A Possession of Luck von kei_no_chi ================================================================================ Kapitel 6: Sonshitsu -------------------- Titel: A Possession of Luck Kapitel 6/? Serie: Dir en Grey Genre: Romantik, Darkfic Autor : kei_no_chi Email: kei_no_chi@hotmail.de Pairing: Die X Kaoru Musik beim Schreiben: Nur The Final von Dir en Grey und Evanescence Disclaimer: nix mir, nix Geld T_T Anmerkung: Jaaa--- ich habe es geschafft XDDD das ist mein absolutes Lieblingskapitel, zusammen mit einem, das nachher noch mit Kyo kommt. Ich hatte die Idee bei The Final und musste es einfach schreiben. Bitte schreibt mir Kommentare, wie ihr es fandet m (_ _) m #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#++#+#+#+#+#+#+# Kapitel 6: Sonshitsu „ Die... ich... ich wollte dir niemals wehtun. Verstehst du? Ich...“ Hilflos guckst du mich an. Scheiße, Kaoru, mach’s mir nicht so schwer! Guck mich nicht so an, sonst fang ich wieder an zu heulen. „Ich... ich war betrunken..... Ich wusste nicht, was ich tat. Die... Ich weiß, dass das keine Entschuldigung ist, aber...Es tut mir leid... Es tut mir so leid...“ Jetzt fängst du an zu weinen. Ich könnte dich in den Arm nehmen. Dich trösten. Aber ich bewege mich keinen Millimeter. Stattdessen gucke ich gleichgültig auf dich herab. Es fängt an zu regnen. Die Regentropfen vermischen sich mit deinen Tränen und dein Anblick zerreißt mir fast das Herz. Kaoru. Lange Zeit sagst du nichts mehr. Nur dein Schluchzen und ab und an ein Auto, das schnell vorbei fährt, ist zu hören. Mir wird schwindelig. Die ganze Zeit seit ‚der Sache’ habe ich nichts mehr gegessen, kaum noch geschlafen. Aber ich darf jetzt keine Schwäche zeigen. Der Regen wird stärker. Das Prasseln dröhnt in meinen Ohren nach, macht mich fast taub. Taub, und doch höre ich jedes Geräusch mit erschreckender Klarheit. Scheiße, Kaoru. Mach, dass es aufhört. Mach, dass es nicht mehr wehtut. Geh weg! Verschwinde! Nimm mich in den Arm... Ich weiß nicht, wie lange wir hier so standen. Minuten? Stunden? Die ganze Zeit hast du dich nicht gerührt, aber jetzt presst du deine Lippen fest aufeinander. Die Lippen, die früher nie genug von den meinen bekommen konnten. Wie lange ist das her? Du schließt deine Augen. Dann nickst du langsam. „Ich habe verstanden. Es tut mir leid, dich belästigt zu haben. Ich... Ich werde dann jetzt gehen.“ Es fällt dir schwer zu sprechen. Deine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. „Leb wohl, Die..“ Langsam drehst du dich um. Mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf schleichst du an mir vorbei. Eine Szene kommt mir in den Sinn. Meine Geburtstagsparty. Du hattest sie organisiert. Den ganzen Abend hast du gelacht und dich gefreut, dass deine Überraschung so gut gelungen war. Genau wie ein kleines Kind.... Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, aber auf einmal schnelle ich herum und umarme dich von hinten. Halte dich ganz fest und drücke mein Gesicht in deine Halsbeuge. Du bist wie erstarrt. Vor Schreck? Oder... War meine Einsicht etwa zu spät und du willst nicht mehr? „Kaoru? Ent- entschuldige...“ Du drehst dich zu mir um. Guckst mich verwundert aus rot-verweinten Augen an. „Wofür entschuldigst du dich? Ich bin derjenige, der verdammte Scheiße gebaut hat. Ich hab es nicht verdient, dass ausgerechnet du dich bei mir entschuldigst. Ich...“ Ich unterbreche deinen Redewall, indem ich dich vorsichtig auf den Mund küsse. Ganz leicht berühren meine Lippen die deinen, aber das Verlangen nach dir ist sofort wieder da. Wie lange habe ich mich nach diesem Moment gesehnt? Langsam gehe ich wieder mit dem Kopf zurück, unterbreche den Kuss, den du zaghaft erwidert hast. „Kaoru... Ich liebe dich... Ich will nicht, dass sich das ändert.“ Jetzt fängst du wieder an zu weinen, wo deine Tränen doch gerade für ein paar Sekunden versiegt waren. Ich weiß nicht wieso, aber aus irgend einem Grund muss ich schmunzeln. Vorsichtig streichle ich dir die Tränen aus dem Gesicht und sofort drückst du dein tränennasses Gesicht in meine Hand. „Ich liebe dich auch. Ich habe dich die ganze Zeit geliebt, seit wir unsere Band gegründet haben. Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr...“ Zaghaft drückst du mir nun ebenfalls einen Kuss auf die Lippen, als hättest du Angst, ich könne daran zerbrechen. Vorsichtig bittet deine Zunge um Einlass, den ich ihr natürlich sofort gewähre. Schon nach kurzer Zeit sind wir in ein heißes Zungenspiel verwickelt, ganz so wie früher. Ich lasse dir keine Luft zum Atmen, aber die lässt du mir auch nicht. Nach einiger Zeit trennen wir uns wieder um frische Luft zu schnappen. Gerade habe ich mich einigermaßen erholt, da versuchst du eine zweite Runde zu starten, aber plötzlich kommt wieder ein Bild in meine Gedanken. Wie du auf dem Bett liegst. Den Rücken verlangend durchgedrückt. Ich höre dein lustvolles Stöhnen laut in meinen Ohren, als würdest du es direkt in die meinen erklingen lassen. Fast schon panisch stoße ich dich weg. „Warte Kaoru! Das geht mir alles viel zu schnell. Ich dachte, ich könnte das, aber ich.... Ich meine, ich...“ Aller Glanz, der für die letzten Sekunden in deine Augen getreten war, ist nun schlagartig wieder weg und traurig starrst du auf die Erde. Ich habe das Gefühl, du bist um mehrere Zentimeter geschrumpft. „ Ja, ich weiß schon. Tut mir leid.“ „ Du musst dich nicht entschuldigen. Ich brauch einfach nur noch ein bisschen Zeit, verstehst du? Noch vor ein paar Minuten... da warst du noch...“ Ich weiß nicht, was ich weiter sagen soll. Jedes weitere Wort scheint falsch zu sein und mit jedem Wort schrumpfst du ein bisschen weiter zusammen. „ Gib mir noch Zeit, Kaoru. Ich brauch halt immer ein bisschen länger, das weißt du doch. Verstehst du?“ Unsicher blicke ich dich an. „Natürlich verstehe ich dich. Ich bin ja froh, dass du überhaupt...“ Du stockst. Schon wieder weißt du nicht, was du sagen sollt. Suchst nach Worten. Gibst es schließlich auf und blickst mich hilflos an. Ich versuche dich aufmunternd anzulächeln. Es misslingt. Du versuchst meine Hand zu nehmen, aber ohne darüber nach zu denken, ziehe ich sie wie aus Reflex zurück. Schon im selben Moment tut es mir wieder Leid. Die Situation ist total verfahren, denn wir wissen beide nicht, was wir sagen sollen, es würde sowieso nur wieder den anderen verletzen. „ Also dann...“ „ Ja, bis morgen dann....“ „ Vergiss nicht, Probe ist morgen um zehn, nicht verschlafen, okay?“ „ Keine Sorge, Leader – sama, ich komm schon pünktlich.“ Du drehst dich langsam um und ich tue es dir gleich, als ich auf einmal ein Auto mit viel zu hoher Geschwindigkeit auf uns zu rasen sehe. Alles was danach geschieht, würde ich am liebsten aus meinem Gedächtnis und aus meinem ganzen Leben löschen. Alles geht so rasend schnell und doch ist es, als sei die Zeit stehen geblieben. Wie in Zeitlupe kommt ein Auto, ein Sportwagen, auf uns zu und als es mit mir auf gleicher Höhe ist, sehe ich plötzlich einen Arm, der durch das offene Fenster herausgestreckt wird. Er hält eine Pistole in der Hand. Ich kann genau in den Lauf sehen. Dann höre ich nur noch einen Schuss und mache mich darauf gefasst, dass die Kugel meinen Körper durchbohrt und presse die Augen fest zusammen. Auf einmal höre ich ein unterdrücktes Stöhnen und mache die Augen schnell wieder auf. Das erste, was ich sehe, bist du. Du stehst mit ausgesteckten Armen mit dem Rücken zu mir, sodass ich dein Gesicht nicht sehen kann. Dann ist alles still. Das Auto ist schon längst weitergefahren und durch den Regen ist das Motorengeräusch mittlerweile nicht mehr zu hören. Du stehst immer noch wie versteinert da. Aber nun drehst du dich ganz langsam zu mir um und das erste, was ich sehe, ist die riesige Schusswunde in deiner Brust und das kleine Rinnsal Blut, welches aus deinem rechten Mundwinkel läuft. Unbegreiflicherweise lächelst du. „..Die... Alles in Ordnung?“ Dann brichst du zusammen und ich bekomme dich gerade noch zu fassen, bevor dein Körper auf dem harten Boden aufschlägt. Dein Atem geht flach und mit jedem neuen Atemzug ist ein leises Pfeifen zu hören. So sehr musst du dich schon anstrengen um Luft zu bekommen. Lungenschuss. Der Schreck sitzt mir in allen Knochen und ich bekomme keinen Ton heraus. „...Die... Ist alles in Ordnung...?“ Du guckst so unglaublich besorgt und fragst nach meinem Befinden, obwohl du derjenige bist, der angeschossen wurde. Tränen steigen mir in die Augen und verschleiern meinen Blick auf dein noch immer wunderschönes Gesicht. „Warum hast du das getan? ...Kaoru... Nenn mir einen Grund! Warum hast du dich vor mich gestellt? Warum, Kaoru? Warum....“ Das Sprechen fällt dir schwer, als du versuchst zu antworten, und deine Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern. „...Das weißt du doch... weil... ich dich...“ Du musst husten. Das Blut aus deiner Wunde breitet sich rasend schnell auf der Straße aus und auch meine Kleidung ist schon mit diesem durchtränkt. „... ich liebe dich.... Die.“ Dein Atem wird immer schwächer. Die Kugel ist mitten durch deine Lunge gegangen und muss noch irgendwo dort sitzen. Wenn ich dir doch nur helfen könnte. Hilfe! Natürlich! Meine Stimme ist ebenfalls kaum noch mehr als ein Flüstern, als ich rufe: „Hilfe...Hilfe...Ist da jemand?“ Aber mit jedem Wort, welches über meine Lippen kommt, wird meine Stimme fester und lauter und mittlerweile schreie ich. „Hilfe! Warum hilft uns denn keiner?“ Nichts passiert. Keine Menschenseele ist auf der Straße. Kein Wunder bei diesem Schweinewetter. Aber ich will nicht aufgeben. Ich werde nicht tatenlos mit ansehen, wie du stirbst. „Hilfe! Ist denn da niemand?“ Dann sehe ich plötzlich einen Schatten, der an einer Hauswand entlang schleicht. „Hey, Sie! Bitte! Helfen Sie uns! Bitte!“ Der Schatten nähert sich. Ein Mann mit schwarzem Regenmantel und einer Aktentasche. Aber als er dich auf dem Boden liegen sieht, bleibt er wie angewurzelt stehen und guckt mit aufgerissenen Augen auf uns herab. Es muss ein jämmerliches Bild sein. Du liegst im Regen auf der Straße, vollkommen blutüberströmt und dein flacher Atem wird nur gelegentlich von deinem Husten unterbrochen, wenn dir das Blut in die Luftröhre läuft. Ich halte dich fest und versuche dir so gut es geht das Atmen zu erleichtern. Der Mann zittert. Ich glaube, diesen Anblick wird er sein ganzes Leben nicht vergessen. „Bitte, helfen Sie uns. Mein Freund... Er stirbt.“ Der Mann geht einige Schritte zurück und zittert immer mehr. „Ich... Ich kann das nicht.... Tut mir leid...“ Damit rennt er weg. Ich kann das nicht glauben, mit einem Schlag bin ich wieder alleine. Ich will dem Mann hinterher rennen, aber du hältst schwach meine Hand fest. „...nicht weggehen... bitte, Die... ich kann das sonst nicht...“ Also bleibe ich und halte weiter deinen schwachen Körper in meinen Armen. „Du musst durchhalten, Kaoru... ich weiß doch nicht, was ich ohne dich machen soll....“ Schon wieder musst du husten und speist eine ganze Ladung Blut auf mein T-Shirt. Dann lächelst du verlegen. „...tut mir leid..“ „Ach, das macht doch nichts, Kaoru....Das.... Das T-Shirt hab ich sowieso nie gemocht.“ Zu spät fällt mir ein, dass du es mir vor Jahren geschenkt hast. Du spuckst wieder einen Klumpen Blut bevor du weitersprichst. „... das meinte ich nicht... ich meinte... Eigentlich sollte der Mann ja seine große Liebe bis zum bitteren Ende beschützen.... aber....das sollte sich doch ein bisschen schwierig gestalten, wo ich doch dein schönes Gesicht schon nicht mehr klar erkennen kann....“ Du versuchst zu lächeln und ich fange wieder an zu heulen. Weil du so viel gesprochen hast, bist du vollkommen erschöpft und schließt deine Augen um neue Kraft zu tanken. Für einen Moment denke ich du bist tot. „Scheiße Kaoru, jetzt fang bloß nicht an dich zu verabschieden! Du darfst nicht sterben, hörst du?! Es kommt bestimmt gleich jemand, der uns hilft. Ich kann das doch nicht alleine...ohne dich....“ Vor lauter Tränen kann ich nicht weiter sprechen. Dann fühle ich deine blutverschmierte Hand in meinem Gesicht, die einige Tränen wegwischt. „... Die... ich sterbe.... ich fühle es.... mach dir um mich keine Gedanken.....mach dich wegen mir nicht kaputt... deswegen möchte ich auch nicht... dass das letzte was ich sehe.... dein verheultes Gesicht ist.... lächle.... nur für mich....“ Deine Hand sinkt kraftlos wieder auf den Boden und ich muss nur noch mehr weinen. Ich kann doch jetzt nicht lächeln, wo ich weiß, dass es meine Schuld ist, dass du sterben wirst... Aber dann versuche ich, mich trotzdem zusammen zu reißen und verziehe meine Mundwinkel zu einer Grimasse, die ein Lächeln darstellen soll. Du freust dich, musst aber augenblicklich wieder husten und dein ganzer Körper schüttelt sich, dass es fast den Anschein hat jetzt ist es vorbei. Als du dich wieder halbwegs beruhigt hast und kraftlos in meinen Armen liegst, sprichst du weiter, obwohl deine Stimme nicht mehr als ein Hauchen ist, welches ich fast nicht verstehe: „....Die.... komm mal bitte weiter runter.... ich muss dir was sagen....was keiner hören soll“ Ich schlucke. Ich habe Angst, was du mir sagen willst. Und dennoch beuge ich mich vorsichtig zu dir herunter, sodass mein Gesicht genau über deinem liegt. „...Die... ich liebe dich....“ Und mit letzter Kraft überwindest du den kurzen Abstand zwischen dir und mir und küsst mich vorsichtig auf den Mund. Doch im selben Moment, wo ich den Kuss erwidere, merkst du es schon nicht mehr. Du bist kraftlos in meine Arme zurück gesunken. #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+# Nicht schlagen... Bitte nicht schlagen. Auch auf die Gefahr hin, dass mich jetzt jemand hassen könnte, musste ich das Kapitel einfach schreiben. Ihr müsst euch die Szene einfach vorstellen, ist das nicht ein tolles Bild? ... ich weiß, ich hab nen Knall... Aber hey, sie haben sich wieder vertragen, oder etwa nicht? Also, wir lesen uns (wenn ihr wollt ^ ^) Sonshitsu: Verlust Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)