Time after Time von April_Eagle_Wilcox (A Smallville-Story) ================================================================================ Kapitel 5: Erinnerungen ----------------------- .... Es dauerte eine Weile, bis Lana sich so weit wieder gefasst hatte, dass sie aufstehen und zu ihrem Wagen gehen konnte. Sie wollte nur noch weg. Aber der Schleiher aus Tränen machte es ihr nicht einfach. Immer wieder wischte sie sich mit dem Ärmel über die hochrot gefärbten Augen. Einmal hatte sie einem Wagen die Vorfahrt genommen. Im letzten Moment konnte sie noch ausweichen. Der Fahrer des anderen Wagens tobte und hupte wie wild, aber Lana war wie in Trance. Sie sah, dass nichts passiert war und trat das Gaspedal wieder durch. -Flashback Ende- Geduldig hörte ihre Freundin ihr zu, bis sie die ganze Geschichte kannte. Dabei kamen Lana die Tränen und Maggie nahm sie, wie ein eigenes Kind, in den Arm und lies sie ausweinen. „Du hast wirklich viel durchgemacht“, sprach sie fast mütterlich auf das junge Mädchen ein. „Und dann bist Du abgehauen?“, fragte sie weiter. Lana nickte nur stumm. „Aber warum Kind, hattest Du denn keine Freunde oder Bekannte zu denen Du hättest können?“ Lana schüttelte ihren Kopf, bevor sie weiter erzählte: - Flashback- Lana wusste nicht wie, aber irgendwann war sie in Metropolis angekommen. Es brannte kein Licht, somit war Chloe auch noch nicht zurück. Sie lief in ihr Zimmer und warf sich auf das Bett. Heiß rannen ihr wieder die Tränen über die Wangen. Sie vergrub ihr Gesicht in die Kissen und krallte sich ins Bettzeug. Sie fühlte sich allein gelassen. Der Boden unter ihren Füßen hatte sich geöffnet und sie hatte das Gefühl endlos zu fallen. Lana versuchte sich zu beruhigen. Sie setzte sich auf und angelte ihr Handy aus der Handtasche. Ein paar Mal wischte sie über ihr Gesicht und versuchte die Tränen zu stillen. Zittrig suchte sie Chloes Nummer im Handy und rief sie an. Es klingelte mehrfach, gerade als Lana auflegen wollte, knackte es und ein keuchendes: „La…na, was… was gibt es?“, kam durch das Gerät. Lana dachte sie hätte ihre Kontenoise wieder, aber als sie die vertraute Stimme hörte, brach sie wieder in Tränen aus und schluchzte nur ins Telefon. „Chloe… ich… hilf mir…“ brachte Lana gepresst hervor. Chloe verstand kein Wort von dem was aus dem Telefon kam. „Ruhig Lana, ich versteh kein Wort. Was ist den um Himmelswillen passiert?“, wollte sie wissen. Die brünette Frau, versuchte einige Male tief durchzuatmen und berichtete dann mit zittriger Stimme die Kurzfassung. Immer wieder musste sie stoppen. Besser gesagt, sie wurde durch den enormen Tränenfluss gestoppt. Na einer Weile hatte sie geendet und schluchzte verzweifelt ins Telefon. „Chloe?“ fragte sie, als nicht sofort eine Antwort kam. Es herrschte Stille in der Leitung. Chloe musste erstmal sacken lassen, was sie eben gesagt bekommen hatte. „Lana, ich… ich weiß nicht was ich sagen soll. Aber, bist Du Dir da sicher?“, fragte Chloe entsetzt. Sie war noch geschockt von dem, was sie gerade gehört hatte. „Ob ich mir sicher bin?“, fuhr Lana Chloe an. „Hast Du mir zugehört, was ich gesagt habe?“, setzte Lana nach. Wie konnte Chloe nur so etwas fragen? Sie war doch ihre beste Freundin! Sie hatte sich Beistand erhofft und keine Zweifel. Sie zweifelte schon genug. „Doch Lana, aber…. Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen“, antwortete Chloe ihrer Freundin. So ganz war sie nicht bei der Sache. Lana schwieg nur noch geschockt. Also zweifelte Chloe wirklich an ihren Worten? Konnte das wirklich sein? „Hör zu Lana, ich bin hier in einem wichtigen Fall für den Daily Planet. Du weißt schon, die mysteriösen Todesfälle... Und ich treffe gleich einen Informanten. Ich komm später und dann reden wir in Ruhe. Bin sicher ist nur ein Missverständnis. Clark ist nicht so, er würde so etwas nie tun.“, versuchte Chloe Lana doch noch zu beruhigen. Nun reichte es Lana. „Danke für die ‚Hilfe’!, brauste Lana noch einmal auf, bevor sie in sich zusammensackte. Ohne ein weiteres Wort hängte sie ein. „Lana!?“ Chloe lauschte als es knackte. “Lana? Lana bist Du noch da?“ Aber außer dem Rauschen der Leitung, war nichts mehr zu hören. Zum Schmerz von Clark kam nun noch die Wut und Enttäuschung übe Chloes Verhalten. Wie konnte sie an ihren Worten zweifeln? Chloe, ihre beste Freundin! Würde man damit scherzen? Ja, sie selbst hätte Clark so etwas nie zugetraut, aber sie würde es nie erfinden. Nie! Sie liebte ihn doch und das wusste Chloe doch! Lange lag Lana auf dem Bett, und blickte starr an die Decke. So viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Dann wusste sie es: Hier wollte und konnte sie nicht mehr bleiben! Kein Smallville mehr und keine Erinnerungen, die so sehr schmerzten. Nie wieder! Ein völliger Neuanfang sollte nun folgen Lana sprang auf und packte hastig alle ihre Sachen zusammen. Nicht ordentlich zusammengelegt, nein - alles flog in die Koffer und Taschen. Einige Kisten hatte sie noch im Abstellraum, für das Altpapier gefunden und packte dort ihre Unterlagen und Bücher hinein. Mühevoll schleppte sie alles zum Wagen. Zu guter Letzt schrieb Lana einen Brief und teilte darin Chloe mit, das sie sich keine Sorgen machen brauche, aber sie ab sofort ihr Leben woanders verbringen würde und versuchen würde neu anzufangen. Außerdem fügte sie noch sie Austragungspapiere der Uni bei. Lana beeilte sich, denn sie hatte keine Ahnung, wann Chloe heimkommen würde, und sie wollte sie nicht mehr sehen. Ihr war sicher, Chloe würde sie aufhalten wollen und vielleicht auch schaffen. Sie musste ihr zuvorkommen. Ein letzter, wehmütiger Blick ging durch das gemeinsame Zimmer. Ein kurzes Seufzen und mit wässrigem Blick, wendete sich Lana ab und ging mit der restlichen Kiste zum Wagen und fuhr los. Da sie ihre Tante Nell nicht erreichen konnte, beschloss Lana, erstmal in einem Motel unter zu kommen. Diese waren billiger als die Hotels und sie konnte erstmal schlafen, bevor sie sich klar wurde, wie es weiter gehen sollte. - Flashback Ende- „Deiner Tante hast du Dich doch dann anvertraut oder Lana?“, fragte Maggie besorgt weiter. „Ja, hab ich – hab mich bei ihr ausgeweint und wir haben beschlossen, dass ich erstmal da bleibe. Jedoch wollte ich nicht bei ihr sein. Ich wusste, dass sie mich dort als erstes suchen würden und mich zurückbringen wollten. Darum blieb ich einige Zeit in diesem Motel. Nell kümmerte sich um mich, wir sprachen viel und sie half mir so gut sie konnte“, entgegnete Lana. Beim Gedanken an ihre Tante zog sich innerlich wieder alles zusammen. Sie war ihre letzte Verwandte gewesen, und auch sie vermisste sie aufs Schmerzlichste. „Und wie kamst Du dann hier nach New Orleans?“, fragte Maggie weiter. Lana fuhr fort und erzählte ihrer Freundin nun auch noch die Sache mit Nells Tod und wie sie dann mit Sack und Pack verschwand. Sie erzählte ihr, dass sie merkte schwanger zu sein und gerade am Tag, wo sie sich Nell anvertrauen wollte, diese zu Tode kam. Geduldig hörte ihre Freundin ihr zu, bis sie die ganze Geschichte kannte. Dabei kamen Lana die Tränen und Maggie nahm sie, wie ein eigenes Kind in den Arm, und lies sie ausweinen. Und nun wird mir so einiges klar Lana“, meinte sie mit beruhigender Stimme. Fragend hob Lana ihren Kopf und sah sie an. „Du willst nicht gefunden werden, was?“ brachte Maggie es auf den Punkt. Ein kleines Nicken von Lana bestätigte ihr die Vermutung. „Darum bist du auch in den letzten Jahren so oft umgezogen und hast mich gebeten den Mietvertrag auf mich schreiben zu lassen und warum der Wagen auf mich laufen sollte. Das war nicht allein der Grund, weil ich Versiechungstechnische Vorteile habe, stimmts?“ Ertappt blickte die junge Mutter auf. „Ja Maggie. Es tut mir leid – ich wollte Dich nicht anlügen. Bitte glaub mir:“ Ein Lächeln signalisierte Lana, dass sie ihr nicht böse war. „Lana, warum hast Du das nicht schon viel früher gesagt? Darum wolltest Du auch Dein Gehalt nicht überwiesen bekommen, sondern so ausgezahlt bekommen.“ „Ja, ich hab kein Konto angelegt – er würde mich finden.“ „Wer? Dieser Clark? Hat er denn die Möglichkeiten?“, wollte die Hebamme wissen. „Nein, er nicht – zumindest nicht direkt. Aber meine beste Freundin hat einiges drauf und auch viele Informanten. Ich denke für sie ist es nicht schwer. Und ein alter Bekannter ist sehr einflussreich und reich, für ihn wäre es ein Fingerschnipp.“ Maggie war beruhigt: „Nun bin ich erleichtert. Ich dachte wirklich im ersten Moment, es sei etwas Schlimmes und Illegales. Nun bin ich beruhigt. Und keine Sorge, Du bist nicht allein - zusammen schaffen wir das.“ Lana war überglücklich über diese Worte. „Danke Maggie“, sie drückte die ältere Frau an sich und war froh, jemanden wie sie zu haben. Dann jedoch fiel Lana der Grund für Maggies Besuch wieder ein. „Sag mal – dieser Mann? Was wollte er denn?“ „Ob wir Dich hier hatten und kennen und was Dir gefehlt habe. Ich wundere mich, wie er überhaupt wusste, dass Du bei uns warst. Ich hab ihn vertrieben und mit dem Sicherheitsdienst entfernen lassen – keine Sorge, er weiß nichts, - Schweigepflicht.“ „Danke“, sagte Lana nur kurz. In ihrem Kopf schwirrten die Gedanken. Das konnte nur Lex sein. ******* Auch in Smallville war die Sonne bereits untergegangen. Jonathan und Martha hatte die Tiere versorgt und waren gerade mit dem eigenen Abendessen fertig. „Clark ist immer noch nicht hier“, brach Martha das Schweigen und blickte auf den leeren Teller an Clarks Platz. „Er wird sicher bald hier sein Liebling“, versuchte Jonathan seine Frau zu beruhigen. „Er ist bestimmt wieder auf der Suche nach Lana“, seufzte sie Mutter. „Will er niemals aufgeben? Sie jahrelang weitersuchen?“ Natürlich wünschte sich Martha, dass ihr Sohn glücklich wurde und wenn er dies mit Lana wollte, würde sie ihm niemals im Weg stehen. Im Gegenteil, sie hatte Lana schon lang ins Herz geschlossen. „Clark quält sich doch nur noch selbst“, sprach sie mit Verzweiflung in der Stimme. „Ich werde es mir nie verzeihen Mom“, ertönte plötzlich die Stimme an der Tür. Martha und Jonathan drehten sich in die Richtung. „Junge! Da bist Du ja endlich“, erleichtert stand Martha auf und schloss ihren Sohn in den Arm. „Setzt Dich, ich hab Dir das Essen warm gestellt“, sie wollte ihren Sprössling zum Tisch bringen. „Danke Mom, ich hab keinen Hunger“, antwortet Clark mit hängenden Schultern „Sohn, Du musst etwas essen – ich bin sicher Du bist wieder durch den halben Kontinent gelaufen, Du brauchst Kraft, es nützt weder Dir etwas noch Lana, wenn Du Dich so quälst“, legte der Vater ihm die Hand auf die Schulter. „Und Lana würde das sicher auch nicht wollen“. Der letzte Satz, war das Schlimmste. Ja – würde es Lana nicht wollen? „Sicher hasst sie mich – so wie ich sie behandelt habe, ich würde mich hassen“, dachte er verzweifelt und stützte seine Arme auf den Tisch und vergrub seinen Kopf in den Händen. Clark zwang sich eine Kleinigkeit zu essen, um seine Eltern nicht weiter zu beunruhigen. Dann entschuldigte er sich und ging in die Scheune. Er machte nur ein, zwei Kerzen an. Mehr Licht wollte er nicht. Wie so oft setzte er sich ans Fenster, griff nach dem gerahmten Foto auf dem Lana so engelgleich lächelte. Er wusste noch genau, an welchem Tag das Bild geschossen wurde. Dieses Lächeln – ihre Augen – das Haar, mit dem der Wind spielte. Er liebte sie, wie eh und je. Und gerade ihr hatte er förmlich das Herz aus dem Leib gerissen. Clark war so in Gedanken, dass er nicht gehört hatte, dass jemand die Scheune betreten hatte. „Clark? Clark bist Du da?“, kam es von einer bekannten weiblichen Stimme. „Ja Chloe, ich bin hier oben“, antwortete der Gefragte. „Hey, warum sitzt Du denn hier im Fastdunkel? Dein Eltern schickten mich herüber und nun dachte ich, Du bist wieder unterwegs?“ „Nein, ich war den ganzen Tag unterwegs“, meinte er mit hängendem Kopf. „Das hab ich mir fast gedacht. Aber hast Du nicht bald alle Staaten durch?“, fragte sie forsch, als sie dann jedoch Clarks Blick sah, biss sie sich schon wieder auf die Lippen. „Tut mir leid Clark“. „Du hast ja recht Chloe – aber ich kann nicht anders“, seufzte er. „Ich gebe ja auch mein Bestes, aber alle Möglichkeiten die ich habe, haben wir versucht. Kein Wagen läuft auf sie, ich konnte kein Konto finden. Entweder sie versteckt sich bewusst oder sie ist nicht mehr in den USA“, mutmaßte Chloe. „Meinst Du sie ist wieder in Paris?“, überlegte Clark weiter. „Denkst Du das?“ Chloe zog eine Augenbraue nach. „Ich weiß es nicht, es kann sein“, kam es von Clark. „Gehen wir doch noch mal gedanklich alles nach, vielleicht haben wir etwas übersehen, wobei wir das ja fast jede Woche durchkauen“, sagte Chloe mit einem Zwinkern. „Es tut mir leid Chloe, ich langweile Dich sicher damit“, kam es von dem Farmerjungen. „Hey, Clark. Wir sind Freunde, und wir helfen einander, oder etwa nicht? Außerdem ist Lana meine beste Freundin und ich mach mir genauso Sorgen um sie“, antwortete sie und legte ihre Hand auf die seine. Sanft drückte sie diese. Es kribbelte und wie gerne würde sie seine Hand öfter halten, und vor allem auf andere Art und Weise. Aber Chloe hatte sich in all den Jahren damit abgefunden, dass Clark wohl nie einen Platz in seinem Herzen für sie haben würde. Freundschaftlich ja und das genoss sie. Aber die Liebe seines Herzens, würde wohl immer ihrer besten Freundin zu Teil werden. .......... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)