Conan und die Moorleiche von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Conan und die Moorleiche " Ran, hilfst du mir bitte mal?" Conan war mit seinem rechten Fuß in einer Wurzel hängen geblieben. " Ich komme ja schon. Du steckst nicht nur deine Nase überall hinein sondern auch deine Füße!" Ran lachte herzlich. Doch Conan fand diesen Witz überhaupt nicht lustig. Seit Stunden liefen er, Ran und Kogoro schon durch den Wald. Kogoro suchte einen kleinen See, in dem sie baden wollten, die heißen Sommertage ließen nichts anderes zu. Doch Kogoros Orientierungssinn ließ, genau wie sein Spürsinn, zu wünschen übrig. Ran machte das viele Laufen überhaupt nichts aus. Sie war Sportlerin und daher in Bestform, sie hatte eine Kondition, die den stärksten Marathonläufer ins schwitzen bringen würde. Bei Conan und Kogoro sah das aber ganz anders aus. Durch das ständige rauchen, trinken und durch das viele Essen war Kogoro so lahm und schwerfällig wie ein Krokodil an Land. Dadurch, dass Conan nur ein Kind war, war es um seine Kondition auch nicht besonders gut bestellt. Conan: (" Seit ich wieder ein Kind bin, werde ich viel zu schnell müde. Ich hab ganz vergessen, wie es war, als ich wirklich noch ein Kind war. Hoffentlich findet Professor Agasa bald ein Gegenmittel, das mich wieder zu Shinichi Kudo werden lässt. Ich hab keine Lust mehr, Conan Edogawa zu sein. Und dass ich Ran nicht so nahe sein darf, wie ich gerne möchte, ist furchtbar. Wann findet Kogoro endlich diesen blöden See? Ich war ja von Anfang an gegen diesen Ausflug, aber mir hat mal wieder niemand zugehört!") Conan: " Onkel Kogoro, ist es noch sehr weit? Wir laufen doch schon seit Stunden in diesem Wald herum!" Kogoro: " Sei doch ruhig, du kleine Nervensäge!! Anstatt dich zu beschweren solltest du lieber die Augen auf machen und die Landschaft genießen! Wir sind ja gleich da!!" Conan: (" Dass sagst du jetzt schon zum zwanzigsten Mal!") So liefen sie noch einige Stunden umher, bis Ran endlich das Schweigen brach. Ran: " Paps, lass uns eine Pause machen. Meine Füße tun weh, ich hab Hunger und zum Baden sind wir auch noch nicht gekommen!" Kogoro: " Ist ja gut. Ich schlage vor, dass wir unser Zeltlager hier aufschlagen. Morgen suchen wir dann weiter nach dem See. Er muss hier ganz in der Nähe sein, dass weiß ich!" Ran und ihr Vater bauten das Zelt auf. Derweil saß Conan auf einem Stein in der Abendsonne. Conan: (" Was, wenn Agasa kein Gegenmittel findet? Muss ich dann immer Conan Edogawa sein? Was ist, wenn die Männer in schwarz herausfinden, dass sie mich nicht umgebracht, sondern nur geschrumpft haben? Werden sie dann herausfinden, wer ich jetzt bin und wo ich mich aufhalte? Und was soll dann aus meinen Eltern werden? So viele Fragen und keine Antworten in Aussicht. Es ist zum Verzweifeln!") Ran: " Conan, hilfst du mir?" Conan: " Wobei denn?" Ran: " Na, Feuerholz suchen. Ich hab dich schon dreimal gefragt! Wo bist du denn mit deinen Gedanken?" Conan: "(Wenn du wüsstest wo ich mit meinen Gedanken bin, dir würde es die Sprache verschlagen!) Klar Ran, warte, ich komme!" Conan sprang mit einem großen Satz vom Stein. Er lief Ran hinterher, die schon vorausgegangen war. Sie fanden schnell geeignetes Holz, schließlich waren die letzten zwei Wochen sehr trocken gewesen. Conan: " Du, Ran, vermisst du Shinichi eigentlich sehr?" Ran: " Ich soll Shinichi vermissen? Pah, glaub mir, den vermisse ich so sehr wie man Fußpilz oder Läuse vermissen kann!!! Er meldet sich nie, ich hab ewig nichts von ihm gehört, wie soll man da jemanden vermissen, wie soll man jemanden vermissen, den man eigentlich gar nicht mehr kennt? Warum fragst du überhaupt?" Conan: " Ach nur so! (Sie lügt, dass sieht man ihr schon an der Nasenspitze an! Aber es stimmt, ich hab mich als Shinichi in letzter Zeit wirklich sehr rar gemacht. Nur, wie soll ich sie anrufen, ohne dass es jemanden auffallen würde? Welcher normale Junge spricht schon durch eine Fliege? Tja Ran, da wirst du dich wohl noch etwas gedulden müssen!")" Als sie wieder am Lager angekommen waren, hatte Kogoro schon einen Lagerfeuerplatz errichtet. Kurze Zeit später saßen sie gemütlich vor dem Feuer, das in ihrer Mitte hell loderte. Sie aßen Marchmellos und Suppe aus der Dose, die Kogoro erst mühsam öffnete und dann umständlich über dem Feuer erwärmte. Nachdem sie gut gegessen hatten, kam Kogoro eine Idee. Kogoro: " Sollen wir uns gegenseitig Gruselgeschichten erzählen?" Ran und Conan: " Eine tolle Idee!" Sie erzählten sich noch lange Geschichten, auch wenn einige nicht gerade gruslig sondern eher zum Lachen waren. Es war schon sehr spät, als sie sich zu Bett legten. Ran und Kogoro schliefen nach kurzer Zeit tief und fest, nur Conan wurde wach gehalten. Conan: (" Dämliche Mücken! Stechen ausgerechnet mich! Dabei hat Kogoro es mehr verdient als ich, schließlich war er wieder mal zu geizig, um ein Zelt mit Insektennetz zu kaufen. Aber wen trifft es, natürlich mich!") Die Zeit verging und Conan fiel in einen leichten Dämmerschlaf, geplagt von juckenden Mückenstichen und der schwülen Sommernacht. Durch ein Geräusch im Wald schreckte er hoch. Conan: (" Was war dass denn? Hörte sich nicht nach einem Tier an, eher wie ein Mensch, der fluchtartig und ziellos durch den Wald streift und dabei über einen Stein stolperte. Oder hab ich etwa durch den Schlafmangel und durch die Hitze Halluzinationen? Es wird schon nichts Wichtiges gewesen sein, sonst hätte man uns zu Hilfe geholt, unser Zelt hätte man gesehen, auch wenn es schon dunkel ist. Ich versuche besser zu schlafen, morgen wollen Ran und Kogoro sicher früh losgehen, um diesen See zu suchen!") Am Nächsten Morgen machten sich die drei sehr früh auf den Weg. Sie waren voller Tatendrang. Heute wollten sie den See finden. Nur Conan war noch müde, was er gekonnt überspielte. Sie fanden den See, einige Meter von ihrem Nachtlager entfernt. So nah waren sie schon, bemerkten es aber nicht und liefen Stunden im Kreis um dann doch wieder am Ausgangspunkt zu stehen! Dennoch freuten sie sich riesig und planschten den ganzen Vormittag wie die Kleinkinder im See. Ran: " Conan, sag mal, kannst du überhaupt schwimmen?" Conan: " Ja, natürlich, was denkst du denn?" Ran: " Na ja, du hältst dich die ganze Zeit im flachen Wasser auf. Oder bist du wasserscheu?" Mit diesen Worten spritzte sie den überraschten Conan von oben bis unten nass. Conan: " Na warte Ran, dass kriegst du zurück!" Die beiden tobten ausgelassen. Kogoro hatte sich in der Zwischenzeit ans Ufer gelegt und ließ sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Am Nachmittag machten sich Ran und Conan auf, die Gegend zu erkunden. Ran: " Ein schönes Fleckchen Erde. Hier lässt es sich leben! Conan? CONAN?" Conan: " Ich bin hier Ran, schrei doch nicht so. Ich bin in irgendetwas hinein getreten! Jetzt hilf mir doch mal mit saubermachen!!" Ran: " Ja, ja! Du bist nicht wirklich ein Naturbursche, was? Sonst wüsstest du nämlich dass das, in das du da getreten bist, Moorschlamm ist. Das ist dass, was sich viele Leute ins Gesicht schmieren, um danach jünger auszusehen. Sind deine Eltern noch nie mit dir im Wald gewesen?" Conan: " Äh.. nein, sie waren immer sehr beschäftigt, weißt du. Du sagtest, das wäre Moorschlamm, wie kommt der denn hier hin?" Ran: " Dummerchen! Dieser Wald grenzt an eines der berühmtesten Moore in der ganzen Gegend! Geographie und Landeskunde sind wohl auch nicht gerade deine Stärken? Tja, du bist halt Detektiv, durch und durch!" Ran fing an zu lachen. Sie drehte sich im Kreis und hüpfte von einem Baum zum Anderen. Conan: (" Ja, mach dich nur lustig über mich! Dadurch, dass wir stundenlang im Kreis liefen, muss ich mich erst neu orientieren!! So ausgelassen habe ich Ran noch nie erlebt. Sie sprüht nur so vor Lebenslust! Seltsam, warum sind gerade hier Moorschlammspuren? Ach, ich denke schon wieder an die unwahrscheinlichsten Sachen! Ein streunender Hund wird ihn hierhin getragen haben!") Conan und Ran gingen immer tiefer in den Wald. Auf einer kleinen Lichtung entdeckten sie eine kleine Gruppe von Wanderern, die sehr aufgeregt schienen. Ran: " Conan, sieh mal, ob die vielleicht Hilfe brauchen?" Die beiden liefen auf die kleine Gruppe zu. Ran: " Entschuldigung, brauchen Sie vielleicht Hilfe?" Einer der Männer drehte sich zu Ran um. er sah etwas schroff aus, aber in seinen Augen spiegelte sich Verzweiflung. Yoong: " Äh, ja, Hilfe brauchen wir, aber ich bezweifle, das ihr uns helfen könnt. Wer seid ihr überhaupt?" Ran: " Meine Name ist Ran Mori, ich bin die Tochter von Kogoro Mori und dies hier ist Conan Edogawa." Yoong: " Ich heiße Akuma Yoong. Du bist wirklich die Tochter des berühmten Detektivs Kogoro Mori?" Ran: " Ja, die bin ich." Yoong: " Dann ist doch noch nicht alles verloren! Ist dein Vater auch hier?" Ran: " Ja, natürlich. Einige Kilometer von hier ist unser Lager. Wollen Sie mitkommen?" Yoong: " Selbstverständlich. Es geht um Leben oder Tod!! Wir müssen schnell handeln!" Er wandte sich an seine Begleiter. Yoong: " Ihr wartet besser hier auf mich. Keiner verlässt diese Lichtung. Ich will nicht, dass sich noch jemand verirrt. Ich komme gleich wieder. Räumt währenddessen den Platz auf, wir wollen doch nicht, dass dieser schöne Platz unsauber zurückgelassen wird. Also, bis gleich." Die Anderen machten sich sogleich an die Arbeit. Akuma Yoong, Ran und Conan machten sich schnellen Schrittes auf den Weg zurück. Ran: " Was ist denn eigentlich passiert, dass Sie so aufgebracht sind?" Yoong: " Meine Freundin, Mei Sato, ist gestern Nacht verschwunden. Als ich sie heute Morgen wecken wollte, war ihr Zelt leer. Ihr Schlafsack war kalt, also war sie schon sehr früh aufgestanden. Sie musste sehr leise gewesen sein, denn niemand hatte ihr weggehen bemerkt. Wir haben eine zeitlang gewartet, aber als sie nicht wiederkam, machten wir uns auf die Suche nach ihr. Doch leider ohne Erfolg. Meine letzte Hoffnung ist nun der Spürsinn von Kogoro Mori. Was für ein Glück, dass er ausgerechnet heute hier ist." Am Lagerplatz angekommen, fanden sie Kogoro in einem entsetzlichen Zustand. Er war in der Sonne eingeschlafen und hatte nun einen schweren Sonnenbrand auf dem Rücken. Außerdem war er mit Mückenstichen übersäht. Ran: " Oh Gott, Paps, was ist denn mit dir passiert, du siehst ja schlimm aus?" Kogoro: " Meine Ran, du bist wider da. Ich bin, nachdem ihr weg ward, in der Sonne eingeschlafen und ich hab vergessen, mich erneut einzucremen! Jetzt sehe ich so aus. Mein schöner Körper, total entstellt!" Ran: " Äh, Paps, dass ist natürlich furchtbar, aber ich habe jemanden mitgebracht, der deine Hilfe braucht!" Schlagartig war Kogoros Interesse geweckt. Er vergaß sein wehleidiges Gejammer. Kogoro: " Jemand der meine Hilfe braucht? Selbstverständlich werde ich helfen, wo ich kann. Worum geht es?" Yoong: " Sehr geehrter Herr Mori. Mein Name ist Akuma Yoong. Meine Gruppe und ich haben die letzten zwei Nächte auf einer Lichtung einige Kilometer von hier entfernt verbracht. Wir campieren öfter in diesem Wald, daher ist uns das Terrain sehr gut bekannt. Deshalb kann ich auch nicht verstehen, dass meine Freundin, Mei Sato, seit vergangener Nacht spurlos verschwunden ist. Sie kennt sich aus, daher dürfte sie sich nicht verlaufen haben! Ich bin ratlos. Wir alle haben sie heute Morgen vergebens gesucht. Sie müssen uns helfen Mei wieder zu finden. Helfen Sie uns?" Kogoro: " Natürlich. Schließlich bin ich Kogoro Mori, der Meisterdetektiv schlechthin. Am Besten sehe ich mir den Ort Ihres Nachtlagers an, dann sehen wir weiter!" Kogoro wollte sofort aufbrechen doch Ran hielt ihn zurück. Ran: " Paps, du willst doch nicht wirklich so durch den Wald gehen und dich anderen präsentieren?" Ran wies auf Kogoros Aufzug hin. Er trug lediglich eine Badehose und mit seinen verbrannten, zerstochenen Rücken sah er wirklich erbärmlich aus!! Kogoro: " Nein!! Natürlich nicht! Ran, würdest du mir helfen und mich verarzten?" Ran: " Typisch Männer! Wollen sonst immer wer weiß wie stark sein, aber bei einem Sonnenbrand und ein Paar Mückenstichen werden sie alle zu Kleinkindern!!!" Ran und Kogoro verschwanden im Zelt. Conan und Akuma Yoong blieben verdutzt davor stehen. Conan: (Recht hat sie!) Herr Yoong, wie lange ist Ihre Freundin denn, Ihrer Meinung nach, verschwunden?" Yoong: " Ich schätze, dass sie ungefähr zwischen zwei und drei Uhr Nachts verschwunden ist. Es ist mir ein Rätsel, warum! Warum sollte man mitten in der Nacht sein Zelt verlassen? Für einen Spaziergang war es doch schon viel zu spät." Conan: " Sie haben gesagt, dass Mei Ihre Freundin sei, warum haben Sie sich denn kein Zelt geteilt?" Akuma wurde rot. Diese Frage schien ihm Unbehagen zu bereiten. Yoong: " Eigentlich geht es dich ja gar nichts an und zu klein bist du auch noch, aber ich will es dir erklären. Mei und ich sind schon seit einem Jahr ein Paar. Wir hatten uns allerdings gestritten. Sie war mal wieder anderer Ansicht als ich. Worum es in diesem Streit ging, weiß ich selbst nicht mehr, wahrscheinlich über etwas total nebensächliches. Sie wollte daher nicht in einem Zelt mit mir schlafen. Sie sagte, dass wir Abstand voneinander bräuchten. Aber versteh einer die Frauen. Ich kam ihrer Bitte nach, so einfach ist die Erklärung." Conan: " Wo haben Sie und die Anderen denn gesucht?" Yoong: " Wir haben die Umgebung weiträumig abgesucht. Wir sind sehr tief in den Wald gegangen, sogar das Moor haben wir abgesucht. Leider ohne Erfolg. Wir teilten uns in Gruppen auf, aber letztendlich ging jeder seinen eigenen Weg. Nach einigen Stunden trafen wir uns wieder am Lagerplatz." Conan: " Wo haben Sie den gesucht?" Yoong: " Ich habe das Moor abgesucht. Dabei habe ich mir meine Schuhe ganz schön verdreckt! Zum Reinigen bin ich allerdings noch nicht gekommen!" Währenddessen kamen Kogoro und Ran wieder aus dem Zelt. Kogoro sah besser aus. Er trug ein T-Shirt und Shorts. Ran war sichtlich entnervt. Conan: " Da seid ihr ja wieder." Ran: " Ach, sei doch still!!" Auf dem Weg zum Lagerplatz auf der Lichtung, sprach Conan Ran noch mal an. Conan: " Ran, was hast du denn?" Ran: " Ach, Paps hat sich wieder mal angestellt. Nur gejammert hat er. Als er sich dann umziehen sollte, wusste er nicht, was er anziehen sollte, es durfte ja nicht zu eng sein, wegen seinem Rücken. Er wollte aber etwas anziehen, was ihm würdevoll genug erschien. Schlimmer als manche Frau." Conan: (" Schade, dass ich nicht dabei war. Dieses Bild hätte ich nur zu gerne gesehen! Dieser Fall ist wirklich mysteriös! Eine erwachsene Frau kann doch nicht einfach so verschwinden, ohne Spuren zu hinterlassen!") Im Lager herrschte große Aufregung. Man hatte die Gegend nochmals genauer untersuchen wollen und ist dabei auf Stofffetzen gestoßen. Aus der Vermutung, das diese Fetzen von Mei's Nachthemd stammen könnte, bestätigte sich mit trauriger Gewissheit. Die Stimmung war bedrückt, keiner wagte zu sprechen. Kogoro: " Wer hat diese Entdeckung gemacht?" Ein junger Mann stand auf. Er saß die ganze Zeit über unbeteiligt auf dem Boden unter einem Baum. Hong: " Dass war ich! Mein Name ist Hong Lee-Han. Wir, Mei's Bruder Chiang und ich, wollten alles noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Wir konnten nicht glauben, dass Mei ohne jegliche Spuren zu hinterlassen, verschwunden war." Kogoro: " Aha, und wo haben Sie diesen Fund gemacht?" Hong: " Dass war nördlich von hier." Conan: (" In der Richtung, aus der wir gekommen sind!! Habe ich letzte Nacht etwa Mei Sato gehört, wie sie vor ihrem Mörder flüchtete? Wenn das stimmt, war ihr Weg lang. Von hier bis zu unserem Lager ist es doch eine beachtliche Strecke!!") Kogoro: " Ich schlage vor, dass wir uns mal auf den Weg zu der Stelle machen, an der Sie diesen Fund gemacht haben!" Yuri Sato, die Schwester der Verschwundenen blieb am Lagerplatz zurück. Mit ihr blieb Miako Lee-Han. Sie war die Schwester von Hong. Kogoro, Ran, Conan, Akuma, Hong und Chiang brachen auf. Der Weg endete gut einen Kilometer vor dem Nachtlager von Kogoro, Ran und Conan. Conan: (" Wie ich mir dachte, es war Mei, die ich gehört hatte. Doch vor wem lief sie so hektisch weg? Denn schließlich stolperte, dass konnte man genau hören. Worüber konnte man denn hier schon stolpern?") Conan sah sich um. Zwei Meter vor ihm ragte eine Wurzel aus dem Boden. Conan: (" Ah ha, Bingo. Hier muss es gewesen sein. Auf einer Seite ist die Rinde abgeschürft und auf der Oberseite sieht man leichte Blutspuren. Wahrscheinlich hatte sich Mei bei ihrem Sturz das Knie aufgeschlagen. Das würde diese Schleifspur im Gras erklären. Sie konnte vermutlich nicht mehr richtig laufen. Ich verfolge diese Spur am Besten zurück.") Conan kam aber nicht weit, die Spur brach mittendrin ab. Conan: (" Hier hat sie ihr Verfolger erwischt und auf den Arm genommen, also getragen, aber wohin? Der Nebel der dieses Verschwinden umgibt, will sich nicht lichten. Jetzt muss ich Kogoro von meinen Entdeckungen berichten) Conan: " Du, Onkel Kogoro!" Kogoro: " Was willst du Krümel denn schon wieder? Geh lieber spielen!" Conan: " Aber Onkel Kogoro, ich glaube ich habe Frau Sato letzte Nacht gehört." Kogoro: " WAS redest du da?" Conan: " Na ja, ich konnte nicht schlafen. Plötzlich hörte ich draußen ein Geräusch. Es war aber nicht von einem Tier. Ich hörte auch etwas, dass sich anhörte, wie jemand, der über etwas stolpert. Dort hinten ist eine Wurzel, die aus dem Boden ragt. Auf der einen Seite ist die Rinde abgeschürft und auf der Oberseite sind Blutspuren. Vielleicht ist sie darüber gefallen und hat sich das Knie aufgeschlagen. Deshalb konnte sie nicht mehr so schnell laufen und ihr Verfolger hatte leichtes Spiel!" Kogoro: " Du reimst dir wieder Sachen zusammen, das hast du sicher nur geträumt." Kogoro tat Conan's Ausführungen mit einer ausladenden Geste ab. Im Stillen machte er sich jedoch Gedanken darüber, was Conan gerade gesagt hatte. Kogoro: (" Was, wenn der kleine Scheißer recht hat? Zuzutrauen wäre es ihm! Ich sollte ihn im Auge behalten, sonst blamiert der mich noch!!") Ran: " Wo haben Sie die Stofffetzen denn genau gefunden?" Chiang: " Sie hingen an dem Strauch dort." Er zeigte auf einen niedrigen Farn. Conan: (" Ah ha, wer reimt sich was zusammen? Bis jetzt passt alles ins Bild. Dieser Farn wächst nur einige Schritte von dieser Wurzel entfernt!") Die Gruppe machte sich ohne sichtlichen Erfolg auf den Weg zurück. Vorher packten Ran und Conan ihr Lager zusammen. Kogoro hatte entschieden, dass es für die Ermittlungen von Vorteil wäre, wenn sie ihr Lager auch auf der Lichtung, so tief im Wald, aufschlagen würden. Am Abend saßen alle vor einem großen Lagerfeuer. Er herrschte eine bedrückende Stimmung, die Anspannung war zum greifen nahe. Es war schon spät, doch keiner dachte daran, zu Bett zugehen. Miako lag in Chiang's Armen, ebenso wie Yuri in Hong's Armen lag. Ran: " Sagt mal, wie seid ihr eigentlich alle miteinander Verwandt, oder wer ist hier mit wem zusammen?" Conan: (" Eine gute Frage Ran, die vielleicht hilft, ein wenig Licht in die Angelegenheit zu bringen!") Akuma: " Nun, wie ihr wisst, bin ich mit Mei zusammen. Sie ist die Schwester von Chiang und Yuri. Miako und Hong sind auch Geschwister. Chiang ist mit Miako zusammen, Hong und Yuri sind auch ein Paar. Wir sind alle seid der Schulzeit sehr eng befreundet. Wir besuchten auch alles die gleiche Universität. Dort lernten wir uns lieben. Seitdem verbringen wir viel Zeit zusammen und machen, wie jetzt, Campingausflüge. Warum fragst du Ran?" Ran: " Ach nur so. Ich hab nur gesehen, dass sich Yuri und Hong, sowie Miako und Chiang sehr mögen, dass ist alles!" Hong: " Sag mal Ran, hast du auch einen Freund? So ein hübsches Mädchen, wie du, wird doch sicher viele Verehrer haben?!" Ran wurde feuerrot. Mit einer solchen Frage hatte sie nicht gerechnet. Ran: " Nun ja, wisst ihr- äh- es gibt da jemanden- äh- den ich mag. Aber ich weiß, dass er mich nicht mag. Zufrieden?" Hong: " Woher weißt du denn, dass er dich nicht mag? Hat er dass gesagt?" Ran: " Nein, gesagt hat er es nicht, aber das Gegenteil hat er auch nicht gesagt. Außerdem ist er weg. Er meldete sich eine zeitlang wenigstens noch telefonisch aber in letzter Zeit war funkstille. Er hat bestimmt eine andere getroffen, die ihm mehr zusagt." Ran wischte sich eine Träne aus dem rechten Auge. Ran: " Mir ist was ins Auge geflogen, blödes Feuer, es reizt die Augen!!" Conan war während des Gespräches hellhörig geworden. Conan: (" Ja ja, sicher das Feuer. Du bist keine gute Lügnerin Ran. Vorhin hast du noch große Töne gespuckt, von wegen, dass du Shinichi nicht vermissen würdest, du tust es aber doch.") Hong: " Wie heißt denn dieser blinde Idiot?" Ran: " Er heißt Shinichi Kudo. Aber wieso blind, dass mit dem Idioten versteh ich ja, aber wieso blind?" Hong: " Wenn er nicht sieht, wie hübsch du bist ist er blind, so einfach ist das. Wenn er eine andere finden sollte, die hübscher ist, muss er sie mir unbedingt vorstellen, eine Schönheitskönigin habe ich nämlich auch noch nicht getroffen!!" Chiang: " Obwohl du alle bei einem Wettbewerb schlagen würdest!!" Jetzt lachten alle. Yuri und Miako waren überhaupt nicht eifersüchtig auf das, was ihre Freunde da gerade gesagt hatten, sie stimmten ihnen sogar zu. Ran wurde erneut feuerrot. Mit soviel Lob und Schmeicheleien auf einmal konnte sie nur schlecht umgehen. Daher versuchte sie vom Thema abzulenken. Ran: " Äh. Conan, es ist Zeit für dich ins Bett zu gehen. Los, beeil dich." Conan: (" ICH ein Idiot?? Ich glaub mein Schwein pfeift! Aber sie haben alle recht, Ran IST wunderschön. Warum habe ich Trottel ihr das nie gesagt. Ich bin wirklich ein Idiot, der größte, der auf der Welt herumläuft.") Nach und nach gingen alle zu Bett. Doch ein Zelt blieb leer, das von Mei. Yuri fing an zu weinen, als ihr wieder bewusst wurde, dass ihre Schwester verschwunden war. Hong trug sie ins Zelt und tröstete sie. Am nächsten Morgen, machten sich Kogoro, Ran und Conan auf den Weg ins Moor. Sie hofften, dort eine Spur zu finden. Kogoro: " Los ihr beiden, trödelt doch einmal nicht so rum." Ran: " Ist ja gut Paps, aber in diesem Boden versinkt man schneller als man sich versieht. Conan, sei bloß vorsichtig." Conan: " Natürlich Ran. Ich will ja nicht als Moorleiche ende..." Conan verstummte plötzlich. Ran: " Conan, was ist, was hast du?" Conan: " Ran, ich stehe auf etwas!! Nicht der übliche Boden, es ist weich und hart zugleich!! Kannst du mal bitte kommen?" Ran und Kogoro wateten auf Conan zu. Er war ganz bleich, in der Gewissheit, schon längst zu wissen, auf was er da stand. Ran nahm ihn auf den Arm und Kogoro zog an etwas. Er zog und zog, bis er einen entsetzlichen und grausigen Fund machte. Er hatte gerade die Leiche einer jungen Frau aus dem Moor gezogen. Durch den Morast war die Leiche sehr gut erhalten, man konnte jeden Gesichtszug erkennen. Der Anblick war furchterregend. Das einst so hübsche Gesicht war zu einer Schmerzenerfüllten Grimasse verzogen. Kogoro: " Ich glaube, wir haben Mei Sato gefunden. Ran lauf du schnell zurück zum Lager. Alle sollen sich hier versammeln. Und lasse in der Zwischenzeit die Polizei rufen. Du weißt ja, was zu tun ist." Ran lief los, so schnell sie ihre Beine tragen konnten. Im Lager gab sie nur einen kurzen Bericht über die Ereignisse, die sich zu überschlagen schienen. Zusammen liefen sie so schnell wie nur möglich ins Moor. Dort angekommen, sahen sie, wie Kogoro die Leiche untersuchte. Er hatte sie inzwischen auf eine Wiese gelegt. Kogoro: " Sie ist noch nicht sehr lange tot, vielleicht 10 Stunden. Wir haben jetzt 12 Uhr. Wenn sie, wie Sie gesagt hatten, gegen 2 Uhr Nachts verschwunden ist passt es zeitlich. Ran, hast du die Polizei schon alarmiert?" Ran: " Selbstverständlich! Inspektor Megure ist auf den Weg hierher. Ich hab ihm gesagt, dass wir uns im Moor befinden, an der Grenze zum Wald. Er wird uns sicher finden. Glaubst du wirklich, dass das Mei Sato ist?" Kogoro: " Sicher ist nichts, aber die Wahrscheinlichkeit ist jedoch sehr groß. Näheres wird uns die Polizei sagen können!" Conan: (" Eigenartig, eigentlich müsste diese Frau, sofern sie Mei Sato ist, Schürfwunden am Knie haben, das ist jedoch nicht der Fall. Auch ihre Kleidung entspricht nicht der, die ich erwartet hatte. Eigentlich trägt man nachts doch einen Pyjama, ein Shorty oder ein Nachthemd, aber sie trägt eine lange Hose, ein T-Shirt und eine Bergsteigerweste und das bei diesem Wetter! Wirklich seltsam!!") Megure traf wenige Minuten später ein. Ran hatte ihm nicht viel berichtete, daher war seine Neugier zu verstehen. Als er eintraf, fand er eine kleine Gruppe von jungen Leuten vor, die völlig aufgelöst wirkten. Megure: " Mori, ich verlange eine Erklärung. Außerdem finde ich es höchst eigenartig, dass Sie schon wieder zufällig am Ort des Geschehens waren. Sie scheinen das Verbrechen geradezu anzuziehen!" Kogoro: " Äh, nun ja, was soll ich sagen, so bleibt man im Geschäft. Aber wenden wir uns wieder dieser äußerst heiklen Geschichte zu. Also, diese jungen Leute haben mich aufgesucht, weil Mei Sato, die auch zu ihrer Gruppe gehörte, letzte Nacht verschwunden war. Sie wurde überall gesucht, jedoch vergeblich. Als wir, Ran, Conan und meine Wenigkeit im Moor spazieren und somit auch noch mal alles absuchen wollten, stieß Conan auf die Leiche. Sie ist ungefähr 10 Stunden tot. Ich hoffe, Sie können mir bei der Aufklärung dieses Falles helfen, Megure!?" Megure: " Ich werde mein bestes geben. Ich schlage vor, dass wir die Leiche mitnehmen. Die Gerichtsmedizin wird uns sicher einige Antworten geben können." Er winkte seine Leute heran. Kurze Zeit später war die Leiche verpackt und zum Abtransport bereit. Megure: " Ich schätze, dass Sie noch einige Zeit hier erreichbar sind, Mori?" Kogoro: " Selbstverständlich!! Ich werde noch nach Spuren suchen. Außerdem möchte ich meine Ferien nicht abbrechen." Megure: " Gut, ich halte Kontakt zu Ihnen. Bald wissen wir mehr. Bis dahin!" Mit diesen Worten verabschiedete Megure sich. Eine niedergeschlagene, trauernde Gruppe machte sich auf den Rückweg. Niemand konnte und wollte glauben, dass Mei tot sein sollte. Akuma: " Sind Sie sicher, dass es Mei war? Ich kann es einfach nicht glaube, Mei ist nicht tot. Dass kann nicht sein!!!" Kogoro: " Sicher können wir natürlich nicht sein, aber wie schon gesagt, die Wahrscheinlichkeit ist zu groß. Ich würde mich an Ihrer Stelle schon mal mit diesem Gedanken vertraut machen. Es tut mir sehr leid." Conan: " Ich glaube nicht, dass es Mei war." Alle: " WAS SAGST DU DA?" Kogoro: " Willst du mich etwa bloß stellen?" Ran: " Conan, man spielt nicht mit den Gefühlen von trauernden. Das solltest du wissen!" Conan: " Ran, ich spiele nicht mit Gefühlen. Ich dachte, ihr hättet euch die Leiche genau angesehen. Dabei hätte euch doch auffallen müssen, dass die Leiche besondere Eigenarten aufwies. Zum Beispiel die Kleidung: Sie trug lange Hosen, ein T-Shirt und eine Bergsteigerweste, seltsam für diese Jahreszeit. Akuma, hatte Mei solche Sachen in ihrem Gepäck?" Akuma: " Nein, natürlich nicht!! Sie trug gerne luftige Kleidung. Sie hatte zudem eine sehr gute Figur. Am Liebsten trug sie Kleider, kurze Hosen und Bikini-Oberteile. Diesen Aufzug kann ich mir absolut nicht erklären!!" Conan: " Das habe ich mir schon gedacht! Nur, wer war sie dann? Was mir auch noch auffiel, war die Tatsache, dass die Knie der Leiche nicht abgeschürft waren, obwohl wir vor einigen Stunden noch festgestellt hatten, dass dies der Fall gewesen sein musste. Ich gehe daher davon aus, dass Mei ihren Tod nur vortäuschen wollte, nur warum? Hatte sie Feinde?" Chiang: " Nein, hatte sie nicht. Sie war sehr beliebt. Auf der Uni mochte sie wirklich jeder. Wenn es allerdings stimmt, was du sagst, Conan, dann müssen wir weiter suchen. Wo könnte man sich denn hier im Wald verstecken?" Conan: " Das weiß ich auch nicht. Aber falls Mei noch leben sollte, finden wir sie!" Ran, Yuri und Miako machten sich an die Arbeit. Sie wollten gemeinsam das Essen kochen. Kogoro, Hong und Chiang versuchten sich in der Sonne auszuruhen. Nur Conan war putzmunter, sein Verstand lief auf Hochtouren. Conan: (" Ich gehe mal davon aus, dass Mei ihren Tod vorgetäuscht hat. Jetzt stellt sich mir die Frage, wo könnte sie sich versteckt haben? Dieser Wald ist groß, die Möglichkeit, dass sie gar nicht mehr hier ist, besteht auch. Nur mit dummem Rumstehen komme ich auch nicht weiter. Am Besten mache ich mich mal auf Spurensuche!") Conan ging zu Ran. Er erklärte, dass er allein auf Erkundungstour gehen wolle. Ran war zuerst nicht einverstanden, ihre Zweifel lösten sich in Luft auf, als Conan ihr versicherte, dass er sich nicht zu weit vom Lager entfernen würde. Er machte sich auf den Weg, ohne wirklich zu wissen, wohin er gehen wollte. Durch den Laut eines Eichhörnchens aus seinen Gedanken geholt, stand er wieder vor der Stelle, an der die Baumwurzel aus dem Boden ragte. Conan: (" Huch, wo bin ich denn hier gelandet? Ach ja. Vielleicht habe ich hier etwas übersehen. Mei musste also über diese Wurzel gestolpert sein, das würde nämlich die Geräusche letzte Nacht erklären. Nach diesem Sturz konnte sie vermutlich nicht mehr normal laufen, ihr rechtes Bein zog sie hinter sich her, damit sind diese tiefen Schleifspuren im Gras erklärt. Moment mal, da stimmt doch was nicht!! Akuma sagte, dass Mei eine gute Figur hatte, folglich war sie nicht dick. Die Schleifspuren sind aber so tief, dass die Erde teilweise umgewühlt wurde. Wenn jemand jedoch wenig eigenes Körpergewicht hat, wie es bei Mei war, so können solche Spuren nicht zustande kommen. Es muss also jemand anderes gewesen sein. Schon wieder eine Frage, die es zu lösen gilt! Das nimmt und nimmt kein Ende!!") Conan ging die Richtung der Spuren ab. Sie endeten abrupt. Conan: (" Hier beginnt meine eigentliche Suche. Mal sehen, wo könnte man sich hier verstecken?") Er sah sich lange und geduldig um, fand jedoch nichts. Conan: (" Keine Felsspalte, keine Höhle, noch nicht mal ein Baumhaus. Keine Möglichkeit, sich zu verstecken!") Niedergeschlagen und müde vom vielen laufen, ließ sich Conan ins Gras fallen. Der Boden unter ihm gab ein dumpfes Geräusch von sich. Conan richtete sich wieder auf und ließ sich erneut fallen, wieder ein dumpfes Geräusch. Um sicherzugehen, dass das, was er gehört hatte, nicht normal war, ließ er sich einige Meter von der Stelle entfernt wieder in Gras fallen, diesmal gab es kein Geräusch!! Conan: (" Ah ha, seltsam, seltsam! Wollen wir doch mal sehen, was sich unter diesem musikalischen Boden verbirgt!") Conan fegte das Laub zur Seite, wühlte ein bisschen in der Erde und fand einen Griff. Conan: (" Ein Griff? Was soll das denn? Aber einen Versuch ist es dennoch wert!") Conan zog mit aller Kraft daran und vor ihm tat sich eine etwa drei Meter tiefe Senke auf. In ihr befand sich.... Conan: (" Eine weitere Leiche!!!!! Der Herr passt zu den Schleifspuren. Bei seinem Körpergewicht konnte die Erde nicht unbeschädigt bleiben. Dass er es war, der über die Wurzel gefallen war, sieht man ganz deutlich; seine Knie sind stark abgeschürft. Ich sollte wohl besser Kogoro und die Anderen holen:") Conan rannte los. Völlig außer Atem kam er an. Er brauchte einige Minuten, um Luft zu holen. Er schilderte den Vorfall so, dass jeder glauben konnte, dass er die Leiche zufällig beim Spielen entdeckte. Am Fundort angekommen, öffnete Conan wieder den versteckten Deckel. Kogoro und Hong zogen den recht korpulenten Mann mit vereinten Kräften aus der Senke. Kogoro: " Puh, der ist ja ganz schön schwer!! Ich werde dann mal Megure benachrichtigen, sonst kommen wir in dieser Angelegenheit nicht weiter!" Während Kogoro, sich mit fremden Federn schmückend, mit Megure telefonierte, fragten sich die Anderen, wer dieser Mann wohl sein möge und ob er etwas mit Mei's Verschwinden zu tun hat. Kogoro: " So, meine Lieben, ich habe Neuigkeiten!! Die Frau wurde identifiziert! Es ist nicht Mei Sato, das steht zu einhundert Prozent fest. Es handelt sich um eine gewisse Sakura Akume. Sie war Angestellte in einer Hightech Firma, wurde aber wegen unseriöser Geschäfte entlassen. Megure lässt nach einem Wagen schicken, der diese Leiche abholt." Chiang: " Dieser Name- Sakura Akume - er kommt mir so bekannt vor, ich kann ihn nur noch nicht zuordnen!" Yuri: " Jetzt wo du es sagst - war sie nicht mal eine Angestellte in Vaters Firma?" Chiang: " Ja, stimmt, du hast recht! Ich hab mal wieder ein Gedächtnis- wie ein Sieb!! Vater war wegen dieser Angelegenheit wochenlang betrübt. Er konnte sich nicht erklären, dass eine Angestellte seiner Firma so unseriös war. Das war eine furchtbare Zeit. Wir dachten, sie läge hinter uns, aber da haben wir uns wohl getäuscht!" Conan: " Aber was hat Mei mit dieser Sache zu tun?" Chiang: " Mei ist Vaters Nachfolgerin. Außerdem war sie damals am Erfolg der Ermittlungen gegen Sakura Akume maßgeblich beteiligt! Vater nahm Mei mit in die Firma seit sie ein kleines Mädchen war. Daher kannte Mei die Firma, ihre Angestellten und natürlich alle Räumlichkeiten. Sakura sah in ihr keine Bedrohung, ein großer Fehler. Sie freundete sich mit Mei an, daher kannte Mei ihr Büro sehr genau. Als Sakura in einer Konferenz war, durchsuchte Mei ihr Büro und fand schließlich die entscheidenden Papiere und Belege. Die Konferenz, die nur als Ablenkungsmanöver einberufen worden war, fand durch die Polizei, die den Raum stürmte und die überraschte Sakura festnahm, ein jähes Ende. Sakura wurde damals zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Eigentlich müsste sie noch in Haft sein, vielleicht ist sie ausgebrochen oder, was mir wahrscheinlicher vorkommt, wegen guter Führung vorzeitig entlassen worden. Hoffentlich konnte sie ihre Rachepläne nicht mehr in die Tat umsetzen!" Megure's Leute trafen ein. Sie nahmen die Leiche vorschriftsmäßig mit, stellten aber keine weiteren Fragen Am Abend traf dann Megure's Nachricht ein. Bei dem Toten handelte es sich um Sakuras Bruder. Conan: (" Ein Motiv für die Tat hätten wir schon mal, jedoch wissen wir immer noch nicht, wo sich Mei aufhält. Ziemlich verschlagen, ihr hier im Wald aufzulauern. Hoffentlich konnten die Geschwister Akume ihre Pläne nicht umsetzen, was für eine Tragödie!!") Ran: " Conan, träume nicht, iss lieber deine Suppe. Sie wird schon ganz kalt. Conan, hörst du mir überhaupt zu? Wie Shinichi, der hat mir auch nie wirklich zugehört. Ich hätte nie gedacht, dass es noch jemanden von dieser Sorte gibt!!" Der Abend ging schnell vorbei. Die nächste Überraschung folgte am Morgen. Yuri, die wie immer die Erste war, die aufwachte, stieß einen schrillen Schrei aus. Davon aufgewacht, krochen alle aus ihren Zelten. Was sie dort vorfanden entfesselte die verschiedensten Gefühle- Hoffnung, Erleichterung und Schrecken. In der Mitte des Lagers lag völlig regungslos die vermisste Mei. Akuma: " Mei, was ist mit dir, sag doch was?!" Kogoro: " Lasst sie, sie muss erst wieder zu Kräften kommen. Danach können wir ihr immer noch unsere Fragen stellen!" Yuri und Miako suchten Decken und Kissen zusammen und bereiteten daraus ein provisorisches Bett. Mei schlief viele Stunden. Abwechselnd hielten ihre Freunde, Kogoro, Ran und Conan Wache. Als Mei aufwachte saß ihr Bruder Chiang auf dem Baumstamm neben ihr. Mei: " Chiang, was ist mit dir?" Chiang: " Mei, du bist wieder wach. Leute beeilt euch, Mei ist aufgewacht." Aus allen vier Himmelsrichtungen strömten sie zur Mitte des Lagers. Yuri umarmte ihre große Schwester herzlich. Dabei weinten beide dicke Krokodilstränen. Nacheinander umarmte jeder die lang vermisste Mei. Nur Akuma Yoong hielt sich im Hintergrund. Er schien sich nicht sehr über die Rückkehr seiner Lebensgefährtin zu freuen. Mei richtete sich auf. Conan; (" Man sieht ihr an, dass sie eine Geschäftsfrau ist. Ihre gerade, aufrechte Haltung und ihre Wortwahl sprechen für sich. Nur, warum hält sich Herr Yoong so stark im Hintergrund?") Mei sah sich um. Ihrem wachen, hellen Blick entging nichts. Sie bemerkte sofort die Fremden in ihrer Mitte. Mei: " Entschuldigen Sie, dass Sie mir nicht bekannt sind! Daher möchte ich Sie bitten mir zu verraten, mit wem ich es zu tun habe!?" Kogoro: " Selbstverständlich. Mein Name ist Kogoro Mori. Ich bin Privatdetektiv und mit ihrer Auffindung betraut worden. Dies sind meine Tochter Ran und dies ist der kleine Conan Edogawa." Mei: " Angenehm, ihre Bekanntschaft zu machen. Yuri, würdest du bitte so gut sein und mir ein Glas Wasser bringen?" Yuri lief los. Inzwischen begann die Befragung. Alle redeten durcheinander, bis Conan dreimal laut pfiff. Conan: " So erreichen wir gar nichts. Ich schlage vor, dass Onkel Kogoro die Befragung durchführt. Somit erhalten wir anderen auch unsere Antworten und die Befragung wird professionell gemacht. Onkel Kogoro fängst du dann bitte an?" Kogoro: " Äh - ja. Also, wo waren Sie die ganze Zeit?" Mei: " Ich hatte mich in einer Höhle viele Kilometer von hier versteckt." Conan: (" Sie ist ein Profi. Wirklich nur Auskünfte geben, wenn man gefragt wird und dann auch nur das Nötigste. Aber dass sie ihrer Familie gegenüber auch so verhalten ist, wundert mich allerdings doch. Liegt wahrscheinlich daran, dass ihr Vater sie schon als kleines Mädchen mit in die Firma nahm.") Kogoro: " Ah ha. Könnten Sie bitte etwas mehr ins Detail gehen? Verraten Sie uns bitte, warum!?" Mei fing an zu lachen. Ihre Augen strahlten eine neue, ungewohnte Wärme aus. Mei: " Ja natürlich. Eine schreckliche Angewohnheit ist dass, ich verfalle ständig in mein Geschäftsverhalten. Also, ich wurde eines Nachts überrascht. Ich konnte durch die Hitze nicht schlafen, daher entschied ich mich, einen Spaziergang zu machen. Da geschah es; ich wurde von hinten gepackt und mitgezerrt. Ich konnte mich nach einigen Metern von ihm losreißen. Ich lief so schnell ich nur konnte, aber ich hatte die Orientierung verloren. Dieser riesige, dicke Kerl hing an meinen Fersen. Doch dann stolperte er über etwas und fiel der Länge nach hin. Ich wusste ja nicht, wer er war, daher konnte ich ihn auch nicht so einfach dort liegen lassen. Er war aber schon tot, als ich mich ihm näherte. Ich versuchte, ihn zu reanimieren, jedoch vergebens, er war tot. Nachdem ich mich wieder einigermaßen orientiert hatte, bemerkte ich, dass ich mich in der Nähe des Sees aufhielt, in dem ich als Kind oft gebadet hatte. Daher wusste ich noch, dass es dort irgendwo eine Klappe im Boden gab, die ich zu meinem größten Erstaunen schnell fand. Ich legte den Mann dorthinein, in der Absicht, die Polizei zu benachrichtigen. Als ich gestern Abend nach Einbruch der Dunkelheit wieder dort eintraf, war die Leiche verschwunden. Also machte ich mich wieder auf den Rückweg. Wer er war, weiß ich leider nicht!" Mei trank das Glas Wasser, das ihre Schwester ihr entgegenhielt, in einem Zug aus. Kogoro: " Nun, dieser Mann war Sakura Akume's Bruder. Ich schätze, Sie erinnern sich noch an diesen Namen?" Mei war sichtlich erschrocken über diese Neuigkeit. Mei: " Ja natürlich erinnere ich mich noch an Sakura, sehr gut sogar. Aber - wie?" Kogoro: " Die Vermutung liegt nahe, dass Sakura vorzeitig aus dem Gefängnis frei kam. Wir haben ihre Leiche im nahe gelegenen Moor gefunden." Mei: " Sakura ist also auch tot? Mein Gott, dass diese Geschichte ein solches Ende nehmen musste ist schrecklich." Mei traten Tränen in die Augen. Conan: (" Eigentlich ist dieser Fall gelöst, was mich jedoch noch interessiert ist, warum Mei nicht schon eher zurück kam?") Conan: " Frau Sato, warum haben Sie sich denn so lange versteckt?" Alle horchten auf. Diese Frage interessierte jeden. Mei: " Ich kam nicht eher zurück wegen ihm!!" Ihr Blick fiel verächtlich auf Akuma Yoong. Dieser erschrak und wurde ganz bleich. Kogoro: " Wie dürfen wir das bitte verstehen?" Mei: " Akuma steckt doch mit denen unter einer Decke!! Ich fand es einen Tag vor unserer Abreise heraus. Ich wollte deswegen nicht mitfahren, doch was sollte ich den anderen erzählen? Ich rang mich also dazu durch, traf jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen. Daher schlief ich auch in einem Einzelzelt, ich wollte und konnte es nicht riskieren, von Akuma im Schlaf umgebracht zu werden. Als jedoch nichts passierte und sich auch keine zwielichtigen Personen hier herumtrieben, dachte ich, ich wäre sicher. Doch da habe ich mich wohl getäuscht!! Akuma hat Sakura und ihren Bruder informiert, wie sonst hätten die beiden darauf kommen sollen, dass ich mich zurzeit hier auf dieser Lichtung in diesem Wald aufhalte?" Kogoro: " Aber, wie kamen Sie darauf, dass er mit Sakura Akume gemeinsame Sache macht?" Mei: " Ich hörte eines Tages ein Telefongespräch zwischen den beiden mit. Ich wollte telefonieren, aber die Anschlüsse in unserem Haus sind alle miteinander verbunden. Ich nahm den Hörer ab, da hörte ich Sakura's Stimme. Ich dachte, ich träume, doch als ich darauf Akuma's Stimme vernahm, wusste ich wie der Hase läuft. Ich habe mich ganz elend gefühlt, noch nie zuvor wurde ich so enttäuscht und verletzt! Sie unterhielten sich über den geplanten Ausflug. Da wurde mir bewusst, dass ich in Lebensgefahr schweben könnte. Ich hielt mich, um mich zu schützen, also versteckt. Nach einiger Zeit hielt ich es aber nicht mehr aus und machte mich auf den Rückweg. Das ist auch schon die ganze Geschichte." Akuma stand niedergeschlagen und bedrückt an einem Baum. Er sagte nichts mehr. Kogoro informierte Inspektor Megure der, ziemlich erstaunt über die Zusammenhänge, den Angeklagten abführte. Mei und ihre Freunde machten sich auf den Rückweg, niemand wollte länger als nötig in diesem Wald bleiben. Kogoro, Ran und Conan blieben noch zwei Tage am See. Kogoro verbrannte sich diesmal die Nase und war todunglücklich. Außerdem wurde ER in den letzten beiden Nächten von den Mücken zerstochen und Conan freute sich insgeheim darüber. Als die drei wieder zu Hause waren, endete die Schönwetterperiode; es regnete, als ob es kein morgen geben würde. An einem solchen Tag klingelte es an der Tür. Ran: " Nanu, wer kann dass denn sein? Wer wagt sich bei diesem Wetter schon vor die Tür?" Sie öffnete die Tür und vor ihr stand ein riesiges Paket. Ran: " Paps, hilf mir mal, dieses riesige Packet kann ich schließlich nicht allein tragen!!" Kogoro und seine Tochter schafften das mysteriöse Paket ins Wohnzimmer. Kogoro öffnete es und fand einen brandneuen Fernseher vor!! Kogoro: " Was zum Teufel- wer schenkt mir denn einen Fernseher, noch dazu einen so teuren?" Conan: " Onkel Kogoro, hier liegt ein Brief bei!!" Kogoro öffnete ihn und las laut vor: Sehr geehrter Herr Mori, mit diesem Geschenk möchte ich mich nochmals herzlich bei Ihnen für Ihre Hilfe bedanken. Ich hoffe, Sie haben nicht schon ein solches Gerät!? Es wird Ihnen hoffentlich viel Freude bereiten. Damit möchte ich mich von ihnen verabschieden. Ich werde Sie allen meinen Freunden weiterempfehlen. Viel Spaß beim Gucken wünscht Ihnen Mei Sato. Kogoro: " Na so was!" Mehr konnte Kogoro, der jetzt mehr Zeit als je zuvor damit verbrachte vor dem Fernseher zu sitzen, nicht sagen. Akuma Yoong wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Mei war bei der Beerdigung von Sakura Akume anwesend. Sie waren gute Freunde gewesen, dass konnte Mei nicht vergessen. Sie hatte Sakura sehr gern gehabt, Mei war schließlich nur Mittel zum Zweck gewesen. Das Leben in der Detektei Mori ging wieder seinen gewohnten Gang. Als eines Tages das Telefon klingelte und damit die bedrückende Stille brach, hastete Ran zum Telefon. Ran: " Detektei Mori, Sie sprechen mit Ran Mori. .... Shinichi, bist du es wirklich?" ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)