Hanyou wo Tomete!! [Stoppt den Dämon] von Jitsch (Inuyasha x Miroku - Neue News am 18.11.07) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 三 ・Vielen Dank ---------------------------------- "Nein!!" Mit einem Aufschrei griff sie nach einem Stein, der neben ihr lag und schlug ihn dem Wasserlurch gegen den Kopf. Während das Wesen ins Gras klatschte, kam sie hoch. Streifte ihre Schuhe ab. Rannte weiter durch den Regen. Der Dämon sprang auf. Ihr hinterher. "Hilfe!", schrie Kaede. Jemand musste ihr helfen, sonst wäre sie unweigerlich verloren. Sie wagte nicht, sich umzudrehen. Aber sie hörte das Aufklatschen der Schwimmflossenbewehrten Füße in den Pfützen, die sich mittlerweile gebildet hatten. Ihre Haare hingen ihr strähnig ins Gesicht und ließen ihre sowieso eingeschränkte Sicht noch mehr verschwimmen. "Hilfe....!", stieß sie noch einmal aus, doch ihr Atem war fast verbraucht. Er ging schnell, doch sie konnte die Geschwindigkeit mit der sie rannte, nicht mehr halten und die Grasfläche bot keinerlei Schutz vor dem Wasserlurch. Es ging nicht mehr. Kaede atmete ein, doch ihre Kräfte waren am Ende. Ihre Beine gaben nach und ihre Knie klatschten in den Schlamm. Das Lechzen des Wasserlurches war hinter ihr und dann hörte sie ihn abspringen. Kniff die Augen zu und... Ein Klatschen in Wasser ließ sie aufschrecken. Der Lurch lag wenige Meter von ihr entfernt im Gras. Kaede hörte Schritte im Wasser zu ihr hin platschen. Dann sah sie aus dem Augenwinkel Bannzettel auf den Dämon zufliegen. Als sie ihn trafen, schrie er auf. "Wie geht es Euch, Kaede-sama?" Kaede drückte sich ungläubig und immer noch schwer atmend vom Boden hoch. Trog sie der Schein? Konnte es wahr sein? Dieses goldene Leuchten? "Miroku-sama?" Der Mönch bot ihr seine Hand und zog sie hoch. "Wer hätte gedacht, dass wir uns so bald wieder sehen würden?", fragte er. "Was tut Ihr hier?", rief Kaede. "Ich war im Wald unterwegs, als ich Euer Schreien vernahm. Natürlich eilte ich sofort los, Euch zu helfen." Kaede sah den Mönch verblüfft an. "Wir sollten nicht weiter hier im Regen stehen...", merkte Miroku an, "Dort ist eine Höhle." Er deutete auf diejenige, aus der Kaede soeben in Panik geflohen war. Doch als er sich auf den Weg machte, folgte sie ihm dennoch, wenn auch aufgrund ihrer Erschöpfung eher langsam. Unterwegs schlüpfte die Miko wieder in ihre Schuhe, die noch auf dem Weg lagen. Durch einen Pfiff lockte sie ihr Pferd zu sich, das jedoch nur zögernd herannahte. Erst, als Kaede sich ihm näherte, seine Zügel aufnahm und ihm beruhigend zusprach, ließ es sich zu der Höhle führen. Auch sie kam nun langsam wieder zu Kräften. Miroku wartete bereits in der Höhle. "Wir sollten das Ende des Regens abwarten." "Ja, Miroku-sama." Kaede lehnte sich gegen die raue Steinwand und seufzte. Miroku sah sie kurz an, wandte seinen Blick jedoch sofort ab. Kaede wusste natürlich, woran das lag; ihr weißes Obergewand war durch den Regen nass geworden und ihre Brüste zeichneten sich deutlich darunter ab. Miroku sah sie nicht an, er würdigte sie keines Blickes. Noch immer an die Wand gelehnt, stellte Kaede eine Frage: "Wovor habt Ihr Angst, Miroku-sama?" "Ich habe keine Angst", sagte Miroku ernst. "Oh doch. Ihr bekommt Angst, sobald Euch eine Frau zu nah kommt." "Das sollte nicht Euer Problem sein." Miroku wandte ihr den Rücken zu und beendete so das Gespräch. Kaede lugte vorsichtig aus der Höhle. „Seht, dort bricht die Wolkendecke!“, rief sie, nach draußen deutend. Miroku blickte aus der Höhle. Tatsächlich hatte die Sonne mitten über der Wiese einen Weg durch die Wolken gefunden und warf dort einen Strahl in das Gras, in dem noch ein paar letzte Regentropfen tanzten. Mirokus Blick blieb an diesem Licht hängen und ließ sich nicht mehr abwenden. War es ein Zeichen? Mit starrem Blick verfolgte er, wie die Sonne einen weiteren Sieg gegen die Wolken errang. „Wunderbar, nicht wahr?“, merkte Kaede an. Mirokus Blick ließ sich nicht von ihrer Stimme ablenken. Abwesend beobachtete er, wie immer mehr Löcher in den Wolken entstanden. Kaede schürzte die Lippen und beschloss, die Ausrüstung ihres Pferdes zu überprüfen. Als schließlich der Regen ganz versiegte, regte sich Miroku wieder und drehte sich zu Kaede um, die reisebereit neben ihrem Pferd stand und gerade die Riemen des Sattels etwas fester geschnallt hatte. „Lasst uns weiterziehen“, meinte Kaede. Sie ging an Miroku vorbei und warf ihm über den Rücken ihres Pferdes hinweg einen auffordernden Blick zu. „Uns?“, fragte Miroku und kam auf gleiche Höhe mit ihr. Kaede strich dem braunen Pferd über den Hals. „Ihr habt diesen Wasserlurch ohne zu zögern außer Gefecht gesetzt. Und Ihr wollt mir weismachen, nicht in der Lage zu sein, dasselbe mit Inuyasha zu tun?“ Miroku sah hinüber in die Wälder und verschränkte die Arme innerhalb seiner langen Ärmel. „Ich kann nicht beurteilen, wie stark dieser Inuyasha ist.“ „Er ist sehr schnell und hat scharfe Krallen. Aber ich würde nicht sagen, dass er stärker ist als dieser Wasserlurch.“ Miroku lachte auf. „Und Ihr findet niemanden, der ihn fangen kann?“ „Er ist sehr aggressiv und tötet jeden, der ihm Böses zu wollen scheint.“ Miroku sah Kaede direkt an. „Nun, wenn ihr so sehr darauf besteht, dann werde ich ihn mir zumindest einmal ansehen“, stellte er fest. Kaede blieb stehen. „Ihr... kommt mit?“ Miroku blieb jetzt ebenfalls stehen und sah zu ihr zurück. „Wenn ich es sage, meine ich es auch so. Es wird einen Grund haben, dass unsere Wege sich nun schon zum zweiten Mal kreuzen. Es ist ein Zeichen, und deshalb werde ich Euch zu helfen versuchen.“ Kaede spürte, wie Erleichterung ihr Herz ergriff. „Vielen Dank“, sagte sie überschwänglich. „Wie gesagt, ich werde ihn mir erst einmal ansehen.“ „Ja, bitte, wenn Ihr so freundlich wäret... Ihr müsst ihn nicht töten. Nur, haltet ihn von unserem Dorf fern..“ Miroku lächelte. „Ich werde mein Bestes tun, Kaede-sama.“ Kaede eilte sofort zu Miroku und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Das Dorf Kaedes lag in einer Talsenke zwischen Bergen im Osten, Süden und Westen. Im Norden dagegen lag ein schier unendlich scheinender Wald, in dem die Bäume sehr dicht standen. Das Dorf selbst konnten Miroku und Kaede nicht sehen, als sie auf dem Gipfel eines Hügels im Süden stehen blieben, um die Szenerie zu überblicken. Am Talkessel waren viele Felder zu sehen, aber auch ein paar Wiesen, auf denen Kühe weideten. „Dieser Wald dort wird als der Dämonenwald bezeichnet“, sagte Kaede und deutete zu den Bäumen, die trotz des Sonnenlichts das auf sie fiel seltsam dunkel wirkten. Miroku legte die Hand an das Kinn. „Tatsächlich...“, murmelte er. „Sagt, Kaede-sama, was hat es mit diesem goldenen Schimmer auf sich, der ihn umgibt?“ „Das ist das Miasma des Waldes. Nur Menschen mit mentalen Kräften, so wie wir, können es wahrnehmen. Es wird von den Bäumen ausgestoßen. Die gesamte Gegend hier war früher ein Ort, an dem die mächtigsten Priester und Mikos ein- und ausgingen und ihre Magie haftet noch immer an den Bäumen.“ „Wird er deshalb Dämonenwald genannt?“ „Nein, damit hat es etwas anderes auf sich. Ihr wisst ja, dass meine Schwester Kikyou hier den Shikon no Tama bewachte. Und auf ihn hatten es Dutzende von Dämonen abgesehen. Sie kamen immer aus der Richtung des Waldes. Inuyasha lebt dort, wenn er nicht gerade das Dorf überfällt. Dort hat er auch Kikyou getötet.“ Für einen Augenblick legte sich ein Schatten über Kaedes Augen, dann fuhr sie fort: „Das Dorf liegt fast direkt unter uns, deshalb können wir es von hier nicht sehen. Es ist recht klein und viele Hütten stehen leer. Ihr könnt Euch denken, warum.“ Miroku schob seine rechte Hand aus dem Ärmel. „Dieser Fluss dort...“, sagte er und deutete auf einen Wasserlauf, der kurz vor dem Wald entstand und dann in diesen hineinfloss. „Es ist der Fluss, den wir Aomizu nennen.“ [Aomizu=blaues Wasser; sehr fantasievoll, ich weiß] „Er entspringt höher in den Bergen und fließt dort in das Tal.“ Mit Erstaunen nahm Miroku wahr, dass der Fluss tatsächlich zwischen zwei Hügeln in das Tal floss. „Wir benutzen ihn zum Wässern unserer Felder. Er fließt in Rinnen zwischen ihnen hindurch und vereinigt sich dann weiter hinten wieder zu einem Fluss.“ „Ah, verstehe.“ Kaede blickte nach Westen und bemerkte: „Die Sonne wird bald untergehen. Wir sollten uns beeilen, vor Einbruch der Nacht im Dorf zu sein.“ Sie zog ihr Pferd auf einen dünnen Pfad, der den Hügel hinunterführte. Miroku schloss sich ihr an. „Sagt, Kaede-sama, könnt Ihr mir das Aussehen dieses Inuyasha beschreiben? So hätte ich zumindest schon etwas Wissen darüber, was mich erwartet.“ „Natürlich.“ „Inuyasha ist ein Halbdämon mit nahezu menschlichem Körper. Dennoch wirkt er nicht wie ein Mensch. Er hat die Ohren und die Fangkrallen eines Hundes, auch seine Zähne sind länger als bei uns. Seine Haare sind sehr lang und silbern, und so kalt wie Metall ist auch sein Herz. Er trägt ein rotes Gewand nach unserer Art, das ihn vor Angriffen mit Speeren oder Ackerwerkzeug schützt. Ihr werdet ihn auf jeden Fall erkennen.“ „Ja, das vermute ich auch.“ Kaede und Miroku tauchten in den Wald ein, der den Hügel bedeckte. Das Sonnenlicht drang nur stellenweise durch die Bäume und wurde zusehends schwächer. Die Vögel und Tiere des Waldes jedoch waren noch im Unterholz unterwegs – oder schon, denn jetzt war die Zeit, in der die nächtlichen Jäger erwachten. Die Gedanken der beiden waren bei den bevorstehenden Aufgaben. Kaede klammerte sich an das Halfter ihres Pferdes. Wer war noch am Leben? Hatten sie alle überlebt? Aber bald würde es vorbei sein. Inuyasha würde für immer verschwinden... Miroku hielt schweigend seinen Stab fest. Er versuchte, sich diesen Inuyasha vorzustellen, doch es war unmöglich. Er würde ihn selbst sehen müssen... Beinahe hatten sie den Fuß des Hügels erreicht und schon sahen sie die letzten Baumreihen und das Dorf dahinter, als sie Schreie hörten. Entsetzt sahen sich Miroku und Kaede an. Die Miko schwang sich augenblicklich auf den Rücken ihres Pferdes und preschte zum Dorf, im Ritt noch nach ihrem Bogen greifend. Miroku rannte ihr nach. Er fand sie zwischen den wenigen Hütten des Dorfes. Zwei Männer lagen dort, tot und ihr Blut war über den Erdboden verspritzt. Kaede zielte mit dem Bogen auf eine Gestalt, die zwischen ihnen hockte. Es war der Augeblick, in dem die Sonne ihre letzten Strahlen auf das Dorf sandte, bevor sie hinter dem Berg im Westen verschwand. Zufall oder nicht, dieser letzte Sonnenstrahl fiel genau auf den Mörder, dessen silbernes Haar von ihm orange gefärbt wurde. Es war Inuyasha. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)