Auf schmalem Grat von Chiron (BW x HP (Slash Pairing)) ================================================================================ Kapitel 22: Die Lösung ---------------------- 22. Kapitel Hey ihr lieben, ein Monat ist wieder rum, und das heißt, dass ein neues Kapi da ist. Vielen lieben Dank für eure schönen Kommis. Wir haben uns sehr gefreut. Also, viel vergnügen beim Lesen. Die Lösung Die Zeit zog sich wie Kaugummi hin. Das Hogsmeade-Wochenende war ohne Zwischenfälle verlaufen, Harry hatte endlich Gelegenheit sich dort mit Fenrir und Remus zu treffen und sich mit den beiden den ganzen Tag zu unterhalten. Es hatte ihm gut getan, mit ihnen über seine letzten Verwandlungen und über seine Ängste zu sprechen. Wie Draco Harry noch ein paar Tage zuvor versichert hatte, wandten sich Pansy und Millicent nicht von ihm ab. Es geschah auch nicht, dass Blaise sich wieder verplapperte. Zum Glück blieb es bei dem einen Ausrutscher. Harry verbrachte sehr viel Zeit mit ihnen, aber nicht nur mit ihnen, sondern auch mit seinen restlichen Freunden. Manchmal konnte man sogar mit Erstaunen beobachten, wie fünf Slytherins, eine Ravenclaw und zwei Gryffindors gemeinsam an einem Tisch in der Bibliothek saßen und sämtliche Bücher, die über allerlei Tränke handelten, durchgingen. Was ihr Ziel betraf, ein Animagus zu werden, übten sie ebenfalls fleißig weiter. Die drei neuen Pansy, Millicent und Draco fanden schnell den Anschluss. Ihre Animagus-Gestalten waren folgende: Draco wurde, besonders zu Harrys Erstaunen, ein Wolf. Pansy zu einem Dachs und Millicent zu einem Bär. Millicent nahm ihre Animagusform mit viel Humor auf und meinte dazu nur, dass es sehr passen würde, die anderen nahmen es mit einem Schmunzeln hin. Wenn sie genügend Zeit hatten, trafen sie sich sogar drei bis viermal in der Woche im ,Raum der Wünsche’. Manchmal gab es auch weniger Treffen, es hing alles davon ab, wie anstrengend die Schule war und wie viele Hausaufgaben sie überwältigen mussten. Harry verlangte es sogar, dass sie sich zu aller erst um ihre Schulpflichten kümmerten, bevor sie ihrem neuen Hobby, wie sie es in der Öffentlichkeit sonst nannten, nachgingen. Harry konnte mit Genugtuung beobachten, wie der Direktor sich Tag für Tag immer mehr darüber ärgerte, dass es seinem ehemaligen Goldjunge besser ging, als er es durch den Hauswechsel erwartet wurde. Mehrmals hatte der Direktor versucht mit ihm zu sprechen und hatte ihn in sein Büro gebeten. Harry kam der Anforderung aber nicht nach, sondern ließ den älteren Mann einfach sitzen. Der Grünäugige hatte vor seinem Direktor keine Angst mehr, was sollte er noch gegen ihn unternehmen? Er war in Slytherin, dort befand er sich in sicherem Terrain. oooOOOooo Es ging langsam in Richtung Ende November, Harry war dieses Mal nicht mit den Anderen in der Bibliothek, sondern ruhte sich gerade von der letzten Vollmondnacht aus. Der Banntrank hatte wieder nicht funktioniert, zu seinem und Severus’ Leidwesen. Der Tränkemeister war völlig ratlos aber er versprach Harry, nicht aufzugeben und weiter zu forschen. In diesem Augenblick saßen also nur Neville, Luna, Hermine, Draco und Blaise in der Bibliothek. Pansy und Millicent hatten sich vor ein paar Minuten von ihnen verabschiedet, mit den Worten, bei Harry vorbei zu sehen. „Es ist hoffnungslos, wir werden hier nie etwas finden, was uns weiterhelfen könnte“, brummte Hermine. „Du gibst doch nicht etwa auf, Granger?“, fragte Draco ruhig. „Nein, aber sieh mal, Malfoy, wir haben all die Bücher durchforstet, die uns vielleicht helfen könnten, sogar in den Büchern in der verbotenen Abteilung haben wir nachgeschaut und bis jetzt nichts Nützliches gefunden“, erwiderte Hermine seufzend. Die früheren Feinde hatten entschieden, dass sie für Harry Frieden schließen. Sie waren nicht gerade Freunde, aber sie verstanden sich trotzdem soweit, dass sie sich normal miteinander unterhalten und diskutierten konnten ohne das es zu Beleidigungen kam. Jedem von ihnen war es wichtig, Harry zu helfen. Auch wenn es hieß, über seinen eigenen Schatten zu springen und mit den Slytherins, oder umgekehrt mit den Gryffindors klar zu kommen. Für Luna war es kein Problem, die Ravenclaws waren eigentlich friedliche Schüler und wurden von den Gryffindors und Slytherins normal behandelt. „Vielleicht ist es doch nur etwas ganz Einfaches. Wir übersehen es bestimmt nur. Es muss bestimmt nur in den Originaltrank gemischt werden, dann müsste es funktionieren, aber was? Was könnte hier wirklich eine große Hilfe sein und bei diesem Trank noch eine große Rolle spielen?“, überlegte Hermine laut. „Blut...“, kam es von einer Richtung, die niemand erwartet hätte. Alle sahen überrascht zu Neville. Es war ihnen alle bekannt, dass Neville in Zaubertränke eigentlich nie ein Genie gewesen war und er noch weniger mit dem Brauen klar kam. Er hatte in den ZAG-Prüfungen auch nur mit Müh und Not, ein A erreichen können. Neville war fürs Tränkebrauen einfach nicht geschaffen. „Erkläre uns wie du das jetzt meinst, Neville“, meinte Hermine interessiert. „Vielleicht könnte es Harrys eigenes Blut sein, welches in dem Trank fehlt. Wir wissen, dass im Blut Stoffe vorhanden sind, die jeden Menschen einzigartig machen“, versuchte Neville seine Idee zu erklären und sah ein wenig verunsichert drein. „Longbottom“, sagte Draco doch ein wenig beeindruckend. „Du magst im Tränkebrauen eine Niete sein, aber deine Idee könnte Harry vielleicht helfen. Wir sollten zu Professor Snape gehen und ihm davon erzählen“, schlug er zuletzt vor. „Macht das. Ich werd noch hier bleiben“, sagte Neville nur. Er wollte nicht wirklich nach unten gehen. Er hatte vor diesem Mann, auch wenn er bei ihm keinen Unterricht mehr hatte, immer noch Angst. „Nein, Longbottom“, grinste Blaise. Er konnte nur ahnen, was dem leicht pummeligen Jungen durch den Kopf ging. „Du kommst brav mit. Wir werden schon auf dich acht geben, dass der Professor dir nicht den Kopf abreißt.“ Neville sah Hilfe suchend zu Hermine und Luna. „Komm schon, Neville. Dir wird dort unten nichts passieren“, sagte Hermine aufmunternd. „Na gut. Nur sollte jemand anderes von dieser Idee erzählen. Nicht dass ich am Ende komplett unten durch bin bei Professor Snape“, nuschelte Neville. „Okay. Ich werde für dich das reden übernehmen“, stellte sich Blaise zur Verfügung. „Dann mal los“, trieb Hermine die Anderen an und stand auf. Sie packten ihre Bücher ein und räumten die, die sie nicht mehr brauchten zurück an ihren Platz. Danach machten sie sich gemeinsam auf den Weg in die Kerker. Blaise und Draco an der Spitze der ungewöhnlichen Gruppe. Es war kurz vor der Sperrstunde, weswegen sie auf keine anderen Schüler mehr trafen, doch das störte sie keineswegs. Als sie vor dem Büro der Zaubertränkelehrers standen, klopfte Blaise an. „Herein“, ertönte es aus dem Inneren des Raumes. Professor Snape war überrascht, als er die fünf Schüler in sein Büro eintreten sah. Nicht, dass er über diese Konstellation überrascht war. Darüber war er schon länger hinweg gekommen. Er hatte es mit Wohlwollen beobachtet, wie sie alle geschlossen zu Harry standen und versuchten, ihm so gut wie es ging, zu helfen. „Professor Snape“, fing Blaise an zu sprechen, als der Letzte die Tür geschlossen hatte, es war Neville gewesen. „Wir sind hier, wegen der Sache mit dem Wolfsbanntrank.“ Der Lehrer hob überrascht eine Augenbraue und sah die Schüler erwartungsvoll an. Er wusste von Harry, dass die hier anwesenden Schüler, wie auch Pansy und Millicent, über sein Werwolf-Dasein bescheid wussten. Severus war froh darüber, denn somit hatte Harry noch mehr Freunde, die wirklich zu ihm standen und ihm auch halfen, wenn er sie brauchte, so wie jetzt. Nebenher schwenkte Severus kurz seinen Zauberstab und ließ zusätzliche Stühle für die Schüler erscheinen. Er wies die Schüler an sich zu setzen und sie nahmen dankend platz. „Mir ist bewusst, dass Sie über den letzten nicht wirkenden Banntrank von Mister Potter erfahren haben. Ich kann dazu nur sagen, dass ich wirklich alles versuche was in meiner Macht steht, einen Trank zu brauen der funktioniert.“ „Sir, wir wissen es alle sehr zu schätzen, dass Sie Harry helfen. Und niemand von uns zweifelt an Ihren Fähigkeiten als Tränkemeister“, sprach dieses Mal Hermine respektvoll. „Und was verschafft mir dann die Ehre Ihres Besuches?“, fragte Severus die Gruppe. „Als wir im Oktober erfuhren, dass es mit dem Banntrank nicht so klappt wie es sollte, haben wir uns zusammengesetzt um Ihnen zu helfen.“ Als Severus dies hörte, hob er erstaunt eine Augenbraue, unterbrach Blaise bei seiner Äußerung aber nicht. „Bis heute hatten wir leider auch nichts Nützliches gefunden.“ „Bis heute?“ „Ja, Professor...“, danach erzählte Blaise, was bei ihrer Diskussion herauskam und als er zu dem Punkt mit dem Blut kam, sprang der Professor euphorisch auf. „Natürlich! Wieso ist es mir nicht schon früher eingefallen“, sagte Severus, ging zu seinem Bücherregal und suchte dort nach einem bestimmten Buch. Die Schüler sahen ihn überrascht an und konnten verfolgen, wie ihr Lehrer eine bestimmte Seite in dem eben gefundenen Buch aufschlug. Als sie sahen, wie die Augen des Professors hastig über die Zeilen flogen, konnten sie tatsächlich leichte Freude erkennen. „Meine Damen, meine Herren“, meinte Severus zufrieden, als er den Abschnitt fertig gelesen hatte und schob das Buch zurück an seinen rechtmäßigen Platz. „Wer immer diese Idee hatte, es könnte zu 99,9% Wahrscheinlichkeit die Lösung sein.“ Neville machte sich unbewusst ganz klein in seinem Stuhl, als er die Blicke seiner Schulkameraden und Freunden auf sich bemerkte. „Wer hatte diesen Einfall? Sie, Miss Granger?“, tippte Severus auf Hermine. „Nein, Sir. Dieses Mal war ich es nicht“, antwortete sie mit einem Schmunzeln. „Es war Neville, Sir.“ „Longbottom?“, fragte Severus doch überrascht und sah zu dem Jungen, der jetzt völlig nervös wirkte. „Sie waren es?“ „Jaa...Sir“, fing Neville an zu stottern. „Mir bleibt nichts anderes übrig, als Ihnen für Ihren Einfall 25 Punkte für Gryffindor zu verleihen“, meinte Severus und seine Augen blitzten amüsiert, als er beobachten konnte, wie die Schüler den Lehrer völlig sprachlos ansahen. Danach wandte er seinen Blick zu Neville, der vor lauter Verlegenheit rot angelaufen war. Neville hatte nicht einmal im Traum daran gedacht, dass er von Severus Snape je Punkte für Gryffindor bekommen würde. Überhaupt verteilte der Lehrer nie Punkte an Gryffindor. Umso größer war also die Überraschung für die anwesenden Schüler. „Ich werde mich morgen gleich darum kümmern und auch Harry davon in Kenntnis setzen. Er wird sich bestimmt freuen, dass eine Lösung gefunden wurde“, sprach der Lehrer ziemlich zuversichtlich. Die Schüler nickten, auch sie hatten ein gutes Gefühl dabei, dass es dieses Mal klappen könnte. Ja, sie erwarteten es sogar. Vorerst würden sie sich also nur noch auf das Training zum Animagus konzentrieren und nebenbei mussten sie ja auch noch Hausaufgaben machen. Sie alle wollten schließlich ein Ziel erreichen: Harry in naher Zukunft, als Tiere in seinen Vollmondnächten zu begleiten. oooOOOooo Für Harry war heute ein sehr besonderer Tag oder eher gesagt eine besondere Nacht. Irgendwie hatte er dieses Mal ein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. Er konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie Severus damals zu ihm gekommen war und über den neuen Banntrank erzählt hatte. Danach hatte Severus ihn ein wenig Blut abgenommen, welches er für den nächsten Trank benötigte. Der Tränkemeister teilte ihm mit, dass es sich leider nicht verhindern ließ, dass er ihm nun regelmäßig Blut abnehmen musste bevor Vollmond war. Dies nahm Harry dennoch gerne in Kauf, wenn es dadurch in Zukunft bedeutete, dass er bei den Verwandlungen keine unerträglichen Schmerzen mehr aushalten musste und er endlich sein eigener Herr im Körper des Wolfes sein konnte. Nicht nur das hob in diesen Tagen Harrys Stimmung, Morgen würde der letzte Schultag sein, danach würden die Weihnachtsferien beginnen. Harry freute sich darauf, da er nicht in Hogwarts bleiben würde, sondern die Weihnachtsferien bei Charlie und Bill verbringen konnte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht als er daran dachte. Er hatte Bill seit einigen Wochen nicht mehr gesehen. Der Kamin, war seit Oktober auch nur noch intern mit dem von Severus verbunden, da der Hauslehrer sicher gehen wollte, dass der Direktor wirklich nichts davon mitbekam. Deswegen konnte Harry seinen Bill nur sehr selten sehen und das auch noch in unregelmäßigen Abständen. Dieses Mal war Harry alleine zu seiner Verwandlung gegangen, nicht das es ihn störte. Er wollte diese Nacht aber alleine mit Severus sein. Er wusste, auch wenn seine Freunde nicht bei ihm waren, würden sie es doch mit ihren Gedanken sein. Als Harry das Passwort murmelte, trat er ein als die Tür aufging. Er sah sich kurz um, Severus war noch nicht anwesend. Kein Wunder, er war eine Stunde zu früh da. Also ging er in sein Wolfszimmer, wie er es nannte und nahm den Trank ein, der wie gewohnt auf dem Nachttisch stand. Danach machte er sich schon daran sich auszuziehen. Nachdem er nackt im Raum stand, wickelte er sich in eine warme Decke ein und beschloss ein wenig zu meditieren, um Ruhe zu finden. Er war doch angespannt und besonders aufgeregt darüber. Würde der Trank funktionieren? Wenn ja, wie würde er dann auf ihn wirken? Würde er doch wieder Schmerzen empfinden? Oder würde das der Vergangenheit angehören? Er fürchtete sich immer noch sehr vor der Verwandlung, aber irgendwie hatte er langsam auch angefangen sein zweites Wesen zu akzeptieren. Harry wusste, der Wolf würde sein ständiger Begleiter sein, und auch wenn es schrecklich klang, war er doch froh, dass er von diesem einige Sinne übernommen hatte, die er auch als Mensch nutzen konnte. „Du bist früh dran dieses Mal“, kam eine Stimme von der Tür. Sogleich hob Harry den Kopf und erkannte Severus. „Ja, ich bin heute ein wenig eher losgegangen. Ich bin ehrlich gesagt ein wenig nervös“, flüsterte Harry. Der Tränkemeister nickte verständnisvoll und setzte sich neben ihm auf das Bett. „Ich kann es dir gut nachempfinden...“ „Du bist auch nervös?“, fragte Harry verwundert und sah ihn mit großen Augen an. „Ein bisschen schon. Mir tut es leid, dass es mir nicht eher eingefallen ist. Es hätte dir einiges erspart, besonders wegen der Schmerzen“, sagte Severus ein wenig vorwurfsvoll zu sich selber. „Bitte Severus, mach dir keinen Vorwurf. Du hast für mich schon soviel getan. Du konntest nicht alles auf einmal machen, auch du bist nur ein Mensch und nicht eine Maschine“, ermunterte Harry seinen Professor und lächelte ihm leicht zu. „Trotzdem Harry, ich hatte es die ganze Zeit vor der Nase und bin einfach nicht darauf gekommen“, brummte Severus. „Schauen wir jetzt vorwärts und sehen zu, was heute Nacht passiert“, murmelte Harry. Severus nickte zustimmend. Danach standen sie gemeinsam auf. Harry ging langsam und zögernd in den anderen Raum. Severus folgte ihm und beobachtete, wie Harry in der Mitte des Geheges auf dem Boden platz nahm. Dieser versuchte gerade seine Atmung ruhig zu halten. Severus wurde bewusst, dass Harry die Angst vor einer Verwandlung wohl nie verlieren würde. Wer konnte es ihm auch verübeln? Es war nie schön, von einem Wesen komplett eingenommen zu werden, noch dazu, wenn es ziemlich Aggressiv sein konnte, wenn man es nicht unter Kontrolle hielt. Der Tränkemeister setzte sich nachdem er alles überprüft hatte, auf den Sessel und versuchte Harry mit einem Gespräch abzulenken. Harry war froh, dass er nicht alleine war und Severus ihm immer wieder bei seiner Verwandlung Gesellschaft leistete. Diese Nähe tat ihm wirklich gut. Plötzlich überkam Harry ein Kribbeln, welches durch seinen ganzen Körper ging und er versteifte sich, als er spüren konnte wie die Verwandlung anfing. Die Schmerzen waren nicht der Rede wert, er konnte nur spüren, wie die Knochen sich neu zu formen schienen. Hin und wieder hatte Harry das Gefühl, jemand würde ihn pieken. Als er sich verwandelte, wandte er sich auf dem Boden hin und her, doch kein Schrei verließ seine Lippen, wie es sonst der Fall war, bei seinen letzten Verwandlungen. Es kamen eher Laute wie ein Ächzen und Seufzen, die langsam nach einem Winseln und Knurren klangen. Angespannt beobachte Severus wie Harry sich verwandelte, mit einer gewissen Erleichterung konnte er wahrnehmen, dass der Jüngere anscheinend nur minimale Schmerzen zu empfinden schien, etwas, was der Wolfsbanntrank nie ganz ausschließen konnte. Aber Severus konnte trotzdem erfreut feststellen, dass der Trank in dieser Hinsicht funktionierte. Wie sah es mit dem Rest aus? Er nahm sich vor, das gleich heraus zu finden. Als die Verwandlung vollzogen war, stand der Lehrer auf und trat näher. Harry öffnete langsam die Augen. Das erste was ihm auffiel, er lag auf dem Rücken, alle vier Beine von sich gestreckt. Das erste was er tat, war, sich auf seinen Bauch zu drehen, es war gar nicht so einfach. Harry musste nämlich sein Inneres antreiben, dass er keine zwei Hände und zwei Beine mehr hatte, sondern vier Pfoten. Und plötzlich traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitz. Der Trank hatte funktioniert. Der Trank hatte endlich seine Wirkung entfaltet. Unbewusst gab Harry durch diese freudige Neuigkeit ein Bellen von sich, und musste kurz inne halten. Es war so merkwürdig, und er stellte auch gleich fest, dass er seinen Wolf völlig unter Kontrolle hatte. Dieser hatte endlich keine Macht mehr über seinen Geist. Er war jetzt einfach nur, Harry. „Harry?“, fragte Severus vorsichtig und war vor den Gitterstäben auf die Knie gegangen. Dabei ließ der Lehrer den Werwolf nicht aus den Augen. Als Harry seinen Namen hörte, hob er automatisch seinen Kopf und sah direkt in die von Severus. Der kleine Wolf gab winselnde Geräusche von sich, als er den Tränkemeister sah. Ein kleines Lächeln erschien auf Severus’ Gesicht und er nickte sich selber zufrieden zu. „Versuche auf die Beine zu kommen“, wies er den jungen Werwolf an. Er wusste, Harry musste erst einmal lernen seine neuen Fähigkeiten zu nutzen, wie auch das Laufen auf vier Beinen. Zuvor hatte er nie Kontrolle über seinen Wolf gehabt, sodass dieser solche Funktionen übernommen hatte, ohne dass Harry je die Möglichkeit bekam, das zu beeinflussen. Der kleine Welpe stellte sich vor, wie er als Mensch auf allen Vieren stehen würde. Also hob er erst einmal seine zwei Vorderpfoten und stemmte sie sicher auf den Boden. Mit den Hinterpfoten tat er das Gleiche und er fing an, langsam im Kreis zu gehen. Erst einmal sah es ziemlich wackelig aus, aber mit der Zeit wirkte er immer sicherer, dies entlockte ihm sogar ein weiteres freudiges Bellen. Der Hauslehrer von Slytherin war stattdessen aufgestanden und sah zufrieden zu Harry. Innerlich fragte er sich, ob er es wagen sollte, das Gehege zu öffnen. Wenn er ein wenig ehrlich zu sich war, hatte er schon ein wenig Angst. Die Erfahrungen von damals waren wirklich nicht schön gewesen. Er beobachtete Harry noch ein paar Minuten und dann gab er sich selber einen Ruck. Er hatte eigentlich ein gutes Gefühl bei dem Ganzen. Also öffnete er kurz darauf das Gehege. „Lupus...komm raus“, flüsterte er sanft zu dem kleinen Wolf. Severus entschied Harry für diese Nacht mit seinem Wolfsnamen anzusprechen. Er fand es passender und Harry kannte diesen Namen auch schon. Davon hatte Severus Harry erzählt, dieser hatte nichts dagegen gehabt und hatte sich sogar darüber gefreut. Der junge Wolf, blieb bei seinen Laufversuchen verwundert stehen und sah fragend zu Severus. ‚Er will mir wirklich mehr Freiraum geben? Was ist, wenn etwas schief geht?’, schoss es Harry durch den Kopf. Er ließ sich unsicher auf seine Hinterpfoten plumpsen und sah Severus mit großen, grünen, unschuldigen Augen an. „Du musst dir keine Sorgen machen. Ich werde aufpassen“, versicherte Severus. Vorsichtig tapste Harry näher an die Öffnung heran und schnupperte, erst jetzt wurden Harry die ganzen Gerüche klar, die um ihn herum waren. Vorsichtig verließ er sein Gehege und das Erste was der junge Wolf tat, war den ganzen Raum zu beschnuppern. Dies beobachtete Severus mit einem Schmunzeln und setzte sich auf seinen Sessel, dabei ließ er Harry bei seinen Erkundungen nicht aus den Augen. In den nächsten Stunden konnte der Tränkemeister mit einem zufriedenen Ausdruck beobachten, wie Harry seine Sinne einsetzte, wie er die Ohren spitze, wenn er etwas hörte, oder er einen fremden Geruch wahrnahm. Nach einiger Zeit stand Severus auf und entschied in den Wohnraum zu gehen, dort war es wesentlich gemütlicher, als hier. Der Lehrer musste abermals schmunzeln, als er beobachten konnte, wie Lupus’ Schwanz wedelnd, gerade haargenau eine Ecke des Raumes beschnupperte. „Lupus?“, versuchte Severus die Aufmerksamkeit des Werwolfes für sich zu gewinnen. Der Welpe hob sein Kopf und neigte diesen fragend zur Seite. „Komm her, mein Kleiner“, sagte Severus. Lupus jaulte vergnügt und folgte Severus in den Wohnraum. Als der junge Wolf den Raum betrat, fing er sogleich an, den viel größeren Raum zu erkunden. Hier gab es ja viel mehr zu entdecken, als es bei dem anderen Raum der Fall gewesen war, konnte Harry innerlich erfreut feststellen. Severus hatte sich stattdessen ein Glas Wein eingeschenkt und setzte sich vor den Kamin. Er beobachte dabei, wie Lupus seinen Wohnraum erkundete. Die Gedanken des Tränkemeisters drehten sich in diesem Augenblick nur um Harry. Es war unglaublich, dass sie in den letzten paar Monaten ein gutes Verhältnis miteinander aufgebaut hatten, und das unter Dumbledores Nase. ‚Wenn der alte Narr nur wüsste’, spöttelte Severus in seinen Gedanken. Diese wechselten augenblicklich zu dem älteren Mann. Immer wieder fragte er sich, wie sich Albus Dumbledore in diesem einen Jahr so verändern konnte. Er hatte immer gedacht, den Direktor zu kennen, aber anscheinend hatte er sich getäuscht. Was war geschehen, dass dieser sich so verändert hatte? Es war doch nicht normal und das in so kurzer Zeit. Plötzlich fühlte Severus auf seinem Schoß einen leichten Druck und sah nach unten. Ein fast unmerkliches Zucken überkam ihn. Er beruhigte sich aber innerlich schnell wieder, als er sah, dass es nur Lupus war. Der nur seine Aufmerksamkeit wollte. Lupus sah Severus mit großen, flehenden, grünen Augen an, seine Ohren hingen schlaff auf die Seite und ein leises Winseln kam aus dessen Mund. Mit seiner Schnauze stupste er Severus’ Hand an. Dieser verstand die stummen Zeichen und fing an den kleinen Wolf hinter den Ohren zu kraulen. Der legte seinen Kopf stattdessen ganz auf Severus’ Schoß ab und genoss es. Lupus hatte sogar genießerisch seine Augen geschlossen. Ein wohliges Geräusch verließ seine Kehle. Überrascht stellte Severus fest, wie weich das Fell des Wolfes doch war und bemerkte auch, dass er vor Lupus in diesen Augenblick keine Angst mehr hatte. Dieser war dank des Wolfsbanntranks zu einem harmlosen Hund geworden, der gerne Streicheleinheiten wollte und auch die Aufmerksamkeit eines Menschen brauchte. Irgendwann verfiel Severus in einen leichten Schlaf. Lupus merkte das und entschied, es sich auf dem Teppich vor dem Kamin bequem zu machen und schlief einen Augenblick später ebenfalls ein. Der Tränkemeister schüttelte nach ein paar Stunden den Kopf und musste feststellen, dass er wohl weggenickt war. Und das in einer Stellung, welche überhaupt nicht gemütlich gewesen war. Er rieb sich grummelnd seinen Nacken, dabei warf er einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass die Rückwandlung bald stattfinden würde. Blinzelnd sah er sich um und blieb bei dem Teppich vor dem Kamin hängen. Dort sah er einen friedlich schlafenden Werwolf. Wenn Severus es nicht besser gewusst hätte, könnte er ihn mit einem harmlosen Haustier verwechseln. Vorsichtig stand er auf und nutzte die nächsten zehn Minuten aus, um sich frisch zu machen und dementsprechend umzuziehen. Als Severus den Wohnraum wieder betrat, hatte er eine Decke bei sich. Gerade konnte er erkennen, wie der Welpe aufwachte und versuchte auf die Beine zu kommen, was aber nicht zu klappen schien. Severus sah auch wieso, Harry verwandelte sich gerade zurück. Harry wurde von einem leichten Ziepen und von einem unangenehmen Gefühl aufgeweckt. Er spürte, wie sich seine Gelenke langsam anfingen, sich zu verändern. Nachdem er versucht hatte sich aufzurichten und feststellen musste, dass es nicht gehen wollte, blieb er erst einmal liegen. Nachdem alles vorbei war, durchzog ihn Kälte und er fing an zu zittern. Er fühlte sich total erschöpft dabei hatte er gerade für ein paar Stunden ein Schläfchen gehalten. Wahrscheinlich lag die Erschöpfung alleine an der Verwandlung, so dass der Schlaf als Wolf keinen Einfluss auf ihn zu haben schien. Sofort spürte Harry, wie er von Severus in eine warme Decke gewickelt wurde und auf die Arme genommen wurde. „Es hat geklappt“, murmelte Harry. „Ja, das hat es“, flüsterte Severus sichtlich erleichtert. Im Zimmer legte Severus Harry erst einmal auf das Bett und untersuchte diesen schnell. Bei der Untersuchung konnte Severus nichts Ungewöhnliches entdecken und war somit zufrieden. Harry litt nur unter starker Erschöpfung und war wegen der Verwandlung noch geschwächt, sonst schien es ihm gut zu gehen. „Wie hat sich die Verwandlung angefühlt?“, wollte Severus trotzdem wissen und nahm von dem Nachttisch eine Phiole, die einen Stärkungstrank enthielt. „Es hat nicht wirklich wehgetan. Die Verwandlung hat nur ein wenig geziept und es fühlte sich einfach nur unangenehm an, weil ich spüren konnte, wie sich meine Knochen veränderten. Ich habe sonst alles mitgekriegt, was ich heute Nacht gemacht habe und als du mit mir gesprochen hast, habe ich alles verstanden“, erzählte Harry leise über seine neue Erfahrung. „Das ist gut, so sollte der Trank auch funktionieren“, stellte Severus zufrieden fest. Er führte die Phiole an Harry Lippen, dieser schluckte den Inhalt ohne diesen anzusehen, er vertraute Severus. „Dir wird es gleich besser gehen.“ Der Grünäugige nickte und ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Ich bin echt froh, dass es vorbei ist. Darf ich heute hier schlafen? Wenn ich jetzt in Gemeinschaftsraum gehe, werden die anderen mir Löcher in den Bauch fragen und ich werde keine Ruhe vor ihnen finden. Ich weiß nicht, ob ich es mir heute Morgen schon antun möchte“, nuschelte Harry müde und sah Severus bittend an. „Das geht in Ordnung. Dumbledore wird sowieso nicht nach dir Fragen. Ich habe ihm endlich einbläuen können, dass du nach der Vollmondnacht wirklich nicht zu gebrauchen bist. Sonst würden die Lehrer merkwürdige Fragen stellen, wenn man dich in so einer schlechten Verfassung sehen würde. Das könnte den Ruf des Direktors noch mehr schaden“, sagte Severus und half Harry den Schlafanzug anzuziehen. Bei den Worten nickte Harry. „Danke, dass du für mich soviel auf dich nimmst und einfach für mich da bist“, flüsterte Harry zuletzt und schloss müde die Augen. Severus strich über Harrys Kopf. „Schlaf jetzt.“ Der Lehrer musste dies nicht zweimal sagen, Harry war von einem Augenblick auf den Nächsten eingeschlafen. oooOOOooo Als Severus vom Frühstück unterwegs zurück in sein Büro war, stand vor seiner Tür eine ungewöhnlich gemischte Gruppe. Es waren Millicent, Pansy, Draco, Blaise, Luna, Hermine und Neville. Außer Neville und Luna, würde er alle gleich in seinem Unterricht haben. Die fragenden Blicke konnte Severus keineswegs übersehen. Also ließ er seine Tür mit einem Schwenken seines Zauberstabs öffnen und deutete den Schülern an, hinein zu gehen. Er wollte sich nicht unbedingt im Gang mit ihnen über Harry unterhalten, schließlich konnte man nie wissen, ob nicht doch Lauscher in der Nähe waren. Nachdem Severus die Tür hinter sich geschlossen hatte, fingen gleich alle gleichzeitig an, ihn mit Fragen zu bombardieren. In diesem Augenblick konnte Severus Harry sehr gut verstehen, wieso er heute Morgen nicht in seinem Zimmer schlafen wollte. Da konnte er einem sonst richtig Leid tun. „Wie geht es Harry?“ „Hat es funktioniert?“ „Geht es ihm gut?“ „Wann können wir ihn wieder sehen?“ „Ruhe!!!“, donnerte der Lehrer. Er gab ein leises Seufzen von sich und schüttelte kurz seinen Kopf über dieses undisziplinierte Verhalten. Die Schüler verstummten augenblicklich und starrten verlegen auf den Boden. Die Einzigen, die den Tränkenmeister in Ruhe ansahen waren Draco, Luna und Neville. Sie waren die Einzigen gewesen, die den Hauslehrer der Slytherins nicht gleich mit den Fragen bombardiert hatten. Gerade jetzt sah der Blonde Vertrauensschüler, mit hocherhobenem Kopf seinen Hauslehrer erwartungsvoll an. „Ich weiß, dass Sie sich alle Sorgen um Mister Potter machen. Es ist auch in Ordnung, das nächste Mal mäßigen Sie aber bitte Ihr Verhalten“, tadelte Severus die vier Schüler, mit seiner üblichen Miene. Die Betroffenen nickten und murmelten eine Entschuldigung. Der Lehrer nickte zufrieden. „Professor Snape“, hörte Severus die schüchternde Stimme von Neville Longbottom. „Wie geht es Harry?“ „Es geht ihm soweit, wie es ihm eben nach einer Verwandlung gehen kann, ganz gut. Ich kann Ihnen mit Freude berichten, dass dank Ihres Hinweises, der Trank funktioniert hat...“, erleichtertes Seufzen ging durch das Büro, aber Severus sprach weiter: „Mister Potter ist durch die Verwandlung noch ziemlich erschöpft und schläft gerade in meinen Räumen.“ „Hatte er starke Schmerzen?“, fragte Hermine vorsichtig. „Nein, nur eher ziepen. Er hat der Verwandlung die ganze Zeit verfolgen können, wie sich die Knochen verändert haben. Dieses Gefühl war für Mister Potter verständlicherweise sehr unangenehm. Sonst hat er die Verwandlung gut überstanden“, beruhigte Severus die Schüler. „War er die ganze Zeit er selber, Professor? Hatte er dieses Mal die volle Kontrolle über seinen Körper?“, wollte Blaise wissen. „Ja, er hatte keine Probleme. Harry hat das gleich ausgenutzt und gelernt, mit seinen Fähigkeiten, die ihm als Werwolf zur Verfügung stehen, umzugehen. Und er hat mich auch die ganze Zeit verstanden, wenn ich ihm etwas gesagt habe“, beantworte der Lehrer Blaises Frage. Die sieben Schüler wirkten sichtlich erleichtert. „Noch irgendwelche Fragen?“, fragte Severus zuletzt. Einstimmiges Kopfschütteln folgte. „Gut. Gehen Sie jetzt. Der Unterricht fängt in wenigen Minuten an.“ Die Schüler verließen daraufhin eilig das Büro des Tränkemeisters, um zur nächsten Stunde zu gelangen - außer Neville, der hatte eine Freistunde. oooOOOooo Der letzte Schultag verging für Severus recht schnell. Der Lehrer hatte in der Mittagspause kurz nach Harry gesehen, bevor er zum Mittagessen in der großen Halle verschwand. Der Junge hatte, zu Severus’ Zufriedenheit immer noch friedlich geschlafen. Nach der letzten Unterrichtstunde hatte Severus sich in seine Räume zurückgezogen. Als er erneut in Harrys Zimmer kam, war dieser wach und zog sich gerade an. Seine Haare waren noch nass, also war er wohl zuvor noch unter der Dusche gewesen. „Hallo Harry“, begrüßte Severus den Jungen. „Wie geht es dir?“ „Guten Abend, Severus“, grüsste Harry zurück. „Mir geht es besser, danke.“ „Ich habe die Hauselfen gebeten das Abendessen in meinen Wohnraum zu bringen. Ist das für dich in Ordnung?“, fragte Severus, da er mit Harry noch ein paar Sachen besprechen wollte. „Ja, ich habe nichts dagegen und das Essen kommt gerade richtig. Ich habe nämlich einen Bärenhunger“, meinte dieser grinsend und knöpfte sich gerade den letzten Knopf seines Hemdes zu. „Gut, ich warte im Wohnraum auf dich“, sagte Severus und verließ das Zimmer wieder. Einige Minuten später kam Harry nach. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch für zwei Personen gedeckt, gefüllt mit Schüsseln und Platten mit fein riechenden Gerichten, Harry entdeckte sogar sein Lieblingsessen. „Das ist doch nicht Zufall, oder?“, grinste Harry, als er es sah. „Dobby“, erwiderte Severus nur. Als ob dieses eine Wort alles sagen würde. „Ich hatte vorher in der Küche Dobby gefragt, ob er dein Lieblingsessen servieren könnte. Der Hauself war tatsächlich vor Freude in Tränen ausgebrochen“, erzählte der Tränkemeister schmunzelnd. „Kann ich mir denken. Solange er nicht versucht, jemandem das Leben zu retten, ist er ganz in Ordnung.“ Harry grinste bei den Erinnerungen und füllte seinen Teller, Severus tat es ihm gleich. „Was meinst du damit?“, fragte Severus neugierig. Der Lehrer wurde sich wieder einmal bewusst, wie wenig er Harry Potter eigentlich kannte. Sicher er hatte Harry in den letzten paar Monaten kennengelernt, aber was er davor noch neben der Schule alles erlebt hatte, darüber wusste Severus eigentlich fast nichts. Er hatte das Ein oder Andere mitbekommen, von dem(,) was alles vorgefallen war. Hatte aber nie wirklich Harry gesehen, sondern Harry Potter, den Jungen der lebt. Nur in den Okklumentikstunden sah Severus in den Erinnerungen des Jungen die wahre Person dahinter. Doch der Hass auf ihn war so groß gewesen, dass es Severus nicht interessiert hatte, wie es Harry bei seinen Verwandten erging oder wie dieser sich sonst fühlte, als angeblicher Goldjunge. Der Schüler machte sich daran, Severus beim Essen zu erzählen, wie er Dobby kennengelernt hatte, bis zu dem Punkt, als er Lucius Malfoy mit einer alten Socke ausgetrickst hatte. „Bei Slytherin! Deswegen war Lucius zuletzt so wütend gewesen“, sagte Severus leicht grinsend. „Das erklärt natürlich alles.“ Harry nickte nur und grinste ebenfalls. „Du hast ziemlich an seinem Stolz angekratzt, aber es war auch gut so. Diese Lektion hat Lucius nicht geschadet, sondern ihm nur klar gemacht, dass man dich nicht unterschätzen sollte.“ „Mag sein. Wenigsten hat Dobby danach nicht mehr versucht mein Leben zu retten, sonst wäre es zum Schluss doch noch zu einer Katastrophe gekommen“, sagte Harry ein wenig mürrisch. „Ja, das kann ich mir denken“, stimmte Severus zu. „Harry...es gibt etwas, was ich mit dir noch besprechen möchte, bevor du morgen zu Charlie und Bill gehst.“ „Ja?“, fragte Harry ein wenig neugierig. „Tom hat mich um etwas gebeten. Eigentlich wollte er es durch euren Zweiwegespiegel erledigen. Danach hatte er sich anders entschieden, dass es doch besser wäre, wenn ich dich persönlich fragen würde. Er möchte dich gerne am 26. Dezember zu sich einladen, um mit dir ein wenig Zeit zu verbringen, um dich besser kennen zulernen. Natürlich würdest du nicht alleine dort hingehen. Ich werde dich nach dem Mittagessen abholen und dich vor dem Abendessen wieder zu Bill und Charlie zurückbringen. Und keine Sorge, du wärst in der Zeit auch nicht alleine, sondern ich werde in deiner Nähe bleiben“, versicherte Severus Harry. Schweigend dachte Harry über die Worte von Severus nach. Sollte er es wirklich tun? Er hatte sich in letzter Zeit schon mehrmals mit Tom über den Spiegel unterhalten, egal über welches Thema. Es war immer eine entspannte Atmosphäre gewesen und jeder behandelte den anderen, wie einen gewöhnlichen Menschen. Es hinterließ ihm dennoch einen Stich in seinem Herzen, weil sich eine Tatsache nie ändern würde. Er war immer noch der Mörder seiner Eltern. Er konnte sich aber auch erinnern, dass Tom ihm damals Mut gemacht hatte, weiter zu leben, als er zum Werwolf gebissen wurde. Wie geborgen er sich doch in Toms Armen gefühlt hatte und vor allem sicher, als müsste er nie wieder um etwas bangen. Severus konnte den inneren Kampf, den Harry mit sich führte, nur zu gut erkennen. Er sagte aber kein Wort. Die Entscheidung, ob er Tom sehen wollte oder nicht, musste Harry alleine treffen. Der Todesser wusste, dass Harry es jetzt nicht leicht hatte, eine Entscheidung zu fällen, schließlich traf er sich mit dem Mörder seine Eltern, ob Harry Tom je verzeihen konnte? Irgendwie zweifelte Severus daran, vielleicht konnten die zwei trotzdem eine gewisse Freundschaft aufbauen. „Ich bin damit einverstanden“, sagte Harry und unterbrach Severus’ Gedankengänge. „Sicher?“, fragte Severus vorsichtshalber noch einmal nach. Harry nickte. „In Ordnung. Ich werde es Tom bei der nächsten, sich bietenden Gelegenheit mitteilen.“ „Wie kommt es eigentlich, dass du ihn ebenso duzen darfst? Ich dachte seine Untergebenen dürfen das nicht. Und ich dachte immer, du wärst der Seite des Lichts treu“, äußerte Harry seine Gedanken und sah Severus fragend an. Der Ältere schmunzelte und nickte zu den Worten. „Ich war Tom immer treu. Natürlich gab es früher die eine oder andere Methode, die mir nicht zusagte und noch weniger gefiel. Ich kann dir aber versichern, dass er sich seit seiner Rückkehr in positiver Hinsicht verändert hat. Seine Ziele sind dennoch die Gleichen geblieben, dass die Schwarzmagier und magischen Wesen dieselben Rechten erhalten, wie der Rest der Zauberwelt. Die Methoden sind jetzt viel besser, als noch vor seinem Sturz. Er setzt nur noch Gewalt ein, wenn es sein muss. Ich denke, er hatte einfach genug Zeit gehabt nachzudenken, als er ohne Körper war. Was das duzen betrifft, Tom und ich kennen uns ziemlich lange. Ich bin der einzige neben dir, der es darf. Es ist ein Privileg von ihm.“ „Verstehe. Wenigsten greift er nicht mehr so durch wie damals. Ehrlich gesagt, bin ich auch froh, dass er mich aus dem Krieg raus lässt“, sagte Harry ehrlich. „Es ist auch okay. Ein Kind oder Teeneger wie du, soll damit wirklich nichts zu tun haben. Das ist eine Sache zwischen Tom und Dumbledore“, sprach Severus ernst. „Wie meinst du das?“, wollte Harry neugierig wissen. „Warte nur ab. Du wirst es schon noch früh genug erfahren, vielleicht sogar schneller als du glaubst“, prophezeite Severus geheimnisvoll. „Super, erst machst du mich neugierig und jetzt lässt du mich einfach auf dem Trockenen sitzen“, sagte Harry schmollend. Ein leises Lachen erklang, Harry konnte seinen Gesichtsausdruck nicht lange aufrechterhalten und musste ebenso, wie sein Hauslehrer und Freund, anfangen zu Lachen. Nach dem Essen, brachte Severus seinen Schützling zurück in den Gemeinschaftsraum. Niemand wagte es Harry in Begleitung von Professor Snape anzusprechen. Trotzdem entging einigen seiner Hauskameraden nicht das erschöpfte und blasse Gesicht von Harry. Blaise, Draco, Millicent und Pansy warteten geduldig darauf, zu Harry zu gehen. Sie nutzen die Gelegenheit aus, als ihr Hauslehrer den Aufenthaltraum nach etwa einer halben Stunde verließ. Er hatte noch überprüft, ob bei allen seinen Schüler alles in Ordnung war und alle fertig gepackt hatten. Dieses Jahr würde nämlich kein einziger Slytherin-Schüler in Hogwarts bleiben. Severus selber würde auch nicht im Schloss bleiben, sondern endlich seinen wohlverdienten Urlaub antreten, weil das, was im Sommer gewesen war, konnte man nicht als Urlaub sehen, wenn man bedachte, was dort alles passiert war. Die nächste Stunde verbrachte Harry damit, seinen neuen Freunden von seiner letzten Verwandlungsnacht zu erzählen. Dabei packte er nebenher seine Sachen in den Koffer, die Mädchen halfen ihm sogar dabei. Darüber war Harry sehr froh, da er immer noch ein wenig wackelig auf den Beinen war. Nachdem sie alles eingepackt hatten, was Harry in die Weihnachtsferien mitnehmen wollte und er ihnen nebenbei fertig erzählt und auch all die Fragen beantwortet hatte, verabschiedeten sich die vier von ihm - ihnen war nicht entgangen, wie müde doch Harry aussah - und wünschten ihm eine gute Nacht. Das nahm Harry dankend zur Kenntnis und nicht sehr viel später, ließ er sich erschöpft auf sein Bett fallen, wo er gleich einschlief. oooOOOooo Der nächste Morgen kam früh, Harry war darüber sehr glücklich. Das hieß für ihn, er würde Hogwarts für zwei Wochen verlassen und wieder mehr Zeit mit Bill und Charlie verbringen können. Nie hatte Harry sich so gefreut, Hogwarts zu verlassen wie heute. Gut gelaunt, auch wenn noch ein wenig Müde vom letzten Vollmond, zog er sich an. Sein Koffer, wie auch Hedwigs Käfig standen schon bereit, sodass die Hauselfen sich ohne weiteres darum kümmern konnten, wie sie es immer taten, wenn die Schüler nach Hause fuhren. Das Frühstück verlief völlig friedlich. Dieses Jahr würden nur wenige in Hogwarts bleiben, wie Harry von Hermine erfahren hatte, darunter auch Colin, Ron, Ginny, Dean und Seamus – die für die ganze Weihnachtsferien zusätzlich mit Strafarbeiten eingedeckt worden waren. Deswegen Ron und Ginny erst in den nächsten Sommerferien die Zeit in diesem Heim verbringen würden. Darüber war Harry froh, er musste sich nicht wegen einer Konfrontation im Zug oder gar in der Winkelgasse sorgen. Er brauchte es nicht und wollte sich seine gute Stimmung dadurch auch nicht verderben lassen. Nach dem Frühstück entließ Professor Dumbledore, die Schüler mit seiner gewohnten Rede, die Harry nicht einmal anhörte. Es interessierte ihn nicht. Die Zeit ging schnell vorbei und zuletzt fand sich Harry mit Neville, Luna und Hermine in einem Abteil wieder, wie damals als sie gemeinsam zum neuen Schuljahr gefahren waren. Harry erfuhr bei der Zugfahrt, dass Hermine in den Weihnachtsferien mit ihren Eltern noch eine Woche Skiurlaub machen würde. Wie die zwei besten Freunde ausgemacht haben, mit der Erlaubnis von Charlie und Bill natürlich, würde Hermine wieder zwei Tage vor Schulbeginn zu ihnen kommen, genau so wie damals in den Sommerferien. Neville und Luna würden bei ihren jeweiligen Familien die Zeit verbringen. Während der Zugfahrt unterhielten sich die Freunde angeregt. Harry erzählte ihnen mit Freude über den Erfolg des Trankes. Besonders Neville sah glücklich aus, weil er einmal in Zaubertränke etwas geschafft hatte, wo Professor Snape ausnahmsweise nicht in Verzweiflung geraten war. Zwischendurch bekamen sie Besuch von Blaise, Draco, Millicent und Pansy. Sie gingen erst wieder, kurz bevor sie London erreichten. Als sie in Kings Cross einfuhren, warteten die vier Freunde, bis die meisten den Zug verlassen hatten. Sie wollten von den Schülern nicht überrannt werden. Das ließen sie natürlich nicht ungenutzt, wünschten sich gegenseitig schöne Ferien, ebenso frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Harry wurde kräftig von Hermine umarmt, sodass dieser sie belustigt wegschieben musste und sie darüber nur verlegen grinsen konnte. Auch Neville und Luna umarmten Harry, aber weniger stürmisch als Hermine es getan hatte. Danach verließen sie gemeinsam den Zug. „Harry!“, hörte er die erfreute Stimme von Charlie. Harry sah in Charlies Richtung und konnte mit großer Überraschung erkennen, dass Mrs. Weasley ebenso anwesend war und neben ihrem zweitältesten Sohn stand. Sie strahlte die Neuankömmlinge an. Er verabschiedete sich kurz noch einmal von Neville und Luna und deutete Hermine an, doch mitzukommen. Auf Harrys Gesicht erschien ein glückliches Lächeln, er freute sich, die beiden Weasleys zu sehen. Fragte sich aber gleichzeitig, wo Bill blieb. Wurde er im Ministerium noch aufgehalten? „Mein lieber Junge“, wurde er von Mrs. Weasley gleich herzlich begrüßt und mütterlich in ihre Arme gezogen. „Mrs. Weasley, schön Sie zu sehen“, sagte Harry ehrlich und ließ sich die Umarmung von ihr gefallen. Er wusste, von ihr ging keine Gefahr ais und sie liebte ihn, wie einen eigenen Sohn. „Ich bin so erleichtert, dass du das sagst. Es tut mir so schrecklich Leid, was Ronald und Ginerva mit dir gemacht haben“, sprach sie schniefend und drückte Harry noch einmal entschuldigend an sich. Harry erwiderte die Umarmung. „Es ist nicht Ihre Schuld, Mrs. Weasley, machen Sie sich bitte keine Vorwürfe“, tröstete Harry die ältere Frau. „Das bedeutet mir viel, dass du das sagst, mein Junge. Danke“, flüsterte sie und strich kurz über sein Haar, bevor sie ihn mit einem glücklichen Lächeln los ließ. Danach wurde die arme Hermine von Mrs. Weasley kräftig in Beschlag genommen, die sich gerade mit Charlie unterhalten hatte und Harry fand sich in einer festen Umarmung von Charlie wieder. „Na, mein Kleiner. Ich freue mich, dass du wieder da bist. Bill müsste jeden Moment kommen, er meinte wir sollten hier auf ihn warten“, flüsterte Charlie in Harrys Ohr und ließ ihn los. Bevor Harry etwas erwidern konnte, wurde er erneut überraschend in die Arme genommen. Als Harry sich umdrehte, um zu sehen, wer ihn umarmte, sah er direkt in die blauen Augen von Bill. „Billlllll!“, schrie Harry erfreut und hauchte ihm zur Begrüßung gleich einen Kuss auf die Lippen. Das ließ sich Bill natürlich nicht nehmen, drückte seinen Geliebten näher an sich und erwiderte den Kuss ebenso leidenschaftlich und doch sanft. Mrs. Weasley strahlte, als sie das Paar sah. Es störte sie keineswegs, dass die zwei sich gefunden hatten. Sie freute sich sogar sehr darüber. Als die beiden sich gelöst hatten, wurde Harry rot, als er sich der Zuschauer um ihn bewusst wurde und grinste leicht verlegen. „Hey, mein kleiner Schatz. Sorry, dass ich erst jetzt kommen konnte, aber das Ministerium wollte mich nicht so schnell gehen lassen“, entschuldigte sich Bill. „Kein Problem, du bist jetzt hier und ich lass dich nicht mehr so schnell los“, erwiderte Harry und lehnte sich an seinen Freund. „Mum, du auch hier?“, fragte Bill doch verwundert, als er seine Mutter bemerkte. Er hatte zuvor nur Augen für Harry gehabt und sie nicht gleich bemerkt. „Ja. Ich wollte Harry und Hermine wieder sehen“, sagte sie lächelnd. „Und ich wollte euch noch alle fragen, ob ihr nicht Lust hättet, am 25. Dezember Weihnachten bei uns zu feiern?“ Charlie und Bill stimmten zu. Wie auch Harry. Hermine sah ein wenig nachdenklich aus, und nickte dann. „Ich müsste dann einfach am Abend wieder zu Hause sein, der Flug am 26. geht nämlich schon sehr früh.“ „Flug?“, fragte Mrs. Weasley. „Flugzeug, das was die Muggel benutzen um in der Luft zu fliegen um viele Kilometer hinter sich zu bringen“, erklärte Hermine. „Verstehe, also erwarte ich euch alle am 25. um 11.30 Uhr im Fuchsbau“, verabschiedete sich Mrs. Weasley freundlich, gab ihren Söhnen je einen Schmatz und umarmte Harry und Hermine noch einmal herzlich. Danach disapparierte sie. „Hermine, ich kann dich zu Hause abholen, wenn du willst? Danach kann ich mit dir ja zum Fuchsbau apparieren“, schlug Charlie vor. „Damit wäre ich einverstanden.“ Hermine zog ein Stück Papier hervor und dann einen Kugelschreiber. Sie schrieb für Charlie schnell ihre Adresse auf. „Hier, da wohne ich, damit du weißt wohin du apparieren musst“, sagte sie und übergab ihm das Stück Papier. „Danke.“ Charlie steckte es sicher in eine seiner Taschen. „Also wir sehen uns dann“, verabschiedete sich das Mädchen mit den lockigen Haaren, nahm ihren besten Freund noch einmal in den Arm und ging danach durch die Absperrung. Auf der anderen Seite, würden bestimmt schon ihre Eltern auf sie warten. „Bill, es ist ein Wunder, dass du vor Eifersucht noch nicht geplatzt bist“, meinte Charlie grinsend. „Na, na... jeder weiß, dass Harry und ich zusammen sind“, bei den Worten nahm Charlies Bruder seinen Geliebten besitzergreifend in seine Arme. „Genau, und ich denke niemand sonst, wird es wagen Besitzanspruch auf mich zu erheben“, stimmte Harry grinsend zu. „Jaja, ihr zwei seid mir ein Paar. Kommt, gehen wir nach Hause“, sagte Charlie, nahm Harry den Koffer ab und Bill griff nach dem Eulenkäfig. Danach apparierten sie direkt in Charlies Wohnung. oooOOOooo Die Tage bis zum 26. Dezember vergingen für die beiden Weasley-Brüder und Harry angenehm vorbei. Sie verbrachten die Zeit damit, die Wohnung dementsprechend zu dekorieren und Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Harry machte auch noch seine Hausaufgaben, damit er den Rest der Ferien genießen konnte. Bill, wie auch Charlie würden bis Neujahr Urlaub haben, darüber freute sich Harry sehr, da er gerne mit ihnen die Zeit verbrachte. Am heiligen Abend waren sie zu viert, Remus war in diese kleine Runde ebenso eingeladen worden. Nach einigen Beobachtungen wurde Harry klar, wieso auch der ältere Werwolf zugegen war. Er konnte mit wohlwollen feststellen, dass Charlie und Remus sich wohl näher gekommen waren, während er in der Schule war. Für diesen Abend hatte Charlie ein besonderes Festmahl vorbereitet. Jeder bekam ein Geschenk. Am meisten freute sich Harry über das Geschenk von Bill. Wie der Zufall es so wollte, hatten sich die beiden unbewusst das Selbe geschenkt. Nämlich Ringe - jeder hatte aber einen anderen Stein, der für Harry war grün und der für Bill blau. Diese Ringe sollte in Zukunft ihre Verbundenheit und Liebe in ihre Beziehung festigen und vor allem vertiefen. Doch für Bill war das größte Geschenk, dass Harry bei seiner Verwandlung keine Schmerzen mehr ertragen musste. Den 25. Dezember verbrachten sie im Fuchsbau. Zu Harrys großer Überraschung, war auch Percy dabei. Die Familie hatte sich, wie es aussah, wieder mit Percy versöhnt. Darüber war Harry froh und wusste, dass es besonders für Mrs. Weasley sehr viel bedeutete, wenn man bedachte, was sie für eine große Enttäuschung mit ihren zwei jüngsten Kindern erleiden musste. An diesem Tag konnte Harry sogar beobachten, dass auch Hermine und Percy sich wieder gut zu verstehen schienen. Er konnte einige Male an diesem fröhlichen Tag beobachten, wie oft die zwei in einer Ecke saßen und miteinander über irgendetwas zu reden schienen. Im Großen und Ganzen waren es schöne Tage gewesen und das er am 26. Dezember bei Tom Riddle, alias Lord Voldemort eingeladen war, trübte ihm an diesem Tage keineswegs die Stimmung, sondern Harry sah dem erwartungsvoll entgegen und war gespannt, wie sie sich von Angesicht zu Angesicht verstehen würden. oooOOOooo Der große Saal war sehr düster gehalten. Nur wenige Fackeln - die an den Wänden befestigt waren – warfen ein mattes Licht auf den Raum. Die Atmosphäre war frostig und vor allem furchteinflössend. Es gab nur eine einzige Sitzmöglichkeit und die stand auf einem kleinen Podium. Dies war der Platz des dunklen Lords, von dem aus er seine Untergebenen bestrafte und befehligte. Gerade in diesem Augenblick saß dort eine Person, welche sehr wütend war und eisig auf eine kniende Gestalt auf dem Boden starrte. Die Ausstrahlung des Lords, der auf dem Thron saß, sprach von Macht und etwas Erhabenes. Seine roten Augen bohrten sich fast wortwörtlich in den kauernden Mann vor ihm, dessen Atmung rasselnd und sein Gesicht schmerzverzerrt war. Dies war von den Nachwirkungen einiger Cruciatus-Flüche, die er vor einigen Minuten zu spüren bekommen hatte. Nicht, dass Lord Voldemort ihn einige Male aus Spaß damit belegt hatte, keineswegs. Der dunkle Lord war wütend auf diesen Mann, mehr als nur wütend. Er würde kurzen Prozess aus dieser ganzen Angelegenheit machen. „Macnair! Willst du noch etwas zu deiner Verteidigung sagen!?!“, zischte Lord Voldemort gefährlich. Er hätte nie gedacht, dass ihm der ehemalige Henker des Zaubereiministeriums, so in den Rücken fallen würde. Fast hätte Macnair es geschafft, seine Pläne durcheinander zu bringen, aber das war ja nicht mal die Spitze des Eisbergs. Dieser hatte versucht ein Komplott gegen ihn, den dunklen Lord, zu planen. Das konnte dieser zum Glück vereiteln. Der Todesser schwieg und hielt seinen Blick starr auf den Boden gerichtet. Er wusste, dass er versagt hatte, seine Pläne waren alle nach hinten losgegangen, weil er jemanden ganz falschen dafür angesprochen hatte. „Es war dumm von dir und für mich gleichzeitig ein Glücksfall, dass du Nott bestochen hast, damit er dich bei der Sache unterstützen würde...Ich verrate dir jetzt ein kleines Geheimnis, alter Freund“, sprach der Dunkle Lord gehässig und sein Blick war kalt. Macnair zuckte bei diesen Worten zusammen. Dieser Ton war überhaupt nicht gut. „Auch wenn Nott offiziell zu den äußeren Todessern gehört, ist er dennoch einer meiner treusten Diener. Inoffiziell gehört er dem inneren Kreis an. Er behält die äußeren Todesser für mich im Auge. Er hört und sieht alles was dort abläuft“, verriet der dunkle Lord dem Verräter. „Sieh mich an!“, befahl er zuletzt. Der niedere Todesser weigerte sich. Er wusste nur zu genau was ihn erwartete. Auf Verrat stand nur eine Strafe und das war in dieser Angelegenheit ganz eindeutig der Tod. Hastig stand Lord Voldemort auf und riss mit einem Schwenker seines Zauberstabes den Verräter gewalttätig auf die Beine. Dieser gab ein schmerzhaftes Stöhnen von sich und seine Augen blickten voller Furcht in die des dunklen Lords, der von seinem Thron aufstand, nach unten stieg und ihn hasserfüllt ansah. „Solche Leute wie du gehören eigentlich nach Askaban, aber wir wissen ja beide, dass es keine Wirkung hätte. Sonst wärst du bis heute noch nicht draußen“, schnarrte der Lord. „Ich hätte für dich kein gutes Wort einlegen sollen. Ich hab dich wirklich für klüger gehalten...aber jetzt ist es zu spät...sei froh, dass ich dir dein Ende so einfach mache...“, dabei deutete Tom mit seinem Zauberstab auf den Verräter und sprach ohne mit der Wimper zu zucken den Todesfluch auf seinen Todesser aus. Sogleich fiel Macnair Mausetod zur Seite und blieb am Boden liegen. Mit einem weiteren Schwung seines Zauberstabs, ließ der Lord den Leichnam verschwinden. Er würde Nott, der, der Vater von Theodor Nott war, später dafür belohnen, dass er ihm den Verräter serviert hatte. Eigentlich hatte Tom den Avada Kedavra nicht mehr benutzen wollen, aber bei diesem Mann hatte er keinen anderen Weg gesehen. Er war zu gefährlich geworden und hätte die weiteren Schritte bei seinem Pläne nur erschwert oder gar gefährlich zum Schwanken gebracht. Der dunkle Lord verließ danach den großen Saal und verriegelte die Tür hinter sich mit einem Zauber. Als er sich auf den Weg zur Eingangshalle machte, schwang er erneut seinen Zauberstab, dieses Mal auf sich selber. Einen Augenblick später hatte er normale Kleidung an und sah nicht mehr so furchteinflössend aus. Er wollte seinen Gast schließlich nicht erschrecken, welcher jeden Augenblick mit Severus eintreffen würde. oooOOOooo „Also bis später. Und wenn etwas ist, wende dich an Severus. Okay, mein kleiner Wolf?“, sagte Bill, der seinen Schatz gerade in den Armen hielt und gab ihm einen Kuss. „Ja Schatz. Ich bin ja bald wieder da...“, meinte Harry mit fester Stimme, auch wenn er innerlich total nervös war. Den Kuss erwiderte er dennoch sanft. Er fand Bills Sorge um ihn wirklich süß. Harry wusste, dass nichts Schlimmes passieren würde. Severus würde auf ihn aufpassen, egal was auf ihn zukommen würde, da war er sicher. Severus räusperte sich kaum merklich. Nicht das er es eilig hatte. Dennoch wollte er mit diesem kaum merklichen Hüsteln Harry darauf hinweisen, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, zu Tom zu apparieren. Der kleine Werwolf verstand dieses Zeichen. Auch wenn Severus sich sehr leise geräuspert hatte, so dass Bill es nicht gehört hatte. Charlie war gerade aus dem Haus, um einige Besorgungen zu machen. Sanft löste Harry den Kuss und trat zurück. „Wollen wir?“, fragte er Severus und sah seinen Tränkeprofessor erwartungsvoll an. „Ja...Bis später, Bill, du kriegst ihn heil wieder zurück“, verabschiedete sich Severus schmunzelnd. „Das hoffe ich für dich, mein Freund. Sonst lernst du mich noch von einer anderen Seite kennen“, erwiderte Bill neckend. Danach nickte er den beiden noch zum Abschied zu. „Bereit Harry?“, fragte Severus. Der Jüngere nickte, Severus nahm Harrys Hände in die Seinen und apparierten daraufhin. Als sie am Ziel waren, öffnete Harry seine Augen wieder, die er unbewusst geschlossen hatte. Er mochte das Apparieren nicht wirklich, fand es dennoch nützlicher und angenehmer, als das Reisen mit dem Flohnetzwerk. Nachdem sich seine Hände von Severus gelöst hatten, sah er sich um. Es war eine gemütlich eingerichtete Eingangshalle. Nicht protzig oder luxuriös, sondern eher gemütlich und angenehm. Es hingen hier und da ein paar Bilder von Landschaften oder Portraits, die sich aber nicht bewegten. Zuletzt blieb sein Blick auf dem Mann hängen, der gelassen an der Tür stand. Severus war neben Harry getreten: „Hallo Tom“, grüsste er seinen Freund und Meister. „Hallo ihr beiden“, erwiderte Tom den Gruß, auf seine Art freundlich. „Hi Tom“, sagte Harry und lächelte leicht nervös. Ja, es war einfach anders, Tom gegenüber zu stehen, als mit ihm über den Spiegel zu kommunizieren. Dennoch, als Harry den älteren Mann musterte, konnte er erkennen, dass er nicht anders aussah, als er ihn das letzte Mal bei Bill und Charlie in der Wohnung gesehen hatte. Der Dunkle Lord konnte erkennen, dass Harry nervös war, aber achtete nicht darauf, sondern behandelte den Jungen normal. „Willst du dir erst einmal das Haus ansehen, bevor wir uns gemütlich zu einen Tee hinsetzen?“, schlug Tom vor. Harry fand diesen Vorschlag gut. Dadurch hatte er Zeit sich an Toms Anwesenheit zu gewöhnen. „Ich bin damit einverstanden. Ist das dein Haus?“, wollte er gleich als erstes wissen. Tom nickte. „Ja. Ich habe es mir vor ca. 20 Jahren gekauft. Doch erst seit letztem Jahr benutze ich es richtig. Erwarte nicht zu viel. Ich halte nicht viel von Luxus und Klischees. Ich finde es eher wichtig, dass man sich in seinen eigenen vier Wänden wohl fühlt.“ „Da hast du recht“, erwiderte Harry. In der nächsten Stunde beschäftigten sie sich damit, durch Toms Haus zu wandern. Hin und wieder erzählte Tom einige kleine Geschichten über den einen oder anderen Gegenstand. Wie Harry mit der Zeit feststellen konnte, war Tom ein leidenschaftlicher Kunstsammler, er sammelte nicht nur bestimmte Kunstwerke aus der Zauberwelt, sondern auch aus der Muggelwelt. Severus hielt diskret Abstand, sodass die beiden nicht einmal bemerkten, dass er überhaupt da war. Als Severus feststelle, dass Harry nicht mehr nervös war und sich sicher fühlte, ließ er Tom und Harry alleine und zog sich erst einmal in die Bibliothek zurück. In der Bibliothek von Tom wurde es Severus bis jetzt nie langweilig. Er hatte immer wieder ein paar interessante Lektüren gefunden, welche er lesen konnte. Unterwegs unterhielten sich Tom und Harry über allerlei Dinge. Harry erzählte ihm, wie es ihm in Hogwarts und in seinem neuen Haus erging. Als Harry sich darüber äußerte, dass er sich in Slytherin wohl fühlte und dort einige Freunde gefunden hat, hatte Tom darüber nur schmunzeln können und ihm einen Blick zugeworfen, der wohl sagen sollte: ‚Was hab ich dir gesagt?’ Zuletzt führte Tom, Harry in einen Wohnraum, der ebenso gemütlich eingerichtet war wie der Rest des Hauses. Auch in diesem Raum konnte man hier und da interessante Kunstschätze bestaunen. Tom wies Harry an, auf einem der Sessel platz zu nehmen. Er stattdessen rief nach einer Hauselfe und beauftragte diese, ihnen Tee und Gebäck zu bringen. Als er das erledigt hatte, nahm er gegenüber von Harry auf einem anderen Sessel platz. „Es ist schön zu sehen, dass es dir wieder besser geht, Harry“, sagte Tom ehrlich. „Danke...Ohne Hilfe von Freunden und vor allem von Severus und Bill hätte ich mich wohl nie fangen können. Besonders wenn man bedenkt was dieses Jahr alles passiert ist“, sprach Harry. Er war nicht mehr nervös, sondern fand die Atmosphäre sogar angenehm. Der Führer des dunklen Ordens nickte verstehend. Einen Augenblick später erschien das, was Tom dem Hauselfen aufgetragen hatte, auf dem kleinen Clubtisch vor ihnen. Jeder nahm sich daraufhin eine Tasse Tee und lehnte sich bequem zurück. „Was möchtest du eigentlich nach der Schule für eine Ausbildung machen? Keine Sorge, ich werde dich bestimmt nicht fragen, ob du dich mir anschließen möchtest. Ich kenne deine Meinung darüber und finde es richtig so. Ein Kind hat in einem Krieg nichts zu suchen und noch weniger du. Es tut mir leid, dass ich es erst so spät eingesehen habe“, fügte Tom zuletzt entschuldigend hinzu. „Schon okay. Ich werde mich keiner Seite anschließen und somit eh neutral bleiben. Ich werde weder die eine noch die andere Seite auf irgendeine Art unterstützen. Ich möchte erst einmal, seit ich diese Möglichkeit habe, an mich selber denken und an meine Zukunft. Ich wollte einmal Auror werden, möchte es jetzt aber nicht mehr. Ich möchte lieber meinen Artgenossen helfen“, verriet Harry seine Zukunftspläne. „Wie meinst du das?“, wollte Tom interessiert wissen. Innerlich nahm er sich vor den jungen Werwolf zu unterstützen, wo er nur konnte. Er war es ihm schuldig, schließlich hatte er Harrys Eltern getötet. Diese Leute, die eigentlich Harry großziehen und ihm eine Familie hätten sein sollen. „Ich möchte etwas für die anderen Werwölfe tun. Ich möchte, wenn es möglich ist, ein Heilmittel für unser Wesen finden, ein Trank der vielleicht einmal den Wolfsbanntrank ersetzen könnte, wie eine Art Impfstoff. Zaubertränke waren und sind eigentlich immer mein Lieblingsfach gewesen. Nur der Unterricht war zu meiner Enttäuschung bis letztes Schuljahr eine reine Katastrophe gewesen, weil Severus und ich uns überhaupt nicht verstanden haben. Das hat sich ja seit diesem Sommer zum Glück geändert“, erklärte Harry. „Es ist ein guter Beruf und deine Gründe dafür sind sehr verständlich. Wenn du möchtest, kann ich dir vielleicht bei der Suche nach einem geeigneten Zaubertränkemeister für deine Ausbildung helfen. Natürlich nur, wenn du es möchtest“, bot Tom Harry an. „Das würdest du für mich tun?“, fragte Harry erstaunt. „Wieso nicht? Ich kann mich ja einmal für dich umhören“, erwiderte Tom schmunzelnd. Er war doch ein wenig überrascht, dass Harry nicht darauf kam, Severus zu fragen. Wahrscheinlich lag es daran, dass man bei Severus nie einen Lehrling gesehen hatte. Vielleicht hatte dieser in den letzten Jahren einfach keine Zeit dafür gehabt, vermutete Tom. „Danke“, sagte Harry ehrlich. „Kein Problem, Harry.“ Danach unterhielten sie sich über andere Dinge, bis Severus sich nach weiteren zwei Stunden zu ihnen gesellte. Nach einer Weile, entschloss sich Harry zu gehen. Sie verabschiedeten sich in der Eingangshalle voneinander. „Es war ein schöner Nachmittag, Tom. Wir können das gerne einmal wiederholen“, teilte Harry den älteren Mann lächelnd mit. „Ich hätte gegen eine Wiederholung nichts einzuwenden“, antwortete Tom mit einem leichten Lächeln. „In Ordnung. Wir können ja alles Weitere per Spiegel besprechen. Ich wünsche dir bis dahin eine gute Zeit und einen guten Start ins neue Jahr. Bis bald, Tom“, verabschiedete sich Harry. „Bis bald, Harry und pass gut auf dich auf“, mahnte Tom. „Das werde ich tun“, versprach Harry. „Severus, komm nachher noch einmal hierher zurück. Du wirst mich dann im Wohnraum finden“, sagte der dunkle Lord noch zu Severus. „Sicher, Tom“, bestätigte Severus mit einem Nicken. Tom nickte ebenso und zog sich dann zurück. Anschließend disapparierte Severus mit Harry zurück in Charlies Wohnung. oooOOOooo Eine Viertelstunde später tauchte Severus wieder in der Eingangshalle auf. Er hatte noch kurz mit Harry gesprochen, der sich wirklich über das Treffen gefreut hatte. Severus war doch froh, dass Tom und Harry anscheinend eine Basis gefunden hatten, um sich gut miteinander unterhalten zu können. Sogleich machte sich der Tränkemeister auf den Weg in den Wohnraum. „Tom.“ Severus nickte ihm zur Begrüßung zu. Er nahm dort Platz, wo zuvor noch Harry gesessen hatte, als Tom ihm ein Platz anbot. „Severus, gut dass du noch einmal kommen konntest“, erwiderte dieser ein wenig kühler, als es noch zuvor bei Harry der Fall gewesen war. Sofort wusste Severus, das etwas Ernstes passiert sein musste. „Ist etwas vorgefallen?“ „Ja...“, danach erzählte Tom Severus über Macnair. „Dieser Mistkerl. Wenigstens war es Nott, welchen er angesprochen hat. Es wäre nicht auszudenken gewesen was passiert wäre, wenn er einen niederen Todesser angesprochen hätte“, meinte Severus zuletzt brummend. „Richtig. Ich denke, in der Richtung haben wir nichts mehr zu befürchten und spätestens April/Mai sollte unser Plan abgeschlossen sein.“ „Das klingt gut“, sagte Severus. Dann erinnerte sich Tom an das Gespräch mit Harry. „Severus, hast du je nachgedacht dir einen Lehrling zu nehmen?“, fragte Tom und sah seinen langjährigen Freund interessiert an. Severus war über den plötzlichen Themenwechsel überrascht, dennoch antwortete er: „Sicher, einige Male schon. Aber früher war es so gewesen, dass ich noch zu jung dafür gewesen war und man schon eine bestimmte Anzahl von Jahren Tränkemeister sein musste, bevor man einen Lehrling annimmt. Du musst wissen, eine gute Ausbildung zum Zaubertränkemeister braucht schon einige Jahre. Es liegt am Tränkemeister, wann die Ausbildung für seinen Schützling als beendet gilt und ihn zur Abschlussprüfung schickt, um ein vollwertiges Mitglied der Zaubertränkemeister zu werden. Diese Prüfung muss er dann bei einem speziellen, dafür gedachten Komitee ablegen, welche von dieser Gemeinschaft einmal im Jahr organisiert wird.“ „Das heißt, der Tränkemeister muss die praktischen und theoretischen Lehrgänge für seinen Lehrling gestalten und planen. Hin und wieder wird so etwas wie eine Zwischenprüfung mit dem Lehrling gemacht und wenn die Zeit dafür reif ist, schickt der Tränkemeister seinen Lehrling zur Abschlussprüfung, richtig?“, fragte Tom. „So ist es. Bei mir war es nicht anders...“, plötzlich traf Severus die Erkenntnis. „Du hast jemanden gefunden, der Tränkemeister werden möchte?“ „Ja. Ich habe vorher mit Harry darüber gesprochen, als wir über seine Zukunftspläne gesprochen haben. Er meinte, dass er gerne Tränkemeister werden möchte...“ „Wirklich?“, fragte Severus erstaunt und ihm wurde etwas bewusst. „Er will es aber nicht tun, weil er glaubt mir etwas schuldig zu sein, oder?“, wollte Severus auch gleich wissen. „Nein, keineswegs.“ Tom erklärte Severus daraufhin ruhig die Sachlage und sagte zuletzt: „Ich kann ihn verstehen, Severus. An erster Stelle stand für ihn immer der Auror, aber das ist jetzt durch seine ‚Krankheit’ ausgeschlossen. Weswegen er jetzt auf seinen zweiten Berufswunsch zurückgreifen möchte.“ „Verstehe“, murmelte Severus und wirkte nachdenklich. „Ich werde in Ruhe darüber nachdenken und spätestens im April mit Harry darüber sprechen. Dann hat eh jeder Schüler ein Gespräch mit seinem Hauslehrer, wegen der Ausbildung nach der Schule und nicht nur das, im siebten Jahr hat jeder Schüler die Möglichkeit ein Praktikum zu machen in dem Beruf, wo er gerne einmal seine Ausbildung machen möchte“, erklärte Severus. Tom nickte. Er konnte erkennen, dass Severus eigentlich nicht abgeneigt war, Harry als seinen Lehrling anzunehmen. Dennoch mussten alle beiden damit einverstanden sein. Die Kommunikation musste stimmen und vor allem durften ihnen keine Hindernisse in den Weg gelegt werden. Der dunkle Lord wusste, die beiden würden es schon hinkriegen, wenn beide es nur wollten und damit einverstanden waren. Daran zweifelte Tom eigentlich eher weniger, er würde mit Neugierde diese Angelegenheit weiter verfolgen. 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