dann die Augen. Er murmelte einen Spruch den nicht einmal Bakura verstand. Diese altägyptische Sprache war nur den Pharaonen vorbehalten und niemand sonst beherrschte sie. Der Grabräuber keuchte erneut auf, ein Ziehen und Reißen machte sich in ihm breit. Er glaubte das ihn zwei Elefanten in zwei Hälften reißen wollten und doch war der Schmerz nicht stark genug um ihn in die Knie zu zwingen. Er richtete instinktiv seine ganzen Gedanken auf seinen Wunsch endlich wieder einen eigenen Körper zu besitzen, endlich mit dem Jungen zusammen zu sein, den er aus tiefstem Herzen liebte. Der Pharao verstärkte den Druck auf seine Hand und seine Worte wurden lauter. Wie ein Mantra sprach er in dieser seltsamen Sprache die Formel aus, die Bakura von seinem Wirt trennen sollte um ihm ein eigenständiges Leben zu schenken, als Dank das er ihn beschützt hatte. Bakura hoffte nur das Ryou nichts von all dem mitbekam, er wußte nicht das der andere ihn versiegelt hatte, damit dessen Seele keinen Schaden nahm. Eine schlafende Seele konnte sich schließlich gegen keinen Zauber wehren und mußte geschützt werden. Wieder durchzuckte den Ringgeist ein stechender Schmerz und diesmal war er versucht in die Knie zu gehen, aber auf wundersame Weise wurde er aufrecht gehalten, daß goldene Licht, welches nicht nur diese Wärme mitbrachte, schien ihn in seiner Position zu halten, damit er die Verbindung nicht unterbrechen konnte. Noch einmal wurden Yamis Worte lauter und er sprach einen letzten Satz. Behutsam fing er Ryous Körper auf, der bewußtlos in sich zusammen fiel, als das Licht nachließ. Er brachte den Kleineren in das Wohnzimmer und legte ihn in die Arme seines schlafenden Grabräubers. Er war gespannt was die beiden wohl sagten wenn sie aufwachten und getrennt waren. Der Milleniumsring leuchtete ein letztes Mal auf und schickte das ganze Wissen und die Seele in den neuen Körper, ehe auch er seine magischen Kräfte für immer verlor. Zufrieden und etwas ermüdest ging Yami in sein Schlafzimmer zurück, hauchte seinem Aibou einen Kuß auf die warmen Lippen und legte sich noch einmal schlafen. Er mußte die aufgebrachte Kraft erneuern, denn einen Körper zu erschaffen, daß brauchte eine Menge Energie, aber für jemanden der ihn so selbstlos beschützt hatte, war er gern bereit gewesen diese Energie aufzubringen. Als Yugi wenig später erwachte, fand er seinen Liebsten schlafend auf dem großen Doppelbett. Er rückte etwas näher, immer darauf bedacht die Flügel nicht zu berühren und strich mit den Fingerspitzen sanft über die weichen Lippen. Den Kopf auf die Matratze gelegt, beobachtete er seinen Süßen wie dieser langsam aus seinen Träumen erwachte und ihn anlächelte. "Na, gut geschlafen?" "Ja und wenn man so zärtlich geweckt wird dann ist es noch viel besser die Nacht hinter sich zu lassen," lächelte der Pharao und hauchte einen Kuß auf die Fingerspitzen des Kleineren. Der schloß die Augen und seufzte leise, wie sehr sehnte er sich schon nach diesen Berührungen, endlich wieder mit seinem Freund die innigste Vereinigung zu erreichen und in die Wolken empor zu steigen. Er vermißte das erregte Stöhnen, die lustvoll funkelnden Augen die nur noch mehr Begierde ausdrückten und den heißen Atem der seine Lippen streifte. Die freche Zunge die feuchte Bahnen über seinen Körper zog und brennende Spuren hinterließ, sich hitzige Duelle mit seiner lieferte und sich geschickt um seine Erregung schlängelte, sie gierig umwarb und spielerisch neckte. Yugi war so in seine Gedanken versunken, daß er nicht mitbekam wie Yami sich aufrichtete und auf dem Bett kniete. "Hey Süßer," sprach der Pharao seinen träumenden Liebling an. "Komm doch rauf zu mir, hier liegt es sich bequemer," lächelte er. Seine Stimme klang etwas tiefer als sonst, hatte diesen erotischen Unterton, der Yugi eisige Schauer über den Rücken jagte. "Ich will dich nicht verletzten," wehrte der Kleinere ab und rührte sich nicht. Er betrachtet die vollkommene Schönheit seines Yamis, die empfindlichen Flügel, die sich leicht bewegten wenn ihr Träger einatmete. Sie leuchteten ein kleines bißchen und glänzten fast durchsichtig. "Das kannst du gar nicht, vertrau mir," forderte der Ältere liebevoll und reichte Yugi seine Hand um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Yugi ergriff die dargebotene Hand und ließ sich mit auf ihr großes Bett ziehen. Sein Liebster zog ihn fest an sich, schlang seine Arme um ihn und schenkte ihm einen so tiefen leidenschaftlichen Kuß, daß Yugi glaubte vor Glück zerspringen zu müssen. -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- TBC -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Bis zum nächsten und letzten Teil!^^ Euer Mellie- Tiger Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)