Das Gegengift von heavenfly (Conan bzw. Shinichi x Heiji x Kaito) ================================================================================ Kapitel 2: 2 ------------ Auch wenn hier noch kein Kommentar gekommen ist, das nächste Pitel kommt bestimmt. *g* 2. Es war Sonntag Nacht. Das Bürogebäude mitten in der Innenstadt war dunkel, genau wie alle anderen Firmenanlagen. Doch trotzdem beobachteten drei Augenpaare den Betonklotz aufmerksam. "Ich seh keine Wachen.", stellte Heiji beunruhigt fest, doch Conan meinte nur: "Das eigentliche Ziel ist ja auch unterirdisch. Es wäre zu auffällig, draußen Wachleute rumlaufen zu lassen. Das wär ja fast schon ne Einladung. Keine Sorge, da sind schon noch genug Leute, die wir ausschalten müssen." "Deshalb würd ich mich ja auch wohler fühlen, wenn ich mit dir rein könnte. Ich hab ein schlechtes Gefühl, dich kleines Kind da allein reinzuschicken und hier sinnlos rumzusitzen." "Hey!", empörte sich besagtes 'Kind' "Ich bin immerhin auch schon lange 18, auch wenn ich grad nicht so aussehe. Und außerdem bin ich bewaffnet! Das Narkosechronometer und die Powerkickboots sind nicht zu verachten." "Und was machst du, wenn dich einer erschießen will? Lieb nach nem Keks fragen? Lass mich mitkommen.", versuchte es Heiji wohl zum hundertsten Mal. Kaito kicherte leise vor sich hin. Gestern war der Osaka-Junge noch mit dem Plan einverstanden gewesen. Er besaß keine Waffen oder Fähigkeiten, die er gegen die "Männer in Schwarz" einsetzen konnte, weshalb er draußen warten würde, um beim kleinsten Problem die Polizei zu rufen. Doch jetzt, wo es an die Durchführung ging, konnte er sich nicht mehr damit abfinden, in Sicherheit rumzusitzen, während sich der Kleine in die Höhle des Löwen wagte. Obwohl Kaito ihn verstehen konnte. Wenn er nicht genau wüsste, dass da in diesem Kinderkörper ein gleichaltriger Junge steckte, hätte er das hier nie zugelassen. Die Gefahren waren einfach zu groß, selbst wenn der kleine Detektiv Shinichis Verstand hatte. Wie hatte Heiji gesagt? Er überschätzt sich manchmal ganz schön. Vielleicht tat er es dieses Mal wieder. Aber Kaito wusste auch, dass sich Conan durch nichts auf der Welt von seinem Plan abbringen ließ. Auch Heiji wusste das. Deshalb gab dieser auch irgendwann auf und blieb stumm auf dem Dach gegenüber ihrer Ziels liegen, als sich Conan und der Dieb erhoben und zur Straße zurückgingen. Fünf Minuten später sprangen sie auf der gebäudezugewandten Seite des Zauns zu Boden und schlichen sich leise zu dem Bürohaus. Kaito übernahm die Führung und knackte schnell das Schloss des Haupteingangs. Zwei Sekunden später setzte er auch die simple Alarmanlage außer Betrieb und Conan folgte ihm in die Dunkelheit. Heijis "Viel Glück!" erreichte sie über ihre Ohrmikrofone - Professor Agasas Sponsoring für das Unternehmen - und dann konzentrierten sie sich voll auf den Plan. Gemeinsam schlichen sie hinunter in den Keller, durchquerten vorsichtig mehrere kleine Lagerräume und erreichten endlich den Lift, der sie in die eigentliche Basis hinunter brachte. Kaito rief den Lift, öffnete die Tür und stieg ein. Dann öffnete er die Wartungslucke in der Decke, half Conan leise auf das Dach des Fahrstuhls und drückte dann den Knopf für ganz unten. Doch als der Fahrstuhl unten ankam, war er leer. Die zwei Wachen, die daneben Posten bezogen hatten, gingen vorsichtig näher zu dem Lift und späten, mit den Gewehren im Anschlag in die Kabine. Genau in dem Moment ließ sich Kaito zu Boden fallen und schlug die beiden schwarzgekleideten Männer synchron KO. Natürlich blieb das Ganze nicht unbemerkt. Die Unterirdische Basis der Organisation bestand aus einem riesigen Lagerraum, an den sich kleinere Zimmer für alle möglichen Zwecke und einige kleinere Werkhallen anschlossen. Der Lift endete aber an der Stirnseite der Halle und so bemerkten alle, die in dem großen Raum arbeiteten, dass irgendwas nicht stimmte. Es dauerte also nicht lange, dass weitere Männer und Frauen in Schwarz mit Pistolen oder Gewehren in Händen zum Fahrstuhl eilten, doch das hatten die drei Verbündeten ja gerade erreichen wollen. Kaum hatte Kaito sich wieder erhoben, warf er eine seiner Blendgranaten in die Angreifer und rannte los. Dabei schlug er weitere Feinde zu Boden und lockte den Rest hinter sich her. Für die "Männer in Schwarz" sah es so aus, als wäre ein Junge hier eingedrungen, der überrascht von den vielen Wachen und sonstigen Organisationsmitgliedern nur zu fliehen versuchte. Und wenn sie ihren Überwachungscomputer befragten, würde der ihnen verraten, dass dieser Eindringling niemand anderes als Shinichi Kudo war, den sie vor zwei Jahren ausgeschaltet hatten. Kaito führte die Verfolger planmäßig zur anderen Seite der Halle und durch die angrenzenden, miteinander verbundenen Räume. Er würde so tun, als wolle er zurück zur Halle, was die anderen ja verhindern mussten und so waren sie viel zu sehr mit ihm beschäftigt, um auf Conan zu achten. Dieser öffnete derweil leise die Platte in der Decke des Lifts und lugte nach unten. Zwei Wachen waren zur Sicherheit zurückgelassen worden, doch das war kein Problem. Vorsichtig lugte der Kleine durch die Öffnung, zielte mit dem Chronometer zwei Mal und hatte freie Bahn. Als nächstes waren die Überwachungskameras dran. Professor Agasa hatte ihm einen kleinen Störsender mitgegeben, den er in sein Chronometer lud und dann damit auf eine der Kameras zielte. Der Störsender hielt sich magnetisch an dem Metallgehäuse fest und schickte sofort elektrische Funken in den Videokreislauf. Conan grinste. Jetzt würde niemand bemerken, dass noch jemand außer dem falschen Shinichi hier unten war und er konnte ungestört nach dem Labor 314 suchen. Ai, oder besser ihre zurückverwandelte Form, hatte für die Organisation das Gegenmittel hergestellt, seit es dort einen internen Vorfall gegeben hatte, bei dem ein Vorstandsmitglied geschrumpft war. Ai war in eine andere Basis gebracht worden, nach dem sie ihren Auftrag erfüllt hatte und war entkommen, indem sie ihren eigenen Tod vorgetäuscht hatte. Die Ermittlungen liefen noch und Conan wusste, dass sie früher oder später auf Ais Spur kamen und dann würden sie auch diese Basis verlassen, weil sie nicht mehr sicher war. Doch noch war es nicht soweit und Conan musste sein Wissen nutzen, endlich an das Gift heran zu kommen. Das Labor hatte der Kleine auch schnell gefunden, doch als er es betreten wollte, erwartete ihn eine Überraschung. Ein Schatten huschte hinter ihm vorbei und schloss die Tür und ein weiterer Mann stand genau vor Conan und knipste hämisch lachend eine Schreibtischlampe an. Wodka! "Na Kleiner. Du bist aber weit weg von zu Haus! Suchst du deine Mami?" Hinter ihm stimmte Gin in das Lachen ein und der Detektiv schwieg vorsichtshalber. "Sieh dir das an, Gin. Erinnerst du dich noch an den Kleinen? Er ist uns schon ein paar Mal in die Quere gekommen, aber eigentlich blieb mir am meisten unsere erste Begegnung im Gedächtnis. Dir ja sicher auch, nicht Shinichi Kudo?!" Sie wussten es. Sie hatten erkannt, dass das was mit einem ihrer Chefs passiert war, auch ihn damals getroffen hatte. Vielleicht wussten sie schon längst von Ais Flucht und waren nur noch nicht abgehauen, um auf ihn zu warten. Verdammt! Dann war das Gift sicher nicht mehr hier. Conan hätte schreien können vor Enttäuschung. Wieso? Aber Moment, da hinten in dem Laborschrank standen jede Menge Chemikalien und Probenröhrchen. Und außerdem waren die Leute in der Halle alle fleißig am arbeiten gewesen. Wenn sie von Ais Verrat wussten, dann noch nicht lange genug um zu fliehen. Gin und Wodka hätten für die Falle für ihn locker gereicht ohne ein Risiko einzugehen, alles die Cops finden zu lassen. Nein, es war noch nicht zu spät. Entschlossenheit funkelte in Conans Augen und wachsam beobachtete er die Bewegungen der beiden Männer um sich. So leicht, wie sie vielleicht dachten, würde er es ihnen nicht machen. Als Wodka angriff um ihn KO zu schlagen, rollte sich Conan zur Seite, aktivierte mit einem Griff seine Powerboots und schlug ohne Nachzudenken zu. Ein gequältes Wimmern war von dem Mann in Schwarz zu hören und dann war nur noch einer übrig. Doch Gin lernte schnell aus dem Schicksal seines Kollegen. Außerhalb von Conans Reichweite umkreiste er den Jungen und holte seine Waffe hervor. Mist! Das mit dem Keks würde wohl nicht ziehen! Panisch suchte der Detektiv nach etwas, was er mit seinen Boots gegen Gin kicken konnte, doch das einzige, nicht festgeschraubte Ding war ein Plastik-Papierkorb, der sich eher verformte, als dass er als Geschoss diente. Abgesehen davon, dass er außer Reichweite war. Oh man. Schon nach fünf Minuten besiegt. So war der Plan eigentlich nicht gewesen. Und er konnte auch nicht auf Hilfe hoffen. Kaito war schon längst über die Treppe nach oben unterwegs und lockte die ganze Meute hinterher nach draußen, damit Conan freie Bahn zum Lift hatte. Das nützte ihm jedoch nichts, wenn er hier drin nicht weiter kam. Gin würde ihm nicht die Chance geben, das Chronometer einzusetzen und das einzige, was in der Nähe war ... Das war’s!!!! Conan grinste deutlich, was Gin kurz Zögern ließ und der Kleine warf sich in Richtung des massiven Stahlschreibtisches. Gleichzeitig schnappte er sich besagten Mülleimer, warf ihn gegen einen der Laborschränke und verzog sich hinter das Metall, als Glas splitterte. In dem Schrank waren die ätzenden Chemikalien aufbewahrt worden, was Conan an den Aufschriften erkannt hatte und als der Papierkorb in die Scheibe krachte, gingen automatisch auch einige der Glasflaschen zu Bruch. Gin hatte genau vor diesem Schrank gestanden und das Geschrei des Gangsters bestätigte Conans Hoffnung. Die Chemikalien hatten ihn erwischt. Doch erst als der Kleine aufstehen wollte, um den Feind ganz auszuschalten, bemerkte er den Fehler in seinen Berechnungen. Gin hatte vor Conans Manöver die Waffe in Anschlag gehabt und auch geschossen - und getroffen. Der Detektiv hatte den Schmerz in seinem Bein bis jetzt gar nicht gemerkt, doch als er aufstehen wollte, knickte er wimmernd zusammen und versuchte den Schmerz zurück zu kämpfen. Verdammt! So konnte er auch die Boots nicht mehr einsetzen, denn er hatte ja nicht mal genug Kraft zum Stehen. Verbissen kämpfte sich Conan trotz der Tortur in seinem Bein auf den Schreibtischstuhl und lugte, das Chronometer in Anschlag, über die Tischplatte. Gin stützte sich ebenfalls auf die Platte, zielte mit der Pistole auf Conan und blinzelte leicht, weil Säure sein Auge getroffen hatte. Sekundenlang blickten sie sich nur an, doch dann reagierte Conan schneller und der Gangster kippte bewusstlos zu Boden ohne einen Schuss abfeuern zu können. Erleichtert lehnte sich der Kleine in dem Stuhl zurück und atmete erst einmal tief durch. Das war knapp gewesen. Dann bemerkte er, dass noch immer jede Menge Blut aus seinem Durchschuss im Oberschenkel floss und er fabrizierte mühsam einen Druckverband aus seiner Jacke. Er würde sie ab jetzt sowieso nicht mehr brauchen, wenn er wieder groß war. Mehrere Minuten später tastete sich Conan dann mühsam durch das Zimmer. Er musste immer wieder Pausen einlegen und da er sein Bein nicht belasten konnte, musste er sich auch mehr entlanghangeln, als dass er ging. Aber irgendwann fand er dann den Schrank, den Ai genannt hatte. Die Glasröhrchen mit der wissenschaftlichen Beschriftung des Gegenmittels waren auch an dem Platz, den die Wissenschaftlerin genannt hatte und Conan steckte sich zur Vorsicht einige ein. Wer wusste, ob er sie noch brauchen würde. Dann nahm er eines der Röhrchen, schloss die Augen und trank das Gift einfach. Er wusste, dass ein gewisses Risiko bestand und Ai hatte gemeint, dass die Rückverwandlung auch etwas dauern konnte, doch das war alles egal. Entweder er verwandelte sich heute in Shinichi zurück, oder er starb dabei. Es war das Risiko wert! Das viel größere Problem bestand darin, hier erst Mal wieder raus zukommen. Der Keller verhinderte offenbar einen Funkkontakt mit Heiji, denn Conan hatte seit ihrem Eindringen nichts mehr von seinem Freund gehört. Aber wenn alles nach Plan lief, müsste die Polizei bald hier anrücken. Eigentlich sollte Heiji erst Alarm geben, wenn Conan heil aus dem Gebäude raus war, aber die planmäßige Zeit war schon längst überschritten und sie hatten ausgemacht Megure beim kleinsten Patzer anzurufen. Conan hatte keine Lust, dann noch hier zu sein, denn die Organisation konnte auch auf die Idee kommen, Beweise mittels Bombe aus der Ferne zu vernichten. Das würde hier dann sehr ungemütlich werden. Also humpelte der Kleine so schnell er konnte durch die große Lagerhalle zurück zum Lift, der glücklicher Weise noch immer unten war. Erschöpft ließ er sich dort gegen die Kabinenwand sinken und wartete, bis der Fahrstuhl oben ankam. Das Bürogebäude war jetzt allerdings nicht mehr dunkel und still, denn überall rannten die Gangster durch die Gegend und schienen noch immer nach dem verkleideten Kaito zu suchen. Scheinbar war hier einiges schief gelaufen, doch Kaito hatte sie gleich gewarnt, dass er Conans Fluchtweg ab dem Lift nicht lange gewährleisten konnte, ohne eine Stadtverfolgung draus zu machen. Und der Detektiv war viel später als die verabredete Zeit. "Heiji?", fragte der Kleine leise in sein Mikro und sofort knisterte es in seinem Ohr. ~Shin! Gott sei dank, du lebst noch. Ich war grad drauf und dran, runter zu kommen. Wo bist du grad?~ Heiji klang gehetzt, scheinbar war er auch nicht mehr auf seinem Posten. Schlecht. "Ich bin im EG, aber es wimmelt hier nur so von Schwarzleuten. Wo steckt Kaito?" ~Der versucht sie noch immer abzulenken, aber es sind zu viele. Wir haben nicht mehr viele Minuten, bis sie ihn haben und dann solltest du nicht mehr da drin sein. Megure ist unterwegs. .... Warte kurz.... Kannst du aufs Dach gehen?~ Conan blickte sich um. Die Treppe war nicht weit und es waren nur zwei Stockwerke. Das schaffte er sogar mit seinem Bein, wenn ihn niemand bemerkte und verfolgte. "Ja, das geht. Aber ich brauch ein kleines bisschen länger. Bin nicht so gut zu Fuß." Bei Heijis ~Okay!~ war der Kleine aber schon auf dem Weg. Sieben Minuten später stieß Conan mit letzter Kraft die Tür zu dem Flachdach auf und taumelte in die Nachtluft. Oh man. Der Blutverlust brachte ihn bald an seine Grenzen und das Gift wirkte auch noch nicht. Außerdem wusste er noch nicht, wie Heiji vorhatte, ihn von hier runter zuholen. ~Shin. Bist du das auf dem Dach?~, hörte der Kleine plötzlich Kaitos Stimme in seinem Ohr. "Ja. Wo soll ich hin?" Conan konnte Kaito nirgends sehen, doch das musste nichts heißen. ~Geh an das Ende vom Dach, rechts von dir. Ich musste ihnen entkommen, damit sie mich nicht wirklich fangen, dass heißt, sie sind jetzt alle bei dir im Haus. Die scheinen zu wissen, dass du dort bist. Wir haben nicht viel Zeit. Mach dich bereit, ich hol dich ab.~ Conan lief so schnell er mit seinem Bein konnte zum Dachrand. Wahrscheinlich war Wodka wieder aufgewacht und hatte von Conans Anwesenheit berichtet. Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, wurde schon die Tür zum Dach zerschossen und mehrere dunkle Schatten huschten auf ihn zu. Aber gleichzeitig erhob sich auch auf der anderen Seite der Straße Kaitos Gleiter in die Höhe und steuerte auf Conan zu. Dieser erreichte gerade den Rand, als einer der Männer das Feuer auf ihn eröffnete und der Kleine zurück stolperte. Das morsche Geländer, was das Dach begrenzte, brach bei dieser Belastung ohne Widerstand weg und Conan stürzte mit einem verzweifelten Schrei dem Abgrund entgegen. Doch plötzlich sah der Kleine Kaitos Flugdrachen herangleiten und schöpfte Hoffnung. Der Dieb hielt sich nur mit einer Hand am Metallrahmen des Drachen fest und streckte die andere Conan entgegen. Doch sie waren zu nahe an der Hauswand, die Gangster schossen von oben und Kaito konnte den Drachen einhändig nicht genügend stabilisieren. Sie wussten beide, dass sich ihre ausgestreckten Hände verfehlen würden. Plötzlich spürten Kaitos Finger eine Berührung und er griff automatisch zu. Erst danach wunderte er sich darüber und blickte nach unten. Seine Hand war um Shinichis Handgelenk geschlossen, der sich im letzten Augenblick zurückverwandelt hatte. So hatten sie die wenigen, fehlenden Zentimeter gewonnen und der blasse Junge war nun in Sicherheit. Etwas wackelig steuerte Kaito den Flugdrachen wieder in die Waagerechte, so dass sie weiter flogen und dem Kugelhagel der "Männer in Schwarz" entkamen. Da tauchten auch schon die ersten Polizeiautos vor ihnen auf und Kaito landete ihren Drachen auf der Straße, als die Wagen vorbei waren. "Heiji, wo steckst du?", fragte Kaito in sein Mikro und die Antwort kam sofort: ~Megure hat mich aufgelesen. Was ist mit Kudo? Hast du ihn?~ Der Junge am anderen Ende war mehr als nur besorgt. "Ja, ich hab ihn. Es hat funktioniert, er ist wieder der alte. Allerdings hat er ne Verletzung am Bein, wahrscheinlich ne Kugel. Ich bring ihn rüber, wenn ich mich umgezogen hab." Damit verstaute Kaito den Flugdrachen in einer Seitenstraße und entledigte sich auch seiner Verkleidung. Es mussten ja nicht gleich zwei Shinichis herumlaufen, denn dann kamen die Polizisten von selbst auf seine zweite Identität. Der Gleitdrache war schon gefährlich gewesen. Als Kaito zu Shinichi zurückkehrte, hatte sich dieser auf dem Bordstein zusammen gerollt. "Du siehst nicht gut aus, weißt du das?!" Doch der Detektiv konnte nur gequält grinsen. Wenigstens war er bei Bewusstsein, so dass Kaito ihn nicht ganz tragen musste. Obwohl das auch kein Problem gewesen wäre, weil der verletzte Junge fast nichts wog. Diese lange Zeit in einem Kinderkörper hatte Spuren hinterlassen. Einige Minuten später erreichten die beiden Jungs Megure und Heiji. Dieser hatte schon einen Krankenwagen angefordert, so dass Shinichi gleich abtransportiert werden konnte. Wenn sich der Inspektor wunderte, wieso Shinichi so plötzlich und in so seltsamem Aufzug (Conans Klamotten waren etwas zerstört worden bei der Verwandlung) aufgetaucht war, so sagte er nichts und er wunderte sich auch nicht über Kaitos Anwesenheit. Er machte Heiji zwar ganz schön die Hölle heiß, von wegen, ständige Alleingänge der Detektivs wären noch mal sein und ihr Grab, aber er wusste ja noch gar nicht, dass sie sogar in der Basis drin gewesen waren. Jetzt, da ein Großteil der Organisation verhaftet worden war und Shinichi wieder er war, konnte Heiji dem Inspektor auch alles erzählen, ohne jemanden in Gefahr zu bringen. Kaito hingegen begleitete den nun bewusstlosen Detektiv ins Krankenhaus und wich nicht von dessen Seite. Das war auch ganz gut so, denn nachdem Shinichis Schusswunde operiert worden war, entdeckten die Ärzte, dass der Patient noch aus einem anderen Grund Schmerzen zu haben schien. Kaito musste ihnen das mit dem Gift erst erklären und sie dann davon abhalten, einfach den Magen auszupumpen. Wer wusste schon, ob die Wirkung dann nachgelassen hätte? Als Heiji dann am nächsten Morgen müde und absolut zerwühlt vom Polizeirevier kam, war Kaito neben Shinichis Bett eingeschlafen. Der Junge hatte sich standhaft geweigert, seinen Freund allein zu lassen und so hatten die Schwestern es schließlich aufgegeben, ihn in die Besucherräume zu zwingen. Irgendwann war er dann, Shinichis Hand haltend, auf dem Stuhl daneben eingeschlafen. Jetzt schreckte er hoch, als sich Heiji die Jacke auszog und mitsamt dem Basekap in eine Ecke warf. Irritiert blinzelte der Dieb und seine Haare waren noch verschrubbelter, als normal. Dann fand er langsam in die Wirklichkeit zurück und fragte mit einem Kontrollblick zu dem Kranken: "Und wie war's auf dem Revier. Hat er irgendwann aufgehört, dich wie einen Verrückten zu behandeln?" Heiji lachte leise und nahm sich ebenfalls einen Stuhl. "Ja, nachdem er bei Ran angerufen hat, ob Conan auch wirklich nicht da war und nachdem er die Herren Doktoren hier drei mal gefragt hat, ob das mit dem Gift stimmen kann. Ich hab ihm alles dreimal erzählen müssen. Aber ich glaub hauptsächlich war er so misstrauisch, weil er deine Rolle in der ganzen Sache nicht durchschaut hat." Kaito blickte Heiji etwas irritiert an. Dann dämmerte ihm, dass Heiji nicht erwähnt hatte, dass Kaito KID war, was seinen Einsatz bei ihrem Vorhaben ja erst möglich gemacht hatte. Seltsam. Heiji hätte ihn auch an die Polizei verraten können, denn Shin war ja nun gerettet, doch Kaito hatte keine Sekunde an diese Gefahr gedacht. Ihm war nicht einmal die Idee gekommen, dass Heiji oder Shinichi ihn verraten könnten. Wie schnell man sich an Freunde gewöhnte. Auch Heiji schwieg eine ganze Weile und betrachtete Kaito nur unauffällig. Dieser Junge war Shinichi so ähnlich. Von seinem Können mit Recht absolut überzeugt und somit automatisch etwas überheblich, aber nicht auf unangenehme Weise. Die beiden waren unglaublich einnehmende Persönlichkeiten und noch dazu brauchte Kaito nicht viel, um Shin ähnlich zu sehen. Heiji seufzte. Na toll, jetzt begann er doch tatsächlich, die zwei miteinander zu vergleichen! Obwohl, keiner von den beiden gewann richtig. Sie waren sich so unglaublich ähnlich, dass Heiji nicht einmal sagen konnte, ob die Freundschaft, die er für Kaito empfand nicht doch der Liebe entsprach, die er Shinichi entgegen brachte. Spitze! Jetzt begann er sich doch tatsächlich in beide zu verlieben, wo die Wahrscheinlichkeit groß war, dass keiner von beiden etwas von ihm wollte. Das konnte ja heiter werden. Kaitos leise Stimme holte ihn letztlich gnädiger Weise aus seinen fruchtlosen Grübeleien: "Soll ich dir auch einen Kaffee mitbringen?" Heiji nickte nur und fuhr sich müde über die Augen. Oh ja, Kaffee war ne gute Idee. Sein Blick kehrte zu seinem Detektiv-Freund zurück. Kaito hatte ihm gesagt, dass die Schusswunde nicht schlimm war, sie heilte schnell. Viel mehr Probleme machte das Gift. Sie hatten die Proben, die Shin noch zusätzlich eingepackt hatte, untersucht und die Wirkung abgeschätzt, aber irgendwas lief bei dem Schülerdetektiv anders. Er reagierte auf das Gift, dass lies sich nicht bestreiten und es würde auch nicht wieder rückwärts ablaufen, so wie damals bei Heijis Schnaps. Shinichi würde nun für immer groß bleiben. Doch er hatte starke Schmerzen, die von der Reaktion mit dem Gift stammten. Und diese ließen einfach nicht nach. Selbst jetzt, unter dem Einfluss von einem Haufen Schmerzmittel, bewegte sich Shin noch unruhig im Schlaf. Das sah nicht gut aus. Kaito kehrte mit den dampfenden Getränken zurück und setzte sich wieder Heiji gegenüber auf die andere Seite des Bettes. Da fiel dem Osaka-Jungen etwas ein. "Sag mal, musst du nicht eigentlich zur Schule? Heut ist doch Montag, oder?" Doch Kaito schüttelte nur den Kopf: "Ich schmeiß das für heute. Ich hab echt keinen Bock, sinnlos im Unterricht zu sitzen, während mit Shin wer weiß was passieren kann. Du bist ja auch hier, obwohl du hundemüde aussiehst." "Stimmt. Du ... machst dir auch Sorgen um ihn?" Beide wussten, wie diese Frage gemeint war und Kaito nickte, ohne Heiji anzusehen. "Ich wollte mich eigentlich zurückhalten, wo ich doch wusste, was du für ihn empfindest. Ich meine, Shin ist mir früher auch aufgefallen, aber da er dann verschwunden war, konnte nichts werden. Jetzt ... Ich werd dir nicht den Rang ablaufen, keine Angst. Ich werd es einfach genießen müssen, wenigstens euch glücklich zu sehen." Er seufzte, doch Heiji meinte leise: "Da gibt es nichts mit Rang ablaufen, wie du ja weißt. Vielleicht steht Shin nicht mal auf Jungs, obwohl er sich Ran dann wohl nicht entgehen lassen hätte.... Ich werd mich endlich trauen müssen, ihn zu fragen, aber es wird wohl seine Entscheidung sein, ob und wen er von uns will.... Wir sollten abwarten und das Thema erst mal sein lassen, oder?" Kaito nickte. Sie würden sehen. ******** Am Nachmittag kamen Ran, Sonoko und Kogoro vorbei und sahen nach Shinichi. Ran war außerdem sehr verzweifelt, weil Conan spurlos verschwunden war, doch Heiji beruhigte sie. Schamlos behauptete er, der Kleine sei bei Agasa und rief nach Ran's Abmarsch auch gleich den Professor an, damit dieser das bestätigte. Shinichi sollte selbst entscheiden können, wie viel er Ran erzählte. Am Abend schien sich der Zustand des Detektivs jedoch zu verschlechtern. Die Schmerzmittel wirkten nicht mehr und die Ärzte beschlossen, sie ganz abzusetzen, bevor sie Shinichi mehr schaden als nutzen konnten. Außerdem befürchteten sie, dass sie das Gegengift hemmen könnten, weshalb die Reaktion so langsam und schmerzhaft ablief. Doch die Folge war, dass Shinichi halb bei Bewusstsein war und sich vor Schmerzen krümmte. Natürlich konnten sich Heiji und Kaito das nicht lange ansehen. Doch Ai hatte sie über Professor Agasa wissen lassen, dass die Ärzte Recht hatten und Schmerzmittel das Ganze nur hinauszögerten. Im Klartext hieß das, Shin musste die Zeit, bis das Gegengift vollständig mit seinem Körper reagiert hatte abwarten und die Schmerzen aushalten. Die wenigen Augenblicke, wo der Verletzte wirklich richtig da war, lächelte er seinen beiden Freunden allerdings aufmunternd zu und meinte, er würde das schon schaffen. Sie waren sich dessen zwar nicht ganz sicher, aber sie hatten ja eh keine Wahl. Doch nach der Abendvisite - Heiji und Kaito hatten sich wieder vehement gegen einen Rausschmiss gewehrt, so dass die Schwestern aufgeben mussten - stand der Dieb frustriert auf und blieb mitten im Raum unruhig stehen. Heiji blickte ihn verwundert und neugierig an, als der Junge sagte: "So kann das nicht weitergehen. Ich kann nicht hier dabei sitzen und gar nichts tun." Heiji blickte zu Shin, der verkrampft dalag und aus dem Fenster starrte. Er fragte sich, ob er ihre Unterhaltung mitbekam. "Was schlägst du vor?" Der Schülerdetektiv war für jede Idee offen. Auch er hasste es, nur zuzusehen, wie Shinichi sich quälte ohne ihm helfen zu können. "Nun, wir können ihm nicht die Schmerzen ersparen oder abnehmen. Er muss das durch stehen. Aber wir können ihm helfen, dass zu ertragen. Ich ... Ich möchte ihm einfach irgendwie helfen, ihm zeigen, dass er nicht allein ist. Wir ... " Kaito stockte etwas verlegen und blickte Heiji unsicher an. Dieser schien jedoch trotz der mangelhaften Informationen zu wissen, worauf der Dieb hinaus wollte und nickte leicht aber entschlossen. "Das ist an sich ne gute Idee. Allerdings hier schwer umzusetzen. Wir bräuchten etwas .... mehr Platz, als dieses Krankenbett bietet." Offensichtlich wusste Heiji ganz genau, was Kaito meinte und dieser grinste in sich hinein. Liebe war echt grausam.... Wenn sie erst mal zuschlug.... Doch Kaito wäre nicht Kaitou, wenn er für dieses Problem keine Lösung gefunden hätte und so standen er - mit Shinichi im Arm - und Heiji eine halbe Stunde später vor dem Krankenhaus auf der Straße und warteten auf Professor Agasa. Dieser war nicht gerade begeistert von der Idee, Shinichi aus dem Hospital zu entführen, aber er konnte die beiden Jungs nicht umstimmen. Sie erklärten ihm auch nicht, warum sie Shin unbedingt in sein altes Haus bringen wollten, statt ihn in der Obhut der Ärzte zu lassen, aber er gab es auch irgendwann auf, zu fragen. Kurz nach zehn legte Kaito den wimmernden Shinichi deshalb auf das breite Bett in dessen altem Zimmer und Heiji und er setzten ihren Plan in die Tat um. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)