Schicksalsschläge II von Nana_Red (Es beginnt von Neuem...) ================================================================================ Kapitel 10: Zimmer 304 ---------------------- Chapter 10 – Zimmer 304 Die schwarze Limousine hielt mit quietschenden Reifen vor dem Krankenhaus. Zwei besorgte Männer sprangen aus dem Auto und liefen hinein, die sie musternden Blicke ignorierend. Der Rotschopf drückte wie verrückt den Fahrstuhlknopf und fluchte über die nicht vorhandene Geschwindigkeit der Aufzüge. „Komm, hier geht es schneller.“ Kyo hatte die Tür zum Treppenhaus geöffnet und winkte Daisuke zu, seinen Hintern die Treppen hoch zu schwingen. Bevor dieser noch nachdenken konnte, hatte er sich von den Aufzügen entfernt und hastete im nächsten Augenblick die Treppenstufen hoch. Kaoru lag in einem Zimmer im 3. OG. Das würden sie auch noch zu Fuß schaffen. Außer Atem fand sich der Rotschopf vor dem Zimmer 304 wieder. Kyo, der kaum mit Daisukes Geschwindigkeit, die vor allem auf seine langen Beine zurückzuführen war, mitgehalten hatte, kam nun ebenfalls vor dem Zimmer an. Dann klopfte Die an der Tür und wartete auf eine Antwort. „Herein.“ Die beiden Männer betraten immer noch schwer atmend das Zimmer und blickten verwundert in ein sie anlächelndes Gesicht. Kaoru schien es tatsächlich nicht so schlecht zu gehen, wie sein Vater behauptet hatte. Doch Daisuke wollte es nicht glauben, bis er den Leader mit eigenen Augen zu Gesicht bekommen hatte. Er war erleichtert und froh Kaoru bereits bei der Ankunft schon wach und lächelnd vorzufinden. Auch Kyos Nerven beruhigten sich. „Setzt Euch doch“, bat Kaoru mit ruhiger Stimme und lächelte die beiden wieder an. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht“, erwiderte der Rotschopf, ging auf ihn zu und umarmte ihn vorsichtig. Kaoru klopfte Daisuke auf den Rücken. „Es ist alles gut. Sie haben mich zum Glück nur am Bein erwischt und die Kugel wurde auch schon entfernt.“ Kyo setzte sich auf einen Stuhl, der neben dem Krankenbett stand. Die löste sich von Kaoru und setzte sich neben den Blondschopf. Der Leader betrachtete die beiden Männer. „Hat sich zwischen Euch wieder alles aufgeklärt?“ Daisuke blickte zu dem blonden Mann, nahm dann seine Hand, lächelte und nickte. Auch Kyo lächelte und drückte Daisukes Hand fester. Kaoru nickte zustimmend. „Es freut mich sehr, dass ihr wieder zueinander gefunden habt. Eure Beziehung muss aber geheim gehalten werden. Aber wahrscheinlich haben Euch mein Vater und Nishimura-san bereits darüber informiert.“ Die beiden angesprochenen Männer nickten entschlossen. Dann lächelte der Leader. „Aber eine Sache müssen wir noch klären.“ Kaoru blickte den Rotschopf verwundert an. Welche Sache meinte Daisuke denn? Auch Kyo blickte seinen Koi fragend an. Dann zückte Die sein Handy und wählte eine Nummer. Am anderen Ende der Leitung nahm ein aufgebrachter Mann den Anruf entgegen: „Daisuke, wag es nicht noch einmal mich anzurufen. Ich will weder eine Entschuldigung noch eine Erklärung. LASS MICH EINFACH IN RUHE!“ Der Angerufene schnaubte und Daisuke hielt sein Handy auf Abstand. Das Geschrei hatte man bestimmt noch in den Nabenzimmern gehört. Doch auf lange Diskussionen hatte der Rotschopf gerade keine Lust: „Kaoru liegt im städtischen Krankenhaus. Zimmer Nummer 304.“ Der Angerufene beendete ohne noch etwas zu sagen das Gespräch. Der Leader blickte Daisuke tadelnd an. „Du hast Kirito angerufen.“ Der Rotschopf grinste. „Toshiya und Shinya sind glücklich. Kyo und ich sind jetzt auch wieder glücklich. Kaoru, Du musst auch glücklich werden.“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf. Er war froh solche Freunde zu haben. „Danke.“ „Ich werde Toshiya und Shinya Bescheid geben und wir kommen Dich morgen alle besuchen. Sprech Dich mit Kirito aus. Und lass einmal Deinen Stolz beiseite und sei offen zu ihm.“ Beide Männer umarmten den Leader zum Abschied und machten sich dann auf die Socken. Bei einem klärenden Gespräch zwischen Kaoru und Kirito wären sie eh nur im Weg gewesen. Keine halbe Stunde später wurde die Tür ruckartig aufgerissen und in das Zimmer stürmte ein verheulter schwarzhaariger Mann, der vor Tränen und nicht gestylten Haaren kaum mehr etwas zu sehen schien. Er rannte an Kaorus Bett und ließ sich davor niedersinken. Kaoru lag still auf seinem Krankenbett und bewegte sich nicht. Kirito kniete vor dem Bett, ließ seine Arme und seinen Kopf auf das Bett sinken und weinte nur noch mehr: „Kaoru, bitte, Du darfst nicht sterben. Was soll ich nur ohne Dich machen. Ich liebe Dich doch. Ich liebe Dich immer noch. Bitte verlass mich nicht.“ Er weinte bitterlich und krallte sich in das Bettlacken. Was sollte er bloß tun? Wie konnte er ihm helfen? Und die Antwort sollte er nur wenige Augenblicke später bekommen. Eine warme Hand legte sich auf den Kopf des Weinenden. „Ich liebe Dich auch. Immer noch. Ich habe nie aufgehört Dich zu lieben.“ Kirito hob seinen Kopf und blickte dann in Kaorus Gesicht. Dieser hatte die Augen geöffnet und schaute den Schwarzhaarigen fest an. Er hoffte, dass Kirito ihm verzeihen konnte, wenn er ihm die Wahrheit erzählte. Wenn er ihm erzählte, dass er nur vorgegeben hatte ihn nicht mehr zu lieben und mit ihm Schluss gemacht hatte, um ihn davon abzuhalten bei der Mission mitzumachen. Er wollte den Schwarzhaarigen nicht in Gefahr sehen, er wollte ihn beschützen und auf keinen Fall bei dem Einsatz verlieren. Kaoru wusste, dass auch der andere seinen Stolz und Platz im Clan einnahm, aber Kaoru hatte es einfach nicht übers Herz gebracht. Viel zu groß war die Sorge um ihn und einen möglichen Verlust gewesen. „Kirito, es tut mir Leid. Ich habe nur an mich gedacht. Ich wollte Dich nicht bei dem Einsatz verlieren. Ich…“. Doch Kirito unterbrach ihn: „Du hast an mich gedacht, Du wolltest mich beschützen. Und dann hast Du nur noch an Dich gedacht. Du hast nicht daran gedacht, wie ich mich gefühlt hätte, wenn ich Dich bei diesem Einsatz verloren hätte.“ Kaoru nickte. Sein Gegenüber hatte alles Recht der Welt ihm jetzt alles an den Kopf zu werfen. Und er würde sich nicht wehren. Das war seine Strafe. Aber die würde er gehorsam akzeptieren, wenn Kirito ihm danach nur verzeihen würde. Doch der Schwarzhaarige verstummte. Und anstatt Kaoru zu beschimpfen, weinte er noch mehr und hielt sich die Hände vor sein Gesicht. Der Leader richtete sich entgegen seiner Schmerzen im Bein auf und nahm Kiritos Hände in die seine. „Bitte, ich hoffe Du kannst mir verzeihen.“ Der schwarzhaarige Mann blickte in Kaorus Gesicht. „Du bist so ein BAKA!“, schrie er dann und Kaoru zuckte leicht zusammen. Vielleicht kam die Strafpredigt ja doch noch. „Komm hoch.“ Der Schwarzhaarige ließ sich von Kaoru nach oben ziehen. Im nächsten Augenblick hatte der Leader den anderen Mann zu sich auf den Bettenrand gezogen und umarmte ihn. „Es tut mir Leid, Kirito. Ich liebe Dich.“ Kirito vergrub sein Gesicht in Kaorus Brust, krallte sich an das dünne OP-Shirt, dass dieser immer noch anhatte und weinte leise noch einige Minuten. „Ich liebe Dich auch. Mach sowas nie wieder. Das verzeihe ich Dir nicht noch einmal.“ Kaoru nickte glücklich. Und so ward auch das letzte Paar endlich glücklich und zufrieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)