Coming Closer von Nea-chan (Wer sagt, dass Liebe einfach ist?) ================================================================================ Kapitel 3: Mizérable -------------------- 03 Mizérable ****I see the leaves rustle in the wind, but no sound is to be heard. “It’s just a sweet time’s mischief”, I whispered to the sky. Go round and round, within this abandoned time, now I am les misérables. My exceeded loved one, you are smiling gracefully beyond the wall.**** Die Metallic Lackierung des Wagens schimmerte verführerisch im Licht der Laternen. >>Ich kann es immer noch nicht fassen, das ist zu schön um wahr zu sein!<<, dachte Nina bei sich als sie vor dem Auto stehen blieben. Chrissie stieß sie unauffällig mit ihrem Arm an, als Gackt auf die andere Seite lief und den Schlüssel ins Türschloss steckte. Nina klammerte sich daraufhin aufgeregt an ihrem Arm fest, so dass Chrissie’s Blutzufuhr beinahe drohte, unterbrochen zu werden. „Ich würde euch ja fragen, ob einer von euch vorne sitzen möchte, aber ich sehe schon, ich kann euch wohl nicht trennen, oder?“ Chrissie blickte beiläufig auf ihr Anhängsel. „Nee, ich glaub nicht.“, sagte sie gespielt genervt. Sie glaubte noch zu sehen, wie ein weiteres Grinsen sein Gesicht zierte als er einstieg. Ruppig befreite sie sich aus Nina’s Klammergriff und stieg samt ihrer Tasche ins Auto, ihre Freundin im Schlepptau. Gleich drinnen im Wagen bekamen sie den nächsten Schock. Feinstes Leder, Klimaanlage, ein modernes Armaturenbrett und lauter kleine Luxuriösitäten, deren Anzahl sich auf Anhieb gar nicht überblicken ließ. Gackt beobachtete im Rückspiegel, wie interessiert die Beiden seine Innenausstattung begutachteten. „Vergesst das Anschnallen nicht.“, sagte er belustig. Er hörte das Einrasten der Gurte. Nun drehte er den Schlüssel um und fuhr aus der Parklücke heraus, langsam begannen Nina und Chrissie zu realisieren, was hier eigentlich überhaupt passierte. „Chrissie, ich sterbe gerade! Ich sterbe!“, quiekte Nina so leise, dass Gackt sie nicht hören konnte. Mal abgesehen davon, dass er ihre Sprache gar nicht verstanden hätte, war sie froh, allein ihr Gequietsche hätte sie im Erdboden versinken lassen. Chrissie zitterte am ganzen Körper, ob nun ihre Müdigkeit, oder die Anspannung daran schuld waren, konnte sie nicht definieren. Wenigstens schien Gackt gerade das Autoradio anschalten zu wollen. Chrissie lehnte sich müde an Nina, die versuchte sich damit abzulenken, indem sie aus dem Fenster schaute. Ruhig spielte ein Lied nach dem anderen, es waren sowohl japanische, wie auch westliche Songs vertreten. Schon bald wurde eine vertraute Melodie hörbar. „I feel so unsure, as I take your hand and lead you to the dance floor…”, waren die ersten Zeilen, die leise an ihre Ohren drangen. Nina blickte auf die in ihrem Arm liegende Chrissie, gerade machte sich ein seliges Lächeln in ihrem Gesicht breit. „Haido…“, flüsterte sie mit beherrscht ruhiger Stimme. Gackt hatte das durchaus gehört und sah deswegen überrascht in den Rückspiegel. „Hyde?“, fragte er vorsichtshalber nach. Das breite Lächeln wollte einfach nicht aus Chrissie’s Gesicht verschwinden, Nina grinste in Gackt’s Richtung. „Ja, Hyde. Beachte sie nicht weiter, das hat sie immer, wenn sie Careless Whisper hört.“ Der Dunkelhaarige verstand nicht recht, aber als er einen Blick auf die Uhr warf, beschloss er, dass es einfach zu spät war, um sich jetzt darüber zu unterhalten. Dennoch hätte er jetzt gerne gewusst, ob sie den Hyde meinten, an den er gerade denken musste. „Wir sind da, macht euch doch schon mal fertig.“ Übermüdet hoben sich die Lider der beiden Freundinnen. Sie fühlten sich wie gerädert, alle Glieder taten ihnen weh und ihre Augen fühlten sich an, als hätte man ihnen Zement in die Tränensäcke gefüllt. „Chrissie, mein Arm ist ganz taub.“, maulte Nina müde und mit unintensiver Stimme. Sie ruckelte ein wenig an ihrer kleinen Freundin herum, bis Diese endlich, aber mit bitterer Miene, von ihrem Arm abließ. Noch fuhren sie eine Auffahrt hoch, allerdings hatten sie keinerlei Interesse an der Aussicht, sondern hatten nur noch das Schlafen im Kopf. „Ich bin weggepennt, oder?“, fragte Chrissie müde an Nina gewand. „Kann sein, ich aber auch.“, antwortete Nina und gähnte. Als der Wagen zum Stillstand kam, ruckelte es kurz, unsanft kehrten ihre Sinne wieder zu ihnen zurück. Gackt stieg aus und öffnete eine der hinteren Türen, schon hatte er sich die beiden Taschen geschnappt. Ruckartig war Nina wach und kletterte an Chrissie vorbei nach draußen, um zu Gackt zu eilen, damit sie ihm die Taschen wieder abnehmen konnte. „Lass nur, die Taschen bekommen wir auch selber bewältigt!“, sagte sie besorgt und verlegen zugleich. Hinter der Sonnenbrille blitzten kurz zwei Augen auf, Gackt übergab die schweren Taschen dem Mädchen vor sich und ging in die Hocke. >>Was macht er denn jetzt?<<, wunderte sie sich. Hinter ihr stieg auch Chrissie endlich aus und warf die Autotür zu. „Ist nett von dir, dass du dir Sorgen machst, aber ich zerbreche nicht so schnell.“, sagte er so freundlich, dass man das Grinsen heraushören konnte. „Ähm, ich wollte doch nur…“, stammelte Nina mit hochrotem Kopf, als er sich wieder aufrichtete und vorging. „Hab ich was verpasst?“ Nina zuckte fürchterlich zusammen, Chrissie feixte. „Nein! Hier bitte!“, fauchte Nina zur Antwort. Ruppig drückte sie ihr ihre Tasche in die Hand und stapfte Gackt hinterher. >>Ich hasse die Dunkelheit, vor allem dann, wenn es nicht mal Laternen gibt!<<, schmollte sie, als sie ihn endlich wieder eingeholt hatte. Chrissie grinste immer noch und schüttelte den Kopf, als sie wieder zur Jüngeren Aufschloss. Schon im nächsten Augenblick erlitten die beiden Mädchen den nächsten Schock. Gackt hatte das Licht in seiner Eingangshalle angeschaltet, wie erblindet standen sie im Türrahmen und blinzelten argwöhnisch. Das Stechen hinter ihren Augen, das sich als quälender Schmerz bis hinter in die Schläfen zog, war nur schwer zu ertragen. Gackt beobachtete sie belustigt durch seine dunklen Gläser. „Ich liebe so was!“, beschwerte sich die Größere. „Dann weiß ich ja, was ich immer mit dir machen werde, wenn wir wieder in Deutschland sind.“, kommentierte Chrissie. „Mach das und es gibt wieder einen Menschen weniger auf dieser Welt!“ Nina war angesäuert, Chrissie beschloss also für sich, nicht weiter ihre sarkastische Ader auszuleben und ihre Freundin in Ruhe zu lassen. Ihr Gastgeber derweilen, wusste gar nicht mehr wohin mit seinem angeheiterten Gesichtsausdruck. Er überlegte sogar schon, ob sich in Anwesenheit der beiden jungen Frauen nicht ein Dauergrinsen lohen würde. „Ich bring euch am besten gleich in euer Zimmer, alles Weitere können wir ja dann morgen abklären.“ Eine Antwort wartete er gar nicht erst ab, schon war er ins geradezu liegende Wohnzimmer gegangen, dann nach links in einen kleinen Zwischenraum und hatte dann auch schon die ersten Stufen nach oben auf der Treppe überwunden. Müde schlichen Chrissie und Nina hinterher. Oben angekommen, machte der große, schlanke Mann schon wieder Halt und wies mit einer Hand auf das erste Zimmer von rechts. „Das ist euer Zimmer, ich hoffe, es macht euch nichts aus, zusammen in einem Bett schlafen zu müssen.“ „Nein, warum sollte es? Wir schlafen eigentlich eh immer zusammen.“, antwortete ihm die Rotblonde irritiert. Gackt enthielt sich seines Kommentars, es waren ja schließlich Freundinnen. Im Auto hatten sie sich ja auch schon in den Armen gelegen. Nina wurde skeptisch, die Pause erschien ihr doch schon als recht lang. „Wir sind anständige Mädchen.“, meinte sie schließlich kleinlaut. Gackt schien aus seinem Tagtraum wieder zu erwachen, müde griff er sich in den Nacken. „Ja, ja… Das war jetzt eigentlich nicht… Na egal. Links daneben ist mein Arbeitszimmer, daneben mein Schlafzimmer und hier außen links daneben ist schließlich noch ein kleines Bad. Ich wünsche euch dann ein angenehme Nacht.“ „Schlaf auch gut.“, antwortete Chrissie höfflich. „Ja! Und nicht vergessen die Kontaktlinsen herauszunehmen.“, mahnte Nina schüchtern. Er blickte sie verdutzt an. „Sicher…“, war alles, was ihm dazu einfiel. Sie sahen ihm noch so lange hinterher, bis er schließlich in seinem Schlafzimmer verschwunden war und sie stillschweigend im Flur zurückblieben. Mechanisch drückte Chrissie die Klinke zu ihrem Zimmer herunter und schliff Nina hinter sich her. Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, war es aus mit der Beherrschung. Sie ließen achtlos ihre Taschen fallen, sprangen sich in die Arme und quietschten das Zimmer zusammen. Kreischend folgte ein vor Freude sprudelnder Satz dem Nächsten. „Das ist ein Traum, oder? Das kann doch nur ein Traum sein!!! Ich glaube, ich sterbe gleich wieder!“ „Wenn das ein Traum ist, dann will ich aber nicht wieder aufwachen! Nina!!! Wir sind in seinem Haus! In seinem Haus!!!“ Übermütig rannten sie auf das geradezu gelegene Kingsize Bett zu und warfen sich in den Haufen aus lauter schneeweißen Kissen. „Ist das schön weich! Erinnere mich daran, das ich mir zu hause auch so viele Kissen zulege!“ „Ich könnte pennen…“, nuschelte Chrissie in eines der Kissen. „Nichts da! Vorher ziehen wir uns um, waschen uns bei Gelegenheit noch und dann können wir schlafen.“ Gesagt, getan. In einer viertel Stunde brachten sie es fertig, sich soweit zu restaurieren, dass sie sich wieder halbwegs wohl fühlten und sich ins Bett fallen ließen. „Ich kann doch jetzt nicht einfach schlafen! Gackt ist nur zwei Zimmer weiter!“, quiekte Nina mit einem verdächtigen Funkeln in den Augen. „Denk du lieber daran, ebenfalls deine Kontaktlinsen raus zu nehmen.“ „Oh… Wäre keine schlechte Idee.“ „Na dann, o yasumi nasai.“ „…a! …ina!! NINA!!!“ Zu Tode erschrocken fuhr die Dunkelhaarige hoch. „Chrissie?! Sag mal, geht’s dir noch gut? Warum schreist du so?“, blaffte sie die Kleine an. Diese stupste ihre Zeigefinger aneinander und setzte einen mitleidserregenden Hundeblick auf. „Ich bin mal wieder zu früh aufgewacht. Normalerweise hätte ich dich ja schlafen lassen, aber unter diesen Umständen…“ Nina setzte sich gerade auf und rieb sich den Schlafsand aus den Augen. Ihre Freundin kniete inmitten von zahlreichen Kissen. Die Sonne schimmerte hinter ihnen ankündigend am Horizont. Alles in dem Zimmer war irgendwie weiß, die Betten, Schränke, Kommoden und Wände. Nur der Teppich war leicht pfirsichfarbend und hier und da waren auch die Griffe der Möbel anders. Es roch häuslich, aber so, als wäre schon lange niemand mehr hier gewesen. Langsam dämmerte Nina wieder, wo sie sich aufhielten, das erkannte Chrissie an ihren, sich weitenden Augen. „Wir sind tatsächlich hier, oder?“, fragte Nina ungläubig. „Langsam solltest auch du es begriffen haben.“ „Tu nicht so erwachsen, gestern Abend bist du es doch gewesen, die mir das Ohr abgequietscht hat.“ „Ach! Aber du, oder wie?“ Sie schmunzelten sich an um anschließend miteinander zu knuddeln. „Wie spät?“ „Als ich das letzte Mal auf mein Handy gesehen habe, war es kurz nach halb fünf.“ Nina seufzte, da hatten sie gerade mal erfolgreiche vier Stunden geschlafen, wenn überhaupt. „Hast du Hunger? Mein Magen hat sich heute Morgen so seltsam angehört.“ „Schwer zu sagen, ich bin doch gerade erst meinen Träumen entstiegen. Außerdem ist es fraglich, ob Gackt schon wach ist.“ Chrissie grinste breit, Nina zog eine Augenbraue hoch, was heckte ihre ältere Freundin da wohl schon wieder aus. „Und wenn wir einfach Frühstück machen würden?“ „Das können wir doch nicht…!“, protestierte sie mit großen Augen. „Warum denn nicht?“ Nina fiel kein geeignetes Argument ein, also nickte sie schließlich einfach besiegt. „Aber lass uns vorher im Badezimmer verschwinden, wenigstens meine Haare möchte ich heute waschen.“ „Dann mach das aber unten, sonst wird er noch wach.“ Sie rutschten von ihrem Bett herunter, Nina steuerte zielstrebig ihre Tasche an und kramte ihre Waschtasche heraus. Anschließend öffneten sie vorsichtig die Tür und lugten in den Gang. Es war totenstill, also schlichen sie los, die Stufen der Treppe hinunter und dann um die nächste Ecke. Währendessen knackte immer wieder irgendein Gelenk von einem der Beiden. „Mensch Nina!“ „Kann ich was dafür? Es beweißt wenigstens, dass ich noch lebe und auch nicht träume.“, versuchte sie sich zu rechtfertigen. „So kann man es auch sehen…“, flüsterte Chrissie unhörbar leise vor sich hin. Sie staunten nicht schlecht, dafür, dass in diesem Haus ein Superstar wohnte, war die Einrichtung doch relativ schlicht. Nicht viel anders vom Stil her, als in anderen Häusern. Mal abgesehen davon, dass die meisten Möbel weiß waren. Der Fußboden hingegen war aus dunklerem Holz gemacht, hier und da lag auch mal ein Teppich. „Sympathisch, gefällt mir gut.“ „Wie man’s nimmt. Ist mir persönlich zu eintönig.“ „Ach Chrissie… Ich finde den Kontrast zwischen den Möbeln und dem Fußboden genial. Außerdem ist es garantiert leichter sauber zu halten.“ Nach einer Weile schienen sie endlich die Küche gefunden zu haben, sie war mit Lenolium ausgelegt und ebenfalls weiß. Momentan jedoch war sie in ein zartes Orange getaucht. „Ok, ich schau mal, was Kühlschrank und Schränke so hergeben. Du kannst ja in der Zwischenzeit nach dem großen Badezimmer Ausschau halten.“ „Mach ich, aber ich könnte wetten, dass ich mich wieder verlaufe.“ „Nina, das hier ist ein Haus. Nicht der Alexanderplatz, wo du Schwierigkeiten haben könntest, den Fernsehturm zu finden.“ Chrissie machte es sichtlich Spaß, Nina mit dieser Geschichte aufzuziehen, doch Nina ließ sich davon nicht weiter provozieren. Sie wusste, dass ihr Orientierungssinn so ausgeprägt war, wie Schildkröten sprinten konnten. „Stimmt schon, aber kannst du dich noch daran erinnern, als wir das erste Mal bei Sanna und Ina daheim waren? Hätte mir Sanna damals nicht gezeigt, wo die Toilette ist, würdet ihr heute noch nach mir suchen.“ „Als ob nach dir jemand suchen würde.“, gab sie sarkastisch zurück. „Ich hab dich auch lieb!“, zeterte Nina vorwurfsvoll klingend. „Jetzt mach endlich, wenn wir heute noch was Gescheites schaffen wollen, sollten wir nicht weiter trödeln.“ „Ja, ja, ist ja gut…“, maulte die Jüngere betreten und machte sich auf die verzweifelte Suche nach dem richtigen Raum. Chrissie sah ihre Freundin erst nach einer dreiviertel Stunde wieder um die Ecke biegen. Ihre Haare waren noch nass, aber sie lächelte zufrieden. „Ich dachte, du wärst endlich abgesoffen.“, meinte Chrissie, die gelangweilt auf einem Stuhl saß und den Tisch mit ihren Fingerkuppen bearbeitete. „Nein, da muss ich dich enttäuschen. Nachdem ich das Bad hier unten endlich gefunden habe, musste ich mich erst einmal beruhigen. Es ist ein richtig schöner Raum; weiße und blaue Fliesen, eine ummantelte Wanne und eine durchsichtige Dusche. Die habe ich dann gleich noch voll ausgekostet.“, antwortete sie weiterhin mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck. Als sie aber schließlich realisierte, dass ihre Freundin nicht gerade einen begeisterten Eindruck machte und auch noch alles ziemlich leer aussah, wich ihre fröhliche Miene schließlich und sie begann einen fragenden Blick aufzusetzen. „Was ist denn los? Wolltest du nicht eigentlich schon ein paar Sachen rausstellen?“ „Och ja, eigentlich schon. Dazu müsste es aber erstmal etwas geben, was man rausstellen könnte.“, erwiderte sie kratzbürstig. „Heißt das, es herrscht Ebbe in seinen Schränken?“, hakte Nina ungläubig nach. „Nicht ganz, ich habe eine Packung mit Instant Miso Suppe gefunden. Davon wird der Kohl aber auch nicht fett.“ Es wurde still unter ihnen. Doch Chrissie schien eine Idee zu bekommen. „Rein Theorätisch gibt es hier überall 24 Stunden-Shops. Einer von uns könnte ja mal eben Ausschau nach so einem Laden halten, das Nötigste einkaufen und dann wieder zurückkommen.“ „Können wir das nicht zusammen machen?“ Chrissie warf Nina einen eindringlichen Blick zu. Ihre Freundin zuckte unschuldig mit den Schultern. „Wenn du mir verraten kannst, wie wir dann wieder ins Haus kommen, gerne.“ Da ging Nina ein Licht auf und sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Sorry, mein Gehirn arbeitet noch auf Sparflamme.“ „Ist das nicht dein Dauerzustand?“ „Treib es nicht zu weit Chrissie.“, mahnte Nina eindringlich, ohne ihrer Freundin jedoch wirklich böse zu sein. „Sorry, ich würde vorschlagen, dass ich mich auf den Weg zum nächsten Shop mache, das ist bei deinem Orientierungssinn wahrscheinlich das Beste. Halt du die Stellung solange.“ Die Größere Nickte zustimmend. Nachdem sie sich beide wieder vernünftig angezogen hatten, entließ Nina ihre blauäugige Freundin über die Terrasse nach draußen und ließ sich wartend auf der gemütlichen Ledercouch nieder. Inzwischen war es halb sechs geworden, hoffentlich hatte Chrissie schnell Erfolg, allzu lange würde ihr Gastgeber sicherlich nicht mehr so ungerührt schlafen. Doch schon nach nur knapp einer halben Stunde klopfte Chrissie wieder gegen die Glastüren, aufatmend ließ Nina sie wieder herein. „Das ging ja sogar recht schnell.“ „Ich sag doch, solche Läden gibt es fast an jeder Ecke. Allerdings war es gar nicht so einfach, das ganze Zeug auch auseinander zu halten. Die Produkte sind alle so dermaßen mit Etiketten zugekleistert, da bekommt man doch ne Klatsche!“ Nina nahm ihr grinsend die Tüte ab und trug sie in Richtung Küche. „Am besten, ich mach mich jetzt auch mal fertig mit duschen und so weiter und du fängst einfach schon mal an, hier was hinzukriegen.“ „Hast du Brötchen?“ „Ja, irgendwo in so einer blauen Dose. Ich verschwinde dann mal.“ Schon war ihre Freundin um die Ecke gebogen. >>In einer Dose?<<, dachte Nina für sich, als sie die Tüte durchforstete und nacheinander alles auspackte. >>Tatsächlich, eine Dose…<< Stillschweigend stellte sie die vermeintliche Brötchendose neben zwei Packungen Milch, Kakaopulver, einem Glas Marmelade und einem anderen mit Nutella, einem Paket Bismati Reis, einer Packung Eier, drei großen Flaschen Volvic, Nudeln in verschiedenen Variationen, Saucen, und schließlich noch Obst und Gemüse. Vorsichtshalber hatte Chrissie noch Kaffe und Tee mitgebracht. >>Noch ein wenig mehr und sie hätte gleich einen Großeinkauf starten können… So, was mach ich jetzt am besten?<< Etwas unsicher suchte sie in den Schränken nach Töpfen, die Auswahl war etwas karg. Klar, wenn man alleine lebte brauchte man nicht so viel an Geschirr, aber ein wenig mehr hätte nun wirklich nicht den Weltuntergang bedeutet, dachte sie sich im Stillen und stellte einen Topf mit Wasser auf die Cerankochplatte. Nebenbei breitete sie die sechs Brötchen zum Aufbacken auf dem Backblech aus, schob sie in den Ofen, schaltete den Wasserkocher an und setzte in einem anderen Topf Reis auf. Mit der ganzen Vorbereitung verbrachte sie etwa 20 Minuten. Hinter sich hörte Nina tapsende Schritte. „Und? Wie weit bist du schon?“, fragte Chrissie, die ein Handtuch um ihre Haare gewickelt hatte. Ihre Freundin verstaute den Rest, abgesehen von ein bisschen Gemüse, in den leeren Schränken. „Die Möhren und eine halbe Zwiebel müssten noch klein geschnitten werden, alles andere wird langsam von selber fertig.“ Prüfend lugte Chrissie über die Töpfe und in den Ofen, am Ende schien sie aber sehr zufrieden. „Fein, dann mach ich jetzt noch das mit dem Kleinschneiden.“, sagte sie begeistert und machte sich sofort ans Werk. Kopfschüttelnd stand Nina neben ihr und schaue auf ihre Finger. So begannen sie bald ein kleines Gespräch, in dem sie ihre Umgebung einfach ausblendeten und sie sich wie zu hause fühlten. An den Gedanken, dass sie sich in Gackt’s Haus befanden, hatten sie sich endlich gewöhnt, dass er sie aber nicht lange alleine lassen würde, hatten sie schon längst vergessen. Schlaftrunken hoben sich seine Lider, nach mehrfachen Blinzeln nahm er seine Umgebung wieder deutlich war, sein Wecker zeigte es kurz vor acht Uhr. Ein angenehmer Geruch reizte seine Sinne und veranlasste ihn dazu, sich aufzusetzen. Ein leichter Muskelkater lag noch schwer in seinen Gliedern, aber der war nach einigen leichten Dehnungsübungen längst wieder verschwunden. Was blieb war allerdings der Duft von frischen… Brötchen? Langsam dämmerte es dem Dunkelhaarigen wieder. >>Ach ja, ich habe ja gestern Nacht spontan zwei junge Frauen aufgegabelt… Ich muss sehr fertig gewesen sein. Da hab ich ja was angestellt.<< Aus einem seiner Schränke holte Gackt eine helle, violettfarbene Hose aus Satin, und ein legeres, weißes Hemd. Schnell griff er noch nach seinen Kontaktlinsen, sein nächster Gang führte ihn ins kleine Bad neben seinem Zimmer, um seine Gäste machte er sich vorerst noch keine Sorgen. Erst als er frisch geduscht in seine Sachen schlüpfte und wieder in den Flur hinaus trat, machte er erste Überlegungen, ob es gescheit war, zwei fremde Leute unten in seiner Küche werkeln zu lassen. Kurzum, er schritt seine Treppe hinunter und schmulte in die duftende Küche. Da standen die Beiden und unterhielten sich eifrig in ihrer Sprache. Die Rotblonde trug eine hellblaue Jeans und ein asiatisches Oberteil, rosa und mit Kirschblütenmuster, welches ihr fast bis in die Knie ging. Die Größere hingegen hatte eine schwarze Hose und ein schwarz-rosafarbenes Oberteil mit offenen, kurzen Ärmeln an. Eine von ihnen hatte wohl das Fenster geöffnet, so dass ein angenehmes Raumklima herrschte und das Zwitschern der Vögel zu hören war. Gackt beschloss, die Beiden einfach noch solange im Auge zu behalten, bis sie ihr unangemeldetes Werk vollendet hatten. Allzu viel konnte er aus seinem Blickwinkel leider nicht erkennen. „So, rein theoretisch müssen nur noch die Brötchen aus dem Ofen. Der Reis ist fertig, die Miso Suppe hat auch gezogen, Möhrchen und Zwiebeln sind hinzugefügt, das Obst ist in einer Schale aufgestapelt und die Teller stehen auch.“, fasste Chrissie stolz zusammen. „Genau, heiß Wasser für Tee steht auch bereit. Hol schon mal den kleinen Korb her.“ Chrissie tat wie ihr geheißen und brachte ihrer jüngeren Freundin das kleine Körbchen, in den Nina ein heißes Brötchen nach dem anderen vom Blech schob. „AUTSCH! Argh! Die Handschuhe sind nicht richtig dicht! Verdammt!“, fluchte Nina plötzlich. Sich beherrschend schob sie noch eiligst das letzte Brötchen vom Blech, um Dieses Anschließend grob wieder im Ofen zu versenken, sich die Handschuhe von den Händen zu reißen und die betroffenen Stellen dann am Waschbecken unter einen kalten Wasserstrahl zu halten. Chrissie lachte herzlich über Nina’s Gesichtsausdruck, aber auch sie selbst konnte nicht anders als zu schmunzeln. Gackt verschränkte ebenfalls grinsend seine Arme im Türrahmen. Ihm tat es schon ein wenig leid, dass er sie nicht vor den abgenutzten Handschuhen gewarnt hatte, aber sie schien die Situation ja ohne großen Jammer, sondern mit viel Humor zu nehmen. „Mensch, ich würde ja glatt behaupten, dass wir stolz auf uns sein können! Na Nina, willst du Gackt wecken gehen?“, fragte sie mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und mit einem ganz bestimmten Blick. Wie sie erwartet hatte, legte sich sofort dezentes Rot auf Nina’s Wangen und sie sah sie mit großen Augen an. „Ich glaube, dass bring ich nicht übers Herz. Mal abgesehen davon, dass ich außerdem an einem Herzkasper sterben würde, kann ich doch nicht einfach in seine Privatsphäre eindringen.“ Während Nina krampfhaft versuchte, nach irgendwelchen Ausflüchten zu suchen, hatte Gackt durchaus seinen Namen wahrgenommen. Er brannte darauf zu erfahren, worüber sich die Beiden denn so eifrig unterhielten, doch wie sollte er es unauffällig anstellen, sich zu ihnen in die Küche zu gesellen, ohne das sie sofort bemerken würden, dass er sie die ganze Zeit über beobachtet hatte? Genau in diesem Moment drehten sich Chrissie und Nina in seine Richtung, schnell hatte er sich zurückgezogen und lief wieder einige Schritte die Treppe hinauf. In der Mitte etwa drehte er sich wieder um, holte tief Luft und versuchte so normal zu wirken, wie nur irgendwie möglich. Genau wie erwartet, bogen sie um die Ecke und schauten überrascht nach oben. Sie waren sofort damit beschäftigt, ihre eben gefallenden Kinnladen wieder an Ort und Stelle zu rücken. Gackt kam ihnen mit glitzernden, nassen Haaren, in dieser legeren Hose, mit einem nicht zugeknöpften Hemd und nach Platinum Egoisté duftend die Treppe herunter. Mit einer Handbewegung strich er sich ein paar vereinzelte, tropfende Strähnchen aus dem Gesicht. Schließlich blieb sein Blick an den verlegenden Mädchen hängen, sie konnten ihre Augen einfach nicht von ihm nehmen. Schnell zog sich Chrissie das Handtuch vom Kopf. Natürlich trimmte er seinen Gesichtsausdruck auf überrascht. „Oh, guten Morgen die Damen.“ Sie hüllten sich in Schweigen, dieser Anblick hatte sie für einen Moment in einen Trancezustand versetzt, dessen Nachwirkungen vollkommene Sprachlosigkeit und geweitete Augen waren. Gackt brauchte nicht lange um zu begreifen, dass er gerade angestarrt wurde und musste deswegen verlegen schmunzeln. Er griff sich in den klammen Nacken und nahm die letzten Stufen bis zu ihnen hinunter. „Gu-Guten Morgen…“, stammelten beide schließlich enorm verspätet. „Riecht ja sehr appetitlich hier unten, mit so etwas habe ich gar nicht gerechnet, freiwillige Köche hat man ja schließlich nicht alle Tage.“, sagte er fröhlich und betrat seine Küche. Er staunte nicht schlecht, da war ja eine reichliche Auswahl an Essbarem gewesen. Da fiel ihm auf einmal etwas ein, missmutig drehte er sich zu den beiden Freundinnen um. „Da fällt mir ein, ich habe doch gar nichts da gehabt. Seid ihr etwa extra einkaufen gegangen?“, meinte er leicht besorgt. Verlegen lächelnd winkten die Beiden beschwichtigend ab und schüttelten die Köpfe. „Lass nur, das geht für das eine Mal schon in Ordnung. Als kleines Dankeschön dafür, dass wir hier übernachten durften sozusagen.“, erklärte die Ältere ruhig. Gackt lächelte kurz und setzte sich anschließend an den Tisch. „Dann wollen wir es mal nicht kalt werden lassen.“ Chrissie und Nina sahen sich zufrieden an und gesellten sich dann dazu. Während Gackt sich Reis in ein Schale schaufelte, seine Suppe umrührte und sich Tee aufgoss, blieben sie beide bei dem, was sie kannten. Genüsslich schnitten sie sich jeweils ein Brötchen auf, beschmierten die Hälften mit Marmelade oder Nutella und rührten sich in einer Tasse kalten Kakao an. Eine längere Zeit über aßen sie alle schweigend und versuchten, sich auf ihre eigenen Teller, bzw. Schalen zu konzentrieren. Doch Gackt ließ es sich nicht nehmen, hin und wieder zu seinen Gästen hinüber zu schmulen. Chrissie war nicht ganz so konzentriert gewesen wie Nina, daher fiel ihr sein Blick auf die Brötchen und die Marmelade durchaus auf, sie grinste. „Möchtest du vielleicht auch ein Brötchen?“, fragte sie, nachdem er aufgegessen hatte und seine Blicke dennoch nicht abreißen wollten. Verdutzt sah er sie an, auch Nina blickte interessiert von ihrem Teller auf, gerade war sie mit ihrem ersten Brötchen fertig geworden. „Ähm, ich weiß nicht so recht…“, begann er unentschlossen. Gott fanden sie dieses zurückhaltende Verhalten niedlich! Am liebsten hätten sie wieder gequietscht. Vor allem weil sie wussten, warum er so zögerlich dem Angebot gegenüber stand. „Deine Figur ist perfekt, da tut dir ein Brötchen auch keinen Abbruch. Außerdem stehen doch noch ein paar Auftritte an, oder? Da sind die paar Kalorien schneller wieder weg, als sie überhaupt je drauf gewesen sind.“ Er starrte Chrissie zuerst überrumpelt an, dann legte er verlegen schmunzelnd seine rechte Hand an sein Kinn und flüchtete seine Blicke gen Boden. Auch Nina hatte Mühe gehabt, nicht zu lachen und hustete nun fürchterlich. „Was denn?“, fragte Chrissie unschuldig tuend. Sie hatte ja Recht gehabt mit dem was sie sagte, aber Gackt war es doch irgendwo unangenehm, wenn er feststellte, dass wildfremde Menschen ihn durchschauten. Damit musste er sich aber wohl langsam mal abfinden. Als er ihnen dann endlich wieder in die Augen sah, beschloss er, seine Vorsätze über den Haufen zu werfen und griff genüsslich in den Brötchenkorb. „Ok, warum eigentlich nicht?“, sagte er selbstzufrieden. Froh, ihn dazu bewegt zu haben, langten auch Nina und Chrissie noch einmal hinein. Das restliche Frühstück verlief belanglos, aber wesentlich entspannter also zuvor. Pappsatt lehnten sie sich schließlich Luft holend zurück. „Das war hervorragend, dürfte ich nun vielleicht auch die Namen meiner charmanten Köchinnen erfahren, bei denen es sich zu bedanken gilt?“, schmeichelte er ihnen freundlich. Verdutzt sahen sich die beiden Freundinnen an. „Wir haben ihm noch gar nicht unsere Namen gesagt?“, fragte Nina an Chrissie gewand. „Sieht nicht so aus. Daran würde ich mich wahrscheinlich noch erinnern.“, beantwortete sie ihre Frage. Peinlich berührt knibbelten sie an ihren Fingern herum. Gackt wartete geduldig auf eine Antwort. „Ihr müsst nicht immer in eurer Sprache sprechen, wenn euch etwas unangenehm ist.“ Diese Aussage, auch wenn sie nicht im Geringsten böse gemeint war, ließ sie nur noch verlegender werden. „Ano~…, ich heiße Annina…“, antwortete sie schließlich als Erste. „Ich bin Christin.“, schloss die Ältere halblaut an. Gackt stutzte und Chrissie wusste ganz genau warum. „Kuris… Kurizu… Kurizuchin?“, versuchte er verzweifelt nachzusprechen. Nina versuchte sich das Lachen zu verkneifen, ihre Freundin machte einen verzweifelten Eindruck. „Chris – tin“, wiederholte sie noch einmal vorsichtig. „Kurisutin…“, versuchte er es nochmals, jedoch ohne richtigen Erfolg. Chrissie ließ ihren Kopf auf der Tischkante nieder, Nina lachte tonlos, nur ihre Zuckungen machten einem klar, das sie nicht an einem Erstickungsanfall litt. Gackt setzte eine entschuldigende Miene auf, mit Namen hatte er noch nie so arge Probleme gehabt. „Ist schon in Ordung… Lassen wir das fürs Erste.“, meinte Chrissie schließlich aufmunternd und haute Nina ihren Ellenbogen in die Seite, dass diese sich lautstark beschwerte und Gackt wieder auflachte. Beleidigt warf sie ihrer älteren Freundin vorwurfsvolle Blicke zu, doch Diese wurden einfach geschickt ignoriert. „So, nun erzählt mal was von euch. Was hat euch denn nach Japan verschlagen?“ Sie begannen abwechselnd zu erzählen, wie sie zu der Reise gekommen waren und wie ihr erster Abstecher durch die Stadt für sie ausgesehen hatte. Gackt staunte, wie locker die beiden Frauen diesen Schock weggesteckt hatten, doch lachte er, als er hörte, wie sie sich hatten retten können. „Tja, nachdem sie nun Vanilla geschrieen hatte, konnten wir aus dem Auto flüchten, haben eine Hetzjagd durch das gesamte Viertel veranstaltet und sind dann schließlich in der U-Bahn entkommen.“ „Ich hatte ja keine Ahnung, dass Lieder von mir auch solche Wirkungen haben können.“, meinte er belustigt. „Die haben auch nur bei Nina solche Wirkungen…“, sagte sie mit einem unterschwelligen, sarkastischen Tonfall. Nina nahm ihr diese Aussage übel, sie wurde mit jeder Berichterstattung immer verlegender. Musste Chrissie denn immer so ins Detail gehen? Schließlich waren sie bei seinem Konzert angekommen, wonach es ja nicht mehr viel zu erzählen gab. „Da habt ihr ja schon allerhand erlebt.“ Sie seufzten geschafft vom vielen Reden, der Dunkelhaarige ordnete noch ein wenig das Gespräch. „So, das war dann erstmal das Wichtigste. Aber sag mal, was war das gestern im Auto noch gleich? Hast du da Hyde gesagt?“, fragte er an Chrissie gewand. Nina war damit beschäftigt, bereits abzuräumen, horchte aber mit einem Grinsen auf den Lippen auf. Chrissie bekam wieder ihren Grinsekrampf und begann nach einem Anfang zu suchen. „Nun, Careless Whisper wurde auch mal von ihm gesungen. Seitdem schwirrt mir immer das Video mit ihm im Kopf rum, wenn ich es höre.“ „Ah ja… Davon wusste ich gar nichts.“ Hatte er sich also nicht geirrt, das Grinsen in seinem Gesicht wurde immer breiter, tatsächlich versuchte er, es hinter seiner Hand zu verstecken. Dieses Verhalten erschien Chrissie doch etwas auffällig. Plötzlich klingelte es an der Tür, erschrocken drehten sich die Mädchen um. „Wer ist denn das?“, fragte Chrissie skeptisch nach. Gackt tat unwissend und zuckte mit den Schultern. Es klingelte noch mal. „Sollten wir nicht aufmachen?“, fragte Nina. Gackt nickte nur, seine Miene wollte einfach nicht mehr ernst werden. „Bitte, du kannst ruhig aufmachen gehen.“, sagte er an Chrissie gewand. „Soll ich wirklich? Darf ich das denn?“ „Aber sicher, mach nur.“ Er hörte sich schon beinahe drängelnd an, also stand Chrissie verunsichert auf und verschwand aus der Küche. Nina sah ihr noch kurz hinterher, bis sie zufällig auf Gackt’s Blick traf, der ihr wieder das Blut in den Kopf steigen ließ. Schnell wand sie sich wieder der Spüle zu. „Ähm, wer soll das denn an der Tür sein?“ Gackt stand auf und trug die letzten Teller zu ihr hinüber. >>Oh mein Gott!<<, schoss es ihr durch den Kopf, als sie im Augenwinkel seine helle Haut schimmern sah und ihr sein Parfüm in die Nase stieg. „Wirst du gleich sehen.“, antwortete er ihr, nichts von ihrer Reaktion merkend. Nina drehte sich um und griff in ihre noch ungeordneten, klammen Haare. Sie und Gackt warteten darauf, dass endlich ein Zeichen vom anderen Ende des Hauses kam, vergeblich. Selbst Gackt wurde langsam ungeduldig. „Soll ich vielleicht mal nachsehen gehen?“, fragte Nina schließlich schüchtern. „Ja, wäre vielleicht besser.“, antwortete er ihr. Schon flitzte Nina durch die Küche bis ins Wohnzimmer, wo sie dann aus Gackt’s Blickfeld verschwand. Gespannt wartete er ab. >>Mal sehen, was jetzt passiert.<<, dachte er vorfreudig. Noch einen Moment lang blieb es still, doch dann… „MAY-CHAN!!!“ Hosted by Animexx e.V. 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