Time after Time von April_Eagle_Wilcox (A Smallville-Story) ================================================================================ Kapitel 8: Der Brief -------------------- „Danke, dass Sie sich an mich gewendet haben Mr. Cooper“, entgegnete Lex dem Vermieter von Lana. „So hatten wir es vereinbart“, nickte dieser. „Ja und auch diesmal werde ich mich für ihre Loyalität erkenntlich zeigen“, antwortete Lex und stellte dem Herrn einen Scheck aus. „Hier für Ihre Mühen Mr. Cooper“. Die Augen des Vermieters leuchteten auf. Es war nicht gerade eine geringe Summe. „Wenn Sie es so beibehalten, wird es sich auch in Zukunft lohnen“. „Sehr wohl Mr. Luther Sir!“, kam es unterwürfig vom Hauseigentümer. So schnell wie Lex gekommen war, verließ er auch schon die Anlage. Er wusste, dass Lana bald mit ihrer Tochter zurückkommen würde und er wolle ihr auf keinem Fall in die Arme laufen. Er versteckte sich wieder in seinem sicher getarnten, unauffälligen Wagen. Es dauerte keine halbe Stunde und das Auto von Lana fuhr vor. Sie stieg mit einem Lächeln aus und öffnete dann die Tür zur Rückbank, um ihr Kind zu holen. Dieses lachte gerade übers ganze Gesicht. Offenbar musste es den Beiden heute gut gehen. Lex war erleichtert über diesen Zustand, zu selten sah er die ehemalige Cafe-Besitzerin so. „Mummy, das war so toll heute – keiner konnte mich beim Fangenspielen einholen“, gluckste Laura, die gerade von ihrer Mutter auf den Arm genommen wurde. Lana dachte sich noch nichts Besonderes dabei: „Wirklich mein Engel? Bist Du ihnen entkommen?“, fragte sie neugierig nach. „Ja und wie, ich bin nur ganz normal los – und schwups war ich bei den Sandkästen“, freute sich das Kind weiter. „Und die Anderen?“, fragte Lana weiter, als sie den Wagen abschloss und nach ihrer Tasche griff. „Die sind so lahm, die waren immer noch bei den Schaukeln!“, grinste das kleine Mädchen übers ganze Gesicht. Nun stockte Lana und blickte ihre Tochter fragend an: „Aber die Sandkästen sind doch am anderen Ende Eures Gartens und die Schaukeln gleich am Haus, oder?“ „JAA, Mummy, das ist ja das tolle!“ strampelte nun Laura stürmisch auf ihrem Arm. Lana wurde blass. Sollte das schon wieder ein mysteriöser Vorfall sein? Sie musste unbedingt dahinter kommen. Hatte sie damals in Smallville von den zweimaligen Meteoritenschauern Schaden genommen? War ihre DNA beeinflusst, was sie nun an ihre Tochter weitergegeben hatte? Waren sie „Freaks“? In der Wohnung angekommen versuchte Lana sich nichts anmerken zu lassen, aber ihre Gedanken rasten. Sie musste diese Vorfälle klären. Wer wusste schon, was noch passieren konnte. Und vor Allem, wenn die Kinder und die Erzieherinnen dies mitbekamen?! Die junge Brünette bereitete das Essen vor, als es plötzlich an der Tür klingelte. „Bleib bitte hier im Wohnzimmer, geh nicht an den Herd!“, ermahnte sie ihr Kind und öffnete. Ihre Nachbarin stand vor der Tür. „Hallo Lana!“, lächelte sie diese an. „Hallo Vanessa!“, entgegnete sie. „Mir ist die Milch ausgegangen und ich bin gerade mitten beim Backen und Kevin hat die Flasche eben auf dem Boden zerdeppert“, seufzte sie und stupste dem kleinen Jungen auf ihrem Arm auf die Stupsnase. „Das kenn ich“, lachte Lana, „kommt doch einen Augenblick mit rein, ich hab eine Flasche über“. Die Beiden kamen herein: „Hallo Laura! Wow, hast Du aber ein tolles Bild gemalt“, beäugte Vanessa die Aktivität des kleinen Mädchens und lies ihren Sohn auf den Boden herunter. Stolz und freudestrahlend präsentierte Laura ihre Kunstwerke, als Lana zurück in die Küche ging, um das Gewünschte zu holen und derweil drehte die Herdplatten aus. Sie kam wieder zurück und setzte sich zu den Dreien mit aufs Sofa, wobei die Kinder eher mit sich beschäftigt waren. „Komm ich zeig Dir meine neuen Sachen!“, rief Laura und zog Kevin an der Hand hinter sich her in ihr Zimmer. „Wie geht es Dir denn?“, fragte Vanessa, als die Kinder verschwunden waren. „Ach weißt Du, es geht. Es ist stressig, aber irgendwie schafft man es doch“, gestand Lana. „Ja, wo man die Energie hernimmt frag ich mich auch manchmal – aber vermutlich bekommt man die als Mutter“, stimmte Vanessa zu. „Das Schlimmste ist immer das liebe Geld“, seufzte Lana. „Ja, leider und nun wird es ja noch schlimmer!“, lehnte sich die Nachbarin zurück und sah nicht sehr glücklich aus. „Schlimmer?“, fragte Lana nach, „ist was passiert?“ „Na ich rede von dem tollen Schreiben von heute Morgen!“, deutete Vanessa hin. „Welches Schreiben meinst Du denn?“, Lana verstand immer noch nicht worauf sie hinaus wollte. „Der Brief! Vom Vermieter! Mit der Mieterhöhung ab dem nächsten Monat“, klärte sie Lana ganz erstaunt auf. „Miet…, Mieterhöhung?“ ungläubig sah Lana ihre Nachbarin an. „Ich hab nichts erhalten! Passt Du kurz auf Laura auf, ich geh eben noch mal zum Briefkasten!“. Nach ein, zwei Minuten kam Lana wieder in die Wohnung: „Mein Briefkasten ist leer. Galt das nur für einige Wohnungen?“ „Dem Schreiben laut zu urteilen nicht, bzw. in der Begründung. Mit den Millers und McIntyres hab ich schon gesprochen. Die Millers müssen vielleicht umziehen, mit der kleinen Rente können sie es sich nicht weiter leisten und ich muss auch kalkulieren, ob ich das finanziell weiter bewerkstelligen kann“, erklärte Vanessa. „Das ist schrecklich“, meinte Lana betroffen. „Ob mein Brief nur abhanden kam? Ich kann es mir auch nicht gerade leisten. Ich fürchte ich muss das auch erstmal durchrechnen. Ich werd gleich mal zu Mr. Cooper gehen“. „Ja mach das, ich muss auch nach oben, der Teig wartet. Danke noch mal für die Milch“, stand die junge Frau auf. „Dafür nicht, schon okay“, lächelte Lana sie an. „Kevin! Kommst Du bitte!“, rief die Mutter ihren Sohn, der auch nach ein paar Minuten angelaufen kam. Lana war noch mehr verwirrt. Warum hatte sie keinen Brief erhalten. Sie ging zurück, um das Essen fertig zu machen, damit Laura pünktlich etwas auf den Tisch bekam und dann auch nachher zur gewohnten Zeit zu Bett ging. Immer wieder driftete sie den Gedanken weg – weg nach Smallville. Vermutlich würde sie wenn, nur dort Antworten finden können. Lana hatte das Gefühl die Vergangenheit, die sie so verdrängt hatte, begann sie einzuholen. Nachdem Laura endlich im Bett war und tief und fest schlief, beschloss Lana eben zu ihrem Vermieter zu gehen und nachzufragen. Das Babyphone hatte sie sicherheitshalber mitgenommen. Die Situation ließ ihr keine Ruhe. „Oh guten Abend Miss Lang“, begrüßte dieser seine Mieterin. „Guten Abend Mr. Cooper, entschuldigen Sie bitte die späte Störung“, grüßte Lana höflich. „Schon in Ordnung Miss Lang“, lächelte er sie an und bat sie herein. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte er nach. Lana setzte sich auf den angebotenen Platz und erklärte ihm ihr Anliegen. „Nein, Miss Lang, Sie betrifft diese Mieterhöhung nicht“, erklärte er und suchte gerade nach einem Argument, warum es sie nicht betraf. „Aber das verstehe ich nicht“, antwortete diese. „Möchten Sie denn unbedingt mehr bezahlen? Sie haben den jüngsten Mietvertrag und ich habe nur die anderen angepasst“, log Mr. Cooper schnell, um Lex nicht zu verraten. „Nein, natürlich bin ich froh, wenn ich nicht mehr bezahlen muss, ich bin nur erstaunt“, erklärte die junge Frau. „Zerbrechen Sie sich nicht ihren Kopf Miss Lang, es hat alles seine Ordnung und bei Ihnen bleibt alles beim gleichen Stand“, auf weitere Diskussionen wollte er sich nicht einlassen und stand auf, um sie zur Tür zu führen. „Gute Nacht Miss Lang“, sagte er bestimmt aber freundlich. „Gute Nacht, Mr. Cooper und verzeihen Sie nochmals die Störung“. Nachdenklich und grübelnd ging Lana auch bald darauf zu Bett. Es dauerte eine Weile bis sie endlich in den Schlaf fiel. ******** Clark saß in dieser schrecklich langweiligen Vorlesung. Wieder einmal fragte er sich, warum er sich das hier antat. Schließlich entbehrte sein Leben die letzten Jahre jeglicher Perspektive. Seit Lana fort war, war er nur noch ein Schatten seiner selbst. Nicht mehr der fröhliche, manchmal leicht schusselige Farmerjunge, der aus allen Situationen einen Ausweg fand. An dem Geschehenen war er gescheitert. Still verfluchte er Simone und was sie ihm angetan hatte. Bis heute war ihm nicht klar, warum sie das getan hatte. Warum sie sein Leben zerstört hatte. Seine Gedanken drifteten zu Lana und wie es ihr wohl ging. Clark bekam von der Stunde nicht mehr fiel mit, gerade hatte ihn der Professor aufgerufen, da er sah, das Clark nicht bei der Sache war. Im letzten Augenblick rettete die Klingel ihn vor der Blamage. Der Lehrer lies von ihm ab und sah ihm dabei zu, wie er seine Sachen zusammenpackte und mit gesenktem Kopf den Raum verlies. „Hey Clark“, rief eine junge Stimme hinter ihm. Clark drehte sich um. „Oh, Tag Jessica“, grüßte er sie nur wortkarg. „Na, endlich ist Wochenende! Weißt Du schon, was Du machst?“, wollte sie neugierig wissen. Schon lange schwärmte Jessica für diesen jungen Mann, aber so sehr sie sich auch bemühte und in seiner Nähe war, er reagierte nicht auf ihre Avancen. „Hmm, ich weiß nicht genau... Vielleicht fahr ich nach Hause“, meinte er lustlos. „Hey, nicht so Trübsal blasen! Heute Abend steigt eine Fete bei Steven, komm lass uns zusammen hingehen. Das wird Dir gut tun“, meinte sie und hakte sich frech bei ihm unter. Clark sah sie verwundert an: „Jessica?!“ „Ja? Was ist? Sei doch kein Frosch Clark!“, lachte sie. „Komm lass uns noch unsere Sachen holen und dann los“, gab die Blondine nicht auf. „Nein Jessica“, freundlich aber bestimmt entzog ihr Clark den Arm. „Ich möchte nicht!“ Das Mädchen zog eine Augenbraue hoch: „Hey, was ist den los mit Dir? Warum bist Du nur so ein Stubenhocker? Wie willst Du da jemals die Frau fürs Leben finden?“, wollte sie die Situation entspannen und einen Scherz machen. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie bei Clark da genau einen wunden Punkt traf. Sein Blick verfinsterte sich, seine Augen wurden trüb: „Die Frau hatte ich bereits.“, entgegnete er, „Und hab’s vermasselt“, fügte er in Gedanken dazu. „Lass mich bitte einfach Jessica, okay?“ Mit diesen Worten drehte er sich um, und lies die Studentin einfach stehen. Clark wusste, dass dies nicht die feine, englische Art war, aber er konnte nicht anders. In den letzten Jahren, hatte er keine Frau, bis auf Chloe und Lois, näher an sich heran gelassen. Er konnte keine Nähe ertragen. Immer wieder sah er geistig Lanas Schmerz in ihren Augen. Wie sie ihn angesehen hatte. Er hatte mitten in ihr verletztes, ja zertrümmertes Herz blicken können. Und sie fehlte ihm. Sie fehlte in jeder Minute: Ihr herrlicher Duft, ihr weiches Haar, ihr Lächeln, das Herzen öffnete und das Eis zum schmelzen bringen konnte und vor allem ihre großen, tiefgründigen Augen, in denen er immer wieder versunken war. Was würde Clark dafür geben, um nur noch einmal in diese sehen zu dürfen, sie einmal zu berühren, zu fühlen, zu riechen. Er schüttelte den Kopf, so als ob er Lanas Bild aus seinem Kopf bekommen wollte, als Clark seine Sachen aus dem Spinnt holte. Erstmal wollte er etwas essen und sich eine kleine Pause gönnen. Später wollte er Lois und Chloe noch einen Besuch abstatten, bevor er dann auf der Farm seiner Eltern aufschlagen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)