Are all predetermined or changeable? von Mamitasu ================================================================================ Kapitel 1: fatefull evening --------------------------- Vorne weg... Sie gehören sich selber und wie eh und je das alles ist, denk ich doch ma, nie passiert und so mit meiner fantasie entsprungen... Nur noch eins... Als ich das verfasst habe, kannte ich den Film Moon Child noch nich... Bitte nich krum nehmen, wenn ich da was falsch mache *lieb guck* Kommies wären lieb und nett... Würd mich freuen... Mit Kritik noch mehr...^^ Dann viel Spaß --------------------------------------------------------------------------------- Wie konnte ihm das nur passieren? Er war ein Profi und noch dazu ein Angesehener. Er war verheiratet. Er liebte doch seine Frau. Oder etwa nicht? Er wusste nicht mehr, was er fühlte und für wen. Noch vor zwei Stunden war sein Leben geregelt und er hatte keine Probleme. Doch jetzt wusste er nicht, was er machen sollte. Seine Frau wartete immer noch daheim. Und sein Kumpel saß bestimmt noch an der Bar und trank einen Cocktail nach dem anderen. Und er hockte hier draußen in der Kälte und grübelte. Dabei hatte der Tag doch so gut angefangen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Langsam regte sich unter der Decke etwas. Vorsichtig kamen Hände, gefolgt von Armen und schließlich dem Kopf darunter zum Vorschein. Er streckte sich ausgiebig ehe er sich aufsetzte. „Ohayo“ hörte er es aus der Küche. Auch nahm er den Geruch nach Kaffee und Essen war. Dies bewegte ihn dazu, aufzustehen und sich in die Richtung der Düfte aufzumachen. In der Küche angekommen, wurde er stürmisch umarmt und mit einem Kuss begrüßt. Seine Frau ließ ihn wieder los und setze sich. „Willst du dich nicht erst mal waschen?“ Sie lächelte. Er liebte dieses Lächeln. Er liebte sie. Ein kurzes Nicken bekam sie als Antwort und schon trottete ihr Mann ins Bad. Sie schüttelte leicht den Kopf. Ihr Mann war doch zu herrlich. Jeden Morgen das Selbe. Sie konnte es immer noch nicht fassen, wie lange er schlief. Er hatte aber Glück, meistens musste er nicht vor Nachmittag arbeiten. Verstehen konnte sie es auch, denn im Bett liegen, in dem warmen, weichen Kissen, das war einfach schön. Doch im Gegensatz zu ihm musste sie meistens zeitig raus. Obwohl er das die letzten Woche, laut ihren Informationen, auch musste. Deswegen gönnte sie es ihm diese Tage auszuschlafen. Zu mal der Dreh des Films ihn ganz schön mitgenommen hatte. Sie seufzte. „Schatz, geht es dir gut?“ Sie schreckte auf, hatte sie doch nicht mitbekommen wie ihr Ehemann zurück in die Küche gekommen war. Sie nickte und reichte ihm eine mit Kaffee gefüllte Tasse. Er griff danach und setzte sich ihr gegenüber. Schweigend aßen sie bis sie aufstand um sich neuen Kaffee zu holen. „Sag mal“ dabei drehte sie sich ihm zu „Was hast du heute vor?“ Sie setzte sich wieder und blickte ihn erwartungsvoll. Er hob seinen Blick von seinem Essen und sah ihr in die Augen. „Heute Abend ist die Premiere des Films. Gackt möchte sich vorher mit mir treffen, damit wir unsere Outfits etwas anpassen können. Er hatte da eine komische Idee.“ Während er sprach veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Sie war leicht überrascht. „Wie sieht es dann mit mir? Ich bin doch deine Begleitung. Oder Hyde?“ Ihre Stirn legte sich in Falten. „Klar. Wenn ich mit ihm gesprochen hab, sag ich dir genau Bescheid, Megumi. Okay?“ Hyde lächelte seine Frau an. Auch ihr Gesicht erhellte sich wieder. Äußerlich zeigte sie ihre Unsicherheit nicht, aber innerlich war sie sehr groß. Megumi kannte Gackt zwar nicht so gut wie ihr Mann, hatte dafür aber ein schlechtes Gefühl. Sie hatte den Eindruck, dass Gackt ihr Hyde wegnehmen wollte. Das ärgerte sie, doch den Umgang mit diesem Sänger konnte Megumi ihrem Ehegatten auch nicht verbieten. Dieses musste sie aber auch nicht, da der Dreh abgeschlossen war und die Premiere das letzte Treffen der beiden bedeutete. Bei diesem Gedanke atmete sie innerlich erleichtert auf. „Hyde! Was wollen wir zum Mittag essen?“ rief Megumi durch die Wohnung. Bei den Worten schreckte er zusammen. Einmal wegen der Lautstärke und zum anderen, weil... Hab ich vergessen ihr zu sagen, dass ich mich jetzt mit Gackt treffe? Fragte sich Hyde selber. Hörte Schritte sich dem Schlafzimmer nähern. Okay, vergessen, schoss es ihm durch den Kopf. „Ähm, Schatz!“ Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Megumi ahnte nichts Gutes, als sie im Zimmer ankam und ihren Mann sah. „Was?“ Kam die erwartete Frage. „Na ja...“ er druckste rum. Na klasse, dachte sie sich. Was will er mir denn Schreckliches sagen? „Ich bin mit Gackt zum Essen verabredet.“ Unwillkürlich wurde er immer kleiner. Er wusste, wie gut sie auf seinen Kumpel zu sprechen war. Sie hätte nicht gedacht, dass er Angst davor hatte es ihr zu sagen. Und das nur, weil sie ihm nicht glaubhaft machen konnte, dass sie mit Gackt kein Problem hatte. „Da kann ich also alleine essen?“ Es war weniger eine Frage als mehr eine Feststellung. Sie nickte, was ihr als Bestätigung genügte und ging wieder in die Küche. Erleichtert atmete Hideto auf. Hatte er doch mit einem Donnerwetter gerechnet. So ist es besser, sagte er sich selbst und fragte im selben Moment, was zieh ich an. Bei dem Gedanken kam er wirklich ins Grübeln. Wieso legte er Wert auf sein Äußeres? Gackt war doch nur ein Freund, nicht mehr und nicht weniger. Wieso also? Er kam zu dem Schluss, dass es wegen den äußeren Umständen war. Er ging in ein Restaurant, da konnte er doch nicht die letzten Fetzen tragen. Er entschied sich für eine am Arsch eng anliegende, sonst gerade runtergeschnittene, dunkelblaue Jeans und dazu ein längs gestreiftes, in Rot gehaltenes Hemd. Nachdem er es sich angezogen hatte, betrachtete er sich ausgiebig im Spiegel. Ja, er sah gut aus. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen verließ er die Wohnung und machte sich zum Treffpunkt auf. Nachdem er sein Auto geparkt hatte, sah er auf die Uhr und stellte fest, dass er zu früh war. Kurz dachte er nach, was er nun machen sollte. Dann entschied er sich reinzugehen und dort auf seinen Kumpel zu warten. Als er in dem kleinen Vorraum stand, schluckte er. Von außen sah es nicht so luxuriös aus, sondern eher schlicht. Doch hier drin war er beeindruckt. Der Boden war mit blank polierten Fliessen versehen. Das dunkle Holz der Türen passte hervorragend zu den cremefarbenen Wänden. Die Tische waren auch in dem dunklen Ton gehalten und mit hellen Tischdecken bestückt. Er war beeindruckt und fühlte sich falsch gekleidet. Er wirkte dagegen so schlicht und gewöhnlich, dass er sich schämte. Verlegen sah er sich weiter um und entdeckte eine junge Frau an der Zwischentür. Diese lächelte ihn freundlich an. Er ging langsam und sicheren Schrittes auf sie zu. Ihr Lächeln hielt an, selbst als sie sprach. „Konnichiwa. Kann ich Ihnen behilflich sein?“ Sie verbeugte sich kurz und sah ihn dann abwartend an. Auch Hyde verbeugte sich. „Ich bin mit einem Freund verabredet. Hat Camui-san einen Tisch reserviert?“ fragte er höflich. Sie gab ihm mit einem kurzen Nicken zu verstehen, dass sie seine Frage verstanden hatte, und begann zu suchen. Es dauerte eine Weile eh er eine Antwort erhielt. „Das ist der Fall. Wenn Sie mir bitte folgen würden, dann zeig ich Ihnen den Tisch.“ Das ließ sich Hyde nicht zweimal sagen und deutete ihr mit einer kurzen Handbewegung loszugehen. Während sie den Raum durchquerten, betrachtete er ausgiebig die Möbel und Wände. Es hingen einige weltbekannte Gemälde an den Wänden. Auch die Rahmen waren in dem dunklen Holzton gehalten, sowie die ganzen Möbel. Zum zweiten Mal an diesem Tage staunte er nicht schlecht, denn der Tisch war an einer abgelegen Stelle und dort saß Gackt schon. „Domo Arigatô“ sagte Hyde und auch Gackt bedankte sich. Mit einer erneuten Verbeugung verabschiedete sich die junge Frau von ihnen und ging. Hyde nutzte die Gelegenheit um seinen Freund zu mustern. Dieser trug eine enganliegende, schwarze Lackhose und dazu ein schwarzes Seidenhemd, was ihm beides ausgezeichnet stand. Hyde wurde neidisch, ihm stand so etwas nicht, zumindest dachte er das. Aber dieses Gefühl hielt nicht lange an, da er sich beobachtet fühlte. Schnell setzte er sich Gackt gegenüber und sah diesen an. Gackt lächelte ihn an. Auch er hatte seinen Kumpel gemustert. Und was er sah, faszinierte ihn. Er fand so wie so, dass Hyde gut aussah. Er fand ihn attraktiv. Sehr sogar. Sie wollten jedoch nicht darüber reden, wer wen wie gut fand oder nicht. Ihr Thema war etwas anderes und für den heutigen Tag wichtiger. „Wie kommt es das du schon da bist?“ fragte Gackt. Hätte er doch nicht gedacht, dass ausgerechnet Hyde zu früh sein würde. „Ach. Ich hatte nichts Besseres zu tun“ erwiderte Hyde schlicht weg. Diese Antwort überraschte Gackt. Er kannte den Kleinen doch nur als Langschläfer und dann auch noch als jemanden, der gerne bei seiner Frau war. Doch heute war er überpünktlich. Bei ihren anderen Treffs vorher, kam Hyde immer etwas zu spät. Auch wenn die Entschuldigungen, die dann folgten, immer sehr schön anzusehen waren, freute ihn der heutige Umstand sehr. Hyde fühlte sich ziemlich beobachtet, was ihm nicht gefiel. Deswegen unterbrach er die Stille. „Du wolltest mit mir über die Premiere heute Abend reden. Was gibt es denn?“ Er versuchte Gackt in die Augen zusehen, diese faszinierten ihn zwar, aber das wollte er nicht zu geben. Durch die Frage aus seinen Gedanken gerissen, sah Gackt auf und blickte seinem Gegenüber in die wunderschönen Augen. Kurz überlegte er was Inhalt der Frage war. Hydes Blick wurde fragender und Gackt kam die Erkenntnis, dass es sehr wahrscheinlich der Grund des Treffens war. Bevor er antwortete trank er einen Schluck eines Wassers. „Ich hab gedacht wir machen einen PR-Gag.“ Ein Schmunzeln legte sich auf Gackts Gesicht, als er der Reaktion seines Freundes sah. Dieser wechselte den Blick von fragend zu überrascht. Hyde wollte gerade ansetzen loszuwettern, als eine Kellnerin zu ihnen an den Tisch trat und sich kurz verbeugte. „Was darf ich den Herren bringen?“ Hyde schaute total überrumpelt von der Frau zu seinem Kumpel und wieder zurück. Kurzer Hand übernahm Gackt die Aufgabe. Nachdem die Kellnerin wieder gegangen war, sah Gackt zu dem Älteren rüber. Dieser schaffte es sich wieder zu fassen und ordentlich zu antworten. „Wie bitte schön darf ich das denn verstehen?“ Er sah ihn ungläubig an. „Wie hast du dir das vorgestellt?“ Gackt sah ihn lächelnd an. „Wir haben bisher doch auch mit PR-Gags gearbeitet. Ich hab mir gedacht, wir zwei gehen als >Pärchen< hin. Sprich auf einander abgestimmte Kleidung.“ Hyde entglitten die Züge, was bei Gackt ein amüsiertes Lachen entlockte. „WAS?“ Er schlug sich mit der Hand vor den Mund. Sie waren doch nicht alleine. Schnell blickte er sich um. Zum Glück saß niemand in ihrer unmittelbaren Nähe. Ruhiger fuhr er fort. „Wie bitte? Auch noch auf der Premiere. Du weißt schon, dass es bei Fotos leichter geht, als wenn man den ganzen Abend schauspielern muss?“ Er hoffte und betete das er damit Gackt von dem Gegenteil überzeugt hatte. Doch so gnädig war Gott nicht zu ihm. „Wir können doch schauspielern. Sie es als Herausforderung. Oder willst du unbedingt mit deiner Frau hin? Ich meine, sie kann mich nicht leiden und ich werd den Abend nicht von deiner Seite weichen. Du hast die Wahl.“ Hideto sah ihn entgeistert an. Wie kann er nur? Jetzt muss er zwischen Streit daheim und >Klasseabend< bei der Premiere wählen. Keine der beiden Möglichkeiten riss ihn vom Hocker. Gackt sah mit Genugtuung wie sein kleiner Freund nachdachte. Er hatte es geschafft. Etwas gnädig wollte er heute auch zu ihm sein, wenn er ihn schon bei der Premiere so viel ärgern konnte, wie er wollte. „Du kannst dir das Essen über Zeit lassen.“ Er lächelte und wie aufs Stichwort kam die Kellnerin mit ihrer Bestellung. „Guten Appetit“ und sie war schon wieder verschwunden. Schweigend aßen sie. Bei Hyde im Kopf arbeitete es wild. Was sollte er tun? Er entschied sich für das geringere Übel. Nach seinem letzten Bissen setze er zum Sprechen. „Das war gut“, dabei strich er sich kurz über den Bauch. „Ich werde den PR-Gag mit dir machen.“ Überrascht sah Gackt auf. Doch dann schlich sich Freude in seine Gefühle. Er hatte es doch gewusst. Daheim angekommen sah er sich vor einem neuen Problem. Jetzt musste er nämlich Megumi sagen, dass sie nicht kommen konnte. Er wusste, wie sehr sie sich darauf gefreut hatte. Und nun zerstörte er dies. Sie würde es verstehen. Zumindest hoffte er das. Er schloss die Tür auf und sah sich im Flur um. Niemand da. Gut dann hatte er noch Galgenfrist. „Schatz!“ Fröhlich kam Megumi um die Ecke und präsentierte ihr neues Kleid. „Was denkst du? Passt es zu heut Abend?“ Sie sah ihn erwartungsvoll an. Jetzt musste er wohl oder übel in den sauren Apfel. Besser jetzt als später, dachte er sich. „Es sieht hervorragend aus und steht dir total gut.“ Er ging ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Er deutete ihr sich neben ihn zu setzen. „Schatz. Gackt und ich werden auf einander abgestimmt erscheinen.“ Er wurde beim Reden immer leiser. „Was? Das heiß...“ Sie wollte es nicht aussprechen. Er übernahm für sie diese Aufgabe. „Das du nicht kommen kannst. Es sei denn du willst einen unschönen Abend haben. Gackt hat gesagt, er weicht nicht von meiner Seite.“ Er sah ihr enttäuschtes Gesicht, was ihm einen kleinen Stich ins Herz gab. „Sieh es doch positiv. So musst du dich nicht mit ihm abgeben.“ Er lächelte ihr aufmunternd zu. Sie nickte. Ihr Mann hatte ja Recht, auch wenn sie sich drauf gefreut hatte. Sie konnte sich ja den offiziellen Teil im Fernsehen ansehen. Das ist zwar nicht das gleiche wie live dabei zu sein, aber besser als gar nichts. Hyde war überrascht, hatte er doch mit einem Wutausbruch gerechnet und nicht mit der sofortigen Kapitulation. Er freute sich, so konnte er den Abend genießen und musste sich keine Vorwürfe machen seine Frau daheim gelassen zu haben. Zwei Stunden vor der Premiere begann er sich fertig zu machen. Zuerst kam die Körperpflege mit einer ausgiebigen Dusche dran. Danach stand er vorm Spiegel und überlegte, was denn jetzt das Passendste wäre. Da er ja zu Gackt passen sollte, hatte er diesen am Ohr. Sie diskutieren über ihre Kleidung, so dass Megumi schon nach ein paar Minuten fluchtartig das Zimmer verließ. Nach weiteren Minuten der Qual hatten sie es dann endlich geschafft. Hyde hatte ein ärmelloses, schwarzes Shirt sowie eine schwarze, eng anliegende Lederhose an. Für die kühleren Abendstunden nahm er sich einen weißen Mantel mit. Kurz verabschiedete er sich von seiner Frau, welche über seinen Look mehr als erstaunt war. So hatte sich ihr Mann schon lange nicht mehr gekleidet. Okay gut sah er meistens aus, aber diese Sachen standen ihm mehr als nur. Sie war verblüfft. Aus ihrer Trance erwachte Megumi erst, nachdem sie die Tür ins Schloss fallen hörte. Sie seufzte und ging ins Wohnzimmer. Die Reporter waren sehr überrascht als sie die zwei Darsteller in ihren Outfits sahen. Gackt trug im Gegensatz zu Hyde einen schwarzen Mantel und darunter ein weißes, eng geschnittenes Hemd sowie eine Stoffhose in derselben Farbe. Beide passten perfekt zu einander. Man hatte den Eindruck, dass der Film auf sie abgefärbt hatte. Neben einander stehend lachten sie in die Kameras. Es entstanden auch Bilder und kurze Stellungnahmen der beiden Sänger, bei denen Gackt seinen Arm um Hydes Hüfte gelegt hatte und diesen damit an sich zog. Nicht nur dadurch zeigten sie den Reporten und den anderen geladenen Gäste eine Vertrautheit, die für die Betrachter weit über Freundschaft hinausging. Hyde dachte jedoch nicht daran, dass es eventuell ernst gemeint sein könnte von Gackt. Für ihn war es nur Freundschaft. Nicht mehr. Nicht weniger. Doch für Gackt war das anders. Er freute sich über die Reaktionen des Kleinen und genoss sie. Er wusste ja, dass Hyde danach nicht mehr so zu ihm sein würde. Geschafft ließ sich Hyde auf einen Barhocker nieder. Er bestellte sich was zu Trinken und sah sich im Raum um. Er seufzte. Sein Blick blieb an Gackt hängen, der gerade den Raum betrat. Sie hatten sich richtig entschieden. Die Sachen ließen Gackt in Hydes Augen besser denn je aussehen. Sein Blick wurde verträumt. So bekam er nicht mit, wie sein Freund auf ihn zukam. „Darf ich?“ Keine Reaktion. Er sah ihn an. „Hyde?“ Wieder keine Reaktion. Er betrachtete ihn erneut. Was war nur mit dem Kleinen los? Gackt wusste es nicht. Er versuchte es auf eine andere Art. Er winkte wild mit seinen Händen vor Hydes Gesicht rum. Wieder nichts. Was nun? Er versuchte es noch einmal mit anreden, doch auch da regte sich Hyde nicht. Muss ich wohl gemeiner werden, dachte er sich. Gackt setzte zu einer Kitzelattacke an. Zuerst sah ihn Hyde erschrocken an, doch dann begann er zu lachen. „Gackt, hör auf“, brachte er zwischen den Lachanfällen geradeso heraus. Erst schien es so, als ob er ihn ignorieren würde, doch dann erhörte er den Ruf und ließ von ihm ab. Erleichtert atmete das Opfer auf und widmete sich wieder seinem Drink. „Setz dich doch“ sagte er beiläufig. Gackt kam der Aufforderung nach und bestellte sich auch was. Nach mehreren Drinks und einigen Gesprächen saß Hyde allein an einem Tisch in einer Ecke. So war er unbeobachtet und konnte seinen eigenen Gedanken nachhängen. Dabei beobachtete er die anwesenden Personen. Er kannte von ihnen die wenigsten. Der Mensch, der ihm am vertrautesten war, in dieser Masse, den verfolgte er auf Schritt und Tritt ohne es wirklich wahrzunehmen. Es war ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Beim Dreh sollte er auch immer auf seinen Partner achten und daran hatte er sich gewöhnt. Er fand es sogar als Wohltat, denn Gackt war kein Mensch, der schnell aus der Haut fuhr oder sich gar gehen lassen würde. Er war ein Wesen, was Hyde gerne ansah. Er träumte vor sich hin, was in letzter Zeit häufiger vorkam. Auch daheim. Dies brachte dann Megumi immer auf die Palme, wodurch der Haussegen eher schief als gerade bei ihnen hing. Er hasste es, sich jeden Tag wegen dem jüngeren Sänger streiten zu müssen. Er hatte ihr doch alles versichert, was sie hören wollten. Und trotzdem schrie sie ihn an. Er kam zum heutigen Morgen. Ein glückliches Lächeln stahl sich auf seine Lippe. Ja, heute war der Tag anders angebrochen. Heute hatten sie sich nicht gestritten. Auch nicht nachdem er ihr gesagt hatte, dass er allein zur Premiere ging. Er riss sich aus seinen Gedanken. Die Feier war nicht dazu dar, sich in seine eigenen Gedanken zu vertiefen, sondern mit anderen den Film zu feiern. Er stand auf und ging zur Bar. Dort bestellte er sich ein Wasser und hielt Ausschau nach einer tanzwilligen Frau. Er wollte Spaß und den konnte man gut auf der Tanzfläche haben. Leider fand er keine. So drehte er sich um und sah dem Barkeeper bei seiner Arbeit zu. Ausgelassen und fröhlich schlenderte Gackt zur Theke, um sich nachschenken zu lassen. Er blickte sich im Raum um und blieb an dem Rücken seines Engels hängen. Wieso war Hyde eigentlich allein? Er hatte ihn schon einige Zeit nicht mehr gesehen gehabt und jetzt hockte er an der Bar. Nicht das er sich besoff. Langsam ging er zu ihm und bestellte sich erst mal was Neues zum Trinken. Er drehte sich leicht nach rechts und sah Hydes Profil. Er wirkte so ernst und nachdenklich. Was ist nur los mit ihm? So kenne ich ihn gar nicht. Weiter in Gedanken sah er ihn noch eine Weile an, dann räusperte er sich. „Wie gefällt es dir?“ Gackt zeigte sein strahlendstes Lächeln. Hyde drehte seinen Kopf zu der Geräuschsquelle und sah überrascht in das freundliche Gesicht. „Ganz gut“ brachte er, nachdem er die Frage realisiert hatte, heraus. Er drehte sich um 180 Grad auf dem Barhocker und ließ seinen Blick über die Tanzfläche schweifen. „Ich würde gerne tanzen.“ Er seufzte. Traurigkeit spiegelte sich in seinem Blick und auch in seiner Stimme wieder. Das ist also der Grund. Da kann man was ändern. „Na dann. Komm.“ Er griff nach der Hand des Älteren und zog ihn auf die Tanzfläche. Völlig überrumpelt ließ dieser das geschehen. Keine Minute später bewegten sie sich zum Takt der Musik. Hydes Laune besserte sich. Er ist ein Freund. Ein wirklicher Freund. Er freute sich und tanzte weiter mit Gackt zu der schnellen Musik. Doch dann änderte sich der Rhythmus. Es war eine Ballade, welche als nächstes erklang. „Lass uns ne Pause machen und auf ein anderes Lied warten“ schlug Hyde vor. Gackt lächelte ihn nur an und zog ihn zu sich. „Wieso denn? So geht es doch auch.“ Und sein Arm legte sich um die Hüfte des Kleineren. Dieser zog völlig überrascht die Luft scharf ein und hätte seinem Tanzpartner am liebsten eine gefeuert und wäre dann gegangen. Doch er tat es nicht. Es fühlte sich nicht unangenehm an. Er fühlte sich wohl. Seine Wahrnehmung war auf sein unmittelbares Umfeld beschränkt. Dazu zählten nur Gackt und er. Langsam hob Hyde seinen Kopf, da sein Tanzpartner stehen geblieben war. Er hatte einen verträumten Gesichtsausdruck, welcher bei dem Größeren eine Kurzschlussreaktion auslöste. Er beugte sich leicht zum Gesicht seines Freundes. Dieser realisierte sein Handeln erst als er die Lippen des Jüngeren auf seinen spürte. Anstelle den Kuss zu unterbrechen schloss er seine Augen und erwiderte diesen. Überrascht intensivierte Gackt die Berührung, in dem er vorsichtig mit seiner Zunge über die Lippen des Kleinen fuhr. Durch die neue Empfindung realisierte Hyde die Situation, in der er sich befand, und unterbrach den Kuss, in dem er sich umdrehte und übereilt die Lokalität verließ. Durch die plötzliche Unterbrechung blieb Gackt wie angewurzelt stehen. Auch Minuten später stand er noch auf derselben Stelle und bewegte sich keinen Zentimeter. Es legte sich eine Hand auf seine Schulter. „Er kommt nicht wieder. Kommt mit“ und er ließ sich von der Person führen. An der Bar angekommen realisierte Gackt was geschehen war und machte sich Vorwürfe, während er den vor ihm stehenden Cocktail erst betrachtete und dann trank. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Flashback Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Er rappelte sich auf und schlürfte durch den eingesetzten Regen in Richtung Park. Gackt hatte ihn geküsst. Und er? Was hatte er gemacht? Er hatte es erwidert und dann abgebrochen. Was hatte er ihnen damit angetan? Er hatte seine Frau betrogen. Seine Frau. Er musste heim. Sicherlich war sie sauer, wo er denn so lange blieb. Hatte er ihr nicht versprochen, nicht so lange zu machen. Und nun war es? Ja, wie spät war es denn? Er blickte sich hektisch um und fand nach einigem Suchen an seinem Handgelenk eine Uhr. Mit Schrecken stellte er die aktuelle Zeit fest. Nach Mitternacht war es. Wenn er jetzt heimgehen würde, würde er sich ein Donnerwetter anhören können. Das konnte er aber auch, wenn er noch ein bisschen frische Luft schnappen würde. Er entschied sich für die zweite Variante und trottete weiter. Was sollte er jetzt machen? Er sah sein bisheriges Leben an sich vorbeiziehen. Er wusste zwar nicht, was kommen würde, aber eines war er sich sicher. So wie bisher würde es nicht weiter gehen. Wie er zu der Parkbank gekommen war, wusste er nicht. Genauso wenig wie er sich erinnerte, dass er sich daraufniedergelassen hatte. Das was er realisierte war, wie sich seine Augen schlossen und er in einen Traum abdriftete. Einsam und Verlassen lag eine kleine Gestalt zusammengekauert auf einer Bank. Ihr Schlaf war fest, denn es zeigte sich keine Reaktion trotz des beginnenden Lebens auf den Straßen um den kleinen Park herum. Die Sonne kam hervor und mit ihr die ersten Menschen, welche zur Arbeit mussten. Niemand hatte etwas von dem vergangenen Abend mitbekommen und auch nichts von der kleinen, schlafenden Gestalt. Der Alltagstrott ging weiter, ungeachtet dessen was war und was sein würde. Jeder ging seinem Ziel entgegen. Nur was machten die, die kein Ziel, keinen Traum mehr hatten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)