Apocalypse von Jadis (death is only the beginning) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Kapitel 6 Die Raccoon City Junior School befand sich im Zentrum der Stadt. Das kleine, beschauliche Gebäude lag am Rande eines Parks und hatte in der Gegend einen guten Ruf. Über die Arklay Überführung konnte man die Innenstadt umgehen und somit schneller ans Ziel gelangen. Alice führte die Gruppe, die sich auf der Überführung durch die zurückgelassenen Fahrzeuge schlängelte, an, die Hände immer an den Griff ihrer Waffen. Im Nachhinein war Tess froh, dass sie mit dem wandelnden Waffenarsenal mitgegangen waren, jetzt hatten sie immerhin jeder ein Munitionsmagazin mehr in der Tasche. Sie lud gerade Juris Beretta nach als Jill, die neben Alice herlief, sich zu Wort meldete. “Wenn es nun gar keinen Weg aus dieser Stadt gibt” sagte sie philosophisch “und er uns nur mit diesen Kameras verarscht? Wie in einem Computerspiel.” Alice antwortete nicht. “Oh, ja...” meinte Tess “‘Gun Survivor 4 1/2', oder was?” “Nein,“ vermutete Nikolai “ich glaube sie meint ‘Helium Prime 2 3/4’.” Carlos rollte mit den Augen, Jill ignorierte es. Als sie die Brücke fast überquert hatten, blieb Alice plötzlich stehen und blickte über das Geländer der Überführung in die Ferne. “Was ist?” wollte Jill wissen nachdem sie stehen geblieben war und zurück geblickt hatte. Die Anderen waren zwischenzeitlich aufgeschlossen und folgten ihrem Blick. “Was ist los?” fragte nun auch Peyton. “Wartet.” sagte Alice endlich und wandte ihren Blick noch immer nicht ab. “Bis morgen Früh, oder was?” Peytons Stimme troff vor Sarkasmus. “Nein!” antwortete Alice gereizt “Da hinten ist was.” “Wo?” wollte Teri wissen. “Da.” Alice nickte in die Richtung in die sie die ganze Zeit starrte. Tess trat näher an das Geländer und verengte die Augen zu schlitzen. Das Einzige was sie sah waren geparkte Fahrzeuge in nebliger Straße. Dann schüttelte sie den Kopf. “Ich seh’ nichts.” “Das ändert nichts daran, dass da hinten irgendwas lauert.” Alice sprach mit einer Sicherheit und Endgültigkeit, die Tess mehr als beunruhigte. Alice selbst riss sich jetzt endlich davon los in die Dunkelheit zu sehen. “Gut...” sagte Teri plötzlich “...vielleicht sollten wir jetzt lieber-“ “Jetzt hab ich aber langsam die Schnauze voll!” schrie Peyton ohne Vorwarnung und zog seine Waffe. Nichts klang in diesem Moment schlimmer als der Laut eines Maschinengewehrs welches, aus dem Nichts, Dutzende von Kugeln auf Peyton schoss. Blut spritzte umher, als diese durch seinen Körper fetzten. Er flog drei Meter durch die Luft und schlug tot auf dem Asphalt auf. “PEYTON!” schrie Jill und ballerte wie von Sinnen in die Tiefe bevor sie sich hinter ein Fahrzeug in Sicherheit brachte. Tess und ihr Team hatten sich flach auf den Boden geworfen und wagten es erst wieder den Kopf zu heben als sich das Bleifeuer eingestellt hatte. “Nemesis...” hörten sie Alice die, lebensmüde wie sie anscheinend war, noch immer stand, zu sich selbst murmeln. “Was?” fragte Tess und kämpfte sich auf wackelige Beine. “Verschwindet.” sagte Alice etwas lauter und zog ihre Waffen “Lauft weg!” Und bevor sie etwas dagegen tun konnten war die verrückte Alice über das Geländer in die Tiefe gesprungen. Tess starrte ihr hinterher. Augenblicklich waren Schüsse zu hören, doch sie konnte nur noch einen riesigen Schatten erkennen, wie ein Panzer auf Beinen. Jemand packte Tess am Arm und zog sie mit sich. Leicht stolpernd, fiel sie in den Laufschritt ein und ließ sich von der Brücke zerren. Wie zu erwarten, war es Nikolai der sich mehr Sorgen um Tess’ Haut zu machen schien als um seine Eigene. Carlos war dicht hinter ihnen, als eine Explosion den Boden unter ihren Füßen zum beben brachte. Soweit sich Tess erinnern konnte, trug Alice nichts bei sich was eine derart heftige Detonation auslösen konnte. Wahrscheinlich war sie bereits tot. Was Jill und Teri anging war sie sich nicht so sicher, irgendwie hatten sie sich aus den Augen verloren. “Hier lang!” rief Carlos ihnen zu und hechtete durch die verwüsteten Straßen der Stadt. Glücklicherweise begegneten sie keinen weiteren Zombies, aber auch keinen weiteren Überlebenden. Tess’ Atem ging röchelnd als sie an der Schule ankamen. Es war nicht sonderlich schwierig gewesen diese zu finden. Von allen Gebäuden auf dieser Seite der Hudson Avenue war die Schule das einzige, vor dem noch Licht brannte. Ein gutes Zeichen? Tess wurde immer blasser und fühlte sich deutlich schwächer. Wenn es stimmte was Alice gesagt hatte blieb ihr nicht mehr viel Zeit. Es war jetzt fast drei Stunden her seit Juri sie gebissen hatte, lange würde sie nicht mehr durchhalten. Ein Polizeiwagen der Hundestaffel der K-9-Einheit, der in der Nähe in ein Gebäude gekracht war, erregte Carlos Aufmerksamkeit. Ob Tiere sich auch infizieren konnten? Nachdem was sie in der Kirche gesehen hatte war dies durchaus im Bereich des Möglichen. Sie sollten auf der Hut sein. Sie stiegen die wenigen Stufen zum Eingang empor und traten mit gezogener Waffe ein. Die Tür quietschte als Carlos sie aufstieß. Rechts und links von ihnen erstreckten sich lange und, wie sollte es auch anders sein, dunkle Korridore, an dessen Seiten sich Spinde und die Türen zu den Klassenzimmern reihten. “Wir teilen uns auf.” sagte Carlos “Tess, du übernimmst das Erdgeschoss.“ Tess war dankbar jetzt keine weiteren Treppen mehr steigen zu müssen. Zur Antwort konnte sie nur noch Nicken. Das Sprechen erschien ihr auf einmal so furchtbar anstrengend. „Nikolai, du den ersten Stock.” “Geht klar.” bestätigte dieser. “Ich nehm mir den zweiten Stock vor.” sagte Carlos abschließend und sie setzten sich in Bewegung. Mit einem letzten Blick auf Tess eilten die beiden Männer auf das Treppenhaus direkt vor ihnen zu und verschwanden in der oberen Etage. Sie mussten Angela Ashford finden, und zwar schnell! Nikolai hatte ein ungutes Gefühl als er auf der ersten Etage ankam und Carlos weiter nach oben stürmte. Er konnte nicht genau sagen was es für ein Gefühl war, aber es fühlte sich absolut falsch an hier zu sein. Scheiße, ja...natürlich war es falsch sich in einer Stadt aufzuhalten die von Zombies überrannt und im Morgengrauen dem Erdboden gleich gemacht wird. Doch das war einzig und allein Umbrellas Schuld. Und eines schwur sich Nikolai. Wenn er je lebend hier raus kommen sollte, dann würde er alles tun um diesem gottverdammten Konzern das Handwerk zu legen. Die meisten seiner Truppenmitglieder waren tot. Er hatte sie in dem Straßengefecht sterben sehen. Er dachte an Sam O’Neill. Sie musste ihren Lebensgefährten das Genick brechen kurz nachdem er sie gebissen hatte. Ohne zu zögern hatte sie sich dann den Lauf ihrer Beretta in den Mund geschoben und hatte abgedrückt. Nie wieder würde er diese Bilder vergessen. Und das wollte er auch nicht. Denn diese Erinnerungen würden vielleicht das Einzige sein, was ihn in dem folgenden Kampf gegen Umbrella aufrecht halten würden. Es war einzig und allein Umbrellas Schuld. Dann hörte Nikolai einen Schrei. Er wusste, dass es falsch war hier zu sein. Ein russisches Schimpfwort später befand er sich auf dem Weg nach unten. Tess schluckte schwer und klammerte sich an Juris Waffe als sie sich den Gang entlang schleppte und die erste Klassenzimmertür aufstieß. Sie musste einige Male blinzeln um sehen zu können, dass niemand in dem Zimmer war. Der Raum selbst war ein einziges Chaos. Tische waren umgekippt, über den Boden verstreut lagen Papiere und Bücher, die Bänke waren blutverschmiert. “Angela?” flüsterte sie trotzdem. Nein, flüstern war das falsche Wort. Ihre Stimme war nur noch ein heiseres Kratzen. Unendlich langsam schlich sie zu der nächsten Tür im Gang, nur um in diesem Raum ebenfalls keine Angela Ashford zu finden. Plötzlich hörte sie einen Schrei der durch die Gänge echote. Es klang wie Teri. Sie schüttelte den Kopf. Scheiße, wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein. Oder es war der Virus der sie langsam um den Verstand brachte. Nie hatte sie Angst in der Dunkelheit gehabt, aber langsam wurde sie unerträglich. Auf dem Weg zur nächsten Tür wurde ihr auf einmal furchtbar übel. Sie musste dagegen ankämpfen sich zu übergeben. Alles um sie herum drehte sich und anstatt geradeaus zu gehen, taumelte sie nach rechts und stieß gegen eine Wand. Sie hielt sich an ihr fest und atmete ein paar Mal tief durch. Scheiße, wenn nicht bald ein Wunder geschehen würde wäre sie ganz schön am Arsch. Sie wollte nicht so enden wie Juri...und wie all die Anderen. Die Alternative sich selbst in den Kopf zu schießen, erschien ihr zunehmend verlockend, doch sie verwarf den Gedanken schnell wieder. Es wäre feige so etwas zu tun. Als sie glaubte sich wieder einigermaßen im Griff zu haben schlurfte sie weiter. Oh Gott, ja, sie schlurfte schon. Die Übelkeit wurde plötzlich wieder schlimmer. Sie konnte sich einfach nicht mehr auf den Beinen halten und kippte vorn über. Im Fallen verlor sie Juris Waffe die über den Boden schlidderte und erst an der gegenüberliegenden Wand zum stehen kam. Entgegen ihrer Erwartung schlug sie nicht auf dem harten Flur auf, sondern wurde von starken Armen aufgefangen. Langsam setzte man sie auf den Boden. Tess krallte sich mit geschlossenen Augen an der Person fest. Noch immer drehte sich alles. Langsam öffnete sie die Augen und erkannte ein Namensschild auf der Brust der Person: Sokolov. Ein Wunder, dass sie überhaupt noch die Buchstaben erkennen konnte. Dann schloss sie die Augen wieder. Nikolai rüttelte an ihren Schultern. “Wach bleiben, Tess, bleib wach!” Er hatte keine Ahnung ob sie ihn gehört hatte, doch wenigstens sprach sie mit ihm, aber während sie dies tat war ihre Stimme kaum wieder zu erkennen. “Es geht zu Ende.” hauchte sie, strich mit ihren Fingern über Nikolais Namensschild und hatte ihren Kopf noch immer an seinen Oberkörper gebettet. Nikolai sagte nichts. Tess war zum heulen. Doch sie konnte es nicht, es war einfach zu anstrengend. Das Einzige zu was sie sich im Stande sah war ein leises Wimmern. “Ich will nicht sterben. Ich will es nicht…” säuselte sie weiter, fügte jedoch hinzu “Du kümmerst dich um mich wenn es doch so kommen sollte, oder?” Nikolai hatte genug. So etwas wollte er nicht hören. Er packte sie etwas fester. “Sieh mich an!” Sie gehorchte und sah ihm in die Augen. Nikolai hätte schreien können. Ihre Augen waren blutunterlaufen. Und wo war das schöne blau hin? Er ließ sich nichts anmerken. “Du wirst dich doch nicht unterkriegen lassen?” Seine Stimme hallte laut in dem fast verlassenen Gang wieder. Tess brachte kein Schnauben mehr zustande. Sie wollte jetzt einfach nur noch schlafen. “WACH BLEIBEN!” Nikolai brüllte es ihr so laut entgegen, dass sie gar nicht anders konnte als die Augen wieder aufzureißen. Nikolai griff nach ihrer, nein, nach Juris, Waffe und drückte sie ihr in die Hand. Dann fand sie sich auf ihren wackligen Beinen wieder. Nikolai hatte sich ihren Arm um den Hals geworfen und hatte sie nach oben gezerrt. Wie ein Sack Kartoffeln hing sie an seiner Seite. “Wir haben doch noch ein kleines Mädchen zu retten.” sagte er als er begann, Tess den Gang hinunter zu führen. Normalerweise hätte sie ihm geraten, sich zum Teufel zu scheren, aber um sie herum war plötzlich nur noch Schwärze. Sie würde unter Garantie gegen eine Wand oder so was rennen. “Ja,” flüsterte Tess und brachte sogar ein Grinsen zustande “ich kann die Kleine doch nicht mit euch Beiden alleine lassen.” Nikolai erwiderte das Grinsen. Sie würde es schaffen, das wusste er. Sie würde überleben. Etwas anderes kam einfach nicht in Frage. “Und wenn wir hier raus sind, dann gehen wir in eine Kneipe und lassen es so richtig krachen.” versuchte er Tess aufzumuntern. “Das hättest du wohl gern?” Sie schien über die Phase, in der sie ständig drohte das Bewusstsein zu verlieren, hinweg zu sein. “Oh, ich wette du gibst eine gute Betrunkene ab.” Gerade wollte sie ihm erklären, dass es Zeitverschwendung wäre sie betrunken machen zu wollen, als sie auf eine Blutspur am Boden stießen. Tess war erstaunt darüber, dass sie überhaupt wieder etwas sehen konnte. Die Spur führte aus einem der Klassenzimmer. Die Tür stand offen. Nikolai und Tess sahen sich an, dann traten sie ein. Wie in den anderen Zimmern auch, waren umgestoßene Bänke und Stühle quer im Raum verteilt. Der Anfang der Spur befand sich verdeckt hinter einem Tisch. Nikolai lehnte Tess gegen den Türrahmen. “Wart mal kurz.” sagte er, dann trat er näher. “Keine Angst, ich werde nicht wegrennen.” Tess schluckte, ihr war immer noch schlecht. Nicht weit entfernt lag eine laufende Kamera auf den blutverschmierten Fußboden. “Teri…” flüsterte Nikolai, als plötzlich eine Stimme ertönte, die eindeutig die eines kleinen Mädchens war. “Sie können ihr nicht helfen.” Nikolai wirbelte mit erhobener Waffe herum, ein Mädchen mit komplett zerzausten Haaren trat hinter dem Lehrertisch hervor. Sie trug ihre Schultasche noch um die Schultern. “Nicht mehr.” sagte die Kleine weiter “Ich hab gesehen was die gemacht haben.” Sie deutete auf die Blutspur die quer durch den Raum verlief. Nikolai ließ die Waffe sinken. “Bist du Angela?” Das tapfere Mädchen nickte. “Ja.” “Wir sind Freunde deines Vaters. Wir werden dich zu ihm bringen.” Angela lächelte. Sah ganz so aus, als hätte sie mit dieser Rettung gerechnet. Wahrscheinlich wusste sie, wie jede Tochter, dass ihr Daddy sie nicht im Stich lassen würde. Nikolai bückte sich nach der Kamera und gab sie Angela in die Hand. “Du brauchst jetzt keine Angst mehr haben, wir passen auf dich auf.” Angela ließ sich zur Tür führen, wo Tess noch auf sie wartete. Vor ihr blieb sie stehen. “Du siehst nicht gut aus.” Sie sah ihr direkt in die Augen. Tess brachte ein Zombielächeln zustande und wuschelte ihr durch die eh schon zerwühlten Haare. “Ach Quatsch, mir geht’s prima.” Nur klang Tess ganz und gar nicht danach. Sie klang eher danach umzufallen und zu sterben, und dies passte auch zu ihrem Aussehen. Nikolai packte sie am Handgelenk und legte sich ihren Arm wieder um den Nacken, mit dem anderen Arm umschlang er ihre Hüfte. “Verschwinden wir von hier.” sagte er und sie verließen den Raum. Angela klammerte sich an Teris Kamera als sie den Gang wieder hinab gingen. Tess warf ihr immer wieder Blicke zu. “Angela Ashford…” krächzte sie in die Stille “Für so ein kleines Mädchen ein ganz schön erwachsener Name.” “Ich bin kein kleines Mädchen mehr, außerdem sagen alle Freunde Angie zu mir.” Tess konnte sich vorstellen, dass sie es hasste so genannt zu werden. “Angie…” wiederholte Nikolai und zwinkerte ihr zu “gefällt mir viel besser.” Angie lächelte. “Der Herr zu meiner Rechten ist übrigens Nikolai.” erklärte Tess. “Wie ungehobelt von mir.” meinte dieser als sie gerade an der Kantine vorbei gingen “Die junge Dame zu meiner Linken kannst du Tessi nennen.” Tess wollte gerade den Versuch starten ihn zu schlagen, als in der Kantine ein Schuss fiel. Angela zuckte zusammen und drückte ihre Schultasche fest an sich. Nikolai schleppte Tess zur Tür des Essraumes. Sie spähten durch die gläsernen Fenster, konnten allerdings nicht viel erkennen. Kurzerhand traten sie durch die Schwingtür ein. Im Inneren wurde Jill von einem Zombiehund attackiert. Sie schien ihn getroffen zu haben, aber trotzdem war er noch im Sprung gegen sie geprallt und hatte sie umgeworfen. Ihre Waffe schien sie dabei verloren zu haben. Der Dobermann war mit Blut bedeckt. Große Fleischbatzen fehlten und man konnte den Brustkorb erkennen, ganz zu schweigen von mehreren inneren Organen, die wohl alle nicht mehr funktionierten. Einige Zombielehrer schlurften ebenfalls durch die Essensreste die überall verteilt auf dem Boden lagen. Der Dobermann holte zum wiederholten Male Anlauf, als Nikolai Tess gegen die Wand lehnte und seine Waffe zückte. Angela lugte neben ihr durch die Tür. “Wartet hier, ich muss mal kurz den Helden spielen.” Mit diesen Worten entsicherte er die Waffe und ballerte dem Dobermann im Sprung das Hirn weg. Jill hatte einen Stuhl als Schutz vor ihren Körper gehoben und sah Nikolai verwirrt an. Dieser brachte in schneller Reihenfolge die restlichen Untoten durch Kopfschüsse dazu sich nicht mehr zu rühren. Schließlich trat er an den, noch zappelnden, Zombiehund heran und jagte ihm eine weitere Bleikugel in den Schädel. “Schön Sitz.” hörte Tess ihn sagen. Angela war an ihre Seite getreten. “War mir ein Vergnügen ihnen zu helfen.” sagte Nikolai zu Jill, als er plötzlich von einem weiteren dieser Biester angesprungen wurde, zu Boden ging und ebenfalls seine Waffe verlor. Angela schrie auf und zog Tess am Arm, bat sie mit ihr mitzukommen. Jill machte Anstalten Nikolai zu helfen, doch es gelang ihm recht gut sich die Krallen und Zähne des Hundes vom Hals zu halten, sodass er sagte: “Retten sie das Mädchen, die Bestie kauf ich mir.” Jill nickte, rannte an Tess vorbei, nahm Angie bei der Hand und rannte mit ihr in Richtung Küche davon. Tess’ Herz raste. Nikolai kämpfte noch immer mit diesem Mistvieh. Wenn sie nichts unternehmen würde, würde es ihn vielleicht noch in Stücke reißen. Also zielte Tess. Und konnte rein gar nichts mehr erkennen. Verdammt, sie konnte einer Fliege den Rüssel abschießen, doch jetzt sah sie nicht einmal mehr wo Nikolai endete und wo der Zombiehund anfing. Wenn sie daneben schoss, würde sie Nikolai treffen. Daran wollte sie gar nicht denken. Sie rieb sich die Augen, doch noch immer konnte sie nur schemenhaft wahrnehmen was vor ihr geschah. “Oh Scheiße.” flüsterte Nikolai zwischen den Knurrgeräuschen des Biestes hindurch. “Was? Was ist los?” fragte Tess so laut sie konnte. Noch immer lehnte sie an der Wand. Wäre sie nur einen Schritt gegangen hätte sie unter Garantie kurz darauf der Länge lang auf dem Boden gelegen. “Auf zwei Uhr, Tess!” Nikolai klang ziemlich panisch. Tess erkannte nicht viel, aber diese, sich bewegenden, Konturen konnten nur noch so ein Monster sein. Es nahm Witterung auf. Und dann rannte es los, direkt auf Nikolai zu. Ohne darüber nachzudenken, riss Tess Juris Waffe nach oben und schoss das Magazin leer. Wenige Zentimeter vor Nikolai fiel der Zombiehund, nun endgültig tot, um und kam schliddernd zum stehen. Erleichtert atmete Tess aus, doch ein Schmerzensschrei von Nikolai ließ sie die anfängliche Erlösung vergessen. Scheiße, sie musste etwas unternehmen. Und zwar etwas besseres als einfach nur an der Wand zu stehen und ihre Munition zu verschwenden. Wahrscheinlich waren die Hälfte ihrer Schüsse ins Leere gegangen. Also taumelte sie in die Mitte des Raumes. Nach drei Schritten waren ihre Kraftreserven aufgebraucht und wie befürchtet stolperte sie zu Boden. Noch immer waren mehrere Meter zwischen ihr und den Kämpfenden. Nikolai schrie noch immer. Tess hatte Angst. Sie konnte ihm einfach nicht helfen. Also rief sie seinen Namen, immer und immer wieder, bis ein Schuss fiel. Und dann war es ruhig. ~Ende des 6. Kapitels~ Und? War’s spannend? Ist es ein böses Ende für ein Kapitel? Ja, ich bin gemein. An dieser Stelle im Film stirbt der Gute Nikolai. Der Arme, das hat er nicht verdient. *schnief* Aber das heißt ja nicht, dass er hier auch sterben muss, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)