Das Bildnis des Draco Malfoy von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: le malade imaginaire ------------------------------- Kapitel 5 So, es geht weiter. Hoffe es gefällt! Vorher aber noch als Anmerkung: Ich werde die wichtigste Komponente von „Dorian Grey“ natürlich nicht außen vor lassen. Das kommt noch, aber ich kann nicht einfach so mal wild herumhexen ohne irgendeinen Grund. Also ein wenig Geduld, es dauert nicht mehr lange. (Wer nicht weiß, was ich meine, der lässt sich überraschen oder er schaut die „Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“.) Dank an Cat fürs betan. P.S.: Noch mal zur Erinnerung. Gedanken stehen in > ... <. Previously: // Entsetzt sah Harry, wie Draco eine Träne über die Wange lief, als er die anderen zurückkämpfte. „ICH HASSE DICH, POTTER!“ // 5. le malade imaginaire Draco hasste sich selbst dafür, dass er die Kontrolle verlor. Schon wieder. Er hatte versucht es nicht geschehen zu lassen, doch Harrys Worte hatten ihn aus der Fassung gebracht. Die Stimme des Blonden brach beim Namen des anderen Jungen. Dieser stand nur da und starrte ihn mit unleserlicher Mine an. Es war nicht zum Aushalten! Draco versuchte sich zu beruhigen, dich es misslang ihm kläglich. >Du bist echt erbärmlich, Draco! Wegen Potter machst du so eine Szene!< Sollte dieser Idiot doch verschwinden und ihn in Ruhe lassen. Das tat er aber nicht. Harry stammelte etwas, das wahrscheinlich ein „Was?“ sein sollte, doch Draco hörte ihm nicht zu. Er wollte weg. Der Blonde wirbelte herum, um so schnell er konnte zu gehen. Aber erneut wurde er aufgehalten. Harry hatte sich vor ihn gestellt und seine Schultern gepackt. Der Schwarzhaarige starrte den Malfoyspross mit starrem Blick an. Draco konnte sich nicht bewegen, zu sehr war er mit seinem Inneren beschäftigt und mit Harry. Eine dumpfe Stille legte sich über die Gedanken des Slytherin. Er wollte nicht mehr darüber nachdenken, was Harry gesagt hatte, wollte nicht daran denken, was der Schwarzhaarige alles wusste. Es ging niemanden etwas an, was Draco tat. Er dachte, Harry würde ihm keine Vorschriften machen, sondern einfach nur sein Freund sein wollen. Er kam sich taub vor, als würde um ihn herum die Apokalypse losbrechen und er konnte sie nicht hören, so sehr er sich auch bemühte. Der Blick des Blonden ging ins Leere. Er brauchte nichts zu sehen in diesem Moment. Er wusste, dass Potter ihn noch immer so vorwurfsvoll anstarren würde, wie zuvor und ihm einreden wollte, dass er alles falsch verstand... dass er alles falsch machte. >Bei Slytherin, Draco, wie konntest du nur so blöd sein?< Hätte er sich bewegen können, so hätte er sich selbst geohrfeigt. Doch er war versteinert und Harry hatte ihn noch immer fest im Griff. >Wie konnte ich denken, Harry hätte nichts auszusetzen an mir? Warum sollte ausgerechnet er so denken?< Sie hatten sich doch gehasst. Oder zumindest so gelebt, als hassten sie sich. Er hatte schon immer etwas an Draco auszusetzen gehabt und jetzt, da er gesehen hatte, wie Draco war, musste er ihn wirklich für das Letzte halten... Harry wollte ihn nicht gehen lassen. Er konnte ihn nicht gehen lassen. Als Draco ihn angeschrieen hatte, war Harrys Herz um ein Haar gesprungen. Er wollte nicht, dass Draco ihn hasste, und er wollte nicht glauben, dass er es wirklich tat. Verzweifelt klammerte er sich an den Blonden, um diesen vom Gehen abzuhalten. Dieser schien durch ihn hindurchzusehen. Harry beobachtete, wie Draco in Gedanken abwesend den Kopf schüttelte. Er mochte es, wenn Draco abschweifte, doch das war der falsche Zeitpunkt, das falsche Thema, um darüber zu grübeln. Harry fand es furchtbar daran zu denken, was Draco wohl gerade durch den Kopf ging. Er konnte die Logik des anderen nicht nachvollziehen, sich die Gedankengänge, die zu dieser absurden Situation geführt hatten nicht einmal vorstellen, aber an der letzten Reaktion wusste er, dass was immer Draco auch dachte nichts Gutes war. Sie mussten das klären, irgendwie. „Draco!“ Harrys Stimme war leise. Er traute sich nicht lauter zu sprechen aus Angst, seine Stimme würde brechen. Er musste sich selbst davon abhalten loszuweinen. Dracos Augen waren bereits glasig. Die Träne, die ihm entglitten war, glitzerte noch auf der blassen Haut. Harry hätte nie gedacht den Blonden je weinen zu sehen. Es war ein erschreckender Gedanke. Draco war der stolzeste Mensch, den er kannte. „Draco!“, versuchte er es erneut, da der andere ihn weiterhin ignorierte. Er rüttelte leicht an den Oberarmen des Blonden, die er noch immer im Griff hatte. Ein stahlgraues Augenpaar schnellte aus der Trance, erwiderte Harrys Blick. „Lass mich los.“ Die Stimme des Blonden war nur ein Wispern und er stemmte sich leicht gegen den Griff des Gryffindors. „Draco bitte, hör mir zu!“ Harrys Hände waren unerbittlich. Früher war er immer der Kleinere gewesen, der vor den Starken wegrannte. Doch bei Draco schien dies ungekehrt zu verlaufen. Der Slytherin mochte ein toller Läufer sein, doch gegen Harrys Arme kam er nicht an. „Draco, ich möchte dir nicht wehtun und ich will nicht, dass du mich hasst. Ich will dir helfen.“ Der Slytherin begann sich noch mehr zu winden und vermied es Harry ins Gesicht zu sehen. Der Schwarzhaarige verstand das nicht. „Ich brauche deine Hilfe nicht, Potter. Lass mich in Ruhe!“ Draco zog mit aller Kraft, ohne Erfolg. Harry schüttelte verzweifelt den Kopf. Er konnte ihn nicht gehen lassen und er wollte es nicht. „Ich will dir keine Schwierigkeiten machen. Niemand muss erfahren, was ich weiß. Ich will dir nicht schaden, das könnte ich nicht. Ich will dir aber helfen. Ich verspreche dir, ich werde alles geheim halten, wenn du mich lässt!“ Draco gab ihm einen Tritt gegen den Oberschenkel. Er hätte Fußballspieler werden können. Zum Glück hatte er sein eigentliches Ziel jedoch verfehlt. „Hör auf damit, Draco. Hör mir doch endlich zu, ich möchte dir helfen! Wie oft soll ich es denn noch sagen?“ Er musste das klären. Als Antwort auf die vorherige Attacke zog Harry den Slytherin näher zu sich. Dieser konnte nun nicht mehr ausholen, um erneut einen Angriff zu starten. Das Ringen mit Dudley hatte sich wirklich gelohnt, er konnte sich inzwischen auch mit Größeren anlegen – so jemandem wie Draco. Draco begann langsam aber sicher in eine Panik zu verfallen. Seine Arme taten weh. Harry hielt sie eisern fest. Es reichte zwar nicht, um ihn ernsthaft zu verletzten, doch er konnte sich nicht losreißen. „Hör auf, lass mich los!“ Draco wollte nur noch weg. Er wollte dem Anderen nicht so nahe sein. Er wollte gar niemandem mehr nahe sein. Harry wollte ihm Vorschriften machen, ihm sein Leben diktieren, doch Draco konnte das nicht ertragen. Mit seinem ganzen Gewicht versuchte er sich nach unten herauszuziehen, doch es misslang. Ihm misslang aber auch alles. Was würde man wohl über ihn denken, wenn man ihn so sah? Fest im Griff des Jungen-der-lebte wie ein alter Teddybär, den ein launisches Kind mit sich herumschleifte. Die Panik kam jetzt nicht mehr langsam, sondern überrollte ihn in einer überdimensionalen Welle. „Lass mich! Ich bin keine Puppe.“ Unkontrolliert begann der Blonde auf Harrys Brust einzuhämmern und sich in dessen Griff zu winden. „Ich bin keine Puppe, hör auf mit mir zu spielen!“ Harry war für einen Moment unachtsam und so konnte Draco einen Treffer landen. Er verpasste dem Gryffindore eine Ohrfeige. Dieser verstärkte seinen Griff sofort wieder und rüttelte den Slytherin einige Male heftig, um diesen zur Vernunft zu bringen. „Was zum Teufel ist denn los mit dir? Was soll das? Ich hab dir nichts getan. Ich will dir doch nicht wehtun.“ Harry schrie ihn beinahe an. Draco zog instinktiv den Nacken ein. Er hörte auf sich zu wehren und wünschte sich sofort im Endboden zu versinken, um alldem zu entkommen. Der Slytherin konnte ein leises Schluchzen nicht zurückhalten, das sich nach außen zu kämpfen versuchte. „Das tust du aber, Harry... Du tust mir weh!“ Er versuchte hart zu klingen, doch seine Stimme war rau und das Schluchzen machte daraus einen verzweifelten Ausruf. Draco spürte, wie der Griff um seine Oberarme sich löste. Entsetzt starrte Harry den Blonden an. Augenblicklich entfernte er seine Hände von der schmalen Figur vor sich. Diese sank vor ihm zu Boden und versuchte ihren unruhigen Atem zu beruhigen. Mit einer Hand stützte Draco sich auf dem Boden auf. Sein Blick ruhte auf seinen Fingern, während er sich mit der anderen Hand die Stelle rieb, die Harry so fest gepackt hatte. „Es tut mir Leid!“ Harry fiel auf seine Knie und schlug sich selbst die Hand vor den Mund. „Was hab ich nur dabei gedacht? Ich wollte dir wirklich nicht wehtun, Draco. Ich...“ Harry wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte alles ruiniert. „Ist alles in Ordnung? Soll ich dich zu Poppy bringen?“ Er machte sich Sorgen, wie eigentlich immer wenn er Draco in den letzten Tagen sah. Doch nun war zusätzlich dazu noch ein Berg an Schuldgefühlen vor ihm erwachsen. Der Slytherin schüttelte vehement den Kopf. Harry wusste, er ging nicht gerne zur Krankenschwester, aber er wollte sicher sein, dass es ihm gut ging. >Lass es Harry, das würde alles NOCH schlimmer machen. Du hast schon genug angerichtet.< „Ich...“ Harry wollte Draco noch immer nicht verlieren, egal was er dafür tun musste. „Ich wollte dich nicht bedrängen Draco. Es ist nur... Ich mag dich wirklich und ich dachte, dass du meine Hilfe brauchst.“ Flehend sah der Gryffindor zu Draco hinüber. Sein Innerstes flehte nach irgendetwas, damit der Blonde ihm verzieh. Endlich hob dieser den Blick von seiner Hand. Er war vorwurfvoll und verletzt. Die blonden Strähnen fielen in die Augen des Slytherin und gaben dem Blick etwas, das Harry an die Anklage durch einen Engel erinnerte. Es brach im fast das Herz. „Ich brauche deine Hilfe nicht. Ich habe nicht danach gefragt.“ Dracos Aussage war eindeutig und klang mindestens ebenso verletzt, wie der Blick, der Harry durchbohrte. „Du wirst meine Angelegenheiten meine Angelegenheiten sein lassen oder du wirst es bereuen und wehe du wagst es mich noch einmal so anzufassen!“ Der Blonde spuckte Gift. Mit jedem Wort klang seine Stimme wieder mehr wie der alte Eisklotz, den Harry in der Hitze des Gefechts längst vergessen hatte. Draco riss sich zusammen und war gerade dabei Stein für Stein die Mauer um sich herum erneut zu errichten. Harry konnte nichts tun, als nicken, wenn er nicht den vollkommenen Zorn des Slytherin auf sich ziehen wollte, und das hatte er schon zur genüge getan. „Nie wieder, das verspreche ich dir und ich werde schweigen wie ein Grab.“ Einen Moment lang haftete Dracos Blick skeptisch auf dem Schwarzhaarigen. Er strich sich die seidigen Strähnen aus dem Gesicht und wischte einmal flüchtig über seine Augen. Dann legte er wieder die übliche kalte Mimik auf, die er schon immer als Versteck für seine privaten Gedanken und Gefühle mit sich herumtrug. „Du schuldest mir was Potter, hierfür.“ Harry stieg nicht ganz dahinter, was Draco damit meinte. Schließlich erhob sich der Blonde auf wackeligen Beinen und ließ Harry auf dem Boden vor der Schule sitzend zurück. Der Gryffindor wollte am liebsten schreien. Er hatte Draco wehgetan und sein Vertrauen verletzt. Er hatte ihn von sich weggetrieben. >Du musst auch immer alles kaputt machen, Potter!< „Man, Harry Kumpel, du brauchst echt mal ne Freundin.“ „Ron!“ Hermine gab ihrem Freund einen Schlag auf den Hinterkopf und warf ihm einen missbilligenden Blick zu. Sie sah entschuldigend zu Harry und schüttelte nur den Kopf. Die drei saßen in der Mittagspause beim Essen. Ron und Hermine auf der einen Seite des Tisches, Harry ihnen gegenüber. Er hatte sich mit dem Rücken zum Slytherintisch gesetzt, etwas, das er nur noch selten tat, da man dem Feind ja nicht mehr Chancen einräumen sollte, als unbedingt nötig. Doch nach diesem Morgen konnte Harry es nicht ertragen dorthin zu sehen. Er wusste Malfoy war da und er wusste, dass das Essen genauso ablaufen würde, wie gestern. Da musste er ja nicht auch noch zuschauen. Malfoy war so schon sauer genug. >Er hat ja auch jedes Recht dazu, du Vollidiot.< Harry schalt sich schon den ganzen Tag in Gedanken. „Ich hab doch Recht. Seine Laune war schon ewig nicht mehr so mies. Dabei ist gar nichts Außergewöhnliches gewesen. Er braucht einfach mal bisschen Ablenkung von dem ganzen Du-weißt-schon-wer-will-dich-umbringen-und-es-wird-sich-auch-nie-was-dran-ändern-Kram. Das weißt du so gut wie ich, Mine.“ Ron war Harry heute keine große Hilfe. Aber er konnte es ihm nicht übel nehmen. Immerhin wusste Ron ja nicht den Grund für seine Laune und daran sollte sich nach Harrys Meinung so schnell auch nichts ändern. Draco würde ihn umbringen... und Ron auch. Das wäre wohl das einzige mal in der Geschichte, dass Draco Malfoy und Ronald Weasley die selben Absichten verfolgen würden: Harry Potter den Hals umzudrehen. Zu Harrys Glück wusste Hermine, wie man den Rotschopf ruhigstellte: Essen. Die lud ihm einfach ungefragt den Teller bis zum Rand voll und drückte ihm die Gabel in die Hand. Sofort verschwand Rons Wunsch danach, Harry zu verkuppeln und der Weasley vergrub sich selbst in einem Berg von Kartoffelbrei. Hermine, zufrieden mit ihrer Friedenspolitik – sie hatte sich fest vorgenommen der Uno den Rang abzulaufen –, hatte nun Zeit Harry ihrerseits einen Ist-wirklich-alles-in-Ordnung-oder-kann-ich-was-für-dich-tun?-Blick zuzuwerfen. Doch der Gryffindor schenkte ihr nur ein vages Lächeln und schüttelte leicht den Kopf. Er wusste sie würde verstehen, was er meinte: Alles nicht so schlimm, lass mich einfach. So wandte sie sich mit einem kleinen Nicken ihrem eigenen Teller und der neuesten Ausgabe des Tagespropheten >Warum ließt sie den Mist eigentlich noch?< zu, wofür Harry sehr dankbar war. Er musste nachdenken. Grübeln wäre wohl das passende Wort dafür. Während des Unterrichts hatte er immer wieder flüchtig zu dem blonden Slytherin herübergeschaut. Merlin sei dank hatte dieser vor ihm gesessen und die Blicke daher nicht bemerkt. Draco war wie immer gewesen. Perfekt gekleidet. Die Haare aus dem Gesicht gekämmt und keine einzige Bewegung hatte auf ihren morgendlichen Kampf hingewiesen. Es war zum verzweifeln mit ihm. Harry wollte so gerne wissen, was der andere wohl dachte, doch er sah nichts in dessen Verhalten, in dessen Blick und das tat ihm weh. Er konnte den Morgen einfach nicht vergessen, den Blick, den Draco ihm zuwarf, seine verzweifelten Worte... Ein Satz hatte sich Harry eingebrannt und er dachte, er würde ihn nie wieder vergessen können ‚Ich bin keine Puppe!’ Es machte ihn wahnsinnig. Niemand würde es bemerken, wenn Draco Malfoy wahnsinnig würde, da er dafür viel zu viel Selbstbeherrschung besaß, aber das änderte nichts an den Tatsachen. Wobei eben diese Selbstbeherrschung und ihre momentane Streikphase ja erst zu dem Mangel an Zurechnungsfähigkeit geführt hatten. Wäre es nicht komplett fehl am Platze gewesen, so hätte er mit tiefster Inbrunst seinen Kopf auf die Tischplatte in der Großen Halle geschlagen... Doch das wurde sicher nicht gerne gesehen und würde die anderen Schüle beim Abendessen stören. Es gab für diese Tatsache mehrere Auslöser. Eigentlich war alles zurückzuführen auf Harry Potter. Schon der Gedanke, dass Draco so dumm gewesen war diesen übersteigerten Jesus-Komplex an sich heran zulassen, machte ihn wütend. Er ließ doch nie jemanden an sich heran, also wieso ausgerechnet er? Draco verabscheute Potter für das, was er am Morgen getan hatte. Doch er verachtete sich selbst noch viel mehr. Er hatte es provoziert, er hatte es zugelassen. Er hatte alles gezeigt. Warum hatte ihn Potter aus der Fassung gebracht? Dracos Mine verdunkelte sich. Snape. Dieser elende Mistkerl. Draco hatte ihn immer respektiert und war daher um so verletzter, dass Snape es wagte solche Dinge ausgerechnet Potter zu erzählen. Das ging keinen was an und vor allem nicht Potter. Es reichte, dass Snape ihm ständig auf die Finger schaute, aber Potter im Nacken zu haben war furchtbar. Der Gryffindor dachte, er würde es nicht bemerken, aber wie sollte es unbeachtet an ihm vorbei gehen, wenn er die ganze Zeit Ha- Potters grüne Augen im Nacken hatte. Er sah mehr als die meisten dachten. Er spürte die Blicke schon ohne hinzusehen. Er hörte auch, was man hinter seinen Rücken sprach, die Gerüchte, die Beleidigungen... Draco hasste es beobachtet zu werden. Er wurde immer beobachtet. Von Allen und Jedem. Nicht, dass Andere nicht auch beobachtet wurden. Harry hatte ja auch nie seine Ruhe, aber das war etwas anderes. Er wurde geliebt und bewundert, so nervig das auch sein konnte. Malfoys wurden nicht geliebt und nur selten bewundert. Gefürchtet, respektiert, aber vor allem gehasst, das wurde er. Harry war da auch nicht anders. Er wollte ihn ausschalten, um einen Feind weniger zu haben. Er wollte doch nur zusehen, wie Draco von ihm abhängig wurde, um ihn dann auszunutzen. Die Fäden zu ziehen, wie bei einer Marionette. Einer Puppe, die man irgendwann in eine Ecke schmeißt. Doch das konnte er nicht zulassen. Einmal im Leben würde Draco der jenige sein, der entschied. Hier hatte er die Möglichkeit sich gegen den Puppenspieler zu wehren. Er musste es nur wollen. Das war sein Problem. So sehr er es auch wollte, er betrog sich selbst. So wie an diesem Morgen oder in dieser seltsamen Nacht, als Harry ihn entdeckt hatte. So wie jedes Mal, wenn er an das Bild dachte, das Harry von ihm gemacht hatte. Und das tat er viel zu oft. Er stand sich selbst im Weg. Es war fast so, als hätte er so lange immer das getan, was alle anderen von ihm erwarteten, dass er gar nicht mehr wusste, wie man den eigenen Entscheidungen folgte. Sein Körper verriet ihn. Sein Unterbewusstsein ebenfalls. Das war nicht fair! Es war alles nicht fair... >Wann war die Welt denn bisher schon fair, Draco?< Harry konnte sich das nicht länger mit ansehen. Er hatte sich jetzt eine Woche damit gequält, hatte versucht wegzuschauen. Er wollte weder sehen, wenn Draco seinen Teller stehen ließ, noch wenn der Slytherin einen der wenigen unaufmerksamen Momente erlebte, in denen Harry sein Gesicht so hypnotisierend fand. Er wollte sich losreißen von der absurden Idee sich mit Dr- Malfoy anzufreunden. Das konnte doch nicht normal sein. Wie kam er eigentlich auf so einen seltsamen Einfall? Doch so sehr er sich bemühte, es ging nicht. Er konnte nicht vergessen, wie er Draco nachts aufgelesen hatte. Er hörte noch immer wie der Blonde leise fragte: ‚Findest du mich schön, Harry?’ Aber dieser beunruhigend angenehme Gedanke wurde immer wieder überlagert durch einen anderen Satz. ‚Ich bin keine Puppe.’ Er hörte das Echo dieses Morgens immer, wenn er Draco – nein, Malfoy – ansah. Das Aufreibende war, dass er es nicht verstand. Das war keine einfache Phrase, keine plumpe Metapher gewesen. Es klang so todernst, dass Harrys Gedanken darum kreisten, als wäre es die Lösung zu einer Frage, die er sich schon immer gestellt hatte, doch er wusste nicht wie die Frage lautete. Harry konnte und wollte sich das nicht mehr länger mit ansehen und endlich hatte er einen Schlüssel gefunden. Einen Weg zu Draco zu gehen ohne aufzufallen und ohne ihn irgendwie zu überrumpeln. Das Bild. An diesem Morgen hatten sie die Bilder zurückbekommen. Harry hatte noch nie ein Versprechen freiwillig gebrochen und so sollte es auch bleiben. Doch diesmal würde er den Unwissenden spielen. Er war selbst überrascht, dass er auf diese Idee gekommen war. Das wäre eher einem Slytherin zuzutrauen gewesen. Aber immerhin wäre er ja beinahe ein Slytherin geworden. Harry wusste, dass Draco das Bild haben wollte. Er wusste, dass der Blonde es nie zugeben würde, aber er war beinahe besessen von Harrys Portrait. Er würde nicht zulassen, dass jemand anderes, so wie Blaise, oder gar Harry selbst, es behielt. Er würde kommen, um es zu holen, denn Harry hatte es ihm versprochen. Auch wenn es nicht das war, was Draco an diesem Morgen gemeint hatte, aber Harry schuldete ihm etwas und zuallererst schuldete Harry Malfoy einen Draco, so seltsam es auch klang. Und so saß Harry bereits seit Stunden in dem Raum, in dem er das Bild demonstrativ abgestellt hatte, um es nach dem Abendessen zu holen, und tat genau das, was Malfoy vor wenigen Tagen noch getan hatte. Er starrte es an. Das Portrait war stumm. Leider. Es waren schwierige Zauber nötig, um einem Bild genügend Leben einzuhauchen, dass es sprechen konnte. Es waren so viele Voraussetzungen zu erfüllen: ein Wille, Verhaltensmuster mussten etabliert werden, der Charakter eingefügt, Vokabular und Sprachvermögen eingebracht und die geistige Kapazität eine Meinung zu haben und diese zu formulieren... Bei genauerem Nachdenken musste Harry etwas lachen. Es gab genügend Menschen, die nicht einmal selbst all diese Voraussetzungen erfüllten, so wie zum Beispiel Crabbe und Goyle... Hätte ‚sein’ Draco sprechen gekonnt, so wäre es für Harry vielleicht leichter gewesen. Er hätte ihn fragen können, mit ihm sprechen und herausfinden, wie er dem echten Dra... Malfoy helfen könnte. Nein, er hatte es noch nicht aufgegeben. Er bezweifelte auch, dass er es je würde. Immerhin war er Harry Potter und folglich war er ein Dickschädel. Die Erfahrung zeigte, dass er von nichts und niemandem seine festen Pläne ändern ließ. Es hatte ihm in seinem Leben nicht immer unbedingt zum Guten gereicht. Aber das änderte seinen Charakter nicht. Vielleicht wusste Malfoy genau das und Harry hatte sich in seiner Einschätzung geirrt. Immerhin wartete Harry nun schon ziemlich lange. Er wurde ungeduldig und saß so nah vor dem Bild, dass er die Leinwand mit seinem Zauberstab berührte, als er begann diesen nervös in den Fingern hin und her zu wippen. Tap, tap, tap... >Warum kommt der nicht?< tap, tap... >Er muss kommen!< tap, tap, tap, tap... >Und was tu ich, wenn nicht?< Sein Blick wanderte nach oben zu dem Gesicht seines Schulfeindes, wenn man das noch so sagen konnte. Tap, tap, tap… >Warum tut er das?< tap, tap… >Warum ist er nicht immer so?< tap, tap, tap... >Wenn er nur immer so wäre.< Harrys Blick wich nicht von den silbernen Augen des zweidimensionalen Malfoy. Tap, tap, tap, tap... >Was kann ich tun?< Draco betrat den kleinen Raum von dem er wusste, dass dort Harrys Bild zum Abholen bereitstand. Dort war Harry. Er saß davor auf dem Boden und wirkte nervös. Dracos Herz schlug ihm bis zum Hals. Er hatte erwartet ihn hier zu treffen, aber deshalb war er nicht unbedingt darauf vorbereitet gewesen. Der schwarzhaarige Gryffindor wandte sich beim Klang der zufallenden Tür ruckartig um und blickte Draco einen Moment nur starr an. Dann spielte ein kleines Lächeln über seine Mundwinkel, das Draco nicht unbedingt beruhigend fand. „Ich wusste, dass du kommst.“ Der Blonde nickte schwach. „Und ich wusste, dass du warten würdest.“ Dann schwieg er wieder. Harry wusste, warum er gekommen war. Dracos Blick wanderte etwas nervös zwischen Harry und dem Bild hin und her. Dem anderen blieb das nicht verborgen. „Es ist deins.“ Harrys tiefe Stimme war erstaunlich ruhig. „Ich habe es dir versprochen...“ Er sah wieder das Bild an. „Ich habe dich gut getroffen, nicht wahr?“ Mit einer theatralisch langsamen Bewegung wandte sich der schwarze Schopf wieder zurück und grüne Augen bohrten sich in Draco. Dieser schluckte kräftig, verzog aber keine Miene. „Das bin ich nicht.“ Die Worte waren leise und beherrscht, doch es schwang mehr Gefühl mit, als man bei Draco je zu hören bekam. „Ach ja?“ Es folgte ein weiterer prüfender Blick zu dem in Frage stehenden Werk. „Warum willst du es dann? Ich kann es auch behalten. Du musst es nicht nehmen, wenn es dir nicht gefällt. Ich find es gut.“ Der Schwarzhaarige nickte in Zustimmung zu den eigenen Worten. „Nein!“ Diese Antwort kam erstaunlich schnell und es entstand eine lange Pause, als Draco zögerte. „Ich nehme es. Ich habe nicht gesagt, dass es mir nicht gefällt...“ Er wollte weitersprechen, doch Harry unterbrach ihn. „Aber du sagtest, das wärst du nicht, also wieso gefällt es dir dann?“ Fragende grüne Augen lagen auf dem Blonden. Dieser sah eindringlich auf das Objekt seiner Begierde. „Was, wenn ich gern so wäre?“ Sobald er sich selbst das sagen hörte verfluchte er sich innerlich. Warum hatte er das ausgesprochen? Er schüttelte den Kopf und versuchte sich etwas Besseres einfallen zu lassen. Zu spät. „Aber das kannst du doch.“ Harry erhob sich endlich vom Boden und sah Draco auffordernd an. „Nein.“ Das konnte er nicht. Draco wusste es und Harry müsste es auch wissen. „Warum nicht?“ Der Schwarzhaarige zuckte nonchalant mit den Schultern und wandte seinen Blick nicht eine Sekunde von Draco ab. Dieser schwieg. Harry wusste, wie er war. Er wusste, dass Malfoys sich immer genau so zu verhalten hatten, wie er es sein Leben lang getan hatte, und wenn er das nicht verstand, dann war das sein Problem. „Du hast es doch vorher schon getan.“ Harrys Augen wurden schmäler, als suchte er etwas in dem Jungen vor sich. „Du hast es an diesem Abend getan. Du warst genau so.“ Er zeigte mit einer ausholenden Bewegung auf den anderen Draco, der immer noch sorglos über den Rand seines Rahmens blickte und sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. „Gott, Potter!“ Draco hatte langsam genug von diesen Beschwörungen, er wollte nicht hören was er konnte und was nicht, wenn sein Gegenüber doch keine Ahnung hatte. „Vergiss einfach, dass ich das je gesagt habe! Du bist ja schlimmer als jeder Anwalt. Du verdrehst mir ja jedes Wort... Und jetzt gib es mir, dann kann ich wieder gehen.“ Er hatte keine Lust auf dieses Gespräch und sein missbilligender Tonfall ließ daran auch keinen Zweifel. „Wenn du etwas sagst, dann musst du auch damit rechnen, dass man es hört. So was nennt man Konsequenzen, Draco. Damit musst du leben lernen.“ Harry verschränkte die Arme vor der Brust und schien diese Konversation bei weitem noch nicht beenden zu wollen. Bei diesem Satz wurde Draco wütend. „Konsequenzen?“ Er konnte echt nicht fassen, dass Harry meinte er würde nicht auf Konsequenzen achten. „Du elendes Stück Dreck! Was fällt dir eigentlich ein mir zu sagen, ich sollte mehr über die Konsequenzen meines Handelns nachdenken?“ Sein Blut begann zu kochen und wenn ein Malfoy wütend wurde, dann wurde seine Stimme leiser. Es war eine gute Art und Weise sich selbst vom Schreien abzuhalten. Dracos Blick bohrte sich in Harry und er nahm einen Schritt näher an den Gryffindor heran. „DU glaubst doch immer alles zu wissen. Aber ich sage dir eines: Hier geht es nur um Konsequenzen. Ich denke an nichts, außer den Konsequenzen und es kotzt mich an.“ Harry schien recht überrumpelt und war wohl auch mit dem Verständnis nicht ganz mitgekommen. Er stand nur da und sah den anderen an. „Ich kann nicht so sein, wie ich gerne wäre. Pah, wer kann das schon? DU? Sicherlich nicht, denn wer will schon dein erbärmliches Leben führen, Potter?“ Draco spuckte Gift und es schien Harry wirklich zu treffen. „Mein Leben ist vielleicht nicht glücklich, oder perfekt, Malfoy...“ Auch Harry trat jetzt auf den anderen zu und nun trennte sie nur noch ein einziger Schritt. „Aber immerhin tue ich alles dafür, dass es so gut wie möglich wird. Und was machst du? Du versuchst es nicht einmal. Nein, DU tust lieber so als hättest du keine Wahl und machst dich auch noch selbst kaputt mit dieser krankhaften Hungerei!“ Draco starrte den Schwarzhaarigen einen Moment lang nur an und verarbeitete das Gesagte. Es schien an seinem Innersten zu reißen. Ein Knoten bildete sich in seinem Hals und als die Anspannung ihn zerriss, riss auch der letzte Geduldsfaden und er fauchte sein Gegenüber nur noch an. „Was geht es dich an? Wieso zum Teufel noch mal interessiert dich das denn überhaupt, Mr. Perfect? Ich habe eine Wahl und genau das ist sie! Ich entscheide, wann ich esse und wie viel ich esse. Ich entscheide über meinen Körper, nicht du, nicht die Schule, nicht Snape, nicht meine Familie und ganz bestimmt nicht der Hunger. Nein, ICH!“ Er ballte die Hände zu Fäusten und seine Augen funkelten vor Entschlossenheit. Harry war entsetzt. „Aber... Warum entscheidest du dich für so etwas?“ Draco schüttelte den Kopf vor Harrys Verständnislosigkeit und begann hohl zu lachen. „Weil ich es kann. Ich bin den einzige, der über meinen Körper bestimmt. Niemand kann mich zwingen zu essen, wenn ich es nicht will. Das ist das eine an meinem Leben, das ich selbst bestimmen kann und ich werde euch allen beweisen, dass mein Wille alleine ausreicht, um alles zu kontrollieren.“ Harry strauchelte einen Schritt zurück. Auch er schüttelte nun den Kopf. „Du brauchst gar nichts zu beweisen. Du kannst über mehr bestimmen als nur deinen Körper...“ Er suchte nach Worten doch sie wurden abgeschnitten, als Draco abfällig schnaubte. „Sicher. Ich habe immer eine Wahl. Wähle den Lord oder stirb. Sei ein wahrer Malfoy oder steh ganz alleine da. Hasse Harry Potter oder werde von den Slytherins gelyncht.“ Er machte eine theatralische Geste und seine Worte klangen unendlich bitter. Er schloss die Distanz, die Harry geschaffen hatte wieder bis auf einen Schritt. „Wir sind alle nur Marionetten in einem Spiel. Ich bin eine Puppe, genau wie du und wir werden alle nur auf dem Spielfeld herumgeschoben, wie irgendwelche Bauern beim Zauberschach. Doch ich habe beschlossen mir das wenige, worüber ich bestimmen kann nicht nehmen zu lassen. Nicht von dir oder von irgendjemand anderem! Ich bin keine Puppe... nicht ganz.“ Harrys Augen waren weit aufgerissen, als er den Blonden anstarrte. Harry musste das Gesagte erst verarbeiten. Hatte Draco gerade gesagt, dass er dem Lord folgte, weil er keine andere Wahl hatte? Das konnte nicht sein. Jeder hatte eine Wahl in dieser Sache. Harry hatte nicht daran gedacht, dass der andere ein Todesser sein konnte. Entsetzt starrte er Draco an und ergriff dann blitzschnell dessen linken Arm und schob unbeholfen den Ärmel hoch. Er atmete auf, als er kein dunkles Mal sah. „Was soll das?“ Dracos Stimme klang leicht überrascht, aber vor allem wütend, obwohl sein Gesicht die letzten Minuten wie tot wirkte und seine Mimik versteinert war, als die bitteren Worte aus ihm herausgebrochen waren. Draco versuchte seinen Arm aus Harrys Griff zu entreißen, aber dieser war noch nicht zufrieden. „Wirst du ihm folgen?“ Er sah eindringlich in die grauen Augen, die nun ebenfalls Überraschung spiegelten. „Sag es!“ Er zog schroff an dem umklammerten Arm, wie um den anderen zur Vernunft zu bringen. „Sag schon, wirst du ein Todesser?“ Dracos Blick wurde schlagartig kalt. „Das geht dich verdammt noch mal nichts an.“ „Doch! Das tut es. Du hast vorhin gesagt, du hast keine Wahl, wenn es darum geht dem Lord zu folgen.“ Er zog Draco näher, sodass ihre Gesichter nur noch eine Hand breit von einander entfernt waren. „Wärst du Todesser müsste ich gegen dich kämpfen. Es geht mich etwas an... Wirst du das Mal annehmen?“ Es klang wie eine seltsame Beschwörung. Harrys Worte waren so eindringlich, dass der andere aufhörte sich gegen den Griff des Gryffindors zu wehren. „Wenn man es von mir verlangt...“, erklangen die leisen Worte des Blonden. Er klang resigniert und Harry war kurz davor zu schreien. Das war doch ein Alptraum, oder? „Das darfst du nicht tun. Willst du sterben? Der Krieg fängt bereits an und dann wirst du in deinen Tod laufen. Du darfst es nicht tun!“ Er packte Dracos Schulter mit der zweiten Hand – in der sich noch immer sein Zauberstab befand –, als könne er ihn fest genug halten, um diesen von der anderen Seite fern zu halten. Er konnte es sich nicht vorstellen dem anderen in einer Schlacht gegenüber zu stehen. Sie kannten sich seit Jahren und auch, wenn sie sich bis vor kurzem nicht einmal hatten riechen können, hatte Harry begonnen Draco als eine Konstante in seinem Leben zu betrachten. „Ich kann nicht anders, verdammt noch mal!“ Draco blickte zur Seite und sah das Bild, das neben ihnen stand. Es ließ ihn fast wahnsinnig werden. Diese ganze Situation war doch furchtbar. „Du verstehst es nicht, oder?“ Er musste Harry nicht einmal ansehen, um zu wissen, dass dem so war. „Ich lebe mein Leben schon lange nicht mehr alleine... So gern ich auch anders wäre, das ist nicht meine Entscheidung!“ Er versuchte nicht so verzweifelt zu klingen, wie er sich gerade fühlte. Warum sprach er überhaupt darüber? Und dann auch noch mit Harry Potter... Das war Wahnsinn. Aber die Lawine war bereits am Rollen und es war zu spät sie noch anzuhalten. Er hätte früher darüber nachdenken sollen. „Dann mach es zu deiner Entscheidung!“ Harry schüttelte ihn leicht und die Spitze des Zauberstabes drückte gegen Dracos Brustkorb, doch das war wohl seine geringste Sorge. „Bitte Draco, ich werde dir helfen! Du musst es nur wollen.“ Noch immer waren die silber-grauen Augen auf ihr eigenes Abbild geheftet. „Am Willen hat es mir nie gemangelt, Harry...“ Die Fingerspitzen seiner freien Hand wanderten sachte über die Leinwand. „Ich wäre gerne so wie du mich haben möchtest, aber ich habe nicht die Macht, um solch eine Entscheidung durchzusetzen... Ich kann nicht.“ Der andere schüttelte vehement den Kopf. „Du kannst! Du bist schon so gewesen und du kannst es wieder sein. Ich habe es gesehen und ich werde alles tun, um es zu erreichen. Ich werde nicht zulassen, dass du in den Tod rennst. Voldemort hat nichts übrig für seine eigenen Anhänger, als Grausamkeit und Verachtung.“ Harrys Griff verstärkte sich sogar noch und Draco musste vor Schmerz die Augen schließen. „Du wirst ihm nicht folgen, Draco!“ Harrys Stimme wurde immer lauter. „Ich werde es nicht zulassen. Sei so, wie du sein willst. Sei so, wie auf dem Bild. Genau so!“ Noch einmal zog Harry Draco mit einem Ruck näher und dieser spürte wie der Zauberstab schmerzhaft tiefer in seinen Brustkorb gedrückt wurde. Plötzlich fuhr eine unsägliche Hitze von eben dieser Stelle in den inzwischen viel zu leichten Körper des Blonden und dieser riss entsetzt die Augen auf. Der Schmerz, den Harrys Griff ihm bereitete, wich der beinahe unerträgliche Hitze und breitete sich bis in seine Zehenspitzen aus. Er wollte schreien, doch kein Laut kam über seine Lippen. Er bäumte auf, doch hielten ihn Harrys eiserne Hände noch immer. Er konnte den anderen rufen hören. Als er schon meinte es nicht mehr ertragen zu können, begannen seine Finger, die die Leinwand berührten, zu prickeln und eine angenehme Kühle schoss durch seine Venen und löschte das Feuer. Als die Schmerzen abklangen, legte sich eine bleierne Schwere über Dracos Bewusstsein. Harry war wie von Donner gerührt. Vor wenigen Sekunden hatte Draco sich plötzlich versteift und wie unter Schmerzen zu winden beginnen, die Augen weit vor Entsetzen und Pein... und nun war er einfach in sich zusammen gesunken. Er lag wie eine kaputte Puppe in Harrys Armen und rührte sich nicht. „Draco!“ Vorsichtig legte er dem anderen zu Boden und fühlte seinen Puls. Er konnte ihn nicht finden. >Oh Gott!< „DRACO!“ …to be continued… following: “les miserable” Der Titel ist nach einem Buchtitel von... wie hieß der noch mal... war das Molière? ... egal. Übersetzung ist: „Der eingebildete Kranke“ Oh nein!!! Jetzt hat diese böse Autorin doch schon wieder einen Cliffi geschrieben! Himmel, Herrgott, Arsch und Zwirn!!... Jaja, ich halte mein Wort *g*... Ich weiß, ich liebe diesen Puppenvergleich, gell? Das war so ein Spontanding und hat mich voll im Griff. Wie es weitergeht? Das verrat ich net. Sonst wär’s ja kein Cliffi. Also dann, bye bye! P.S.: Ich bin wieder da und wie ihr wohl gemerkt habt habe ich nicht Anfang Oktober für das Hochladen geschafft wie versprochen sondern es hat bis Mitte Oktober gedauert. Schuld ist mein Leben... So ist das eben. Also ich bin wieder da, wie man wohl sieht, und muss sagen, dass Kanada seine guten und seine schlechten Seiten hatte. Eine der schlechten waren 7 Tage pro Woche 10 bis 12 Stunden am Tag zu arbeiten ohne freie Tage. Das heißt kaum Zeit zum schreiben. Zudem habe ich bald nur noch auf Englisch schreiben können, weil ich einfach nicht mehr in Deutsch gedacht habe. Aber ich kann ja nicht mitten in der Fic die Sprache ändern! Dann hab ich mir ne richtig mieeeeese Grippe geholt mit der ich dann heimgeflogen bin um eine Woche im Halbkoma in die Uni zu krebsen. Ich studiere jetzt Medizin im Modellstudiengang in Mannheim, was beinhaltet, dass ich nächste Woche schon die Klausur für den ersten Schein schreibe und so geht das dann auch weiter. Ich bin im Moment von 7 bis 20 Uhr nur für die Uni unterwegs und habe da noch keine Freizeit oder Freunde oder Schreiben gelebt. Das heißt die Kapitel werden LANGSAMER kommen. Ich weiß im Moment noch nicht wie lange ich brauche, aber ich werde weitermachen, sonst drehe ich durch. Das 6. Kap ist schon halb fertig, also muss ich mich nur noch einmal intensiv damit beschäftigen... wenn ich denn genug Zeit am Stück habe. Also, danke für’s lesen dieses monströsen post scriptums und bis demnächst. Eure Birdie Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)