All is full of Love von abgemeldet (Part 01 + Part 02) ================================================================================ Kapitel 1: You'll be given love ------------------------------- You’ll be given love... Er erinnerte sich noch ganz genau wie es war, als er ihn zum ersten mal sah... Es war ein verregneter Tag, sein Geburtstag und er glaubte, er hatte ihn mit ein paar Freunden, eigentlich waren es nur zwei, feiern wollen.Es roch nach einem herben, anziehenden Männerduft, der sich wie ein leichter Nebel über seine Nase zog, er fühlte die Wärme seiner Hände auf seiner blassen Haut, wie er ihn behutsam aus dem mit weißen, knirschenden Styroporkügelchen gefüllten Karton hob, ganz vorsichtig, als hätte er Angst ihn zu zerbrechen. Seine Hände strichen schüchtern über sein Gesicht, er hörte ihn atmen, keuchend vor lauter Überraschung und versteckter Freude und dann hörte er seine Stimme, zum ersten mal... “Er ist hübsch ” Die Stimme des Menschen klang so schön, er fühlte sich sofort geborgen in diesen starken Armen. Er bettete ihn behutsam an seine Brust, die noch schlafende Maschine lauschte seinem Herzschlag, während er die Gebrauchsanweisung las uns den Punkt suchte, wie er ihn zum Leben erwecken konnte. Er befolgte sie ganz genau, er spürte, wie er die Finger auf seinen Bauch legte, dort wo bei einem richtigen Menschen der Bauchnabel lag, er drückte dagegen, ihm wurde schwindelig und als erstes öffnete die leblose Puppe den Mund, um zu atmen. Er hielt einen Moment inne, suchte nach dem Kabel und als er es gefunden hatte, verband er es mit einem anderen, die zierlichenFinger zuckten leicht zusammen, vom Strom der nun durch den künstlichen Körper hindurchfloss. Die Maschine hörte ihn umblättern, die Hand des Menschen lag auf seiner Brust, die sich hob und senkte, während Sauerstoff seine Batterie versorgte. “Ryou...”, seine Stimme klang fragend, weich, als hätte er ihn gerade erkannt, als würden sie uns schon ewig kennen... Der Junge öffnete langsam die Augen. Gedämpftes Licht, er sah aus seiner Position heraus nur das Fenster, an dem der Regen niederprasselte und von dem eine bittere Kälte ausging. Vorsichtig drehte er seinen Kopf herum und sah zu ihm auf. Der Mensch war genauso blass wie er, für einen Moment wollte Ryou nicht glauben, dass ein Mensch so aussah. Seine Augen waren schokoladenbraun, er lächelte ihn an und er sah seine weißen Zähne, besonders aber seine Eckzähne, markant und spitz. Sie hatten etwas raubtierartiges, allerdings verspürte Ryou keine Angst vor ihnen. Seine Haare waren ebenfalls weiß, sie glichen einander und das, obwohl durch seine Adern rotes Blut floss und durch seine unsichtbarer Strom... Sie hatten einander nur angesehen, still ihre Wangen betastet und das weiche Haar flüchtig durch ihre Fingerspitzen gleiten lassen, es war ein vollkommener Moment gewesen und das nun zum Menschen erwachte Wesen lernte zu schätzen was es bedeutete zu leben und jemandem ganz allein zu gehören. Er glaubte, von nun an würde er für ihn da sein und er für Ryou, denn er war naiv, so war er programmiert, etwas anderes wäre für ihn nie denkbar gewesen. Auf seinen Armen trug er Ryou zum Sofa, wo er ihn absetzte und ihm zu verstehen gab, dass er ihm nun Kleidung holen gehen würde. Die anderen beiden Personen im Raum nahm Ryou kaum wahr, sie interessierten ihn nicht, denn sie waren nicht seine Besitzer. Die Kleidung seines Besitzers war ihm zu groß, wenn auch nur ein wenig, schließlich hatte er nicht damit gerechnet, ihn in seinem Haushalt aufzunehmen. Noch immer wusste Ryou seinen Namen nicht, vielleicht war es für ihn einfach selbstverständlich, dass er ihn kannte. “Es ist ein bisschen groß ”, entgegnete der Mensch lachend, die anderen lachten mit ihm und Ryou spürte, wie sich seine Lippen zu einem verlegenen Lächeln verzogen. Es fühlte sich schön an, zu lächeln. Der Rest des Abends war langweilig verlaufen, die Menschen hatten geredet und Ryou saß schweigend daneben, die Hände in den Schoß gefaltet, wartend, seinem Besitzer einen Gefallen zu tun, doch dieser machte alles von selbst. Eine Haushaltshilfe schien er also nicht gesucht zu haben. Sie waren erst spät endlich allein gewesen und während er den Arm um Ryous Schulter gelegt hatte, hatte dieser immer wieder mit sich selbst gekämpft, bis er sich dazu durchgerungen hatte, ihn nach seinem Namen zu fragen. “Bakura ”, war seine Antwort gewesen, er hatte dabei gelächelt und Ryou zärtlich eine kleine Strähne aus der Stirn gestrichen. Abende wie diesen gab es nie wieder... Kapitel 2: You'll be taken care of ---------------------------------- You'll be taken care of “Wo bleibt das Mittagessen? ”, eine keifende Stimme hallte durch das Haus, übertönte Staubsauger und Fernseher, die gleichzeitig in unterschiedlichen Räumen benutzt wurden, nun schon zum Dritten mal, jedes mal der selbe Satz in der selben ungeduldigen Tonart. Eben noch hatte die Stimme sich über den inakzeptablen Zustand des Schlafzimmers beschwert, obgleich der Inhaber selbst daran die größte Schuld trug, und nun schrie sie unablässig nach Essen wie ein Küken, dass nach seiner Mutter piepte, wenn auch um einiges weniger hilflos. Eilig bereinigte er den Boden von den letzten Erdklumpen, verursachte durch eine in der Wut zerschlagene Zimmerpflanze, zerrte den viel zu schweren altmodischen Staubsauger zurück in die Abstellkammer, riss sich das Kopftuch von den Haaren und sputete sich ins Wohnzimmer, wo die Gestalt der die Stimme gehörte, breitbeinig auf dem Sofa saß, die Füße auf dem Tisch, den Blick starr auf den Bildschirm gerichtet. “Ich koche sofort ”, seine Stimme klang lieblich, höfflich, fast ein wenig entschuldigend dafür, dass er zu spät kam, obwohl er nur getan hatte, was er zu erledigen hatte und ihn keine Schuld traf. Auf Bakuras Stirn hatten sich tiefe Wutfalten gelegt, langsam wandte er den Blick vom Fernseher ab und schaute über die Sofalehne hinweg zu Ryou hinauf. “Dann sieh zu ”, zischte er, gereizt, abweisend, fast ein wenig angreifend, dafür, dass Ryou noch so dumm verkündete was er nun tat, obwohl er es einfach hätte tun sollen. Mit einem verletzten Seufzer trat er aus dem Wohnzimmer, hetzte in die Küche und schlug in einem der zahlreichen Kochbücher nach, was er auf die Schnelle kochen könnte, was aber auch den Hunger des Hausherrens sättigte. Während Ryou so durch das Haus eilte, hörte er nicht mal das leise Zirpen seines linken Kniegelenks, was sich durch die starke Belastung immer mehr abnutzte. Er hatte andere Sorgen als den Zustand dieses einen Gelenks. Ob es Geräusch mache oder nicht tat nichts zur Sache, er musste seine Pflichten erfüllen, sonst drohte ihm bei weitem größerer Schaden. Mit einem scharfen Messer schälte er sachte die Zwiebeln, seine Augen brannten zum Glück nicht, auf dieses Detail hatten der Herrsteller dankbarer Weise verzichtet, er verlor schon genug Kühlflüssigkeit über seine Augen, dass er sie nun nicht noch durch Zwiebeln verlieren musste. Der intensive Geruch von Knoblauch überdeckte den der Zwiebeln, er rümpfte die Nase etwas, ließ sich aber nicht davon abbringen. Im Hintergrund hörte er eine Frau über einen Mann pöbeln wie eine Furie, er konnte Talkshows beim besten Willen nichts abgewinnen, die Gefühle die dort gezeigt wurden erschienen ihm als übertrieben und unmenschlich. Er hasste das große Messer... Seine Haut wuchs nicht wieder zu, jedenfalls nicht von alleine, trotz neuester Zelltechnologie war es noch nicht möglich zerschnittenes Gewebe sich von alleine wieder verschließen zu lassen. Es bedurfte dafür einem Besuch bei der Reparatur, so sie dann eine übel nach Alkohol riechende Flüssigkeit auf die entsprechende Stelle träufelten, damit die künstlichen Hautzellen wieder verwucherten. Selbstverständlich war so eine Reparatur nicht ganz billig, also war er bedacht darauf, sich besser nicht zu schneiden, ganz abgesehen davon, dass der Saft der gehackten Petersilien der Feinmotorik seiner Finger schaden könnte. Polternd suchte er nach einer Schüssel, verrührte das Gemüse mit Mehl und einem Ei, wodurch seine Finger etwas klebrig wurden, da er ein paar missglückte Schalen aus der Schüssel pulen musste, so recht gelingen wollte es ihm mit dem zerschlagen noch nicht, so oft er es auch versuchte. Das Hackfleisch legte er erst zum Schluss dazu. Es missfiel ihm, diese rote, weiche Masse, durchzogen von Knorpel, Fett und abgestorbenen Blutgefäßen, er beeilte sich etwas mehr sie unterzurühren und mit der Mischung zu bedecken. Er hörte noch immer die Frau hysterisch argumentieren, über die Ungerechtigkeit, die ihr widerfahren sei, über diesen bestialischen Mann... Währenddessen mussten zwei weitere Eier dran glauben, leise fluchend sammelte er die Scherben der hellbraunen Schalen aus dem schmierflüssigen Eiweiß, verdeckte es mir saurer Sahne, verzog dabei immer mehr das Gesicht und war froh, als sich schließlich das Fleisch mit der Mischung überzogen im Backofen seinem Blick entzog und er sich endlich die Hände waschen konnte. Zehn Minuten, dann hörte die schlimmste Stimme von allen auf zu schreien, die noch immer lauschte, wie die Frau gegen den Mann anschrie, der sie immer wieder aufs brutalste misshandelt und vergewaltigt hatte... Alles auf einem großen Tablett, tapste Ryou in die Küche, die Frau war endlich verstummt und Bakura hatte die Füße vom Tisch genommen, um dort essen zu können. “Endlich ” Kein Danke, aber das hatte Ryou auch nicht mehr erwartet, er hatte früh verstehen müssen, dass jegliche Formen von gutem Benehmen nur für ihn galten, Bakura aber durfte sich verhalten wie er wollte, belehren ließ er sich nicht, erst recht nicht von der in seinen Augen schwächeren, künstlichen Lebensform. Gierig schlang er das Fleisch herunter, der zierliche Junge konnte kaum hinsehen. Es war, als würde er einem technischen Gerät die Kabel herausreißen, es schmerzte an einem Ort, an dem bei Menschen das Herz saß. Auch wenn er ein solches nicht besaß, so befand sich an diesem Ort hinter metallenen Rippenstrukturen ein zu einem Klumpen vernetztes Sentimentalsystem. Der Hersteller hatte es für nötig gehalten, alle Gefühle so realitätsgetreu wie möglich zu gestalten. Die Lippen noch auf dem Metal der Trinkdose sah er seinem Besitzer zu, auch wenn er es kaum ertrug. Dieser Akt der Nahrungsaufnahme war immer wieder faszinierend für ihn, er, der nur Flüssigkeiten zu sich nehmen konnte, durchsichtig, in Dosen verpackt und mit künstlichen Geschmacksstoffen versetzt. Nach dem Essen kehrte meist endlich etwas Ruhe ein, nachdem er das Geschirr in die Geschirrspülmaschine gebracht hatte und sich etwas Ruhe an der Seite seines Besitzers gönnen konnte. Langsam ließ er sich auf das Sofa sinken, sein Kniegelenk knackte einmal leise, renkte sich in seine vorgesehene Position und machte sich nicht weiter bemerkbar. Sie schwiegen, Ryou sah zum Fernster raus, Bakura pulte Dreck unter seinen Fingernägeln heraus. Draußen schien die Sonne, der Regen der letzten Apriltage glitzerte auf den grünen Blättern, es schien endlich Frühling zu werden, im Vorgarten tauchten die ersten, noch verschlossenen Krokusknospen auf, der noch vom Winter müde Rasen war hier und da mit kleinen violetten Tupfen besprenkelt, jeden Tag glaubte Ryou ein paar neue zu entdecken. Eine schwere Hand legte sich auf seine Schulter, drückte dagegen, er nahm die Augen nicht von den jungen Blumen, schloss sie nur und ließ sich auf das bis eben noch weiche Sofa in eine liegende Haltung schieben. “Sieh mich gefälligst an ” Er öffnete die Augen wieder, doch er hielt dem stechenden Blick des nun über ihm gebeugten jungen Mannes nur kurze Zeit stand, wenige Sekunden nur, seine tiefbraunen Augen hatten sich zu bedrohlichen Schlitzen verengt, der Mund nur noch ein kleiner, schmaler Strich, die Lippen zusammengepresst, die Hände unbarmherzig in die rundgeformten Schultern gestützt. Als der über ihm liegende nicht Ryous Augen auf sich ziehen konnte, schlug er mit der flachen Hand nach seinem kindlichen Gesicht, ließ schließlich als geballte Faust immer wieder auf seinen Kopf niederschmettern und er schrie, aus Angst und Schmerzen, bis er die zusammengepressten Augen wieder zu öffnen wagte und notgedrungen in das quälende Gesicht des Mensches schaute. Auf den finsteren Ausdruck folgte ein hässliches, breites Grinsen, bei dem die Augen böse blieben, Ryou wusste was es bedeutete, er verfluchte dieses Grinsen, denn es versprach selten Gutes. Eigentlich nie... Die groben Hände zerrten seine Kleidung von seinem schlanken Körper, ließen sie achtlos auf den Boden fallen, zwischen Chipskrümeln, leeren Getränkeflaschen und Schokoriegelpapier. Er fröstelte etwas, doch das interessierte Bakura nicht, ebenso die kläglichen Versuche der Gegenwehr. Immer wieder stemmte er die Arme gegen den Oberkörper des Größeren, wand sich unter ihm wie ein Wurm, spannte die Federn in den Oberschenkel so fest an wie es ging, doch sie gaben dem enormen Druck nach, alles gab nach, nur seine Stimme nicht, die angsterfüllt wimmerte und schrie, obgleich sie nichts mehr verhindern konnte. Er konnte jenes Stück Fleisch der lebendigen Wesen zwischen seinen Schenkeln spüren, hart, blutangeschwollen, eigentlich so zerbrechlich und doch machte es die größten Schmerzen aus, mehr noch als alle Fäuste und Füße dieser Welt, wenn es sich nur in diese eine Öffnung drängte, zu klein und undehnbar für ein solches Ausmaß. Er hatte sie nur aus ästhetischen Gründen, zumindest hatte er das lange Zeit geglaubt, warum aber führte sie tatsächlich in einen engen Tunnel, verkleidet mit weichem Zellmaterial, weich, leicht dehnbar und mir einer selbstnässenden Spezialwärmebeschichtung, die verhindern sollte, dass eben dieser Ort zu sehr austrocknete und sich unnatürlich anfühlte? Gefertigt für die Triebe eines Menschen, versehen mit lauter kleinen Schmerzreaktoren, wenigen Lustpunktsimulatoren und zwei regulierenden Hitzereaktoren, vernetzt mit dem Sentimentalsystem, stellte dieses detailreiche Milieu das größte Verbrechen an dem nach Liebe und Harmonie strebenden Jungen, wahrhaftig, der Hersteller musste ein Sadist sein... An seinem Ohr hörte er Bakura stöhnen, lusterfüllt, die Luft die er stoßweise zwischen den geöffneten Lippen heraus keuchte, kitzelte in Ryous Ohren, seine Haut verformte sich zu einer groberen Struktur wie eine Gänsehaut, die Schmerzen wurde zunehmend unerträglicher, Ryous Wimmern wurde immer öfter von japsenden Atemzügen unterdrückt, die Glieder begannen zu zittern und heißes Kühlwasser sickerte über seine vor Anstrengung und innerer Hitze geröteten Wangen. Menschen in Talkshows waren wirklich unmenschlich, ihre Gefühle waren so übertrieben dargestellt, so war es nie im wirklichen Leben... Kapitel 3: You have to trust it ------------------------------- You have to trust it In der schwülen Sommerluft lag der Geruch von schwerem Rauch, die Familie nebenan veranstaltete eine kleine Grillfeier, überall quietschen, lachten und tollten Kinder zwischen den Erwachsenen hindurch, gedankenverloren und frei, geborgen und behütet. Das Rosenbeet rankte sich in voller Pracht um die weißen Gitterstäbe vor dem Wohnzimmerfenster der fünf köpfigen Familie, die Blüten hingen schwer und dunkelrot an den Dornenstielen und deren sanft gezackten Blättern. Die meiste Zeit saß er auf der nostalgischen weißen Bank davor, strich vorsichtig über die geschmeidigen Rosenblätter und versuchte mit ihrem Duft den des auf dem Grill liegenden Fleisches zu übertönen. Sie liefen immer wieder an ihm vorbei, die beiden Mädchen des Nachbarn, ihre zu hübschen Zöpfen geflochtenen Haare glänzten in der goldenen Abendsonne, sie kicherten fröhlich, jagten einander im Spiel, bis eine von ihnen plötzlich über Ryous ausgestreckten Fuß fiel. Erschrocken sah er auf das Mädchen. Ihr hübsches Gesicht hatte sich zu einer grässlichen Miene verzogen, sie kreischte und weinte gleichzeitig, wofür sie den Mund weitaufgerissen hatte, die Tränen hatten bereits ihr ganzes Gesicht benässt, ihre kleinen Hand hatte sie schützend auf das Knie gedrückt, zwischen ihren Fingern rann dunkles Blut hervor, vom rauen Stein des Bodens war es aufgeschürft und mit körnigem Schmutz verklebt. Stille trat zwischen die Erwachsenen, alle sahen wie gebannt auf das schreiende Kind und Ryou, der nur entsetzt da saß, die Hände verkrampft in den Schoß gefaltet. Die Mutter der Kleinen stürzte aus den Mengen hervor, umarmte ihre Tochter, drückte sie fest an sich und tröstete sie, während ihr Mann böswillig auf den Jungen schaute. Nach ihr folgte Bakura, der Ryou nur am Arm packte, von der Bank zog und ihm vor all den anderen ins Gesicht schlug. Irgendwo in seinem Nacken knackte ein Metallwirbel, tastend schob Ryou die Hand an die Stelle, von der er das Geräusch vermutete, doch Bakura zerrte ihn bereits an der Hand wieder zurück auf das eigene Grundstück, zurück in die eigenen vier Wände, zurück in das eigene Gefängnis, wo sie ungestört waren. “Ich hab nichts gemacht, sie ist nur gestolpert...”, begann er zaghaft, noch ehe Bakura etwas sagen konnte, obwohl er wusste, dass es nichts bringen würde, in seinen Augen war er Schuld daran, denn Ryou war immer Schuld an allem. “Natürlich ist sie nur gestolpert, du Idiot Aber über deinen verdammten Fuß, weil du nichts besseres zu tun als, als dumm rum zu sitzen und schlechte Laune zu verbreiten ”, die Schläge blieben vorerst aus, auch die wirren Beschuldigungen, die er sich sonst stets gefallen lassen musste traten nicht ein. Ob nun doch wieder die Hoffnung bestand, dass es wieder wie am ersten Tag wurde?So oft Bakura ihn auch schlug, so oft er auch in ihn eindrang und mit jeder Art von Schmerzen quälte, Ryou verlor die Hoffnung nicht seine Würde wieder zu bekommen und eines Tages doch geliebt zu werden, schließlich tat er alles für Bakura, alles, was er nur verlangte, machte er anstandslos. Der naive Junge konnte nicht verstehen, wofür er bestraft wurde, dachte sich immer, es sei, weil er zu langsam war oder eine Sache nicht perfekt erledigt hatte. Er hatte nicht gelernt wie man über Probleme sprach und Bakura ebenfalls nicht, zumindest auf dieser Ebene schienen sie die selbe Erziehung zu haben. Ryou stand mit gesenktem Kopf auf dem Flur, Bakura stand mit dem Rücken zu ihm, die Arme verschränkt und entgeistert den Kopf schüttelnd, keiner von ihnen sagte etwas. “Warum hasst du mich so sehr?” Der Größere drehte sich um, noch nie hatte Ryou an ihm einen derart neutralen Gesichtsausdruck gesehen wie in diesem Moment, in dem er wagte auszusprechen, was er sich bisher immer nur im Stillen gefragt hatte. Er schämte sich gefragt zu haben, unter seinen an die Brust gelegten Hände fühlte er das mechanisches Schlagen seines Herzens, und schürzte die Lippen. Beschämt sah er auf den Boden. Obwohl er Bakura nicht ansah, fühlte er, wie er näher kam, bis er nur noch einen Meter vor ihm stand, die Arme noch immer verschränkt, das Antlitz neutral. “Woher willst du wissen, dass ich dich hasse? Habe ich es jemals zu dir gesagt? Findest du eine solche Unterstellung gerecht?” Nun noch beschämter biss er sich leicht auf die Unterlippe und schüttelte peinlich berührt den Kopf. “Ich dachte immer du würdest mich hassen...wegen der Dinge die du mit mir tust...” “So, dachtest du das? Vielleicht solltest du aufhören zu denken und einfach hinnehmen was ich mit dir tue Es ist meine Sache, du bist mein Eigentum, du hast kein Recht Ansprüche darauf zu erstellen, wie ich mit dir umgehe Hast du das verstanden, Ryou?” Die Hand des ihm Gegenüberstehenden griff unter sein Kinn und zog es barsch hoch, so dass Ryou wieder dazu gezwungen war ihn anzusehen. Er hatte verstanden, seine glasigen Augen füllten sich mit Tränen, die langsam über seine Wangen kullerten. Sie war inzwischen schon ganz schwammig an diesen Stellen, ausgetrocknet und mit kleinen Dellen versehen, die Hautzellen vertrugen den ständigen Kontakt mit der Kühlflüssigkeit nicht. “Hör auf zu heulen, das bringt dich auch nicht weiter ”, das neutrale Gesicht war wieder eingefroren, kalt, keine Emotion drang daraus hervor, Ryou fühlte sich allein gelassen und war sich sicher nun die Bestätigung zu haben, dass Bakura ihn erst recht hasste, jedoch sein Vertrauen noch benötigte und ihm deshalb die Wahrheit noch untersagte. “Komm jetzt hoch, ich hab besseres mit dir vor als diese Rührseligkeiten ”, mit einer Kopfbewegung zeigte er zur Treppe hin, stieg sie hinauf, wissend, dass Ryou ihm ohne Zögern folgte und öffnete die Tür zu seinem Zimmer. Ryou hasste dieses Zimmer, es war das unordentlichste, dreckigste und unheilbringendste von allen. Hier war ihm noch nie etwas schönes passiert. Bakura setzt sich in seinen weich gepolsterten Drehstuhl, drehte sich ein paar mal um die eigene Achse und sah dann erwartungsvoll zu dem noch stehenden Hausangestellten hinauf. “Du weißt, was du zu tun hast ” Ryou nickte. Dieser Stuhl... die breitbeinige Haltung, die gelangweilt auf die Armlehne gestützten Ellenbogen und der leichte Anflug eines Grinsens ließen ihn schaudern. Eine derartige Demütigung nach der Ohrfeige vor der versammelten Nachbarschaft war nur schwer für ihn ertragbar, flehend schüttelte er den Kopf, sah Bakura mit großen, mitleidweckenden Hundeaugen an, doch dieser umfasste die Armlehne nur demonstrativ fester und sog die Luft hörbar durch die Nase ein. Resignierend ging Ryou vor ihm auf die Knie, traute sich nicht, ihn anzusehen und öffnete langsam den Reißverschluss der ausgewaschenen Jeans seines Besitzers. Mit einem Ruck zog er sie über die Oberschenkel, woraufhin sie in den Kniekehlen hängen blieb und freien Blick auf den nackten Unterkörper Bakuras freigab. Ryou konnte sich nicht daran erinnern, ihm jemals dabei die Unterwäsche heruntergezogen zu haben, was ihn in seinem Verdacht bestätigte, dass Bakura seine Quälereien zu Beginn des Tages plante. Natürlich war es auch möglich, dass er grundsätzlich nur zum schlafen Shorts trug, aber das wäre zu einfach für dessen sadistischen Verhältnisse. Der Junge, der nun zwischen den Beinen des Älteren zusammengesunken kauerte, schluckte hart bei der Vorstellung, was er nun tun sollte, unsicher biss er auf seiner Unterlippe herum, bemühend sich zu überwinden und es so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Ryou schloss die Augen, atmete tief durch, dann hatte er schon Bakuras Hand am Hinterkopf, die ihn Richtung Intimbereich drückte, bis er schließlich zwangsweise den Mund öffnete und die Spitze der noch leichten Erregung hinein gleiten ließ. Er konnte nicht beschreiben, wie es sich anfühlte, zum Glück hatte er nur eine sehr niedrige Empfindung, die dem Würgereiz glich, allerdings fiel es ihm ab und an schwer zu atmen, so dass er nur schnaufend Luft einsaugen konnte, während Bakura seinen Kopf mit der Hand führte wie einen Basketball. Obwohl es nicht schmerzte, wenn er seinem Eigentümer so Befriedigung verschaffte, war es ihm bei weitem unangenehmer und peinlicher. Langsam ließ er die Zunge von unten über den geschwollenen Schaft gleiten, die Haut gab leicht unter seiner Zungenspitze nach, ließ sich etwas ziehen, bis er an der Stelle ankam, wo der Schaft in die Eichel überging. Er spürte, wie Bakura die Finger fest in sein Haar krallte, hörte ihn stöhnen, dies war der Punkt, der wohl am empfindlichsten war. Auf dieser Ebene machte Ryou weiter, schob die Hände um den Schaft und umschloss ihn leicht, während er mit der Zunge gegen einen kleinen Punkt am Ende der unten verlaufende Furche klopfte. Ihm war schlecht, er hasste es das zu tun, es war so entsetzlich demütigend, während er den Mund nun öffnete und die Lippen über die rot angelaufene Eichel schob. In kreisenden Bewegungen ließ er seine Zunge darum kreisen, während er mit dem Daumen die Vorhaut zurückhielt, um das Gefühl so intensiv wie möglich ausarbeiten zu können. Inzwischen lag Bakuras gesamte Handfläche auf seinem Hinterkopf, Ryou schaute aus dem oberen Augenwinkel nach oben, und sah, dass der Mensch den Kopf weit in den Nacken gelegt hatte, die Lippen weit geöffnet, Speichel in den Mundwinkeln. Auf seiner Zunge schmecke er den ersten bitteren Tropfen jener Flüssigkeit, die es den Menschen möglich machte Leben zu schenken, verschwendet an den Kühlkreislauf einer erbärmlichen Apparatur wie ihm. Er presste die Lippen angespannt zusammen, um seine Tränen zu unterdrücken, nach Atem ringend saugte er an dem glatten Fleisch, bewegte seine Hände schneller um es endlich zu beenden, das Stöhnen über ihm wurde lauter, sein Kopf wurde regelrecht umklammert und die Hüften begannen zu beben. Ryou wusste, er durfte nicht wegziehen, er musste es über sich ergehen lassen, musste schlucken, weil Menschen es nur ungern taten. Würgend wehrte er sich gegen die zähflüssige Masse in seinem Mund, kam nur langsam wieder hoch und schluchzte, als er endlich losgelassen wurde und sich vor dem Drehstuhl hockend wieder im hier und jetzt wiederfand. Von seinen blassen Lippen perlten kleine weißliche Tropfen auf seine Knie und versiegten dort zu deutlich erkennbaren weißen Flecken vergeudeten Lebens. Kapitel 4: All is full of Love ------------------------------ All is full of love Es war mitten in der Nacht, eine lauwarme, sternenklare Sommernacht, Neumond, die kleine Siedlung lag friedlich in erholsame Dunkelheit gehüllt, ein seichter Wind ließ die Bäume rascheln, ansonsten war es absolut still. Ryou wusste nicht, was ihn in genau dieser Nacht aus dem Schlaf riss, plötzlich war der ruhig schlafende Jung einfach wach gewesen, von Angst und innerer Unruhe erfüllt, ohne dass ihm ein Grund dafür einfiel. Angespannt lauter er in die Stille hinein, fürchtete sich vor seinem eigenen Atem, dem leisen surren seiner Batterie, dem regelmäßigen Ticken der Uhr und dem gedämpften Brummen der Klimaanlage. All diese Geräusch schienen immer lauter zu werden, bis sie ihn zu erdrücken vermochten, das falsche Herz hämmerte heftig gegen seine Brust, so sehr, das er bereits einen Kollaps befürchtete. Er fühlte sich allein in seinem Bett, obgleich er nie mit seinem Besitzer in einem zusammen geschlafen hatte, allerhöchstens teilten sie es für ein paar Stunden, in denen er Qualen litt und anschließend in diesem Zustand der völligen Würdelosigkeit dort liegen blieb, bis Bakura ihn wegschickte. Langsam schon Ryou die Decke von seinem inzwischen recht geschundenen Körper, er hatte es nicht verhindern könnten, seine Haut hatte an den Händen, der Schulter und im Nacken bereits kleine lochartige Lücken, sein Knie knirschte bei jedem Schritt, manchmal verklemmte es sogar und er fiel hin, wodurch es ebenfalls an manchen Stellen aufgerissen war. Unsicher sah er auf die Uhr, kurz nach drei uhr Morgens, keine Zeit um bei Bakura aufzutauchen und um einen Luxus wie Zärtlichkeit zu bitten. Das Geräusch seines kaputten Kniegelenks kam ihm in der Dunkelheit unerträglich präsent vor, er hatte es nie als so schlimm wahrgenommen, nun glaubte er sogar ein brennendes Stechen darin zu spüren, welches sonst on stärkeren Leiden überspielt wurde. Vor der Tür seines menschluche Spiegelbildes blieb er stehen, legte sanft die Hände auf den Türrahmen und legte das Ohr auf das schwarz gestrichene abgenutzte Holz. Ein liebevolles Lächeln tanzte auf seinem Gesicht, er hörte Bakura entspannt atmen ruhig ganz anders als er sich im wachen Zustand gab. Das panische Pochen unter den Rippen ließ allmählich nach und er fand den Mut, die Türklinke zu ergreifen und sie so leise wie möglich herunterzudrücken. Er hatte sich lautlos hineinschleichen wollen, doch die Geräusche die er von sich gab verrieten ihn, Bakura räusperte sich, seine Nase rümpfte sich etwas und der sonst stets aggressive Hausherr stieß einen zittrigen Seufzer aus. Ryou kam schleichend näher, bis er vor dem Bett stehen blieb und sich ebenso vorsichtig auf die Bettkante setzte. Bakura war schön... fasziniert strich er über die sich leicht unter der Haut abzeichnenden Wangenknochen, berührte Bakura, so wie er es normalerweise niemals könnte. Ein Gefühl von tiefem Schwermut überkam ihn. Dieser Mensch würde ihn nie akzeptieren, würde niemals verstehen können wie es war, wenn man nur diesen einen Zweck hatte, nämlich seinen Befehlen zu gehorchen, selbstverständlich wie atmen. Er wollte gerade an die Stelle fassen, unter der das Herz schlug und zwar das echte, ein starker Muskel, von rotem Blut umgeben, als Bakura plötzlich die Augen aufriss, sein Handgelenk packte und ihn hart zu sich hinunterzog. “Was willst du? ” “Nichts.. Ich... war so allein...” “So, so und dann musst du mich belagern, ja? ” Die Hand, mit der er ihn gepackt hielt schmerzte, Ryou zog gegen an, doch als er spürte wie die kleinen Löcher seiner Haut sich zu größeren vereinten, ließ er es besser bleiben. Bakura sah nur abfällig auf die eingerissenen Stellen, zog ruckartig an den Fingerspitzen, und warf etwas flüchtig weg. Ein schriller Schrei erfüllte das dunkle Zimmer, blieb noch eine Weile in der hitzeschweren Luft hängen und verstummte dann als wehleidiges winseln. Ryou wagte nicht hinzuschauen, doch seine andere Hand fühlte heißes Metall, auf dem eine ölige Schicht klebte. In Panik weiteten sich seine Augen, als er sah wie Bakura aufstand, ihn weiter packte und an seinen warmen, weichen Körper zog. “Sieh hin, Ryou Sieh deine Hand an ” Ryou schüttelte nur den Kopf, sprang auf, versuchte sich vom Bett zu flüchten, doch Bakura hatte seinen Fuß erwischt und die Fingernägel tief in die Haut gebohrt, Ryou hörte seine scharfen Fingernägel leise über das Metal kratzten. Es war der selbe Schmerz wie der an seiner Hand, Bakura drehte die Haut solange um das Gelenk, bis sie einriss und abplatzte, der zierliche, freigelegte Fuß zuckte, irgendein kleines Kabel war beschädigt oder fand den Kontakt nicht wieder, jedenfalls spürte Ryou diesen Teil nicht mehr. Schluchzend sah er auf seine Hände, erkannte kaum etwas, da seine Sicht vor lauter Tränen völlig verschwommen war, doch er sah es sofort, die linke war kindlich, menschlich und die Rechte ähnelte einem silbernen Skelett, dessen Knochen nur mit Schrauben und Lötstellen zusammenhielten. Ryou war kurz vorm hyperventilieren, aus dem hektischen Atmen wurde bald ein immer lauter werdender Schrei, bis er nicht mehr aufhören konnte, bis es in der Kehle brannte und er wieder jammernd zusammensank. In sich zusammen gekauert wie ein Fötus lag er auf der weichen Decke seines Besitzers, musterte seine nackte Hand, während Bakura finster lachend nach seinen Beinen griff und sie gewaltsam auseinander zerrte. “Du bist weder menschlich, noch bist du zu etwas zu nütze Du bist zu nichts zu gebrauchen Ryou ” Eine harte Faust schnellte auf sein Gesicht, traf das Auge und es wurde schwarz. Blinzelnd öffnete Ryou sie wieder, sein Sehfeld war mit einem mal anders, eingeschränkt auf die linke Seite. Er sah Bakura nicht an, versuchte nur noch zu verstehen, was passiert war. Er konnte nicht sehen, was sich auf seiner rechten Gesichtshälfte abspielte, bis plötzlich Bakuras Hand vor seinem Gesicht auftauchte, etwas rundes zwischen den Fingern. Es dauerte eine Weile, bis Ryou es erkannte. Sein noch im Schreck geweitetes Auge... Panisch schreiend krallte er die Hand in das Laken, die heile, die kaputte wagte er nicht zu bewegen, erschrocken zuckte er zusammen, als Bakura genau diese Hand mit der seinen, warm, weich, menschlich, umfasste und sanft drückte. Dieses Wechselspiel aus scheinbar grenzenloser Brutalität und selbstloser Zärtlichkeit raubte ihm beinahe den Verstand, zwischen seinen Schenkeln fand er wieder den altgewohnten Schmerz, während er auf der Brust langersehnte Küsse genoss. Die dünnen, blassen Lippen Bakuras umschlossen seinen kleinen Brustwarzen, saugten daran und schoben sich schließlich ganz davor, so dass er die scharfen Schneidezähne darauf spüren konnte. Anfangs knabberten sie nur leicht, während die Hand des Größeren vom Hintern zum Knie wanderte. Er konzentrierte sich so sehr auf die Berührungen des Mensches, dass er gar nicht allzu sehr spürte, wie hart dieser in ihn stieß. Auf seinem Knie blieb die Hand schließlich liegen. Ryou schämte sich etwas, denn es war die Seite, die ihm ab und an Probleme machte, auch jetzt war das Gelenk fest einrastet, so dass er es auf die Schnelle nicht zu bewegen vermochte. Er fröstelte etwas. Langsam kratzte Bakura zwischen Knie und Oberschenkel hin und her, Ryou verspürte dabei ein Gänsehaut artiges Schaudern, erst als einer der langen, scharfen Fingernägel in einer Eindellung hängen blieb schlug es in Qualen um, da sein Besitzer nicht aufhörte zu Kratzen, auch wenn er dabei die gesamte Haut des Oberschenkels mitzog, bis sie sich im Knie verhedderte und riss. Unter schrillen Schreien bäumte sich sein Unterkörper auf, wobei ihm wieder bewusst wurde wie tief Bakura eigentlich in ihm steckte, er fühlte sich starr vor Leiden, sank zitternd zusammen und konnte kaum atmen. Tatsächlich schien sein Besitzer zu warten, bis er sich wieder gefangen hatte und der künstliche Körper realisiert hatte, dass es keine Schmerzrezeptoren mehr zum bedienen gab, ehe er in seinem kranken Spiel fortfuhr. Ryous Brust hob sich schnell und unkontrolliert, das kleine Pumpgerät darin raste mit seinem Atem um die Wette, als wollte es platzen. Es schien sich regelrecht zusammenzuziehen, als Bakura die Lippen über die Stelle legte, noch immer die Zähne leicht in die verfestigten Nippel gedrückt. Für einen Moment nahm der Junge nur die Stöße zwischen seinen Beinen wahr, bis sich die Zähne plötzlich ganz in den Ausstülpungen vergruben, sie fest umschlossen und daran zogen, die Haut von den Rippen zerrten und sie schließlich freilegten. Mattsilbern legten sie sich schützend um eine Art Lunge, verdeckten das unnütze, pochende Ding, das nun gerade noch zu einem erschöpften Zucken fähig war, bis Bakura verhältnismäßig vorsichtig die Finger unter den Brustkorb schob. Die zierliche Maschine konnte nicht hinsehen, eingeschränkten Blick an die Decke lag er da, wagte kaum zu atmen vor Angst, die Lungenflügel gegen die männliche Hand zu drücken. Sie schienen gefunden zu haben, was sie gesucht hatten. Ein Ruck durchfuhr Ryous Körper, dann erstarrte er. Die Hand unter seinen Rippen hielt etwas umklammert und als sie wieder zum Vorschein kam, sah er darin einen ölig glänzenden Metallklumpen, an dessen Ende ein paar Kabel frei herum baumelten, freigeschraubt von denen, die noch in seinem Körper waren. Das war es also. Das kleine Instrument, das die ganze Zeit gegen seine Rippen gehämmert hatte, war nichts als ein kleines Metallteil, in dem eine Vielzahl von Systemen den Sauerstoff in Energie umwandelten und durch die Kabel pumpten, perfekt abgeguckt am menschlichen Original, mit dem einzigen Unterschied, dass er ein paar Stunden ohne überleben konnte, dank Reserveressourcen der Batterie. Sein Besitzer hielt es eine Weile in der Hand, hielt sogar mit seinen Hüftbewegungen inne und drehte das kleine Gerät in seinen Handflächen. Mit einem verachtenden Schnauben warf er es schließlich weg, irgendwo in den Raum. Ryou sah an sich herab. Die Angst schwand für einen Moment und es gelang ihm ein paar Gedanken zu fassen. Das Mondlicht schimmerte auf den allmählich vom Öl trocknenden Skelett, weißer noch als seine Haut oder sein Haar. Stumm lächelnd legte er den Kopf zur Seite und ließ es geschehen. Er wusste, die Batterie würde noch zwei Stunden halten, dann wäre es vorbei und er würde in den Armen seines Besitzers verenden. Er spürte den heißen Samen in seinen unnützen Körperteil sickern, sah Bakura mit seinem Engelslächeln ins Gesicht und wollte gerade die Arme nach ihm ausstrecken, als er sie ihm weg schlug. Der Fremdkörper glitt aus ihm heraus, zog eine Spur aus Körperflüssigkeiten mit sich und stieß leicht gegen seinen noch mit Haut bedeckten Oberschenkel. “Fass es an, Ryou!” Durch das breite Grinsen des über ihm liegenden sah er die weißen Reißzähne. Nun sahen sie wirklich bedrohlich aus, nicht mehr so, wie beim ersten mal, als er sie gesehen hatte, er wich zurück, wagte jedoch nicht, Bakura dort mit der Hand zu berühren. Erneut nickte er ihm auffordernd zu, doch Ryou sah ihn nur lächelnd an, schob die mechanische Hand über seinen heilen Unterarm, stach hinein und zog die Kabel heraus, die seine Hand mit Energie versorgten. Er würde gar nichts mehr tun. Als Quittung für dieses Verhalten bekam er eine finstere Miene zu Gesicht, eine schallende Ohrfeige und einen kräftigen Biss in den Nacken, wobei er die Zähne auf seinen Wirbeln kratzen spürte. Bakuras Hand wanderte hastig über seinen Bauch, blieb schließlich vor dem Bauchnabel liegen und schob die Finger darüber. Ryou spürte ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. “Wärst du ein Mensch, du gingest an deinem Kollektiv an Wunden zu Grunde! Du würdest bluten, Ryou, wie ein geschlachtetes Schwein, ich könnte das rote Blut aus deinen Wunden lecken... mich an seinem süßen Geschmack erfreuen... aber du bist kein Mensch, du wirst nie einer sein... du wirst ihn niemals ersetzen!!!” Die Fingernägel bohrten sich mit aller Kraft durch die dünne Haut, durch die Schutzschicht, durch alles was den wirren Kabelwust der Batterie schädigen könnte, bis sie eines der kleinen Kabel fassten. Sein Atem stockte. Mit zittrigen Händen griff er nach Bakuras Gesicht, schüttelte den Kopf, flehte ihn an es nicht zu tun... -Er lag in einem dunklen Keller, neben ihm ein Karton, dessen Inhalt ebenso verdorben war wie er selbst, zusammengesunken, kraftlos, sein verbliebenes Auge starrte an die Tür, als würde es darauf warten, dass sie sich nochmal öffnete und Bakura ihn herausholte, ihn noch einmal so in seine Arme bettete wie am ersten Tag, doch in seiner Brust klaffte ein Loch, die Hand war schützend zwischen seinen Beine gesunken, niemand würde ihn mehr wollen, niemand würde ihn sich noch nehmen können.- End Part 01 Kapitel 5: You just ain't receiving ----------------------------------- Part 2 You just ain’t receiving Das weiße Mondlicht schimmerte auf dem kleinen glänzenden Metallteil auf dem Boden, eine ganze Weile hatte er es einfach nur angestarrt, lässig an die Wand gelehnt und doch innerlich schrecklich angespannt, so dass er ein Zittern in seinen Gliedern kaum verbergen konnte. Mit einem flauen Gefühl von Übelkeit lockerte er sich aus seiner steifen Position und ging zögerlich langsam auf das Ding zu, als sei es etwas abstoßendes. Bakura ging in die Knie, musterte das klebrige Eisenorgan, bis er die Überwindung fand die Hand danach auszustrecken und es zu berühren. Es war kalt, von einer klebrig, klumpigen Schicht einer ihm unbekannten Öl Art überzogen, welche einen übelriechenden Geruch verströmte. In einer Mischung aus Brechreiz und Faszination hielt er es näher an seine Nase, sog diesen eigenartigen Geruch ein und bemühte sich ihn mit bekannten Gerüchen zu beschreiben. Alkohol, brennend wie Essigsäure und schwer wie verfaulte Eifer, unterstrichen durch die Duftnote leicht angerosteten Eisens. Er schloss die Augen und versuchte sich mit Hilfe dieser Eindrücke und dem Gefühl feuchten Gewichts in seiner Hand an längst vergangene Tage zu erinnern. Am Himmel hingen regenschwangere Wolken und doch bestand er auf seinen Spaziergang mitten durch den Wald. Die kindliche Gestalt an seiner Seite hatte die schmalen Schultern schützend gebeugt, zitterte fröstelnd und richtete von Zeit zu Zeit ihren minzefarbenen Kapuzenpullover. “Wohin gehen wir?” Durch den Wind, der eisig durch die Bäume zig, nahm er die wispernde Stimme des Jungens kaum wahr, drehte sich nach ihm um und lächelte nur, kein aufbauendes Lächeln, keine direkte Antwort, lediglich eine Bestätigung der Ängste, die er in den klaren braunen Augen erkennen konnte. Vor einem heruntergekommenen Schuppen blieb er stehen, der Kleinere stolperte hinter ihm her durch das Dickicht, bis er schließlich neben ihm stehen blieb, mit gebeugtem Rücken, die Arme um den zarten Oberkörper geschlungen, in der Hoffnung sich etwas zu wärmen. An den Bäumen um den Schuppen herum gingen faulende Äpfel um die sich Schwärme kleiner Fruchtfliegen sammelten, achtlos ging er hindurch, der schwarze Mantel streifte das hohe Gras, das lange zerzauste Haare wankte im Wind, als wäre er ein Teil dieses unheilvollen Ortes. Der morsche Boden des Schuppens knirschte unter seinen Füßen, langsam trat er ein, blieb in der Mitte des Raums stehen und sah erwartungsvoll zu dem Kleineren rüber. Ryou sah sich lange um, er gewährte ihm diese Zeit, denn er für seinen Teil hatte es nicht eilig. Fahles Licht fiel durch die zerbrochenen trüben Fensterscheiben und ließ den herumwirbelnden Staub glitzern. Er leckte sich grinsend über die Lippen, während er sein Hikari so musterte, die blasse Haut in graue Schatten getaucht, die Augen suchend durch den Raum gleitend... “Hast du dich genug umgesehen?” Seine Stimme klang ebenso schwer und geschwollen wie die Luft, Ryou sah erschrocken auf, schien zu schlucken und zu überlegen, was er sagte, Bakura nahm dieses Verhalten so hin, derartige Aussetzer war er bereits gewöhnt und tröstete sich damit, dass er sich dafür umso mehr austoben durfte. Schließlich, nach einiger Zeit, schien sein ehemaliger Wird jeden Haken entdeckt zu haben, nickte leicht und wandte ihm seinen Blick wieder zu. Zufrieden ging Bakura auf ihn zu, einen Fuß vor den anderen setzend, die Hände locker in den Hosentaschen. Sie standen einander gegenüber, sahen einander an, wie ein Spiegelbild, obgleich sie in den Augen des jeweils anderen das komplette Gegenteil ihrer selbst sahen. “Zieh dich aus.” Junger Regen fiel durch das eingebrochene Dach auf die von Kälte und Scham geröteten Wangen und kullerte in schweren Tropfen darüber, bis er auf der weich gefütterten Kapuze versickerte. Ein heißes Kribbeln legte sich über seinen Körper, es war als würde sein Herz springen vor lauter Entzücken, während zierliche Hände weite Kleidung über weiße Haut streiften. Seine Lenden zuckten hart zusammen, jede Narbe, die er erblickte, steigerte sein Empfinden, hellbraune Narben, die sich leicht auffächerten, wie geplatzt. Am meisten aber liebte er den Augenblick, indem die femininen Finger unter den Saum der Shorts schlüpften, unsicher, die Laut wie Ryou die Stupsnase hochzog und die Lippen zu einem kaum mehr sichtbaren Strich zusammenpresste, die Augen mit ungeweinten Tränen gefüllt. Scharf sog er die Luft in seine Lungen, während die Unterwäsche über die schlanken Beine rutschte, und stieß sie in Form eines wohligen, zittrigen Seufzers zwischen seinen in die Unterlippe gegrabenen Zähne wieder aus, als die Shorts die Füße überwunden hatte und wie vergessen auf dem Boden lag. Das durch die Decke tropfende Wasser perlte auf dem dünnen Körper herab, blieb in glitzernden Tröpfchen in seinen Haaren hängen und verlieh ihm etwas von einem gerade aus Gottes Ei geschlüpften Engels. In stiller Andacht erfreute er seine Augen und seinen kranken Geist am Anblick dieser erbärmlichen Gestalt. Die Zeit, die der Junge seinen Intimbereich zu verstecken versuchte, fiel dieses mal erstaunlich kurz aus, obwohl es regnete und er eigentlich schon des Wärmereflexes wegen länger brauchen müsste. Anscheinend hatte er keine Lust auf kleine extra Spielchen, fast ein wenig Schade. Bakura genoss es zu schimpfen, auch wenn es nichts zu bemängeln gab, dpch diesmal lieferte seine besser Hälfte ihm keinen Anlass dazu. Ein wenig enttäuscht darüber holte er seine nötigen Instrumente aus einem hinter altem Gerümpel versteckten Arztaktenkoffer, den er durch Zufall auf dem Sperrmüll eines Krankenhauses gefunden hatte. Um das frierende Geschöpf kümmerte er sich dabei gar nicht, da er wusste, es würde nicht weglaufen. Bisher war er trocken geblieben, doch nun tropfte der auf das vermoderte Holz prasselnde Regen auf die glänzenden Chirurgenklammern in seinen Händen und zog eine schicht alten Blutes mit sich in braunen Tropfen auf den Boden. Er vernahm Ryous leises Wimmern, es wurde lauter und schriller, je näher er auf ihn zukam, die schlanken Beine pressten sich aneinander, die Arme wanderten Richtung Körpermittelpunkt und der Kopf senkte sich zwischen die hochgezogenen Schultern, als er wolle er sich wie eine Schildkröte in seinem unsichtbaren Panzer verstecken. “Na, na, es wird schon nicht so schlimm!” Grinsend klapperte er mit den Klammern, dann befestigte er sie ruckartig an der durch die Kälte hart gewordene Brustwarze, die nächste in der zweiten, desinteressiert, denn noch konnte sein Opfer den Schmerz mit Luft anhalten und einem lästigen Quietschen hinter geschlossenem Mund ertragen. Die vom Regen nasse Haut war ausgekühlt und fest, es würde sicher schmerzhaft werden, die weiteren Klammern anzubringen. Für die nächste ließ er sich mehr Zeit, kniff die Haut an der Seite zwischen zwei der mittleren Rippen leicht zusammen und stach die Fingernägel in das knotige Gewebe. Zwischen gequältem Schnaufen drangen nun die ersten schreiartigen Lauten durch, stockend wie das kommende und gehende Ziehen an der dünnen Haut. Langsam setzte er die Chirurgenklammer an und widmete sich einer weiteren. Diesmal war es eine Stelle in der Nähe von Bauchnabel und der letzten Rippe, knapp oberhalb einer Narbe, die schemenhaft eine lange zurückliegende Blinddarmoperation andeutete. Eine der wenigen, an denen er nicht die Schuld trug. Wenn nicht sogar die einzige. Ryou keuchte vor Anstrengung, er konnte kaum glauben, dass es möglich war diese Tortur als Anstrengung wahrzunehmen, doch auf dieses Phänomen stieß er immer wider, wenn er die mittlerweile leicht angerosteten Hautklemmen an den mit Wunden veredelten Körper heftete. Nun endlich schrie er, rang nach Atem, zwischen den einzelnen Pausen, bis Bakura ihm keine Ruhe mehr gönnte und Klammer für Klammer ohne Abstände über die Stellen verteilte, bis Ryou aussah wie ein pathologisches Übungsgelände. Die letzte brachte er an der dünnen Haut zwischen Penis und Hoden, wofür ihm Ryou “dankbar” einen gellenden Schrei schenkte. Für einen Augenblick schien sogar der Regen zu verstummen. Aus dem Koffer zog er ein paar Gummihandschuhe, der Geruch von Silikon haftete zwar noch an ihnen, aber steril waren sie schon seit langem nicht mehr. An den Ausstülpungen für Zeige- und Mittelfinger klebten noch immer die runzeligen Reste geronnener Lebensflüssigkeiten unbekannten Ursprungs und breiteten sich bis auf die runde Fläche der Handinnenseite aus. Hinter dem Mundschutz blieb das schmutzige Grinsen den Augen des unschuldigen Jungens verborgen, zu dessen Glück, obgleich gerade dieser verborgene Mund ihn noch mehr ängstigte, das er nicht wusste, was er damit vor hatte. Über die Zeit schien er begriffen zu haben, wozu er mit eben diesem Sinnesorgan fähig war. Neben seinem Mund, beziehungsweise den darin verborgenen Zähnen wirkten Messer stumpf und barmherzig. Mit verführerischem Wimpernaufschlag ließ er die behandschuhten Finger knacken, ehe er sich der feuchten Haut widmete, um die Klammern herum hatte sie sich rötlich gefärbt, langsam ließ er die Finger über das Brustbein gleiten. Sie rutschten durch die extreme Nässe ab wie auf Schleim, einekalte Gänsehaut glitt unter seinen Fingerkuppen hinweg, bis er schließlich unterhalb des Bauchnabels ankam, dort wo lichte Schambehaarung sein müsste, die er aber eigenhändig aus ästhetischen Gründen entfernt hatte. Der Junge fröstelte etwas und zog die Nase hoch, noch immer blieben Tränen aus. Langsam umfasste er das vor Kälte zusammengezogene Glied, schob ruhig die Hand darüber, bis es sich ihr entgegen streckte und er Ryou schluchzen hörte. Er wandte den Blick von dem nun erigierten Penis ab und sah in das beschämt gesenkte Gesicht, über das runde Tropfen kullerte, zu warm für Regen, zu salzig im Geschmack. Zu früh ein Fehler, den er zu bestrafen wusste. Eilig zog er eine alte Eisenkette durch die an die Klemmen gelöteten Ösen und befestigte diese an den im Raum verteilten Haken, welche Ryou bereits bei ihrer Ankunft ausgiebig ausgeguckt hatte, so dass er ihm bewegungsunfähig ausgeliefert war. Nun gestattete er ihm zu weinen, jetzt hatte er auch einen Grund dazu. Langsam zog er an der Kette, welche durch die Öse der Klammer an Ryous Intimbereich ging, wobei dieser laut aufschrie. Gierig schob er die Hand unter das harte Glied, ließ sie über den weichen Hodensack streichen und wiegte ihn eine Weile zwischen seinen Fingern, wobei er die Haut behutsam verzog. Dennoch kreischte Ryou wie am Spieß, da ein Teil der Haut bereits durch die Chirurgenklammer stark gespannt war, krallte die Finger in seine kleinen Handballen und presste die Beine noch fester zusammen, so gut es eben mit den an seiner Haut zerrenden Ketten ging. Die Schreie prasselten wie Hagel in Bakuras Gehirn, ließen ihn fast taumeln vor Erregung, welche sich inzwischen gegen den Reißverschluss seiner Hose drückte. Unter dem Mundschutz biss er ungeduldig auf seiner Unterlippe herum, bis er Blut schmeckte, welches langsam auf dem vergilbten Stoff sichtbar wurde und Ryou zeigte, worauf er hinaus wollte. “Bitte nicht.” Kein halt mehr. Ruckartig grub er die Zähne in die sehnige Halsbeuge seines reinherzigen Ebenbildes. Er hörte nichts mehr, war taub vor Befriedigung und genoss es, wie sich der eins weiße Mundschutz mir Blut vollsog, bis es darüber hinaus auf das feine Schlüsselbein sickerte, an der Brustwarze vorbei, wo es sich um die daran befestigte Klammer sammelte und schließlich nur noch als dünnes Rinnsal vor seinem Handgelenk zwischen den Beinen des Jungens stehen blieb. Keuchend löste er die Lippen von der Haut seines Wirtes, blutdurchtränkter Stoff legte sich über seinen noch geöffneten Mund, sein Zähne steckten noch in den festen Maschen des synthetischen Einwegmaterials. Kichernd zupfte er den Stoff von seinen Lippen und ließ ihn von seinem Kinn sinken, wodurch er vom Gewicht auf sein Brustbein sank und einen großen Feuchten Fleck hinterließ, der allerdings auf dem schwarzen Hemd unsichtbar blieb. Die Beine des ihm gegenüber stehen Opfers zitterten, sein Gesicht wirkte noch blasser als ohne hin schon und seine Augen sahen halbgeschlossen in einer Art Dämmerzustand an den seinen vorbei. Ryou war soweit. Kapitel 6: Your phone is off the hook ------------------------------------- Your phone is off the hook Bakura saß auf dem Sofa, den leeren Verbandskasten noch neben sich, leer bis auf die aufgerissenen Verpackungen von Mullbinden und einer aufgebrauchten Flasche Arzneialkohol. Ungeduldig wartete er, dass Ryou aus dem Bad wiederkam, eigentlich hatte er nur auf Klo gehen wollen, doch seit fast einer Viertelstunde war er nicht wieder aufgetaucht. Als er nach fünf weiteren Minuten nicht wieder kam, stand er auf, wobei ihm der Kasten vom Sofa rutschte und mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden landete, die leere Flasche rollte über das saubere Parkett und stieß klirrend gegen das feinsäuberlich einsortierte Bücherregal. Mit schnellen, schroffen Schritten ging er zum Bad, riss die Tür in einem Anflug leichter Panik auf und fand Ryou völlig überrascht auf dem Klo. Umsonst Sorgen gemacht. Er war nicht wirklich wütend, ärgerte sich dennoch über seinen Fehler und verließ mit einem entschuldigenden Nicken das Bad wieder. Als er wieder auf dem Sofa saß, stieg sein Wutgefühl wieder an, das gefährlichste an ihrem Zusammenleben war seine scheinbar niemals enden wollende Langeweile. Den Blick starr auf den ausgeschalteten Fernseher gerichtet, knabberte er an seinen Fingernägeln herum, sein Fuß zuckte und zitterte vor Nervosität, er hoffte, dass Ryou bald kommen würde. Genervt schnaubend wat er den Kopf in den Nacken und entspannte sich erst wieder etwas, als er hörte wie sich die Badezimmertür öffnete und sich kleine, zierliche Schritte auf ihn zu bewegten. Der Kleinere nahm neben ihm Platz, eine aus dem Erste Hilfe Kasten gefallene Folie knisterte unter seinem Hintern. Eine ganze Zeit lang sagte keiner auch nur ein Wort, Ryou lächelte abwesend vor sich hin und Bakura ließ seine Fingernägel gegeneinander schnipsen. Dann schließlich seufzte er, ohne Ryou anzusehen und schob sich in eine bequemere Position, mehr liegend als sitzend. “Ich hab Hunger ” Das Hikari neben ihm seufzte und sah vorwurfsvoll zu ihm rüber. “Bakura, ich hab keine Lust zu kochen...” Er hasst solche Äußerungen, Lustlosigkeit entschuldigte gar nichts und als Begründung ließ er es auch nicht gelten, allerdings war ihm auch zu langweilig jetzt auf das faule Miststück einzuschlagen. Es war einer dieser Tage, an denen er zu nichts zu gebrauchen war, an dem die Sonne schien, es aber dennoch nicht warm genug war, um nach draußen zu gehen oder sonst etwas produktives zu tun. “Dann bestell’ ‘ne Pizza ” Er hasste Pizza. Eigentlich hasste er alles, was nicht von Ryou zubereitet war, aber dazu wollte er in dessen Anwesenheit nicht stehen, jegliches Lob zeigte schließlich Schwäche seinerseits und das versuchte er durchgehend zu vermeiden. Anstandslos stand Ryou auf und holte das Telefon. Er sah ihm nach. Der Kleine humpelte etwas, bewegte sich steif und schwerfällig, obwohl sein Körperbau für optimale Bewegungsfreiheit stand. Vielleicht waren es die nie vollständig abheilenden Wunden, in die einfach zu wenig Aufmerksamkeit gesteckt wurde. Wann immer er eilig an Bakura vorbei huschte, stieg ihm der kontrastierte Geruch vin Weichspüler und Jod in die Nase. Das Telefon in der Hand setzte Ryou sich wieder. “Was möchtest du denn?” Bakura schwieg. Langsam schob er die Hand über Ryous zarten Oberschenkel, schob sie langsam immer höher, bis er in dessen Schoß ankam und sie dort ruhen ließ. Die Wangen seines Sitznachbars röteten sich zunehmend, hilfesuchend sah er auf die Pizzaservicebroschüre und das Telefon, er sah dieses Verhalten des Kleineren nur als zusätzlichen Ansporn weiter zu machen, denn das belustigte ihn. “Ruf an.” Grinsend flüsterte er Ryou zu, während er die zweite Hand unter dessen T-Shirt schob und die weiche, mit Pflastern beklebte Brust ertastete. Unter seinen Fingern spürte er den aufgeregten Herzschlag seines Liebhabers, während er beim Pizzaservice anrief. Er lauschte, hörte das Tuten am anderen Ende und wartete auf seinen Einsatz. “Pizzaservice Domini, schönen guten Tag, was kann ich für Sie tun?” Der Kleinere wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, doch Bakura legte ihm die Finger auf die Lippen. Langsam öffnete er den Reißverschluss der Hose des Jungens und zog sie ihm langsam aus. Erst jetzt nickte er ihm zu, dass er reden durfte. “Hallo.. Ich möchte bitte zwei Pizzen bestellen...” Am anderen Ende kam die Bestätigung, nun musste er nur noch sagen, was er denn wollte. Und genau in diesem Moment begann der Spaß für das gelangweilte Gemüt. Der zierliche Körper auf seinem Schoß begann zu zittern, während er die Finger spielerisch um das Glied schloss, welches sich ihm triebhaft entgegenstreckte, während es sich zunehmend mit Blut füllte. Er hörte ihn schwerer Atmen, sah den Scham in den großen braunen Augen und roch den kalten Schweiß, jede dieser Sinneswahrnehmungen sog er in sich auf, als könnte er sie für die Ewigkeit in seinem Inneren bewahren. Bakuras Finger massierten sich gemächlich bis zur Spitze des festen Fleisches hinauf, durch den Hörer vernahm er gedämpft die Ungeduld des Lieferanten, der unfreiwillig dem geknechteten Keuchen des Junges lauschen musste. “Was möchten sie denn auf ihre Pizza?... Hallo?... Hallo? Sind Sie noch da?...Was möchten Sie-“ Gemächlich schob er die Lippen an Ryous Ohr, um seinen persönlichen Wunsch hinein zu hauchen, allerdings nicht ohne davor die Zähne tief in das Ohrläppchen hinein zu graben und den weichen Knorpel dazwischen knacken zu lassen, was der Junge mit einem schmerzerfüllten Wimmern quittierte. “Einmal... mit... Schinken-“, die scharfen Fingernägel auf seiner Eichel hinderten ihn ans weitersprechen, “...und...” Bakura keuchte. Die kindlichen Schreie des Hikaris benebelten seine Sinne, während er weiterhin versuchte seinen kleinen Finger in die Harnröhre des Jüngeren zu schieben, mit kläglichem Erfolg, wenn man von dem dünnen Blutrinnsal absah, welches sich schleichend zwischen Handballen und Penis seinen Weg bahnte. “Mit Schinken, Ryou. Viel Schinken!”, seine Stimme brannte sich in das Gehirn des ehemaligen Wirtes, sie ließ es nicht zu überhört zu werden und so wiederholte er brav dieses Forderung, wenn auch gequält, als sich zeitgleich die Fingerkuppe in einen niemals dafür vorgesehenen Teil seines Körpers drängte und diesen dabei quälend langsam aufschnitt. Die Haut um seinen Finger zog sich angenehm eng zusammen, es schmerzte fast ein wenig, was ihn breit grinsen ließ. Die andere Hand schob Bakura sachte über den Hoden seines Hikaris, recht behutsam im Vergleich zu seinem Finger kraulte er die weiche Haut, genoss die unentschlossenen Laute, hin und her gerissen zwischen schmererfülltem Schreien und erregtem Stöhnen. “Sonst noch etwas?”, zweifelnd, ein wenig besorgt und doch zu schüchtern zu fragen, ob der Kunde Hilfe benötigte, armer unwissender Pizzamann. Sein langes weißes Haar fiel über Ryous Schultern, vermischte sich mit den seinen, so dass man kaum mehr sagen konnte welche Strähne zu wem gehörte. In seiner Hand fühlte er das pulsieren der Schwellkörper, das Zucken vom ganz Inneren, fernab der Empfindung die man wahrnahm, wenn man es nur äußerlich berührte. An seiner Fingerspitze fühlte er zwischen dem heißen Blut nun auch das dickflüssigere Sperma. “Extra Käse, Ryou! Vergiss den Käse nicht!” Kreischend presste er die Worte in den Hörer, während ein rötlich weißes Gemisch hinaus kleckerte, begleitet von einem unerträglichen Brennen. Am anderen Ende war es still geworden, als habe er mit diesem Aufschrei dem verwirrten, gesunden Menschen die Stimme geraubt. Erst als Bakura den Hörer aus den verkrampften Fingerknöcheln nestelte und eine einfach Pizza Margherita bestellte, noch immer ein gehässiges Grinsen auf den Lippen und einem höhnischen Ton in der Stimme, der keine Widerworte zuließ. Er fertigte es als eine normale Bestellung ab, so wie gesunde, friedliche Menschen eine Pizza für sich und ihren kleinen Bruder bestellten, nannte die Adresse ohne Bedenken statt dem Pizzawagen eine Polizeistaffel vorzufinden, so wie es jeder andere, gesunde Mensch getan hätte, der eine solche Bestellung entgegengenommen hätte. Diese Selbstsicherheit war es, die ihn vor eben diesem Schicksal bewahrte. Lächelnd nahm er eine halbe Stunde später die warmen Pizzakartons an, drückte dem Fahrer Trinkgeld in die Hand und bedankte sich höfflich, während Ryou wimmernd unterm Couchtisch lag und krampfhaft versuchte die Blutung mit seinen zitternden Händen zu stoppen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)