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Zwei Seelen, zwei Herzen, eine Liebe

von

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Am nächsten morgen stand sie früh auf und zog ihre dunkelrote Uniform mit den vielen Goldtressen an. Sie wollte ihren Dienst wieder antreten, der sie hoffentlich etwas ablenken würde.

Zum ersten mal ritt sie alleine zum Schloss und sich fühlte sich gar nicht wohl dabei. Wahrscheinlich auch deshalb, weil sie André nicht gesagt hatte, dass sie wieder arbeiten wollte. Als sie ging, war er noch nicht wach und insgeheim war sie froh darüber. So musste sie ihm nicht in seine schönen sanften Augen sehen.

Gleich nachdem Oscar im Schloss ankam, wurde sie von Marie-Antoinette begrüßt. Die Königin trug ein wunderschönes hellblaues Kleid. Es war bestickt mit kleinen gelben Blumen. Die Ärmel, der Saum und der Ausschnitt waren aus feinster Spitze. Ihre Haare hatte man zu einem Gebilde aus Federn und Diamanten frisiert. Sie strahlte vor Anmut und wurde non Tag zu Tag schöner, wie eine volkommen erblühte Blume. Als sie Oscar erblickte, strahlte sie über das ganze Gesicht. „Oscar, ich bin ja so froh, euch wieder zu sehen. Ihr wart lange weg. Geht es denn André wieder besser? Ich habe von Graf de Girodelle gehört, er hatte einen schweren Unfall?“ Oscar, die ergeben vor ihr auf die Knie sank, hob den Kopf. „Ich freue mich auch, wieder hier zu sein, Majestät. Ja, es stimmt. André hatte einen schweren Unfall. Er war fast vier Tage ohne Bewusstsein.“ „Um Gottes Willen!“ rief die Königin erschrocken. „Das ist ja furchtbar!“ „Es geht ihm aber wieder besser und er kann auch schon wieder aufstehen.“ „Gott sei Dank. Richtet ihm bitte die besten Genesungswünsche von mit und meinen Mann aus. Wir hoffen, dass wir ihn bald wieder hier begrüßen können.“ „Vielen Dank, Majestät. Ich richte es ihm aus.“

Danach ging sie in ihr kleinen Arbeitszimmer. Als sie den Raum betrat, stand Girodel an ihrem Schreib-tisch. Er sah sie überrascht ab. „Lady Oscar, guten morgen. Ihr wollt den Dienst wieder aufnehmen?“ Oscar streifte ihre Handschuhe ab und legte sie auf den Schreibtisch. Sie wagte es nicht, den Grafen anzusehen. „Guten morgen. Ja, deswegen bin ich hier. Wie ich sehe, hat sich während meiner Abwesenheit einiges an Korrespondenz angesammelt. Wenn ihr mich bitte entschuldigen würdet, Graf?“ „Natürlich.“ erwiderte er und ging.

Oscar setzte sich und atmete erst einmal tief durch. Sie musste sich auf ihre Arbeit konzentrieren und versuchte, André zu verdrängen.

Und das gelang ihr tatsächlich, bis zu dem Zeitpunkt, als sie durch das Tor zum Anwesen ritt. Auf dem Weg vom Schloss hierher ritt sie langsamer als sonst, um die Begegnung mit André hinauszuzögern.

Sie ging gleich zum Stall und versorgte ihr Pferd. Auch da trödelte sie.

André hatte sie von ihrem Fenster aus kommen sehen. Leise ging er zu ihr in den Stall. Er musste mit ihr reden.

Plötzlich spürte Oscar, dass sie nicht mehr alleine war und sie wusste genau, wer hinter ihr stand. Sie spürte Andrés Anwesenheit so intensiv, dass es fast beängstigend war.

„Du bist alleine geritten?“ durchbrach André die Stille. „Ja. Du sollst ja noch nicht reiten.“ Oscar zwang sich, so sachlich wie nur möglich zu klingen. „Wir hätten doch auch die Kutsche nehmen können.“ Andrés Stimme war so sanft, wie sie es noch nie gehört hatte.

Sie drehte sich zu ihm um. „Ich... ich wollte dich nicht wecken und außerdem sollst du dich noch schonen.“ „So schlimm ist es gar nicht mehr.“ entgegnete André und trat näher an sie heran. Schnell nahm Oscar Sattel und Zaumzeug und hängte es an den Haken in der Sattelkammer. Seine Nähe machte sie irgendwie nervös. „Die Königin lässt dir alles Gute ausrichten.“ rief sie ihm über die Schulter zu. „Und sie hofft, dass du bald wieder im Schloss bist.“ „Danke.“ sagte er nur. -Merkwürdig, dachte Oscar, bis gestern konnten wir uns noch alles erzählen und ich konnte ihm ungezwungen in die Augen sehen. Ja, er hat mir gestanden, dass er mich liebt. Aber das ändert doch nichts an meinen Gefühlen zu ihm. Oder etwa doch?-

„Oscar, wir müssen reden.“ sagte André und trat nun neben sie. „Gestern..., ich hätte es dir nicht sagen dürfen. Ich habe dich total überrumpelt und es tut mir leid. Es ist nur so, dass... ich verberge meine Gefühle für dich nun schon so lange. Mein Verstand setzte da wohl aus.“ Oscar hörte ihm zu und starrte auf einen imaginären Punkt an der gegenüberliegenden Stallwand. „Warum hast du mir das nie gesagt?“ fragte sie. „Ich wusste nicht wie und ich wollte unsere Freundschaft nicht zerstören. Was ich ja wohl jetzt getan habe.“ Da sah sie ihn an. „André, du hast nichts zerstört Ich... muss nur etwas darüber nachdenken. Gib mir Zeit.“ „Soviel wie du willst. Oscar, du wirst immer das Wichtigste in meinem Leben sein.“ fast flüsterte er. Ganz langsam näherte sich sein Gesicht ihrem und er küsste sie sacht auf die Stirn. „Gute Nacht, Oscar.“ hauchte er und ging.

Als Oscar Andrés Lippen auf ihrer Haut spürte, erschauerte sie. Zitternd starrte sie ihm hinterher. Sie stand einfach nur da und wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Nie hätte sie gedacht, dass André sie küssen würde.

Doch was sie am meisten verwirrte, war die Tatsache, wie ihr Körper auf diesen Kuss reagierte. Sie spürte, wie ihr Herz und ihr Puls rasten und ihr wurde plötzlich warm.

Mit wackeligen Knien ging sie zurück zu den Pferden. Irgendetwas zog sie zu Andrés Pferd. Gedanken-versunken strich sie über den Hals und die Mähne des Braunen, kraulte seine Nüstern und sah ihm in die dunklen, freundlichen Augen. -Ich erkenne mich nicht mehr wieder. Früher hätte ich ihm für so etwas eine gescheuert, hätte ihn angebrüllt. Aber jetzt... André, was machst du mit mir?-
 

Ganz langsam ging sie ins Haus zurück. Sie hoffte, niemandem zu begegnen und lief schnell in ihr Zimmer. Hunger hatte sie keinen, so sah sie auch nicht mehr in die Küche.

Sie legte sich auf ihr Bett und versuchte, an etwas anderes zu denken. Doch sobald sie die Augen schloss, sah sie André, spürte seine zarten Lippen auf ihrer Stirn.

Seufzend ging sie zu der Waschschüssel, die auf ihrer Kommode stand. Das kühle Wasser klärte ihre Gedanken ein wenig.

Oscar zog sich um und legte sich ins Bett. An Schlaf war jedoch lange nicht zu denken.
 

***
 

In den darauffolgenden fünf Wochen veränderte sich Oscar zusehends. Sie wurde schweigsamer, lachte immer seltener und immer öfter versank sie in Tagträumereien. Wenn sie zu Hause war, stand sie ab und an lange am Fenster und starrte in die Ferne.

Und trotzdem, oder gerade deswegen suchte sie immer wieder die Nähe zu André, mehr als zuvor. Sie freute sich, dass es ihrem Freund von Tag zu Tag besser ging. Mit der Zeit begleitete er sie auch wieder zum Schloss, zuerst nur in der Kutsche. Nachdem Doktor Moreau die Fäden gezogen hatte, durfte er auch wieder reiten. Zwar erst mal langsam, aber beide genossen die nun längeren Ritte jeden Tag. Mit André an ihrer Seite fühlte sich Oscar einfach sicherer und wohler.

Auch André hatte sich verändert. Er schnitt sich, als Zeichen des Neuanfangs seines Lebens, seine langen Haare ab. Oscar musste zugeben, dass es ihr sehr gut gefiel. Sanft umrahmten seine braunen Haare sein Gesicht. Manchmal kam in ihr das Verlangen auf, ihm widerspenstige Haarsträhnen aus dem Gesicht zu streichen.

Sie erschrak über ihre Gefühle. André war ihr bester Freund, wie ein großer Bruder. Doch in letzter Zeit, wenn sie in seine Augen sah spürte sie, wie ihre Knie zitterten, ihr Herz schlug schneller. Und wenn er sie berührte, bewusst oder nur zufällig, brannte ihre Haut. Das waren nicht mehr die freundschaftlichen, brüderlichen Gefühle von früher.

In Andrés Gegenwart blühte Oscar richtig auf. Sie spürte, wie glücklich sie war, wenn er bei ihr war. Wenn sie nachts alleine in ihrem Zimmer war, machte sich in ihr eine Leere breit, die ihr Angst einjagte. Oscar hatte nie vor irgendetwas Angst, doch diese Leere, schien sie fast aufzufressen. Und sie verspürte eine ungemeine Sehnsucht. Sehnsucht nach was?
 

Eines Nachts hielt sie es nicht mehr in ihrem Zimmer aus. Sie beschloss, etwas spazieren zu gehen. Doch eine unsichtbare Macht trieb sie vor Andrés Tür. Ohne nachzudenken drückte sie vorsichtig die Klinke nach unten. Langsam ging sie zu seinem Bett. Der Mond schien direkt auf sein Gesicht. Oscar stand einfach nur da und betrachtete ihren Freund. Und auf einmal war ihre innere Leere wie weggeblasen und sie wurde ganz ruhig.

Langsam streckte sie ihre Hand aus. Sie wollte ihn berühren, doch sie hatte Angst, ihn zu wecken. So fuhr sie die Konturen seines Gesichtes, seine Lippen in der Luft nach. Auf einmal dachte sie an die vier Tage und Nächte zurück, in denen sie hier saß und betete, er würde überleben.

Plötzlich rührte sich André. Schnell zog sie ihre Hand weg, doch er schlief weiter.

Oscar sah André noch einmal an, dann verließ sie mit klopfendem Herzen sein Zimmer. Sie verstand sich selbst nicht mehr.

Warum schlich sie nachts in sein Zimmer?

Warum raste ihr Herz bei seinem Anblick?

Warum lief ihr ein Schauer über den Rücken, wenn sie seine sanfte Stimme hörte?

Warum musste sie fast ununterbrochen an André denken?
 

Der nächste Tag sollte ihr auf all die Fragen Antworten geben.
 

***
 

Dieser Tag Ende Juni war bis dato der heißeste des Jahres. Der Himmel war wolkenlos und die Sonne brannte unbarmherzig herab. Kein Windhauch verschaffte Abkühlung. Zum Glück hatte Oscar dienstfrei und so musste sie sich nicht in ihre enge, schwere Uniform zwingen. Sie trug ein leichtes Seidenhemd und ihre hellgrüne, dünne Hose. Trotz der Hitze beschloss sie, spazieren zu gehen. Sie fühlte sich matt und erschöpft, da sie vergangene Nacht nicht viel geschlafen hatte.

Als sie durch die Tür gehen wollte, wäre sie beinahe über die Hauskatze gestolpert. „He, was machst du denn hier?“ lachte sie. Die schwarz-weiße Katze lag mit allen Vieren von sich gestreckt mitten in der Tür. Oscar ging in die Knie und kraulte sie im Nacken. „Dir ist es draußen wohl auch zu heiß. Keine Lust auf Mäusejagd? Der kühle Marmorboden ist mit Sicherheit angenehmer.“ Dem Tier schien Oscars Sreichelein-heiten zu gefallen, denn schon bald fing es genießerisch an zu schnurren. Lächelnd nahm Oscar die Katze auf ihren Arm und ging mit ihr in den Garten.

Da vernahm sie ein leises, heiteres Pfeifen. Es kam vom Stall. Leise folgte sie der Melodie. Vorsichtig spähte sie um die Hausecke und auf einmal setzte ihr Herz kurz aus. André hatte den Schimmel von Oscar aus dem Stall geholt und strigelte ihn. Nur, wie er da stand... Oscar ließ ihren Blick an ihm auf und ab gleiten, immer wieder. Er trug seine enge, braune Hose, die er sich bis über die Knie hochgezogen hatte, barfuss stand er auf der kleinen Wiese.

Doch ihr Blick blieb an seinem nackten, muskulösen Oberkörper hängen. Er trug kein Hemd und sein schweiß bedeckter Körper glänzte in der Sonne. André stand mit dem Rücken zu ihr, so konnte sie bei jeder Bewegung die Muskeln an seinen Oberarmen und seine Schulterblätter beobachten. Ihr Blick wanderte weiter, über seine breiten Schultern hinunter zu seiner Taille. Da drehte er sich um und klopfte die Bürste aus. Schnell drückte sich Oscar näher an die Hauswand. Wieder spürte sie ihren Puls rasen. Und da sah sie seine Narbe, der Beweis seiner Liebe zu ihr. Sie war noch etwas dunkler, als die restliche Hat, aber sie war schön verheilt. Mit der Zeit wird sie immer mehr verblassen, hatte Doktor Racon gesagt. André spürte schon ast nichts mehr, doch Oscar tat es immer noch weh. Sie wusste, dass sie der Grund für den Kampf und die Verletzung war und sie hatte Schuldgefühle.

Oscar schüttelte den Kopf und vertrieb die schlechten Gedanken. Ihr tat es gut zu sehen, dass es André wieder so gut ging.

André wandte sich wieder dem Pferd zu, dass immer unruhiger wurde. Es warf den Kopf hin und her und tänzelte nervös auf der Stelle. Langsam und beruhigend strich er immer wieder über den kräftigen Hals und flüsterte ihm leise Worte ins Ohr, dabei lächelte er zärtlich. Schließlich beruhigte sich der Hengst wieder und ließ sich weiter striegeln. André konnte sehr gut mit Pferden umgehen, er hatte einen sechsten Sinn für diese Tiere. Sie vertrauten ihm, so wie Oscar ihm vertraute. Sie beobachtete seine Hände und automatisch schloss sie die Augen. Sie stellte sich vor wie es wäre, wenn André sie so berühren würde, sie so ansehen würde. Sie stellte sich vor wie es sein musste, seine Haut zu berühren...

Ein kräftiger Biss der Katze in ihre Hand holte sie zurück in die Wirklichkeit. „Ah, du kleines Biest!“ stieß Oscar leise hervor und sofort sprang das Tier von ihrem Arm. Der kleine Schmerz ließ aber sofort nach, als sie ihre Aufmerksamkeit wieder André zuwandte. Er streckte sich und sagte zu dem Pferd: „Ist das heiß heute, fast unerträglich.“ Da griff er nach dem Eimer Wasser, der im Schatten des Stalles stand. Oscar riss die Augen auf, denn im nächsten Moment schüttete sich André das kühle Wasser über den Kopf. „Ahh, tut das gut!“ rief er. Das Wasser bahnte sich seinen Weg über sein Gesicht, seinen Hals, lief über seine Schultern und die Brust. Mit den Händen fuhr er sich durch die nassen haare. Belustigt sah er den Schimmel an, der mit seinem Kopf auf den Eimer deutete. „Nichts da. Du hattest deine Abkühlung heute schon.“ lachte er.

Als Oscar André so sah, merkte sie, dass sie ihn zum ersten mal als Mann ansah und nicht nur als den Freund aus Kindertagen. Ein Kribbeln breitete sich in ihrem ganzen Körper aus und ihr wurde heiß und kalt zugleich. „André...“ hauchte sie leise. Das Kribbeln wurde zu einem Beben, das ihren ganzen Körper erfasste. Diese Gefühle waren ihr so fremd. Sie spürte, wie ihre Knie nachgaben. Mit der rechten Hand stützte sie sich an der Hauswand ab und legte ihr erhitztes Gesicht an den kühlen Stein.
 

Plötzlich legten sich kühle Hände auf ihre Schultern. Erschrocken fuhr Oscar herum und starrte in die freundlichen Augen ihrer Mutter. „Mutter, habt ihr mich erschreckt!“ sagte sie etwas zu laut. Madame de Jarjayes wich einen Schritt zurück. „Entschuldige, das wollte ich nicht. Ich sah dich an der Hauswand lehnen. Geht es dir nicht gut?“ Was sollte sie ihrer Mutter dazu jetzt sagen? Sie konnte ihr nichts von dem Herzrasen, den Hitzewellen oder ihren Träumen erzählen. Oscar atmete tief durch und antwortete: „Doch, mir geht es bestens. Ihr müsst euch keine Sorgen machen, Mutter.“ Erleichtert sah Madame de Jarjayes ihre Tochter an. Doch so wirklich konnte sie ihr nicht glauben. Selten hatte sie Oscar so verwirrt gesehen. „Das freut mich.“ Sie sah kurz an Oscar vorbei, da erblickte sie André, wie er mit nacktem Oberkörper Oscars Pferd putzte. War es etwa André, der Oscar so verwirrte? „Ach, da ist ja André. Er kümmert sich rührend um die Pferde.“ In dem Gesicht ihrer Tochter veränderte sich etwas, als sie das Gespräch auf André lenkte. Oscars Blick wurde mit einem mal sanfter und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ja, das tut er.“ Stimmte sie ihrer Mutter zu. Diese sah noch einmal zu André. „Er ist wirklich ein hübscher Mann gewor-

den.“ Errötend senkte Oscar den Kopf, erwiderte jedoch nichts. Ihre Mutter fuhr fort: „Ich verstehe nicht, warum e noch keine Frau gefunden hat. Er ist doch schon fast 31 Jahre alt. In Paris müssten ihm die Frauen doch hinterherlaufen. Sogar einige Damen aus Versailles wären ihm gegenüber nicht abgeneigt. Auch habe ich ihn noch nie von einer Frau sprechen hören.“ -Weil er nur mich liebt., dachte Oscar und sie spürte, wie Tränen in ihr aufstiegen. „Das weiß ich leider auch nicht, Mutter. Entschuldigt mich bitte.“ murmelte sie und rannte ins Haus.

Sorgenvoll sah Madame de Jarjayes ihrer Tochter nach. Sie hatte also recht. Seit Andrés Unfall hatte sich Oscar sehr verändert. Ihr entgingen die Blicke nicht, die sie ihrem Freund zuwarf, wenn er nicht hinsah. Sie bemerkte, wie anders, fröhlicher sie war, wenn sie mit André zusammen war. Aber auch, wie traurig und bedrückt, wenn er nicht da war.

Was André für Oscar empfand, wusste sie schon seit längerem. Sie hatte es ihm angemerkt. Nun wusste sie, dass ihre Tochter ähnlich fühlte. Er war für sie nicht mehr nur ihr Freund aus Kindertagen und Fechtpartner. -Oscar, mein Kind. Ich wünsche dir nichts mehr, als dass du glücklich wirst. Keinem anderen

Mann würde ich dich lieber geben, als André. Ihr werdet es nicht leicht haben. Euch werden viele Steine in den Weg gelegt werden. Doch ich hoffe, dass ihr eines Tages zueinander finden, diese Hindernisse überwinden werdet und eure Liebe leben könnt-.

Noch einmal sah sie zu André, dann ging sie ebenfalls ins Haus.
 

Oscar rannte die Treppen nach oben und stürzte in ihr Zimmer. Mit immer noch heftig klopfendem Herzen lehnte sich sich von innen an die Tür. -Ich hätte André nicht beobachten dürfen. Diese schwache, weibliche Seite in mir wollte ich doch für immer verbannen. Warum gelingt mir das nicht mehr? Es ist fast so, als hätte sch André in meine Gedanken, meine Träume gebrannt. Ich kann an nichts anderes mehr denken als an André.-

Langsam trat sie auf den Balkon und setzte sich in einen Stuhl. Ihre Beine legte sie auf einen Hocker, den sie an den Stuhl stellte. Oscar schloss die Augen und versuchte, an nichts zu denken. Sie wollte nur die Ruhe genießen und konzentrierte sich auf ihren wieder ruhiger werdenden Herzschlag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2006-07-17T09:08:09+00:00 17.07.2006 11:08
Hi Lea!
Mit dem neuen upload hast du die Kapitel übersichtlicher gestaltet, an sich eine gute Sache! Deine FF ist sehr schön und dein Ausdruck hat sich verbessert! Finde ich super! Ich hoffe sehr, dass bald neue Kapitel kommen, da ich schon sehr gespannt bin, wie sich die Beziehung zwischen beiden weiterentwickeln wird ;o)
Liebe Grüße,
DKrisi
Von:  Lunatrixa
2006-07-16T20:02:48+00:00 16.07.2006 22:02
Ich finde deine Fanfic einfach klasse ^^ und sie ist auch sehr spannend. Das mit der Droge kommt hin *gg* es gab ja schon länger nichts mehr neues hier. Ich habe auch schon wieder eine neue Fanfic angefangen, aber erst muss ich mal die anderen zu Ende schreiben bevor ich die auch noch hochlade, denn sie ist auch noch nicht fertig. ^^'

Du hast einen sehr schönen Schreibstil, Oscars Gefühle hast du wahnsinnig gut beschrieben, mach weiter so *s*
Von: abgemeldet
2006-07-16T18:01:14+00:00 16.07.2006 20:01
Hmm,geht das mit den Kapitel jetzt so weiter?Fänd ich klasse. Wird man regelmäßig mit Stoff versorgt. Is ja wie ne Droge. Weiter so. :)


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